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Golden Fate

Sequel zu 'Deepest Gold'
von

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Wrong expectations

Als Seika wieder erwachte, hatte sie keine Ahnung, welche Tageszeit es war. Das Zimmer hatte kein Fenster und sie fühlte sich sehr ausgeruht, doch trotzdem konnten sie ihre Sinne auch trüben, denn in letzter Zeit, durch die fortgeschrittene Schwangerschaft und den Stress war sie ein wenig labil geworden. Es war ungewohnt, wenn ihr Körper das machte, was er wollte und sich ihrer Kontrolle entzog, doch es war nicht zu ändern und auch nicht wirklich schädlich für sie.
 

Als sie dann aber mit Staunen bemerkte, dass Tokui und auch Itachi noch schliefen, musste es wirklich früh sein. Ihr Sohn schlummerte ganz friedlich an ihrer Seite und hatte sich seitlich zusammengerollt. Seika verkniff sich, ihm über die Haare zu streichen, damit sie ihn nicht aufweckte. Vorsichtig erhob sie sich von der Matratze und deckte Tokui zu, damit er noch weiter schlafen konnte. Im Dunkeln konnte sie auch Itachi erspähen, der es sich so gut es ging auf dem Sessel bequem gemacht hatte. Ihr schlich ein Lächeln über die Lippen, während sie ihn betrachtete. Es war wirklich sehr fürsorglich von ihm gewesen, seinem Sohn das Bett zu überlassen, doch er selber schien nicht so gut geruht zu haben, sonst wäre er nun sicherlich schon wach. So ging Seika leise ins Bad, um sich ein wenig zu waschen, damit sie frisch für den neuen Tag war.
 

Die Brünette war sich eigentlich sicher, dass ihr Mann sie erwarten würde, wenn sie fertig war, doch er war immer noch nicht erwacht, als sie aus dem Badezimmer kam. Auch er musste sehr erschöpft gewesen sein, obwohl er es die ganze Zeit über kein einziges Mal gezeigt hatte. Natürlich war Itachi ein Meister darin, seine Empfindungen zu kaschieren und obwohl Seika gedacht hatte, sie könnte nun langsam erkennen, was er fühlte, schaffte er es immer noch, seine Emotionen vor ihr zu verbergen. Doch sie war wahrscheinlich zu sehr mit sich selber beschäftigt gewesen, als genau darauf acht zu geben und war deswegen auch nicht erbost. Sie widerstand dem Drang, ihn auf die Stirn zu küssen, denn er sah so friedlich aus und sie wollte ihn wirklich ruhen lassen, obwohl sie doch so gerne seine Nähe gespürt hätte. Sie ging zum Schrank, neben den Itachi wohl gestern noch all ihr Gepäck, welches sie in Rucksäcken bei sich gehabt hatten, hingestellt hatte und öffnete ihre Tasche, um sich etwas Anderes zum anziehen heraus zu nehmen. Sie schlüpfte aus ihrer Kleidung und zog sich den Kimono über, den sie sich ausgewählt hatte. Sie war froh, dass sie ihn in ihr Reisegepäck getan hatte, denn die Hosen spannten doch sehr um ihren Bauch. Beinahe tonlos seufzte sie, denn so fühlte sie sich gleich noch besser. Liebevoll strich sie über ihren Babybauch, der nun sanft von dem seidigen Stoff umhüllt wurde. Dass ihr kleiner Sohn nun wieder in Sicherheit war, beruhigte sie ungemein, denn dieses imposante Gebäude gab ihr das deutliche Gefühl von Schutz.
 

Lautlos verließ die Brünette das Zimmer und fand sich in dem leicht beleuchteten Gang wieder, den sie gestern entlang gegangen waren. Damals hatte sie keinen Nerv gehabt, sich alles genau anzusehen, ihr waren die Augen ja schon bei der kleinsten Bewegung zugefallen. Aber eigentlich gab es hier auch nicht viel zu sehen. Sie konnte sich jedenfalls nicht erinnern, dass sie einen besonderen Raum oder eine Abzweigung gesehen hatte. Wo waren überhaupt die Anderen hin? Waren ihre Zimmer gleich nebenan? Es gab zwar noch ein paar weitere Türen in der Nähe, aber Seika konnte nicht genau sagen, ob ihre Freunde sich dort aufhielten. Sie war vielleicht noch zu schläfrig und erschöpft, um ihre Sinne zu konzentrieren, obwohl sie sich ganz gut fühlte. Doch es musste hier ja noch andere Bewohner geben, wie Itachi gestern noch erwähnt hatte. So beschloss Seika, dass sie diesen Ort noch ein wenig mehr erkunden wollte. Sie nahm den Weg, der weiter ins Innere führte, denn sie hatte das Gefühl, dass sich dort eher irgendjemand aufhalten würde.
 

Überall war das Familienwappen der Uchihas an den Wänden abgebildet, immer öfter, je weiter in den Gebäudekomplex Seika ging. In einer gewissen Weise ähnelte sich die Bauweise sehr mit der des Uchihageländes, nur, dass hier alles unterirdisch war. Die Wände waren auf die gleiche Weise verputzt, wie ihre Häuser in Konohagakure, doch das war eigentlich kein Wunder, wenn alles von demselben Clan erbaut worden war. Irgendwann dachte sich Seika, das hier extra alles so angelegt war, dass man sich einfach verlaufen musste, wenn man nicht sehr mit einer Sache vertraut war und zwar eben dem Wappen. Die Brünette bemerkte, dass die Fächer immer ein wenig unterschiedlich aussahen. Mal waren sie ein wenig schräg aufgemalt, mal war der weiße und rote Teil des Symbols ineinander verschoben. Doch es gab auch Exemplare, die genau richtig aussahen. Instinkthaft folgte Seika nur denen, die ganz exakt abgebildet waren und bemerkte, dass sie so immer weiter in den Kern des Gebäudes geführt wurde. Langsam verstand sie auch das System dahinter, denn nur die, die ein Mitglied der Uchiha Familie und mit dem Clan vertraut waren, konnten den richtigen Weg finden. Alle anderen würden hier nur ziellos umher irren und völlig verloren gehen. Diejenigen, die diesen Ort hier beschützten, würden dann leichtes Spiel haben, die Eindringlinge wieder loszuwerden.
 

