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Lay your Love on me

Jacob x Bella
von

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Kapitel 6: Not schafft neue Wege

Charlies Blick wanderte während des Abendessens immer wieder fragend und verwundert zwischen Jacob und mir hin und her. Jacob grinste die ganze Zeit wie ein Honigkuchenpferd und verputzte seine riesige Portion Kotelett mit Kartoffelbrei, während ich unter Charlies Blicken immer wieder hochrot wurde und mich ziemlich lang an meinem Essen aufhielt.

Als Charlie von der Arbeit nach Hause kam, hatte er mich und Jake gerade dabei erwischt, wie wir uns in der Küche mit Kartoffelschalen bewarfen und ein heilloses Durcheinander anrichteten. Ich hatte Jake nämlich gebeten, mir beim Kochen zu helfen, was sich als großer Fehler heraus stellte. Nach dem Kuss war er so euphorisch und aufgedreht, dass er einfach nicht von mir ablassen konnte, was mir schnell zu bunt wurde. Erst gab es einen kräftigen Klaps auf seine Finger, dann flog ein Kochlöffel und letztendlich bewarfen wir uns mit allem, was wir finden konnten. Charlie musste unser Lachen schon vor der Haustür gehört haben. Daher war sein erster Gang in die Küche, um zu sehen, was dort vor sich ging. Den kuriosen Anblick nahm er schweigend mit einem Kopfschütteln hin, doch ich bin mir sicher, den Anflug eines zufriedenen Lächelns auf seinen Lippen gesehen zu haben, als Charlie uns nach einer knappen Begrüßung wieder allein ließ.
 

„Ist es okay, wenn ich noch ein Weilchen bleibe? 1 oder 2 Stunden?“, fragte Jacob an Charlie gewandt. Mein Dad setzte einen grüblerischen Blick auf, schaute kurz zur Wanduhr über der Tür und nickte dann.

„Ausnahmsweise, aber nicht länger. Ihr müsst Morgen beide zur Schule.“

Jacob strahlte. „Prima! Sag mal Bella, isst du das nicht mehr?“ Und schwups war mein Teller weg.

„Wo lässt du das alles?“ Ich sah Jake kurz zu, wie er die Reste meines Koteletts inhalierte, und begann, den Tisch abzuräumen.

Gemeinsam wuschen wir schnell das dreckige Geschirr ab und zogen uns dann in mein Zimmer zurück. Unaufgefordert ließ Jacob sich auf mein Bett plumpsen, dass unter seinem Gewicht bedenklich quietschte, und sah mich erwartungsvoll an.

„Was ist? Hab ich etwas im Gesicht?“

Er grinste und schüttelte den Kopf. „Nein, im Gesicht nicht.“ Mit diesen Worten griff er nach meinem Handgelenk, zog mich zu sich heran und klaubte mir ein Stück Kartoffelschale aus dem Haar. „Sei froh, dass es kein Reis war. Da hättest du noch Tage lang was von.“

Fragend hob ich eine Braue. „Ich glaube, ich will gar nicht wissen, woher du das so genau weißt.“

Ich befreite mein Handgelenk aus seinem Griff und setzte mich im Schneidersitz neben Jacob aufs Bett. Sein Blick fixierte mich nach wie vor und ich war mir ziemlich sicher zu wissen, worauf er wartete. „Italien?“

Jake nickte. „Erzähl es einfach. Ich reiß dir schon nicht den Kopf ab. Seit heute nicht mehr.“ Er lächelte sanft, doch der Nachsatz ‚Nicht mehr’ machte mich stutzig.

„Moment, ich glaube vorher muß ich noch etwas klarstellen“, setzte ich an, doch Jacob fiel mir ins Wort.

„Das der Kuss vorhin keine Bedeutung hatte? Ach komm, Bella, hör auf dich selbst anzulügen. Ich bin es langsam leid.“

Jake lehnte sich zu mir und griff mit beiden Händen nach meinen Schultern. Dabei sah er mir mit ernstem Blick direkt in die Augen.

