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Pardon him

Aoi x Uruha
von

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32. Kapitel

Aoi

Ich hatte keine Ahnung, wie oft ich heute schon in Kais und meiner Zelle auf- und abgelaufen war, aber ich konnte einfach nicht ruhig sitzen, dafür war ich viel zu nervös, was auch den anderen aufgefallen war, sodass sie beschlossen hatten mir lieber aus dem Weg zu gehen.

Ein weiteres Mal blickte ich aus der Zellentür und hoffte, dass Uruha zu sehen sein würde. Eigentlich müsste die Anhörung doch schon vorbei sein, oder? Ich wusste es nicht genau und so war ich jetzt noch hibbeliger, als Uruha es schon die letzten Tage gewesen war, obwohl er eher Angst hatte. Natürlich hatte Sato ihn heute morgen abgeholt und obwohl Uruha ihn kannte, wusste ich dass er panische Angst hatte. Ich betete nur, dass niemand ihm zu nahe kommen würde.

Was wenn er die Panik nicht zurückdrängen konnte und jemanden aus Angst an griff, was wenn doch jemand ihm zu nahe kam? Oh Gott ich wurde fast wahnsinnig vor Sorge, obwohl ich wusste, dass Sato aufpassen würde und auch die Wärter waren mehr darauf aus, Uruha im Zweifelsfall zu schützen.

Meine Mutter war auch da und hatte natürlich von Uruha gehört und wollte sich den jungen Mann, für den ich die einzige Bezugsperson war, näher ansehen. Allerdings war ich mir sicher, dass sie noch nicht von unserem Verhältnis wusste. Ich hatte es vorgezogen sie doch nicht miteinander bekannt zu machen, da Uruha es unangenehm war.

Uruha...komm einfach schnell wieder her, schickte ich ein Stoßgebet zum Himmel. Ich wollte ihn sicher wissen und er fühlte sich nun einmal nur in meinen Armen sicher.
 

Satochi

Auch ich hatte an diesem Tag gezittert. Natürlich, entschieden wurde letztendlich noch nichts, immerhin wurden jetzt offiziell die Zeugenaussagen protokolliert und somit auch eingesammelt.

Ich hatte diesen Vorgang nie hinterfragt, aber zu sehen wie Uruha sich quälen musste, das gab mir schon zu denken. Gerne hätte ich ihm das erspart, aber wie sollte ich? Er saß lebenslang, und das wäre sicherlich schlimmer für ihn gewesen, zumal Aoi in einem Jahr entlassen wurde.

Ja, ein ganzes Jahr war schon vergangen, allein das warten auf diesen Termin hatte ein halbes Jahr gedauert.

Aber vielleicht war es auch gut so. Aoi hatte ihm schon viel Selbstvertrauen zurückgegeben. Heute, als ich die Antworten die er wie immer auf einen Block schrieb den ich dann vorlas, da hatte ich neben ihm stehen müssen, aber abgesehen davon das er aussah als würde er jeden Moment weinen schien er das ganze gut durchzustehen, zumindest viel besser als ich es erwartet hätte.

Angefasst hatte ihn Gott sei dank auch niemand.

Aois Mutter war gekommen, um einen kurzen Blick auf den Jungen zu werfen für den sich ihr Sohn so einsetzte. Klar sie war geschockt gewesen über seine gebückte Haltung, über seine Angst, und über das Zittern das fast immer durch seinen Körper ging wenn ihm die Menschen wieder zu nah kamen.

Sie durfte sich die Vernehmung natürlich nicht mit ansehen, denn immerhin geschah das ganze unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber ich telefonierte hinterher mit ihr.

Und sie war ganz erstaunt über die Fortschritte die ihr Sohn mit diesem verstörten, völlig verängstigen Jungen gemacht hatte.
 

Uruha

Ich zitterte so schrecklich das mir fast sogar schon selbst davon schwindelig wurde.

Ich hatte immer noch schreckliche Angst. All die Menschen, all die Hektik. Satochi hatte gesagt das man dafür gesorgt hatte das ich auf meinem Weg nicht allzu vielen Menschen begegnete, aber doch hatte ich sie gespürt. Ich wusste wie viele von ihnen da waren.

Die Aussage selbst hatte dann natürlich alles wieder hervorgeholt, die Angst, die Schande, den Schmerz. Ich spürte ihn wieder als wäre es gestern gewesen. Satochi sagte mir zwar das ich tapfer war, das ich gut war - aber ich glaubte ihm nicht.

