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Pardon him

Aoi x Uruha
von

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39. Kapitel

Aoi

Irgendwie war das alles so unwirklich. Reita, Ruki und Kai standen mit im Raum und Uruha schien nervös zu sein, aber er hatte noch keine Panik. Und ich vertraute auf seine Worte, dass er wirklich keine Angst hatte.

So eine Behandlung gab es nur äußerst selten, dennoch war es in diesem Gefängnis üblich, dass ausgewählte Freunde vor dem Zellenaufschluss auf den Flur gelassen wurden, um den Entlassenen zu verabschieden.

So war es auch noch sehr früh, aber trotzdem waren sie alle hier um Uruha zu verabschieden, obwohl Reita wohl nur dank Ruki hier war. Dieser schien sich auch etwas gefangen zu haben, auch wenn man ihm ansah, dass er Uruha als Vertrauten nicht wirklich gehen lassen wollte. Und ich konnte seine Gefühle nur zu gut verstehen. Anders als die letzte Nacht, war diese viel zu schnell vergangen. Ich wusste, dass meine Mutter bereits draußen wartete. Sie hatte Uruha ein paar Sachen von mit mitgebracht, da er nicht viel hatte. In den normalen Sachen sah er nochmal so gut aus, oder wirkte es nur so auf mich?

Ich hatte mich etwas in die Ecke gestellt und ließ den anderen erst einmal Platz und Zeit sich zu verabschieden. Selbst Reita gab Uruha einen lässigen Handschlag und wünschte ihm viel Glück.

Irgendwie wusste ich nicht, wie ich meinen Engel gehen lassen sollte. Ich wollte es ja ehrlich gesagt nicht einmal.
 

Ruki

Nur mühsam hielt ich meine Tränen zurück, denn auch wenn ich mich freute das in Uruhas Leben alles wieder gut werden würde, aber ich würde ihn einfach schrecklich vermissen.

Wir umarmten uns und ich hielt ihn trotz gewisser immer noch bestehenden Ängsten fest.

"Schreib mir mal wenn du zuhause angekommen bist, ja? Ich warte auf deinen Brief, also lass dir nicht zu viel Zeit, ja?"

Ich zwang mich zu lächeln und auch er erwiderte es, auch wenn ich gleich sah, dass er sich ebenfalls zwingen musste.

Es war wirklich unglaublich was für Fortschritte er schon gemacht hatte, er hatte nicht kaum Angst, auch nicht als Reita kurz seine Hand berührte. Hoffentlich konnte ich auch einmal so weit kommen wie er, zusammen mit Reita.

Ich nahm seine Hand, versuchte auch ihn kurz anzulächeln. Wir stellten uns wieder etwas weiter weg, zu viel wollte ich mir und Uruha nicht zumuten.
 

Kai

Nachdem Ruki und Reita sich verabschiedet hatten und zurückgetreten waren trat ich vor.

Ich verbeugte mich erst einmal höflich, sah Uruha freundlich lächelnd an, wahrte aber dennoch Distanz weil ich ihm nicht zu nahe treten wollte.

"Viel Glück da draußen Uruha.", sagte ich, fest von meinen Worten überzeugt.

Es war wahrlich unglaublich was Aoi alles erreicht hatte.

Ich verbeugte mich nochmals, was er auch erwiderte und trat wieder zurück.

Jetzt war Aoi an der Reihe.
 

Uruha

Heute war also der Tag der Tage und auch wenn ich es mir niemals so ausgemalt hätte, ich freute mich inzwischen sogar. Aber ich hatte ja aufgehört mich über meine Gefühle zu wundern.

Reitas Abschied mit dem Handschlag hatte mir kurz Angst gemacht, aber das war schnell vergangen. Wir hatten einfach nie so viel miteinander zu tun gehabt und er war nun mal da weil Ruki auch da war. Irgendwie schon süß wie er nicht von dessen Seite weichen würde.

Ich nickte heftig um Ruki zu zeigen, dass ich ihm schreiben würde. Natürlich würde ich das tun, immerhin brauchte er mich ja.

Als er wieder bei Reita war lächelte ich den beiden kurz zu.

Kai mochte ich, auch wenn ich kaum etwas mit ihm zu tun hatte. Er war einfach lieb, das sah man ihm an. Ich verabschiedete mich gerne von ihm und bezweifelte nicht das unsere Wege sich noch einmal kreuzen würden.

Jetzt war Aoi an der Reihe...
 

Aoi

Anscheinend war ich an der Reihe, denn die andern waren bereits zurückgetreten und versuchten Uruha und mir, soviel Platz zu geben, wie sie uns hier drinnen eben geben konnte. Wir durften ja schließlich nur gesammelt wieder gehen.

Uruha sah auf den Boden und nicht mich an, wahrscheinlich würde er sonst gleich in Tränen ausbrechen und verdammt nochmal mir ging es nicht besser.

"Es ist nur ein Monat, ein verdammt langer Monat.", flüsterte ich, nachdem ich meinen Engel fest in meinen Armen hatte.

