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DU - entkommst mir nicht

Mai und Anzu
von

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DU – entkommst mir nicht

Die Zeit der großen Duell-Monster-Turniere ist vorbei, damit kann ich schon eine Weile nicht mehr meinen Lebensunterhalt verdienen. Zum Glück habe ich einen Job als Bedienung in einem Café in Domino-City gefunden. Die Arbeit ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, doch man kann einigermaßen davon leben. Außerdem trifft man hin und wieder ganz interessante Leute.
 

Eines Tages bist du zu unserer Tür hereingekommen, und hast einen Kaffee bei uns getrunken. An dem Tag hast du mich nicht bemerkt, glaube ich, denn es war ganz schön viel Betrieb. Jetzt bist du wieder da, sitzt an einem meiner Tische und wartest darauf, deine Bestellung aufgeben zu können. Du siehst verloren und einsam aus – genau wie ich. Mit einem Lächeln trete ich an den Tisch und frage dich, was ich dir bringen könne.

„Einen Capuccino bitte, ohne Zucker.“, antwortest du mir, hebst deinen Kopf und blickst mich überrascht an.

„Mai, was machst du denn hier?“, willst du von mir wissen.

„Deine Bestellung aufnehmen.“, antworte ich lächelnd.

„Ich wusste gar nicht, dass du in Domino bist.“, sagst du zurücklächelnd.

„Ach weißt du, von irgendwas muss ich ja schließlich leben.“, antworte ich im weggehen, um dir deinen Cappuccino zu bringen.
 

Von da an, kommst du öfter in unser Café, und ab und zu habe ich sogar die Zeit, mich ein wenig zu dir zu setzen und mich mit dir zu unterhalten. Ich freue mich jedes Mal, wenn du in unser Café kommst. Es ist schön, wenn ich die Zeit finde, mich ein wenig zu dir zu setzen und mit dir zu plaudern. Dabei reden wir nur über belangloses Zeug, tiefer gehen unsere Gespräche nicht – NOCH nicht. Wir sind schließlich bisher nicht mehr, als gute Bekannte aus vergangenen Zeiten. Doch immer, wenn du dich unbeobachtet glaubst, steht dir die Einsamkeit und eine große Sehnsucht ins Gesicht geschrieben.
 

Mit der Zeit freunden wir uns immer mehr an und werden richtige Freundinnen. Du fängst an, mir zu vertrauen und erzählst mir immer mehr von dir, während ich dir meist nur zuhöre. Doch erstaunlicher Weise scheint es dich überhaupt nicht zu stören, dass ich so gut wie nichts von mir erzähle. So nach und nach erfahre ich von dir, dass du die Zeit mit deinen Freunden vermisst – die Zeit, als ihr unterwegs wart und gefährliche Abenteuer bestehen musstet. Und ganz kleinlaut gestehst du, dass du von Yugi und Yami enttäuscht bist, die schon vor über einem Jahr nach Ägypten gegangen sind und sich bis heute nicht bei dir gemeldet haben. Auch die Anderen siehst du merkwürdiger Weise nicht mehr, seit ihr euer letztes Abenteuer gemeinsam überstanden habt.
 

Die Mädchen im Büro, mit denen du zusammen arbeitest, magst du nicht besonders. Sie gehen dir auf die Nerven mit ihrem Getue, ob sie heute dem Mitarbeiter XY wohl aufgefallen sind, oder das Abteilungsleiter Z ihnen heute wohl besonders lange zugelächelt hätte. Du kannst nicht verstehen, wie sie so erpicht darauf sein können, jemanden aus der Firma heiraten zu wollen. DU willst nur einen – Yugi. Nein, wenn du ehrlich bist, willst du eigentlich lieber Yami – Atemu. Umso mehr schmerzt es dich, dass keiner der Beiden sich bei dir gemeldet hat.
 

Schließlich kommt der Tag, an dem wir zum ersten Mal etwas gemeinsam unternehmen. Wir treffen uns vor dem Kino, weil wir uns einen Film zusammen ansehen wollen. Wir entscheiden uns für eine Komödie – und haben es nicht bereut. Am schönsten finde ich, dass du an denselben Stellen lachen musst, wie ich. Nach dem Kino schlägst du vor, noch irgendwo etwas trinken zugehen, und wir entdecken eine kleine gemütliche Bar. Schnell wird diese Bar zu unserem Stammlokal und wir verbringen so manche gemütliche Stunde dort bei einem oder zwei Cocktails und guter Musik.
 

Doch die Entscheidung am Samstag tanzen zu gehen, ist keine gute Entscheidung gewesen, finde ich. Schnell finden sich männliche Wesen an unserer Seite ein, die uns zum tanzen auffordern. Doch während ich die Aufforderungen höflich ablehne, gehst du begeistert mit. Ich sitze am Rand und schaue dir dabei zu, wie du vollkommen beim Tanzen aufgehst. Und es gefällt mir...

Aber es stört mich, dass ein Mann an deiner Seite ist... NEIN, es stört mich, dass nicht ICH es bin, die dort mit dir tanzt.
 

„Was ist los?“, fragst du, als du atemlos wieder an unserem Tisch ankommst. „Wieso guckst du so sauer?“ Du guckst mich prüfend an. „Stört es dich etwa, dass ich tanze?“, meinst du nach einem Augenblick. „Mit wem du tanzt.“, entfährt es mir unbedacht. Du schaust mich überrascht an. „Wieso? Bist du etwa ne Lesbe?“

„Und wenn es so wäre?“, frage ich schnippisch. „Stört es mich nicht, so lange du mich in Ruhe lässt.“, antwortest du mir. „Wenn ich das aber nicht will?“ Nun schaust du mich mit großen Augen an und schüttelst langsam den Kopf. „Bitte, mach unsre Freundschaft nicht kaputt.“, sagst du leise.

