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Possum, sed nolo!

von

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Drei Jahre zuvor

So, jetzt geht´s kitschig weiter- ich hoffe ihr verzeiht mir das ;-)
 

Endlich war es geschafft, die Outrider waren vernichtet und mit ihnen auch Jesse Blue. Heute Abend fand der großer Ball zu Ehren der Star Sheriffs statt. Die wichtigsten Persönlichkeiten des neuen Grenzlandes waren anwesend um ihren Helden persönlich zu danken und die wieder gewonnene Freiheit und Sicherheit zu feiern. Die Dankesreden von Commander Eagle und König Jared waren lang und sehr festlich ausgefallen, aber die vier Star Sheriffs hatten diese geduldig über sich ergehen lassen.

Morgen begann ihr Urlaub, und sie sollten sich für mehrere Wochen nicht mehr sehen. Saber Rider wollte morgen schon ganz früh aufbrechen um seine Eltern in den Highlands zu besuchen und Colt begleitete Robin nach Hause um dort eine Weile mit Ihr alleine zu sein, daher hatten sie sich von der Party schon zurückgezogen, um am nächsten Morgen sehr früh aufbrechen zu können.
 

Fireball sah, wie April aus dem Augenwinkel den Saal verließ und auf die Terrasse hinausging. Sie wirkte nachdenklich. Ohne zu überlegen folgte er ihr. Draußen war es angenehm kühl, die Luft war klar und es war keine Wolke am Himmel zu sehen. Ein schöner Sommerabend. Er ließ seinen Blick von der Terrasse in die dunkle Parkanlage des Hotels gleiten. April war nicht zusehen, musste sich aber in der Nähe aufhalten. Bestimmt war sie zum Strand gegangen, dachte er sich und schlug den Weg Richtung Meer ein und genoss die Stille abseits des Trubels. Er erkannte sie schon von weitem. Trotz der Dunkelheit, konnte er sie genau erkennen.
 

Sie saß im Sand und Blickte aufs Meer. Der Wind spielte mit Ihrem langen Haar und Ihrem roten Abendkleid. Ihre Schuhe hatte sie ausgezogen und neben sich in den Sand gelegt. Gedankenverloren hatte sie den Kopf auf Ihren angewinkelten Knien abgestützt. Fireball blieb stehen und genoss ihren Anblick, bevor er sich wieder in Ihre Richtung weiter bewegte. Als er sie erreicht hatte zog er sein Jackett aus, legte es ihr von hinten über die Schulter und setzte sich neben sie. „Das war ja ein ganz schönes Spektakel!“, begrüßte er sie.

April war nicht einmal überrascht. Irgendwie hatte sie sein Kommen gespürt.

„Tja, wenn das KOK etwas macht, dann macht es das richtig!“ seufzte sie, war gedanklich aber ganz woanders. Fireball musterte sie genau. Irgendetwas bedrückte sie. Sanft strich er eine lose Strähne hinter ihr Ohr und wartete. Schließlich kannte er sie, wenn sie etwas bedrückte teilte sie es ihm normalerweise mit. Er war ihr Vertrauter, ihr Freund. Auch wenn ihm das eigentlich nicht reichte, aber sie hatte ihm nie zu verstehen gegeben, dass er mehr für sie wäre… leider.

„Lass uns ein Stück spazieren gehen“, schlug er ihr vor und reichte ihr die Hand, um ihr aufzuhelfen. Schweigend liefen sie nebeneinander langsam den Strand entlang. „Was ist los, Süße. Du wirkst so bedrückt“ Fireball musterte April von der Seite.

„Ich weiß auch nicht!“, seufzte sie. „Eigentlich müsste ich mich freuen, dass die Outrider und Jessie endlich keine Bedrohung mehr darstellen, aber irgendwie ist dem nicht so.“ Irritiert blieb Fireball stehen und hob fragend eine Augenbraue.

„Was wird jetzt aus uns Allen?“, platzte es da plötzlich aus ihr heraus. „Wir und Ramrod werden doch jetzt nicht mehr gebraucht! Saber bleibt zwar bestimmt beim KOK, aber Colt… er wird bestimmt bei Robin bleiben wollen und du, du wirst bestimmt wieder zu deinem Rennzirkus zurück kehren….“ April´s Stimme brach.
 

