Zum Inhalt der Seite

zu Heiß

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Und nun war sie am Flughafen, wollte ihren Freund abholen.

7 Monate war sie alleine, er weg. Irgendwo nach Asien wollte er, sie konnte sich den Namen des Landes einfach nicht merken.

Wie viele Jahre ging das schon so?

8 waren sie jetzt zusammen. Davon war er 5 entweder im Urlaub oder auf Tour.

Nennt man das eine Beziehung?

Aber sie liebt ihn.

Diese wenigen Momente, die sie haben. Das in seinen Armen einschlafen, auch wenn es selten war. Wie er die Kellner in Restaurants mit Extrawünschen und Dingen, die man beachten musste bei „seinem“ Gericht zur Weißglut brachte. Die langen Gespräche bei Traubensaft statt Wein über Literatur, Politik und was sich sonst so ergab.

Und sie hasste ihn.

Das er immer wieder einfach ging. Irgendwo hin, in ein Land, dessen Name sie nicht aussprechen konnte. Immer lieber Songs schrieb statt mit ihr einen Film zu sehen. Abends im Bett lieber las als zu kuscheln oder vielleicht sogar Sex haben. Den hatten sie eh viel zu selten. Sie kannte keinen Mann, der so einen schwachen Sextrieb hatte und dabei mit einem Kumpel ständig Andeutungen machte.

Er brachte sie zur Verzweiflung und er merkte es nicht einmal.

Nun saß sie im Terminal und warte darauf, dass er mit Gepäck vollgestoft aus der Glastür treten würde.

Sie sollte gehen und nie wieder kommen.

Sie sollte nie wieder mit ihm reden.

Sie sollte wenigstens nicht mehr das Bett mit ihm teilen wollen.

Aber alles konnte sie nicht.

Er war alles, auch wenn er nie da war, auch wenn er sie immer wieder zurück lies. Alleine.

Sie liebt ihn. ja. Leider?

Es tat weh.

Jeden Tag, den er im Urlaub war, was weiß sie wo, nicht erreichbar, weinte sie.

Seit 8 Jahren.

Sie hatte auf der Hinfahrt geweint, war rechts ran gefahren, weil sie auf Grund der Tränen nicht mehr sehen konnte.

Sie wusste genau, dass nach diesem Urlaub gleich die nächste Tour folgen würde.

Eine, wenn es hoch kommt zwei Wochen hatte sie ihn zu Hause.

Diese einsame Hölle.

War er wirklich so blind?

Merkte er wirklich nicht, wie sehr er sie verletzte?

Merkte er überhaupt etwas?

Sie sah, dass er gerade aus der Glastür kam mit einem dieser Wagen, mit denen man sein Gebäck schieben konnte, voll mit Taschen und Koffer.

Sie stand auf und ging auf ihn zu.

Er ließ den Wagen stehen und schloss sie in seine Arme.

Es war so falsch, was sie hier tat.

Es zerfraß sie jedes mal etwas mehr.

8 lange Jahre in der einsamen Hölle, die er eigentlich ausfüllen sollte.

Er tat es nicht. Er ist immer abgehauen.

Er war so blind. Sie hasste ihn.

„Heute scheint auch hier im kalten Deutschland ausnahmsweise mal die Sonne!“, sagte sie als sie sich von ihm löste.

Er lächelte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-11-04T15:55:52+00:00 04.11.2008 16:55
Ich glaube, dass es tatsächlich so sein könnte... Ohne Worte: Danke!
Von: abgemeldet
2008-11-03T19:43:35+00:00 03.11.2008 20:43
*erst mal durchatmen*
So...ganz langsam...
Ich finds sehr schön geschrieben. An ein paar Stellen hättest du noch ein oder zwei Sätze mehr schreiben können, aber nicht allzu viel.
Die Gefühlslage, der Frau hast du sehr schön dargestellt. Wirklich richtig gut. Obwohl es wenige worte sind, konnte ich mich gut reinversetzen.
Und was sie dann am ende sagt is auch richtig gut.
Ok bevor ich hier jetzt weiter nach worten such:
Gut gemacht und weiter so
LG
Tenaro


Zurück