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Rapture

von

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Yan war nie ein Mensch gewesen, der immer andere Leute um sich herum brauchte, selbst dann nicht, wenn er für diese Person mehr als nur Freundschaft empfand, aber Hiro war mittlerweile schon drei Tage bei ihm und sie hatten wirklich diese ganzen drei Tage gemeinsam verbracht. Komisch, dass ihn das irgendwie gar nicht störte, viel eher war das Gegenteil der Fall. Aber Hiro war ja auch nicht wie die anderen, ihm hatte er gesagt, dass er ihn liebt und es dann auch noch so gemeint. Da war das etwas anderes. Er verbrachte gerne Zeit mit dem Jüngeren, auch wenn der manchmal echt anhänglich sein konnte. Nur konnten sie sich ja nicht für immer in seiner Wohnung verschanzen und vom Lieferservice leben – das wollte er auch gar nicht. Und er konnte sich nicht vorstellen, dass Hiro das wollte, auch wenn der gesagt hatte, dass er das hier noch wochenlang machen könnte. Wahrscheinlich war er nur froh, dass jemand bei ihm war. Nein, nicht jemand. Er war froh, dass Yan bei ihm war und sich um ihn kümmerte.

Heute aber würden sie nicht nur faul herum liegen. Denn stand ein Dreh an und Yan konnte den nicht schwänzen. Und er wollte es auch gar nicht. Hiro hatte sich krank gemeldet, das ging in Ordnung, aber er konnte nicht den Rest seines Lebens vernachlässigen, nur weil es Hiro nicht so gut ging.
 

Er zupfte noch ein wenig an seinen Haaren herum und verließ nach einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel das Bad. Er wollte zu Hiro ins Wohnzimmer gehen und sich verabschieden, denn für ihn war klar, dass er allein fahren würde, aber wider Erwarten stand der Jüngere in der Schlafzimmertür und sah ihn an.

„Ich will nicht allein bleiben.“, murmelte er und Yan nickte. Das leuchtete ihm ein. Er hoffte bloß, dass sie Taiki nicht sehen würden. Denn dann würde es Hiro bestimmt wieder schlechter gehen und darauf konnte er gut und gerne verzichten. „Außerdem muss ich noch mit Maya reden…“

Erneut nickte Yan, strich ihm leicht über die Wange. „Du hörst also wirklich auf?“

Ein Blick in Hiros Gesicht war Antwort genug. Er hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und nahm sich seine Hand. „Okay, dann lass uns los.“ Hiros Lippen zierte ein kleines Lächeln und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Studio.
 

Als sie dort eine Weile später ankamen, hielt Yan immer noch seine Hand. Gerade wollte er reingehen, da blieb Hiro plötzlich stehen. Er sah aus, als wäre ihm übel. Besorgt trat Yan näher an ihn ran. „Alles okay?“

Der Kleinere presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf, starrte mit geweiteten Pupillen auf den Eingang, der unmittelbar vor ihnen lag. Yan wollte seine Hand loslassen und ihn umarmen, aber Hiro klammerte sich so sehr an seiner Hand fest, dass er einfach nur bei ihm stehen blieb. Er war für ihn da, wie schon die letzten Tage.

Irgendwann holte Hiro geräuschvoll Luft. „Lass uns rein.“ Yan nickte, wartete aber bis er sich in Bewegung setzte, da er ihn zu nichts drängen wollte. Immerhin war das hier gerade ein schwerer Schritt für den Jüngeren. Yan fragte sich, ob es dafür nicht doch noch zu früh war, aber er behielt diesen Gedanken für sich, denn Hiro hätte sich eh nicht davon abbringen lassen mitzukommen. Das wusste er. So gut kannte er ihn mittlerweile.
 

Sie gingen ohne Umwege zum Set und sofort lag die Aufmerksamkeit auf ihnen beiden. Maya kam ihnen breit grinsend entgegen und breitete die Arme aus. „Yan, da bist du ja endlich! Wir dachten schon du kommst nicht mehr. Und Hiro hast du auch noch mitgebracht! Geht’s dir wieder besser?“, fragte er und legte väterlich eine Hand auf seine Schulter. Yan ließ währenddessen Hiros Hand los.

