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Flitterwochen

Bonusgeschichte zu 'Die Macht der Himmelskinder'
von

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Seto taucht unter

Aufgebracht kam Joey vor der Kabinentür an und hatte schon die Klinke in der Hand, als er bemerkte, dass er seinem Freund SO wohl besser nicht gegenübertreten sollte – er könnte es auf sich beziehen und schon wieder irgendwelche Schlussfolgerungen ziehen, die nicht der Wahrheit entsprachen. Also entfernte er sich wieder von der gemeinsamen Kabine und suchte sich ein stilles Fleckchen am Oberdeck, doch dabei achtete er sehr genau darauf, einem gewissen Matrosen nicht in die Arme zu laufen. Er ließ die Stille der Nacht und das Plätschern der Wellen auf sich wirken und versuchte das Geschehene in eine logische Reihenfolge zu bringen.

Was hatte Seto zu ihm gesagt, bevor er die Kabine wieder verlassen hatte? ‚Konntest du dich endlich von deinem neuen Freund trennen?’ Er hatte doch nicht etwa SO einen FREUND mit Freund gemeint?

Dem Blonden wurde es mit einem Mal eiskalt, denn somit wäre Setos Laune absolut verständlich gewesen. Er hatte doch nur an einen Freund wie Duke gedacht – und so einen würde er sich niemals von Seto verbieten lassen... Das war echt dumm gelaufen – viel schlimmer noch, Seto hatte mit seiner Verdächtigung sogar recht gehabt... Auf einmal hatte es Joey furchtbar eilig zurück zu seinem Liebsten zu kommen, sich bei ihm zu entschuldigen und das ganze zu bereinigen.
 

Er wollte gerade wieder das Deck verlassen, als er leise Stimmen hörte. Das allein wäre kein Grund für ihn gewesen, stehen zu bleiben, doch als leise gesprochen der Name Seto Kaiba fiel, konnte er nicht anders und musste noch ein wenig lauschen.
 

~~~
 

Der erste Offizier und der Kapitän standen dicht beieinander, und genossen das bisschen Freizeit das sie haben konnten – gemeinsam haben konnten – und redeten ein wenig über die Ereignisse des Tages. So kamen sie auch auf das Wettsegeln mit dem Schwesterschiff zu sprechen, und Jack Sparrow lobte seine Crew aufs Äußerste. Dabei entwich dem ersten Offizier ein leichter Seufzer. „Was ist?“, wollte der Kapitän darauf hin wissen. „Ach, ich mach mir Sorgen um Seto Kaiba. Er ist so ein netter junger Mann...“ Wieder entfuhr James Norrington ein leiser Seufzer. „Und wieso machst du dir Sorgen?“, verständnislos schüttelte der Kapitän seine dunklen Locken. „Alvarez – er hat sich an den Freund von ihm herangemacht.“, seufzte der erste Offizier. „Und? Das macht er schließlich auf jeder Tour – was ist das Problem dabei?“ „Dieser Seto Kaiba – er erinnert mich ein bisschen an mich selbst... er verschenkt nicht leicht seine Liebe – und ist umso unsicherer... Er hat Alvarez und seinen blonden Freund ziemlich genau beobachtet, und sein Minenspiel war wie ein offenes Buch, auch wenn er versuchte es nicht zu zeigen. Ich fürchte, er glaubt, gegen Alvarez verloren zu haben.“ „Und, glaubst du dass denn auch?“, wollte der Kapitän neugierig wissen. „Meinst du nicht, dass sein blonder Freund nicht auch noch ein Wörtchen mitzureden hat?“ Ein leichtes Lächeln zog über das Gesicht des Kapitäns. „Ich glaube, dass dieser Joey Wheeler sein Herz am rechten Fleck hat, und sich nicht beirren lässt. Warts nur ab...“, grinste Jack Sparrow schelmisch. „Um was wollen wir wetten?“ James Norrington schluckte und sein Herz begann schneller zu schlagen. „Wenn du verlierst, darf ich dich fesseln – und verliere ich, darfst du einen Monat lang oben sein.“, grinste der Kapitän anzüglich und amüsierte sich über die Röte im Gesicht seines Liebsten. Danach wurde es still zwischen den Beiden, und nur noch ein leises Seufzen und Stöhnen war zu vernehmen.
 