Der Abend ist gelaufen, und leicht verstimmt machen wir uns beide auf den Heimweg.
 

Es vergeht über eine Woche, bis ich dich wieder sehe. Eine lange Woche für mich, in der ich mehr, als mir lieb ist, von dir träume – von zärtlichen Küssen, von leidenschaftlichem Zusammensein... Glücklich sehe ich auf, als du wieder in unser Café kommst. Doch du setzt dich nicht an einen meiner Tische, so kann ich dich nicht bedienen, obwohl noch einige meiner Tische frei sind. Enttäuscht schaue ich in deine Richtung und bediene meine Kunden. Am Abend versuche ich dich anzurufen, doch du legst gleich wieder auf. Warum willst du nicht mit mir reden?
 

Die Gespräche mit dir fehlen mir, ich schlafe immer schlechter. Um unsere kleine Bar mache ich lange einen Bogen, doch eines Abends zieht es mich einfach hinein. Es erstaunt mich nicht wirklich, dich dort, in unserer Ecke, sitzen zu sehen – entschlossen gehe ich auf dich zu und setze mich.

„Hi.“, sage ich leise. „Hi.“, antwortest du genauso leise. „Du siehst nicht besonders gut aus.“, meinst du verlegen lächelnd. „Du hast aber auch schon mal besser ausgesehen.“, antworte ich schief grinsend. Eine Weile sitzen wir schweigend gegenüber. Verstohlen blicke ich in dein Gesicht. Dein zierliches Kinn, deine schmale Nase, deine schön geschwungenen Augenbrauen – ich trinke mich an deinem Anblick satt, denn sonst sehe ich es zurzeit nur in meinen Träumen. Mein Blick bleibt an deinen Lippen hängen, sie sind leicht feucht und schimmern verführerisch. Ich möchte dich küssen – so sehr...

Ich hebe meinen Blick und bleibe an deinen fragenden Augen hängen, und ehe ich es verhindern kann, habe ich die kurze Entfernung zwischen uns Beiden überbrückt, halte dein Gesicht in beiden Händen und küsse deine Lippen, die mich schon die ganze Zeit so verlockend anstrahlen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2015-07-30T12:32:28+00:00 30.07.2015 14:32
Hey ◠‿◠

finde ich gut, wie langsam du es beginnst zwischen den beiden und das Tea eigentlich am Anfang nicht mal ahnt, was mit Mai ist (sieht man den Mädels ja im normal fall auch nicht an). Das sie erstmal ihre Freundschaft aufbauen bauen und es dann mehr oder weniger Zufällig herauskommt, das Mai ein anderes Interesse an Tea hat als sie dachte. Schade das Tea dann so reagiert hat und davon gelaufen ist, als sie erfährt das Mai sie „anders“ mag. und Ich hoffe das das mit dem Kuss den Mai ihr jetzt aufgedrückt hat, nachdem sie sich schon ein paar Wochen gemieden haben nicht wieder zu einem Bruch kommt.

(¯`°v°´¯) . CuCu,
. (_.^._) . Jyorie

Von:  Yuugii
2009-02-24T17:25:26+00:00 24.02.2009 18:25
Wah das Kapitel war echt schön.
Aber Anzu war meiner Meinung nach nicht sehr originaltreu.
Ich meine, wo sie fragte "Bist du ne lesbe" und dann auch noch so frech antwortet. Das war stark daneben, ich denke nicht, dass Anzu so reden würde. Vor allem würde sie Mai dann wohl auch nicht aus dem Weg gehen, sie würde wohl eher das Problem lösen wollen. Aber dennoch hat mir das Kapitel sehr gut gefallen. Mai kann einem richtig leid tun...
aber mir gefällt das Ende vom Kapitel wo Mai in die Offensive geht und sie küssen will. Das finde ich echt toll. ^^
Von:  soraya-solan
2008-11-03T13:03:44+00:00 03.11.2008 14:03
Hallo,

ein schönes Kapitel. *träum*
Obwohl sie sich kaum kennen werden sie Freundinnen.

Mai hat es nicht leicht.
Ansehen, aber nicht Anfassen.
Sie hat es lange ausgehalten,
bis sie mit ihrer Bemerkung fast alles kaputt gemacht hat.
Aber wirklich kaputt gemacht zu haben scheint sie nichts,
denn so wie es aussieht scheint Anzu sie genauso sehr vermisst zu haben
wie Mai sie.
Ich denke mal sie muss sich erst einmal über ihre Gefühle klar werden.
Sie braucht Zeit zum nachdenken.

Und wenn sie lange genug nachgedacht hat,
wird sie auch einsehen für wenn ihr Herz wirklich schlägt.
Nämlich für Mai.
*Mai die Daumen drück*

So ist das leider oft,
Freundschaften, die in der Schulzeit bestanden haben
gehen dann auseinander.
Denn jeder fängt dann an sein eigenes Leben zu leben.
Meist in einer anderen Stadt oder
wie im Fall von Yugi und Yami in einem anderen Land.

Bin gespannt wie es weiter geht.

VLG deine Kükenmama
Von:  night-blue-dragon
2008-11-03T10:36:10+00:00 03.11.2008 11:36
Das ist schön *schwärm*

Zwei einsame Herzen finden langsam zusammen.
Für Mai ist es bald klar, was sie empfindet,
doch Anzu ist noch nicht bereit für diese
Bindung.
Ein unbedachter Satz trennt die Zwei vorerst,
Mai leidet, scheinbar auch Anzu.

Hat Anzu es inzwischen begriffen, das ihr Herz
für Mai schlägt?

Das wird wohl das nächste Kapitel verraten. Ich
freu mich schon drauf.

*knuddel*
deine
night-blue


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