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Herr der Ringe-Eine Reise mit Gefühlen

von

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Warum?

5 Kapitel: Warum?
 

Gemütlich und zügig fahren die Boote den Anduin hinunter. Links und rechts von uns erstrecken sich grauer Felsen und dichte Wälder, die Sonne strahlt von oben herab und ich ziehe meine Kapuze tiefer ins Gesicht und lehne mich nach hinten, an Boromirs Brust. Sein Atem geht ruhig und regelmäßig, die Wärme die Boromirs Körper abstrahlt, lässt mich noch mehr an ihn rücken und ich schlafe ein.
 

Nach einer ganzen Weile werde ich sanft an der Schulter berührt, dadurch wache ich auf und ich sehe in das Gesicht von Denethors Sohn und lächle ihn verschlafen an.
 

„Was ist?“ frage ich gähnend und ohne meinen Blick von ihm zu lassen.
 

„Schau!“ zeigt er nach vorne und streichelt meine Schulter. Ein leichtes Kribbeln geht durch meinen Körper, diese Berührung fühlt sich gut an. Einen Moment lang schaue ich Boromir noch an, dann wende ich meinen Blick geradeaus und sehe leicht nach oben, über meinen Lippen kommt:
 

„Die Argonath, die Alt Vorderen.“ staune ich die riesen großen aus Stein gehauenen Figuren an und auch die anderen blicken auf die Statuen und sind von ihrem Anblick verzaubert.
 

„Nach wessen Abbild sind sie erbaut worden?“ möchte Pippin, nachdem wir vorbei sind, wissen. Bevor Boromir was sagen kann, antworte ich:
 

„Es sind die Bildnisse von Isildur und Anárion.“
 

„Mmh und woher weißt du das?“ blickt Pip mich erstaunt an.
 

„Bücher, Bücher, Bücher.“ lächle ich ihn an.
 

„Bücher? Du musst wirklich sehr viel lesen.“ sagt er anerkennend und schaut nach vorne.
 

„Da stimme ich ihm zu. Wo hast du überhaupt lesen gelernt?“ stellt Boromir mir die Frage.
 

„Wo ich es gelernt habe? In Minas Tirith.“ antworte ich und sehe in seine Augen.
 

„In Minas Tirith? Bei wem?“ sieht er mir ebenfalls in die Augen und ich verliere mich n seinem Blick und antworte:
 

„In der Großen Bibliothek von Minas Tirith, dort bin ich immer hingegangen, wenn ich alleine sein wollte. Vor allem um den Kindern in dieser Stadt auszuweichen. Und da dies öfters passiert ist, hat mir freundlicher weise der Archivar das Lesen und auch das Schreiben beigebracht. Außerdem hätte ich das sowie so irgendwann erlernt, denn bei der Rasse, der ich angehöre, kann jeder Lesen und Schreiben. “ beende ich die Erklärung und sehe nach oben in den Himmel und bemerke, dass es langsam dunkel wird.
 

„In der Bibliothek von meiner Heimatstadt also, interessant.“ schmunzelt Boromir und blickt nach vorne um sich auf den Fluss zu konzentrieren. Ich erwidere darauf nur:
 

„Die Nacht bricht bald herein.“ und gleich danach schreit Aragorn:
 

„Wir gehen an Land. Es ist Zeit zu rasten!“ damit es alle hören.
 

In kürzester Zeit erreichen alle drei Boote das Ufer, wir steigen alle aus und Aragorn, Boromir und Legolas ziehen die Schiffchen aus dem Wasser, damit sie in der Nacht nicht weg treiben.
 

Aragorn entzündet ein Feuer, um das wir unser Lager aufschlagen. Ich geselle mich zu Merry und Pippin, da sie wollen, das ich aus einem Buch vorlese, das von mutigen und unbesiegbaren Helden erzählt. Schnell durchsuche ich die Tasche und finde das Buch, der Titel lautet: „Die größten Heldengeschichten von Mittelerde“. und fange an zu lesen:
 

„Es war einmal vor langer Zeit …. .“ und Merry und Pippin hören mit lauter Spannung zu, aber nicht sehr lange, denn nur ein paar Seiten später schlafen die beiden gemütlich und leise schnarchend ein.
 