~~~
 

Grinsend, aber auch ziemlich nachdenklich, ging Joey zurück zur Suite die er mit Seto bewohnte. Er schallt sich selbst einen Dummkopf, dass ihm die wahren Absichten Juan Alvarez nicht aufgefallen waren und es deshalb überhaupt erst zu dem Missverständnis zwischen ihm und Seto kommen konnte. Wenn er es so im Nachhinein betrachtete, dann fielen ihm verschiedene Dinge ein und auf, die er als absolut harmlos angesehen hatte, die aber überhaupt nicht so harmlos waren, wie er erkennen musste. Er musste sich unbedingt bei Seto entschuldigen. Mit diesem Vorsatz öffnete er die Kabinentür und trat hinein.
 

„Seto, ich muss...“, begann Joey. „Hast du dein Schäferstündchen beendet? Bin ich jetzt wieder dran?“, unterbrach der Brünette seinen Freund bitter. „Seto, hör mir doch bitte zu.“, versuchte der Blonde es von Neuen. „Wozu soll ich mir deine Lügen anhören? Denn etwas anderes hast du mir doch nicht erzählt.“, wehrte der Brünette ab. „Ich hab dich nicht angelogen – NIEMALS.“, gab Joey leicht aufgebracht zurück. Er war sich keiner wirklichen Schuld bewusst, schon gar nicht, dass er seinen Partner zu irgendeiner Zeit angelogen hätte.

„Nein? Hast du nicht?... Wir waren doch kaum auf diesen Schiff, da hast du dich mit diesem Alvarez eingelassen.“, wurde Seto lauter, ein gefährliches Funkeln zeigte sich in seinen Augen. „Muss ich da nicht annehmen, dass alles vorher eine Lüge war?“ „Wie kommst du denn nun auf diesen Schwachsinn?“, wollte der Blonde im Gegenzug wissen. „ICH habe mich ganz gewiss nicht mit diesem Alvarez eingelassen, damit du es nur weißt. Doch du vertraust mir offensichtlich nicht.“ Aufgebracht lief Joey in der Kabine auf und ab.
 

„Wer hat sich denn so vertraut anfassen lassen? Außerdem hab ich gesehen, wie ihr euch geküsst habt. Wie willst du das erklären? Kannst du mir DAS sagen?“, fauchte der Blauäugige. Längst schon war er aufgesprungen und stand nun ganz dicht vor dem Blondschopf. Er war wütend... wütend auf sich, auf Joey und nicht zuletzt auf Alvarez. „Woher weißt...?“ Joey war stehen geblieben und ihm blieben die weiteren Worte im Hals stecken. „Hast du mir etwa nachspioniert?“, fragte er gefährlich ruhig.

„Nein... ich wollte mich bei dir entschuldigen, weil ich überzogen reagiert hatte. Ich hab euch auf dem Achterdeck gesehen.“, antwortete Seto ruhig – zu ruhig. „Ich habe gesehen wie ihr euch geküsst habt.“, wiederholte er noch mal. „Und für dich war dann natürlich sofort alles klar.“, erwiderte der Blonde sarkastisch. „Du hast dir dann sicher auch noch die Zeit genommen und abgewartet, wie Alvarez von mir eine gefeuert bekommen hat.“, beißend vor Hohn spukte Joey die Worte aus.
 

