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Shit.

'bout Matt and Mello
von

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I. Tins

Mello’s POV

Charaktere © Takeshi Obata & Tsugumi Ohba

Storyline © [Ryuzaki]

~> Warnung: ooc?
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ †
 

Chapter 1: Tins
 

War’s Winter oder Sommer, oder Frühling, regnete es oder knallte die Sonne vom Himmel, einem ging’s immer am Arsch vorbei: Matt.

Ein personifizierter Stubenhocker, dem alles andere als seine Konsolen zum einen Ohr rein ging und zum anderen raus. Im Moment war es Februar, einer dieser nasskalten Tage, an denen man sich lieber zu Hause verkroch, eine Tasse Kakao schlürfte oder gleich gar nicht aufstand. Das Dumme war, ich hatte nichts wo ich hin konnte. Und eben deshalb suchte ich diesen kettenrauchenden Gamer, vielleicht konnte ich ja ein oder zwei Tage bei ihm wohnen, bis ich mich wieder auf offener Straße blicken lassen konnte. Ich war - wie sollte es auch anders sein - total pleite, und mal wieder mit nicht mehr als meinen Klamotten, die ich trug, davongekommen. Raubzüge auf Geldtransporter, welche zu allem übel auch noch ziemlich gut bewacht waren, lohnten sich einfach nicht. Die Polizei war uns auf die Schliche gekommen, und wir hatten alle Probleme damit irgendwie schnellstmöglich abzutauchen. Allein die Reise hierher war anstrengend. Und dieses Wetter erst... matschige Straßen, grau, alles grau. Es regnete. Ein Auto hupte rechts neben mir. Sogar die Ampeln schienen irgendwie farbloser zu sein als sonst. Oder bildete ich mir das nur ein? Weil ich mal wieder vor dem Nichts stand?

Ein Lastwagen rollte an mir vorbei, spritzte dreckigen Schneematsch auf den Bürgersteig, den ich entlanglief. Ich fluchte. Die Kälte kroch in meine Stiefel, welche zwar schick und super stylisch, aber anscheinend nicht wasserabweisend waren. Mein knielanger, schwarzer Mantel würde wahrscheinlich ausgedient haben, sobald ich ins Warme kam. Mein Magen knurrte.

Mit klammen Fingern zog ich mein Handy aus der Tasche, schob mir die Kapuze vom Kopf. Mein hellblondes Haar war nass, doch das scherte mich einen Dreck.

Ich hob den Kopf, bis ich das kalte Wasser auf meinem Gesicht spürte. Es lief mir in die Augen, in die Nase, doch es erfrischte. Sollte ich ihn anrufen?

Zögernd drückte ich ein paar Tasten, ehe Matts Nummer erschien. Es hatte ewig gedauert bis ich an sie herangekommen war, ich hatte ich seit ich 15 war nicht mehr gesehen. Angerufen hatte ich ihn nie. Ich hatte mich geschämt, war abgehauen, hatte ihn irgendwie auch allein da zurückgelassen.

Wie er jetzt wohl aussah?

Mit einem Kloß im Hals drückte ich die Taste mit dem grünen Telefon. Das allein kostete mich so ziemlich alles an Mut. Der Regen klatschte auf meine Schultern, meine Haare klebten mir am Kopf. Das taube Gefühl in meinen Fingern ignorierte ich. Ich hob den Hörer ans Ohr. Piep. Piep. Hoffentlich war es ausgeschaltet, dachte ich mir noch.

„Ja?“.

Ich war so geschockt dass ich das Telefon fast von mir schleuderte. Ich legte einfach auf. Keinen Ton hatte ich rausbekommen.

Matt. Bei dem Gedanken an ihn musste ich schlucken. Seine Stimme klang rauer als früher. Ob das vom Rauchen kam? Immerhin war er jetzt 17. Drei Jahre älter als damals.

Ein weiterer Versuch. Ich musste ihn wieder sehen. Und das nicht nur, um nicht hier draußen kläglich zu verrecken.

Also noch mal. Ganz einfach. Die Nummer herdrücken, Hörer ans Ohr. Luft holen.

„Ja?“.

Ich holte so tief Luft dass ich mich verschluckte. Mein Husten war kaum überhörbar.

„Wer ist’n dran?“

„Matt... ich bin’s…“, japste ich zwischen zwei Atemzügen.

