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Big Bad Love

von

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“Reita ist entführt worden…”, antwortete Uruha tonlos und biss sich hart auf die Unterlippe.

“WAS??? Das ist jetzt ein Scherz oder?”, schrie ich aufgebracht und spürte, wie mein Herz für einen Moment aussetzte.

“Das ist jetzt wirklich ein Scherz???”

Uruha schüttelte den Kopf und senkte den Blick.

In diesen Moment wusste ich, dass der Brünette kein Scherz machte…

Aoi, der von alldem keine Ahnung hatte, kam pfeifend in die Kantine und blieb überrascht stehen.

“Was ist denn hier los? Ist jemand gestorben?”

Ich schluckte schwer, konnte kaum glauben, was passiert war und rannte an Aoi vorbei.

Draußen vor dem Hotel, blieb ich stehen und suchte verzweifelt mit den Augen die Gegend ab.

“Reita…”
 

Eine sanfte Hand legte sich auf meine Schulter, bevor ich wieder ins Hotel gezogen wurde.

Schluchzend schmiegte ich mich an den Körper und verfluchte die Tage hier in Thailand. Erst jetzt bemerkte ich, dass Aoi mich in seinen Arm hielt und versuchte mich zu beruhigen.

Ein warmes Gefühl breitete sich aus, doch lange hielt es nicht an, als ich Rukis Stimme wahrnehmen konnte.

“Er hat sein Handy hier liegen gelassen”, seufzte der Sänger und sank auf den Stuhl nieder, den er zuvor liebenswürdig getreten hatte.

Fester krallte ich mich in Aois Shirt, wobei der Gitarrist sanft meinen Rücken streichelte.

“Jungs… jetzt beruhigt euch erst mal!”, sagte Uruha und wedelte dabei theatralisch mit seinen Armen herum.

“Wir werden ihn schon noch finden… aber jetzt… Ruki?? Dein Handy…”

Sofort sprang der Sänger auf und las sich die SMS durch.

“Was zum…”, raunzte der Kleine und starrte förmlich sein Display an.

“Also wenn das ein Scherz ist, dann weiß ich auch nicht mehr weiter…”, knurrte Ruki und hielt mir sein Handy entgegen.

Verwundert blickte ich auf den Display, wobei meine Augen immer größer wurden.
 

“Hey Jungs. Ich hab mir überlegt die Band zu verlassen. Irgendwie klappt es zwischen uns nicht mehr richtig und außerdem hab ich ne neue Freundin gefunden. Ich will jetzt mehr mit ihr Zeit verbringen und wer weiß, auch endlich mal ne richtige Familie gründen. Ich hoffe ihr versteht mich?”
 

In Liebe Reita
 

Geschockt klappte mir der Unterkiefer nach unten.

“Hat der sie noch alle?”, schrie ich empört und ließ Aoi los, um diesen nicht unnötig zu verletzen.

“Wenn ich ihn in die Finger kriege… ich mach Kleinholz aus ihm. Wie kann er es wagen sich einfach ein Mädel zu angeln? Der spinnt wohl!!!”

Wütend stampfte ich mit den Füßen auf den Boden.

“So was macht er nicht. Dafür kenne ich ihn viel zu lange”, wandte Ruki ein und knabberte nervös auf seiner Unterlippe.

“Also wenn ihr mich fragt, dass ist sicherlich ein Fake”, murmelte Uruha und zog seine Stirn in Falten.

“Allerdings ist es verwunderlich, woher der Übeltäter Rukis Nummer hat?”

“Ich ruf da jetzt an”, knurrte der Schwarzhaarige Gitarrist und riss Ruki das Handy aus der Hand.

“Okay… und ich ruf unseren Manager an. Vielleicht kann der uns weiterhelfen?”, meinte Uruha und wählte auch schon die Nummer.

Schon fast gewaltsam drückte Aoi auf den Hörer.

Mit zitterten Beinen setzte ich mich neben Ruki und krallte mich in dessen Schulter.