Seika war deshalb sehr überrascht, als sie plötzlich vor einer Sackgasse stand und war völlig unschlüssig, was sie nun tun sollte. Hatte sie doch eine falsche Abzweigung genommen? Eigentlich war sie sich doch ziemlich sicher gewesen, dass sie allen richtigen Symbolen gefolgt war…
 

„Nur zu, kommt weiter!“, ertönte plötzlich eine Stimme und die Brünette erkannte, dass das vor ihr keine richtige Mauer, sondern nur ein Genjutsu war, welches diejenigen abschrecken sollte, die vielleicht doch durch Zufall den Kern des Gebäudes gefunden hatten. Sie hatte das nicht erwartet, doch ihr kam in den Sinn, dass die Uchihas durch ihr Sharingan auch immer Meister im Genjutsu gewesen waren. Dies war aber ihre Schwäche und deshalb hatte sich nicht hinter diesen Trick geblickt. Nun, da sie jedoch verstanden hatte, was hier überhaupt los war, ging sie auch ohne zu zögern weiter.
 

Seika durchschritt die angebliche Wand ohne jeglichen Widerstand zu spüren. Doch das, was sie dahinter sah, ließ sie stoppen, als wäre sie gerade doch noch gegen ein Hindernis gelaufen. Es war ein riesiger, hoher Raum, so wie ein Foyer und es war hell mit Tageslicht beleuchtet. Unwillkürlich sah die Brünette deswegen sofort auf und erblickte dadurch, dass die Decke eine Kuppel aus Glas war, durch welche man den mit Wolken durchzogenen Himmel sah, wo immer wieder die Sonne hervor blitzte, wodurch zu erraten war, dass bereits die Mittagszeit heran gebrochen war. Seika staunte sehr darüber, dass es hier so etwas gab, denn von außen hatten man es nicht erspähen können. Außerdem sah sie hier auf der einen Seite des Raumes einen Abschnitt, der eine Art steinernem Plateau mit mehreren hinaufführenden Stufen beherbergte, auf dem ein großer Thron stand, welcher von einem großen, dahinter an die Wand aufgemalten Fächer nur noch mehr betont wurde. Auf der Lehne des erhöhten Sitzes waren die drei Tomoe der höchsten Stufe des normalen Sharingans abgebildet. Dies alles nahm sie mit ihren Gedanken sehr in ihren Bann, sodass sie auch zuerst nicht die anderen Gestalten bemerkte, die sich mit ihr in diesem großen Raum befanden, obwohl diese sie hinein gerufen hatten.
 

„Hey, hallo Seika, meew!“, rief eine Stimme, die sie noch von gestern kannte. Seika senkte wieder ihren Kopf und sah eine der Katzen, welche sie gestern begrüßt hatten, auf sich zukommen. Sie war recht dünn und ihr Fell war größtenteils weiß, doch ihre Pfoten, ihre Ohren und ihr Schwanz waren schwarz gefärbt. Wie gestern trug sie den hellen Kimono. Sie blickte ihr freundlich grinsend entgegen und ihre Schnurrhaare und ihr Schwanz zuckten erwartend.
 

„Oh, hallo, freut mich, Dich zu sehen... Du bist...“, begann die Brünette, doch dabei fiel ihr auf, dass sie zwar die Namen der Ninjakatzen noch wusste, mit denen Itachi und sie geredet hatten, doch dass sie keine Ahnung hatte, welcher von ihnen wer war! Die Verwirrung war ihr wohl deutlich anzusehen.
 

„Tenka, die bin ich, meew!“, antwortete sie und nickte eifrig mit dem Kopf. Über die Belehrung war Seika recht froh und wollte schon wieder etwas antworten, doch jemand kam ihr zuvor.
 

„Tenka, wie kannst Du nur so unfreundlich mit ihr reden?“, schallte auf einmal eine andere Stimme durch das Foyer und Seika erkannte, dass es diejenige war, die ihr auch gesagt hatte, sie solle einfach den Gang weitergehen, den sie genommen hatte, trotz der Mauer. Die Uchiha bemerkte gerade noch, wie Tenka aufgrund der Schimpfe ihren Kopf einzog und die Ohren flach anlegte, da kam auch schon eine Gestalt in ihr Blickfeld, welche sie nur ziemlich perplex ansehen konnte. Die Person mutete fast menschlich an, doch einige Attribute an ihr wirkten sehr fremdartig. Seika, der geübte Medic-Nin erkannte es sofort. Im Haar verborgen waren Katzenohren, das Gesicht zeigte Markierungen, die an Narutos Male erinnerten, und auch die Nase und Augen waren anders angeordnet, als bei einem normalen Menschen. Eindeutig war die Gestalt jedoch weiblich. Sie war etwas molliger gebaut und bewegte sich nur langsam und auf einen Stock gestützt näher. Als Seika einen Schritt auf sie zu machen wollte, hob die Katzendame ihre Hand. Etwas verwirrt blieb sie deshalb stehen und sah nur zu, wie die Katze in Form einer älteren Frau auf sie zu kam. Als sie nur noch ein paar Schritte vor ihr stand, streckte sie ihre Arme aus, um Seikas Hand zu fassen. Die Brünette bemerkte, dass die Dame lange, spitze Nägel hatte, sie damit aber nicht einmal streifte. Sie sahen sich an und unter den leicht geöffneten Lidern konnte Seika blassblaue Augen mit schlitzförmigen Pupillen erkennen. Der Blick der alten Katzendame lag wahrhaft wohlwollend auf ihr, während sie ihren Kopf rollend hin und her kippte und sich zu einer Verbeugung weit nach vorne lehnte.
 

„Verzeiht diese Unhöflichkeit, Seika-sama, Tenka weiß sich einfach nicht zu benehmen. Doch es ist eine große Ehre, dass wir Euch nun endlich auch begegnen dürfen!“, sprach die Katzenfrau und brachte Seika damit fast zur Verlegenheit. Sie wurde ja behandelt, als wäre sie eine adelige Dame, dabei wusste sie jedoch nicht, warum das so war. Auch die Ninjakatzen hatten sie gestern sehr erfreut begrüßt.
 

„Das macht doch nichts, wir sind sehr froh, dass wir dank Eurer Gastfreundschaft so gut ruhen konnten“, antwortete die Brünette in derselben Manier und nickte der Katzenfrau zu, denn sie wusste nicht, wie sie sich sonst ausdrücken sollte, weil sie keine Ahnung hatte, mit wem sie hier eigentlich sprach.
 

„Hör nur, Neko-baa-chan, wie schön sie spricht!“, rief Tenka mit großen Augen aus und bekam dafür einen zurechtweisenden Blick der Katzendame. Seika kam sich plötzlich vor, wie in einem Märchen.
 