„Mello...?“

„Nein, der Weihnachtsmann... natürlich Mello, wer sonst?!“

„Mello.“

Endlich hatte ich aufgehört zu Husten. Meine Wangen waren vor Anstrengung glühend heiß. Vor Anstrengung? Oder weil ich seine Stimme hörte?

„Ja verdammt. Wo bist du?“

„In so ner’ Wohnung...“, gab er abwesend von sich. War er bekifft oder wie? Vielleicht einfach nur total überrumpelt, dass ich mich nie gemeldet hatte und jetzt auf einmal anrief. Ich latschte in eine Pfütze.

„Scheiße ey!“

„Was ist?“

„Bin ich ne Pfütze gelaufen...“

„Was willst du?“

Meine Stimme nahm einen kläglichen Ton an, ohne dass ich es wollte oder kontrollieren konnte.

„Kann ich zu dir? Nur kurz... ich bin klatschnass...“

„Oh Mello... was machste nur immer für Kacke... die halbe Welt weiß von eurem so genannten Überfall. Echt peinliche Aktion, wenn ich mal so anmerken darf...“.

Ich konnt’ sein Grinsen fast spüren.

„Ja und? Im Gegensatz von dir versuch’ ich wenigstens was aus meinem Leben zu machen!“

„Bei der Mafia.“

Ich war stehen geblieben. Ich war bis auf die Haut durchnässt, fror, und alles war mir irgendwie scheißegal. Solange ich ihn am Hörer hatte, waren meine Chancen einigermaßen heil aus der Geschichte raus zukommen wenigstens nicht gleich Null. Mir fiel es schwer zu atmen.

„Matt... bitte.“

„Wo bist du?“

„Keine Ahnung.“.

Ein Seufzen von ihm.

„In so ner’ Straße-“ er unterbrach mich.

„Straßen gibt’s hier viele.“

„Jetzt lass mich mal ausreden! Da sind so... Geschäfte. Keine Wohnhäuser. Ich weiß nicht. Telefonzellen.“, beschrieb ich meine Umgebung. Ich war echt verzweifelt. Ein trockenes Lachen kam als Antwort, doch er wurde schlagartig wieder ernst.

„Bleib wo du bist. Ich komm dich holen, okay? Aber beweg dich nicht von der Stelle, kapiert?“. Ich bejahte. Er legte auf.

Ich hatte sowieso keine Kraft mehr weiterzugehen. Ich setzte mich wo ich war auf den Bürgersteig, zog die Kapuze wieder über meinen Kopf. Meine Haare hingen mir ins Gesicht, ich zog die Knie an. Gegen die Kälte half es nichts. Ich sah wohl aus wie der letzte Penner. Autos rasten an mir vorbei. Schließlich schloss ich die Augen.
 

Irgendwas stupste mich am Unterschenkel an. Mein Kopf schmerzte, als ich ihn bewegte. Die Haltung in dieser Kälte war das reinste Gift. Ich hob den Kopf, die Kapuze rutschte mir auf die Schultern. Die Luft war unheimlich feucht und es regnete noch immer. Ich konnte kaum etwas erkennen, da mir die dicken Tropfen in die Augen rannen. Irgendwer stand neben mir. Wie lange ich wohl gewartet hatte? Ich wusste es nich. Der junge Kerl vor mir hatte rotes Haar, trug Jeans und Springerstiefel. Mit denen hatte er mein Bein berührt.

Mit einer Hand wischte ich mir über die Augen.

„Matt?“

„Hey.“

Er ging in die Hocke, um mir ins Gesicht zu sehen. In seinem Mund steckte eine Zigarette.

„Was is’n mit dir passiert?“, fragte er und blies mir den Rauch ins Gesicht. Er meinte anscheinend die Brandnarbe in meinem Gesicht. Ich war entstellt. Anstatt darauf einzugehen nahm ich ihm die Zigarette aus dem Mund und warf sie in die nächste Pfütze.

„Willste Lungenkrebs kriegen?“

„Alter Spinner... wart ich helf dir auf.“, sagte er und betrachtete mich angespannt. Vermutlich versuchte er in meinen Zügen etwas Bekanntes zu finden. Die Züge desjenigen, der ihn zurückgelassen hatte.

