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Longing for your Embrace

AoixUruha
von

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es gibt Tage an denen man gar nicht erst aufstehen sollte …

Die Sonne schien unerbittlich durch Aois Wohnzimmerfenster, aber das störte ihn nicht. Uruha war einer dieser Langschläfer; er konnte einfach immer schlafen und überall. Doch an diesem Morgen wurde er nach nur 5 Stunden ruckartig aus dem Schlaf gerissen.

Im ersten Moment wusste er gar nicht, was ihn geweckt hatte und es war ihm auch egal. Er drehte sich grade mit dem Gesicht zu Lehne und zog sich die Decke über den Kopf, als er etwas vernahm, dass ihn bis in die Tiefen seines, vom Alkohol geplagten, Gehirns erschütterte.

„Schläfst du etwa noch?“, schrie eine Frauenstimme durch die Wohnungstür und augenblicklich folgte ein markerschütterndes Klopfen. Uruha setzte sich auf und griff sich mit einer Hand an seine schmerzende Stirn. Wer zur Hölle war denn das? Wenn Aois Liebschaften so früh morgens an die Tür klopften, dann war er tatsächlich froh schwul zu sein.

„Hallo?“, quietschte die Frauenstimme wieder und Uruha zuckte fluchend zusammen. Frauen: das Kreuz der Männerwelt. Er erhob sich unsicher schwankend und mit halb geschlossenen Augen. Auf dem Weg zur Tür versuchte er noch kurz seine Haare nicht all zu schlimm aussehen zu lassen – immerhin hatte er einen Ruf zu verlieren – und öffnete dann mit mürrischem Gesichtsausdruck.

„Schande …“, nuschelte er, als er die Frau vor sich entdeckte. Gut, hässlich war sie nicht, aber bestimmt schon Mitte vierzig, wenn nicht noch älter, und das konnte auch ihre Gucci Sonnenbrille nicht verbergen, oder ihre Edelklamotten. Er hätte ja nie gedacht, dass Aoi auf versnobte ältere Frauen stand.

„Wer sind denn Sie?“, entrüstete sich die Dame, zog ihre Sonnenbrille von der Nase und musterte seinen nackten Oberkörper. Vielleicht hätte er sich noch eben sein Hemd anziehen sollen, jetzt war es auch zu spät dafür.

Uruha fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und gähnte. Verdammt, er war müde und wollte nur schlafen, konnte die Frau nicht einfach wieder abhauen. Aber im Vergraulen war er gut.

„Wir kaufen nichts an der Tür …“, sagte er gelangweilt und wollte grade die Tür wieder vor der Gucci-Frau schließen, als eine Hand an ihm vorbei griff und ihn davon abhielt.

„Mutter! Hallo!“, sagte Aoi bemüht fröhlich und küsste die Frau, die noch immer einen säuerlichen Gesichtsausdruck hatte, kurz auf jede Wange. „Komm doch rein“

Aois Mutter? Das erklärte so einiges. Zwar verdeckte Aoi Uruha so gut es ging, aber die Frau ließ ihren Blick trotzdem nicht von dem Brünetten. Er hatte ja auch einen tollen ersten Eindruck gemacht, halb nackt und verkatert. Und wieso war Aoi komplett bekleidet und sah aus, als hätte er noch nie etwas von Alkohol gehört? Das war doch unfair.

Aoi geleitete seine Mutter zu der Sitzecke und bot ihr einen Sessel an, während er unauffällig Uruhas Hemd aufsammelte und ihm in die Hand drückte, woraufhin dieser es augenblicklich überzog.

Aoi saß schon auf dem Sofa, auf dem er eben noch so friedlich geschlafen hatte, und bedeutete ihm mit einem kurzen Blick sich neben ihn zu setzen. Am liebsten wäre Uruha gegangen, aber er konnte seinen Freund wohl jetzt nicht hängen lassen, also setzte er sich widerstrebend.

Die Augen der Gucci-Frau glitten noch einmal kurz über Uruha, ehe sie ihre goldene Handtasche neben sich ablegte und ihre Aufmerksamkeit auf ihren Sohn richtete.

