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Zeitstück

buchclub
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One Shot

Musik: babys on fire, almost lover, if you were mine, in between, nirvana

Zeit: Eine durchgemachte Nacht
 


 

Zeitstück
 

„Ramon? Hast du einen Augenblick Zeit? Ich weiß, du hast so unglaublich viel zu tun. Es ist mir ja auch vollkommen klar, dass es wirklich zeitaufwendig ist, die Sekräterin von „Dylan Consulting“ aufzureißen, aber... Oh Gott, es ist mir scheißegal, ob du ihr einen Strauß mit Lilien oder Rosen schenkst! Von mir aus kannst du ihr auch einen mit einem Kaktus oder weißlichen Zistrosen schenken, da juckt mich doch nicht!....Ist es wirklich unmenschlich von mir, zu verlangen, dass du dir mal meine Post durch siehst? Kannst du deinen faulen Praktikantenarsch nicht zu Abwechslung mal hoch schwingen und etwas nützliches tun?... Nein, es ist mir scheißegal, ob du das gemein findest, du musst bis Monatsende bleiben, das weißt du und... Was? Die Frau mit dem komischen, schreienden Kind hat noch einmal angerufen und gefragt, ob ich ihren Fall verhandle? Eine einfache Sorgerechtsklage? Und sie wäre sogar bereit, einen teil der Honorars abzustottern? Also bitte. Für so was habe ich echt keine Zeit, verschone mich, ja? ... Was? Begelmeier hat angerufen? Wann?... Hättest du mir das nicht früher sagen können? Gestern zum Beispiel, als ich dich danach gefragt habe?... Oh, dir ist es da nicht eingefallen. Was würdest du sagen, wenn mir am Monatsende einfach mal nicht einfällt, den Scheck für dich auszuschreiben? Verstehst du, was ich dir sagen will? Okay, hör zu Ramon, so geht das nicht. Ich bin jetzt auf diesem Meeting und versuche doch einmal, mich nicht während eines Vortrages anzurufen, das nervt. Ramon? ... Hallo, bist du noch dran? Ramon... Aufgelegt. Idiot.“
 

Mit unterdrückter Wut klappte Alex Herzog das Handy zusammen, die Wut, die die drei Vorgänger des Handys nach gut zwei Monaten auf den Schrottplatz landen ließen. Diese neuen, immer kleineren Dinger, auf denen man die Tasten mit der Lupe suchen musste, waren aber auch instabil. Dass man dafür Tausende von Extra-Tools bekam, die sowieso keiner brauchte und auch nie haben wollte, sollte anscheinend ein Ausgleich dafür sein.

Herzog atmete einmal tief durch, bevor er das Handy erneut aufklappte, routinemäßig auf den Minitasten herumhämmerte und die Nummer aus dem Telefonbuch suchte. Während er dem Freizeichen lauschte, fragte er sich, wie Menschen früher kommuniziert hatten. Woher nahmen sie sich die Zeit, zu jedem Mandanten einzeln zu fahren? Herzog hatte es perfektioniert, all seine Beratungsgespräche auf dem Weg zu wichtigen Tagungen abzuwickeln, und machte so aus all den Leerläufen während langen Autofahrten gutes Geld. So hatte er auf dem Weg von München hier her nach Hannover so an die 500 Euro verdient. Abzüglich Sprit, natürlich. Und jedes mal, wenn er seinen neuen Kontostand überprüfte, war er stolz auf diese Idee. Denn Zeit war Geld. Und Geld gab es wie Heu, wenn man nur schnell genug lebte. Dass er selber dabei arbeitete wie am Fließband und seine Beratungen zu puren Massenabfertigungen verkommen ließ – wen störte das?
 