"Du hast Ruki gehört, er will dass du dich meldest und ich will das auch. Versprichst du mir so oft es geht herzukommen?!" Ich spürte, dass er nickte, doch mir war auch klar, dass ich Uruha nur selten zu sehen bekommen würde, da meine Mutter meist viel arbeitete und es deshalb nicht so ganz häufig schaffte vorbei zu kommen und mit meinem Vater würde er sicher nicht kommen.

"Außerdem will ich, dass du versuchst dich etwas an das ´normale´ Leben zu gewöhnen und du sagst, wenn etwas nicht stimmt. Und überhaupt, will ich dich nicht allein lassen. Ich mach mir sonst Sorgen um dich und gewöhn dich ans Lächeln, das steht dir so gut.", gab ich leise zu.

"Du bedeutest mir einfach so viel, also warte auf mich, ja? Ich liebe dich.", meinte ich, bevor ich ihn einfach nur heftig küsste. Es war mir egal, dass der Raum voller Menschen war. Viel zu lange würde ich seine Lippen nicht spüren können.
 

Uruha

Ich war kaum fähig etwas zu sagen, bzw. etwas aufzuschreiben oder anders zu erwidern. In Aois Armen wurde ich fast schon starr, hielt mich einfach an ihm fest, als könnte ich die Zeit dazu bringen mit mir stehen zu bleiben wenn ich mich nur nicht mehr bewegte.

Ich nickte nur. Das alles hier war ganz allein sein Verdienst - er hatte mein Leben verändert - er hatte mir so etwas wie eine zweite Chance gegeben - natürlich würde ich alles tun was er mir auftrug immerhin kam ja auch nur positives dabei raus.

Aoi wusste immer was das Richtige für mich war.

Der Kuss riss mich aus meinen Gedanken und ich erwiderte ihn, wenn auch nicht ganz so heftig sondern eher ... genießend?

Ganz langsam glitten meine Lippen über seine, sogen jede Berührung, jedes Gefühl das seine verursachten in mich auf und schlossen sie fest ein. Er sollte im Kuss spüren wie sehr ich ihn ebenfalls liebte...

Hinter meinen Rücken räusperte sich der Wärter.

"Es tut mir wirklich leid, aber wir sind schon überfällig, lange können wir nicht mehr überziehen...", sagte er vorsichtig und sichtlich beschämt darüber uns stören zu müssen. Es war der Wärter zu dem ich auch immer noch am Ehesten mit Probleme gegangen war und er war immer besonders höflich gewesen.

Noch einmal sah ich Aoi an, fiel ihm einfach noch einmal in die Arme, nicht gewillt mich je wieder zu lösen - das würde Aoi schon für mich tun.
 

Aoi

"Hey, du hast es doch gehört. Du musst langsam los oder willst deine Freiheit jetzt schon nicht mehr?", versuchte ich zu scherzen, obwohl selbst ich hörte, wie traurig ich war. Eigentlich wär es mir recht, wenn er jetzt bliebe, aber wir hatten solange dafür gekämpft. Der Monat würde sicherlich schnell vergehen, nur wie?

Widerwillig lehnte ich mich von Uruha weg und löste mich von ihm. Kurz nickte ich dem Wärter zu und er verstand.

"Wir müssen.", sagte er nur und wartete geduldig auf meinen Engel. Ich war ihm dankbar, dass er diesen Abschied überhaupt möglich gemacht hatte.

"Also, meine Mutter wartet...", meinte ich nur nochmal leise und setzt ihm noch einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, bevor er sich endgültig dem Wächter zu wandte und aus unserem Sichtfeld geführt wurde.

Das war es. Die Tür hatte sich geschlossen und er war einfach weg und ich wusste schon jetzt, dass ich ihn mehr als nur vermisste. Nicht sofort registrierte ich Kais Hand, die sich auf meine Schulter legte. Erst als er etwas zu drückte, drehte ich mich um.

"Das wird schon. Er wird klarkommen, ganz bestimmt.", strahlte er mich an.

Langsam gingen wir vier zurück.
 

Uruha

Es fiel mir mehr als nur schwer loszulassen, ich hatte irgendwie kaum die Kraft dazu. Aber ich musste. Noch ein letztes Mal sah ich ihn an, fuhr ihm über die Wange um mir seine Haut einzuprägen. Dann nahm ich meinen kaum gefüllten Karton mit persönlichen Gegenständen und ging einfach. Ich drehte mich mit Absicht nicht um, weil ich das nicht ertragen hätte.

Wir mussten noch viele Schleusen passieren, die immer wieder neu aufgeschlossen wurden und ich hatte viel Zeit mir meinen Karton anzusehen. Viel war nicht darin.

Der Kaktus von Aoi und die dazugehörige kleine Gießkanne die mir der Wärter geschenkt hatte nahmen den meisten Platz ein. Die anderen Jungs von der Näherei hatten sich außerdem um ein Abschiedsgeschenk gekümmert. Aus der Bücherei hatten sie zwei Romane aussortieren lassen und sie mir geschenkt. Eine sehr nette Geste wie ich fand, dabei dachte ich immer, dass sie mich nicht mochten, dabei hatten sie insgeheim oft meine Arbeit bewundert.