„Ich bitte um Entschuldigung, aber... Darf ich fragen, wer Sie sind? Ich meine... Die Entscheidung zur Reise hierher ist sehr kurzfristig gefallen und Itachi hat mir nichts hierüber erzählt...“, sprach Seika und sich fühlte sich gleich besser, nachdem sie zugegeben hatte, dass sie nicht Bescheid wusste, mit wem sie es zu tun hatte, als ob so zu tun, als wäre sie allwissend. Die Katze vor ihr stieß ein leises Lachen aus. Sie schien wohl nicht allzu überrascht darüber zu sein.
 

„Wenn das so ist... Kommt bitte erst mit mir, Ihr seid sicher hungrig nach Euer Reise und solltet Euch stärken!“, sagte die alte Katzenfrau und machte eine einladende Geste, damit Seika ihr folgte. Die Uchiha nickte, denn sie war über den Vorschlag insgeheim sehr dankbar. Sie spürte den Blick ihrer Gegenüber auf ihrem Bauch und strich schützend darüber. Ja, sie musste Acht geben, dass auch ihr Baby wohlauf war, doch sie fühlte, dass alles in Ordnung war. Trotzdem musste sie etwas Essen, um zu garantieren, dass sie Beide optimal versorgt waren. So folgte sie der Frau und neben ihr schritt bewundernd grinsend Tenka mit, die die Augen nicht von ihr zu lassen schien.
 

Da das Foyer so groß war – mit dem übrigens die Eingangshalle der Hauptbasis der Akatsuki nicht zu vergleichen war – brauchten sie eine ganze Weile, bis sie diese durchquerten. Sie nahmen dann einen der zahlreichen Gänge, die davon wegführten und kamen dann jedoch sehr bald in einem weiteren Raum an, welcher Seika abermals mit seinen Dimensionen erstaunte. Es war eine mit einem Speisesaal kombinierte Küche, doch dieser Raum würde sicher Platz für mehr als vierzig Personen bieten. Seika kamen immer mehr Erkenntnisse über diesen Ort. Es war wohl nicht nur ein einfaches Versteck, es war wohl auch ein Refugium, falls etwas Unerwartetes passieren würde und sich die Uchihas in Sicherheit begeben mussten. Dass der Clan für so einen Fall vorgesorgt hatte, war schon erstaunlich. Hatte er sich also schon immer unterdrückt und ungerecht behandelt gefühlt? Hatten die Mitglieder schon länger Pläne geschmiedet, sich von Konohagakure nicht unterwerfen zu lassen und selber ihr Leben in die Hand zu nehmen? Die Geschichte des Clans war wohl noch verworrener, als Itachi es ihr hatte erklären können. Die Stimme der Katzenfrau holte sie wieder aus ihren vielen Gedanken heraus.
 

„Nehmt Platz, ich werde Euch etwas bringen“, meinte sie zuvorkommend und wies auf den langen Tisch. Einige Plätze waren dort eingedeckt worden, wohl in weiser Voraussicht, damit die neu angekommenen Gäste bewirtet werden konnten, wenn sie etwas wollten. So suchte sich Seika den am nächsten gelegenen Stuhl auf und setzte sich dort hin. Tenka begleitete sie auch dorthin.
 

„Wo ist denn Hina heute?“, fragte die Brünette nach, einfach, um sich die Zeit ein wenig zu vertreiben, aber auch, um vielleicht herauszufinden, wie und was hier alles im Gebäude ablief. Die Ninjakatze freute sich über die Aufmerksamkeit, die ihr zuteil wurde und setzte sofort munter zum Reden an.
 

„Hina muss in der Früh Wachdienst und Patrouille machen, meew! Aber sie kommt sicher später auch dazu!“, antwortet sie. Seika sagte dies, dass wohl immer einige Katzen die Gänge abliefen, um nach dem Rechten zu sehen. Dann waren es wohl doch noch mehrere, die sich hier aufhielten. Aber das war bei dieser Größe des Gebäudes sicherlich nicht verwunderlich, denn Seika hatte bestimmt erst einen Bruchteil des Ausmaßes dieser Behausung gesehen. Schritte kündigten an, dass die alte Katzendame schon wieder zurückzukommen schien. Und kaum hatte Seika sich versehen, da stand schon ein Tablett mit köstlich duftenden, warm dampfenden Speisen vor ihr.
 

„Lasst es Euch schmecken!“, sagte die Frau und Seika nickte nur stumm, bevor sie zu Essen begann. Erst jetzt bemerkte sie, wie ausgezehrt sie war. Die Reise hatte ihr doch mehr abverlangt, als sie hatte zugeben wollen, doch das war auch gut so gewesen, denn wenn sie gewusst hätte, wie beschwerlich dies alles sein würde, dann wäre ihre Hoffnung noch mehr geschwunden und ihre Angst nur noch mehr gestiegen, als es schon geschehen war. Doch daran wollte sie nun nicht mehr denken. Es ging ihnen allen gut, physisch jedenfalls. Sie wusste, dass da immer noch die Sache zwischen Tokui und Itachi war und sie versuchte, so gut sie konnte darin einzugreifen und zu helfen, dass alles wieder gut werden würde. Doch es war nicht einfach und dieses dauernde Grübeln würde ihr auch nicht helfen, alles wieder in den Griff zu bekommen.
 

Seika sah auf und legte für einen Moment ihre Essstäbchen beiseite. Sie blickte zu der alten Katzendame, welche sich neben sie gesetzt hatte. Sie hatte ja schon vorhin angekündigt, dass sie ihr von diesem Ort erzählen wollte, wenn sie sich etwas gestärkt hatte. Das konnte jetzt ruhig schon geschehen. Die Katze schien zu verstehen, auf was Seika hinaus wollte und nickte.
 

„Ihr wolltet wissen, wer wir sind, nicht wahr?“, fragte sie noch einmal nach und Seika bejahte dies.
 