Ich war eine Schande, und das ich dafür auch noch verlangte frei gelassen zu werden, das ich verlangte ein schönes Leben führen zu dürfen - wo ich doch zwei andere ausgelöscht hatte ... ja das hatte ER immer gesagt, das es meine Schuld war das Vater gestorben war. Wenn ich nicht so erbärmlich gewesen wäre, hätten die Götter nie zugelassen das er von dieser Krankheit dahin gerafft worden wäre.

Auch der Weg zurück war schrecklich. Ich bekam Platzangst in der engen Zelle, dem Käfig, indem ich transportiert wurde. Ich hyperventilierte, weswegen einer dieser Männer mich berühren musste, mir eine Tüte vors Gesicht hielt damit ich mich beruhigte. Er machte es damit fast noch schlimmer als es eigentlich schon war.

Auf Station dachte ich gar nicht mehr an Aoi, ich rannte einfach nur noch in meine Zelle und übergab mich geräuschvoll, auch wenn ich seit Tagen nicht gegessen hatte.

Dann rollte ich mich einfach auf dem Boden ein, fühlte mich im Moment einfach nur schwach.

Schwach und unwürdig.
 

Aoi

Irgendetwas sagte mir, dass etwas nicht stimmt. Ich wurde fast noch unruhiger, als ich es eh schon war und hielt es einfach nicht mehr aus in der Zelle. Ich wollte lieber in Uruhas Zelle warten.

Grade betrat ich den Flur zu ihm, als er auch schon angerannt kam, aber er sah mich gar nicht. Er rannte einfach weiter und ich sah ihm an, wie fertig er war.

"Uruha, warte...", schrie ich ihm hinter her, aber selbst das hörte er nicht. War ihm doch jemand zu nah gekommen? Ich hätte darauf bestehen müssen, mit kommen zu dürfen. Innerlich fluchend über mein Verhalten folgte ich Uruha.

Es war schwer ihn so zu sehen, wie er sich auf dem kalten, harten Boden zusammengerollt hatte und haltlos zitterte.

Schnell kniete ich neben ihm nieder.

"Uruha...hey, ist alles okay, hörst du mich?", fragte ich sanft. Unsicher, ob ich ihn jetzt beruhigen durfte, ließ ich meine Hand zärtlich über seine Wange zu seiner Schulter gleiten und rüttelte ihn sanft.

"Uruha, es ist vorbei. Du brauchst keine Angst mehr haben.", flüsterte ich beruhigend.
 

Uruha

Ich zuckte automatisch zusammen als Aoi mich berührte. Er sollte das nicht tun, er sollte nicht hier sein, er sollte mich nicht so sehen.

Aber das konnte ich ihm schlecht sagen ... also versuchte ich ihn zu ignorieren, indem ich mich noch weiter zusammenrollte und das Gesicht von ihm abwandte.

Ich wollte einfach nur hier liegen bleiben, solange bis die Welt um mich herum ganz verschwand...

Sie sollte einfach nicht mehr da sein.
 

Aoi

Bestürzt sah ich auf das Häufchen Elend was vor mir lag und schaute mich um. Uruha schien es wohl nicht nur seelisch schlecht zu gehen, immerhin hatte er sich übergeben. Erst jetzt fiel mir auf, dass er auch in den letzten Tage nicht wirklich etwas zu sich genommen hatte. Und er reagierte immer noch nicht wirklich auf mich. Was wenn er jetzt ohnmächtig wurde?

"Uruha, was hältst du davon etwas zu essen, nur ein bisschen. Du hast doch sicher Hunger, oder?", fragte ich mit leichter Verzweiflung.

Was war nur passiert? Es war klar gewesen, dass er es nicht leicht nehmen würde, aber ich dachte er wäre gut vorbereitet, oder hatte ich es falsch eingeschätzt?

"Uruha, bitte jetzt komm schon, wenigsten etwas, hmm?", bat ich leicht.

Ich hatte mich etwas von ihm entfernt, wollte Uruha etwas Platz lassen, damit er sich nicht bedroht fühlte.

"Hey, du bist wieder in deiner Zelle. Hier bin nur ich und ich werde dir nichts tun. Du brauchst keine Angst zu haben. Es ist alles in Ordnung. Uruha ich liebe dich.", hauchte, hoffte er würde darauf reagieren.
 

Uruha

Ich reagierte nicht auf ihn. Wie sollte ich auch ohne Block?

Aber, er wollte mich einfach nicht in Ruhe lassen. Und so stand ich auf, auch wenn ich merkte wie mir die Knie zitterten.

Ich ging schnell auf mein Bett zu, legte mich darauf und zog mir die Decke bis über den Kopf, hoffte das ihm das endlich klar machte das er gehen sollte.