Und dann war da noch ein alter Schuhkarton - den hatte ich mit hier rein gebracht. In ihm waren Spielsachen und ein kleiner Teddybär - alles aus der Zeit wo nach alles in Ordnung war - geliebte Erinnerungsstücke - ob es je wieder so sein würde wie damals? Ganz oben lag natürlich Stift und Block damit ich mich verständigen konnte.

Wir waren angekommen. Schon einige Zeit passierten wir Schleusen auf dem Hof und waren inzwischen am Haupttor angelangt, das sich nur elektronisch öffnen ließ. Wir warteten also darauf das sie sich öffnete und schon durch den schmalen Spalt konnte ich Emiko dort stehen sehen und auch wenn ich eigentlich sonst konstant ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber hatte weil ich ihr so viel Arbeit machte - im Moment war ich einfach nur froh das sie da war.

Jetzt begann mein neues Leben...
 

Emiko

Eine ganze Weile musste ich vor dem Tor des Gefängnisses warten, bis ich hörte, wie es entriegelt wurde. Ich ging noch einmal alles im Kopf durch: also ich hatte eingekauft und einen kleinen Kuchen gebacken, die Wohnung etwas entstaubt und gelüftete und alle wieder wohnlich hergerichtet, hatten ich sonst noch was vergessen? Naja das würden wir dann schon finden.

Lächelnd bewegte ich mich auf Uruha zu und verbeugte mich höflich. Noch immer war ich mir nicht ganz sicher, welche Beziehung er zu meinem Sohn hatte, aber es schien nicht bloß reine Freundschaft zu sein.

"Hallo, schön, dass alles gut gegangen ist. Hast du einen besonderen Wunsch zu deinem Freudentag oder willst du gleich zu Aois Wohnung?", fragte ich freundlich, während wir zu meinem kleinen Wagen gingen.

Natürlich wusste ich von seiner Vergangenheit, aber vielleicht gab es trotzdem etwas, was er gerne machen wollte. Auf jeden Fall wirkte er noch etwas Scheu, aber ich konnte nicht mehr die ganze Angst bei ihm erkennen, die ich das letzte Mal gesehen hatte. Er wirkte irgendwie sicherer.

"Aois Wohnung liegt näher am Stadtzentrum, als unser Haus, also haben wir noch etwas Zeit, wenn du also möchtest können wir gerne etwas umher fahren.", bot ich an. Vielleicht war es gar nicht so schlecht ihm die Welt hier draußen ein wenig zu zeigen, nur damit er wusste, was ihn in den nächster Zeit erwartete.
 

Uruha

Schnell durchlief ich das Tor um mich tief vor Emiko zu verbeugen. Ich wollte es nicht ganz an mich heranlassen, aber dass ich jetzt auf der anderen Seite des Tores stand machte mir irgendwie Angst. Der Wind zerzauste mein Haar und ich stellte den Karton ab um es schnell zu glätten. Bildete ich es mir nur ein oder war selbst der Wind hier anders?

Da sie mich etwas gefragt hatte nahm ich schnell den Block um zu antworten heraus.

'Zu Aois Wohnung bitte wenn es keine Umstände macht. Danke, dass sie mich abholen und dass sie die Wohnung hergerichtet haben.'

Ich gab ihr den Block, beobachtete, wie ihr Augen über die Zeilen flogen und verbeugte mich erneut tief vor ihr als sie an der richtigen Stelle war. Auch wenn ich mich noch immer unwohl dabei fühlte das sie etwas für mich gemacht hatte was ich eigentlich auch gut selbst hätte tun können - danken musste ich ihr trotzdem dafür und deswegen vielleicht sogar umso mehr.
 

Emiko

So langsam schien er zu realisieren, dass er wieder frei war, zumindest wirkte er kurz verunsichert, aber es war schon erstaunlich, dass er so vor mir stand.

"Das hab ich doch gern gemacht, schließlich bist du ja jetzt für ein Monat mein Sohn.", lächelte ich freundlich.

"Mein Wagen steht am Ende der Straße.", fügte ich noch hinzu und wir gingen langsam darauf zu.

Ich war verunsichert, was ich ihm erzählen sollte, oder wollte er lieber seine Ruhe? Als wir am Wagen waren, stieg er vorsichtig ein, um seinen Karton nicht fallen zu lassen. Ich erkannte die Pflanze darin.

"Oh, der Kaktus sieht aber gut aus. Du kennst dich wohl mit Pflanzen aus? Wenn dann könntest du dich um die Begrünung in Aois Wohnung kümmern. Ich versteht bis heute nicht, wie er ohne eine einzige grüne Pflanze auskommen kann.", plauderte ich drauf los und schnallte mich gleichzeitig an.

Er würde die Fahrt über ja nichts sagen und so beschloss ich die Musik an zu machen.

"Ich hoffe du magst Musik.", zwinkerte ich.
 

Uruha

Vorsichtig setzte ich mich ins Auto, hielt mich wieder an meinem Karton fest - auf das was sie sagte nickte ich nur, fühlte mich außerstande mehr zu tun - das war doch alles etwas viel für mich.