Fireball blieb stehen. Bisher hatte er sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Er war eigentlich davon ausgegangen, dass es so weiter gehen würde und das Team Ramrod bestehen bliebe. Aber April hatte recht, sie wurden nicht mehr gebraucht. Jedenfalls nicht mehr in dem bisherigen Ausmaß. Und was würde er dann machen. Wollte er beim KOK bleiben? Konnte er es überhaupt? Schließlich war er kein ausgebildeter Star Sheriff. Seine und auch Colts Aufnahme ins Team, war damals ja schließlich nur aus den herrschenden Umständen heraus erfolgt.

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es weiter gehen wird, April. Bisher habe ich mir darüber auch noch gar keine Gedanken gemacht. Lass uns doch erst mal Urlaub machen und dann sehen wir weiter!“, versuchte er sie abzulenken. April blieb stehen und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Siehst du, euch stört das alles nicht im Geringsten. Jeder von euch hat seine Pläne, nur ich nicht!“

„Möchtest du nicht beim KOK bleiben?“, fragte er sie verwundert.

„Darum geht es doch gar nicht!“ Verwirrt sah Fireball sie an. „Und worum geht es dann?“

„Ach, vergiss es. Lass uns einfach wieder zurück gehen.“

Bevor sie sich umdrehen konnte, hielt Fireball sie sanft am Arm zurück.

"April, rede mit mir!“, bat er sie eindringlich.

„Euch macht es vielleicht nichts aus, dass wir uns trennen, mir aber schon!“, gab sie aufbrausend zurück. Er sah wie sich Tränen in Ihren Augen sammelten. „Ihr seid doch meine Freunde, so gut wie meine Familie. Außer euch und Daddy habe ich doch niemanden!“ Verzweifelt lief Ihr eine Träne über die Wange.

Fireball konnte April einfach nicht weinen sehen, dass konnte er noch nie.

Behutsam strich er ihr mit seinem Daumen die Träne von der Wange. „Aber das ist doch noch gar nicht alles sicher“, versuchte er sie zu beruhigen. April sah so verzweifelt aus, dass er nicht anders konnte. Sanft zog er sie in seine Arme und legte sein Kinn auf Ihren Kopf. Während er sie hielt, machte sein Herz vor Freude einen Satz, als er April´s nächsten Satz hörte.

“Ich will euch einfach nicht verlieren…. Ich will DICH nicht verlieren!“
 

Erschrocken hielt sie den Atem an. Hatte sie das wirklich gesagt? Es war ihr einfach ohne nachzudenken rausgerutscht. Verwirrt versuchte sie ihre Gedanken zu sammeln. Natürlich, Fireball war ihr bester Freund, ihr Vertrauter. Daran musste es liegen. Schließlich war er immer für sie da. Aber das betraf die anderen Star Sheriffs natürlich auch. Allerdings hatte sie zu dem jüngsten Mitglied des Teams immer ein besonderes Verhältnis gehabt. Durch die Outrider, Jessie und das Verschwinden Ihres Vaters hatte sie eigentlich nie die Zeit gehabt, sich mit den Gefühlen, die sie für Fireball hegte auseinander zusetzen.

Doch jetzt… seine Umarmung fühlte sich so richtig an. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so geborgen gefühlt. Natürlich, sie war ein Star Sheriff und man erwartete von ihr stark und mutig zu sein. Aber war sie nicht auch eine Frau. Auch sie benötigte hin und wieder das Gefühl geborgen zu sein. Und dieses Gefühl hatte ihr Fireball immer vermittelt. Nicht die Star Sheriff

sondern einzig und allein Fireball. Sie spürte, wie Fireball´s Hand ihr Kinn ergriff und Ihren Kopf sanft nach oben zwang, bis er ihr in die Augen schaute. „Süße, du wirst mich nicht

verlieren“, murmelte er, bevor er seinen Kopf zu ihr neigte. Erschrocken hielt April den Atem an, doch bevor sie auch noch reagieren konnte streifte Fireballs Lippen sachte ihren Mundwinkel, verweilten dort kurz, bis sie sich direkt auf Ihren Mund legten. April war überrascht, wie weich sich seine Lippen anfühlten und dann zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Sie gab sich einfach dem Kuss hin.
 