Ich spürte wie mir wieder Tränen in die Augen schossen. Und ich fühlte mich schwach ...
 

Aoi

Immerhin bewegte Uruha sich und zeigte mir somit ein kleines Lebenszeichen. Ich seufzte erleichtert auf, aber sein Gang gefiel mir nicht. Er wirkte so wackelig und schwach. Uruha musste schnell was essen und trinken.

Ich atmete kurz tief durch, als er sich aufs Bett legte und so ein mummelte. Was sollte ich nur tun? Mir gingen langsam die Ideen aus.

"Uruha..", hauchte ich besorgt und erhob mich. Ganz vorsichtig setzte ich mich auf seine Bettkante und legte meinen Arm, um ihn, damit ich ihn zu mir drehen konnte.

"Hey...", lächelte ich ihn zärtlich an, als ich seine Decke etwas nach unten gezogen hatte, sodass ich seine Augen sehen konnte, "es ist jetzt alles wieder okay. Du hast den ersten großen Schritt in Freiheit gemacht und das hast du ganz allein geschafft. Ich bin so stolz auf dich.", meinte ich sanft zu ihm und wollte über seine Wange streichen, damit ich seine Tränen wegwischen konnte.

Uruha Ich erzitterte als ich seinen Arm spürte, aber das konnte er nicht merken, meine Decke war zu dick.

Warum ging er nicht einfach und ließ mich allein? Ich wollte ihn jetzt nicht um mich haben, konnte es jetzt einfach nicht. Ich fühlte mich einfach zu schwach dazu.

Kraftlos drückte ich ihn weg, er ließ es sogar zu.

Dann deckte ich mein Gesicht wieder zu. Er sollte mich nicht sehen, nicht so.

Wie gerne hätte ich ihm gesagt das er gehen sollte, aber ich hatte keinen Block. Aber wer war ich überhaupt das ich mir so etwas wünschte? Wenn Aoi jetzt bei mir sein wollte, dann musste ich ihm das gewähren.

Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und kam unter der Decke hervor.

Aoi stand noch verloren im Raum, dann aber nahm ich seine Hand, zog ihn sanft an mich, lächelte ihm schwach zu.
 

Aoi

Seine Zurückweisung tat mir einfach nur höllisch weh. Es war einfach nicht fair, warum musste er es nur so schwer haben und konnte sich anderen nicht einfach so anvertrauen?

Traurig zog ich meine Hand zurück und starrt wieder diese kleine eingekugelte Decke an und seufzte verzweifelt auf. Ich wusste nicht, was ich noch machen sollte. Ihn allein lassen in diesem Zustand wollte ich nicht, aber meine Nähe machte es für ihn sicher nur schlimmer, unschlüssig stand ich auf.

Etwas erschrocken zuckte ich zusammen, als ich seine Hand spürte und sein versuchtes Lächeln sah. Erleichtert ging ich vor dem Bett in die Knie, sodass wir beide auf Augenhöhe waren.

"Du siehst ehrlich gesagt ziemlich mitgenommen aus.", schmunzelte ich leicht und ließ meine Hand kurz über seine Haare streichen. Es freute mich, dass er mich zurück gehalten hatte.

"Uruha...vielleicht sollte ich dir etwas zu essen und zu trinken bringen? Vielleicht geht es dir dann etwas besser. Meinst du kannst etwas essen?", fragte ich besorgt nach. Er sah wirklich schwach aus, aber ich wollte ihn auch zu nichts zwingen.
 

Uruha

Ich schloss die Augen als er mir durch das Haar strich. Ja, es fühlte sich einfach nur gut an und ich konnte mich nicht dagegen wehren es zu genießen, auch wenn ich es nicht verdient hatte.

Automatisch schüttelte ich den Kopf, ich konnte jetzt wirklich nichts essen - allein der Gedanke daran ließ sich meinen Magen schmerzhaft zusammenziehen und ich krümmte mich sogar leicht zusammen.

Schüttelte dann noch einmal vehement den Kopf. Ich konnte einfach nicht essen jetzt - ich konnte noch nicht einmal an Essen denken jetzt.
 

Aoi

"Ist schon okay...", flüsterte ich, als ich seine Reaktion sah und lächelte leicht.

"Aber du musst später auf jeden Fall noch was essen, aber das hat noch ein bisschen Zeit.", murmelte ich und richtete mich auf. Meine Beine wollten mich einfach nicht mehr so tragen.

Kurz blickte ich mich um und fand was ich suchte auf dem kleinen Tisch neben dem immer noch lebenden Kaktus. Ich grinste, holte den Block und ging wieder auf das Bett zu.