„Wir sind ein Katzen-Clan, der schon vor sehr vielen Jahren einen Pakt mit den Uchihas geschlossen hat. Wir waren einmal in großer Bedrängnis und haben unser Territorium verloren, doch ein weiser Führer der Uchihas hat uns ein Heim geboten, wenn wir dieses für die Familie beschützen würden. Wir behielten unsere eigenen Rechte, doch da wir gut behandelt wurden, beschlossen wir, den Uchihas auf Ewig dafür dankbar zu sein. Wir bewachten seit jeher die Verstecke des Clans, doch mit dem Fall dieses mächtigen Geschlechts durch die Hand von Itachi-sama dachten wir, dass es nun aus war. Doch wir verblieben in all den Gebäuden, lange Zeit über in Ungewissheit. Doch irgendwann erschien Itachi-sama wieder und sagte mir, dass wir uns weiterhin um alles kümmern sollten und wir auch über das Vermögen, welches der Clan über die Jahre hinweg angesammelt hatte, verfügen und damit wirtschaften sollten. Natürlich sind wir sehr weise damit umgegangen, denn wir konnten doch nicht das Geld derer Leute verschwenden, die uns damals so großherzig aufgenommen hatten und haben den Betrag sogar gemehrt. Trotzdem haben wir uns immer gefragt, was aus dem allen hier werden sollte. Dieses Gebäude hier diente immer als wichtiger Stützpunkt für den Clan, weil hier viele Dinge aufbewahrt sind, die niemand in Konohagakure hatte zurücklassen wollen. Natürlich haben wir auch von dem Zwist zwischen den Brüdern erfahren und dachten, dieser Umstand wäre das endgültige Ende des Clans, doch als Itachi-sama eines Tages kam und die Hochzeitskimonos holte, die schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie sind und von Generation zu Generation weitergegeben wurden, da wussten wir, dass es wieder aufwärts ging. Deswegen sind wir auch so froh, Euch sehen zu dürfen, Seika-sama, denn ihr seid die Zukunft des Clans. Wisst ihr, ich kenne die beiden Brüder schon, als sie noch kleine Kinder waren und deshalb habe ich nicht gedacht, dass es je Frieden zwischen ihnen geben würde. Es scheint jedoch so, als wäret Ihr diejenige, die dies vollbracht hat“, meinte die Katzendame und lächelte wohlwollend. Erneut war Seika wie vor den Kopf geschlagen und über diese Worte schon irgendwie verlegen. Sie wurde so hoch geschätzt, dabei hatte sie doch gar nichts getan – außer, dass sie Itachi liebte. Doch das allein schien schon genug zu sein, denn dadurch hatten sie ja auch schon einen Sohn und ihr zweites Kind würde auch bald folgen. Von jedem schien sie als neue Matriarchin des Clans anerkannt zu werden.
 

Sie dankte der Katzendame für ihre Worte und dann wandte sie sich, immer noch ein wenig erstaunt, wieder ihrem Essen zu. Ihr Leben veränderte sich immer mehr, stellte sie fest. Zuerst war sie einfach einem Mann angetan gewesen, einem Abtrünnigen, hatte schwere Zeiten mit ihm durchlebt und hatte dann schließlich, in der Erkenntnis, dass er ihr mehr bedeutete, als je eine andere Person, mit ihm eine Familie aufgebaut, in der sie mehr als glücklich war, doch sie hätte nie gedacht, dass es soweit kommen würde, dass sie mit ihm einen lange ausgestorbenen Clan anführen würde, der doch noch mehr Einfluss zu haben schien, als zu erwarten gewesen war. Doch eigentlich wollte sie das gar nicht. Sie war eine Frau, Mutter und Kunoichi, die ihre Freiheit liebte, die ihr Zusammensein mit Itachi liebte, die die Einfachheit ihres Lebens liebte. Sie konnte gerne diejenige sein, die als helfende Hand Sakura beistand, wenn diese auch ihr Kind bekam und damit den Clan weiter vergrößerte. Sie konnte gerne alle Angelegenheiten übernehmen, welche die Familie betrafen, doch sie wollte diese nicht in einem so großen Rahmen repräsentieren. Sie hörte aber aus den Worten der Katze heraus, dass diese darauf hinaus wollte. Aber Seika wusste auch, dass Itachi genauso wenig von dieser Idee begeistert sein würde, wie sie selber. Er belebte zwar die Familie, doch er wollte den Clan im ursprünglichen Sinne nicht mehr wiedererstehen lassen. Gerade deswegen hatte er sich ja auch entschieden, alle Clanmitglieder zu töten und nicht die Ältesten von Konohagakure, die ihm diesen Auftrag auferlegt hatten. Er hatte Sasuke am Leben gelassen und so sicherstellen wollen, dass seine Familie trotzdem überlebte und einen neuen, anderen Anfang einleiten könnte. Dies war ihm alles geglückt, doch die Katzendame, die wohl hier im Versteck die Leitung über alles hatte, hatte Itachis Auftrag, dass die Katzen weiterhin dieses Gebäude betreuen sollten, falsch aufgefasst. Die alte Ordnung würde nicht zurückkehren. Es würde wohl recht schwer sein, sie davon zu überzeugen, dass dies alles für den Katzenclan geschah und nicht für die Uchihas.
 

Schweigend saßen sie also da. Seika merkte, dass Tenka begierig war, etwas zu sagen, doch die Anwesenheit der alten Katzendame schien sie dabei zurückzuhalten. Ein wenig unangenehm war es der Brünetten schon, hier zu sitzen und zu wissen, dass es zwar schön war, so angenommen zu werden, doch dass sie den Erwartungen niemals nachkommen würde. Doch Itachi würde dies klären müssen, denn ihm würde man sicher glauben, weil er dies alles hier in Bewegung gesetzt hatte. Doch zum Glück musste sie nicht mehr lange nachdenken, denn auf einmal waren Stimmen zu hören, die natürlich bedeuteten, dass jemand näher kam. Seika erkannte schnell diejenigen, die da redeten.
 

„-ist ja unglaublich riesig!“, sprach Furiko und in ihrer Stimme war wirklich große Bewunderung zu erkennen.
 

„Hiervon hast Du mir nie erzählt, Sasuke!“, rief Sakura und ihre Stimme hörte sich sehr spitz und auch leicht beleidigt an. Seika konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Die Stimmungsschwankungen der Rosahaarigen hatten an diesem Morgen wohl wieder Überhand genommen. Es dauerte nur ein paar weitere Sekunden, bis die Ankömmlinge in der Tür zum Küchen-Speisesaal erschienen und Seika konnte gerade noch einen Blick auf Sasukes Gesicht erhaschen. Er sah… ein wenig abgespannt aus. Er schien wohl nicht den besten Schlaf gehabt zu haben.
 

„Oh Seika, hallo!“, sagte Sakura winkend und ihr Ton war wieder ganz anders, als sie ihre Schwägerin sah. Doch nicht nur sie, Sasuke und Furiko waren gekommen, auch war Furikos Tochter Hana dabei, sowie auch Obito. Sie hatten keine Führung gehabt, doch Sasuke, der sie alle anführte, schien sich hier wohl zur Genüge auszukennen. Als die Katzendame die Anderen sah, stand sie sofort auf und klatschte laut in die Hände. Plötzlich tauchten von überall her weitere Katzen auf, ein ganzes Dutzend, die Seika vorhin gar nicht bemerkt hatte, doch es gab hier anscheinend mehrere verborgene Winkel. Es waren auch Ninjakatzen, doch sie sprangen alle auf die Arbeitsplatte der langen Küchenzeile und begannen, noch mehr Essen zuzubereiten.
 