Wenn das ein schlechter Traum war, würde ich jetzt gerne in Reitas Armen aufwachen…
 

“Hallo? Mit wem verdammt noch mal rede ich da?”, schrie Aoi schon fast das Handy an, versuchte jedoch sich etwas zu beherrschen.

Einen Moment lang sah er in unsere Richtung, bevor er seine Stimme wieder erhob.

“Das kann dir wohl egal sein, oder? Wo hast du die Nummer her? Und überhaupt, was hast du mit Reita gemacht? Ist er bei dir? Wenn du irgend so ein krankes Fangirly bist, ne…”, bombardierte Aoi die Person am anderen Ende der Leitung und ließ seine Stimme dabei düster klingen.

Ich krallte mich nur noch fester in Ruki Schulter.

Sollte es wirklich wahr sein?

Hatte Reita eine neue Freundin?

Aber das war absurd…!?

Uruha beendete sein Gespräch und musterte Aoi kurz flüchtig, wobei er sich dann sein Tasse Kaffee nahm und sich einen Schluck genehmigte.

“Jetzt sag mir verdammt noch mal bescheid wo ihr seid, Kleine”, zischte Aoi weiterhin genervt und blickte Uruha leicht aufbrausend an.

“Du hattest ihn für 10 Minuten bei dir und das reicht!”

Plötzlich ertönte ein TUTEN, als die Verbindung unterbrochen wurde und Aoi nur starr Rukis Handy betrachtete.

Erwartungsvoll blickten wir ihn mit großen Augen an.

“Aoi?”, unterbrach ich die Stille, die sich plötzlich über uns gelegt hatte.

Der Gitarrist zuckte nur mit den Schultern, als er sich neben mir und Ruki setzte.

“Yuki heißt die Schl***. Und ganz ehrlich… Ich glaube ihr kein einziges Wort. Wenn die wüsste was für scheiße sie da labert. Freundin ey… Ich geb der gleich FREUNDIN! Als ob Reita mit so was auch nur reden würde…”, klärte uns Aoi auf und fasste sich aufgebracht an den Kopf.
 

Uruha stellte seine Tasse ab und schlug leise die Hand auf den Tisch.

“Jetzt beruhigt euch!”, meinte er leicht grinsend.

“Aoi gib mir mal die Nummer. Unser Manager wird dann die Nummer Orten lassen und dann können wir eigenhändig Reita abholen und ich sag euch, dass wird kein Zuckerschlecken…”

Uruhas Augen glühten auf, bevor er die Nummer in sein Handy eintippte und eine Nachricht an ihren Manager versendete.

Mir hatte es förmlich die Sprache verschlagen?

Der Traum war wirklich obszön!

Wo blieb der Teil indem ich in Reitas Armen aufwache?

Genervt schüttelte ich den Kopf, bevor ich aufstand und nervös hin und her lief.

Als Uruhas Handy klingelte und dieser sofort auf den grünen Knopf drückte, blieb bei mir und auch bei den Anderen für ein kurzen Moment das Herz stehen.

“Sie haben sie…”, grinste Uruha und zwinkerte uns kurz zu.

“Gott segne die Hightech Japans”, beschwor Ruki und bekreuzigte sich kurz, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder Uruha schenkte.

“Gut… hab verstanden. Wir machen uns sofort auf den Weg”, beendete Uruha das Gespräch und strahlte uns alle mit ein diabolischen Lächeln an, wobei man wirklich groß Angst bekam…
 

Nach knapp 1,5 km, standen wir vor ein großen Anwesen.

Uruha bezahlte den Taxifahrer, bevor er die Villa musterte und mir beruhigend auf die Schulter klopfte.

“Wenn Reita wirklich in dieser Villa ist, dann haben wir vielleicht ein Problem”, hauchte Ruki und blickte die riesen Schränke von Männern an, die vor dem Tor lungerten.

Ich schluckte schwer und nickte bekräftigend, bevor ich fragend Uruha und Aoi abwechselnd anblickte.

“Na das kann ja noch was werden”, seufzte Aoi und fuhr sich fahrig über die Haare.