„Was erwartest du von mir? Das ich deine Schwärmerei über den Kerl überhöre? Das ich es einfach übersehe, wenn er dich berührt? Es ignoriere, wenn er dich küsst? Das sind verdammt viele Dinge, die ich kommentarlos hätte schlucken müssen.“, konterte der Brünette zynisch. „Du willst mir doch nicht allen Ernstes weiß machen, das du diese Anmache nicht mitgekriegt hast?“

„Stell dir mal vor – JA.“, kam es bitter von Joey. Er hinterfragte nun mal nicht gleich jedes Tun eines anderen Menschen misstrauisch. „Und eigentlich hatte ich mich gerade für meine eigene Dummheit entschuldigen wollen. Doch das ist ja jetzt wohl überflüssig.“

„Ja, das ist es.“, stellte Seto kalt fest und ging an seinem Freund vorbei zur Tür. Die Hand schon am Griff, drehte er sich noch mal um. Nie hätte er gedacht, dass es einmal soweit kommen würde. „Mein Vater hatte doch recht.“ Mit diesen Worten verließ er die gemeinsame Suite.
 

Joey sank auf der Couch zusammen, als Seto die Suite verlassen hatte. „Idiot.“ Es fehlte nicht mehr viel, und er hätte einen Schuh hinter ihm her geworfen. Kurz darauf erhob er sich, suchte sich warme Sachen zusammen und eine Decke und verließ ebenfalls die Suite. Nichts hielt ihn mehr hier drinnen. Alles erinnerte an Seto, und an das, was hätte sein sollen. Verletzt und traurig suchte er sich eine Liege am Oberdeck und kuschelte sich in die Decke ein.
 

Seto suchte sich einen Platz am Bug des Schiffes, schlafen konnte er noch nicht. Der Ring an seinem Finger blitzte auf, die Strahlen des Mondes wurden von ihm reflektiert. Er hob seine Hand und starrte den Ring an. Unter dem Weihnachtsbaum hatten sie die Ringe getauscht und sich ewige Liebe geschworen. War das tatsächlich gelogen? Joeys Gesicht schob sich vor sein inneres Auge, wie er ihn voller Liebe ansah, da war keine Lüge in ihnen... dennoch. Ein anderes Bild tauchte auf, Joey und Alvarez, wie sie sich küssten. Einen Impuls folgend zog er den Ring vom Finger und wollte ihn schon über Bord werfen, jedoch hielt ihn etwas davon ab. Das Auge des dargestellten Drachen leuchtete auf – entschlossen steckte er sich den Ring in die Hosentasche, wegwerfen konnte er ihn später immer noch.
 

Jack Sparrow schüttelte den Kopf, als er bei seiner nächtlichen Inspektionsrunde die beiden schlafenden Gestalten an zwei ganz unterschiedlichen Orten fand. Nein, das sah gar nicht gut aus, die Befürchtungen seines ersten Offiziers schienen sich zu bewahrheiten. Mit Juan Alvarez musste unbedingt etwas geschehen, als erstes würde er ihn von den Passagieren abziehen, damit er nicht noch mehr Unheil anrichten konnte.
 

Joey litt still vor sich hin. Aus der Seglertruppe hatte er sich zurückgezogen, und auch dass ein gewisser Matrose nicht mehr dabei war, half ihm nicht über seinen Kummer hinweg. Seto sah er nur noch beim Essen, er brauchte ihm überhaupt nicht aus dem Weg zu gehen, das tat der Brünette schon für ihn. Sie sprachen kein Wort mehr miteinander, und als er entdeckte, dass sein Ring nicht mehr am Finger seines Liebsten steckte, brach für ihn seine Welt, und die Hoffnung auf baldige Beilegung des Streites, endgültig zusammen. Traurig hauchte er einen Kuss auf den Ring an seinem linken Ringfinger. „Wo bist du mein weißer Drache?“, flüsterte er leise.
 

