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Pardon him

Aoi x Uruha
von

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15. Kapitel

Uruha

Ich verbrachte den Rest des Tages im Bett - und auch den folgenden Tag verließ ich es nicht - ich wollte nicht essen, wollte nicht am normalen Leben teilnehmen, auch wenn ich es so schon kaum tat.

Es war mir einfach alles egal, ich spürte keinen Hunger, keinen Durst – das spürte ich auch sonst nie, aber es war mir auch egal, dass ich den Bedürfnissen nicht nachkam.

Und es war mir auch egal, dass Aoi am Nachmittag wieder erschien, ich würdigte ihn keines Blickes - es war mir einfach egal.
 

Aoi

Am nächsten Tag wäre ich am liebsten wieder gleich nach dem Frühstück zu Uruha gegangen, aber es war mein ersten Arbeitstag in der Kfz-Werkstatt und ich musste erst in alles eingewiesen werden, was ein nicht grade freundlicher Kerl machte und ich war froh, als die Schicht vorbei war.

Uruha hatte ich weder beim Frühstück noch beim Mittag gesehen und ich war mir sicher, dass er heute noch nicht aus seiner Zelle gekommen war.

Vielleicht hatte ich ihn gestern doch zu sehr verletzt und sollte nun Abstand halten, aber es zog mich zu Uruha. Und so entschied ich mich ihm etwas zu trinken zu bringen.

Ich klopfte wieder an, aber anders als die letzten Tage starrte Uruha mich heute nicht an, sondern er hatte sich zur Wand gedreht und achtete nicht auf mich.

"Ich hab dir etwas zu trinken mitgebracht. Du warst ja nicht beim Essen, deswegen dachte ich du hattest bestimmt auch nichts zu trinken. Ich stell es auf den Tisch, okay?", fragte ich etwas unsicher.

Ich war wieder in der Tür stehen geblieben, musste ich doch um zum Tisch zu gelangen genau an seinem Bett vorbei.
 

Uruha

Ich beachtete ihn nicht, starrte einfach weiter die Wand an. Es war mir egal, dass er mir bereits näher gekommen war und es war mir auch egal das er mir trinken mitgebracht hatte, wozu sollte ich auch trinken, ich sah keinen Grund dazu.

Dass er zum Tisch ging interessierte mich nicht, er hätte mir auch das Bett auf dem ich lag anzünden können und es hätte mich nicht einmal gestört.

Es sollte einfach nur alles aufhören, das alles, die Erinnerung, der Schmerz, alles.
 

Aoi

Selbst als ich ohne seine Einwilligung ihn so nah kam, sagte er nichts. Auch zitterte er nicht, er schien eher völlig ruhig zu sein.

Was war nur mit ihm los? So hatte ich ihn hier noch nie gesehen.

"Uruha bitte, was ist los?" Seine ständige Angst war schon immer furchtbar gewesen, aber seine Egal-Haltung war wirklich unerträglich. Uns es tat weh, da ich wusste ich war der Grund dafür. Wahrscheinlich hatte ich gestern wirklich alles falsch gemacht.

Auch jetzt reagiert er nicht. Und ich entscheid mich für einen Schritt, der mich entweder für immer vom ihm weg bringen würde, oder ihn mir näher bringen würde.

Ich hatte das Wasser abgestellt, doch anstatt wieder zu Tür zu gehen, setzte ich mich auf den Rand seines Bettes und holte tief Luft. Uruha hatte sich vollkommen unter seiner Decke vergraben, doch nun streckte ich, fast wie in Zeitlupe, meine Hand aus. Ich sah selbst, dass sie zitterte doch ich hatte nun mal keine Wahl, sonst würde er bestimmt nie mehr mit mir reden, also zog ich seine Decke zur Seite und lehnte mich über ihn.
 

Uruha

Ein kühler Luftzug streifte meinen Körper, brachte mich dazu kurz aufzusehen, und sah wie Aoi sich über mich gebeugt hatte.

Sollte er es doch tun, mir war es egal.

Ich wandte den Blick wieder ab, drehte mich weg. Ich wollte ihn nicht ansehen wenn er es offensichtlich tat, so wie ER es immer getan hatte.

Es war mir einfach egal.

Aber, ich wollte nicht mehr, schloss einfach die Augen - es würde schon alles vorübergehen.
 

Aoi

Es war sicher nicht die Reaktion auf die ich gehofft hatte, aber er hatte mich immerhin schon einmal angesehen. Ich spürte, dass meine Nähe ihn nicht so kalt ließ, wie er tat.