Ich schluckte schwer und ging dann mutig auf das große Tor zu.

“Wir wollen Reita abholen”, sagte ich zaghaft zu ein stark tattoowierten Mann, der mich nur komisch musterte.

Plötzlich nickte dieser seinen Mitarbeitern zu, bevor sie das Tor öffneten und uns herein ließen.

“WOW Kai… wie hast du das geschafft”, lachte Ruki und lief dann an mir vorbei.

“Ähm…”, mehr brachte ich nicht aus meinen Mund, als mich Aoi von hinten anstieß und mich somit zum laufen ermutigte.

Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding.

Ich wusste echt nicht, wie ich Reita gegenübertreten sollte, geschweige denn dieser Yuki…

Ein Knurren kam über meine Lippen, als ich an das Mädchen dachte.

Wie konnte sie es wagen, meinen Reita zu entführen?
 

Plötzlich ging die große Tür auf und ein blondhaariges Mädchen kam heraus.

“Herzlich Willkommen”, begrüßte uns das Mädchen und ließ uns herein.

Ich konnte ein Brummen hinter mir wahrnehmen, bevor Aoi mein Handgelenk ergriff und mich festhielt.

Dachte er wohl, ich würde gleich auf das Mädchen stürzen?

Okay… kurz hatte ich solche Gedanken, doch niemals würde ich ein Mädchen freiwillig weh tun wollen.

“Wo ist er?”, fragte Ruki ernst und verschränkte seine Arme.

Auch wenn das Mädchen eindeutig größer war als er, plusterte er sich dennoch auf.

“So was wie Manieren kennt ihr wohl nicht”, meinte Yuki leicht tonlos und wartete ab, bis wir endlich drin waren und sie die Tür schließen konnte.

Ich musste mich echt stark zusammenreißen und war froh, dass Aoi mich immer noch festhielt.

Vielleicht würde ich meine Vorsätze doch über Bord werfen, wenn ich nicht schnell zu Reita konnte.

Uruha ließ seinen Blick durch den Eingangsbereich der Villa wandern, bevor er sich von dessen Anblick löste und Yuki grimmig anstarrte.

“Wo ist er nun?”

Yuki grinste nur und strich sich eine Strähne hinters Ohr.

“Lasst uns ins Wohnzimmer gehen, dann hole ich euren Reita!”, kicherte das Mädchen und führte uns in ein noch größeren Raum.

Ein kuscheliger Teppich streckte sich unter unseren Füßen aus, worauf eine große Ledercouch stand.

Ich setzte mich neben Ruki hin, der sich auf der Couch bequem machte.

Aoi und Uruha nahmen sich jeweils ein Sessel zur Güte.

Ein Butler brachte uns was zu Trinken, doch keiner machte sich die Mühe einen Schluck zu nehmen.

Als Yuki verschwunden war, unterbrach Uruha die Stille.

“Was meint ihr? Ob das wirklich Reitas neue Freundin ist? Hübsch ist sie ja”, meinte der Brünette, wobei ich deutlich spüren konnte, wie dieser mich von der Seite her musterte.

“Ich glaubs nicht”, meinte Ruki nur.

“Schließlich ist Reita mit Kai zusammen oder?”

Bei dieser Frage blieb mir wieder das Herz stehen.

Ich wusste nicht, ob Reita noch was von mir wissen wollte..

Dennoch, dieses Lächeln…

“Hmmm…”, brachte ich über die Lippen, bevor ich Gedanken verloren den alt-rosanen Teppich musterte.

“Ruki… schmeiß mir mal so ne Nuss zu, die auf den Tisch steht”, unterbrach Aoi die Stille und blickte den Sänger fragend an.

Dieser nickte nur, nahm sich aus der Schale eine kleine Nuss und schmiss sie Aoi zu, wobei er jedoch sein Ziel etwas verfehlte und der Gitarrist die Nuss nicht erwischte.

Ein lautes Klirren ertönte aus der Ecke, als eine Ming Vase zu Bruch ging.