Als sie losfuhr betrachtete ich die vorbeiziehende Welt nicht, sondern starrte meinen Karton an - ich wollte nicht die Weiten sehen die sich jenseits dieser Glasscheiben vor mir erstreckten - sie machten mir einfach zu viel Angst.

Es dauerte eine Weile, dann fuhr Emiko in einen Hinterhof und parkte dort. Wir mussten wohl angekommen sein.

Ich war froh, dass sie nicht wieder versuchte mich anzusprechen sondern mich stumm die Wohnung heraufführte.

Schon im Treppenhaus mit seinen engen Wänden fühlte ich mich besser, sicherer.

Und doch, als wir vor einer Tür Halt machten spürte ich wie meine Beine erneut zitterten - dahinter lag mein neues zuhause, egal ob ich mich wohlfühlen könnte dort oder nicht. Denn ... wenn nicht hier wo denn dann?

Ich hörte wie sich der Schüssel im Schloss drehte und die Tür sich mit einem Klick öffnete - ich sah es nicht weil ich den Kopf weiter gesenkt hielt.

Nur zaghaft blickte ich auf, sah erst einmal einen kleinen hellen, aber doch schmalen Flur vor mir mit grauem Teppich am Fußboden - hier musste definitiv Laminat her - und zwar helles! Vorsichtig trat ich ein und stellten den sperrigen Karton mangels Platzes gleich in das relativ geräumige Schlafzimmer, wo vermutlich der Vermieter denselben Teppich gelegt hatte. Ohne Emiko unhöflicherweise Beachtung zu schenken sah ich mich noch im Wohnzimmer mit der offenen Küche und den Badezimmer um - das konnte ja so bleiben außer das ein neuer Anstrich Farbe nötig war, aber auch das Wohnzimmer schrie nach Veränderung. Immerhin wollte Aoi auch genau das. Ich hatte Glück - hier fühlte ich mich wohl.

Meine Aufmerksamkeit galt dann allerdings erst einmal der Küche.

'Darf ich ihnen einen Tee anbieten?' Ich freute mich schon darauf endlich wieder richtig Tee kochen zu können, ich hatte bei Aoi extra schon losen Tee bestellt - das hab ich in meinen Jahren im Gefängnis sehr vermisst - dort gab es nur Teebeutel und die waren alles andere als traditionell.
 

Emiko

Etwas unsicher ging ich neben ihm her, als er sich die Wohnung ansah. Im Auto hatte er wieder verängstig gewirkt, doch Aois Wohnung schien ihm zu gefallen, er zeigte echtes Interesse.

"Tee wäre sehr gut. Ich hab nämlich gebacken.", sagte ich erstaunt.

Von Aoi war ich gewohnt, dass er gleich fertigen Tee kaufte, oder Teebeutel. Er hielt es für etwas altmodisch und deshalb lächelte ich, während ich Uruha zuschaute. Er schien das öfter gemacht zu haben, wahrscheinlich hatte er es wohl eher machen müssen. Uruha machte sich gut in der Küche.

Genießerisch zog ich den Duft des frischen Tees ein, als er mit dem Abbrühen begann.

"Das riecht köstlich. Tu mir den Gefallen und bring Aoi das bei.", meinte ich leicht sarkastisch. Mir war klar, dass Uruha Aoi eher nicht in die Küche bekommen würde und erst recht nicht zum Tee machen.

"Du machst das perfekt. Schön das mein Sohn so einen vortrefflichen jungen Mann getroffen hat.", betonte ich und musste die Frage nachdem, wie nah sie sich eigentlich standen, unterdrücken. Das wäre unhöflich geworden.

"Hast du Appetit auf Kuchen?". Fragte ich als er langsam fertig wurde.
 

Uruha

Es tat unendlich gut wieder Tee zu Kochen, auch wenn Aoi nur Kaffeetassen hatte in denen ich ihn servieren konnte - das musste sich noch ändern dachte ich innerlich grinsend. Trotzdem stellte ich beide Tassen und die bestimmt bis jetzt unbenutzte Teekanne auf den Küchentresen bemerkte erst jetzt den Kuchen darauf - und starrte ihn erst einmal an.

Wieso hatte sie das getan? Einen Kuchen gebacken nur für mich? Das konnte doch nicht sein.

In jeder Bewegung inne haltend sah ich ihn einfach nur an, die Hand auf den offenen Mund gepresst... war das dieser Kuchen von dem Aoi immer sprach?

'Das hätten sie doch nicht tun müssen sie machen sich schon viel zu viel Arbeit mit mir...'

Und alles was ich entgegen zu setzen hatte war ein bisschen Tee. Aber das sollte sich ändern. Schnell hatte ich Teller und Besteck herausgeholt und schnitt den Kuchen an - ihr schnitt ich ein möglichst großes Stück ab, ohne das es zu übermäßig aussah. Mir selbst nur ein sehr schmales Stück - ich mochte eigentlich keinen Kuchen, er war süß und daran war mein Magen nicht gewöhnt.