„Du hast vergessen, dass ich heute vorbeikommen wollte, nicht wahr?“, fragte sie anklagend und bedachte Aoi mit einem derart strafenden Blick, dass Uruha sich glücklich schätzte, nicht in Aois Haut zu stecken.

„Nein, natürlich nicht, ich hatte nur nicht erwartet, dass du vormittags …“ Der Schwarzhaarige schaffte es nicht seinen Satz zu beenden, da seine Mutter schon wieder zu sprechen begann.

„Ich hätte gerne einen Tee“, sagte sie. Nach kurzem Zögern erhob sich Aoi und sah dabei aus, wie ein Haushund, den man geschlagen hatte. Es war sicher nicht leicht, unter so einer Mutter aufzuwachsen, dachte Uruha und war froh Aois Mutter bislang noch nie begegnet zu sein.

„Möchtest du vielleicht einen Kaffee?“, fragte Aoi ihn und Uruha sah, wie die Aufmerksamkeit der Gucci-Frau wieder auf ihn überging.

„Ja, bitte“, sagte er überhöflich und versuchte der Frau freundlich zuzulächeln, als Aoi in die Küche verschwand.

Aois Mutter lehnte sich etwas vor und platzierte ihre perfekt manikürten, roten Fingernägel knapp unterhalb ihres schwarzen Rocksaums, auf der dünnen Strumpfhose, die ihr Knie bedeckte. „Und Sie sind ein Freund meines Sohnes?“, fragte sie mit deutlicher Verachtung.

„Ähm, ja. Wir sind in einer Band“, antwortete Uruha und kam sich dabei etwas dämlich vor. Immerhin hatten sie ziemlich großen Erfolg und alle Verwandten von anderen Bandmitgliedern, die er bis jetzt getroffen hatte, kannten sogar ihre Namen, ohne, dass sie sich vorstellen mussten.

„Verstehe“, sagte Aois Mutter und klang dabei noch herablassender. Es schien nicht so, als würde sie sich sehr für den Beruf ihres Sohnes begeistern können.

„Uruha ist auch Gitarrist“, ergänzte Aoi, der mit einem Tablett in den Händen wieder zu ihnen trat. Uruha nahm dankbar die Tasse Kaffee und trank einen Schluck.

„Interessant“, kommentierte seine Mutter Aois Aussage und sah wieder zu Uruha, der sich viel lieber nur mit seinem Kaffee beschäftigt hätte. „Haben Sie eine Freundin?“

„Mutter!“, sagte Aoi laut und wirkte dabei mehr als peinlich berührt. Uruha sah verwundert zwischen dem Schwarzhaarigen und seiner Mutter hin und her.

„Denn sehen Sie mein Sohn scheint es nicht für nötig zu halten, eine Familie zu gründen. Und dabei hat seine Schwester erst vor kurzem geheiratet und gestern hat sie mir erzählt, dass sie schwanger ist. Kinder sind unsere Zukunft“, sagte sie bestimmt und nahm einen Schluck Tee.

Hätte Uruha nicht Aois Miene gesehen und sich zusammengerissen, hätte er laut loslachen können. Diese Frau war das Schlimmste, was er in seinem ganzen Leben erlebt hatte. Armer Aoi.

„Und, haben Sie?“, fragte ihn Aois Mutter und Uruha zog verwirrt eine Augenbraue hoch.

„Eine Freundin!“, ergänzte sie genervt und der Brünette grinste. Für einen Moment war er kurz davor die Wahrheit über sich zu sagen, aber dann entschloss er sich für die halbe Wahrheit.

„Nein, Ma’am“, sagte er und grinste breit.

Aois Mutter schnaufte. „Das liegt alles nur daran, dass ihr euch so seltsam kleidet. Wenn ihr euch wenigstens nicht auch noch schminken würdet“, sie seufzte theatralisch, „Ich meine sehen Sie sich doch mal an, oder meinen Sohn, sie sehen fast aus wie Frauen! So findet man auch keine Freundin!“

Uruha unterdrückte erneut ein Lachen und beobachtete, wie Aois Gesichtsausdruck immer panischer wurde. Aber peinliche Verwandte störten Uruha nicht, seine Schwestern waren auch seltsam, wenn auch nicht versnobt.