“Ach du Kacke”, fiepte Ruki und sprang auf.

“Hat keiner gesehen”, lachte der Sänger und schob die Scherben ein wenig zur Seite, sodass man nicht gleich die kaputte Vase sah.

“Du musst es echt immer übertreiben”, lachte Uruha und schüttelte den Kopf.

Der Sänger setzte sich mit roten Wangen wieder hin und überließ es jetzt Uruha, eine Nuss Aoi zuzuwerfen.

Ich konnte nur ein wenig schmunzeln, bevor Yuki zurück ins Wohnzimmer kam und uns mit ein breiten Grinsen anlächelte.
 

“Schön das ihr den Weg hergefunden habt”, erklang eine bekannte Stimmte hinter Yuki.

Als ich Reita sah, zog sich wirklich alles in mir zusammen.

Am liebsten wäre ich zu ihm gerannt, hätte ihn aus dieser verdammten Villa geschliffen und ihn dazu gezwungen nicht aus der Band auszusteigen.

“Ich werde euch erst mal alleine lassen”, grinste Yuki, knuffte Reita kurz in die Seite, bevor sie das Wohnzimmerbereich verließ.

Geknickt nickte der Bassist leicht und kam dann auf uns zu.

“Reita???”, hauchte ich leise und biss mir hart auf die Unterlippe.

Was ging hier verdammt noch mal vor sich?

Ohne zu zögern, rannte ich zu Reita und schloss ihn in meine Arme.

“Reita… bitte! Sag, dass das nicht wahr ist…”, hauchte ich und vergrub mein Gesicht bei ihm.

Reita ließ die Umarmung über sich ergehen, drückte mich jedoch weg und drehte sich dann um.

“Es tut mir Leid, Leute”, hauchte er leise und mein Magen verkrampfte sich nur noch mehr.

“Das ist ein Scherz, Reita”, erklang Rukis Stimme leicht säuerlich.

“Was hat die Eule mit dir gemacht?”

“Nichts”, entgegnete ihn Reita und sah mich kurz an.

“Es gibt halt gewisse Dinge, die ihr nicht wissen dürft.”

“Ist mir egal…”, fauchte Aoi und stand auf.

“Wir nehmen dich mit, damit das klar ist!”

“Außerdem…”, fing Uruha plötzlich an und stand ebenfalls auf.

“Bist du ein Teil dieser Band und unser bester Freund. Wir brauchen dich. Also sprich nicht so, als wolltest du die Band verlassen!”

Reita zog scharf die Luft ein, machte für einen Moment die Augen zu, bevor er sich zu uns umdrehte.

“Ja, ich will hier weg…”, murmelte er und mein Funken Hoffnung strahlte wieder auf.

“Aber dieses kleine Biest lässt mich nicht gehen und sie bedroht mich, wenn ich ihr nicht gehorche.”

Ich ballte die Hände zu Fäusten und spürte förmlich, wie sich Wut in mir ausbreitete.

“Wenn ich mit der fertig bin, dann lässt sie dich schon gehen, das schwöre ich”, stammelte ich wütend und lief an Reita vorbei.

“Ich mach die jetzt so was von fertig. Mir meinen Reita wegzunehmen. Die hat sie wohl nicht mehr alle?”

Der Bassist hielt mich plötzlich am Arm fest und schüttelte nur den Kopf.

“Lass gut sein Kai”, meinte er nur und zog mich wieder zurück.

“Ich sehe so aus wie ihr verschollener Bruder”, meinte er dann matt und lachte frustriert auf.

“Aber, ich werde das schon regeln”, versuchte er uns etwas aufzumuntern, was nicht sonderlich gut bei uns ankam.

Aoi schnaubte nur, Uruha schlug sich die Hand auf die Stirn und Ruki, war für seine Verhältnisse sehr stumm.

“Aber Rei…”, hauchte ich resigniert und lehnte mich an seiner Schulter an.