Er hatte seine Augen geschlossen und wartete anscheinend darauf, dass etwas folgte, doch dass er seinen Körper versteift hatte, zeigte deutlich, dass er einfach nur wollte, dass es vorbei war.

"Uruha", meinte ich sanft“, glaubst du wirklich, dass ich dir was antun würde? Hör mir bitte zu. Ich wollte dich gestern mit meinen Fragen nicht verletzten und dich auch an nichts Schlimmes erinnern, ich wollte doch nur etwas mehr über dich erfahren und wissen warum du vor Menschen solche Angst hast. Ich hatte wirklich nie die Absicht dich zu verletzten."

Ich lehnte mich wieder zurück. Mehr als mein Verhalten zu erklären konnte ich nicht tun, ich konnte ihn nicht dazu zwingen mir zu vertrauen, dass musste er von ganz allein.

Ich stand auf und wand mich der Tür zu.
 

Uruha

Ich spürte die Kälte als er verschwand und sie war auf einmal so unerträglich, ich konnte kaum verstehen was geschah und warum ich es auf einmal fühlte.

Aber ehe ich es mir versah hatte ich schon den Block gegriffen, 'BLEIB' darauf gekritzelt und warf ihn Aoi mal wieder an den Kopf, aber nur so konnte ich seine Aufmerksamkeit erregen.

Und auch wenn ich es mir kaum eingestehen konnte - ich wollte nicht, dass er ging.

Ich wollte nicht alleine sein, zum allerersten Mal wollte ich es nicht sein.
 

Aoi

Ich war schon fast aus der Tür, als mich der Block schmerzhaft am Hinterkopf traf. Warum traf es eigentlich immer meinen Kopf?

Schnell hatte ich den Block in der Hand und las mit Freude was darauf stand. Er wollte nicht, dass ich ging, das war doch schon mal ein Fortschritt.

"Ich bleibe gern.", meinte ich zu ihn gewand, mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht, was wahrscheinlich selbst Kai Konkurrenz machen würde.

Ich wusste nicht genau, ob ich es durfte, aber ich setzte mich wieder auf die Bettkante.

"Ist das in Ordnung?", fragte ich ihn vorsichtig und legte den Schreibblock ebenfalls aufs Bett.

"Willst du jetzt vielleicht was trinken, du hast doch sicher den ganzen Tag noch nicht getrunken?", fragte ich ihn, wollte erstmal, dass er sich wieder fing.
 

Uruha

'Nicht trinken, aber bleib hier." Nein ich wollte jetzt nicht trinken - ich fühlte mich gerade so schön schwach, so schwach das ich die Panik nicht einmal mehr spürte die Aois Nähe in mir auslösen sollte, müsste.

Aber ich wollte noch mehr, wollte ihn berühren können, ganz einfach, ohne das diese Berührung mit Schmerz und Gewalt verbunden war - das musste doch gehen, oder? Ja ganz früher da ging es einmal.

Ich betrachtete seine Hand, die auf dem Lacken lag, ganz ruhig, ganz still.

Ich streckte meine Hand nach ihr aus, ganz langsam, fast schon zittrig. Es war mir egal was Aoi über mein Verhalten dachte, aber ich musste es einfach wissen: Konnte ich noch die Wärme eines anderen Menschen spüren ohne es mit Schmerz bezahlen zu müssen?
 

Aoi

Ich wusste nicht genau, warum er nichts trinken wollte, er musste doch schon ganz durstig sein. Gerade als ich mich zu ihm drehte, um ihn zu fragen, ob er sich sicher sei, als ich sah, dass er nicht mich ansah, sondern meine Hand fixierte. War sie ihm zu nah?

Gerade als ich sie weg ziehen wollte, hob Uruha seine Hand und lies sie zittrig auf meine sinken.

Es war unglaublich, als würde allein diese Berührung ein Feuer auslösen und ich konnte nicht anders als ihn noch breiter als vorher an zu Lächeln.

"Alles okay?", flüsterte ich, als würde ein lautes Wort diesen Moment nur zerstören. Ich hielt meine Hand ganz ruhig und wartete geduldig, bis er mir wieder ins Gesicht blickte.

Ich wusste nicht genau warum er das tat, aber ich wollte nicht, dass er je wieder damit auf hörte.

"Danke"
 

Uruha

Die Haut, sie war so unglaublich warm und ich konnte es mir auch nicht nehmen lassen, kurz über den Handrücken zu streichen.