Mit einem Ruck zog er mich an meiner Hand nach oben. Seine Finger waren warm.

„Argh! Sei vorsichtig man!“

„Oh, sorry. Bist du verletzt?“

„Weiß nicht...“

Meine Beine waren wie aus Pudding. Ich zitterte am ganzen Körper. Vorsichtig nahm er meinen linken Arm und legte ihn sich über die Schulter. Er trug mich mehr als dass ich selbstständig ging, schleifte mich zu einem Auto. Wie kam er überhaupt da dran? Er war nicht volljährig. Illegal wahrscheinlich... mich hatte es eh nicht zu kümmern, ich war nur froh als ich endlich neben ihm auf dem Beifahrersitz hockte. Es war angenehm hier drinnen, aber die Kälte wich nicht aus meinem Körper. Ich bibberte, und machte alles nass. Er sagte nichts, steckte sich mit flinken Fingern eine neue Zigarette an. Meinen Kopf drehte ich zur Seite, sah ausm Fenster, ohne richtig was zu sehen. Außer Grau. Wie ne Fläche, Grau und Stahlblau. Man kennt das ja von Regentagen, dieses Farbschema... über was bitte zerbrach ich mir hier gerade den Kopf?

Fast wäre ich weggepennt, doch da hielt er an, und stieg aus. Ich wollte nicht wieder nach draußen in die Kälte, ich hatte dazu keinen Bock, doch er zog mich einfach raus, so dass ich ihm folgen musste.

Mit aller Mühe schaffte er mich in seine Wohnung. Ich war nur noch halb da, und so bekam ich ehrlich gesagt gar nichts mit.

Bloß das ich nach ein paar Minuten auf ein Sofa gestoßen wurde.

Ich hörte ein klatschendes Geräusch. Meine Wange brannte. Hatte er...

„Matt!“. Ich fauchte ihn an. „Was soll der Scheiß?!“. Mein Blick wurde klarer, wenn ich auch nicht die Kraft hatte, mich umzusehen.

„Ich dachte du bist weggetreten.“

„Dich schlag ich kurz und kein!“

„Versuchs doch.“

Er hatte Recht, es ging nicht. Mir war so kalt. Endlich kam er näher an mich ran, und machte meinen Mantel auf, nahm mir das durchweichte Kleidungsstück vom Körper. „Trägst du eigentlich auch mal was Wärmeres als... das da?“, meinte er und deutete mit seinen Fingern auf mein halb zerrissenes, nasses Oberteil und die schwarze Hose. Ich antwortete nicht. „Jaja, ich seh schon, bist nicht ansprechbar. Vielleicht nach ner heißen Dusche?“.

Dusche klang gut. Er riss mir das Oberteil förmlich vom Leib, danach zerrte er mir die Schuhe von den Füßen, schnürte er die Hose auf und zog sie mir von den Beinen. Er betrachtete die Narbe, die einen Teil meiner Brust überzog. „Das musste mir nachher mal erklärten, Mel...“.

Ohne weiter zu fragen schubste er mich ins Bad, unter die Dusche, drehte das Wasser auf. Von meiner Umgebung bekam ich nichts mit. Das heiße Wasser brannte auf meiner Haut, verursachte prickelnde Gänsehaut. Ich setzte mich auf den Boden, ließ es über mich laufen. Die Luft blieb mir weg, aber es tat gut.

Ich blieb dort sitzen bis Matt wiederkam. Er nahm meine Hand, half mich nach oben, wickelte mich in ein Handtuch ein. Ich war wie versteinert.

Zurück zum Sofa. Ich zitterte immer noch, langsam wich die Kälte aus mir. Der Rothaarige knetete meine Haare einigermaßen trocken und wickelte mich in eine flauschige, hellblaue Decke. Seine Wohnung war klein, schmutzig. Er war immer unordentlich gewesen. Es roch ein wenig nach Rauch. Und natürlich nach ihm. Als er zurückkam, setzte sich vor mich auf den Fußboden und sah mich aus seinen braunen Augen an.

„Ich dachte nicht, dassde mal hier sein würdest...“, murmelte er nach einiger Zeit. Mein Blick lag auf ihm. Er sah ein wenig reifer aus, hatte sich aber ansonsten äußerlich kaum verändert. Irgendwann stand er auf, und kam mit einem Teller heißer Suppe zurück, den er mir auf den Schoß stellte.