„Alle Frauen die eventuell Interesse hätten, werden ja verscheucht, weil sie denken ihr wäret“, sie machte eine Pause, als müsste sie sich auf das nächste Wort sehr konzentrieren, damit es über ihre Lippen kam, „… homosexuell“, flüsterte sie in ihren Tee. Uruhas Grinsen wurde immer breiter und fast freute er sich darauf, dass sie weitersprach. Die Ironie dieser Situation, der nur er und Aoi sich bewusst waren, war einfach zu lustig.

„Aber man kann darauf ja meistens gar nicht vom Aussehen schließen“, warf Uruha fröhlich ein und Aoi sah ihn entsetzt an.

„Oh, wie wahr. Erst letztens hat deine Cousine“, sie warf Aoi einen kurzen Blick zu, „eine Freundin - in bestimmtem Sinne - mit nachhause gebracht und das in unserer Familie …“ Sie seufzte wieder. „Ich meine, deine Tante hätte doch so gerne Enkel gehabt. Aber viel schlimmer ist ja, dass diese Homosexuellen keine Beziehungen führen, sondern sich jede Woche jemand neuen suchen. Einfach unakzeptabel dieses Leben. Ekelhaft, wenn man sich vorstellt diese Menschen ergreifen normale Berufe und unterrichten am Ende vielleicht unsere Kinder und …“

Uruha hatten schon den Mund offen, um zu diesen absurden Anschuldigungen seine Meinung zu sagen, als Aoi unerwartet das Wort ergriff.

„Mutter es reicht! Du kannst dir ein solches Urteil gar nicht erlauben, weil du nämlich keine Homosexuellen kennst! Viele meiner Freunde sind schwul und ich würde sie gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen!“ Erst hatte Uruha den anderen nur überrascht angestarrt, doch bei diesen Worten konnte er nicht anders, als Aois Mutter leicht tuntig zuzuwinken.

„Sie …?“, brachte diese nur zustande und starrte Uruha entsetzt an.

„Ach und falls es Sie interessiert, wir sind sehr wohl zu Beziehungen fähig“, sagte er freundlich grinsend und zwinkerte ihr heiter zu.

Es dauerte einen Moment, bis die Gucci-Frau wieder ihr nobles Äußeres in Stand gesetzt hatte und nun gleich einer Gottesanbeterin Uruha bösartig anstarrte.

„Warum sind Sie eigentlich so früh hier?“, fragte sie nun schnippisch und Uruha lächelte mild.

„Ich glaube nicht …“, setzte Uruha an, aber abermals ergriff Aoi das Wort. Eben noch hatte er wie ein verängstigter Junge gewirkt und jetzt machte er seine Mutter nieder; Uruha musste zugeben, dass er beeindruckt war.

„Er ist hier, weil er hier geschlafen hat!“, sagte Aoi bestimmt und seine Mutter starrte ihn mit offenem Mund an. Ihr Blick huschte zwischen ihm und Uruhas Grinsen hin und her und sie schluckte trocken.

„Und ich glaube, du solltest für heute erst einmal gehen“, ergänzte Aoi und brachte seine Mutter zur Tür, ohne dass diese noch etwas sagen konnte. So schnell die Gucci-Frau aufgetaucht war, so schnell war sie auch wieder verschwunden. Aoi knallte die Tür etwas zu heftig zu und stiefelte dann wütend in einem Kreis um die Couch und blieb vorm Fenster stehen. Uruha konnte nicht wirklich sagen warum, aber Aoi war doch tatsächlich sauer und dabei war er nicht mal direkt betroffen. Er schon, aber ihm waren solche Sprüche inzwischen schon egal geworden.

Uruha beobachtete den anderen, wie er sich die schwarzen Haare energisch hinter die Ohren strich und anscheinend seiner Mutter dabei zusah, wie sie wegfuhr.

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„Ähm, du weißt schon, dass deine Mutter jetzt denkt, wir hätten was miteinander, oder?“, fragte er vorsichtig in die Stille und Aoi schnaubte laut.

