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Non Credere

von

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Vorspiel

Es dauerte eine Weile, bis sie das Bewusstsein wiedererlangte. Sie versuchte, ihre Augen zu öffnen, doch war es, als würden Gewichte sie hinunterdrücken... Als sie es letztendlich doch schaffte, ihre Augen aufzuhalten, bemerkte sie, dass sie festgekettet war.

Ihr Blick wanderte verschwommen durch die Gegend, bis sie in sein Gesicht sah. Die langen Haare, dieser Ausdruck in seinen Augen... Ihr war so, als würde alles um sie herum schwinden.
 

Diese Augen hätte sie bis dato nie vergessen können. Sie verfolgten sie schon seit so vielen Jahren... Sie waren das an diesem Mann, was sie immer wieder erkennen würde, unter tausenden Menschen.

Sie versuchte zu sprechen, doch sie konnte es nicht, weil ihre Stimme versagte. Diese Augen hatten etwas so Tiefgründiges an sich... Und diese langen, blonden Haare, die im vagen Kerzenschein leicht glänzten, ließen ihn noch mysteriöser wirken...

Dass sie auf dem Tisch festgekettet war, schien sie in diesem Moment nicht zu stören, da sie ihn bei sich wusste. Im ersten Moment schien sie noch nicht einmal Interesse daran zu haben, zu erfahren, was mit ihr geschehen würde, sie schaute ihm einfach nur zu, während er, nachdem er sich umgedreht hatte, am Tisch etwas machte.
 

Was hatte er mit ihr vor? Sie konnte einfach nicht glauben, dass er sie verletzten würde, nein, sie wollte es nicht glauben. Etwas an seiner Art hinderte sie daran, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, er könnte böse sein.

Mehr noch, sie wollte sogar, dass er etwas mit ihr tat. Er sollte sie nicht nur so ansehen, er sollte ihr auch Beachtung schenken.

Ihr war schon fast egal, was er mit ihr machte, solang er es bewusst tat. Aus irgendeinem Grund... hatte sie keine Angst.

Sie fühlte sich wohl, selbst an diesem düsteren, nur vom Kerzenschein erhellten Ort... ob es an seiner Anwesenheit lag...?
 

Vage bemerkte sie, wie er auf den an der gegenüberliegenden Seite stehenden, alten Eichentisch heranschritt, ohne etwas zu sagen. Wahrscheinlich hatte er nicht einmal bemerkt, dass sie wieder zu sich gekommen war.

Jede seiner Bewegungen ließ das sanfte Lächeln auf ihren Lippen weiter anhalten, eher noch breiter werden. Er wandte sich dem Tisch zu und drehte sich kurz um, um zu schauen, ob sie bei Sinnen war.

Blitzartig schloss sie die Augen. In dem Moment drehte er sich wieder um und fing an, etwas Mysteriöses zu machen... Dann hörte sie das Klirren von Metall, während ihr ein verbrannter Geruch in die Nase stieg...
 

Wieso nur hatte sie sich schlafend gestellt? Sie war sich nicht wirklich sicher, was dieses Geräusch verursacht hatte. Aber sie traute sich auch nicht, die Augen wieder zu öffnen. Warum nur war sie so angetan? Es war, als wolle sie in diesem Moment einfach nur der Mittelpunkt seiner Welt sein.

Egal um was für eine Welt es sich handelte. Sogar die Angst, die Spannung dieser ganzen Zeit... war für sie nicht schlimm. Sie fand es sogar.... Erregend? Vielleicht...

Jedoch verstand sie nicht, wieso das alles so war.
 

Sie wollte ja eigentlich nicht viel. Das Einzige, was sie wollte... war er. Sie spürte es deutlich, in ihrem Inneren, doch traute sie sich nicht, es zuzugeben. Trotz dessen, dass sie merkte, dass irgendetwas nicht stimmte, und ihr klar war, dass das, was er vorhatte, eventuell anders aussah, als sie sich wünschte... trotzdem fühlte sie sich an diesem Ort so geborgen, alleine, weil er anwesend war.

Der Mann, den sie seit mehr als 10 Jahren suchte... Plötzlich drehte er sich um. Nun sah sie in dieselben Augen, die sie schon vor 10 Jahren einmal erblicken durfte. Diese türkis-blauen Augen, die, wie sie fand, Geborgenheit und Wärme ausstrahlten.
 