„Ein wenig… Maya, kann ich mit dir reden?“

„Hat das nicht noch Zeit? Wir wollten gleich drehen.“

„Es… ist wichtig. Bitte…“

Einen Moment lang betrachtete Maya ihn, dann nickte er. „Dann komm mit.“, sagte er, wandte sich aber noch einmal zu den anderen im Raum um. „Ihr könnt dann ruhig schon einmal anfangen! Shun, du weißt ja, was ihr machen sollt!“

Angesprochener nickte und die beiden verließen zusammen den Raum. Yan sah ihnen einen Moment hinterher, auch noch als er merkte, dass Shun zu ihm kam und sich neben ihn stellte.

„Sag mal…“ Yan sah zu ihm. „Hab ich mich verguckt oder hast du eben mit Hiro Händchen gehalten?“

Yan grinste. „Nein, du hast dich nicht verguckt!“, sagte er einfach und begann sich für den Dreh vorzubereiten, sprich er zog sich aus.

„Und du meinst, das stört beim Drehen nicht, wenn ihr beide…?“

Mit einem Seufzen warf er das Shirt auf einen Stuhl und öffnete dann seine Hose. „Hiro redet grade mit Maya. Er wird nicht mehr drehen.“

„Aber du doch, oder?“

Yan hob eine Braue. „Ist das dein Ernst? Glaubst du, ich hör einfach so auf? Mich wirst du so schnell nicht wieder los, glaub mir!“, lachte er und boxte dem anderen leicht gegen die Schulter.
 

„Und warum hört Hiro auf?“ Yan stockte. Da war sie, die Frage, die er am liebsten einfach überhört hätte.

„Er hat seine Gründe…“, wich er aus. Er wollte jetzt nichts erklären. Außerdem konnte er das auch gar nicht, denn er hatte Hiro versprochen, das alles für sich zu behalten. „Mit wem drehe ich heute?“ Hoffentlich würde Shun nicht weiter nachhaken und sich damit zufrieden geben. Yan log ihn nur ungern an, denn sie waren ziemlich gute Freunde geworden in den letzten Jahren. Zu seiner Erleichterung war nach einem fragenden Blick aber alles wie vergessen. Shun hatte wohl gemerkt, dass es keinen Sinn machte, ihn danach auszufragen.

„Nur mit mir.“

Yan grinste wieder. „Na dann erzähl mir mal, was heute Sache ist!“
 

*
 

Irgendwann mitten im Dreh kam Maya wieder, von Hiro aber war keine Spur. Er wartete also draußen. Für einen kleinen Augenblick, bekam Yan ein schlechtes Gewissen. Hiro hatte Probleme, große Probleme, und anstatt sich um ihn zu kümmern, lag er hier auf dem Bett und ließ sich beim Sex mit jemand anderes filmen.

Er verdrängte diesen Gedanken schnell wieder und beendete den Dreh anständig, säuberte sich notdürftig und zog sich dann gleich seine Klamotten wieder ein. Eine flüchtige Verabschiedung, dann verließ er den Raum und fand Hiro ein paar Meter entfernt vor einem Fenster stehend. Er hatte also alles gehört. Schon begrüßte ihn sein schlechtes Gewissen wieder.

Er ging zu ihm und legte die Arme locker um ihn, hauchte ihm einen Kuss in den Nacken und der Jüngere erschauderte sichtlich.

„Bist du fertig?“, fragte er so leise, dass Yan es kaum hören konnte und irgendwie kam ihm seine Stimme ziemlich abweisend vor, aber er versuchte jetzt nicht allzu viel darüber nachzudenken. Er nickte nur und strich leicht über seinen Bauch. „Dann lass uns zurück nach Hause.“

„Nach Hause?“, fragte Yan und seine Mundwinkel bogen sich nach oben.

Hiro drehte sich zu ihm um und prompt legte sich ein Rotschimmer auf seine Wangen. „Naja, zu dir…“, murmelte er und senkte den Blick. Yan fand das Ganze grade verdammt süß. Da sah Hiro seine Wohnung also schon ihr zu Hause an.

Er lächelte und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Ja, lass uns nach Hause…“, sagte er leise und machte sich mit ihm dann auf den Weg zu sich.
 

Während sie gingen, schwiegen sie größtenteils und als sie bei ihm waren, sprang Yan erst mal unter die Dusche. Danach zog er sich nur Shorts und ein Shirt über und machte es sich neben Hiro auf dem Sofa bequem. Der Jüngere rutschte sofort ganz dicht an ihn heran und kuschelte sich an ihn.