“Ich werde euch schon nicht hängen lassen, das könnt ihr mir ruhig glauben”, sagte der Blonde bestimmt, bevor er seinen Kopf senkte.

“Ich würde euch niemals alleine lassen, das wisst ihr doch… Vertraut mir einfach, Bitte!?”

Kurz zog ich Reitas Duft ein, schlang meine Arme um ihn und nickte nur.

“Aber bitte beeil dich”, gab ich mich geschlagen, auch wenn ich alles andere als einverstanden war.

“Ich werde auf dich warten”, hauchte ich ihm ins Ohr, löste mich dann von Reita und ging zu den Anderen.

“Lasst uns gehen!”

“Nein Kai, ich bleibe!”, knurrte Uruha und ballte die Hände zu Fäusten.

“Ich lasse nicht einen guten Freund einfach so alleine. Wir haben uns damals versprochen alles gemeinsam durchzustehen und genau deswegen werde ich mich hier keinen Zentimeter rühren…”

Ruki sprang plötzlich auf, schnaubte kurz und rannte aus der Tür.

“Die kann was erleben…”, erklang dessen Stimme, bevor er sich auf die Suche nach Yuki machte…
 

~Yuki Part~
 

Grinsend beobachtete ich, wie Ruki wütend aus dem Wohnzimmer kam und natürlich auf der Suche nach meiner Wenigkeit war.

“Hier bin ich…”, rief ich den wütenden Sänger zu, bevor ich nach unten in den Keller verschwand.

Wie zu erwarten, setzte mir Ruki nach…

In ein etwas kleineren Raum, hielt ich inne, machte das Licht an und wartete ab, bis Ruki mich eingeholt hatte.

Ich betrachtete das Gazette Poster an der Wand und die anderen Fan Artikel, die meine Schwester mit viel Stolz behütete.

Ein paar Sekunden später, kam auch schon der wütenden Ruki in den Raum gestürmt, blieb jedoch regungslos stehen, als er sich und seine Bandmembers deutlich an der Wand erkennen konnte.

Gab es überhaupt noch einen Fleck, wo kein Gazette Poster war?

“Ich wusste es… du bist krank”, knurrte Ruki und betrachtete die ganzen Fanartikel.

“Was hast du jetzt vor? Willst du mich jetzt auch bedrohen und gefangen halten?”

“Ich bin nicht krank”, schnaubte ich und ging langsam auf Ruki zu.

“Echt süß! Du bist wirklich so klein”, kicherte ich leise und lehnte mich neben Ruki an die Wand.

Dieser verdrehte nur die Augen und verschränkte seine Arme vor der Brust.

“Ich hab kein Bock auf solche Spielchen, also was willst du verdammt noch mal?”

Ich zwinkerte den Kleinen kurz zu, bevor ich mein süßestes Katzenlächeln aufsetzte, mich von der Wand löste und meine Arme um Ruki schlang.

Es fühlte sich so gut an dessen Wärme zu spüren… schon fast wie ein Traum.

“Würdest du so freundlich sein und das lassen”, brummte Ruki und drückte mich sanft von sich, bevor er ein breites Grinsen bekam und mich gegen die Wand drückte.

“Du willst also spielen”, hauchte er leise und seine Augen funkelten plötzlich auf.

“Da hast du dir aber den falschen Spielpartner ausgesucht!”

Ich konnte spüren, wie mein Herz einen Salto rückwärts machte, dennoch versuchte ich so gut wie es ging mein rotes Gesicht zu verbergen.

Das ich doch etwas nervös wurde, konnte man nur zu deutlich erkennen.

“Was hast du denn? Hat es dir die Sprache verschlagen”, hauchte er gegen mein Haar.

“Nervös?”, grinste er siegesreich und streifte sanft mit der Fingerspitze über mein Arm.

“Ich ähm…”, stotterte ich und blickte verlegen zur Seite.

Irgendwie war die ganze Situation völlig aus der Bahn geraten.

Wollte ich nicht Ruki einschüchtern?

Anscheinend hatten wir gerade die Rollen vertauscht, was mich leicht frustrierte.