„Herr Begelmeier? Schönen guten Tag. Na, wie geht’s der Familie? Alles gut?“ plärrte er in die kleine Maschine, als sie wieder Verbindung zu seinem Kunden aufgebaut hatte. Währenddessen parkte er sein Auto in einer Parklücke am Straßenrand. Laut seinem Navigationsgerät waren es von hier kaum mehr 200 Meter bis zum Kongresshaus. Ein kurzer Blick auf die Uhr, während er Begelmeiers ausführliche Erzählung des Hockeyspiels seines Sohnes ignorierte, er hatte noch Sechs Minuten bis acht bis Konferenzbeginn, gut in der Zeit also, das Auto abschließen und überrascht einatmen, als Begelmeier von dem Sturz des Sohnes erzählte, fröhlich auflachen, weil ihm nichts passiert ist. Handy an das andere Ohr, schnell noch einmal ein Blick auf die Akten werfen. Alles gut.
 

„Nun, weshalb ich eigentlich anrufe... Wie sieht es aus, soll ich Ihre Firma im nächsten Fall vertreten? Sie wissen ja, dass ich mich ausgezeichnet auskenne mit diesen Beschwerdeklagen. Und mal ganz ehrlich: Glauben sie wirklich, die Anwaltskanzlei Crane, Poole und Li hätte auch nur eine Chance gegen mich?... Sie denken noch nach, welchen Anwalt Sie nehmen? Aber hören Sie mal...“ In Sekundenschnelle überlegte sich Herzog an die fünf Argumente, mit denen er den Firmenchef überzeugen konnte. Gleichzeitig eilte er über den gepflasterten Platz, den Blick starr nach vorne gerichtet, in dem Häuserwirrwar nach seinem Ziel fahndend.
 

Er fand es nicht, denn im nächsten Moment rempelte er Irgendjemanden an. Ohne das Telefon vom Ohr zu nehmen, rief er ein „Entschuldigung“ über die Schulter und wollte gerade weiter eilen, als ihm auffiel, das da etwas nicht stimmte.
 

Zum ersten Mal an diesem Tag hielt er kurz inne.
 

Hinter ihm war gar niemand. Über was war er also gestolpert? Er blickte zu Boden und sah dort ein kleines Mädchen sitzen. Es hatte ein blutiges Knie und betrachtete die Wunde mit großem Interesse, ohne auch nur eine Miene zu verzeihen. Gerade hob die eine Hand, um in der Wunde herumzupuhlen, dann richtete die ihren Blick auf Herzog, der immer noch wie erstarrt da stand.

„Äh.“ erklärte er nicht sehr eloquent, „Hast du dir Aua gemacht?“
 

Einen Moment sah das Kind so aus, als würde es auf der Stelle losheulen. Herzog seinerseits blickte sich panisch nach eventuellen Zeugen um – wenn das Ding jetzt seine Mutter rief und das ganz hier ein großes Drama werden sollte... So was konnte er echt nicht brauchen. Außerdem würde er dann zu spät kommen. Er spielte einen Moment lang mit dem Gedanken, Fahrerflucht.... Lauferflu... Also, das, was man eben macht, wenn man ohne Fahrzeug wegrennt, (Er kannte sich da nicht so aus, Strafrecht war nicht sein Fachgebiet, die Idealistischen Weltverbesserer die da arbeiteten, verdienten mieß.) zu begehen. Doch er wurde daran gehindert.
 

Die Miene der Kleinen wurde starr und mit völlig kalter Stimme meinte sie: „Ich bin acht, du Schwachkopf.“
 

Als ob das etwas erklären würde. Langsam erhob sie sich, klopfte den Staub von ihrem Kleid und probierte vorsichtig aus, ob sie das angeschlagene Bein noch belasten konnte. Als dem so war, ließ sie den Saum ihres hellblauen Kleides darüber fallen und hatte die Wunde in dem Augenblick scheints wieder vergessen.

Das war der Zeitpunkt, an dem Herzog spätestens wieder hätte weiter gehen müssen, doch er tat es nicht. Er blieb weiter stehen, ohne sich zu rühren.
 

