Hochzeitseinkäufe
Von der Autorin an die Leser:
Es freut mich, dass ihr hierher gefunden habt.
Die FF wird aus ca. 9 Kapiteln bestehen, es ist eine Songfic zu "Total Eclipse of the heart" von Bonnie Tyler.
Eine Ausnahme besteht jedoch... es ist sozusagen ein kleines... Intermezzo. Kapitel 3 würde ich eher einem Hochzeitswalzer zuordnen. Ursprünglich hatte ich mir zwar bereits eine ähnliche Handlung gedacht, es aber nicht als Teil der FF geplant. Allerdings sollte ein "Fehler" in Kapitel 2 wohl doch genauer erläutert werden. (Dieser Fehler soll nicht ohne Konsequenzen bleiben, ist allerdings nicht Bestandteil der Haupthandlung.)
Meine Hoffnung ist, dass ihr mit der Geschichte mitfühlen könnt. *Glas hochhält* Auf dass sich Herzen verfinstern mögen *gegen Monitor stößt* *pling*
Die Geschichte ist hiermit eröffnet!
Das "Overdressed Ninja" war in Konoha berühmt. Nirgends sonst fand man eine solche Menge an hochwertigen, edlen Kleider und Abendgarderobe, auf die in den meisten anderen Läden zu Gunsten praktischerer Kleidung verzichtet wurde. Nur hier konnte man sinnvoll für besondere Anlässe einkaufen. Und nur hier war die Auswahl so groß, dass man für eine einzige Entscheidung Stunden brauchen konnte.
So ging es auch einer jungen, dunkelhaarigen Frau, die verzweifelnd in der Abteilung für Abendkleider stand und obwohl sie jedes der Kleider aufs Genaueste inspiziert hatte, keine Wahl treffen konnte.
Sie sah sich nach ihrem Begleiter um. Ihr Vater hatte ihm befohlen sie beim Einkaufen zu begleiten und wie immer hatte Neji ihm gehorcht. Für ihn war die Wahl relativ einfach gewesen. Er hatte sich für einen schwarzen Smoking entschieden. Nun saß er gelangweilt auf einem Stuhl und sah ihr zu, wie sie sich durch die Reihen von Kleidern arbeitete.
Es wunderte Hinata, dass er überhaupt so lange ruhig hatte sitzen können. Im Gedanken war er höchst wahrscheinlich gerade bei seinem nächsten Training oder er überlegte, auf welche Art und Weise man Kleiderbügel als Waffen benutzen könnte. Schnell steckte sie ihren Kopf in die Reihe der Geänder um ein Kichern zu verbergen. Der Gedanke ihr Cousin könne, mit Kleiderbügeln bewaffnet, durch die langen Reihen an Abendroben schleichen um sie vor feindlichen Ninjas zu beschützen war einfach zu komisch. Aber gerade diese Gedankensprünge waren es, die sie davon abhielten, das richtige Kleid zu finden.
Sie atmete tief ein und aus um erneut sich erneut mit der Masse an Abendgarderoben zu konfrontieren.
Das Weiße? Nein, es passte nicht zu ihrer ohnehin zu blassen Hautfarbe, außerdem war weiß der Braut vorbehalten.
Das Schwarze? Nein, es sollte ja ein fröhlicher Anlass sein… zumindest für die Anderen.
Hilfe suchend sah sie Neji an. „Was hältst du von dem Blauen?“, fragte sie vorsichtig.
Er schüttelte nur den Kopf. „Das Schwarze?“ Erneutes Kopfschütteln.
„Gut, dann sag du, was du für eines vorschlagen würdest.“
„Das Rote da.“
Hinata starrte ihn mit offenem Mund an. Das war vielleicht ein Kleid, wie es Ino oder Sakura tragen könnten, aber doch nicht sie. „Darin sehe ich sicher aus wie eine…“, sie konnte das Wort nicht aussprechen, dafür war sie zu gut erzogen.
„Probier es doch einfach mal an.“, beharrte Neji auf seiner Wahl.
Hinata zögerte ein bisschen, sollte sie das wirklich tun?
Doch dann zuckte sie mit den Schultern, nahm das Kleid und verschwand im Umkleideraum. Wenn Neji sich etwas einbildete half alle Vernunft nichts. Und außerdem würde sie niemand sehn, zumindest außer ihrem Cousin.
Als sie die Kabine verließ, ertönte ein Pfiff. „Du siehst gut aus.“
Hinata verzog das Gesicht. Es war typisch für Neji, mit allen Frauen halbherzig zu flirten und sie anschließend links liegen zu lassen. Es gehörte zu seinem Charakter. Ab und zu hatte sie sich sogar schon gefragt, ob er überhaupt Interesse an Frauen hatte oder ob er „anderes“ bevorzugte.
Sie zog das Kleid an einer Stelle hoch und zeigte ihr Bein. „Und wenn ich mich so an den Straßenrand stelle bekomme ich tausend Freier.“
Neji verkniff sich offensichtlich ein Lächeln. „Mindestens“, antwortete er gespielt ernst, „nein, es ist perfekt.“ Er nahm sie in die Arme und drehte sie in Richtung eines Spiegels: „Du wirst die schönste Frau dort sein und alle Männer werden dich heiraten wollen.“
Bei diesen Worten konnte Hinata nicht anders. Sie floh zurück in ihre Kabine, barg ihr Gesicht in ihren Händen und weinte. Auch wenn Naruto sie heiraten wollen würde, an diesem Tag war seine Hochzeit mit Sakura. Abrupt hörte sie auf, zog das Kleid so schnell wie möglich aus und ihre eigenen Sachen an.
Als sie wieder herauskam blickte sie ihr Cousin mit dem üblichen nichts sagendem Gesichtsausdruck an. "Neji", fragte sie ihn leise. Sie brauchte seine Hilfe. Er war ihr in den letzten Jahre zum besten Freund geworden, auch wenn er all das nur tat um ihrem Vater zu gefallen. Sie brauchte jetzt jemanden, der sie in den Arm nahm, der ihr in die Augen sah und sie aufmunterte. Doch wie immer wandte Neji seinen Blick ab und sah zu Boden.
„Ich komme gleich wieder.“, entschuldigte sie sich. Sie rannte durch das Einkaufszentrum zur nächsten Damentoilette. Dort sah sie ihr Spiegelbild an. Erneut fing sie an zu weinen und die Tränen tropften von ihrem Kinn auf das weiße Porzellan des Waschbeckens. Naruto… er heiratete… eine Andere.
Sie fühlte sich so einsam, dass sie es nicht mit Worten beschreiben konnte, während hinter ihr Hunderte von Leuten vorbeigingen.
