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Die hohe Kunst der Weihnacht

wie der Zufall es will
von

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Schokolade ist süß

Hallo, ihr Lieben.

Mir kommen solche Ideen ja bekanntlich erst um Mitternacht. Tut mir Leid *verneig* Hoffe sie gefällt euch trotzdem.

Hier das erste Kappi meiner Weihnachtsstorry~ Für Fragen und ENS schreiben bin ich immer offen. Also gut, viel Spaß.
 

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Ist es nicht ein Jammer? Jedes Jahr, wenn der Frost einsetzt und es anfängt zu schneien?

Immer derselbe Mist…

Ja, ja, ich sehe es schon vor mir:

Kleine Bäumchen in den überfüllten Kaufhäusern, bunte Kugeln an jeder Ecke, Flimmer, Funkeln, wohin man auch blickt, Zweige, unter denen man sich küssen soll, Girlanden, Geschenke und ein riesiger Klotz von einem Mann mit rotem Umhang und weißem Bart, der dir Tag ein, Tag aus ein Liedchen trällert.

Weihnachten? So ein Schwachsinn. Würden die Leute nur halb so gut bei der Sache sein, wenn es keine Geschenke und solch einen Firlefanz geben würde?

Mit diesen düsteren Gedanken schlenderte Toyo Moroguchi durch den Trubel des himmlischen Festes, an Läden und Geschäften vorbei, die menschenbelagerte Straße entlang. Mit halbem Ohr lauschte er einem Pärchen, das sich darum stritt, ob ihre Tochter sich nun einen blauen oder einen roten Gummireif gewünscht hatte. Neben ihm ging eine Frau, dessen Kinder an ihr hingen wie Kletten und sie um Plüschbären und Spielautos baten.

Nein, was waren sie alle dumm. Benahmen sich wie die Affen im Zoo, wegen so etwas albernem. Nein, Toyo wollte mit diesem Unfug keine Zeit verschwänden. In den jetzigen Ferien würde er einmal Gelegenheit haben seine Unordnung in der Küche aufzuräumen, sonst würde er nur hoffen, dass den Leuten Weihnachten endlich leid werden würde. Wie frohlockend dies doch klang.

Der junge blonde Mann steckte sich gerade eine Zigarette in den Mund, als ihm einfiel, dass er wichtige Notizen in seinem Arbeitszimmer liegen gelassen hatte. Es missfiel ihm zwar, die ganzen Weihnachtsgrüße nochmals über sich ergehen lassen zu müssen, dennoch drehte er geschwind er um und schlug einen großen Bogen um einen verkleideten Wichtelkönig, der ihm seine Hand ausstreckte.

Dummes Pack, dachte er. Er war nicht weit entfernt von seiner Arbeit und so ließ er sich Zeit noch ein wenig für sich zu sein, bevor er im Büro wie üblich aus seinen Träumereien gerissen würde.
 

Das große Gebäude war nicht zu übersehen, ragte wie ein Berg über den anderen Geschäftshäusern.

An einem Schild über dem beeindruckenden Hochhaus schillerte der Name: TV Tokyo.

Toyo beachtete seine Kollegen nicht, als er hinein trat und mit dem Aufzug in den fünften Stock fuhr. Genauso überging er beim Aussteigen knapp drei Mitarbeiter und seinen Chef, die ihm laut nachriefen, er könne doch zur Feier der freien Tage mit ihnen in eine Wirtschaft gehen. Es sei ja schließlich in wenigen Tagen Heiligabend.

Als Journalist hatte man es eben nicht einfach.

Toyo hielt sich nicht lange in seinen Räumen auf, sein Zimmer 112 war schon leer. Er suchte sich seine Notizen und Bücher zusammen, die er in den Ferien brauchen würde und wollte sich gerade wieder auf den Weg machen, wäre da nicht Fräulein Inagaki gewesen, die ihn lächelnd zurückwinkte. Sie war eine hübsche Frau, ein wenig älter als Toyo, mit schönen braunen Locken, die ihr Gesicht umrahmten.

„Sei gegrüßt, schon auf dem Weg nach Hause?“, grinste sie gelassen.

„Sieht so aus“, entgegnete der Mann mit seiner tiefen Stimme gleichmütig. Obwohl er in seiner Abteilung schon fast zu den Größten zählte, überragte sie ihn dennoch um einige Zentimeter, sodass er zu ihr aufblicken musste.