Überrascht nahm Fireball wahr, dass sie seinen Kuss erwiderte. Er wusste nicht, wie es soweit gekommen war. Er hatte dass nicht geplant. Aber sie hatte so verletzlich in seinen Armen gewirkt und er fühlte sich ihr so nah. Er hatte nicht nach gedacht, sondern sich einfach von seinen Gefühlen leitet lassen. Der Kuss war unschuldig, zärtlich, aber von einer Intensivität, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. April schmiegte sich mit einem wohligen Seufzen fester an ihn und seinen Körper erfasste eine schmerzhafte Erregung.

Bevor er die Kontrolle über sich verlieren würde, löste er sich bedauernd von Ihren Lippen und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Aber ganz lösen konnte und wollte er sich einfach nicht von ihr. So behielt er sie einfach im Arm. Schweigend standen sie beide aneinander geschmiegt in der Dunkelheit und hingen ihren Gedanken nach. Keiner sagte ein Wort, keiner wollte diesen Augenblick zerstören. Sie genossen einfach das hier und jetzt und hielten sich in den Armen.
 

Verlegen stand Fireball vor April und wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Sie hatten lange am Strand gestanden und das Gefühl der Zweisamkeit genossen. Irgendwann hatte er gemerkt, dass April trotz seiner Jacke fröstelte.

„Ich bringe dich zurück zum Ball, du frierst!“, hatte er geseufzt.

Eigentlich hatte er sich nicht von ihr Trennen wollen, aber er wollte natürlich auch nicht für eine frierende April verantwortlich sein. Widerstrebend löste sich April von ihm. „Ich möchte nicht mehr zum Ball zurück. Mir ist nicht mehr nach großen feiernden Menschenmengen zu Mute!“

„Dann bring ich dich eben zu deinem Zimmer!“, hatte er gesagt.

Und nun stand er vor Ihrem Hotelzimmer und fühlte sich wie ein Teenager. Verlegen sah er sie an und wusste nicht, wie er sich von ihr verabschieden sollte. Sie hatten den Weg zum Hotel schweigend zurückgelegt und jetzt im hellen Licht des Hotelflurs fühlte er sich verunsichert. Aber bevor er wusste, was er sagen sollte, nahm April ihm die Entscheidung ab.

Schüchtern sah sie ihn an. „Fireball, ich… na ja, weißt du….ich...“ April holte einmal tief Luft, um sich zu beruhigen. „Ich möchte jetzt nicht allein sein, bleibst du bei mir?“, sprudelte es aus ihr heraus und sie sah ihn schüchtern an. Ihre Wangen färbten sich vor Verlegenheit rot, was ihr ein bezauberndes Aussehen verlieh. Fireball sammelte sich und legte seine Hand auf Ihre Wange. Er freute sich, als er registrierte, dass sie sich in seine Hand schmiegte. „Wenn du das möchtest, bleibe ich bei dir. Ich werde auf der Couch schlafen!“, hörte er sich zu seiner Verwunderung sagen. April legte Ihre Hand über sein auf Ihrer Wange, blickte ihn an und flüsterteleise „An die Couch hatte ich nicht gedacht!“ Lasziv senkte sie die Augenlider und zog ihn mit sich in ihr Hotelzimmer.
 

Schüchtern standen sie beide in Aprils Hotelzimmer, keiner traute sich den ersten Schritt zumachen. April wusste selbst nicht, was in sie gefahren war. So mutig war sie in dieser Hinsicht eigentlich nie gewesen. Aber sie hatte das Gefühl, das Richtige getan zu haben. Sie wollte ihn, seelisch als auch körperlich. Zwar war sie überrascht, was seine Nähe mit Ihrem Körper machte, aber sie hinterfragte es nicht. Im Moment war einfach kein Platz für Vernunft.

Schüchtern klopfte sie neben sich aufs Bett und forderte Fireball damit auf zu ihr zukommen. Ihr ganzer Körper bebte vor Vorfreude, als er zu ihr kam, sie sanft am Nacken packte und wieder küsste. Es hatte natürlich schon Männer in Aprils Leben gegeben, aber der Kuss überraschte sie. Fireball küsste sie zärtlich, fast vorsichtig.