„Iss das. Aber pass auf, is heiß.“. Ich betrachtete die Suppe mit misstrauischem Blick.

„Seit wann kannst du kochen, Matty?“. Er hob die Augenbrauen.

„Ich kann nicht kochen. Schon mal was von Konserven gehört?“

Wir mussten beide lachen. Für Dosenfutter schmeckte es gar nicht mal übel, und ich leerte den Teller. Das heiße Essen tat mir gut, genau so wie der Anblick von Matt, welcher wohl heilsamer war als ich geglaubt hatte.

„Du bist so ein Trottel, Mel...“

„Hm? Und du ein Arschloch.“

Er stand auf, setzte sich neben mich. Seine neugierigen Augen wanderten über mein Gesicht. Ich zuckte zusammen.

„Findest du... mich hässlich...?“, fragte ich vorsichtig und richtete meinen Blick auf den Fußboden.

„Nein.“

Ich war erleichtert.

„Darf ich hier bleiben? Für ein paar Tage?“

„Sicher doch. Wenn du mit Konservenfressen klarkommst, heißt das...“.
 

End~
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ †
 

Schon das Ende des ersten Kapitels. Ich hatte die Idee dazu heute Nachmittag und habe dann konstant dreieinhalb Seiten in Word durchgeschrieben, jetzt gerade noch mal bisschen verbessert. Es ist nicht durch den Beta gegangen, weil es Spaßgeschreibsel ist.

Das nächste Kapitel wird (hoffentlich) bald online kommen.

Bitte schreibt mir Kommentare ob es euch gefallen hat. Vielen Dank schon mal fürs lesen ^-^

22.5.2008
 

Ryuzaki~

II. Chocolate

Charaktere © Takeshi Obata & Tsugumi Ohba

Storyline © [Ryuzaki]

~> Warnung: Dialoglastig, nach 250 Wörtern lächerlich humorvoll (xD); ooc?

/ Matt: 12 Jahre, Mello: 13 Jahre alt / Wammy’s House

Anmerkung: Ich hatte Lust auf etwas komplett Dummes. Also nicht beschweren, lesen auf eigene Gefahr!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ †
 

Chapter 2: Chocolate
 

Er hatte rotes Haar, blasse Haut und Sommersprossen. Am liebsten trug er kurze Jeans und ein schwarz-weiß gestreiftes Oberteil. Er hieß eigentlich Mail Jeevas, nannte sich aber Matt, seit er hier im Waisenhaus gelandet war. Niemand kannte ihn unter ‚Matt’, von den meisten wurde er ‚der da’ oder ‚Streifi’ gerufen; letzteres aufgrund seiner schwarz-weiß gestreiften Oberteile. Ihm war es so ziemlich egal, wie andere ihn nannten, Hauptsache sie ließen ihn in Ruhe. Freunde hatte er keine, aber wer brauchte das schon? Mit seinem besten Kumpel GameBoy und seinem neuen Spiel ‚Tomb Raider’ war er völlig zufrieden. Außerdem war es gut animiert und man hatte herrlich Sequenzen in denen man Lara Crofts unglaublich riesige Brüste bestaunen konnte. Er mochte das. Zumal es Sommer war, und er eh nicht raus ging. Nie. Hitze, Schwitzen, frische Luft, das alles ließ ihn erschaudern. Er hasste den Sommer. Am Tag konnte man sich kaum bewegen, und in der Nacht nicht richtig schlafen, weil es zu warm war.

Genau aus diesem Grund lag Matt jetzt auch in seinem Bett, wälzte sich herum und schwitzte sich die Seele aus dem Leib. Es war zu hell in seinem Zimmer, und Durst hatte er auch. In dem Raum war nichts Trinkbares, weshalb er beschloss, nach unten in die Küche zu gehen und sich eine Flasche frisches, kühles Wasser zu besorgen. Allein bei dem Gedanken daran bekam er beißende Halsschmerzen, so ausgetrocknet fühlte er sich.

Der Rothaarige sprang also fix aus dem Bett, zog sich irgendein T-Shirt an. Shorts trug er sowieso, und mehr konnte er bei diesen furchtbaren klimatischen Bedingungen eh nicht brauchen - fühlte man sich doch wie im Urwald, so beschissen war die Luft.