„Wie geht es Dir?“, fragte Furiko lächelnd, als die Gruppe näher zu der bereits sitzenden Brünetten gekommen war, um sich auch hinzusetzen.
 

„Danke, viel besser, ich habe mich gut ausgeruht“, antwortete sie und erwiderte das Lächeln, welches noch ein wenig breiter wurde, als sie sah, wie Hana beim Anblick des Essens anfing, an ihrem Daumen zu nuckelte, während ihr anderes kleines Händchen mit ausgestreckter Zunge an der Tischplatte lutschte.
 

„Essi?“, fragte sie schmatzend und Furiko nickte kichernd. Das kleine blonde Mädchen war wirklich süß, doch sie konnte auch anders sein, dass wussten die beiden Frauen nur allzu gut. Das bewahrheitete sich auch ganz schnell.
 

„Katzi!“, kreischte Hana auf einmal und zappelte so sehr in den Armen ihrer Mutter, dass diese ihre Tochter nicht mehr halten konnte und die Kleine auf den Boden rutschte. Sie hatte mit großen Augen die vielen Katzen entdeckt und lief nun laut lachend auf die Tiere zu. Furiko rief ihr mahnend hinterher, doch das blonde Mädchen hörte gar nicht zu. Die Katzen waren viel zu sehr beschäftigt, als dass sie bemerkten, welcher Wirbelwind da auf sie zugelaufen kam. Doch spätestens als eines der Tiere wehleidig los fauchte, bemerkten alle, was da vor sich ging. Hana hatte eine Katze am Schwanz gepackt und der Mund in ihrer Handfläche kaute im Moment wohl fest und vergnügt darauf herum. Das Tier wusste gar nicht, was es tun sollte, denn es konnte ja wohl schlecht das kleine Mädchen angreifen und kratzen. Mit angelegten Ohren und herzzerreißend jammernd versuchte die Katze, sich loszureißen, doch Hana gefiel dieses Spiel wohl sehr...
 

Plötzlich waren jedoch wieder Schritte zu hören und bevor Furiko aufstehen und ihre Tochter peinlich berührt von ihrem 'Kauspielzeug' los machen konnte, erschienen Tokui und Kisame im Eingang zur Halle, dicht gefolgt von Itachi. Sie sahen alles etwas verwundert darüber drein, was den hier los war.
 

Sie waren die letzten, die zum Essen kamen und nun waren sie auch vollzählig. Itachi hatte natürlich den Weg gelotst, doch als sie gehört hatten, dass in der Küche etwas los war, waren Kisame und Tokui ein wenig schneller voraus gegangen. Der Junge war beim Gang durch das Gebäude wirklich erschrocken gewesen, ja, das war der richtige Ausdruck, nicht entsetzt, aber erschrocken. Er hatte das Uchiha Gelände immer als sehr groß und sehr würdevoll erachtet, doch es war nichts gegen diesen Ort. Vor allem das Foyer und der imposante Thron hatten ihm klar gemacht, dass es eigentlich noch viel mehr über den Clan zu sagen gab... Einerseits ließ es ihn schlucken, andererseits, warum machte er sich schon wieder Gedanken darüber? Im Moment gab es andere Sachen zu tun. Tokui war rasch bei dem Mädchen und der Katze angekommen und löste Hanas Hand schnell vom Schwanz des Tieres. Der Mund in ihrer Handfläche hatte ziemlich viel Fell zwischen den Zähnen.
 

„Aber Hana-chan, das kann man doch nicht essen!“, sagte der Junge, der sich ein Lachen verkneifen musste, als das keine Mädchen erst ihn, dann die Katze, die sich sofort einen Sprung weit entfernt hatte und sich nun ihren Schwanz leckte, mit ernstem, fragenden Gesicht anblickte.
 

„Nicht am-am?“, wollte sie verdutzt wissen und als Tokui seinen Kopf schüttelte, schob die Kleine schmollend ihre Unterlippe nach vorne. Sie drehte sich um und suchte mit großen Augen nach ihrer Mutter.
 

„Mama am-am!“, rief sie und klang dabei irgendwie traurig, weil sie wohl immer noch nichts zu Essen bekommen hatte. Sie lief mit ausgestreckten Armen zu Furiko und diese hob sie mit verbissen verärgertem, aber auch nachgiebigem Gesichtsausdruck an, denn egal was Hana schon wieder angestellt hatte, wenn sie sie so ansah, dann konnte sie ihrer Tochter einfach nicht böse sein.
 

„Itachi-sama!“, hörte man währenddessen die alte Katzendame rufen, doch der Angesprochene nickte ihr nur kurz zu und lenkte seine Schritte sofort zum Tisch, wo seine Frau saß. Als er aufgewacht war, und nur seinen Sohn Tokui und nicht mehr sie in der näheren Umgebung gespürt hatte, da hatte er sich sofort gefragt, ob etwas passiert war, denn eigentlich verließ sie nie seine Nähe, ohne dass er es bemerkte. Seika kannte dieses Gebäude jedenfalls nicht und es gab hier einige Maßnahmen, dass jemand, der sich hier nicht auskannte und planlos herum irrte, schon abgefangen werden würde. Doch anscheinend hatte sie instinktiv die richtigen Schlüsse gezogen und hatte den Weg hierher gefunden. Auch hatte sie wohl gleich die alte Katze getroffen.
 

„Hallo, Neko-baa-san“, sprach er um der Höflichkeit Willen, denn die Katzenfrau war die Anführerin des Katzen Clans, der den Uchihas immer loyal gegenübergestanden war, doch dann stellte er sich hinter Seika und beugte sich auch zu ihr herab, um näher bei ihr zu sein und so auch leise mit ihr reden zu können.
 

„Wie geht es Dir?“, fragte er, denn die Brünette war am Tag zuvor wirklich sehr erschöpft gewesen. Nun sah sie aber wieder recht munter aus und als sie ihren Kopf hob, um Itachis Lippen mit ihrem Mund für einen flüchtigen Kuss zu begegnen, da lächelte sie und auch ihre Augen funkelten lebhaft.
 

„Gut“, meinte sie, doch das war auch genug und Itachi war darüber zufrieden. Als er sich aber wieder aufrichten wollte, hielt Seika ihn davon zurück, indem sie nach seinen Händen griff, die er auf ihre Schultern gelegt hatte.
 