Aber es war ihr nicht genug. Sie drängte sich an ihn. Der Kuss wurde immer leidenschaftlich und sie hörte Fireball leise stöhnen. Oder war sie es selbst? Sie hätte es nicht sagen können, es war ihr auch egal. Sie ließ ihre Hände langsam unter sein Hemd über seinen Rücken gleiten und genoss das Gefühl seiner Haut. Schwer atmend ließ Fireball von ihr ab. „Du weißt gar nicht,

was du mir gerade antust!“, knurrte er und küsste sie wieder ungestüm. April ließ ihre Hände weiter forschend über seinen Rücken wandern. Stöhnend rückte Fireball vom Ihr ab und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Er kämpfte sichtlich um Beherrschung, aber das störte April nicht. Sie wollte kein Zurück, sie wollte weiter.
 

Fireball blickte ihr tief in die Augen. „April“, flüsterte er mit belegter Stimme. „Du weißt nicht wie lange ich schon darauf gewartet habe!“, gab er zu. Aber April wollte nicht reden. Mit sanfter Gewalt löste sie sich aus seinen Händen und knabberte an seinem Hals, was ihm ein weiteres stöhnen entlockte. Sie merkte wie er mit sich kämpfte. Langsam fuhr sie mit Ihren Lippen zu seinem Ohrläppchen hoch.

Plötzlich straffte sich Fireball. „April, bitte hör auf!“, flehte er. Irritier hielt April inne und sah zu ihm auf. Doch er löste sich von ihr, ging zum Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit. Sie merkte, dass er versuchte seine Fassung zurück zu gewinnen.

„Was ist, Fireball? Willst du mich nicht?“, fragte sie verunsichert. Wie von der Tarantel gestochen drehte er sich zu ihr um. „Dich nicht wollen?!“, fragte er ungläubig und ging auf sie zu. Sanft streichelte er ihr über die Wange und blickte ihr tief in die Augen.

„Wie könnte ich dich nicht wollen, wo ich mich doch mit jeder Faser meines Körpers nach dir sehne“, flüsterte er. „April…“ seine Stimme brach. Er räusperte sich und probierte es nochmal. Eindringlich sah er sie an. „April, was empfindest du für mich?“ fragte er ängstlich. Überrascht sah sie ihn an, sagte aber nichts. Fireball musterte sie kurz, bevor er hastig weiter fuhr, allerdings konnte er ihr nicht mehr in die Augen sehen.

„Weißt du, ich möchte dich nicht als Freundin verlieren, aber ein einfacher One-Night-Stand reicht mir nicht, April!“, er hielt inne und beobachtete Aprils verblüfften Gesichtsausdruck. „Ich weiß nicht wann es geschehen ist, aber ich empfinde nicht nur Freundschaft für dich!“, rief er impulsiv aus und drehte sich von ihr weg, damit sie sein rotes Gesicht nicht sehen konnte. Mit dem Rücken zu ihr murmelte er „April, ich weiß nicht, wie es geschehen konnte, aber ich… ich habe mich in dich verliebt!“ Es war endlich raus.
 

Verwundert blickte April auf Fireballs Rücken. Hatte sie sich gerade verhört? Fireball ihr Freund und Vertrauter liebte sie? Seit wann, wieso, warum, schoss es ihr durch den Kopf. Sie betrachtete ihn, wie er mit dem Rücken zu ihr gewandt da saß. Ihr schossen tausende Gedanken durch den Kopf, allerdings war kein Vernünftiger dabei, wie sie feststellen musste.

Fireball… natürlich liebte sie ihn, als Freund. Wie konnte sie nicht. Er war immer für sie da, er hatte ihr Halt gegeben als ihr Vater verschwunden war und sie schon alle Hoffnung verloren hatte. Er hörte ihr immer aufmerksam zu. Er brachte sie immer zum Lachen, aber notfalls auch auf den Boden der Tatsachen zurück, falls sie mal wieder übers Ziel hinausschoss. Und er machte sogar ihre Einkaufstouren mit, obwohl er es hasste. Bei ihm fühlte sie sich sicher,

geborgen und konnte sie selbst sein…und dafür liebte sie ihn. Erschrocken keuchte sie auf. Dafür liebte sie ihn! Sie war blind gewesen, aber dafür sah sie jetzt umso klarer. Natürlich! Ein freudiger Schauer überlief sie, als sie sich ihrer Gefühle für Ihn klar wurde. Sie rückte zu ihm, kniete sich hinter ihn und schlang die Arme ihn. Sie vergrub den Kopf an seinen Hals und murmelte „Oh, Fireball. Wie konnte ich nur so blind sein!“

Dann hob sie den Kopf und lächelte ihn liebevoll an. „Komm zu mir!“ , flüsterte sie und das ließ er sich nicht zweimal sagen.
 