" Kannst du etwas Platz machen, damit ich mich auf die Kante setzen kann?", fragte ich und sofort richtete er sich etwas auf, damit ich Platz nehmen konnte.

"Sag mal, wie schaffst du es eigentlich, dass der Kaktus noch lebt? Ich hätten ihn bestimmt schon längst getötet, bei mir geht das Grünzeug immer kaputt.", sagte ich frei heraus. Es interessierte mich wirklich, da ich wirklich völlig unbegabt auf diesem Gebiet war.

Leicht legte ich meinen Arm um Uruha.
 

Uruha

Brav legte ich meinen Kopf auf seinen Schoß, fühlte mich auch zu schwach um mich lange aufrecht zu halten.

Und ich wollte jetzt doch bei ihm bleiben.

Seine Frage verwirrte mich ungemein, hatte sie doch mit der jetzigen Situation rein gar nichts zu tun.

Aber jetzt war antworten angesagt.

'also Gießen ist für den Anfang schon mal ganz gut. Dann auch noch in regelmäßigen Abständen. Wie du ja gut sehen kannst muss man mit ihnen nicht reden damit sie wachsen - muss muss nur genau einschätzen können wie viel Wasser sie brauchen, sie rechtzeitig um topfen und ihnen genug Sonne geben. Aber Wasser ist das wichtigste - zu viel tötet sie, zu wenig hindert sie am wachsen und viel zu wenig tötet sie auch.'

Das war wirklich merkwürdig.
 

Aoi

"Ohje, dass heißt dann wohl, dass ich nie eine Pflanze lange am leben halten werde.", meinte ich gespielt leidend. Aber ich hatte einfach kein Händchen für so etwas. Wozu musste man auch einen Dschungel zu Hause haben?

"Na ja, aber dafür hab ich dich ja jetzt. Du wirst dich doch sicher um einige Pflanzen bei uns kümmern, wenn wir einige kaufen, oder willst du das nicht?", fragte ich weiter.

Anscheinend lag ihm das Thema und es sollte Uruha ja schließlich auch auf anderen Gedanken bringen.

Irgendwie beruhigte es mich, dass es Dinge gab, über die er sich freuen konnte und wenn es nur Grünzeug war, dann würde ich halt eben einen Urwald aus meiner Wohnung machen.

Meine Hand strich derweil durch seine weichen Haare und ich kraulte ihn etwas.
 

Uruha

Ich hielt es schon für unnötig mich zu fragen wie Aoi es schaffte das ich so einfach alles vergaß.

Es machte so oder so keinen Sinn, ich verstand einfach nicht wie er das immer machte.

Aber jetzt wollte ich einfach nur den Gedanken daran genießen so richtig mit Aoi zusammen sein zu können. Denn, auch wenn ich wusste wie merkwürdig das klang, aber ich hatte erst dann richtig das Gefühl mit ihm zusammen zu sein wenn ich erst einmal unter seinem Dach leben würde. Das war ja doch etwas anderes als hier im Gefängnis.

Hastig nickte ich auf seine Frage, setzte aber dennoch ein paar Worte hinzu.

'Wir werden richtig schöne kaufen, und wenn sie drohen zu groß zu werden, dann kann ich sie immer noch so gießen das sie nicht weiterwachsen.'

Ich schmiegte mich an ihn. Ja, für ihn würde ich wahrlich alles tun.
 

Aoi

Uruha schien sich wirklich darauf zu freuen. Na ja bis jetzt war meine Wohnung eher in einem arbeitsamen Single-Style gehalten, bedeutete dass es grad nur das nötigste war, ohne viel Deko oder so etwas. Ein bisschen Grün würde es bestimmt gemütlicher machen.

"Gut, dann steht also schon einmal ein Einkauf im Gartencenter auf dem Plan und dann bräuchte meine Wohnung sicherlich noch etwas Farbe...", überlegte ich laut und stellte mir gerade vor, wie Uruha meine Wände strich und musste unweigerlich grinsen.

"Würdest du mit denn helfen meine Wohnung etwas um zu dekorieren? Irgendwelche Ideen?"
 

Uruha

Mir gefiel diese Vorstellung über alle Maßen. Automatisch musste ich etwas lächeln, auch wenn meine Mundwinkel mir immer noch schwer waren.

'Ich werde deine Wohnung so schön machen das du sie nie wieder verlassen willst...'

Hatte auch seine Vorteile - ich musste auch nicht raus. Ja, genau deswegen wollte ich sie ihm ja so hübsch gestalten. Aber ich hätte so oder so alles für ihn getan.