„Soll sie doch!“, entgegnete Aoi nur. Uruha stand langsam auf und stellte sich neben den anderen, der immer noch aus dem Fenster starrte. Sein ganzes Gesicht war hart vor Zorn. Uruha mochte es nicht, wenn er so dreinblickte

„Ich konnte es nur nicht mehr ertragen, dass sie wieder diesen Mist erzählt hat … und dass du es dir anhören musstest. Tut mir leid.“

Plötzlich klang er fast traurig und Uruha hatte das dringende Bedürfnis den anderen in die Arme zu nehmen und dann fiel ihm wieder ein, dass Aoi noch in der Nacht gesagt hatte, er würde gerne von ihm umarmt. Also trat Uruha näher an den anderen heran und legte sanft seine Arme um ihn.

„Ist schon okay, mich stört das nicht mehr“, sagte er leise und zog Aoi noch etwas näher zu sich. Langsam entspannte sich der Körper des Kleineren und Uruha spürte, wie er sich leicht gegen ihn lehnte. Vorsichtig, als hätten sie sich noch nie umarmt, drehte sich Aoi zu ihm um und legte seine Hände auf Uruhas Rücken. Aoi war warm, so warm. Und Uruha zog ihn noch näher an sich. Der Schwarzhaarige gab ein zufriedenes Seufzen von sich, als sein Kopf auf die Schulter des anderen sackte und dort liegenblieb. Uruha schloss die Augen und vergrub seine Nase vorsichtig in Aois Haar. Ein wohliges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus; er könnte ewig so stehen bleiben.

„Sie kapiert einfach nicht, dass es egal ist, welches Geschlecht die Person hat, die man liebt. Wenn man jemanden wirklich liebt ist das doch unwichtig, oder?“, flüsterte Aoi gegen seine Schulter und Uruha lächelte. „Klar“, sagte er nur, während seine Finger unbewusst begonnen mit Aois Haaren in seinem Nacken zu spielen. Der andere gab etwas wie ein leises Schnurren von sich und als seine Hände bis zu Uruhas Taille sanken, lief dem Brünetten ein angenehmer Schauer über den Rücken. Irgendwas regte sich in seiner Magengrube, ein sanftes Kribbeln. Er atmete Aois Geruch tief ein und hielt für einen Augenblick die Luft an. In der kurzen Stille war das Kribbeln noch intensiver und er fragte sich verwundert, ob sein Herz eben auch schon schneller geschlagen hatte. Das Kribbeln erfüllte ihn und machte ihn seltsam glücklich und sehnsüchtig …

Dann wurde ihm plötzlich etwas klar und er schlug alarmiert die Augen auf. Er kannte dieses Gefühl, auch wenn er es schon länger nicht mehr gefühlt hatte. Er war so ein verdammter Idiot! Aoi war einer seiner besten Freunde, vielleicht sein bester. Und er war grade dabei sich in seinen besten Freund zu verlieben. Und der war zu allem Überfluss auch noch hetero. Verdammt, das konnte ja nur ihm passieren.

Vorsichtig löste er sich vom anderen, ohne ihn direkt anzusehen und räusperte sich leise.

„Ich sollte wohl mal nachhause, mich duschen und so.“ Er lächelte Aoi vorsichtig an und als der das Lächeln erwiderte, war auch dieses verdammte Kribbeln wieder da. Also sah er schnell wieder woanders hin.

„Du kannst auch hier duschen, wenn du möchtest“, schlug der Schwarzhaarige vor und Uruha schüttelte schnell den Kopf.

Biete mir nicht an mich in deinem Haus auszuziehen, tu das nicht, dachte er nur verzweifelt. Am Liebsten würde er sich selbst in den Hintern treten. Warum kribbelte es plötzlich, wenn es das doch gar nicht sollte?

„Ne, ist schon okay“, sagte er lässig und ging auf die Wohnungstür zu. „Und falls du deine Mutter noch mal schocken willst, ruf mich an!“, ergänzte er grinsend und öffnete die Tür.