„Maya weiß das mit uns. Ich hab’s ihm gesagt.“

Yan lächelte. „Das dachte ich mir schon. Aber ist doch gut, wenn er’s weiß, oder?“

Hiro nickte leicht. „Er denkt, dass ich deswegen aufhöre.“ Er sah Yan an und die Panik in seinem Blick, verdeutlichte seine Leiden so sehr, dass es Yan schon beinahe körperlich weh tat ihn so sehen zu müssen. „Ich will nicht, dass es alle wissen. Und… ich muss ihn ja jetzt auch nicht mehr sehen…“, flüsterte er und drückte sich schutzsuchend an ihn.

Yan legte die Arme um ihn und hielt ihn ganz fest. „Okay…“ Er begann ihn zu streicheln und Hiro entspannte sich wieder etwas, löste sich aber nicht von ihm und Yan war damit ganz zufrieden. Er genoss es wirklich, Hiro so nahe bei sich zu haben.

„Am liebsten würd ich gar nicht mehr hier weg gehen…“, flüsterte der Kleine und Yan sah ihn einen Moment überrascht an, ehe er lächelte. Hatte er etwa seine Gedanken gelesen? So direkt hätte er das nun vielleicht nicht angesprochen, aber im Grunde wollte er dasselbe. Er wollte nicht, dass Hiro wieder in seine alte Wohnung zurückging, denn in dem Schlafzimmer würde er nie wieder eine ruhige Minuten verbringen können. Warum sollte er dann nicht gleich ganz bei ihm bleiben?
 

„Dann bleib hier…“, sagte Yan leise und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Kündige deine Wohnung und bleib hier.“

Hiro sah ihn ausdruckslos an und Yan überlegte, ob es vielleicht doch nicht so gut gewesen war, das vorzuschlagen, aber als er seine Lippen so stürmisch auf den seinen spürte, war klar, dass Hiro mehr als begeistert war von dieser Idee.

Sie küssten sich eine Weile und Yan war sich sicher, dass Hiro das gerade mindestens genauso sehr genoss wie er selbst. Als Hiro sich wieder löst, lächelte er ihn an und legte eine Hand an seine Wange. „Meinst du das auch ernst?“, fragte er leise und Yan nickte sofort, hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen. „Natürlich. Ich will, dass du bei mir bleibst.“

Hiro lächelte glücklich und bettete seinen Kopf an Yans Schulter, schloss die Augen. „Okay, dann bleib ich hier. Bei dir…“
 

*
 

Damit Hiro auch wirklich bei ihm bleiben konnte, mussten sie wenigstens ein paar seiner Sachen zu sich holen. Das nahmen sie gleich am nächsten Tag in Angriff. Sie fuhren also zu Hiros Wohnung und dem Kleinen war schon mulmig zumute, als er die Tür aufschloss und hineinging, aber da Yan bei ihm war, hielt sich sein Unwohlsein in Grenzen. Sie packten nur das Nötigste zusammen und das war nicht sonderlich viel, da in Hiros kleiner Wohnung nicht wahnsinnig viel Platz war und er das meiste eh noch bei seiner Mutter hatte. Yan war das nur recht – umso schneller waren sie hier wieder raus.
 

Ins Schlafzimmer zu gehen, zögerten sie bis zum Ende heraus, aber auch das war nicht unumgänglich, denn Hiro brauchte ja seine Klamotten. Er konnte schlecht nur aus dem Koffer leben und bei Yan hatte er bisher nicht viele Klamotten. Eigentlich nur das, was sie direkt nach der Sache mit Taiki mitgenommen hatten.

Hiro stand eine Weile einfach nur vor der Schlafzimmertür und atmete tief durch, ehe er sie dann aufstieß und sie das nunmehr verhasste Zimmer betraten. Wie paralysiert blieb der Jüngere vor dem Bett stehen und starrte darauf. Yan behielt ihn genau im Auge und als er merkte, dass er leicht zitterte, zog er ihn in seine Arme und küsste seine Schläfe. „Komm, wir machen das jetzt schnell fertig… Desto eher sind wir hier wieder raus…“

Hiro nickte, blieb aber noch einen Moment so stehen, ehe er sich auf Yans Umarmung wand und die Schranktüren aufriss, um seine Klamotten stapelweise herauszuholen und in die Kartons zu werfen.
 

Die ganze Zeit war es sehr still und beinahe angespannt zwischen ihnen. Selbst auf dem Heimweg redeten sie kaum ein Wort. Hiro starrte stur aus dem Autofenster und Yan wagte es nicht ihn jetzt anzusprechen, aus Angst irgendetwas Falsches zu sagen.