Die Kleine war nicht gerade eine Schönheit, auch wenn viele Leute behaupten, alle Kinder wären hübsch (Herzog zählte nicht zu ihnen) : Dieses hier war es mit Sicherheit nicht. Sie war ein wenig dicklich, das Kleid passte hinten und vorne nicht und war vielleicht vor 50 Jahren modern gewesen. Die weichen, blassen Farben bissen sich mit dem leuchtenden Neongelb ihres Schulranzens, der zwar nicht abgenutzt, aber doch ziemlich schmutzig aussah. Die langen, strohblonden Haare des Mädchens waren in zwei lange, schlampige Zöpfe geflochten, und ein viel zu langer, wahrscheinlich selbst geschnittener Pony hing ihr in die kleinen Augen. Er sollte nun wirklich weiter.

Er hatte keine Zeit für so etwas.
 

„Ihre kleine Maschine schreit Sie an.“ gab das Mädchen ihm zu verstehen.
 

„Oh.“ Herzog war wie aus einer tiefen Trance gerissen und blickte auf sein Klapphandy, als sähe er es zum ersten Mal. Das war nun der Zeitpunkt, an dem er es hätte wieder ans Ohr pressen sollen. Stattdessen klappe er es, ohne unterdrückte Aggressionen diesmal, wieder zu.
 

„Was machen Sie?“ fragte das Kind weiter. Herzog dachte kurz über die Frage nach.

„Ich bin auf dem Weg zu einer Besprechung. Da treffen sich große Leute und reden über wichtige Dinge.“
 

„Wollen Sie mich verarschen?“ fragte die Kleine, „Was machen Sie?“ Herzog versuchte es anders: „Ich vertrete große Firmen, die Müll gebaut haben, vor Gericht gegen kleine Leute, die deshalb Probleme bekommen haben. Wenn die großen Firmen gewinnen, bekomme ich Geld und die großen Firmen auch. Wenn die kleinen Leute gewinnen, bekommen die Geld und ich auch.“
 

Das war dann wohl der Zeitpunkt, an dem er hätte den imaginären Hut ziehen sollen und verschwinden. Stattdessen frage er: „Und was machst du?“ Hauptsächlich stellte er die Frage weil er die Kleine ärgern wollte, weil sie so frech zu ihm gewesen war, obwohl er keine Zeit hatte, sich auf eine Grundsatzdiskussion mit einer Achtjährigen einzulassen.
 

Sie lächelte charmant, als ob er endlich das richtige getan hatte, wie ein ungezogener Hund, der nicht mehr auf den Teppich, sondern in den Vorgarten pinkelt: „Ich warte.“
 

„Worauf? Besser Wetter?“
 

„Es ist Herbst. Da ist immer solches Wetter.“
 

Und Herzog hob den Kopf zum Himmel und bemerkte, dass es wirklich Herbst war. Der Himmel war bedeckt mit schweren, nassen, schmutzig grauen Wolken, die eine geschlossene Decke bildeten. Sie hingen so tief, dass es fast so aussah, als ob sie von den hohen Wolkenkratzern getragen wurden und jederzeit herunter brechen konnten. Ein schwacher, aber stetiger Wind vermittelte den Eindruck, dass es viel kälter ist, als es eigentlich war. Er zischte um die Ecken des Platzes und pfiff über das Pflaster.
 

„Worauf wartest du dann?“

„Auf die Zeit.“ Das Mädchen hob den Blick zur Wand vor ihr.

Himmelhergott. Warum tat er das?

„Auf die Zeit?“

„Klar.“

„Uhrzeit?“

„Mhm.“

„Das kann ich dir sagen. Es ist jetzt genau...“ Er blickte mit großer Geste auf seine Armbanduhr, „Sieben Uhr neunundfünfzig und drei Sekunden.“

„Oh. Danke.“ Sie bewegte sich nicht.
 