Aoi lachte leise und sah kurz zu Boden, wobei ihm seine schwarzen Haare in die Augen fielen und als er ihn nun ansah, sah das einfach unverschämt unwiderstehlich aus. Er hatte Aoi ja schon immer für attraktiv gehalten, aber grade im Moment, war er zu verwirrt, um damit umgehen zu können.

„Bye!“, sagte er schnell, drehte sich um und eilte das Treppenhaus herunter.

Na super. Ganz toll hast du das gemacht Uruha! Seine Gedanken überschlugen sich auf dem Weg nach unten und er entschied sich dafür, einfach zu Fuß nachhause zu gehen, oder wenigstens ein Stück.

Warum ausgerechnet Aoi? Warum jemand aus der Band? Warum jemand, den er schon so lange kannte? Vielleicht verschwanden die Gefühle ja auch einfach wieder. Wahrscheinlich hatte er sich das nur eingebildet, weil Aoi das gesagt hatte, von wegen, es wäre egal welches Geschlecht die Person hat die man liebt und so. Immerhin hatte er ihn gestern Abend noch halb nackt gesehen und da hatte nichts gekribbelt, dabei wäre das doch viel logischer gewesen.

Uruha zog seine Packung Zigaretten hervor und zündete sich eine davon an. Beruhigen konnte die ihn auch nicht wirklich, aber er konnte wieder klar denken. Er würde einfach so tun, als hätte sich nichts geändert. Das war gut. Denn an Aoi ranschmeißen war keine Option. Dafür waren sie zu lange befreundet und es würde nur alles kaputt machen.

Als er endlich seine Wohnung erreichte, hatte er sich das als festen Vorsatz genommen und er fühlte sich schon weniger verwirrt. Erschöpft schloss er seine Wohnungstür auf, schlurfte den Flur entlang ins Wohnzimmer und ließ sich auf seine Couch fallen.

An manchen Tagen sollte man einfach im Bett bleiben, und heute war eindeutig einer dieser Tage.

Er streckte sich gemächlich und stellte dabei fest, dass es eindeutig zu früh war, um wach zu sein. Sein Körper fühlte sich an, als wäre er aus Blei und sein Rücken war schmerzhaft verkrampft, von Aois eindeutig nicht fürs Schlafen geeigneter Couch. Es gab jetzt nur zwei Optionen: entweder schlafen, oder einen schönen schwarzen Kaffee.

Nach kurzem Überlegen entschloss er sich für Option eins und kam mühsam auf die Beine.

Er hatte grade das Schlafzimmer betreten, als sein Telefon zu klingeln begann. Unschlüssig stand er da, den Blick auf sein Bett gerichtet und lauschte dem nervigen Klingeln. Nach einiger Zeit hörte es auf zu klingeln und der Anrufbeantworter ging ran.

„Ich glaub dir nicht, dass du nicht da bist!!!“, erklang eine Frauenstimme und Uruha stöhnte genervt auf. Plötzlich sah sein Bett noch verlockender aus und er machte einen schwankenden Schritt darauf zu.

„Geh raaaaaan looooos! Na komm schon! Zu lange schlafen ist ungesund!!! Steh auuuuf!!!“

Uruha warf einen bösen Blick in den Flur, seufzte noch einmal und ging schließlich doch zum Telefon. Alles in ihm sträubte sich dagegen den Hörer in die Hand zu nehmen.

„Hallo?“, grummelte er ins Telefon und hätte sich am liebsten selbst dafür getreten, dass er sich nicht einfach hingelegt hatte und so getan hatte, als würde er schlafen. Irgendwann hätte sie schon aufgegeben.

„Brüderchen!“, quietschte ihm seine Schwester ins Ohr, „Wie geht es dir so?“

„Schlecht!“, murrte Uruha und erntete dafür ein mitleidiges Geräusch.

„Och, hab ich dich etwa geweckt?“, fragte sie mit einer fast überzeugenden Unschuldigkeit in der Stimme und Uruha grummelte wieder.

„Nein, soweit bin ich gar nicht erst gekommen … was willst du, Midori?“

„Ich wollte nur sicherstellen, dass es bei Samstag bleibt!“, antwortete sie fröhlich.

„Tut es“, knurrte Uruha. Warum nur, war er nicht einfach ins Bett gegangen?