Wohlig regte Fireball sich und blickte irritiert um sich. Ein Hotelzimmer, überlegte er überrascht. Ach ja, der Ball, kam es ihm verschlafen in den Sinn und wollte sich nochmal umdrehen, um weiter zu schlafen, was sich allerdings nicht so leicht darstellte, da etwas schwer auf seine Schulter lag. Schlagartig wurde er wach, als er zu seiner Schulter Blicke und April in seiner Armbeuge schlafen sah. Ein süßer Schauer durchlief seinen Körper, als er sich an ihr Liebesspiel der letzten Nacht erinnerte. Sie hatten sich bis in die frühen Morgenstunden geliebt und ihre Körper erforscht. Sie hatte ihm zwar nicht gesagt, dass sie ihn liebte, aber er hatte es gespürt. Glücklich betrachtete er April, seine April, und hatte das lächerliche, männliche Bedürfnis schreiend durchs Hotel zulaufen und seine Muskeln spielen zu lassen um sein Territorium abzustecken. Verwundert musste er über sich und seine Bedürfnisse schmunzeln. Vorsichtig löste er sich von ihr, um sie nicht zu wecken. Nach dieser Nacht brauchte sie ihren Schlaf, versicherte er sich mit Stolz und schwellte schon wieder die Brust.
 

Leise zog er sich an und verließ ihr Hotelzimmer mit der Schlüsselkarte. Er wollte ihr etwas schenken. Blumen, Schmuck, er wusste es noch nicht. Am liebsten hätte er ihr die ganze Welt zu Füßen gelegt. Fröhlich pfeifend stieg er in den Aufzug um in die Lobby zu fahren. Ein Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es kurz nach zehn Uhr war. Die Geschäfte waren schon auf und er stürmte ins erste Schmuckgeschäft, dass er sah. Blumen waren zu banal, fand er. Und zu

vergänglich. Sie sollte es tragen können, um an ihn zu denken. Aber was sollte er ihr kaufen. Ein Ring kam nicht in Frage. Er könnte falsch aufgefasst werden. Oder schlimmer noch, sie könnte sich davon in die Enge gedrängt fühlen. Eine Uhr? Ein Armband? Sein Blick schweifte über die Verkaufsvitrinen und blieb an einem Fußkettchen hängen. „Eine gute Wahl!“, wurde er von einem Verkäufer aus seinen Gedanken gerissen.

„Der Anhänger ist ein seltenes Stück. Es handelt sich um einen Kometensplitter. Man sagt, er bringt demjenigen Glück der ihn trägt“, fügte er hinzu.

Fireball konnte sein Glück kaum fassen, dass war genau das Richtig! Passend zu der Kette die er ihr schon geschenkt hatte. „Packen sie es bitte als Geschenk ein,“ forderte er den Verkäufer auf und malte sich schon grinsend mit freudiger Erwartung aus wie April ihm dafür danken würde. Als er das Päckchen bezahlt hatte und in den Händen hielt, machte er sich beschwingt auf den Rückweg zu ihr. In der Lobby legte er einen kurzen Zwischenstopp ein um an der Rezeption noch ein Frühstück aufs Zimmer zu bestellen und ging dann zielstrebig, in Gedanken bei April, auf den Lift zu.
 

„Guten Morgen Turbofreak!“, wurde er von einer bekannten Stimme aufgehalten. Fireball drehte sich um und sah direkt in das Gesicht von Mandarin. „Einen wunderschönen guten Morgen!“, grüßte er fröhlich zurück.

„So früh am morgen schon so gut gelaunt, dass ist ja ekelhaft!“, scherzte der Sternenkapitän. „Ohne Kaffee vertrage ich dass noch nicht! Leiste mir doch bei einer Tasse Gesellschaft“, forderte sie ihn auf und zog ihn ohne auf seinen Protest zu achten zu einer Sitzgruppe. Sie hielt einen vorbei laufenden Kellner auf und bestellte zwei Tassen Kaffee.