Er würde mir nicht wehtun, so war es doch, oder? Nähe konnte noch so viel mehr bedeuten als nur Leid, eine Erfahrung wie ich sie schon lange nicht mehr gemacht hatte.

Doch ich musste die Hand wieder von seiner lösen um zu schreiben, ich konnte ja nicht einfach so sprechen wie er.

'Nimm mich in den Arm.' schrieb ich auf den Block und überlegte kurz. Aoi war schon so nah, dass er die Worte schon gelesen hatte, aber ich fügte noch etwas hinzu:

'aber sei vorsichtig.'
 

Aoi

Ob er wusste, was er mit seiner Frage in mir auslöste? Ich wusste nicht woher sein Sinneswandel kam, aber offensichtlich vertraute er mir. Und ich konnte nicht leugnen, dass mich das mehr als glücklich machte.

"Sag, wenn es dir zu viel wird, oder besser schieb mir dann einfach zurück, in Ordnung?", fragte ich zärtlich und legte nach einem kurzen Nicken seinerseits ganz vorsichtig erstmal einen Arm ganz leicht um seine Schulter, spürte, dass er leicht zitterte, aber er schob mich noch nicht weg. In seinen Augen sah ich auch nichts, was mich darauf schließen ließ, dass ich aufhören sollte.

Ganz vorsichtig legte ich meinen zweiten Arm um seinen Rücken, da er sich inzwischen aufgerichtete hatte und zog ihn ganz sacht gegen mich und schloss die Augen. Ich genoss diese Umarmung wahrscheinlich mehr, als mir selbst bewusste war und zog seinen herrlichen Duft ein.
 

Uruha

Es war mehr als merkwürdig ihn so um mich zu spüren, aber ich konnte es genau fühlen, das er nicht mehr wollte als diese Umarmung und meine Sinne täuschten mich nie.

Und so entspannte ich mich mit der Zeit auch, schmiegte mich auch an ihn.

Wenn ich doch nur reden könnte, so wie er, dann könnte ich ihm sagen, dass alles in Ordnung war und das ich mich wohl fühlte.

Ich schmiegte mich sogar an ihn. Ich war schwach, wusste, dass ich trinken musste aber etwas in mir sträubte sich dagegen.
 

Aoi

Es war komisch Uruha im Arm zu haben und es war so viel besser als ich erwartet hatte. Ich fühlte, wie er sich entspannte und sich gegen mich lehnte und ich wollte ihn nie wieder loslassen.

Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, doch ich merkte, dass etwas mit ihm nicht stimmte.

Ich wollte es nicht, doch ich wich etwas zurück, nur soweit um ihn ins Gesicht sehen zu können.

"Ist wirklich alles okay?" Ich musterte ihn eindringlich und stellte fest, wie schwach er aussah. Ohne auf seine Antwort zu achten, zog ich das mitgebrachte Wasser zu uns und hielt es ihm vors Gesicht.

"Du solltest wirklich etwas trinken, sonst klappst du noch zusammen.", sanft schaute ich ihn an. Ich machte mir wirklich Sorgen.
 

Uruha

Ich gab meinen Widerstand auf, auch wenn ich gerne zusammengebrochen wäre, auch wenn ich mir nicht ganz erklären konnte warum ich das wollte, da es völlig unnormal war so etwas zu wollen.

Aber ich lies zu, das. dass kalte Wasser meine Kehle benetzte, die schon ganz aufgeraut war, weil ich zwei Tage lang nichts getrunken hatte.

Ich musste wohl schon wahnsinnig geworden sein deswegen, immerhin lag ich in den Armen von Aoi, für den ich fast ein Fremder war, über den ich kaum etwas wusste.

Aber ich ließ ihn das Glas halten, hatte irgendwie nicht die Kraft es selbst zu tun.
 

Aoi

Ich musste schmunzeln, als ich das Glas hielt, es war einfach nur süß, wie ich Uruha sozusagen fütterte. Ich merkte wie durstig er war, als er nach dem ersten Schlucken fast das ganze Glas austrank. Wie lange hatte er denn schon nichts mehr getrunken, und wenn er schon so lange nichts getrunken hatte, wann hatte er dann zum letzten Mal was gegessen?

"Du solltest etwas mehr auf dich achten.", meinte ich sanft zu ihm, als er fertig war mit trinken.