Am nächsten Abend fand der Kapitän wiederum zwei seiner Passagiere schlafend an Deck vor – ausgerechnet die Beiden, die die teuerste Suite im Schiff gebucht hatten. Er wollte seine Runde gerade weiterziehen, als sein Blick auf etwas Glänzendes auf dem Boden gelenkt wurde. Es war ein rotgoldener Ring, mit einem Drachen aus Titan und einem Rubin als Auge – der Kapitän wusste genau, wem dieser Ring gehörte. Längst waren ihm die ungewöhnlichen Ringe des Paares aufgefallen, und er hätte sie sehr gern aus der Nähe betrachtet, doch nicht unter solchen Umständen. Er beschloss den Ring in Verwahrung zu nehmen, und ihn, für den Fall, dass sich der Streit des Paares nicht beilegte, am Ende der Reise dem Blonden zu übergeben.
 

Als der Kapitän die schlafenden Gäste die nächste Nacht wieder an Deck vorfand, stand sein Entschluss fest – Alvarez musste gehen.
 

Am kommenden Tag stand wieder ein Landgang an, und alle Passagiere waren entsprechend aufgeregt. Außerdem nahm die Caribean Dreams Frischwasser an Bord und einige andere frische Waren, die zur Verköstigung der Gäste gedacht waren. Joey hatte sich ein Herz gefasst, und wollte sich mit Seto aussprechen, so sollte der Urlaub nicht weitergehen, doch Seto war bei den Ersten die das Schiff verließen, er drehte sich nicht einmal nach ihm um, als er seinen Namen rief und so ließ er sich entmutigt zurückfallen. Er hauchte einen letzten Kuss auf seinen Ring, bevor er sich auf den Weg zur Brücke machte, wo er den Kapitän vermutete.

Er holte tief Luft und trat entschlossen an den Kapitän heran. „Würden sie mir bitte einen Gefallen tun?“, fragte er Jack Sparrow und zog dabei den Ring von seinem Finger. „Würden sie bitte meinem Freund diesen Ring zurückgeben? Ich schaff es leider nicht...“ Damit legte der Blonde dem verblüfften Kapitän sein kostbarstes Gut in die Hand. „Danke.“, hauchte er mit versagender Stimme, drehte sich um und verließ, während ihm zwei Tränen über die Wangen liefen, die Brücke.
 

Joey hatte seinen Entschluss gefasst – er würde nicht länger auf diesem Schiff bleiben. Er wollte auf die Insel und dort die Nacht abwarten... Ein letztes Mal betrat der Blonde die gemeinsame Kabine und schrieb ein paar Zeilen auf einen Zettel. Danach ging er zurück an Deck und wollte mit den letzten Passagieren übergesetzt werden – doch die Beiboote waren alle schon fort, und die Boote, die die Lebensmittel brachten, ebenso. So schlug sein schöner Plan fehl...
 

~~~
 

Seto ertrug die Situation bald nicht mehr, er versuchte dem Blonden nicht mehr zu begegnen. Nur bei den Mahlzeiten sah er ihn wieder und jedes Mal gab es ihm einen Stich. Die traurigen Augen und das viel zu ernste Gesicht passten nicht zu dem Mann, den er immer noch... liebte.

Er verfluchte seine eifersüchtige Reaktion, war aber in seinen Gefühlen so festgefahren, dass er keinen Weg sah, wie er den Streit beilegen konnte. Den Landgang nutzte er, um der Stimmung an Bord zu entkommen. Sehr wohl hörte er Joey seinen Namen rufen, aber er reagierte nicht darauf. Er fürchtete sich vor einem Gespräch, seiner Meinung nach konnte Joey ihre Beziehung nur noch endgültig beenden. Damit wäre jede Chance vertan, doch noch zu einander zu finden.

Schlimm genug, dass er den Ring verloren hatte, wie er den Tag vorher entsetzt festgestellt hatte. Warum hatte er ihn überhaupt abgenommen? Aus Dummheit, gestand er sich ein, so wie der vertrackte Streit auch aus seiner Dummheit geboren wurde. Als er dann bemerkte, dass der Braunäugige seinen Ring ebenfalls nicht mehr trug, zerbrach der letzte Funke Hoffnung auf Versöhnung.
 

