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Angst

Konan/Pein
von

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Angst.

Angst
 

Es war still, so still. Das Licht des halben Vollmonds oben am Nachthimmel war schwach, jedoch brach es sich auf dem Schnee, der den Erdboden bedeckte und ließ in geheimnisvoll glitzern. Wie ironisch …

Hier jedoch, unter den Bäumen, tief im Wald, erreichte das Licht des Mondes nicht den Erdboden. Die alten Bäume, deren kahle Äste schwer beladen unter den Schneemassen ächzten und knarzten, verdeckten den Boden vor dem Himmel.

Hier, im Schutz der Bäume, konnte man leicht glauben, Watte in den Ohren zu haben, so dumpf war die Stille. Das einzige, von dem Konan sich wirklich sicher war, es zu hören, war Peins Atem, der, wie sie feststellte, als silbrige Wolke in die Luft stieg. Fasziniert beobachtete sie den Mann, beobachtete, wie sein Blick die Umgebung absuchte nach einem Ziel, das sie nicht kannte, so lange, bis Peins Blick den ihrigen streifte und sie hastig die Augen niederschlug. Er war den Tag über furchtbar gereizt gewesen, die dunkle Aura um ihn hatte Konan die ganzen Stunden über zu spüren bekommen, und hier, in dieser Stille wollte sie ihn nicht provozieren. Der Wald lag nicht auf dem Weg, den sie nach Ame-Gakure zurückzulegen hatten, Pein jedoch hatte einen kurzen Abstecher in ihn gemacht.

Abstecher … Pein machte nicht oft Abstecher, wenn er ein bestimmtes Ziel – in diesem Falle Ame-Gakure – vor Augen hatte; gestattete er sich dennoch einmal einen jener Abstecher, hieß Konan dies nur zu gerne willkommen.

Sie wusste, warum Pein ausgerechnet den tiefschwarzen, stillen Wald gewählt hatte, wusste, dass der Mann manchmal diese Ruhe brauchte, dass es Minuten gab, in denen er einfach nichts hören konnte und wollte.

Und sie, Konan, würde die letzte sein, die ihn in dieser Ruhe stören würde.

Sie folgte Pein wie ein Schatten, immer tiefer in den Wald, solange, bis seine Bewegungen mit einem Male innehielten und er nahezu zu Eis erstarrte – sein Gesicht wirkte entspannt, die Augen geschlossen und der Körper einer Statue ähnlich.

Ah … würde sie ihn nun stören, in dieser Ruhe, in seiner Entspannung, würde dies harte Folgen mit sich tragen.

Doch Konan hatte nicht vor, ihn auch nur eine Sekunde an ihre Anwesenheit zu erinnern. Er hatte sie schon oft vergessen, so oft, und sie verlangte nicht, dass er sich ständig von ihrem Beisein vergewisserte.

Manchmal sehnte Konan selbst sich nach diesen Momenten, in denen er gänzlich in eine andere Welt einzutauchen schien, sie sehnte sich danach, sehnte sie herbei, diese Augenblicke, in denen er sich die Ruhe gönnte, die er brauchte, um wieder Kraft zu schöpfen. Aus dem Nichts kommt Kraft nicht, und selbst er brauchte manchmal Zeit um eben jene wiederherzustellen.

Konan lehnte sich an den dicken Stamm eines Baumes in der Nähe, die Arme verschränkt, sie schloss selbst die Augen, lauschtet den leisen Atemzügen links von ihr. Pein würde ihr ein Zeichen geben, sobald er weiterziehen würde, das wusste sie.

Stille.

Gerade, als Konan das Gefühl hatte, dem Schnee dabei zuhören zu können, wie er zu Eis erstarrte, schien die Regung in Pein zurückzukehren, und er überwand den Abstand zu ihr mit wenigen Schritten. Sie beobachtete ihn regungslos, machte Anstalten, sich von dem Baumstamm zu lösen, als sein Kopfschütteln sie innehalten ließ.