Vorsichtig setzte ich mich neben sie.

'Danke...' - auch wenn mein Gewissen immer schlechter wurde.
 

Emiko

Lächelnd sah ich, wie er den Kuchen anstarrte, anscheinend hatte er so etwas noch nie bekommen.

"Ach, das war doch kein Problem. Ich backe gerne und außerdem macht es mir Spaß. Aoi liebt meine Kuchen. Vielleicht möchtest du mal das Rezept haben.", erklärte ich. Es war nur ein einfacher Streuselkuchen.

"Und mach dir keine Sorgen, ich hab mich dabei nicht überanstrengt. Außerdem hab ich bei weitem nicht so viel geschafft, wie ich wollte. Also wenn du noch irgendwas findest, was du brauchst, sag Bescheid. Ich komme übrigens die nächsten Tage vorbei, wenn du nichts dagegen hast, so gegen sechs abends?", fragte ich nach, "Oder willst du in den nächsten Tagen irgendwas machen?", ich war mir zwar sicher, dass er nichts geplant hatte, aber man konnte ja fragen.

"Der Tee ist wirklich gut. Kannst du auch so gut kochen?", also mein Sohn hatte wirklich einen guten Geschmack.
 

Uruha

Vorsichtig probierte ich ein Stück, merkte aber schnell, dass ich nicht viel davon essen können würde.

Also legte ich die Gabel schnell beiseite um ihr antworten zu können.

'Ich habe noch nie backen müssen immer nur kochen - aber ich würde es gerne lernen - ganz besonders diesen Kuchen. Und wir müssen die Wohnung einrichten - wir brauchen Laminat, Teppiche, Tapeten und etwas Farbe - danach müssen wie vielleicht noch ein paar Möbel für das Wohnzimmer kaufen - der Rest lässt sich um dekorieren mit Decken und anderem. Natürlich nur wenn das in Ordnung ist preislich - und Pflanzen.'

Ich wollte nicht raus, aber ich musste es - wenn Aoi wiederkam sollte er seine neue Wohnung sehen. Und er sollte zufrieden mit mir sein.

Ich nahm einen Schluck Tee und stellte fest, dass ich wirklich nichts verlernt hatte in den Jahren.
 

Emiko

Kichernd musste ich erst einmal den Tee beiseite stellen, damit ich nicht kleckerte. Verwunderte und eine Spur ängstlich sah er mich an, aber ich brauchte kurz um mein Strahlen wieder in den Griff zu bekommen.

"Mach dir bitte nicht zu viele Gedanken, was den Preis angeht. Für das Einrichten dieser Wohnung kriegst du alles, was du willst. Du kannst es später mal zurückzahlen und außerdem hat Aoi schon genug Geld. Also wenn wir alles schaffen wollen, müssen wir aber schon bald mal einkaufen gehen. Würdest du dir das den zutrauen? Ich meine wir müssten dann schon in ein größeres Kaufhaus gehen, damit wir alles bekommen.", gab ich zu bedenken. Immer kannte ich ja seine Vergangenheit so ein bisschen.

"Und auch Handwerker müssten wir kommen lassen, oder mein Mann kann eigentlich auch den Boden verlegen.", überlegte ich laut.

"An was für Farben hast du eigentlich gedacht?", fragte ich mal um seine Vorstellungen genauer zu erfahren. Immerhin kannte ich Uruha ja nicht so genau und bevor ich ihn alles überlassen würde, musste ich erst einmal wissen, was er so in Gedanken hatte.
 

Uruha

An die finanzielle Seite hatte ich bis jetzt gar nicht gedacht - wie denn auch? Bis jetzt hatte ich in meinem Leben noch nicht viel Geld zu Gesicht bekommen und dann gleich leihen?

Es würde wohl nichts bringen das ganze abzulehnen, immerhin war ich das Aoi schuldig und selbst hatte ich kein Geld auf das ich irgendwie zurückgreifen konnte.

'Ich wollte schon das weiß und grau der Küche hier in dem Raum beibehalten, für die anderen Räume ist durchaus noch eine zweite Farbkomponente möglich. Meinen sie es wäre möglich sich das Sortiment vorher im Katalog anzusehen damit ich eine Vorstellung davon bekomme was heute möglich ist?'

Zudem konnte ich mir die Preise ansehen, denn ich musste wohl eine günstige Lösung suchen. Auch wenn ich kaum eine Vorstellung von Geld hatte, nie welches besessen hatte, es musste sehr wertvoll sein.

Das würde wohl bedeuten das ich mit in Kanzlei von Sakito anfangen musste und das möglichst schnell - ich merkte gut das dies zu schnell ging, aber welche Wahl hatte ich schon. Wenn ich arbeitete, wäre sicher alles in Ordnung und Aoi stolz auf mich…

Mit gesenktem Kopf trank ich noch einen Schluck Tee.
 

Emiko

"Mach dir nicht so viele Sorgen, genieß erst einmal deine Freiheit.", bemerkte ich, als Uruha sich etwas zurückzog.