„Toll!“, sagte Midori begeistert. Im Hintergrund hörte Uruha Kindergeschrei, einen lauten Knall und dann schrie ihm seine Schwester ins Ohr, sodass er Angst hatte sein Trommelfell würde platzen. „Du hebst das sofort wieder auf, junger Mann. Aber SOFORT! Und lass deine Schwester in Ruhe!“

„Aber deine Blagen kommen nicht mit, oder?“, fragte Uruha, während er das Telefon ans andere Ohr hielt und darauf wartete, dass das taube Gefühl im andere nachließ.

„Seht ihr, so sehr hat euch euer Onkel lieb!“, sagte seine Schwester sarkastisch und Uruha schnaubte.

„Du weißt, das sind keine Kinder. Das sind Teufel!“, protestierte er und hörte, wie seine Schwester leise lachte.

„Hättest du mit ihnen gespielt, hätten sie auch nicht deinen Bademantel als Segel benutzt“, entgegnete sie lässig.

„Das war ein 500 Dollar Seidenkimono!!!“, beschwerte sich Uruha lauthals und erntete dafür und ein leises „Pff, und wenn schon“

Stille trat ein, in der Uruha über sein flauschiges Federbett nachdachte, bis ihn die Stimme seiner Schwester zurück in die Realität holte.

„Kommst du eigentlich allein?“

„Hä?“, machte Uruha nur verwirrt. Konnte die nicht endlich auflegen?

„Naja, falls du einen neuen Freund hast, wäre das die Gelegenheit ihn uns vorzustellen!“

Uruha seufzte „Hab aber keinen …“, murrte er und dachte wieder an Aoi, … na super!

Seine Schwester legte eine kurze Denkpause ein, ehe sie antwortete. „Bedeutet das, da ist einer der es werden könnte?“

Verdammt, wie war sie denn jetzt darauf gekommen? Wahrscheinlich hatte er doch zu frustriert geklungen.

„Ähm, ich weiß nicht … nein eigentlich nicht … ich muss jetzt auch auflegen, bis Samstag!“, murmelte Uruha geistesabwesend und hatte das Telefon schon fast vom Ohr genommen, als seine Schwester noch einen empörten Aufschrei von sich gab.

„Ey! Samstag will ich mehr wissen! So schnell wirst du mich nicht los!“

Uruha grummelte und legte auf. Blöde Schwestern. Blödes Kaffeetrinken, das hatte er beinahe schon wieder verdrängt. Und natürlich würde sein Liebesleben mal wieder Thema Nummer eins sein!

Und schon schwebte Aoi wieder in seinem Hinterkopf. Er grummelte erneut. Da half nur Kaffee, literweise, und am besten noch das schlechte morgendliche Fernsehprogramm, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kysume
2009-06-06T16:05:27+00:00 06.06.2009 18:05
Awwww!!!! Ich hab gerade beide Kapitel gelesen und ich liebe diese Fic! *_*
Wie süß Aoi sich verhält, wenn er betrunken ist, einfach niedlich! *_* So anhänglich und awwwww!!
Ha, Uru hat's erwishct, yeah! XD Der soll sich ranhalten und Aoi zum Kaffetrinekn mit bringen! XDDD

Ich pack mir deine Fic mal unter meine Favos! *_*
Von:  DragonSoul
2009-06-06T11:49:50+00:00 06.06.2009 13:49
Die Gucci-Frau XDDD also wirklich Aois mutter war echt amüsant xD
Und Uruha jaa~ war lustig wie er sich erst `zurückgehalten` hat...aber dann später sein tuntiges zuwinken eh ja *lol*
"arme mum" XD ..war gut gemacht...war wieder lustig zu lesen und ich freu mich schon auf den nächsten teil ^.^
Bab sui^^
Von: abgemeldet
2009-06-06T11:27:58+00:00 06.06.2009 13:27
haha xD
aois mum is echt zum schießen xDDD
ichglaube ichhätte sie bis zum platzen gereizt wenn ich uru gewesen wäre x333

udn urus schwester is lustig bin mal gespannt auf sie <3

yosh *auf nächstes kappi wart*


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