„So, nun erzähl mir mal, warum du so schrecklich gut gelaunt bist!“ Sie musterte ihn.

Fireball verfluchte sich, dass er sich auf seinem Weg hatte aufhalten lassen. Aber es wäre unhöflich gewesen einfach weiterzugehen. Außerdem mochte er Mandarin. Ein kurzer Kaffee würde schon nichts ausmachen, beschloss er. Mandarins Blick viel auf das Päckchen, dass Fireball vor sich auf den Tisch gelegt hatte. „Habe ich von jemandem den Geburtstag vergessen?“, fragte sie mit einem Nicken auf das Päckchen.

Fireball lief vor Verlegenheit rot an. „Nein“, stammelte er. „Das ist für April“, fügte er mit funkelnden Augen hinzu. Mandarin entging Fireball Reaktion natürlich nicht. Auffordern sah sie ihn an. „Habe ich da etwas verpasst?“, fragte sie zuckersüß. Die Abwesenheit der beiden vom gestrigen Ball war ihr natürlich nicht entgangen. Wahrscheinlich hatte er sich April gegenüber mal wieder rüpelhaft benommen und musste sich nun etwas zur Entschuldigung einfallen lassen, vermutete sie. „Erzähl und ich will keine Ausreden hören“, forderte sie ihn erneut auf. Aber das hätte sie sich sparen können. Fireball hätte es am liebsten in der ganzen Welt heraus geschrien und klärte Mandarin auf. Mandarin verzog keine Miene, allerdings kostete sie das größte Mühe. Still hörte sie ihm zu. Das konnte nicht wahr sein. Fireball und April! Nein, das darf nicht sein! Fireball gehörte doch zu ihr. Sie hatte ihm heute eigentlich vorschlagen wollen, den Urlaub mit ihr zu verbringen. So lange war sie schon in ihn verliebt und hatte sich heute endlich trauen wollen. Und jetzt war es zu spät. Zu spät! Er liebte April. Wieso hatte sie das nicht gemerkt. Sie verfluchte ihr eigenes Zaudern! Aber sie würde nicht kampflos untergehen. Ihr musste etwas einfallen. Im Spiel und in der Liebe ist alles erlaubt, hieß es doch schließlich.

„Ich bin so glücklich Mandarin, dass glaubst du nicht! Ich könnte die ganze Welt umarmen!“, teilte er ihr strahlend mit. Mandarin schaute über Fireballs Schulter hinweg zum Lift. Plötzlich bekam Ihr Blick einen entschlossenen Ausdruck, bevor sie den Japaner anstrahlte. „Dann fang doch mit mir an!“, schlug sie ihm vor und fiel dem verblüfften Fireball um den Hals.

April war irritiert, als sie beim aufwachen feststellte, dass der Platz im Bett neben ihr leer war. Grübelnd setze sie sich auf. Bereute Fireball die letzte Nacht? Aber er hatte doch gesagt, dass er sie liebte, beruhigte sie sich. Was aber, wenn das nur eine Masche gewesen war sie ins Bett zubekommen, quälte sie sich selbst. Nein, es ging hier um Fireball. Wenn er sagte, er liebte sie, dann war dem auch so, versicherte sie sich. Er war immer ehrlich zu ihr gewesen. Außerdem hatte er sie heute Nacht mit solch einer Hingabe geliebt. Sie errötete als sie daran dachte. Wahrscheinlich will er mir nur Zeit lassen. Oder er hatte Hunger und ist frühstücken gegangen. Ja, das war es natürlich! Aprils Miene hellte sich auf. Fireball war immer hungrig. Sie würde ihn wahrscheinlich unten im Frühstückssaal antreffen. Schnell sprang sie unter die Dusche und zog sich an um nach Fireball zu suchen. Im Lift sah sie in den Spiegel und bemerkte ihr Grinsen, dass sie im Gesicht trug. Sie zuckte mit den Schultern und schnitt sich selbst eine Grimasse. Sollte ruhig jeder sehen, wie glücklich sie war, dachte sie, als sich die Lifttüren öffneten und sie die Lobby betrat.
 