"Du gewöhnst dich erst einmal ganz langsam wieder an alles und dann können wir weiter reden. Also ich bring am besten morgen die Kataloge von den größten Kaufhäusern und dann schauen wir morgen Abend schon mal rein und ich gebe dir ein paar Tage Zeit, in denen du dir ein klares Konzept machst. Ich denke nämlich, dass die Küche auch mal einen neuen Anstrich gebrauchen könnte. Und dann sind ja die Pflanzen noch ganz wichtig.", machte erst einmal sanft klar.

Der Tee wurde langsam kalt und eigentlich war es langsam Zeit fürs Mittagessen und der Kuchen machte nicht wirklich satt und Uruha hatte ja auch fast nichts gegessen.

"Was hältst du davon, wenn wir zusammen was kleines kochen? Ich bekomm nämlich langsam Hunger und ich hab ja reichlich eingekauft und Aoi hat erzählt, dass du auch ganz gut kochen kannst, also gibst du mir die Ehre mit dir zu kochen?", meinte ich ehrlich, lächelte ihn an und wartete auf seine Antwort.
 

Uruha

'Ich möchte gerne das Farbschema beibehalten, mir gefallen die Farben...'

Ich ging kurz ins Schlafzimmer um meinen Kaktus zu holen und ihn ins Fensterbrett zu stellen - jetzt sah es hier gleich schon viel grüner aus.

Essen ... eigentlich hatte ich noch keinen Hunger, auch wenn ich weder heute noch gestern in der Lage gewesen war zu essen - ich konnte einfach noch nicht. Aber das wusste Emiko noch nicht, also musste ich ja auch nicht unbedingt essen.

'Mir ist es noch etwas zu früh für eine Mahlzeit - aber was kann ich ihnen anbieten. Bitte lassen sie mich für sie kochen, ich habe ihnen schon so viele Umstände gemacht bitte lassen sie mich jetzt auch etwas für sie tun...'

Ich konnte nicht nur nicht ertragen sie noch einmal arbeiten sollte, auch war die Küche etwas eng für zwei und so nah konnte ich sie dann doch nicht lassen, das wäre doch etwas viel gewesen.
 

Emiko

"Hmm...na gut, aber sag Aoi lieber nicht, dass ich dich hab kochen lassen, obwohl ich noch da war. Er hat mir nämlich extra nochmal gesagt, dass ich dich nichts machen lassen soll, sondern dass ich dich ein wenig verwöhnen soll.", zwinkerte ich ihm zu.

"Also was hältst du von einer leichten Gemüsepfanne? Die kannst du später noch esse. aber es wär lieb, wenn du etwas essen würdest. Es muss nicht viel sein, aber ich würde mich besser fühlen.", gab ich ehrlich zu.

Er machte zwar für die Umstände einen guten Anblick, aber ich konnte noch nicht einschätzen, wie es ihm wirklich ging. Immerhin war er jetzt grade erst in sein neues zu Hause gekommen und eigentlich kannte er gar nichts und Aoi war ja auch nicht hier. Er hatte sich schnell in die Küche zurückgezogen.

"Findest du alles, was du brauchst?", fragte ich nach, als er grade etwas im Kühlschrank suchte. Ich hatte mich etwas hinter ihn gestellt, sodass er genug Platz hatte um zu arbeiteten und ich ihn beobachten konnte. Ob ich ihn jetzt fragen konnte?

"Uruha, hast du jetzt eigentlich grade Angst vor mir?", fragte ich vorsichtig nach.
 

Uruha

Ich hörte gar nicht gern das Aoi seine eigene Mutter sogar angewiesen hatte zu arbeiten obwohl das gar nicht nötig war. Manchmal war er wirklich unmöglich und ich konnte kaum verstehen wie er seiner eigenen Mutter gegenüber so respektlos gegenüber sein konnte. Aber das war wohl etwas dessen ich mich erst wieder richtig schämen musste wenn sie und Aoi sich gegenübertraten, also erwiderte ich erst einmal nichts, sondern suchte mir erst einmal die Zutaten zusammen. Reis und Topf hatte ich schnell gefunden, den Wok ebenfalls - fehlte nur noch das Gemüse was ich nicht gleich fand da es in einer farbigen Plastikdose im Kühlschrank war. Ich nickte aber trotzdem auf ihre Frage hin. Nachdem ich sie gefunden hatte stellte ich sie erst einmal heraus, kümmerte mich dann um den Reis - der würde erst einmal 20 Minuten dauern, in der Zeit konnte ich mich um das schneiden den Gemüses kümmern. Ich kam recht gut in der Küche klar, vieles war so arrangiert wie ich es auch getan hätte und so war fast jeder Griff ein Treffer.

Als ich ihre Frage hörte hielt ich in meinem Tun inne. Ich wollte ihr nicht die Wahrheit sagen - das war mein erster Gedanke - es konnte ihr bestimmt nicht guttun was ich ihr zu sagen hatte - aber eine Lüge - würde sie uns auf Dauer nicht noch mehr schaden? Ich spürte ihre Blicke in meinem Rücken nur allzu deutlich, auch wenn ich bis jetzt versucht hatte sie zu ignorieren. Ich musste ihr antworten und zwar ehrlich.