Irgendwie hinterließ dieses Gespräch ein unbefriedigtes Gefühl bei Herzog, ihm war, als hätte er die elementare Aussage des Dialoges nicht verstanden. Irgendwas entging ihm da.

„Warum starrst du da rauf?“ fragte er, im nächsten Moment folgte er ihrem Blick und beantwortete sich die Frage kurz darauf selber: Die Mauer, vor der die Kleine mit ihm stand, gehörte zu einer winzigen Kirche, die irgendein Schlaumeier mitten in die Stadt gebaut hatte, zwischen Kongresszentrum und Supermarkt. In der mit Efeu bewachsenen Wand war eine runde, freie Stelle, ungefähr zwei Meter über dem Boden, wo man die blanke Wand sehen konnte. Sie war mit einem farbigen Zifferblatt bemalt, in der Mitte ragte eine metallene Stange aus der Wand hervor.

„Eine Sonnenuhr?“

Sie nickte kurz, ohne den Blick abzuwenden.

„Aber es scheint doch gar keine Sonne.“ bemerkte Herzog das Offensichtliche.

„Zur Zeit nicht.“ berichtigte das Mädchen seine Aussage, „Aber vielleicht später.“

„Musst du denn nicht zur Schule?“

„Doch. Aber...“ sie hielt kurz inne, „aber vor der Schule schaue ich immer auf diese Uhr, ob ich zu spät komme oder nicht.“

„Kommst du dann noch rechtzeitig?“

„Immer.“

„Aber die Sonne scheint doch nicht jeden Morgen?“

„Nein.“
 

Alex Herzog, dessen Job es war, in hoher Frequenz ziemlich viel Scheiße zu reden, hielt zum ersten Mal seit viel zu langer Zeit seine zu große Klappe und dachte nach. Was er viel zu selten tat, weil er einfach keine Zeit dafür hatte. Es war doch hochgradig unlogisch, auf eine Uhr zu warten, nur um zu erfahren, wie spät es war! War nicht nie genaue Kenntnis der Zeit nur dann wichtig, wenn man es eilig hatte? Wenn man zu einem Termin musste, oder meinetwegen auch zur Schule? Wie konnte es sein, des jemand seelenruhig darauf wartete, bis ihm die Uhrzeit angezeigt wurde? War es nicht Zeitverschwendung, auf die Zeit zu warten?
 

„Ist es nicht Zeitverschwendung, auf die Zeit zu warten?“

„Nein, warum solle es?“ erklärte die Kleine völlig verständnislos, drehte sich jetzt aber von der Uhr weg und sah Herzog ins Gesicht, als ob sie das Gespräch nun anfing zu interessieren.

„Für sowas habe ich echt keine Zeit!“ brauste Herzog auf und fuchtelte ein wenig hilflos mit den Armen, was er sich dann als autoritäre Geste verkaufte. Er hatte das Gefühl, das er und das Mädchen ziemlich aneinander vorbeiredeten, und war sich nicht sicher, ob es die Schuld des Mädchens war – oder doch sein Unverständnis schuld war in ihren permanenten Missverständnissen.

„Wenn Sie noch nicht mal Zeit haben, sind Sie allerdings echt arm dran.“

„Tja, ich bin eben sehr beschäftigt.“ sagte er mit stolz in der Stimme. Erst im Nachhinein bemerkte er, dass er wie ein frühreifer Dreizehnjähriger klag, der mit der großen Anzahl seiner weiblichen Verehrerinnen angab.

„Das ist ja furchtbar!“ sagte sie, ernsthaft entsetzt jetzt, „Sie tun mir richtig Leid.“

„Warum das denn?“

„Jeder Mensch hat doch Zeit. So viel Zeit, wie er will.“

„Tja, du vielleicht, Kleine, ich hab sie auf jeden Fall nicht.“ Herzog lachte bitter auf. Er war stolz, keine Zeit zu haben. Wirklich.