„Wir müssen reden, nachher“, flüsterte sie ihm zu und ihr Blick war ernst, aber nicht so ernst, dass Itachi gleich den Eindruck bekam, es würde sich um etwas Gravierendes handeln. Er nickte ihr leicht zu und dann setzte er sich zu den Anderen an den Tisch, um zu Essen, was aufgetragen wurde. Die Atmosphäre war locker, was Seika zwar verwunderte, sie aber sehr froh machte. Es war schön, wenn sie alle ihre Sorgen für ein paar Stunden vergessen konnten, denn davon gab es eigentlich mehr, als sie sich alle eingestehen wollten. Doch so egoistisch durfte man doch sein, oder? Es war legitim, einmal alles zu vergessen und sich ein wenig gehen zu lassen.
 

Auch Tokui kam zu Seika. Er umarmte seine Mutter von hinten und diese lachte leise, während sie ihm mit einer Hand durch das Haar strich.
 

„Na, gut geschlafen?“, fragte sie ihn, drehte ihren Kopf ein wenig zur Seite und blickte liebevoll in seine Augen.
 

„Ja, Okaa-san, das hab ich“, antwortete er ihr und er lächelte, so vertrauensvoll, wie er es in den letzten Tagen kein einziges Mal getan hatte. Seika wollte ich nicht weiter dazu fragen, doch sie war trotzdem ein wenig neugierig, ob dieser Wandel mit ihren gestrigen Worten zusammen hing. Zwischen ihm und Itachi schien sich zwar noch nichts getan zu haben, doch diese Dinge ließen sich auch nicht so schnell klären, vor allem nicht, wenn man gerade erst aufgestanden war und viele andere Sachen zu erledigen hatte. Trotzdem war das schon ein guter Fortschritt - von Tokuis Seite aus. Auch er setzte sich danach hin und griff bei den angebotenen Speisen zu.
 

Hana war wieder ruhiger geworden, denn sie aß mit Hingabe den Reisbrei, denn Furiko ihr aus dem angebotenen Reis, Milch und ein paar Früchten zusammen gemischt hatte. Obito sah dem Ganzen belustigt zu, genauso wie Kisame, der sich dachte, dass die Kleine es einmal faustdick hinter den Ohren haben würde. Sie kam in ihren Launen genau nach Deidara und das machte sie irgendwie noch um einiges mehr liebenswert, denn viele von ihnen, von den ehemaligen Akatsuki, vermissten den blonden Meister der Tonbomben. Doch langsam normalisierte sich die Situation nach seinem Tod wieder, denn es waren seither auch schon wieder mehr als acht Monate vergangen. Es schien so, als raste die Zeit nur so dahin, dass dachte sich Sasuke ebenfalls, der einfach da saß und verstohlen seine Frau Sakura beobachtete, die so viele Speisen auf ihrem Teller hatte, dass der jüngere Uchiha sich fragte, wie sie das alles schaffen wollte. Innerlich schmunzelte er jedoch. Obwohl er selber den Clan wieder hatte aufbauen wollen, war ihn der Gedanke an Kinder, an eigene Kinder doch etwas seltsam vorgekommen. Doch dadurch, dass Itachi auch schon Vater und sein Sohn Tokui alles andere als ein missratener Bengel war, dachte Sasuke sich, dass es wohl kaum so schwer sein konnte, auch Vater zu sein. Sakura jedenfalls sah glücklich aus, denn sie wusste, dass ihr Mann schon längst davon überzeugt war, dass die Situation, wie sie jetzt war, eine glückliche Wendung genommen hatte, egal, wie die Vergangenheit davor aussah. Denn es war eben vergangen und würde nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie alle, Seika, Itachi, Sakura und Sasuke wollten einfach nur noch das Beste aus dem Jetzt machen und sie waren darum sehr bemüht - wirklich.
 

Sie saßen weiter beieinander und nach ein paar Minuten entstand eine leise Konversation, über nichts Konkretes, einfach nur über dieses und jenes, was ein Ausdruck dafür war, dass sie alle recht unbesorgt waren. Und doch, als Seika zu Itachi sah, bemerkte sie, dass er über etwas nachdachte, denn er war fast schon die ganze Zeit abwesend und wirkte auch ein wenig beunruhigt. Es verwunderte sie nicht, denn sie hatte schon die ganze Zeit über vermutet, dass es noch einen anderen Grund geben musste, warum sie hierher gekommen waren. Jetzt war ihr diese Hypothese noch wahrscheinlicher, denn Itachi hätte es sicher lieber vermieden, diesen Ort zu besuchen und mit Angelegenheiten des Clans belästigt zu werden, die ihn eigentlich nichts mehr angehen wollten. Dies hatte Seika durch das Gespräch mit der Katzenfrau erfahren und sie ging mit ihrer eigenen Meinung direkt in Itachis Richtung. Jedenfalls hatte sie im Moment keine Möglichkeit, ihren Mann zu fragen, was ihm durch den Kopf ging, denn er saß ein paar Stühle weiter von ihr weg. Doch sie hatte die Ahnung, dass sie es noch früh genug erfahren würde, denn er hatte ihr versprochen, dass sie später noch reden würden.
 

Es dauerte vielleicht noch eine Viertelstunde, dann konnte Itachi nicht mehr ruhig auf seinem Stuhl sitzen bleiben. Er war der Antwort auf eine Frage, die ihm schon seit Tagen, seit der letzten Begegnung mit Madara, im Kopf herum lief, so nahe und er konnte es nicht mehr aushalten, weiterhin in Ungewissheit zu sein. Als er aufstand, legten sich alle Blicke fragend und verwirrt auf ihn.
 

„Ich habe etwas zu tun. Tenka, bring mich zum Archiv“, gab er den Anderen Bescheid und folgte der eifrig nickenden Katze, die sofort mit großen Sprüngen voraus lief. Archiv? Was Itachi dort bloß wollte? Als Tokui seine Mutter ansah, bemerkte er, dass ihre Stirn leicht gerunzelt war. Hatte Itachi ihr nicht gesagt, was er vorhatte? Hatte sie einen Verdacht? Vielleicht wollte sein Vater nur nach einigen Dokumenten suchen, welche den Uchiha Clan betrafen. Oder hatte es vielleicht gar 'damit' zu tun, weswegen sich Vater und Sohn in der letzten Zeit aus dem Weg gingen? Doch deswegen konnte er doch nicht so ungeduldig sein, oder?
 