'Ein bisschen schon noch. Wenn sie mir zu nahe trete hab ich immer noch Angst... und wenn sie mich so beobachten, aber ich versuche mich daran zu gewöhnen, ehrlich.'

Ich sah sie nicht an als ich ihr den Block zuschob und wandte mich wieder dem Gemüse zu, wollte ihr Reaktion einfach nicht sehen.
 

Emiko

"Du brauchst dich deswegen nicht zu schämen und es muss dir auch nicht unangenehm sein. Hör zu Uruha, ich weiß was dir passiert ist, zumindest im Groben, deswegen ist es okay, wenn du mir sagst, wann es dir zu viel wird. Und ich möchte, dass du es mir sagst, denn sonst kannst du dich hier nicht wohlfühlen und nur das wollen Aoi und ich.", betonte ich noch einmal sanft, bevor ich mich etwas abseits stellte und den restlichen Tee trank.

Ich schaute mich noch mal in der Wohnung um und überlegte, ob ich wirklich nichts vergessen hatte. Aber ich wusste nicht, was Uruha wollte, also konnte ich auch nicht mehr viel machen. Als der Duft aus der Küche immer intensiver wurde, beschloss wieder zu ihm zu gehen.

Er war wirklich hübsch. Seine schlanke Gestalt wirkte zerbrechlich und doch irgendwie anziehend, vielleicht war mein Sohn wirklich in ihn verliebt. Und würde das etwas ändern? Nein, ich war seine Mutter und Uruha so wie es aussah sein Glück, also musste ich es hinnehmen.

"Uruha darf ich dich noch was fragen? Also ich weiß nicht, ob es okay ist und du musste mir nicht antworten, aber bist du...also mein Sohn und du...seid ihr zusammen?"
 

Uruha

Es war unglaublich erleichternd, dass sie kurz weg war und ich mir vorstellen konnte hier alleine zu sein. Inzwischen briet ich das Gemüse an und konnte bald auch den fertigen Reis dazu werfen. Noch ein Ei dazu und alles mit den Kochstäbchen umgerührt und fertig war das Essen.

Ich nahm bereits 2 Teller heraus und teilte das Essen auf - ihr viel und mir wenig. Natürlich hatte ich keinen Hunger, aber wie sollte ich auch?

Ich stellte die beiden Teller auf den Tresen und wollte mich gerade nach den Essstäbchen umsehen als sie diese Frage stellte. Genau die, die ich am liebsten nie aus ihren Mund hören wollte. Ich hatte ihr gerade den Rücken zugedreht, das richtige Schubfach gerade gefunden. Sie sah die Tränen wenigstens nicht die sich in meinen Augen bildeten. Es setzte mich so unter Druck, ihr Blick in meinem Nacken und das wissen das ich antworten musste schnürte mir die Kehle zu und es fiel mir schwer zu atmen.

Ich schloss die Augen, wollte nicht, dass die Tränen liefen und nickte, zuckte danach zusammen als wolle sie mich schlagen - ganz automatisch war diese Reaktion. Dabei wäre das nicht einmal so schlimm gewesen - vielmehr hatte ich Angst um Aoi.

'Bitte verabscheuen sie ihren Sohn deswegen nicht - es ist meine Schuld.'

Ich sah sie immer noch nicht an.
 

Emiko

Seine Reaktion zeigte mir, dass ich grade eine falsche Frage gestellt hatte. Ich war einfach zu neugierig, aber Aoi war immerhin mein Sohn. Durfte ich da als Mutter nicht neugierig sein? Nein, zumindest nicht Uruha gegenüber.

Meine Hand wollte ich grade auf seine Schulter legen und ich zu mir drehen, als er zusammenzuckte und etwas aufschrieb und mich schockierten seine Worte.

"Uruha...", begann ich leise und hielt dann inne. Was sollte ich denn auf solche Worte antworten?.

Ich nahm erst einmal unsere beiden Teller uns stellte sie auf den Esstisch ab, um ihm etwas Zeit zu geben sich zu sammeln, bevor ich erneut sprach.

"Dein Essen wird kalt, wenn du es nicht isst. Komm her, du brauchst vor meine keine Angst zu haben.", betonte ich noch einmal und er bewegte sich tatsächlich, aber noch immer hielt er den Blick gesenkt.

"Warum sollte ich dich oder meinen Sohn dafür verabscheuen oder gar schlagen, dafür dass ihr euch liebt?", fragte ich sanft als er sich gesetzt hatte.

"Natürlich hätte ich nichts gegen eine Schwiegertochter und Enkel, aber ich glaube nicht, dass irgendein Mädchen so liebevoll zu meinem Sohn sein kann, wie du. Ich sehe dir an, wie sehr du ihn magst und ich sehe meinem Sohn an, wie viel du ihn bedeutest, allein die Tatsache, dass du hier bist, beweist das. Und nur das ist wichtig, auch wenn ich mich an den Gedanken etwas gewöhnen muss.", gab ich zu. Ja, ich würde mich daran gewöhnen müssen, aber ich hatte keine Zweifel daran, dass es mir gelingen würde.