Als sie bei ihm ankamen, stieg Hiro sofort aus und Yan seufzte, riss sich dann aber zusammen und schleppte die ganzen Sachen nach drinnen. Hiro war schon dabei, ein paar seiner Klamotten in seinen Schrank einzuräumen, als Yan mit dem letzten Karton die Wohnung betrat.

„Soll ich dir helfen?“

Hiro nickte nur und Yan unterdrückte ein Seufzen. Hoffentlich würde Hiros Laune sich bald wieder bessern, und wenn es nur ein wenig war. Ständiges Anschweigen konnte er nicht ertragen.
 

Irgendwann sah Hiro beinahe scheu zu ihm und biss sich auf die Unterlippe. Yan bemerkte das, aber er sagte nichts. Hiro würde schon reden, wenn er wollte. Und das tat er ziemlich bald auch.

„Du, Yan…“, begann er leise und Angesprochener sah zu ihm, um ihm zu zeigen, dass er seine volle Aufmerksamkeit hatte. Hiro schluckte, rang sich dann aber dazu durch, weiter zu sprechen. „Sag mal… du wirst weiter drehen, oder?“

Yan hob eine Braue. Eigentlich hatte sie darüber schon geredet. „Das hatte ich vor, ja.“

„Okay…“ Hiro sah auf seine Hände. Es fiel ihm wohl wirklich schwer, das jetzt zu sagen. „Und… wirst du auch wieder mit Taiki drehen?“

Yan stockte. Darum war er die letzten Stunden so abweisend gewesen? Weil er Angst davor hatte, dass Yan mit Taiki arbeiten würde? Ein Seufzen trat von seinen Lippen. „Hiro… Glaubst du wirklich, dass ich das tun würde? Nach dem, was er dir angetan hat?“

Jetzt sah der Jüngere doch wieder zu ihm und lächelte sogar leicht. „Stimmt… Tut mir leid… Lass… Lass uns weiter machen…“

Yan nickte und gemeinsam sorgten sie dafür, dass die Kartons langsam aber sicher leerer wurden. Sie hatten es fast geschafft, als mit mal Yans Handy klingelte. Er sah auf das Display und seufzte, als er Mayas Namen dort stehen sah, ging aber gleich ran.

„Hallo Maya, was gibt’s?“ Er hoffte, dass Maya sich kurz halten würde. Irgendwie empfand er den Anruf als störend, doch auch Hiros Handy klingelte plötzlich und so unerwartet, dass der Jüngere leicht zusammenzuckte, ehe er nach dem Gerät suchte und einen kurzen Blick darauf warf. „Meine Mutter…“, murmelte er und verschwand aus dem Raum. Yan konnte nur noch sein „Hallo, Mama!“, hören, ehe Hiro die Tür zum Wohnzimmer schloss.
 

Yan sah ihm hinterher, setzte sich dann auf’s Bett und hörte Maya zu.

„Yan! Gut, dass ich dich erwische! Ich muss was mit dir bereden!“

„Okay, schieß los. Aber mach schnell, ich hab zu tun…“

„Ja gut… Also komm ich gleich zur Sache. Ich will, dass du mit Taiki drehst. Das neulich ist ja ziemlich in die Hose gegangen.“

Yan schluckte hart, versuchte aber ruhig zu bleiben.

„Ich weiß, dass ihr beide nie die besten Freunde werdet, aber Taiki hat kein Problem damit, mit dir zu drehen, und ich erwarte, dass du dich so professionell verhältst, dass das Ganze diesmal klappt.“

Irgendwie fand er das Ganze gerade so vollkommen absurd, dass er versucht war darüber zu lachen, aber er biss sich lieber auf die Lippen und unterdrückte das somit. „Hör mal, Maya. Dass ich mit Taiki drehe, wird niemals passieren. Egal, was du tust oder sagst. Da lass ich nicht mit mir drüber reden.“

Er hörte Maya laut seufzen. „Kannst du mir denn wenigstens erklären, warum? Die anderen stellen sich doch auch nicht so an!“

So langsam war Yan wirklich geladen. Am liebsten hätte er Maya entgegen geschleudert, was Taiki mit Hiro gemacht hatte, doch er wusste, dass Hiro ihm das nie verzeihen würde, also hielt er seine Klappe. „Mir ist egal, was mit den anderen ist. Setz mir irgendwen vor, damit hab ich kein Problem, aber du wirst mich nicht dazu kriegen, Taiki auch nur anzufassen. Mit diesem Psychopathen werde ich nicht drehen! Lass das Shun oder Nobu machen oder meinetwegen auch beide auf einmal. Aber lass mich da außen vor!“
 

Ein paar Augenblicke war es still am anderen Ende. Bevor Maya einen erneuten Versuch starten konnte ihn zu überreden, ergriff er wieder das Wort. „Gibt’s sonst noch was? Ich bin grade nämlich echt beschäftigt.“, sagte er und hoffte, dass sein Versuch, Maya abzuwimmeln, klappte.