Möglichst leise, um niemanden zu wecken, öffnete er die Tür seines Zimmers. Auf dem Gang war es dunkel, und die Dielen knarrten, als er seine nackten Füße darauf setzte und sich zur Treppe vorbewegte. Würde man ihn jetzt finden gäbe es sicherlich Ärger.

Glücklicherweise schaffte der Junge es bis zur ersten Treppenstufe. Ja, bis zur ersten Stufe schaffte er es gehender Weise, doch dann rutschte er aus und flog regelrecht die Stufen hinab, bis er sich mit einem mehr oder minder eleganten Hüpfer rettete und seinen Körper an der Wand gegenüber der Treppe klebend wiederfand. Geschrieen hatte er nicht, dazu war er von dieser unfreiwilligen Aktion zu sehr überrumpelt gewesen.

Weiter in die Küche.

Matt fiel auf dass er sich verhalten sollte wie Tomb Raider, jetzt, wo er auf einer überaus gefährlichen Mission war. Welcher er in Gedanken bereits den Namen ‚Klau dir ein Mineralwasser!’ gegeben hatte.

Und so schlich er, begeistert von seiner guten Idee, weiter an der Wand entlang, ehe er um die Tür und die Küche schielte. Es war dunkel, und niemand da. Dachte er.

Denn plötzlich kam wie aus heiterem Himmel kaltes Licht aus dem offenen Kühlschrank, und der Umriss eines... was war es? Ein Mädchen? Ein Junge? Matt wurde heiß. Man konnte ihn petzen, wenn dieses Etwas ihn entdeckte. Aber... tat sie (er?) hier nicht selbst etwas Verbotenes? Man durfte zur Schlafenszeit höchstens mal aufs Klo, damit man nicht ins Bett pisste, aber nach unten in die Küche, zum Kühlschrank? Undenkbar.

Zeit, zur Tat zu schreiten, dachte er sich, schoss pfeilartig um die Ecke und stellte sich triumphierend hinter das auf den Fließen kauernde Bündel. Was sollte er jetzt sagen? Vielleicht etwas wie ‚Ha! Erwischt!’ oder... ‚Wer bist du, und was treibst du hier?!’.

„Ehm... h... hallo?“, sagte Matt.

Das dünne Kind vor ihm schoss nach oben, als hätte man ihm etwas in den Arsch gerammt. Es war größer als er selbst, und hatte blondes, schulterlanges Haar, soweit der Rothaarige das in der Dunkelheit erkennen konnte - denn Röntgenbrille oder Katzenaugen hatte er keine.

Jedenfalls hatte der- oder diejenige vor ihm anscheinend Dreck am Stecken, presste sich irgendwas gegen die Brust, als hinge der Fortbestand der Menschheit davon ab.

„Du hast mich nicht gesehen!“, sagte er nervös. Ja, ein Er, obwohl alles an im eher weiblich aussah. Man konnte es nur an der Stimme hören.

„Aber du bist doch da...“

„Nein bin ich nicht!“

„Bist du ein Mädchen?“.

Das blonde Geschöpf vor ihm schnappte nach Luft. Ups, das ging dann wohl daneben, dachte sich der Rothaarige, und zog den Kopf ein, in Erwartung irgendeiner unschönen Berührung, dem Zusammentreffen seiner Magengrube und dessen Faust, vielleicht. Er versuchte das Schlimmste abzuwenden, und entschuldigte sich mit leiser Stimme.

„T... tut mir Leid, ich wollte dich nicht verärgern...“

„Hast du aber!“, fauchte der Beleidigte ihn an.

„Was machste eigentlich hier?“, ging Matt nicht näher darauf ein, was er für klüger empfand. Der andere war wohl irgendwie in Streitlaune.

„...“

„Du klaust.“.

Neugierig wanderte sein Blick zur Brust des anderen, doch der versteckte die anscheinend hochgehandelte Ware zwischen seinen Armen.

„Tu ich gar nicht! Und überhaupt... was suchst du denn hier?“, fragte der Blonde schnippisch zurück.

„... eh... ich hatte Durst und...“

„Soso... Durst, wie?“.

Matt nickte zögernd. Die harmlose Andeutung war eine Anschuldigung. Und irgendwie eine Patt-Situation. Sie konnten sich gegenseitig verpetzen, wenn sie sich nicht arrangierten.
 