"Eine Mutter würde ihren Sohn doch niemals für so etwas verabscheuen. Mütter lieben ihre Söhne doch.", strahlte ich ihn an.
 

Uruha

Als sie einfach weiter ging sah ich sie erschrocken an und brauchte eine Weile um ihr zu folgen.

Aber ich setzte mich mit den Stäbchen dazu, reichte ihr welche und begann dann etwas in meinem Essen zu stochern. Auch als sie redete setzte ich damit fort - bis ich nicht mehr an mich halten konnte.

Ich schob das Essen weg und fing an zu weinen. Hatte sie wirklich Recht? Hassten Mütter ihre Söhne für so etwas denn nicht? Den Kopf vergrub ich in den Händen, schluchzte lautlos auf. jetzt weinte ich schon vor ihr.

Sie sagte erst einmal nichts, ich hörte nur irgendwann, dass sie den Block auf den Holztisch legte.

'Mein Onkel hat das immer gesagt wenn ich versucht habe zu meiner Mutter zu flüchten oder ihr etwas zu sagen, damals als sie mich noch hin und wieder besucht hat. Irgendwann hab ich mich dann so schlecht gefühlt, dass ich den Kontakt abbrach - ich hatte Angst das sie es erfahren könnte was ich getan habe.'
 

Emiko

"WAS, das hat man dir eingeredet!?", rief etwas zu laut aus, denn er zuckte neben mir heftig zusammen.

"Glaub mir bitte, ich würde weder meinen Sohn noch dich dafür auch nur in irgendeiner Weise verabscheuen.", betonte ich noch einmal und lies meine Hand sanft auf seine Schulter sinken, es war einfach mein Tröste-Instinkt als Mutter.

"Bitte mach dir nicht so viele Sorgen, okay. Du bist nicht mehr bei deinem Onkel, sondern du bist jetzt in Aois Wohnung und in unsere Familie. Hier kannst du sein, was und wie du bist, okay?", fragte ich sanft nach und ließ meine Hand wieder sinken, spürte ich doch, dass es ihn nervös machte.

"Und jetzt ein bisschen was, das beruhigt und dann können wir uns gern noch etwas unterhalten. bevor ich nachher gehe, ja?", meinte ich freundlich lächelnd und begann mit dem Essen.

"Köstlich...", konnte ich nur schwärmen. Er war wirklich ein guter Koch.
 

Uruha

Auch wenn ich es inzwischen gewöhnt sein sollte, das sie immer ganz anders reagierte als ich mir das vorstellte, ich war noch immer noch nicht vertraut damit.

Warum war sie nur so anders - und warum gewöhnte ich mich so schnell daran?

Ich atmete tief durch. Auch wenn mein Gedanke unhöflich war, so war ich doch froh, dass sie vorhatte bald wieder zu gehen.

Ich war wirklich langsam erschöpft, von dem was heute alles passiert war, von all der Aufregung und ich wünschte mir nichts mehr als mich bald hinlegen zu können, nochmal in Ruhe über gesagtes Nachdenken zu können und es für mich zu akzeptieren.

Auch wenn sich alles in mir dagegen wehrte, ich nahm die Stäbchen wieder zur Hand um immer wieder ein kleines bisschen zu essen, auch wenn mein Teller sich kaum leerte.

Irgendwann schob ich den Teller wieder weg, merkte, dass wir nichts zu trinken hatten.

'Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?', fragte ich also, machte mich schon mal auf den Weg in die Küche um 2 Gläser herauszuholen, eines schon einmal mit Wasser fühlte.
 

Emiko

"Okay, also ich hätte auch gern ein Wasser. Dein Essen ist wirklich super. Ich bring dir mal mein Rezeptbuch vorbei. Wir können da bestimmt noch ein paar Verbesserungen finden.", strahlte ich ihn wieder an, als er die Gläser brachte.

Mir fiel auf, dass er wenig aß, aber immerhin war er den ersten Tag frei und in einer völlig neuen Umgebung, das würde schon noch werden.

Meine Reispfanne hatte ich schnell gegessen und wir gingen noch mal kurz die Wohnung durch.

"Also, wenn du fernsehen möchtest, kannst du das natürlich. Bei dem Computer kann ich dir nicht sagen, ob er ein Passwort hat oder so etwas, da musst du dich an Aoi wenden.", erklärte ich noch freundlich.

Eigentlich wollte ich ihn nicht allein lassen, aber er wirkte erschöpft und ich wollte nicht aufdringlich sein.

"Also ich werde dann jetzt gehen, wenn noch was ist, das ist das alte Handy von Aoi, du kannst eine SMS schicken, meine Nummer ist gleich als erstes gespeichert, okay?", erklärte ich noch und als er kurz nickte, wusste ich, dass er zurecht kommen würde.

"Also ich wünsch dir ein paar schöne Träume hier und fühl dich wie zu Hause... Oyasumi", meinte ich sanft, verbeugte mich und fuhr dann nach Hause.



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