In diesem Augenblick ging die Tür wieder auf und Hiro kam zurück ins Schlafzimmer, setzte sich zu ihm aufs Bett und sah ihn an.

„Nein…“, sagte Maya dann ein wenig enttäuscht. „Ich melde mich wegen dem nächsten Dreh nochmal. Bis dann.“ Und schon hatte er aufgelegt. Und Yan legte das Telefon beiseite und sah zu Hiro, der sich gleich mal an ihn schmiegte. Yan seufzte.

„Maya will, dass ich mit Taiki drehe…“, murmelte er und spürte, wie Hiro sich leicht versteifte. „Aber keine Angst! Ich hab ihm gesagt, dass er sich das abschmieren kann!“, fügte er schnell hinzu, denn er wollte nicht, dass Hiro sich unnötig Sorgen über so was machte. Und sofort entspannte er sich wieder etwas.

„Gut…“, nuschelte er und seufzte. „Meine Mutter will, dass ich vorbei komme. Ich hab mich zu lange nicht mehr bei ihr gemeldet, sagt sie… Das Schlimme ist, dass sie recht hat. Ich werd demnächst mal vorbei fahren…“

Yan nickte. „Okay. Ich fahr dich hin, wenn du magst.“

Hiro sah zu ihm auf. „Eigentlich hatte ich gehofft, dass du mitkommst… Sie denkt ja eh schon, dass du und ich… Da kann ich es ihr auch ruhig sagen und dich als Schwiegersohn in spe vorstellen…“

Yan nickte abermals. „Okay. Dann komm ich mit.“, sagte er und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.
 

Eine Weile saßen sie dann einfach nur so da. Yan hatte Hiro in seine Arme geschlossen und streichelte ihn ein wenig. So langsam mussten sie dann aber doch weiter machen, aber ehe er dazu kam, das zu sagen, löste Hiro sich und sah ihn fragend an.

„Hast du… hast du Maya gesagt, warum du nicht mit ihm drehen willst?“

Yan schüttelte den Kopf. „Nin, ich hab’s ihm nicht gesagt. Aber…“ Er seufzte. „Hiro, vielleicht wäre es besser, wenn wir ihm reinen Wein einschenken. Ich finde es nicht richtig, dass Taiki einfach so damit durchkommt und weitermachen kann wie bisher.“

Augenblicklich wurde Hiro unruhig und senkte den Kopf. Er brauchte nichts sagen, Yan wusste auch so, was er dachte. Er wollte es Maya nicht sagen. Überhaupt wollte er es niemandem sagen. Wahrscheinlich hoffte Hiro, dass er es einfach vergessen konnte. Yan hoffte das auch, aber dass das nicht der Fall sein würde, ahnte er beinahe schon. Niemand konnte mit so was fertig werden, indem er es einfach tot schwieg.

„Gut… Okay…“, sagte er und stand wieder auf. „Dann lass uns weiter auspacken…“

Auch Hiro stand auf und sie packten die restlichen Klamotten aus – zwar gemeinsam, aber doch wieder schweigend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  aois_koibito
2009-07-25T19:12:55+00:00 25.07.2009 21:12
sooo...
ich habe es endlich geschafft zu lesen!
^-^

also ich find das gut das Hiro da jetzt aufhört... ich hoffe nur das die beziehung zwischen ihm und Yan nicht durch Taiki kaputt gemacht wird... das wäre echt schade, da die beiden sich ja nun wirklich mehr als nur mögen...^^
Von:  chrishe
2009-07-13T20:52:22+00:00 13.07.2009 22:52
Mist, die sollen den Kerl nicht so davon kommen lassen. Obwohl meist wird es für das Opfer schwerer, und schon recht bei Mann/ Mann Vergewaltigung, in die Öffentlichkeit zu gehen.

Ich verstehe es total, wie Hiro reagiert. Manche Opfer wollen einfach kein Aufsehen. Doch für die Verarbeitung ist das gar nicht gut. Und Maya würde sie garantiert verstehen und unterstützen.