Dies war neu für Konan – bis jetzt hatten sie immer stumm ihren Weg fortgesetzt, sobald Pein genug Ruhe gehabt hatte.

„Komm her“, es klang nicht wie ein Befehl, auch, wenn sie die unterschwellige Autorität in seiner Stimme weiterhin hören konnte. Es irritierte Konan, sie wusste nicht, was er von ihr wollte. Es war immer klar gewesen, was er von ihr wollte, Pein hatte es ihr oft zu verstehen gegeben, und ihr selbst war es immer ersichtlich gewesen, was er von ihr verlangte, jedoch dieses Mal war sie sich nichts bewusst. Und das irritierte sie. Nicht, dass Pein leicht zu durchschauen gewesen wäre, jedoch sie, als langjährige Vertraute, kannte ihn gut genug um in ihm Lesen zu können.

Pein wartete geduldig, bis sie seinen Worten Folge leistete, sich von dem schwarzen, feuchten Baumstamm hinter ihr löste und auf ihn zutrat, einen unsicheren Ausdruck in den Augen – sie wusste nicht, was er von ihr wollte.

Konans Körper versteifte sich, als seine Arme sich um sie schlangen, und ihre Augen weiteten sich in Überraschung, jedoch unternahm sie nichts. Sie ließ zu, dass er sich an sie drückte, ließ zu, dass er eine Hand in ihren Nacken schob und ihren Kopf gegen seine Brust drückte, ihr durch das blaue Haar strich.

„Shh …“

Ein Zittern ging durch ihren Körper, als sie sich in die Umarmung lehnte, sich an ihn drückte, den Kopf in dem schwarzen Stoff seines Mantels vergrub, die Arme zwischen ihre Körper gehoben. Konan wehrte ihn nicht ab, jedoch wusste sie weiterhin nicht, was diese Geste zu bedeuten hatte. Er vermied körperlichen Kontakt, so gut es ging, nur, wenn er keine andere Möglichkeit sah, als sie zu berühren, tat er es. Diese Umarmung nun war … so gänzlich entgegen seines sonstigen Verhaltens. Was hatte sie also zu bedeuten?

Bis seine Hand an ihrer Wange sie daran erinnerte, dass sie weinte. Erkenntnis flackerte durch ihre Augen, als Pein ihr die Tränen wegstrich.

Sie hatte geweint … und es noch nicht einmal bemerkt. Peins Gesicht spiegelte eine Mischung aus Ernst, Besorgtheit und Angst wider, er ließ sie immer noch nicht los, hielt sie weiterhin in seinen Armen. Als ob es ihn jemals zuvor gekümmert hatte, wenn es Konan nicht gut ging … - und sie selbst, Konan, wollte ihn nicht damit belasten, versuchte, ihren Kummer so gut es ging immer zu verstecken, er hatte anderes zu tun als seiner Vertrauten hinterherzulaufen und sich um ihr Wohlergehen zu kümmern. Jedoch, die Angst in seinen Zügen sorgte Konan – er war kein Mensch, der Angst wegen irgendetwas hatte, geschweige denn, vor oder um jemanden. Was … ?

Peins Lippen verzogen sich zu einem fast unsichtbaren Lächeln, als er die Verwirrung auf ihrem Gesicht bemerkte.

„Du hast nicht einmal bemerkt, dass du weinst …“

Seine Worte rissen Konan aus ihren Gedanken, der leise Vorwurf, der in ihnen mitschwang, und ihre Augen suchten seine.

„Und das … hat dir Angst gemacht?“
 

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Vielen Dank fürs Lesen :)

Ich würde mich über ein Kommentar freuen~

Syn-



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kendrix
2009-02-28T22:51:37+00:00 28.02.2009 23:51
Einfach genial! *fav* Du hast Konan wirklich gut getroffen.
Von: abgemeldet
2009-02-28T22:49:05+00:00 28.02.2009 23:49
*dahin geschmolzen ist*
die geschichte ist enfach toll..I hoppe you are lucky..denn ich bin es!
ICH freue mich schon auf die nächste^-^


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