Kapitel 3
und hier wie versprochen das 3. ( und endlich auch etwas längere^^) Kapitel.
viel spaß beim lesen
James fuhr herum. Schniefelus hatte es wieder einmal geschafft, irgendetwas kaputt zu machen.
Er sah genauer hin und entdeckte auf dem schwarzen Tuch, zwischen all den Scherben zwei kleine blassblaue Schlangen. Professor Slughorn hatte sie erst vor kurzem in einer Unterrichtsstunde dabei gehabt. Der Gryffindor konnte sich weder an ihren Namen, noch an ihr Nutzen erinnern, Zaubertränke war nicht gerade sein Lieblingsfach, doch er wusste noch, dass sie im Dunkeln lebten und vor allem, dass sie nicht giftig waren.
Als er aufblickte, bemerkte er, dass Snape vor den Tieren bis an die Wand zurückgewichen war.
James wollte schon einen blöden Spruch loslassen, weil es ihm schon irgendwie lächerlich vorkam, dass ein Slytherin Angst vor Schlangen, die noch nicht einmal giftig waren, hatte. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er den Gesichtsausdruck des Anderen sah.
James hatte ihn schon oft erschrocken oder auch verängstigt gesehen, wenn die Rumtreiber sich wieder etwas besonders Fieses ausgedacht hatten, doch das Gesicht, dass er jetzt sah, war ganz anders. Nur eines war darauf zu erkennen: blanke Panik!
Das ohnehin schon blasse Gesicht war nun totenbleich, auf der Stirn standen kleine Schweißperlen, die weißen Lippen waren aufeinandergpresst und in den weit aufgerissenen, starren Augen spiegelte sich nichts als nackte Angst. Der dürre Körper zitterte wie Espenlaub und sein Atem ging heftig.
"Schn-.....Snape?"
Der Andesprochene zuckte zusammen und starrte James an, als hätte er bisher gar nicht wahrgenommen.
Der Gryffindor war betroffen. So hatte er Snape noch nie gesehen. So hilflos und verletzlich.
Plötzlich hörte er eine schwache, zitternde Stimme.
"Mach sie weg.....bitte!"
Snapes Augen hatten jetzt eine flehenden Ausdruck angenommen.
'Bitte!' ....war das da vor ihm wirklich der Severus Snape, der auch angesichts der härtesten Beleidigungen und Hänseleien immer nur Spott für ihn übrig gehabt hatte? Der einzige Schüler,der es wagte, sich öffentlich gegen die Rumtreiber zu stellen?
"Bitte, ich...ich mache alles, aber...bitte nimm sie weg!"
Die leise Stimme war nun von unterdrückten Schluchzern durchzogen. Erst jetzt realisierte James, dass er die ganze Zeit über wie eine Salzsäule dagestanden war, während der Junge vor ihm offensichtlich Todesängste ausstand.
Mit einem Ruck zog er den Zauberstab und lies die Schlangen sich in Rauch auflösen.
Severus' Beine gaben nach. Er ließ sich zu Boden sinken, mit einer Hand über den Augen, doch er konnte nicht verhindern, dass ihm nach wenigen Momenten die Tränen über das Gesicht liefen. Sein Atem war flach und er zitterte immernoch am ganzen Körper, die Schultern jetzt zusätzlich von erstickten Weinkrämpfen geschüttelt.
Es war so demütigend. Warum Schlangen? Warum jetzt? Ausgerechnet vor dem Menschen, der ihm sein ohnehin schon nicht gerade angenehmes Leben zur Hölle machen konnte...und auch würde!
Warum kam nicht einfach irgendwer und verwandelte ihn in irgendetwas...etwas möglichst Kleines, damit er sich irgendwo verkriechen konnte, obwohl er das bisher auch nicht geschafft hatte, egal wie sehr er es versucht hatte. Alles wäre besser als das Leben, das ihm jetzt bevorstand...
"Sev-....Snape?"
...und das jetzt wohl gerade begann.
"Verschwinde...sofort!" sagte Severus und bereute es sofort. Die zwei Worte, die eigentlich einschüchternd, schneidend oder zumindest bestimmt hatten klingen sollen, waren bloß leise, zittrige Schluchzer gewesen.
'Wie schlimm kann es eigentlich noch kommen?' fragte er sich resigniert.
James sah auf die zusammengesunkene Gestalt vor sich.
So oft hatten sie Snape schon gehänselt, verspottet und waren auch schon handgreiflich geworden. Aber noch nie hatte ihn einer von ihnen so gesehen. Der Slytherin hatte immer alles mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck, schweigend über sich ergehen lassen. Doch jetzt saß er am Boden, weinend und völlig am Ende. Und zum ersten Mal verspürte James Mitleid für seinen Erzfeind.
"Sev-....Snape?"
Was war in ihn gefahren? Severus?? Er musste sich zusammenreisen! Aber er konnte nicht anders, bei diesem Anblick.
"Verschwinde...sofort!"
James' Brust verkrampfte sich. Natürlich wollte Snape nicht, dass James ihn so sah, schließlich war er derjenige, der ihm die letzten fünf Jahre zur Hölle gemacht hatte.
Ein Teil seines Gehirns riet ihm jetzt besser zu gehen, doch er konnte nicht. Er konnte ihn nicht alleine lassen, auch wenn es nur Snape war. So hilflos und verloren konnte er ihn nicht zurücklassen.
Er ging auf den Jungen am Boden zu. Die Stimme in seinem Kopf, die ihm riet sofort umzukehren, wurde lauter, aber James ignorierte sie einfach, ging in die Hocke und bevor er wirklich realisierte, was er da tat... umarmte er Severus "Schniefelus" Snape.
Der Slytherin zuckte kurz zusammen, erschrocken über die unbekannte Berührung. War das wirklich James Potter? Aber das war ihm im Moment ziemlich egal. Bevor er sich zurückhalten konnte, lehnte er sich an die stützende Schulter und weinte hemmungslos.
So verharrten die Beiden lange Zeit. Severus genoss die warme Umarmung und beruhigte sich allmählich, während der Gryffindor ihm sanft über den Rücken strich.
Sooooou...ich hoffe es hat euch gefallen und ich das mit Snape's Angst vor Schlangen ist nicht irgendwie ein Wiederspruch. Ich werd versuchen, den Grund dafür noch in die ff reinzubringen....würde mich freuen wenn ihr mir eure Meinung schreiben würdet...
ich werde versuchen,das nächste Kapitel so schnell wie möglich zu posten.
glg
*Muffins hinstell* *abzisch*