Obwohl Itachi dies mit seinem ruhelos wirkenden Aufbruch sicher nicht beabsichtigt hatte, kippte die Situation am Tisch wieder ein bisschen. Sie waren mit dem Essen fertig und die Ninjakatzen begannen, wieder alles aufzuräumen. Die Tatsache, dass sie einen großen Bogen um Furiko und Hana machten, brachte Kisame und Obito zwar zum lachen, doch das hielt nicht lange an, als sie Seikas Seufzen hörten, was von großer Anspannung und leichter Hilflosigkeit zeugte. Die Katzendame, die immer noch bei ihnen saß, sah sie fragend an, als hätte sie auf so etwas gewartet.
 

„Kann ich etwas für Seika-sama-“, begann sie, doch ein ruckartiges Drehen von Seikas Kopf in ihre Richtung ließ sie verstummen.
 

„Nein. Nein…“, antwortete die Brünette scharf und gab der Frau nicht den Hauch einer Chance, weiter zu reden, weil Seika es einfach nicht wollte. Dies Ansprache und diesen unterwürfigen Ton, wenn sie dies schon hörte! Plötzlich war es ihr zuwider, auf diese weise angesprochen zu werden und der märchenhafte Eindruck dieser Umgebung wich bitterer Realität. Sie wollte niemandem die Auffassung vermitteln, sie wäre so etwas wie eine neue Herrscherin über den Clan, der man die Wünsche von den Augen ablesen musste. Sie war nicht die Frau eines Regenten, auch wenn Itachi von allen anderen Clanmitgliedern akzeptiert das neue Oberhaupt war und auch wenn der Thron, der im Foyer stand, aussagte, dass der Ranghöchste der Familie vielleicht einmal etwas wie ein Herrscher gewesen war. Doch es hatte sich alles verändert. Itachi hatte mit der Ermordung beinahe sämtlicher Uchihas ein Zeichen gesetzt: So nicht! Und für Seika gab es keinen Zweifel daran, dass sie ihrem Mann in dieser Hinsicht ohne Weiteres Zustimmen würde. Die Katzendame sah wegen dem determinierten und abblockenden Ausdruck der goldenen Augen etwas verwirrt und betreten aus, doch sie sagte weiter nichts. Sasuke blickte zu seiner Schwägerin und sah sie ein wenig skeptisch an.
 

„Weißt Du, was Itachi vor hat?“, fragte er sie, doch die Brünette schüttelte nur ihren Kopf. Beruhigter sah sie jedenfalls nicht aus. Die Wandlung ihrer Stimmung von einer Sekunde auf die Andere war schon etwas seltsam, doch in Verbindung mit Itachi schien sie sehr feine Sinne zu haben. Wenn ihn etwas beschäftigte, dann schien sie dies erahnen zu können. So schien dies in diesem Moment wieder zu sein.
 

Ja, Seika hatte wirklich eine böse Vorahnung, doch das war eigentlich nicht allzu sonderbar, denn alles, was mit Madara zu tun hatte – und Seika glaubte, dass dies auch jetzt so war – stand unter keinem guten Stern. Doch warum war Itachi dann zum Archiv gegangen, wie er hatte verlauten lassen? Sie hatte gedacht, dass er gesagt hatte, dass dieses Gebäude nicht so alt war, dass es Madara hätte kennen können, als hatte er auch sicher nichts hier hinterlassen. Oder ging es einfach nur um Informationen, die frühere Clanmitglieder über ihren berüchtigten Vorfahren gesammelt hatten? Doch warum war Itachi dann nicht eher gekommen, um nachzuforschen? Nein, es musste noch einen anderen Grund geben, der sich Seikas Wissen entzog.
 

Eine Weile saßen sie noch da, doch es war sinnlos, darauf zu warten, bis Itachi wieder kam, denn seine Angelegenheit konnte sich wohlmöglich noch ziemlich lange hinziehen, denn als Seika fragte, wie groß denn das Archiv war, hob Sasuke nur bedeutungsvoll seine Augenbrauen. Es war also riesig. Das machte die Sache auch nicht besser. So beschlossen sie alle, sich wieder in ihre Zimmer zurück zu ziehen. Furiko wollte noch ein wenig schlafen und auch Hana war nach dem Essen müde, sodass sie keinen Ton mehr von sich gab. Kisame wollte sich richtig duschen gehen, weil er vorhin keine Zeit gehabt hatte, weil er von Tokui und Itachi geweckt worden war. Obito beschloss, sich ein wenig umzusehen, weil er ja schon lange nicht mehr hier gewesen war. Und Seika und Tokui, Sakura und Sasuke? Sie sagten nichts darüber, was sie tun wollten und deshalb verabschiedeten sich die Anderen und gingen ihrer Wege, begleitet von ein paar Ninjakatzen, damit sie ihre Wege auch wieder zurück fanden. Auch die anderen Tiere, die geholfen hatten, das Essen zu machen, verschwanden. Als Einzige blieb die alte Katzendame. Seika sah sie an und ihr Blick war höflich, aber entschieden.
 

„Danke für alle Mühen, aber Ihr könnt uns nun ruhig alleine lassen. Sasuke wird schon den Weg wissen, wenn wir irgendwo hingehen wollen“, sprach sie und wählte ihre Worte dabei ganz geschickt. Trotzdem war ihre Botschaft unmissverständlich, auch für die alte Katzendame. Was diese darüber dachte, war nicht ersichtlich, doch sie neigte folgsam ihren Kopf als Antwort, dass sie verstanden hatte und stand auf, um den Saal zu verlassen. Sagen tat sie allerdings nichts dazu und so glaubte Seika schon, dass die Frau sich vielleicht etwas gekränkt fühlte. Doch das war ihr in diesem Moment eigentlich egal. Erneut seufzte die Brünette.
 

"Dass alles so kompliziert wird, hätte ich nicht gedacht. Wir kommen einmal hierher, schon wird es als Zusicherung für eine neue Clanführung angesehen. Ich hoffe, das lässt sich klären...", sprach die Brünette und fuhr sich mit einer Hand durch ihr Haar. Sakura sah sie ein wenig verwirrt an, als ob sie nicht ganz wüsste, wovon die andere Kunoichi redete. Doch Sasuke war sich darüber im Klaren.
 