Ganz in Ruhe stecke ich das Buch weg und versuche ebenfalls einzuschlafen, es gelingt mir auch. Aber der Schlaf verweilt nicht lange, ich weiß gar nicht wie lange ich geschlafen habe, jedenfalls steht der Mond am höchsten Punkt. Mürrisch überlege ich warum ich aufgewacht bin und dann höre ich es.
 

„Brrrrr.“ mein Magen knurrt, ich habe Hunger und nun?
 

Mühsam und so leise wie möglich stemme ich mich hoch und mache mich auf die Suche nach was Essbaren, nach einem toten Tier, dessen Blut ich saugen kann. Mit mir führe ich zusätzlich zu den Messern und Schwertern noch einen Trinkbeutel. Nach einer Weile rieche ich Blut, nehme die Witterung auf und schleiche mich langsam an. Hinter einem Gebüsch liegt ein totes Reh, welches erst seid kurzem hier so liegt. Das Tier hat keine offenen Wunden, anscheinend ist es durch eine Krankheit gestorben, aber das macht mir nichts aus, ich bin immun gegen jeglichen Virus und Bakterien. Also gehe ich zu diesem Reh, gehe auf die Knie und pikse ein Loch mit einem spitzen Messer in die Kehle des Tieres und eine erst langsam kleine Blutfontäne spritz heraus. Dann nehme ich den Trinkbeutel und halte diesen unter die Fontäne damit das Blut dort rein fließen kann. Damit das schneller geht drücke ich mit den Handballen in der Nähe der Wunde gegen den Hals und das Blut sickert schneller in den Beutel und voll ist er. So leise wie ich her er kam, gehe ich auch wieder zurück. Doch diesmal muss ich vorsichtiger sein, denn an einem Felsen, Nähe des Flusses stehen Aragorn und Boromir miteinander redend, anscheinend streiten sie sich. Langsam gehe ich an ihnen vorbei, zum Glück drehen die beiden mir gerade den Rücken zu und ich gelange ohne gesehen zu werden zum Lager zurück und setze mich auf meinem Schlafplatz.
 

>Puh, das war knapp. < denke ich und gönne mir ein paar Schlucke Blut, damit ich den Hunger stillen kann und dann sehe ich, das Boromir zurück kommt. Er setzt sich auf den freien Platz neben mir und sieht wütend aus, darauf hin frage ich ihn:
 

„Ist alles in Ordnung bei dir?“
 

„Ja.“ antwortet er kurz und knapp.
 

„Wirklich? Du siehst nämlich nicht so aus.“ hake ich besorgt nach.
 

„Mir geht es gut und jetzt lass mich in Ruhe!“ sagt Boromir mit einen strengen Blick zu mir.
 

„Aber, …“ will ich erwidern.
 

„Nichts aber!“ schreit er mich an und legt sich mit dem Rücken zu mir hin.
 

Mit offenem Mund sitze ich da und denke:
 

>Was habe ich ihm denn getan, dass er mich anschreit. Ich wollt doch nur wissen wie es ihm geht. < und blicke mich um, anscheinend hat ihn keiner der hier schlafenden Personen gehört, denn sie grunzen noch alle selig vor sich hin.
 

Nach einigen Minuten lege ich mich wieder hin und versuche einzuschlafen, aber es geht nicht. Tränen kullern mir übers Gesicht, weil ich nicht verstehen kann, warum Boromir wütend auf mich ist.
 

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Der Morgen bricht herein und ich liege noch immer schluchzend auf den Boden. Ein Sonnenstrahl kitzelt meine Nase und ich muss unweigerlich Niesen. Ich nehme ein Stück Stoff und putze mir die Nase und wische die Tränen aus meinem Gesicht. Dann setzte ich mich auf und sehe mich um, drei von den Schlafplätzen sind leer, eines von ihnen ist nicht mal angerührt. Das müsste von Aragorn sein, er hat die ganze Nacht Wache gehalten, das Leere neben Gimli gehört Legolas und auch Boromir ist schon aufgestanden. Anscheinend machen die Drei die Boote fertig zum weiter fahren und da erscheint auch schon Aragorn.
 

„Alle aufstehen! Es geht weiter. Amanda wecke bitte Merry und Pippin auf!“ begrüßt mich Streicher mit einem Nicken.
 

„Ja, mache ich.“ und stehe auf um die beiden Halblinge aus den Federn zu schmeißen. Nur mit Mühe bekomme ich die beiden wach, aber umso schneller sind wir beim zusammenpacken. Gemeinsam mit den vier Hobbits und Gimli gehe ich zu den Booten, die schon im Wasser sind. Wir werden genauso, wie in den vorigeren Fahrten aufgeteilt.
 