“Was hast du vor?”, brachte ich mutig über die Lippen, bevor ich den Sänger entschlossen anblickte.

Ruki lächelte leicht und leckte sich über die Lippen.

Bei dessen Anblick bekam ich weiche Beine und wäre fast zusammengebrochen, hätte ich die Wand nicht an mein Rücken, die mir noch etwas halt gab.

“Du hast dafür gesorgt das wir alleine sind. Ich könnte jede Menge mit dir anstellen”, raunzte Rukis Stimme in mein Ohr und eine Finger strich zaghaft über meine Wange.

An der ganzen Sache war verdammt noch mal was FAUL…

Doch einerseits genoss ich dessen Nähe und wollte nicht, dass dieser Moment aufhörte.

Ruki zog mich dann enger zu sich und küsste sanft meine rot angelaufene Wange.

“Soll ich aufhören?”, hauchte er mir ins Ohr, während er mit den Träger meines Tops spielte.

Ein kurzer Gedanken huschte mir durch den Kopf, den ich aber sofort wieder verdrängte.

“Ruki…”, hauchte ich nur und biss hart auf meine Unterlippe.

Langsam legte ich meinen Kopf auf dessen Schulter ab und schnurrte etwas.

Es fühlte sich so gut und richtig an.

Oh Gott lass diesen Moment nie wieder enden….

“Bist du eigentlich so was wie ein Fan oder Groupie?”, fragte Ruki plötzlich und bewegte sich dabei keinen Millimeter.

Ich zog scharf die Luft ein und löste mich von ihm.

“Wenn ich ehrlich bin… die ganzen Sachen hier unten gehören meiner Schwester”, antwortete ich und ließ kurz meinen Blick durch den Keller schweifen.

“Schwester?”, japste der Sänger schockiert auf.

“Willst du damit sagen, dass wir noch zwei von eurer Sorte an den Hals haben?”

Ich zog scharf die Luft ein und musterte kurz Rukis Lippen, die verdammt nah an meinen waren.

“Es ist auf ihren Mist gewachsen. Ich bin sozusagen nur die Spielfigur. Misaru ist gerade in Frankreich, dennoch hat sie auch von dort aus ihre Finger im Spiel und meine Mum besucht ihre Freundin in Shanghai. Das heißt wir sind ganz alleine hier… na ja… wenn man davon absieht, dass Misaru überall Überwachungskameras installiert hat. Außer hier im Keller. Sie kann also deutlich sehen, was oben gerade passiert und sie… sie hat mir befohlen, dass ich Reita entführe…”

Ich krallte mich an Rukis Shirt fest und versuchte ein Schluchzen zu unterdrücken.

“Ich kann nichts gegen sie machen. Schon seit Jahren benutzt sie mich als Spielfigur… sie bedroht mich, schlägt mich, wenn ich ihr nicht gehorche. Ruki… es tut mir so Leid. Ich wollte das alles nicht!”

Ruki musste erst mal alles verdauen und setzte sich auf einen Stuhl hin.

“Du willst mir also erzählen, dass du mit der ganzen Sache nix zu tun hast? Sag mal… wer bitte glaubt das denn noch? Nach alldem was du getan hast?”

Ruki verhielt sich abweisend und kühl, was nun gar nicht mehr zum vorherigen Bild passte.

“Ich kann dich nicht dazu zwingen mir zu glauben”, antwortete ich leise.

“Misaru ist echt krank… sie ist Besessen von euch. Wie man nur deutlich erkennen kann und… na ja, ich gebs ja zu, dass ich auch ein kleiner Fan bin, aber ich bin nicht so verrückt wie sie. Ich war von Anfang an dagegen. Sie hatte das schon länger geplant euch zu entführen und als sie erfahren hat, dass ihr nach Thailand fliegt. Na ja, musste ich jemanden aus eurer Gruppe entführen, damit ich euch dann alle zusammen hier gefangen halten kann. Deswegen auch die ganzen Türsteher am Tor…”

Zwar hörte mir Ruki zu, doch sein skeptischer Blick war wie eingemeißelt.