Ich hasse Taiki!

Doch dir liebe Grüße!!!
Von:  Armaterasu
2009-07-13T20:24:12+00:00 13.07.2009 22:24
ich finde es voll putzig, dass yan so snaft mit hiro umgeht und dass yan auch maya klipp und klar sagt, dass er nicht mit taiki drehen will... obwohl ich es schon blöd finde, dass yan den job trotzdem weiterhin macht, aber nun ja... es regnet leider noch kein geld... wichtiger finde ich, dass hiro damit aufgehört hat ^^ die frage ist jetzt nur, wie maya das aufschnappt, dass yan nicht mit taiki drehen will... ich freu mich auf mehr ^^

LG
amy
Von:  cookie-monster-kyo
2009-07-13T10:40:27+00:00 13.07.2009 12:40
das nenn ich mal telefongespräch xDDDD
wieder super gut geschrieben^^
und süß is das sowieso^^
heißt also schnell weiterschreiben xD
Von:  Snaked_Lows
2009-07-13T01:43:05+00:00 13.07.2009 03:43
yaaaaaay
ein neues kapitel!!!!
und es war toll. sehr einfühlsam und teilweise romantisch.
hat mir sehr gut gefallen!!!
Von:  Schreiberliene
2009-07-12T21:54:09+00:00 12.07.2009 23:54
Hallo,

ich fand deine Geschichte recht angenehm zu lesen. Fehler - sowohl Orthographie als auch Interpunktion und Grammatik - sind nicht zu viele drin, man kann sich also gut auf den Inhalt konzentrieren.

Und was den betrifft, fand ich die Idee wirklich interessant. Endlich mal ein Plot, wo Sex offensichtlich nicht mit der großen Liebe gleichzusetzen ist, sondern zur Nebensache wird.

Ein bisschen gestört hat mich allerdings, dass zumindest mir nicht so richtig klar wurde, wie genau sich die Beziehung jetzt entwickelt hat. Plötzlich war da Liebe...
Da fehlte mir irgendwie noch ein bisschen was.

Auch das Bild, das du von der Pornobranche zeichnest, fand ich nicht richtig überzeugend. Ich bin da, um ehrlich zu sein, zwar auch kein Experte, aber die Atmosphäre, die du während des Drehs beschreibst, halt ich für unglaubwürdig. Ich habe zwar noch nicht besonders viele Pornos gesehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass in keinem von denen die Darsteller während des Drehs wirklich erregt und in Extase waren...
Deswegen sind die Dinger ja auch so unerotisch, weil es im Grunde nur um anatomische Nahaufnahen geht.

Am meisten gestört hat mich allerdings der Umgang mit Vergewaltigung in der Geschichte. Zwar beschreibst du, dass der Junge leidet, aber warum wird die Option Polizei nur in einem Halbsatz erwähnt?? Das war ein Überfall, Hausfriedensbruch, Körperverletzung, Vergewaltigung - und nichts passiert? Auch ein Arztbesuch hätte gut getätigt werden können, nicht nur wegen HIV, sondern auch wegen den Verletzungen, die er bestimmt hat, wenn er kaum noch gehen kann....

Wie gesagt, die Idee gefällt mir gut. Die Umsetzung - auch stilistisch - war auch nicht übel, aber ein paar Punkte stoßen mir so ein bisschen unangenehm auf. Zudem bleiben alle Charaktere außer Yan doch etwas flach, eindimensional - dabei hättest du eg. genug Zeit, die ein bisschen zu entwickeln.

Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte noch entwickelt und hoffe, dass sie es zum Guten tut. Potential hat sie ja.

Alles Gute,

Anna
Von:  life_is_melody
2009-07-12T21:00:32+00:00 12.07.2009 23:00
na bitte...funtkioneirt doch eh mit dem Weiterschreiben ^.^
ich mag das Kapitel. ich finde das ist dir richtig gut gelungen. vor allem find ich es süß, wie liebevoll yan zu hiro ist, dass er ihn sofort zu sich holt, bei ihm einziehen lässt, oder ihm eher den vorschlag macht, aber ich hoffe doch yan hätte etwas anderes als ein ja gar nicht zugelassen. ^.^
gut find ich dann doch, dass yan nicht mit taiki drehen will, aber ich freu mich schon darauf, wenn taiki mal wieder ne größere rolle spielt xD *hibbel* denn vorbei ist die FF ja noch nicht ^.^
jedenfalls tolles kapitel



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