Es sitzt jetzt alle schon in den Schiffchen, ich bin die letzte. Boromir reicht mir die Hand, aber ich ignorier sie und steige so in das Boot ein und Denethors Sohn sieht mir bestürzt nach. Ist mir doch egal was er denkt, wenn Boromir nicht selber darauf kommt warum ich eingeschnappt bin Pech gehabt und schaue demonstrativ nach vorne.
 

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Die Schifffahrt dauert sehr lange und es wird kein einziges Wort gesprochen. Einfach nur Stille, selbst die Tiere geben keinen Ton von sich. Nur in weiter Ferne ist ein Rauschen zuhören, denn wir nähern uns den Rauros-Fällen, welche im Emyn Muil und zwischen den Zuflüssen Limklar und Entwasser liegen. Und tatsächlich der Anduin wird immer schneller und wir entschließen uns kurz vor den Fällen an das rechte Ufer zu fahren und die Nacht dort zu rasten um am nächsten Tag auf die andere Uferseite zu wechseln.
 

Endlich die Beine vertreten und das will ich auch gleich ausnutzen um mit Boromir zu reden, aber wo ist er? Suchend streift mein Blick über das Lager und dann in den Wald und da sehe ich Boromirs Umhang, er läuft Frodo hinterher, der ebenfalls seine pelzigen Füße vertreten will. Ich renne ihnen hinterher und rufe von weitem:
 

„Boromir!, Boromir! Warte!“ doch er geht weiter und ich werde immer schneller bis ich ihn erreiche und am Arm packen kann.
 

„Boromir!“ sage ich keuchend nach Luft ringend.
 

„Was ist?“ dreht er sich um und sieht mich genervt an.
 

„Ich will mit dir wegen letzter Nacht reden. Was war da mit dir los?“ frage ich ihn und sehe Boromir fest in die Augen Was ich da erblicke lässt mich einen Schritt zurück weichen. In seinen Augen lodert Hass und Gier.
 

„Boromir?“ flüster ich leise, als er immer noch nichts sagt.
 

„Es ist nichts Amanda und jetzt lass mich in Ruhe. Ich muss Frodo suchen, wegen dem Ring.“ dreht er sich von mir weg und will weiter gehen. Aber das lasse ich nicht zu und ergreife ihm erneut am Arm und schreie:
 

„Boromir! Lass ihn zufrieden!“ und schlag mit der flachen Hand ins Gesicht, damit er zur Besinnung kommt. Doch es funktioniert nicht, im Gegenteil. Boromir holt ebenfalls aus und schlägt mit voller Wucht in mein Gesicht und ich pralle vor Schreck zurück, sinke auf die Knie und sehe entsetz auf Boromir hoch. Er hat sich schon weg gedreht und geht weiter in den Wald hinein, als ob nichts geschehen wäre.
 

Immer noch beklommen knie ich auf der Erde, lasse meine recht Hand über die linke Wange gleiten und kann nicht verstehen was hier passiert ist. Abermals laufen mir Tränen über das Gesicht, selbst der Wind kann sie nicht fort tragen.
 

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Nach einer Undendlichkeit stehe ich auf und gehe mit traurigen und unwissenden Herzen zum Lager zurück. Nur dort ist niemand, verwundert setze ich mich auf mein Gesäß und überlege wo sie sein könnten, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Doch das klappt nicht, es erscheint immer wieder dieser Blick von Boromir.
 

>Warum hat er nur so geschaut? Ist es der Ring? Ach Boromir warum? < und der Tränenfluss will nicht enden. Von weit her erklingt ein Geräusch im ersten Augenblick kann ich es nicht zuordnen, zu sehr sind meine Gedanken verwirrt. Aber je mehr ich drauf horche, erkenne ich das Geräusch und mein Herz bleibt stehen.
 