„Ich will dich nicht bedrängen, aber ich will auch nicht ständig von dir hören, das dieses oder jenes bedeutungslos sei, okay? Das ist es nicht. Nicht für mich und ich bin mir sicher, für dich auch nicht! Du bist nämlich eine verdammt schlechte Lügnerin. Der einzige Mensch, den du anlügen kannst, bist du selbst. Warum suchst du meine Nähe, wenn da nichts zwischen uns ist? Warum hast du mir nicht wie sonst einfach eine gescheuert, als ich dich geküsst habe? Du hättest mir kräftig zwischen die Beine treten können. Ich lag schließlich genau richtig. Aber das hast du nicht! Ganz im Gegenteil! Und wenn ich dir jetzt in die Augen schaue, soll ich dir sagen, was ich dann sehe?“ Er wartete meine Antwort nicht ab. „Ich sehe verdammt viele Fragen und Unsicherheit und Zweifel. Aber das ist nicht alles. Ich sehe auch Sehnsucht darin. Bella… lass dich einfach mal fallen und tu das, was dein Herz dir sagt. Stell deinen Verstand endlich ab und horch in dich hinein. Dann wirst du sehen…“ Er zögerte. „…was ich sehe.“

Uff, mir verschlug es einmal mehr die Sprache. Wie zum Geier konnte er den Nagel so genau auf den Kopf treffen? Das war einfach nicht fair. Scheinbar trug ich meine Gedanken ja wie ein offenes Buch mit mir herum. Verlegen schlug ich die Augen nieder, um seinem Blick auszuweichen.

„Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll Jake. Außer der Bitte, mir einfach Zeit zu lassen. Aber das sagte ich dir gestern schon. Ich würde mich gerne einfach fallen lassen. Aber weißt du, ich habe auch Angst, dich wieder zu enttäuschen, falls das mit mir und Edward eben doch… na ja... du weißt schon. Ich kann es nicht ausschließen. Ich hasse es ja selbst, dass ich mich nicht entscheiden kann. Ich find es zum kotzen, wenn ich ehrlich sein soll, aber das ändert leider nichts. Hab bitte Geduld mit mir.“

Jacob nickte und ließ mich los. „Ich gebe mir Mühe, aber sieh es mir nach, dass ich hin und wieder einfach nicht widerstehen kann. Es wäre so einfach mit uns, weißt du?“

„Ja, ich weiß.“

Er hatte verdammt Recht. Eine Beziehung mit Edward war schrecklich kompliziert. Ständig war Edward vollkommen angespannt und hielt sich krampfhaft zurück, damit er mich nicht mit seinen übermenschlichen Kräften verletzte. Küsse mussten abgebrochen werden, wenn sie zu leidenschaftlich wurden und jeder nähere Körperkontakt war streng verboten. Das nervte mich unheimlich. Ich wollte mehr! Und ich hätte all das bei Jacob haben können. Einfach so. Außerdem war es so leicht, mit Jake umzugehen. Wenn wir uns so gut verstanden, wie jetzt gerade, machte es mir unheimlich viel Spaß mit ihm zusammen zu sein. Wir konnten mit einander herumblödeln, Seitenhiebe austeilen und einfach nur Teenager sein. Das war mit Edward nicht so leicht. Er war manchmal einfach schrecklich steif. Ich liebte seine altmodische Art zu reden und jedes Mädchen wünscht sich einen Gentleman als Freund. Aber manchmal wollte man doch auch einfach nur mal jung und verrückt sein, rumtoben, sich mal mit dem anderen rangeln und nicht immer ständig auf der Hut sein müssen. Es hatte eben beides seine Vor- und Nachteile.

Also schön, Jake wollte, dass ich einfach nur mal meinem Gefühl folgte? Man konnte es ja auf einen Versuch ankommen lassen und mein Gefühl sagte, das ich gerne eine Umarmung hätte, wenn ich schon die unschöne Volterra - Geschichte erzählen musste. Ich rutschte dicht an Jake heran, drehte mich mit dem Rücken gegen ihn, lehnte mich an seine Brust, ergriff seinen rechten Arm und legte ihn um meine Hüften. Vorteil an dieser Sitzposition war, dass ich ihm nicht in die Augen schauen musste.

Jake verkrampfte sich im ersten Moment ein bisschen, doch dann schloss er mich fest in die Arme und vergrub sein Gesicht in meinem Haar.

„Nicht an den Kartoffeln verschlucken“, neckte ich und atmete einmal tief durch. „Also gut… Volterra.. Das Alice und ich Edward aufhalten konnten, hast du ja schon mitbekommen“

„Leider“, brummelte er leise. Ich sparte mir jeden Kommentar dazu, schließlich konnte ich kaum mit einem Jubelschrei seinerseits rechnen.