"Und beim Abendessen nachher will ich dich auch sehen. okay?", sagte ich etwas bestimmend, "Ich will dich nämlich nicht zusammen brechen sehen.", leicht strich ihm durchs Haar und schenkte ihm ein Lächeln.

Wir hatten uns inzwischen von einander gelöst und ich drehte mich etwas um das Glas wieder auf den Tisch zustellen.

"Kann ich dir jetzt ein wieder paar Fragen stellen? Keine Sorge ich will nichts Schlimmes von dir wissen."
 

Uruha

Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich brauchte kein Abendessen, noch nicht.

Aber es passte mir seltsamerweise gar nicht das er mich losließ, hatte ich es doch so genossen diese Nähe im Moment zulassen zu können und jetzt wollte ich sie auch wieder haben.

Fragen ... sollte ich es ihm überhaupt erlauben? Es gab nichts Schönes mehr an meiner Vergangenheit, nichts, was mich nicht wieder zum weinen gebracht hätte, es war doch alles nur noch Schmerz gewesen.

'Nimm mich wieder in den Arm ... und erzähl doch lieber von dir. Du weißt alles über mich was ich dir so erzählen kann.'

Es fiel mir schwer überhaupt so ehrlich zu sein - aber vielleicht ließen dann seine ständigen Fragereien nach.
 

Aoi

Seine Antwort gefiel mir nur teilweise, nämlich der Teil indem er mich bat ihn in den Arm zu nehmen. Der Rest war nicht so toll, anscheinend hatte er ein Leben voller Schmerz hinter sich.

"Na gut, und denk dran, du kannst mich jederzeit wegschieben.", ich zog ihn wieder leicht zu mir, wollte ihm die Möglichkeit lassen, sich aus meiner Umarmung zu lösen, sobald es zu viel wurde.

"Wenn du zu irgendwas eine Frage hast, dann gib mir einfach ein Zeichen." Ich spürte wie er nickte.

"Wo fang ich am besten an...Also ich komm aus einem Vorort von Tokyo, dort hab ich schon meine Kindheit verbracht. Meine Eltern wohnen also immer noch in meiner Nähe und wir haben auch regelmäßig Kontakt. Den Kuchen meiner Mutter solltest du mal probieren, glaub du willst nie wieder einen anderen probieren." Ich schwelgte kurz in der Erinnerung. Ich würde ihren Kuchen erst wieder in 2 Jahren schmecken können.

"Ich hab nach der Schule Jura studiert, da ich die Ungerechtigkeit der Welt etwas verringern wollte und musste feststellen, dass unser System nicht gerecht ist, deshalb hab ich auch Beweise gefälscht um meinen Klienten zu schützen, aber es kam raus und nun sitze ich hier. Willst du noch mehr wissen?", fragte ich ihn.
 

Uruha

Ich nahm mir Block und Stift, legte beides auf Aois Oberschenkel ab. Immerhin wollte ich auch etwas sagen können.

'Warum lässt du dir keinen Kuchen hierher schicken? Solange deine Mutter nicht versucht eine Nagelfeile mit einzubacken ist das doch kein Problem...'

Ich konnte nicht umhin etwas zu lächeln, was Aoi auch auf seiner Schulter spüren konnte.

Ich wusste nicht ob es wirklich nur der Kuchen oder seine Eltern waren, die er so sehr vermisste, aber ich würde ihn nicht fragen, konnte es einfach nicht.

Ich konnte dieses Gefühl im Moment noch nicht einmal fassen, obwohl ich doch so viel in meinem Leben missen musste.

Außer Nähe - denn die hatte ich gerade - und ich hatte schon keine Angst mehr.
 

Aoi

Seine Hand auf meinen Oberschenkel machte mich völlig nervös, aber über seine Frage musste ich fast Lachen.

"Also ehrlich gesagt, würde ich meiner Mutter zu trauen, dass sie eine Feile mit ein backt…", meinte ich schmunzelnd.

"Sie würde, glaub ich, alles versuchen um mich hier raus zu bekommen. Für sie war es ein schwerer Schlag, dass ich hier rein musste, vor allem, da ich ja nur der Wahrheit auf die Sprünge geholfen und nicht sonst irgendwas verbrochen hatte. Aber wahrscheinlich würde der Kuchen sowieso nicht so richtig schmecken, immerhin wäre sie ja nicht dabei und in netter Gesellschaft schmeckt Essen immer besser, oder?", fragte ich ihn.

Es machte mich nervös, dass er mich nicht einfach irgendwann unterbrach, sondern immer erst was auf den Zettel schreiben musste.