Exakt 6 Minuten später saßen Streifi und Blondie nebeneinander unter dem Fenster, trinkend und vor sich hinmampfend. Sie sagten nichts zueinander, aber Matt konnte jetzt den anderen besser sehen, da der Mond Licht spendete. Hier am Fenster war es außerdem kühler als oben in seinem Zimmer.

Der Junge war groß, dünn. Er trug ein schwarzes Top und eine schwarze, lange Hose. Sein Haar war hellblond, und ziemlich fein. Nicht so dicht wie sein eigenes, aber irgendwie schön. Seine Augen waren stahlblau, das gefiel Matt ziemlich gut. Er hieß Mello, das heißt er hieß nicht so, aber er wollte so heißen, oder er hatte sich einfach so genannt weil ihm nichts Besseres eingefallen war. Oder so ähnlich.

Stibitzt hatte er Schokolade, zwei Tafeln. Die gab es sonst nur Sonntags, aber der Blonde hatte gesagt er könne ohne Schokolade nicht leben, es war wohl wie mit einer Art Suchtmittel. Und wenn man wie Matt selbst süchtig nach Zocken war, dann konnte man ja auch süchtig nach Schokolade sein, oder etwa nicht? Das Zeug setzte Endorphine frei, hatte Matt irgendwann mal in Bio gelernt.
 

Der Blonde ergriff zuerst wieder das Wort.

„Warum sagst du nichts?“

„Was soll ich denn sagen...“

„Irgendwas halt! Red zum Beispiel über deine Noten.“.

Ach ja, schoss es Matt durch den Kopf. Noten und Zensuren gab es ja auch noch. Er machte sich nie etwas daraus, er war wohl so im Mittelteil irgendwo, hätte aber weitaus besser sein können, wenn er mal von Tomb Raiders Brüsten weggekommen wäre.

Mello jedoch ereiferte sich.

„Ich bin der Zweitbeste! Nach Near zwar... aber der ist eh blöd. Cool, oder?“

Matt seufzte. Das war von der gleichen Wichtigkeit für ihn wie wenn eine Fliege auf unter den Schrank in seinem Zimmer kackte - aber mit Mello wollte er es sich nicht verderben.

„Jo... schon.“

„Warum bist du nicht begeistert?“

„Weil mir das alles am Arsch vorbei geht.“.

Damit hatte der Rothaarige wohl einen wunden Punkt bei dem Größeren getroffen. Ein böser Blick aus den hübschen Augen traf ihn.

„Noten sind wichtig!“

„Warum?“

„Weil man so der Beste sein kann.“

„Ja und? Sonst noch was?“

Ein entrüstetes Geräusch von dem Jungen neben ihm. Seine Stimme klang merkwürdig gepresst, als er weitersprach.

„Du bist Drittbester hier, Matt.“

„Aha? Na das ist doch mir egal.“

„Was? Willst du mich nicht übertrumpfen, mich ausstechen, mich besiegen?!“

Matt lachte trocken auf, das alles amüsierte ihn köstlich.

„Man was hast du denn für Probleme? Ich tu nie was für die Schule.“

„Hmh…“.

Seufzend trank er noch einen Schluck. Mello hatte anscheinend keinen Bock mehr mit ihm über die Wichtigkeit von Noten und Schule zu diskutieren.
 

Sie saßen lange so da, jedenfalls kam es Matt so vor. Vielleicht 20 Minuten still, was in Anbetracht dieser absurden Situation wirklich eine Leistung war. Der Rothaarige döste fast schon ein, als er plötzlich eine fahrige Bewegung rechts von ihm wahrnahm. Eine warme Hand grapschte nach seiner, und drückte fest seine Finger zusammen.

„Ahh, man was machst du!“

Mello ging gar nicht erst drauf ein, sonder quetschte seine Hand nur noch mehr.

„Lass uns Freunde sein.“. Seine Augen leuchteten.

„Lass erst mal meine Finger los, du zerdrückst mir ja alles...“

„Ich bin beliebt. Komm schon, sag ja!“

„Hallohoo~ lass meine Hand los!“

Endlich lockerte er seinen Griff ein wenig. Die blauen Augen musterten ihn eindringlich. Matt seufzte, und blickte auf seine Knie. Er mochte Mello, aus irgendeinem Grund, der ihm selbst schleierhaft war.