“Okay… Schön für uns, schade um dich”, knurrte der Sänger bitter.

“Hör zu! Wir haben unser eigenes Leben. Wir lassen uns weder von der Familie, noch von Freunden reinreden. Und du willst mir weiß machen, dass wir alles einfach hinschmeißen sollen, nur weil deine Sister eine Therapie braucht? Kann echt nicht dein ernst sein. Wenn du dich von ihr so unterdrücken lässt, hasst du halt Pech gehabt. Es ist doch wohl nicht schwer einfach mal ‘Nein’ zu sagen? Und …

Wenn du oder deine Schwester sich auch nur ansatzweise in unsere Nähe aufhalten, dann lernt ihr Beide kennen wie unangenehm doch Stars werden können!”

Mit diesen Worten stand er auf und ging zur Tür, bevor er sich noch mal kurz zu mir umdrehte.

“Ehe ich es vergesse. Ich werde Reita mitnehmen und falls du auf dumme Gedanken kommen solltest uns nicht hier rauszulassen, kannst du das gerne mit unseren Staffs ausfechten.”

Ich blickte den Sänger fassungslos hinterher, bevor ich langsam an der Wand hinunter glitt, meine Beine anwinkelte und den Kopf darauf betete.

Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr unterdrücken, die ungehalten an meiner Wange hinunter liefen.

Dabei bemerkte ich nicht, wie Ruki wieder zurück kam und eine Hand auf meine Schulter legte.

“Entschuldigung… ich wollte nicht so hart sein”, hauchte der Sänger.

“Ich wollte dir nur die Augen öffnen.”

Ich nickte kurz und wischte mir die letzte Träne vom Gesicht.

“Du hast Recht. Ich hätte da nie mitspielen sollen. Das war echt dumm von mir, bitte verzeih mir”, murmelte ich leise und stand auf.

Ruki zog mich in seine Arme und strich mir beruhigend über den Rücken.

“Wenn deine Schwester dich weiterhin so unterdrückt, dann wird sie noch ihr blaues Wunder erleben”, hauchte Ruki und zuckte zusammen, als plötzlich die Tür aufging.

“Da seit ihr ja…”, brummte Reita und hob eine Augenbraue nach oben, bevor er Ruki von mir weg zerrte und ihn nach draußen zog.

“Wir gehen!”, zischte er nur.

Ich blinzelte verwirrt die beiden Gazettos hinterher.

Ein Lächeln schlich sich jedoch auf meine Lippen und ein leises ‘Danke’ brachte ich gerade noch zustande…
 

~Kai Part~
 

“Da bist du ja endlich, Ruki”, strahlte ich und umarmte unseren Sänger kurz, bevor meine Augenbraue nach oben schnellte.

“Was ist passiert?”, doch Ruki schüttelte nur den Kopf.

“Das erkläre ich euch, wenn wir zurück zum Hotel fahren”, winkte er die Sache nur ab und ging dann nach draußen.

Verwundert blinzelte ich Reita, Uruha und Aoi an, die nur mit den Schultern zuckten und dann hinter Ruki herdackelten.

“Okay? Dürfen wir jetzt einfach so gehen?”

Viele kleine Fragezeichen hatten sich über mein Kopf gesammelt, doch eines davon wurde beantwortet, als die Türsteher zur Seite gingen und uns den Weg frei machten.

“Ruki verdammt noch mal… raus mit der Sprach….”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2010-04-07T10:30:12+00:00 07.04.2010 12:30
Endlich geht mal eine dieser totgeglaubten FF´s weiter.
Hab mich richtig gefreut, als ich das gesehen habe.

Ich find die Story echt super und hoffe, das du mit der überarbeitung schnell vorankommst und es endlich mit der Haupthandlung weiter geht.

Bin ja echt mal gespannt wie die Schwester von Yuki so drauf ist, aber nachdem was man so gehört hat.
Wie gesagt ich freue mich schon wenns weitergeht.
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