> Das Horn Gondors. Boromir? Er ist in Gefahr. < so schnell ich kann springe ich auf und folge dem Ruf des Hornes, vergessen sind die Worte und Taten von Boromir. Ich habe jetzt nur Angst, dass ich ihn verliere und mit diesem Gefühlt laufe ich durch den Wald, stolpere über Wurzeln und auch tiefhängende Äste schlagen mir ins Gesicht, doch das kann mich nicht aufhalten. Mein Ziel kommt näher, bald bin ich da und dann- das Horn? Ich höre das Horn nicht mehr und Angst packt mich, treibt meine Beine weiter voran, bis ich am Schauplatz ankomme, überall liegen tote Uruk-Kaihs herum. Ich sehe die Rücken von Gimli und Legolas und weiter hinten ist Aragon, er beugt sich über jemanden und es ist Boromir. Vor Entsetzen bleibe ich stehen, nicht fähig mich zu rühren und dann sehe ich das sich Boromirs Kopf neigt und er mich an sieht um darauf irgendwas zu Aragorn zusprechen. Der kurz danach zu Gimli und Legolas ruft:
 

„Gimli, Legolas, lasst Amanda nicht näher kommen. Sie soll ihn nicht so sehen. Haltet sie auf!“ und im diesen Moment renne ich los, ich will nur noch zu Boromir, aber der Elb und der Zwerg halten mich fest. Ich trete um mich, es nütz nicht. Weitere Tränen laufen mir über das Gesicht und ich falle auf die Knie und schluchze.
 

„Bitte lasst mich zu ihm. Ich.. will Boromir was sagen.“ flehe ich das ungleiche Paar an, doch sie machen keine Anstalten mich los zu lassen. Ich muss dabei zu sehen wie Aragorn Boromir ein Schwert gibt und dann einen letzten Kuss auf die Stirn setzt. In diesem Moment weiß ich das Denethors Sohn tot ist und ich schrei meinen seelischen Schmerz hinaus:
 

„Neeeeeiiiiin. Neeeeeiiiiin. Warum?“ und leiser hinzu sage ich: „Ich wollte ihm doch sagen, das ich ihn liebe.“
 

„Boromir hat dich auch geliebt.“ sagt Aragorn der jetzt vor mir steht und sich zu mir hinunter kauert, „Ich soll dir das sagen, dass Boromir dich auch liebt und du für ihn die zauberhafteste und hübscheste Frau in ganz Mittelerde bist. Aber er sagte mir auch, das er dein Herz frei lässt.“
 

„Wie frei lassen?“ frage ich schon etwas beruhigt.
 

„Wenn du auf einen anderen Mann triffst und derjenige dich anspricht, lasse ihn nicht ziehen. Mach Platz in deinem Herzen für ihn, löse dich von Boromir.“ Erklärt mir Aragorn mit ruhiger und sanfter Stimme, „Und jetzt komm, wir müssen weiter!“ reicht er mir die Hand, welche ich dankend annehme.
 

Kaum das ich stehe frage ich Arathons Sohn:
 

„Darf ich jetzt zu Boromir?“
 

„Ja, natürlich.“ antwortet Aragorn.
 

„Aber wir müssen Frodo finden!“ stellt sich Legolas mir in den Weg und sieht dabei Aragorn an.
 

„Nein, wir lassen ihn ziehen.“ sagt er nur darauf und nickt mir zu, das ich zu Denethors Sohn gehen kann, was ich auch prompt mache.
 

Ich knie mich neben im, streichle mit meiner linken Hand über sein Gesicht und flüster:

„Ich liebe dich.“ und gebe ihn ein Kuss auf den schon fast kalten Mund. Dann stehe ich auf und blicke zu Aragorn und frage ihn:
 

„Wie begraben wir Boromir?“
 

„Wir werden ihn auf eines der Boote legen und den Rauros-Fällen übergeben.“ gibt er mir die Antwort.
 

„Gut!“ schaue ich mich um und da fällt mir was auf, „Wo sind eigentlich die Hobbits?“
 

„Frodo geht mit Sam alleine nach Mordor und wir werden Pippin und Merry aus den Händen der Uruk-Kaihs befreien.“ erklärt Aragorn mir und den anderen beiden.
 

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Am späten Nachmittag legen wir den Leichnam von Boromir auf eines der Boote, legen sein Schwert dazu und lassen das Schiffchen die Fälle hinunter gleiten. Dann suchen wir unser Gepäck zusammen und machen uns auf Merry und Pippin zu finden.
 

Ich habe mich dazu entschlossen dabei zu helfen, da ich jetzt sowie so nicht weiß wo ich hin soll und außerdem freue ich mich schon, wenn ich wieder auf die beiden Hobbits treffe. Aber die Trauer um Boromir, Denethors Sohn werde ich nie vergessen können.
 

TBC
 

LG Anja



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