"Die Hoffnung ist ihr geblieben, wie mir lange Zeit auch. Ich habe erst jetzt verstanden, dass es kein Wunschdenken gibt", sagte der jüngere Uchiha und obwohl seine Stimme monoton wie immer klang, war darin doch so etwas wie eine Zusicherung enthalten, dass schon alles gut werden würde, egal, was passierte. Seika nickte ihm mit einem leichten Lächeln zu. Er hatte recht, wenn Itachi und sie erst einmal mit der Katzenfrau geredet hatten, dann würde sich schon alles klären. Die einzige Frage, die eigentlich noch blieb, war, was sie weiterhin tun würden. Es war klar, dass sie hier nicht ewig bleiben konnten, denn sonst hätten sie den 'Posten' als Regenten des Clans ohne Weiteres annehmen können. Weil der Brünetten jedoch beim Gedanken an die Zukunft sehr unwohl würde, versuchte sie, diesen Gedanken zu vertreiben. Trotzdem, sie konnte nicht vermeiden, das Thema doch aufzugreifen, und zwar bei einem ganz bestimmten Aspekt.
 

"Sakura, ich habe eine Bitte. Ich will nicht zu viel verlangen, doch langsam muss ich mir Sorgen machen. Ich weiß, ich will niemandem unnötig Angst verursachen, doch... Ich muss vorsorgen... und wenn es unerwartet passiert... Es... es ist wegen meinem Baby", schloss Seika letztendlich, weil sie nicht wusste, wie sie es am besten hätte er klären sollen, ohne sich gleich sehr drastisch anzuhören. Tokui, der sich, nachdem die anderen weggegangen waren, zu seiner Mutter gesetzt hatte, sah sie sofort an und auf seinem Gesicht war leichtes Entsetzen zu erkennen. Was schien er wohl zu denken? Er langte nach dem Arm seiner Mutter, einfach nur um sie zu berühren.
 

"Okaa-san... Ist etwas nicht in Ordnung?", fragte er zögerlich und verunsichert. Seika blickte zu ihm und schüttelte lächelnd ihren Kopf.
 

"Nein, Tokui, so ist es nicht. Aber die Geburt rückt immer näher. Ich kann nicht sagen, wann Dein Bruder kommt und der Zeitpunkt könnte dann durchaus... unpassend sein", sprach sie mit einer kurzen Pause und obwohl ihr Ton beruhigend klang, waren es ihre Worte nicht besonders. Es wunderte Tokui, dass seine Mutter so nüchtern über die ganze Sache reden konnte, doch hatte sie überhaupt eine andere Wahl? Wenn sie keine Wahl hatten und vielleicht doch wieder aufbrechen mussten, dann konnten sie vielleicht nicht einfach so irgendwo stehen bleiben und sich ausruhen. Der Junge nickte als ein Zeichen, dass er verstanden hatte, obwohl er sich alles andere als überzeugt dabei fühlte. Auch Sakura sah den schwarzhaarigen Jungen beschwichtigend an.
 

"Keine Sorge, ich bin doch auch ein Medic-Nin, oder? Ich werde schon auf deine Mutter aufpassen, verlass Dich darauf!", sagte die Rosahaarige und die Worte der Frau seines Onkels waren dann doch ein wenig tröstend, obwohl es trotzdem allzu viele Szenarios gab, die schließlich gut, aber auch schlecht ausgehen konnten. Auch Seika und Sakura tauschten einen Blick aus, und die Brünette war sehr dankbar dafür, was sie in den Augen ihrer Freundin sah, nämlich Zuversicht und Vertrauen. Sasuke schaute genau so, denn auch er würde sicherlich nicht zulassen, dass ihr etwas geschah. Fast automatisch fuhr Seikas Hand auf ihrem Bauch und strich darüber, in einer Geste, als ob sie ihrem kleinen Sohn damit vermitteln wollte, dass alles in Ordnung war.
 

Doch plötzlich stutzte sie und versteifte sich, weil etwas zu ihr vordrang, dessen Gefühl sie sehr erschrak. So etwas hatte sie schon lange nicht mehr gespürt und alleine der Gedanke daran ging ihr in Mark und Bein und verursachte ihr eine Gänsehaut. Es war eine Chakrasignatur, keine Unbekannte, sondern eine sehr vertraute. Doch es war auch keine Bedrohliche, obwohl sie sich so durchdringend anfühlte. Zuerst hatte wegen der schieren Intensität schon geglaubt, es wäre vielleicht Madara, der sie vielleicht doch schon aufgespürt hatte, doch so war es nicht. Alle sahen sie ein wenig verwirrt an und wollten schon fragen, was los war, doch da spürte es auch Sasuke und auch Sakura wurde kurz darauf auf die näher kommende Person aufmerksam, die so viel wildes Chakra verströmte, dass es wirklich Angst einflößend war.
 

"Was zum-", stieß der jüngere Uchiha hervor, während Seika ihren Mund mit ihren Fingern bedeckte, um keinen Laut von sich zu geben. Ihre Augen waren geweitet, als sie zur Eingangstür der Hall blickte.
 

"Itachi...?"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Diamond_Dust
2010-07-11T08:57:25+00:00 11.07.2010 10:57
Morgen,

meldest du dich auch mal wieder *gg*?
Das Kapitel war noch besser als die vorherigen ^-^
Hast mir gestern den Abend damit gerettet. Bei dem ganzen Gehupe draußen x.x
Und der Schluss hört sich an, als ob Madara das slebe mit Itachi gemacht hat wie mit Sasuke damals. *grusel* Tu mir nen Gefallen und lass ihn in den nächsten 5 Kaps sterben. Ich mag ihn nicht. ^~^

LG, ´D_D/Flauschi/Mystic Titan


Von:  Kerstin-san
2010-07-11T08:39:59+00:00 11.07.2010 10:39
Hey!
Tja, was hat er da jetzt wohl schon wieder schreckliches rausgefunden, dass er so aufgebracht ist?
Ich mag das Versteck von den Uchihas, wobei ich mich sicherlich dadrin tausendmal verlaufen würde. xDD
Einen kleiner Kritikpunkt hab ich dann aber doch noch, als die eine Katzte sagt, dass sie Itachi und Sasuke schon kennt, seit sie Kinder sind und dass sie nie damit gerechent hätte, dass sie sich nochmal vertragen, das klingt irgendwie so, als hätten sie sich schon seit sie Kinder sind, nicht leiden können und das stimmt ja nicht wirklich.^^
lg
Kerstin
Von:  Neko-sama
2010-07-10T19:54:22+00:00 10.07.2010 21:54
Hui
*dich anspring*
*~*
du hast mir den abend gerettet
endlich gings weiter und dann auch gleich so spannend >.<
*schnute zieh*
wie kannst du mich so auf die folter spannen!
Voll fies!
Was hat Itachi da bitte gemacht, dass sein chakra jetzt so is???
*neugierig*
und ja die szene mit hana war echt goldig *~*
Freu mich aufs nächste Kapi, hoffentlich kommt es bald sonst sterb ich vor ungeduld >///<

lg Sama


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