„Dann wünsche ich frohe Weihnachten! Du fährst wohl nicht weg, wie es aussieht?“

„Das geht dich nichts an.“ Langsam wurde der junge Journalist ungeduldig. Konnte sie ihn nicht einmal, wenn er Ferien hatte, in Ruhe lassen? Er hatte ja schon gemerkt, dass sie einen Narren an ihm gefressen hatte, doch sie wusste doch genau, dass er nicht an einer engeren Beziehung interessiert war.

„Ich gehe jetzt, wenn es dir nichts ausmacht.“ Schon trabte er an ihr vorbei, seine blaue Umhängetasche flog hinter ihm her.

Fräulein Inagaki hielt ihn jedoch zurück.

„Warte, warte, nicht so hastig, mein Lieber.“ Toyo verdrehte die Augen, wandte sich dennoch zu ihr um. „Dass du mir nicht verhungerst, die nächsten Wochen.“

Mit diesen Worten belud sie ihn mit Dutzenden von Schokoladentafeln und zwei Zuckerstangen. „Was zum…?“

Doch die Frau zwinkerte nur geheimnisvoll und ließ ihn stehen.

„Verdammtes Weib.“, war das einzige, was Toyo dazu einfiel. Er hasste Schokolade und das an Weihnachten. Warum nur immer er?
 


 

Noaki zog sich seinen gepunkteten Schal enger um den Hals. Es hatte angefangen zu schneien, seinen Atem konnte er deutlich vor sich erkennen.

Frierend drängte er sich durch eine Einkaufsstraße, die kein Ende nehmen wollte, die schönen Verzierungen in Blick.

Die Leute warfen ihm einen verwunderten Blick zu, als sie bemerkten, dass er kurze, schmutzige Jeans und ein T-Shirt trug. Seine Jacke hatten ihm wie üblich irgendwelche Schulkameraden gestohlen, aber er war nicht gewillt sie zurückzuholen, um wieder Prügel beziehen zu müssen.

Stattdessen freute sich der Junge, wieder an der frischen Luft zu sein, seit Stunden hatte er Zuhause herumgehockt.

Er fühlte sich dennoch immer ein wenig allein, wenn er sah, wie Eltern und Kinder, Großväter und Neffen ihre Geschenke in den Lädchen kauften und glücklich lächelten.

Ja, Noaki hätte sich dieses Jahr gerne etwas zu Weihnachten gewünscht, aber sein Onkel, bei dem er lebte, hatte ihm gesagt, er müsse sein Geld sparen, damit sie über die Runden kämen.

Er seufzte. Nicht nur das war ein Problem für ihn.

Es viel ihm sehr wohl auf, dass die lieben Ehepaare an Weihnachten besonders fröhlich und verliebt wirkten und er stand einsam da, verlassen, von niemandem geliebt, außer vielleicht von seinem Onkel, wenn der mal nicht arbeitete.

„Was soll’s.“, murmelte Noaki betrübt. „Es gibt schließlich nur einen, den ich als Liebhaber akzeptieren würde.“

In diesem Augenblick blitzte über ihm ein Bildschirm auf, wie es sie in Tokio viele gab. Die Wiederholung der Nachrichten vom letzen Abend wurde ausgestrahlt und der Junge blieb fröstelnd stehen, um zuzusehen.

Eine Frau kündigte an, ein Brandstifter habe ein Schmuckgeschäft ausgeraubt und es danach angezündet. Schon wurde ein Film vom Ort des Geschehens gezeigt und ein gutaussehender Mann mit blondem Haar trat ins Bild.

Während er seinen Bericht machte, blickte Noaki nur in seine dunklen grünen Augen, ohne weiter auf die Neuigkeiten zu lauschen. Er wurde rot.

Dem Onkel war es nicht entgangen, dass sein Neffe immer dann den Nachrichten lauschte, wenn dieser Journalist seine Vorträge zum Besten gab, aber er hielt es für belanglos ihn danach zu fragen.

Schon lange schwärmte Noaki von dem Mann, mit der tiefen, klaren Stimme und den für Japaner doch ungewöhnlichen blonden Haaren. Das erste Mal hatte er ihn gesehen, als er bei einer Live-Sendung mitgewirkt hatte und sogleich hatte sein Herz wie wild gehämmert, was ihm bis dahin fremd geblieben war. Er glaubte eigentlich nicht an die Liebe auf den ersten Blick.