Wirklich alles.
 

Aoi

Also irgendwie glaubte ich ihm das aufs Wort. Mir waren seine Design-Künste ja nicht unbekannt und ich konnte mir gut vorstellen, dass er ein paar Ideen hatte.

"Und wenn ich meine Wohnung nicht mehr verlasse, dann musst du mich aber den ganzen Tag ertragen und mich unterhalten. Glaubst du, dass du das schaffst?", fragte ich breit grinsend und konnte mir einen gewissen Hintergedanken nicht verkneifen und innerlich seufzte ich auf.

Natürlich wollte ich ihn nicht bedrängen oder zu irgendetwas zwingen, aber seine körperlich Nähe, oder besser gesagt seine scheinbare Nähe, machte mich fast wahnsinnig. Es war mir klar, dass ich Uruha noch mehr Zeit geben musste, damit er sich auch an das körperliche gewöhnte, aber ich fragte mich schon, wie viel Zeit ich ihm geben musste.
 

Uruha

Sofort begann ich heftig zu nicken. Natürlich würde ich ihn ertragen, das war ja wohl das mindeste was ich tun konnte. Immerhin ertrug er ja auch mich.

Meine Gedanken gingen natürlich auch weiter - was, wenn er sich das nehmen würde wofür ich eigentlich da war? Würde ich es wieder ertragen können?

Ich wusste es nicht - und ich war müde.

Also schmiegte ich mich an Aoi, brauchte seine Wärme und seine Zuneigung gerade mehr als alles andere.
 

Aoi

Meine Hand strich noch immer sanft durch sein Haar und ich genoss es einfach bei ihm zu sein, gerade weil ich es geschafft ihn wieder etwas abzulenken und zu beruhigen. Sein Zittern hatte sich inzwischen vollkommen gelegt und merkte, wie er sich an mich schmiegte und leise atmete.

"Willst du etwas schlafen?", fragte ich nach und legte mich so, dass ich jetzt neben ihm lag und Uruha in die Arme schloss, um leicht über seinen Rücken zu streichen. Er wirkte wirklich schwach.

"Nachher gehen wir was essen und diesmal erlaube ich keine Widerrede, sonst kippst du mir nachher noch mangels Ernährung um."

Ganz vorsichtig zog ich Uruha an mich und legte meinen Lippen auf seine Stirn.

"Ich liebe dich."
 

Uruha

Mein Kopf ruhte wie selbstverständlich auf seiner Schulter und ich lauschte seinen leisen Worten.

Auch wenn es mir bei seinen Worten wieder den Magen umdrehte, ich wusste das ich das Thema Essen nicht ewig von mir weg schieben konnte, dazu achtete Aoi einfach zu sehr auf mich.

Deswegen versuchte ich nicht einmal zu widersprechen. Es war ja doch ganz schön so, seine Lippen wieder auf meiner Stirn zu spüren die leisen Worte der Liebe, auch wenn ich sie nur mit einen Kuss auf seine von Kleidung bedeckte Schulter würdigte.

Aber ich schlief ein, in seinen Armen, zum allerersten Mal vertraute ich ihm so sehr das ich ihm sogar über meinen Schlaf wachen ließ.
 

Aoi

Uruhas regelmäßiger und leichter Atmen zeigte mir wenig später an, dass er tatsächlich in meinen Armen eingeschlafen war. Etwas ungläubig musste ich verträumt grinsen. Sein Gesicht sah so friedlich und von überirdischer Schönheit aus. Anscheinend vertraute er mir wirklich sehr, denn immerhin war er ja in dieser Situation völlig wehrlos.

Ich seufzte erleichtert auf:"Du weißt wirklich nicht, wie toll du bist."

Naja aber ich wusste es und deshalb liebte ich ihn. Fast automatisch zog ich Uruha fester in meine Arme. Niemals würde dieses Gesicht wieder von Schmerz verzerrt sein, das schwor ich mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aya_ko
2011-06-23T19:11:10+00:00 23.06.2011 21:11
so langsam gehts wirklich voran^^
er tut mir so leid das er immer wieder alles wiederholen muß, aber es ist ja für einen guten zweck.
und er selbst macht schließlich auch immer mehr fortschritte.

freu mich schon auf die fortsetzung ^-^
Von:  Tatsu-addict
2011-05-21T20:22:23+00:00 21.05.2011 22:22
armer uru...
er tut mir wirklich leid, dass er so leiden muss.
und aoi kann nicht bei ihm sein.
aber am ende ist es alles für sein zukunft. ^^

bin schon auf das nächste gespannt. ^^


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