~~~
 

Drei Tage schon herrschte beklommenes Schweigen zwischen Seto und Joey, sie vermieden es sich über den Weg zu laufen. Beide verbrachten sie ihre Nächte an Deck, nur zwangsläufig suchten sie die Kabine auf, um sich ihrer Körperpflege zu widmen und sich frische Sachen anzuziehen. Sie litten Beide unter dieser Trennung, aber für den Brünetten gab es im Augenblick keinen Weg zurück an die Seite Joeys und der Blonde unternahm keinen weiteren Versuch seinen ehemals Geliebten anzusprechen. Lieber gar nicht mit ihm reden, als wieder ignoriert zu werden, dachte er sich.
 

Der erste Offizier beobachtete die beiden Männer, so fröhlich und verliebt wie Beide auch an Bord gekommen waren, so enttäuscht und hoffnungslos waren sie jetzt. Alvarez hatte er mit der letzten Lebensmittellieferung von Bord geschickt – jener war ihm schon lange ein Dorn im Auge. Die amourösen Abenteuer, die er sich viel zu oft mit Passagieren leistete, gingen zu weit. Fand er bisher stets willige Opfer, die schon mit dem Vorsatz zu flirten, und auch mehr, an Bord gekommen waren, so hatte er sich diesmal eindeutig den und die Falschen ausgesucht. Deshalb hatte sein Verhalten bisher keine Folgen für ihn gehabt, da er sich nie in Beziehungen gedrängt hatte, so wie diesmal. Dieser dumme Matrose hatte einen schweren Schaden angerichtet, Norrington hoffte, dass er diesen bis zum Ende der Reise wieder beheben konnte. Viel Zeit blieb ihm für sein Vorhaben nicht – nur noch wenige Tage.
 

Am Nachmittag suchte er den Brünetten auf. „Mr. Kaiba, da sind sie ja. Wir ankern gleich, dann haben die Passagiere Zeit, um ausgiebig im Meer zu baden. Wir haben auch zwei Jet-Ski's an Bord, wie wäre es. Wollen sie mit mir ein paar Runden drehen?“ Wenn er den Blauäugigen etwas aufgemuntert hatte, konnte er vielleicht mit ihm über dessen Freund reden. „Sehr freundlich von ihnen Mr. Norrington. Aber...“, antwortete der Angesprochene und wurde gleich unterbrochen. „Kein 'aber'. Es bringt sie auf andere Gedanken und man kann seine Aggressionen ein wenig abbauen.“, bestimmte der erste Offizier.

Er nahm den Brünetten am Arm, zog ihn mit sich unter Deck und dort ging es Richtung Heck. Bevor sie die herunter gelassene Badeplattform betraten, suchten sie einen kleinen Raum auf. Dort gab Norrington Seto einen Neoprenanzug. „Es ist besser wenn sie den anziehen. Ohne würden sie zu sehr auskühlen.“, erklärte er dem verdutzten Mann. Kurz verschwand der Ältere, um einige Befehle zu geben, kam dann wieder und zog sich ebenfalls um.
 

Wenig später standen sie draußen auf der Plattform und Norrington erklärte Kaiba, wie der Jet-Ski funktionierte. Jener fühlte sich gar nicht wohl in seiner Haut, der Schutzanzug saß hauteng – kein Blatt Papier würde dazwischen passen. Jetzt musste er noch eine Schwimmweste anlegen, das seien Sicherheitsbestimmungen, bedauerte Norrington.

Was der Blauäugige nicht ahnte, war, dass sich jeder Muskel unter der zweiten Haut abzeichnete. Die anwesenden weiblichen Passagiere warfen begehrliche Blicke auf ihn und wünschten sich, die Frau an seiner Seite zu sein. Auch Norrington wurde ganz warm zumute und er wollte dem Brünetten schon ein Kompliment machen, als er die Worte in letzter Sekunde herunterschluckte. Anbetracht der momentanen Situation, wäre es mehr als unpassend.
 