Trotzdem hatte er sich immer wieder dabei ertappt, wie er sich in seinen Augen verloren ,an seinen schmalen Lippen gehangen und sich danach gesehnt hatte, ihn einmal persönlich kennen zu lernen.
 

So verzaubert blinzelte er auf den Journalisten, dessen Namen er jedoch nie herausgefunden hatte. Dummerweise stand nämlich nirgends auf dem Bildschirm, wer denn gerade seine Berichte hielt und das ärgerte ihn zutiefst. So blieb der Mann einfach der unbekannte Schöne, Noaki jedenfalls fand den Titel ziemlich passend.

Erst, als die Nachrichten beendet wurden und stattdessen der Werbespruch für ein Getränk eingeblendet wurde, riss sich der Junge von der Leinwand los und setzte seinen Weg fort.

Schmollend schob er die Hände in die Taschen seiner kaputten Jeans. Was für eine Weihnachtsstimmung…

Er blieb vor einem Laden für Süßigkeiten stehen und betrachtete sehnsüchtig die Auslagen. Die süßen Fruchtbärchen lächelten ihm zu, Bonbons und Lakritzstangen in vielen erdenklichen Farben lagen in einem kleinen Weihnachtsschlitten aus Holz, sogar ein riesiger Schokoladenengel thronte unter dem Süßigkeitenvolk.

Mit großen Augen starrte er sie an, als hätte er nie etwas Bezauberndes gesehen. Der Hunger stand ihm wohl im Gesicht geschrieben, denn neben ihm murmelte eine Stimme: „Magst du Süßigkeiten?“

Noaki erstarrte, als er die Stimme vernahm. Sie klang tief und so wunderschön klar. Sein Herz raste wie wild, als er sich umsah und neben sich den blonden Journalisten entdeckte, nach dem er sich schon so lange gesehnt hatte. Dieser schaute mit desinteressierter Miene auf ihn hinab, er trug sogar noch seinen schwarzen Anzug.

Sein Arm war beladen mit eingepackten Schokoladentafeln, worüber er nicht glücklich schien.

Nach wenigen Minuten hatte Noaki immer noch nicht geantwortet. Er starrte seinen Prinzen nur an, klappte den Mund auf, um ihn sogleich wieder zu schließen.

„Ich fragte“, wiederholte der Mann, „ob du Süßigkeiten magst, Kleiner?“

„J- ja…“, stotterte Noaki irritiert und nickte zweimal. Er hatte keine Ahnung, was diese Frage sollte. Wie konnte das sein? Kurz vor Weihnachten sprach ihn seine heimliche Liebe an, der Mann, den er seit Jahren im Fernseher gesehen hatte!

Er kam sich zugleich dämlich vor in seinen viel zu kurzen Hosen und dem T-Shirt. Was mochte er wohl von ihm denken?

Doch seinem Gegenüber schien das alles nichts auszumachen und er übergab ihm die vielen Schokoladentafeln, samt zwei Zuckerstangen.

„Dann kannst das haben. Ich schenk es dir.“

Mit aufgerissenen Augen fixierte der verdatterte Junge die Geschenke.

„Aber- ich- nein-.“ Mehr brachte er nicht zustande. Hastig fasste er sich, schließlich wollte er nicht ganz als Trottel dastehen.

„W- warum schenken sie mir so etwas?“

„Ach, was.“, nuschelte der blonde Mann und blies Rauch aus seiner Zigarette.

„Ich esse es eh nicht. Nimm es ruhig. Aber bitte komm nicht und bedanke dich tausendmal dafür. Das kann ich wiederum überhaupt nicht leiden.“

Damit lief er weiter, als wäre nichts gewesen.

Noaki blickte ihm hinterher. Was, um alles in der Welt, sollte das?

Noch ehe der Junge weiter denken konnte, hatte sich der Mann unter die Menschenmenge gemischt und war im heillosen Durcheinander der Weihnacht verschwunden.


 

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So das war das erste Kapitel.

Hoffe es hat euch gefallen, hinterlasst doch ein Komi, wenn ihr wollt x3. Vllt bleibt ihr ja weiter dran und lest die nächsten Kapitel. Ich werde sie wohl morgen hochladen. Gut, bis zum nächsten Mal~

Ikki



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