"Uruha kannst du eigentlich sprechen?", mir war die Frage einfach so heraus gerutscht und ich hoffte, dass ich ihn damit nicht wieder verletzte.

"Ich mein das nicht böse, es würde mich nur interessieren.", fügte ich deshalb schnell an und sah ihn erwartungsvoll an.
 

Uruha

Zuerst einmal schüttelte ich den Kopf. Bevor ich den Stift wieder auf den Block setzte.

'Meine Stimmbänder sind inzwischen verkümmert weil ich schon seit Jahren nicht mehr gesprochen habe. Selbst wenn ich wollte könnte ich also nicht mehr...'

Ich kuschelte mich an ihn. genoss es einfach das ich das hier zulassen konnte. Ja, Aoi war anders - ganz anders als alle die ich je kannte - und selbst wenn sich noch das Gegenteil herausstellen würde - was hatte ich denn noch groß zu verlieren?

Ich zog seinen Geruch in mich ein, der so völlig anders war, er roch nicht nach Bier, kaltem Rauch und Schweiß - nein er roch irgendwie angenehm.

Ich hatte längst aufgehört mich zu fragen warum er mich ständig solche Dinge fragte.
 

Aoi

Uruha so nah bei mir zu spüren, war einfach unglaublich. Noch vor ein paar Tagen hatte er mir einen Teller an den Kopf geworfen, nur weil ich an seinen Tisch getreten war. Und jetzt hielt ich ihm im Arm und wusste, dass er anfing mir zu vertrauen.

Seine Antwort stimmte mich etwas traurig, nur zu gerne hatte ich einmal seine Stimme gehört, aber vielleicht war das ja möglich. Immerhin hatte er mal sprechen gekonnt, warum sollte er es also nicht noch einmal lernen können? Ich speicherte diese Information sorgfältig ab, irgendwann würde ich nochmals darauf zurückkommen.

"Mhm, dass heißt aber, du könntest einmal sprechen, richtig?", fragte ich nach und reichte ihm erstmal das restliche Wasser, er sah immer noch schwach aus, weshalb ich meinen Arm sanft etwas fester um ihn zog.

"Ist das okay, oder brauchst du mehr Freiraum?", fragte ich unsicher nach.
 

Uruha

Ich ließ mir noch mehr Wasser einflößen, auch wenn ich keinen Durst hatte - musste Aoi ja nicht wissen.

Als er mich dann endlich mit seinem Wasser in Ruhe ließ, es war inzwischen alle, konnte ich mich endlich wieder meinem Block widmen.

'Ich hab’s schon ewig nicht mehr getan. Vielleicht ist es nicht an mir zu reden.

Bitte halt mich weiter fest, ich weiß nicht wann ich das wieder zulassen kann'

Ich seufzte lautlos, schließlich drang kein Ton über meine Lippen, es war ja unmöglich.
 

Aoi

Irgendwas sagte mir, dass es vielleicht wirklich vorerst das letzte Mal war, dass ich ihn so im Arm halten konnte, wer weiß was für Ängste er morgen wieder haben würde.

"Ich halte dich solange du willst fest.", sagte ich etwas leiser zu ihm, wusste nicht genau, wie er es auffassen würde.

"Ich nehme mal an, dann bin ich wieder dran mit erzählen?", fragte ich lächelnd und spürte, dass er nickte.

"Also ehrlich gesagt gibt es, nein gab es, im meinen Leben bis her nichts wirklich etwas aufregendes, ich bin wie alle anderen zur Schule gegangen und hab einen nicht gerade schlechten Abschluss gemacht und dann das Jurastudium angefangen, bei einem Professor, der ein Freund meines Vaters ist."

Im Gegensatz zu Uruha hatte ich wirklich ein gutes Leben gehabt.

Nur zu gerne würde ich wissen, was ihm passiert war, aber ich wusste, dass ich ihn danach nicht fragen konnte, es nicht durfte. Ich seufzte auf.

"Was willst du noch wissen, denn ehrlich gesagt finde ich nicht, dass meine Lebensgeschichte spannend ist. Für dich eher einschläfernd.", witzelte ich.
 

Uruha

Ich hörte ihm gespannt zu - das was er erklärte, das klang alles mehr wie ein Film als wie ein Leben. Ich sah es schon vor meinem inneren Auge genau wie einen Film ablaufen - seine Erinnerungen, sein immer so perfektes Leben ... hätte es mit mir nicht genau so sein können? Aber es war nicht so geworden...