„Dann nehmen sie Sie sich doch.“ schlug das Mädchen vor, „Komm schon, nehmen wir uns jetzt Zeit. Warten wir zusammen.“

„Bestimmt nicht.“ lachte Alex Herzog auf. Er war ein erwachsener Mann, er würde sich auf keinen Fall einfach mitten auf die Straße zu einem kleinen Mädchen stellen und darauf warten, dass die Sonne hervor kommt! Das war doch absurd, verrückt geradezu! Er musste zu seiner Konferenz, er war sowieso schon viel zu spät dran! Er hatte doch nicht die Zeit....
 

Er blieb neben dem Mädchen stehen und starrte auf die Sonnenuhr.

Er wusste nicht, wie lange sie da standen, eine lange Zeit auf jeden Fall, denn langsam begann es Herzog kalt zu werden in seinem dünnen Armani-Anzug, und seine Aktentasche, obwohl völlig leer, wog mindestens zwei Mal so schwer, seit er aus dem Auto gestiegen war. Dann, als er schon nicht mehr damit rechnete (das hatte er von Anfang an nicht, ihm war wirklich nicht klar, warum er stehen geblieben war) schlich sich ein Sonnenstrahl zwischen den Wolken hindurch und traf die Sonnenuhr. Das Licht brach sich an dem Metallstab und der warf einen langen Schatten, der das Zifferblatt bei der Acht in zwei Hälften teilte.
 

„Sehr schön.“ erklärte das Mädchen zufrieden, drehte sich ohne Hast, nach links und ging in Richtung ihrer Schule davon, ohne Herzog ein weiteres Mal zu beachten.
 

Als sie um die Ecke bog und außer Sichtweite war, da blinzelte er zweimal und fragte sich, ob das ganze eine Halluzination gewesen war, hervorgerufen durch den Stess in der letzten Zeit. Das konnte doch nicht passiert sein? Nicht wirklich, da war er sich sicher. Dann rasteten seine Sicherungen wieder ein und die Räder in seinem Hirn begannen sich wieder zu drehen. Er steckte das Handy, das er noch immer in der Hand hielt, in die rechte Anzugtasche, nahm die Beine in die Hand und legte den letzten Meter zum Kongresszentrum im Sprint zurück, war sich aber sicher, aufgrund seiner Trödelei vor verschlossener Tür zu stehen.
 

Aber die Tür war noch offen. Auf der Schwelle erwartete ihn ein Kollege, mit dem er sich hier verabredet hatte.

„Mensch, Alex, das war eng!“ zischte der ihm zu, kaum, das er bei ihm war, „Du bist gerade noch rechtzeitig gekommen.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  sunshishi
2010-10-27T18:51:52+00:00 27.10.2010 20:51
Liebe Aya_Q,

dies war wieder eine Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat^^
Nein, sie hat mich geradezu gefesselt. Ich fand das Thema höchst interessant und konnte mich sehr gut in deinen Protagonisten hineinversetzen.
Ich esse zum Beispiel sehr gern während der Autofahrt, um Zeit zu sparen :P
Mir hat besonders der Kontrast zwischen der Hektik und der Ruhe gefallen. Und ich fand es interessant, dass er nicht einmal wusste, welche Jahreszeit es gerade war. Du hast sehr genau beobachtet und durch ausgezeichnete Wortwahl ein klares Bild vor meinen Augen entstehen lassen.
Das kleine Mädchen hat mir auch gut gefallen, wobei ich nicht weiß, ob eine 8-Jährige "du Schwachkopf" sagen würde... Wobei... Heutzutage sind die "Kleinen" ja doch schon recht vorlaut und beinahe respektlos gegenüber Erwachsenen^^
Ich wurde hervoragend unterhalten und fand es schön, auch mal wieder länger über eine Geschichte nachzudenken.

