Herbst
„Vexen! Warte!“ Marluxia lief seinem Geliebten hinterher. Sie hatten ihre Beziehung, nachdem Vexen plötzlich in seinem Garten aufgetaucht war, wieder ausgelebt, wie im Winter. Nur eben seltener. Doch sie hielten ihre Beziehung immer noch vor den anderen geheim. Deswegen war Vexen direkt nach der Versammlung Richtung Labor davongegangen. Wie er es immer schon gemacht hatte. Marluxia war, auch wie immer, in die Richtung seines Gartens verschwunden. Als die anderen außer Seh- und Hörweite waren, bogen sie beide von ihren Wegen ab und gingen auf einander zu in einen leeren Gang.
Marluxia war gerade um die Ecke gebogen und sah Vexen weiter vorne, der, als er Marluxia`s Ruf hörte, stehensgeblieben war und sich umgedreht hatte. „So schnell heute? Sonst holst du mich doch nicht ein, sonderst wir treffen uns erst im Gang.“ Meinte Vexen lächelnd, etwas, was er sehr selten tat `zu selten lächelt er´ ging es Marluxia durch den Kopf und schon war auch seine Stimmung ein bisschen mehr gehoben und er ging zu Vexen. Er küsste Vexen kurz und legte dann seinen Arm um die Schultern des kleineren. So gingen sie weiter, unterhielten sich über dies und das und küssten sich ab und zu.
„Es ist Herbst und das heißt, das die Temperaturen kälter werden. Was hältst du davon, wenn wir uns mal wieder in meinen Garten zurückziehen?“ Fragte Marluxia mit einem Lächeln. Man sah es ihm an, das schon die Vorstellung, Zeit mit seinem Geliebten in seinem Garten zu verbringen, Marluxia freute. „Warum eigentlich nicht. Mittlerweile muss ich ja nicht mehr mein Leben riskieren um nach draußen zu gehen.“ Also drehten sie sich um und gingen den Weg, den Marluxia gekommen war, zurück, um von da nach draußen und Richtung Garten zu gehen.
Dort angekommen, setzten sie sich ins Gras, umgeben von Marluxia`s Noch Blühenden Blumen und Dem vielleicht letzten Vogelgezwitscher für dieses Jahr, da es Ende Oktober war und die Vögel sich bald aufmachen würden, um sich vor der Kälte zu verstecken. Die Versammlung hatte länger gedauert, als sie gedacht hatten, denn die Dämmerung hatte schon eingesetzt, was die Atmosphäre nur noch schöner machte. Sie blickten auf den einzigen See in ihrer Welt, den Marluxia dazu gebrauchte, um seine Blumen gesund zu halten. Sie saßen Nebeneinander und genossen den Moment. Es war totale Stille bei den beiden.
„Vexen?“ „Hm?“ Marluxia unterbrach die Stille. „Wie lange sollen wir unsere Beziehung noch verheimlich? Was meinst du?“ fragte er und schaute vom See rüber zu seinem Freund. „Ich denke, solange wie möglich. Nicht, das ich nicht dazu stehen würde, wenn es rauskommt, aber du kennst die anderen Organisationsmitglieder genauso gut wie ich und du kannst dir bestimmt vorstellen, wie sie reagieren würden.“ Vexen seufzte und Marluxia lachte kurz und stoßartig bei der Vorstellung auf. „Der Blumenfanatiker und der Forscher. Die beiden, die sich früher immer gestritten haben und nun ein Paar. Ha..Ha..Ha!“
Auch Vexen musste bei dieser Vorstellung lachen, auch wenn sie ja Wirklichkeit geworden und er darüber mehr als Glücklich war. Als er sich wieder Beruhigt hatte, doch Marluxia noch mitten in seinem Lachanfall war, beschloss Vexen diesem ein schnelles Ende zu bereiten, indem er den Rosahaarigen unerwartet, stürmisch, leidenschaftlich und doch zugleich Zärtlich küsste. Marluxia hörte überrascht auf zu lachen, da ihm seine Luftzufuhr durch Vexen`s Kuss ja Blockiert war und weitete seine Augen erst kurz, bevor er sich in den Kuss fallen ließ und ihn erwiderte.
Nach dem Kuss saßen sie weiter nebeneinander, genossen die Stille, redeten oder tauschten Zärtlichkeiten aus. Beide wünschten sich nichts sehnlicher, das der Rest des Herbstes so weiter verlief und der Winter noch besser würde. „Vexen, hast du vor, heute noch zurück ins Schloss und in dein `geliebtes´ Labor zu gehen?“ fragte Marluxia. Wieder war er derjenige, der die Stille durchbrach, doch berechtigt: Mittlerweile war es Stockdunkel und hätte Marluxia nicht gewusst, das Vexen links neben ihm saß, hätte er ihn erst suchen müssen. „Es ist in der Tat schon spät. Wenn ich zurück gehe, wecke ich nur alle.“ Stellte er fest.
Sie blieben noch etwas sitzen, bis sie sich gleichzeitig, wie auf Absprache erhoben und Hand in Hand durch den komplett in Dunkelheit getauchten Garten Richtig Marluxia`s kleiner Wohnung spazierten. Das Händchen halten war nötig, denn Vexen hätte sich in dem großen und dunklen Garten nicht zurechtgefunden und Marluxia sah er ja auch nur leicht schemenhaft, wenn überhaupt. Es war Neumond und somit noch dunkler als es sowieso schon gewesen wäre. Doch das bedeutete auch, das Vexen heute Nacht kein Auge zukriegen würde, also war es egal, wo er die Nacht verbrachte und Marluxias Gesellschaft war eben die beste.
„Dank des Neumondes, werde ich heute Nacht kein Auge zumachen können.“ Murrte Vexen, als sie Marluxia`s Wohnung betraten. Dieser kicherte etwas und meinte neckisch „Kannst du den immer noch nicht ignorieren? Du benimmst dich wirklich wie ein Kleinkind wenn es um das Thema `Bei Neumond schlafen´ geht.“ Vexen ignorierte den Kommentar und schaute sich in der Wohnung um. Eigentlich hatte sich seit dem letzten Mal nicht viel verändert: Überall standen die verschiedensten Blumen in den Verschiedensten Farben, Formen, Größen und Töpfen. >Typisch Marluxia, der wird sich nie von seinen Blumen trennen. <
„Hast du Hunger?“ Marluxia`s Stimme holte Vexen zurück in die Wirklichkeit. „Ähm, eigentlich nicht, aber wenn du Hunger hast, lass dich von mir nicht Stören“ Marluxia reichte diese Antwort und er setzte sich an einen kleinen, Runden Tisch im Raum, umgeben von Blumen. Vexen beobachtete jede von Marluxias Bewegungen, er beobachtete ihn gerne. „So und du willst also die ganze Nacht wach bleiben, ja?“ fragte Marluxia mit einem hämischen Grinsen. „ Von WOLLEN kann keine Rede sein. Ich werde mich die ganze Nacht Langweilen.“
„Ach glaubst du? Na das muss ich als dein `Freund´ wohl verhindern...“
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Den Rest düft ihr euch denken. Genauso was noch im Herbst passiert, ist eurer Phantasie überlassen. Wir sehen uns vielleicht im Kapitel `Winter´ wieder.