Das Lachen verging ihr allerdings ziemlich schnell, als sie Fireball sah. Mandarin lag in seinem Armen und hatte April erblickt. Der Sternenkapitän schenkte ihr ein merkwürdiges Lächeln, bevor sie den Rennfahrer hingebungsvoll küsste. Geschockt sah April zu. Das konnte nicht wahr sein. Er hatte also doch nur mit ihr gespielt. Die Tränen stiegen ihr in die Augen. So sollten die beiden sie nicht sehen. Diese Demütigung würde sie nicht verkraften. Sie floh.

Sie musste raus hier, weg und brauchte Zeit zum nachdenken.
 

Wieder zurück in der Gegenwart
 

Fireball war wütend, richtig wütend! Das sollte der Grund sein, warum sie sich aus dem Staub gemacht hatte?! Nur wegen eines kleinen Missverständnisses. Das war ja einfach lächerlich! Wütend stürmte er zu Tür raus, Richtung Brücke. Er musste jetzt unbedingt mit ihr sprechen. Unfassbar! Er hatte sich Jahre lang um sie gesorgt, als sie verschwunden war. Und sie, sie war einfach abgehauen, da sie eifersüchtig war! Grundlos eifersüchtig auch noch! Er konnte es einfach nicht fassen.
 

„Das ist nicht dein Ernst, April!“, stürzte er auf die Brücke und Blickte in zwei erschrockene Frauengesichter. Allerding hatte er nur Augen für eines davon. Blass sah sie ihn mit ihren großen blauen Augen. „W…was meinst du?“

„Ach, tu nicht so!“, blaffte er sie an. „Ich habe alles gehört! Du bist abgehauen, nur weil Mandarin mich geküsst hat? Wie wäre es, wenn du mich einfach darauf angesprochen hättest, dann hätten wir dieses Missverständnis klären können!“ Er funkelte sie böse an.

„Aber dich hat es ja anscheinend gar nicht interessiert. Es ist ja auch viel leichter einfach abzuhauen, als sich mit Problemen auseinander zusetzen!“, verächtlich drehte er sich um, und lief prompt in Saber Rider, der ihm zusammen mit dem Rest des Teams gefolgt war.

Der Blonde schaute über ihn hinweg und heftete seinen Blick auf April. „Ist das wahr, April?“, fragte er sie. Die ehemalige Navigatorin von Ramrod schwieg und richtete ihren Blick auf Ihre Füße.

„April, wie konntest du all das aufgeben aus Eifersucht? Oder meinetwegen Liebeskummer! Du hattest Verpflichtungen! Ich hätte nie gedacht, dass du so unprofessionell bist!“, sagte er enttäuscht. „Wie konnte ich mich nur so in dir täuschen?!“

April blickte ihn schockiert an. „Welches Recht hast du, so etwas zu sagen?“, brauste sie auf, ballte ihre Fäuste und ging auf ihn zu. „Du hast ja überhaupt keine Ahnung. Ich dachte immer ihr seid meine Freunde, meine Familie und ich könnte mich auf euch verlassen. Aber das war ein Irrtum, den ich schmerzlich einsehen und dafür bezahlen musste!“ Sie blickte ihn direkt an.

„Dass du mir das zutraust, zeugt nur davon wie wenig ihr mich kennt!“, sagte sie leise und verließ die Brücke.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kittykate
2008-10-25T10:47:12+00:00 25.10.2008 12:47
So, ich hoffe du hast meine ENS erhalten? Auch wenn a bissel spät ^^

Also, hier kommt noch ein Kommentar von mir... Was ist der richtige Grund für Aprils Verschwinden? Da steckt doch mehr dahinter, denn wegen einem Kuss, kann ich mir so etwas schwerwiegendes wie ihr Verschwinden nicht vorstellen. Ich denke mir, dass Fire zu früh in die Situation geplatzt ist, aber so ist er nun mal, der Heißsporn.

Schade dass auch Saber sie so straft. Was ist mit Colt? Wie sieht er die Sache? Und Jamie? Und Mandarin? (ich glaube ja nach wie vor dass der Sterncaptain in die Sache verwickelt ist)

Schreib bitte schnell weiter...

Liebe Grüße Sunshine
Von:  Kittykate
2008-10-15T17:17:04+00:00 15.10.2008 19:17
Hi,
super süß und total kitschig *lol* genauso wie ich es mag :)
Wieso hat sie ihn nun verlassen? Warum ist sie geflohen? Ist ja immer noch nicht alles geklärt *seufz*

Also weiter so :)

Liebe Grüße Sunshine


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