Einige Passagiere befanden sich auf der Plattform, um ein Bad im Meer nehmen zu können und auf die Frage nach gefährlichen Fischen – sprich Haien – wurde gesagt, dass es hier in der Regel keine gäbe. Der erste Offizier und Kaiba setzten sich auf die Jet-Ski's, starteten und fuhren ein Stück vom Schiff weg, um die Schwimmer nicht zu stören. Dort gaben sie Gas und Seto genoss die Geschwindigkeit – eine Zeitlang konnte er sogar den Streit mit Joey vergessen, aber der Mann an seiner Seite war nicht richtig. Er stoppte sein Gefährt und Norrington hielt neben ihm. „Was ist? Probleme mit dem Jet-Ski?“, erkundigte sich dieser.

Der Blauäugige schüttelte den Kopf. „Nein, damit ist alles in Ordnung. Es ist nur...“, er seufzte und sah seinen Begleiter an. „Es ist nichts persönliches, aber nicht sie sollten hier sein. Das hier ist etwas das ich gern mit Joey gemacht hätte... er müsste hier bei mir sein.“ „Gut, dass sie das erkennen. Sie sollten sich mit ihm versöhnen.“, riet ihm der Ältere. Nachdenklich blickte der junge Mann auf den Segler, Sehnsucht schlich sich in blaue Augen, doch nicht für lange und Seto straffte wieder seine Gestalt. Gerade wollte er etwas erwidern, da drang entsetztes Geschrei an ihre Ohren.
 

Beide Männer sahen verwundert zum Schiff. „Was ist da denn los?“, sprach der Offizier mehr mit sich selbst. Kaiba ließ seinen Blick wandern, dann sah er es... die typische dreieckige Flosse, eine recht große noch dazu. Hektisch versuchten die Schwimmer an das Schiff und damit aus dem Wasser zu kommen, nicht ahnend, dass sie durch ihre Angst und ihre wilden Schwimmbewegungen die Neugier des großen Fisches erst recht weckten. Aber eine Frau war zu weit raus geschwommen, sie würde es niemals rechtzeitig zum Schiff schaffen.

Norrington und sein Begleiter holten das letzte aus ihren Wasserfahrzeugen heraus. Der Brünette war einige Meter vor dem Offizier. Auf dem Segler machten sich drei Matrosen mit einem kleinen Beiboot bereits auf den Weg zu der Schwimmerin. Der Hai jedoch ließ sich durch nichts beirren und schwamm einen Angriff auf die Frau im Wasser, diese schrie ihre Angst heraus und wurde immer hysterischer in ihren Bewegungen. Der zweite Mann des Schiffes holte auf... gleich würde der Hai sein Ziel erreicht haben. An Bord des Großseglers brach ebenfalls Panik aus, alle schrieen durcheinander, verfolgten ungläubig das Drama, das sich dort auf dem Wasser anbahnte.
 

In letzter Sekunde fuhr der Blauäugige zwischen den hungrigen Fisch und sein Opfer. Kaiba streifte den Hai und brachte ihn dadurch zum abdrehen, doch das bekam er nicht mit. Er hatte genug damit zu tun, nicht gegen das Schiff zu prallen, nur gelang ihm das nicht so ganz. Kaum das er den Fisch erreichte, drehte er auch schon nach links ab, war aber zu schnell... mit seiner rechten Seite schrammte er am Schiffsrumpf entlang, bis er wieder Abstand zwischen sich und die 'Caribean Dreams' brachte. Er missachtete den Schmerz seiner rechten Seite und sah sich nach dem Hai und der Frau um. Inzwischen hatten die Matrosen die Schwimmerin erreicht und halfen ihr gerade aus dem Wasser, während Norrington mit seinem Jet-Ski um die Gruppe kreiste. Als die Frau in Sicherheit war, steuerte er auf Kaiba zu und vom Schiff her drangen Jubelrufe zu ihnen. Der Hai jedoch gab nicht auf, er wollte fressen – und hier gab es leichte Beute. Er fixierte das Ding das ihm Schmerzen zugefügt hatte – mit aller Kraft schwamm er darauf zu und rammte es.