Und doch spürte sie auch, dass dieser Mann ein Geheimnis verbarg.

Ob es ein gutes war, oder ein... eher negatives... das konnte sie noch nicht sagen.
 

Er hatte etwas in der Hand, was sie nicht entziffern konnte. Erst als er langsamen Schrittes immer näher kam, konnte sie es erkennen. Eine schwarze Rose. Er legte sie auf ihre Brust, strich ihr sanft die Haare aus dem Gesicht, und küsste ihre Stirn.

Sein Kopf bewegte sich so weit hinunter, dass sie genau in seine Augen sehen konnte und ein leichtes Kribbeln durchfuhr sie, als er sich ihrem Ohr näherte und leicht hinein hauchte.

Sein heißer Atem prickelte auf der Bahn ihrer Haut, die er gerade mit Genuss abfuhr, um dann an ihrem Hals zu verharren. Langsam und genüsslich leckte er ein bisschen über die am Hals empfindliche Stellen.

Sie zuckte leicht zusammen, während sie die Luft hörbar einzog. Was tat er da? Und warum? Er küsste sie hauchzart auf eine Stelle am Hals, die sie beinahe um den Verstand brachte.

Sie verstand es nicht. Weshalb verhielt er sich auf einmal so seltsam...? Doch anstatt weiter darüber nachzudenken, ließ sie all das über sich ergehen... und sie genoss es. Es schien ihr, als wären all diese schmerzvollen, einsamen Jahre nie gewesen, und nur eine vage Erinnerung, die genauso gut Einbildung hätte gewesen sein können...
 

Auch wenn sie noch immer nicht so genau wusste, was er da eigentlich getan hatte, verschwendete sie keinen Gedanken mehr daran. Jegliche Zweifel waren schon lange verschwunden.

Sie merkte wie seine Lippen immer und immer wieder ihren Hals berührten, wie sehr ihr Körper anfing, heiß zu werden. Ihr Oberkörper wölbte sich und sie fing an, leise zu keuchen. Alles das hier raubte ihr einfach so jeden Gedanken, jegliches Gefühl, das nicht an Lust angrenzte. Eine Gänsehaut jagte die nächste.

Sie war von Sinnen, um den Verstand gebracht. Als sie dann plötzlich auch noch seine Hand auf ihrem Oberschenkel spürte, konnte sie nicht anders.
 

Ein leises, sehr kurzes "ah" kam über ihre Lippen, während dieses fiebrige Gefühl sie nicht mehr losließ. Sie fühlte sich so wohl. Leicht spürte sie seine Hand, die sanft ihren Oberschenkel weiter hochfuhr, doch sie bemerkte es nur halb, da sie eigentlich bereits ganz in Gedanken versunken war.

Sie hatte Angst.

Angst, dass sie ihn wieder verlieren würde. Doch wie konnte sie in so einem Moment daran denken? Es wäre doch viel besser, den Moment auszunutzen.
 

Aber... es war genau wie damals, auch damals war der Moment zu schön, und deshalb wurde er ihr genommen...
 

Nun spürte sie, wie er ihren Spitzenrock vorsichtig hochschub. Diese Gänsehaut nahm sie als wunderschönes Gefühl wahr, und wurde immer intensiver. Plötzlich spürte sie, wie sie von einer seltsamen, warmen Kälte überkommen wurde...

Allerdings hatte sie das Gefühl, er würde gleich etwas Verbotenes mit ihr tun.
 

Erst jetzt bemerkte sie, wie müde sie mit einem Schlag wurde. Irgendetwas musste sie betäubt haben. Aber warum erneut. Sie wollte die Augen nicht schließen. Sie hatte Angst, wenn sie sie wieder öffnen würde, wäre er verschwunden.

Während sie ganz langsam in einen sanften Schlaf fiel vernahm sie nur noch ein paar letzte Worte: "Süße Träume..."

Sie versank in den tiefen des Traums ihrer Vergangenheit.
 