„Jaaa, meinetwegen...“.

Ein Grinsen erschien auf dem hübschen Gesicht des Blonden, und sein Pony verdeckte fast seine Augen, als er mit dem Kopf nickte.

„Dann komm mit! Ich zeig dir mein Zimmer!“, sagte er und riss Matt an seinem Handgelenk nach oben, zerrte ihn raus aus der Küche. „Hey, pass doch auf!“, versuchte der Kleinere ihm klar zu machen, dass er nicht ideal für solche Aktivitäten war, schnell laufen konnte er auch nicht, weshalb Mello ihn zog und zerrte, und er gezwungen war hinter ihm herzustolpern. Hätte dieser das mit anderen Waisenhauskindern gemacht, wären sie sicher zu Roger petzen gegangen, und der aggressive Blonde hätte Ärger kassiert.

Vielleicht brauchte er auch nur jemanden, der ein ruhigeres, sanfteres Gemüt hatte, und es ertrug, wenn Mello ihn herumschubste. Matt hatte zufällig den passenden Charakter, und deshalb hatte ihn der Ältere wahrscheinlich auch auserkoren, sein Freund sein zu dürfen.

Matt machte das nichts aus. Im herumgezerrt werden und stolpern strich er sich das rote Haar aus der Stirn.

Mello war einfach viel zu interessant, um nicht sein Freund sein zu wollen.
 

~End~
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ †
 

Ich hatte mich zu der letzten Seite regelrecht zwingen müssen, deshalb ist auch mein Stil flöten gegangen. Bitte seit nicht allzu streng mit mir...

Ich selbst bin mit der Geschichte zufrieden, finde das Ende aber nicht so gelungen =___=

Im nächsten Kapitel wird es vorraussichtlich (endlich!) Shônen-Ai geben.
 

Bitte, an alle Leser und Favonehmer!

Schreibt mir Kommentare, denn es ist so schade wenn ich die Favoritenliste ansehe und da so viele Leute stehen, wovon vielleicht einer ein Kommentar dagelassen hat.

Das finde ich schade ._.
 

Finished: 31.5.2008
 

Ryuzaki~



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Lawlya
2012-01-01T20:47:19+00:00 01.01.2012 21:47
Ich schreib hier einfach mal für beide Kapitel rein :D
Also, der erste One-Shot war super lustig. Ich habe mich bei Mello und Matt
fast weggehaun. "In so 'ner Wohnung bzw. Straße." xDDD
Jaja, gleiches wird mit gleichem bezahlt, lieber Matt. Und nein Mello, Matt
kifft doch nicht ò_ó

So, jetzt zum zweiten:
Diesen One-Shot fand ich echt süß, vor allem dass Matt vorsichtshalber noch
mal nachgefragt hat, ob Mello ein Mädchen ist. Aber hast Recht, das Ende
war ein bisschen schnell. Hab bei Mel nicht so recht mitbekommen, warum er
Matt auf einmal als Freund haben wollte. Aber Mello hat ja oft Gedankensprünge xDDD

LG Mara
Von: abgemeldet
2008-10-28T19:46:22+00:00 28.10.2008 20:46
Ach du heilige.... Banane...

Beim Cosplay haben wir die richtigen Rollen...
Auf ungefähr die selbe Art, natürlich unter anderen Umständen, fragte Mel' mich in der Vorschule: Wollen wir Freunde sein?!

Das ist gruselig...

Diese FF ist genial! Du schreibst so schön ungezwungen (siehe Titel: Shit)
Ich bin auf jeden Fall ein Fan deiner FF :D
Von:  Alhaitham
2008-06-16T01:36:23+00:00 16.06.2008 03:36
Soo... nun binch' auch mal endlich zum Lesen gekommen u.û
*letzte Zeit extrem FF-Faul war**drop*XD
Na ja... heute mal nur nen kürzeres Kommi o,o weil 1. haben wir halb 4 o___o und 2. binch so gut wie tot wennch nun von meinem dad erwischt werd... XD
Na Okay....
Alles in allem war das wieder nen schöner OS ^__^
Hast du feinii gemacht XD *keks schenk*
An Humor hats auch nicht gefehlt - musst mich paar mal total weglachen u,u *drop* <- nur aufpassen musst das nicht zuuu laut x.x XD
Na ja okee ^^
*jetzt mal lieber pc ausmacht*XD
Von:  totoro
2008-06-06T14:03:59+00:00 06.06.2008 16:03
So! Endlich hab ich Zeit gefunden deine FF weiter zu lesen ^__^