Dieser Angriff kam völlig unerwartet für den Brünetten, er konnte sich nicht halten und stürzte ins Wasser. Kurzzeitig tauchte er auf, versuchte seinen Jet-Ski zu erreichen und erkannte, dass er es nicht schaffen würde. Suchend sah er sich nach dem Hai um, starrte auf die Rückenflosse im Wasser und kurz darauf verschwanden der Hai und sein Opfer von der Wasseroberfläche... einige Sekunden später erschien die Schwimmweste an der Oberfläche, doch von ihrem Träger gab es keine Spur.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Firesplash
2009-06-21T08:00:40+00:00 21.06.2009 10:00
drama baby! XDDD *lach*
hachja.. ein spannendes kapitel...
der streit zwischen ihenn ist wirklich shclimm... *shcnief*
und dann rammt seto mal eben nen hai und geht unter >___<
*an ihn klammer*
Von: abgemeldet
2009-05-03T12:00:05+00:00 03.05.2009 14:00
Olala… X.x
Das ist ja richtig DRAMATISCH! *o*
Klasse… gefällt mir ganz gut. ^^
[…] „Wenn du verlierst, darf ich dich fesseln – und verliere ich, darfst du einen Monat lang oben sein.“, grinste der Kapitän anzüglich und amüsierte sich über die Röte im Gesicht seines Liebsten. […]
*umfall* OH.MEIN.GOTT.!!!
Das ist schon gefährlich, denn Liebschaften untereinander in so einem Betrieb sind untersagt!
[…] „Mein Vater hatte doch recht.“ […]
AUTSCH! >.<
[…]Als der Kapitän die schlafenden Gäste die nächste Nacht wieder an Deck vorfand, stand sein Entschluss fest – Alvarez musste gehen. […]
Schon interessant und vorteilhaft für die Beiden, aber ist sowas wirklich ein Entlassungsgrund? Ö.ö
[…] „Würden sie bitte meinem Freund diesen Ring zurückgeben? Ich schaff es leider nicht...“ Damit legte der Blonde dem verblüfften Kapitän sein kostbarstes Gut in die Hand. „Danke.“, hauchte er mit versagender Stimme, drehte sich um und verließ, während ihm zwei Tränen über die Wangen liefen, die Brücke. […]
T///////T
Echt traurig.
Aber es schlägt mir irgendwie auf den Magen, dass die Schiffscrew sich so in die Passagierprivatangelegen einmischen und sich auch involvieren lassen…
[…]jener war ihm schon lange ein Dorn im Auge. Die amourösen Abenteuer, die er sich viel zu oft mit Passagieren leistete, gingen zu weit. […]
Schon, aber deshalb gleich eine Entlassung ohne Vorwarnung?
[…]In letzter Sekunde fuhr der Blauäugige zwischen den hungrigen Fisch und sein Opfer. Kaiba streifte den Hai und brachte ihn dadurch zum abdrehen, doch das bekam er nicht mit. […]
Uih… *mitfieber*
[…]einige Sekunden später erschien die Schwimmweste an der Oberfläche, doch von ihrem Träger gab es keine Spur.[…]
*umfall*
EIN FIIIESER BRAKE! >.<
*wink* Pan


Von: abgemeldet
2009-04-25T13:28:23+00:00 25.04.2009 15:28
hallo^^ ich bin mal wieder in schreiberlaune^^
Um erlich zu sein ...ich mach mir auch langsam sorgen um unsere beiden Liebsten....aber ich denke man kann sie noch zusammen führen joey oder Seto geben doch nicht so schnell auf...auch wenn sie schon zwei Dickschädel haben..mhm....ach nee ich denke das klappt schon zwischen den beiden..
Wisst ihr ich, habe so eine leichte Abneigung gegen Alvarez ..aber nur eine leichte..bekomme ich seine Adresse und seine Telefonnummer?Ich will mich mal mit ihm unterhalten XD
nee quark mact weiter so..