Ja, damals. Damals als sie ihn kennen gelernt hatte, war es um sie geschehen. Sie sah sich, wie sie in den lodernden Flammen der Hölle stand, eher wohl lag, und am Keuchen war... bis sie ihn sah, seine klaren, strahlenden, blauen Augen, die sie vage sogar durch das Feuer erkennen konnte.

Nach Luft ringend, im Rauch beinahe erstickend, richtete sie sich auf und musste die Augen schließen, weil der Qualm unerträglich in ihnen brannte.
 

Plötzlich spürte sie, wie sie jemand sanft an-, und schließlich ganz hochhob. Sie versuchte angestrengt, die Augen zu öffnen, um zu erkennen, ob es vielleicht dieser gut aussehende Mann war, den sie schon vom Bazar kannte und eben durch die Rauchwolken hatte erkennen können, doch es war unmöglich, da sie direkt wieder von einer neuen ergriffen wurde.

Sie hustete heftig, weil sie den ganzen Rauch in ihrer Lunge hatte, und ihre Kehle total ausgetrocknet war. Diese Erinnerungen schmerzten sie sehr, doch sie wollten und wollten nicht aufhören...
 

Es ging alles so plötzlich. So schnell... Das Feuer, die Schreie... die Toten...

Das alles nur, weil eine einzige Kerze umgefallen war... Eine einzige Kerze. Nur ein paar Sätze konnte sie von ihm vernehmen.

"Da siehst du es, Anhängerin Gottes. Hier erkennst du das Ausmaß seiner "Güte". Sein Wille ließ das geschehen, sein Zorn lies das passieren. Sein Zeichen war es, das uns all das bescherte."

Diese waren seine Worte. Doch sie bekam all dies nur halb mit, da sie noch immer dieses heftige Stechen in der Brust hatte und sich kaum bewegen konnte. "Du bist... Anhänger der Non Credere, nicht wahr?" keuchte sie mehr, als dass sie es sprach, mit verhöhnender Stimme, halb in einer anderen Welt gefangen, wobei sie ihn mit halboffenen Augen musterte und versuchte, sich sein Gesicht einzuprägen, doch ihr Blick konnte sich nicht von diesen Augen lösen...
 

Seine eben noch so wunderschön strahlenden Augen strahlten nun noch immer, doch jetzt vor Eiseskälte. Sie spürte die eisigen Flamme der Hölle in ihnen lodern... Das Stechen in ihrer Brust schien nicht nur von dem in ihrer Lunge brennenden Rauch zu kommen, vielleicht auch... von ihrer Gutgläubigkeit, die sie ein weiteres Mal hinters Licht geführt hatte...
 

Ihr wurde nun komplett schwarz vor Augen. Die Non Credere waren eine Gruppe, die... Gott verachteten.

Sie gaben ihm Schuld am Leid der Menschheit, und auch daran, dass Vergnügen und Lust in dieser Welt verhöhnt wurden. Sie standen für Freiheit, ohne sich knechten zu lassen.

Doch haftete ihnen, sollte man den Gerüchten glauben, immer etwas Boshaftes an. Vielleicht waren sie Dämonen, die nur auf einen Moment der Unachtsamkeit warteten, um dich deiner Seele zu berauben. Vielleicht hatten auch seine Augen einen Bann auf sie gelegt? Vielleicht .... war auch das der Grund weshalb sie, diese tiefe Begierde, spürte?
 

Sie öffnete langsam erneut die Augen. Viel konnte sie nicht erkennen. Alles war so verschwommen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-05-18T18:42:19+00:00 18.05.2008 20:42
also mir gefällts auch gut :)
ich mein, gut... ich wär auch nich für sonen hentai kram, aber so gefällt mir die geschichte wirklich
Von: abgemeldet
2008-05-14T18:33:38+00:00 14.05.2008 20:33
jo äh... ich soll hier nen kommentar abgeben? o_o
ich weiß ja nicht, was ich da groß sagen soll... ^^"
aber mir hats i wie schon gefallen, aber bitte, bitte macht kein hetai drauß, sonst kann ich nicht mehr weiter lesen ^^"
Von:  ShainaMartel
2008-05-14T12:06:37+00:00 14.05.2008 14:06
ich kann nur eines sagen:
es gefällt mir echt gut ;)
xD
^.~
*flausch*
~tG-MY~


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