Liebe Grüße
SuShi
Von:  SailorTerra
2010-10-26T17:22:18+00:00 26.10.2010 19:22
Ich muss Chimiko zustimmen es trifft den Zeitnerv.
Ich selbst hab die Geschichte gelesen als ich in Wirklichkeit gerade auf den Typen vom TÜV gewartet habe, damit er meinem Auto ne neue Plakette verpasst. Zeitoptimierung... ich hetze auch dauernd zwischen arbeit, Freund, Hobbys hin und her... und es kotzt mich an. Äh... wo war ich?
Also du hast mich definitiv zum nachdenken gebracht, auch wenn die Geschichte, finde ich persönlich, etwas kontruiert wirkt. Kleine Mädchen über die man stolpert, die sooo Weltfremd sind? Na ja, wie dem auch sei. Selbst wenn sie nur ne gute Fee war, geht es bei solch kurzen Geschichten ja für gewöhnlich um die Moral und die hast du wirklich gut herausgearbeitet... Die Welt geht nicht unter, wenn wir es mal etwas langsamer angehen lassen.

Vom Schreiberischen konnte ich nun keine großen Macken ausmachen. Mir gefallen deine Geschichten eh meist ^^
Von:  Chimi-mimi
2010-10-08T09:00:53+00:00 08.10.2010 11:00
Zu allererst: Ich mag die Geschichte, sie trifft ja wirklich den Nerv unserer Gesellschaft. Wer kennt das nicht? Überallhin hetzten und sich keine Zeit zu nehmen.
Ich stimme ChasingCars zu, ich finde es gut, dass er nicht plötzlich total verwandelt ist, sondern nur eine kurze Pause gemacht, um dann aber wieder zum alten Trott zurückzukehren.
Schwieriges Thema schön umgesetzt ♥

Deinen größten Fehler hat ChasingCars ja schon oben erläutert und ansonsten sind mir keine nennenswerten Fehler aufgefallen. Schöner, klarer und flüssiger Schreibstil.

Mir gefällts ^^
Von:  ChasingCars
2010-09-05T13:45:27+00:00 05.09.2010 15:45
Puh, erster Kommentar. Eigentlich wollte ich erstmal schauen, was andere so dazu zu sagen hatten, aber jetzt muss ich wohl ohne Hilfe kommentieren. ;)
Es ist schade, dass diese Geschichte noch keine Kommentare hat. Aber jetzt bekommt sie ja einen. :)

Das Thema Zeit finde ich ziemlich anspruchsvoll. Deine Gesamtidee gefällt mir aber gut. Der Kontrast zwischen dem ständig gehetzten Anwalt und dem geheimnisvollen kleinen Mädchen ist gut beschrieben. Mir fallen vor allem die wenigen Absätze in Alex' stressigen Leben auf und wie es dann mehr werden, als sein Leben durch dieses Mädchen etwas gebremst wird.
Ich hatte ein Schlüsselerlebnis oder ähnliches erwartet, aber wenn ich drüber nachdenke, gefällt es mir noch besser, dass Alex danach wieder in sein altes Verhaltensmuster fällt. Die Begegnung hat sein Leben anscheinend nicht verändert.
Dass er es trotzdem schafft und eigentlich keine Zeit "vergeudet" hat, wie er vorher dachte, hat eine wunderbare Message.

Ich musste lachen bei:
„Ihre kleine Maschine schreit Sie an.“ gab das Mädchen ihm zu verstehen.
:)

Dein Stil ist wie immer flüssig und liest sich sehr gut.
Bei der wörtlichen Rede ist mir nur die Zeichensetzung aufgefallen. Extrem beliebte Fehler.
- „Äh.“ erklärte er nicht sehr eloquent, „Hast du dir Aua gemacht?“
-> "Äh", erklärte er nicht sehr eloquent, "Hast du dir Aua gemacht?"
Zum Beispiel.

Liebe Grüße


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