Lg
euer Kummerkasten
Von:  Nisa
2009-04-19T17:09:18+00:00 19.04.2009 19:09
Langsam bekom ich angst um die beiden
das die auch immer so stur sein muesse!
Da war es schon so schwaer am Anfang fuer die beiden und jetzt gehts auch noch so weiter
Dabei hab ich mir ihre Flitterwochen fuer die beiden so schoen vor gestellt *schnief*

Und jetzt is auch noch Seto verschwunden *heul*
Kann es noch schlimmer kommen?
Ich bette das nicht

schreibt schnell weiter
is mega spannent ^^
mlg eure Nisa
Von:  mu_chan
2009-04-19T08:12:48+00:00 19.04.2009 10:12
also ne *ins taschentuch schnäuz* seto is doch hoffentlich noch am leben oder?????

oder meine theorie: er hat sich unterwasser in einen drachen verwandelt und kämpft jetzt mit dem hai unterwasser!!!!!

schreibt bitte schnell weiter!!!!!
seto und joey müssen wieder zusammen kommen!!!!
es wäre echt nicht fair das sie sich so unausgesprochen trennen!!!!
dit geht einfach nicht!!!

lg mu_chan
Von:  Sammy5522
2009-04-18T17:18:15+00:00 18.04.2009 19:18
Hi!
Endlich konnte ich eure bonusstory lesen.
Echt super!
Man die spannung übertrifft bei weitem die von Himmelskinder!!!!! :)
Aber ihr seid fies genau an dieser stelle aufzuhören.

Alles liebe und ganz doll drück!!!

eure sammy
Von:  Rani
2009-04-18T16:40:32+00:00 18.04.2009 18:40
Wenn das mal nicht spannend ist? ALso echt ich bin neugierig wie es weiter geht bitte schreibe schnell weiter du schreibst wirklich gut mach weiter wie bis her
Von:  Jackie20
2009-04-18T09:56:05+00:00 18.04.2009 11:56
hoffentlich ist mit seto alles in ordnung wehe der hai hat ihm
gefressen dan aber
er muss mit joey wieder zusammen kommen
und wehe nicht dann aber
sie müssen wieder glücklich werden also bitte schreib schnell weiter
Von:  soraya-solan
2009-04-18T09:21:28+00:00 18.04.2009 11:21
Neeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiin!
*an der Reling steh und Seto such*
das geht doch nicht,
der Hai kann ihn doch nicht einfach fressen.
*laut schrei*
Verwandel dich! Mach den Hai fertig!
*weiter such*

Er kann doch Joey nicht ganz allein lassen.
Nein das geht doch nicht.
das wäre für Joey das entgültige Ende.
Ich will das die Beiden wieder glücklich sind,
sie haben jetzt durch denStreit schon so viele Tage verloren.
So viele Tage, die sie zusammen genießen wollten.
Sie sollen wieder glücklich sein. *heul*

Aber immerhin ist Alvarez weg.
Obwohl ich es schöner gefunden hätte
wenn Seto ihn ein bischen geröstet hätte.
So am Spieß auf ganz kleiner Flamme. *daran denk und fies grins*
Ja das hätte ich gut gefunden.
Denn immerhin hat er das ganze verursacht.

Das ist wirklich ein ganz fieser Break,
aber das hattet ihr mir ja schon gesagt.
*schmoll*
aber wehe es geht nächste woche nicht weiter.
Ich will sie wieder zusammen sehen. *heul*

VlG eure Kükenmama
*weiter an Reling steh, heul und Seto such*


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