Und es war meine Schuld - auch wenn ich nicht wusste wie und warum.

Als er allerdings sagte, dass seine Erzählungen vielleicht langweilig für mich wären, konnte ich nur schmunzeln und ich vergrub mein Gesicht kopfschüttelnd an seiner Schulter. Wie konnte er so etwas nur denken?

Aoi blieb an diesem Tag noch lange bei mir, bis zum Abendessen, wo er mit zu meinem Tisch kam. Da es noch früh war, waren noch nicht viele Leute im Raum. Ich aß ein Stück Brot, unter Aois Misstrauischen Blicken - er schaffte in der Zeit natürlich die dreifache Portion, aber es war in Ordnung. Ich konnte zwar in seinem Blick erkennen was er dachte, doch er sagte nichts.

Ich genoss diesen Tag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Aya_ko
2009-05-04T11:55:37+00:00 04.05.2009 13:55
So,hat zwar etwas gedauert aber jetzt bekommst du entlich den Kommi den ich mir schon so lang vorgenommen hab zu schreiben^^
Deine FF is einfach toll! Das hin und her springen zwischen den Personen hat mich zwar am Anfang etwas gestört(nya verwirrt passt ehr^^")aber inzwischen kan ich es mir gar nicht mehr anders vorstellen!
Ruki und Uru tun mir so leid! *schnief* Aber sie sind ja nicht allein und ich glaub dran das sie ihre Vergangenheit mit Hilfe Reitas und Aois überwinden und nach vorn sehen werden!*hoff* Bin mal gespannt ob Uru seine Stimme vielleicht doch wieder findet!?*ganz lieb kuck* Verdient hätte er es ja schon... Aber ich laß mich einfach überraschen XD Du hast das bis jetzt so klasse gemacht,da kann es ja nur super weiter gehen!
LG
Von:  theon-vergil
2009-04-22T06:22:16+00:00 22.04.2009 08:22
xD hab gestern angefangen deine ff zulesen *bis spät in der nacht dran gessesen hat*
einfach super ich bin echt nich davon weg gekommen *grins*
armer ruki, tut mir echt leid der kleine, aber reita kümmert sich gut um ihn...und zu aoi und uruha, find ich gut das uruha langsam vertrauen zu aoi gewinnt
bin schon total gespannt wie es weiter geht X3
theon-vergil
Von:  Gackto_Sama
2009-04-21T22:41:10+00:00 22.04.2009 00:41
Es ist toll, ich finde es klasse das langsam aber sicher Vertrauen zwischen den beiden aufkommt. Es ist gut gelöst wurden. Stimmbänder können nicht verkümmern man verlernt nur die Stimmbänder zu gebrauchen (obwohl schreien kann er ja), aber vielleicht durch die schlimmen Erfahrungen kann man die Stimme verlieren.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Weiter so.
*Schokokekse dalass*
Gachto_Sama
Von:  Tatsu-addict
2009-04-21T20:59:24+00:00 21.04.2009 22:59
oh man.
das war ja mal ein tolles kapitel.
ich habe mich so für uruha gefreut, dass er gesehen hat, dass es nicht nur solche kranken menschen wie sein vater gibt.
und auch für aoi hab ich mich gefreut. ^^
ich finde das kapitel wirkich toll. und es ist ein sehr großer schritt, den die beiden gemeistert haben.

ich bin schon total gespannt wie es weiter geht!
ich hoffe, dass du weiterhin so in schreiblaune bist!
also bis zum nächsten kapitel.
LG
Von:  psycho-kissen
2009-04-21T20:08:25+00:00 21.04.2009 22:08
ya~ ich kann nur zustimmen xDDD
is echt niedlich geworden *_________*
ich dachte schon soetwas würde noch gaaanz lange dauern, wegn vertrauen und so...aba haste ja gut gelöst das problem ^___^
ich fand es sooo süüüß wie uruha wollte, dass aoi bleibt *~* obwohls i-wie lustig war, dass aoi den block wieda gegen den kopf bekommen hat *grins*
aba können stimmbänder wirklich so...verkümmern? ich hab da keine ahnung xDDD"
jedenfalls freu ich mich schon aufs nächste kapitel *O* !!!
[sag ma kanns sein, dass es diesmal ziemlich schnell ging? xD also des kapitel?]
ich wünsch dir viiieeel spaß beim weiterschreiben!! ^.~
*kekse geb*

kissen


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