Oh gott~ Das ist alles so toll geschrieben ;__; & ich finde das Ende auch ganz gut. Weiß gar nicht was du hast XD ~

Die Geschichte wo Matt und Mello sich das erste mal treffen ist einfach nur toll >__< ♥

Wohaa ; ich freu mich schon total auf das nächste Kapitel :3 ~

Gruß >3
Von:  Miroir
2008-06-03T16:44:47+00:00 03.06.2008 18:44
Wow, klasse!!!
Super Stil, wie immer halt ^^
Du beschreibst Matt und Mello genauso wie ich sie mir vorstelle, das gefällt mir natürlich super ^^
Ich konnte mir die Szene wunderbar vorstellen, das hast du wirklich super hingekriegt
Das Mello Schokolade aus dem Kühlschrank klaut passt auch super xD
Typisch für ihn halt
Schreib schneeeell weiter, ich freue mich schon total auf das nächste Kapitel!!!!!!
Gaaanz liebe Grüße
Inu
Von: abgemeldet
2008-06-03T15:22:23+00:00 03.06.2008 17:22
So dann schreib ich mal den gewünschten Kommentar.
Ach ich finde Geschichten aus Matt und Mellos Zeit im Waisenhaus ja immer wieder schön.
Nette Idee für das erste Treffen der Beiden.
Dass Mello Matt als "Punchingball" für sein Temprament braucht, kann ich mir wirklich lebhaft vorstellen. ^.^
Na dann~ *wink*
Von:  Hypnopompic
2008-06-01T15:31:05+00:00 01.06.2008 17:31
Hach, ich liebe Stories über die beiden während ihrer Zeit im Waisenhaus!
Deine Variante, wie die beiden sich gefunden haben könnten, gefällt mir ziemlich gut, da beide sich total typisch verhalten und einfach nur kawaii sind ^______^ Beschreibungen wie schon im vorigen Kapitel toll und detailliert =) Ich freu mich auf jeden Fall auf das nächste Kapitel.
Weiter so :]
Von:  Fiona-chan
2008-05-31T16:21:36+00:00 31.05.2008 18:21
Dein Baby wächst ja. :D
Mit Begeisterung lese ich das neue Kapitel und finde es äußerst schön! ^^
Es ist eine schöne Geschichte, wobei ich es ein bisschen hart finde, dass die Waisenhauskinder des Nachts nichts zu trinken haben. :/

Diese Mondlicht-Szene finde ich äußerst schön. Gerade, weil Mello in seinen Schwarzen Klamotten in solch einem Licht mit Sicherheit äußerst schön aussehen könnte. Jedenfalls stelle ich es mir so vor. xD
*plü*

Ich bin stolz auf dich und freue mich schon tierisch auf das nächste Kapitel!
o^^o

Katze-sempai
Von:  Tiggermaus
2008-05-28T20:37:15+00:00 28.05.2008 22:37
Hallo, ja ok ich hinterlass auch ein Kommentar, leider wird es ein wenig kurz, aber ansonsten sind sie eigentlich länger :)

Ich finde deine Geschichte richtig gut, ich freu mich immer wenn es etwas neues über Mello und Matt zu lesen gibt, ich liebe diese beiden einfach. Und wenn es dazu auch noch gut und flüssig zu lesen ist umso besser *g* Hoffe du bist jemand der auch fleißig schreibt und nicht eine halbe Ewigkeit zwischen den Kapitel verstreichen läst.

Na dann, hoffe auf baldiges weiter lesen :)
Lieben gruß Tigger



Von:  SchwesterEden
2008-05-26T15:53:29+00:00 26.05.2008 17:53
Ja....wirklich toll geschrieben *___*~
Und ich lieb das Pairing ja sowieso, weißt du ja xD
Übrigens mag ich kurze Sätzte auch *____*



Mail
(Achja~ ich schreib nich so gern kommis weißt du doch....*schwarzleser desu*)




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