„Unglücklicher Weise hatten wir das zweifelhafte Vergnügen, auf die Volturi treffen zu dürfen. Edwards öffentlicher Auftritt ist von ihnen nicht unbemerkt geblieben. War eigentlich auch nicht anders zu erwarten. Jedenfalls gibt es mit denen nun ein kleines Problem. Die Vampire haben es schließlich nicht so sonderlich gern, dass Menschen von ihrer Existenz erfahren und ähm… tja.. ich bin wohl irgendwie ein Mensch.“

„Ein Glück!“

Ich seufzte, erzählte aber weiter. „Sie wollten mich nicht einfach so gehen lassen. Nur unter einer Bedingung“

Jacob versteifte sich augenblicklich. „Welche?“

„Ich… muß ein Vampir sein, wenn die Volturi die Cullens das nächste Mal aufsuchen werden.“

Schweigen. Jacobs Griff wurde fester, als hätte er Angst, ich könne mich plötzlich in Luft auflösen. Ich legte meine Hände auf seine und ließ ihm Zeit sich zu sammeln. Seine Brust hob und senkte sich hektisch und ich konnte seinen heißen Atem in meinem Nacken spüren. Es war offensichtlich, dass er gerade sehr um seine Beherrschung bemüht war. Seitdem er die Werwolfgestalt annehmen konnte, ging sein Temperament schneller mit ihm durch, als früher. Im schlimmsten Fall hatte er sich nicht unter Kontrolle und verwandelte sich, ohne es beeinflussen zu können.

„Und du hast zugestimmt.“

Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.

„Ich hatte keine Wahl. Wenn ich abgelehnt hätte, wäre ich jetzt tot.“

„Verstehe. Dann werden wir diese elenden Blutsauger töten müsse.“

Seine Stimme klang fest und entschlossen, duldete keine Widerrede. Ich wand mich aus seiner Umarmung, drehte mich um und sah ihn ernst an.

„Nein, Jake, das werdet ihr nicht. Das ist viel zu gefährlich. Was macht es denn schon, wenn ich ein Vampir bin? Wir können doch trotzdem…“

„Nein, können wir nicht und das weißt du! Ein Vampir und ein Werwolf? Nie im Leben! Und ich will das auch nicht! Ich will nicht mit ansehen müssen, wie man aus dir ein stinkendes Monster macht!“

Jake zitterte vor unterdrückter Wut und lief rot an. Was sollte ich jetzt nur machen? Er war kurz vorm platzen.

„Hey“, vorsichtig nahm ich sein Gesicht in beide Hände, “wir finden eine Lösung. Aber ich will auf keinen Fall, dass du dich Hals über Kopf in einen aussichtslosen Kampf stürzt. Die Volturi sind viele, Jacob. Zu viele für Euer Rudel. Und ich will dich nicht verlieren. Schon gar nicht so!“

„Wieviel Zeit bleibt uns?“ Seine Stimme klang rau und kehlig.

„Keine Ahnung. Vielleicht Monate, vielleicht Wochen. Aber uns fällt etwas ein! Ich muß nur mit Edward reden. Er ist auch dagegen, dass aus mir ein Vampir wird.“

„Na was für ein Glück. Ausnahmsweise sind wir uns da mal einig! Aber was soll er ausrichten, was ich nicht auch könnte? Du brauchst ihn nicht!“

Meine Hände lagen immer noch an Jakes Wangen und mein Daumen fuhr beruhigend über seine glühende Haut.

„Es hat nichts damit zu tun, dass ich ihn brauche, aber er und seine Familie kennen die Volturi, im Gegensatz zu dir. Wenn jemandem etwas einfällt, dann ihnen. Ich möchte eine friedliche Lösung.“

Jacob griff nach meinen Händen, umschlang sie mit den seinen und schüttelte den Kopf.

„Ich glaube nicht, dass es die geben wird. Aber gut, wenn du mit den Cullens reden willst, bestehe ich darauf stellvertretend für mein Rudel dabei sein zu dürfen. Es geht auch mich etwas an, was mit dir geschieht. Und sei es nur als dein bester Freund.“

Ungläubig blieb mir der Mund offen stehen. Wollte Jacob mir damit gerade sagen, dass er sich für mich mit den Cullens zusammen tun würde?

Ein warmer Finger schob sich unter mein Kinn und klappte meinen Mund wieder zu.

„Ist dir das nicht recht?“

„Was? Doch doch! Ich dachte nur gerade, ich hätte mich verhört. Aber du bist nicht der Anführer eures Rudels. Was wird Sam dazu sagen?“

Jacob zuckte nur mit den Schultern. „Das lass mal meine Sorge sein. Kümmere du dich einfach nur darum, dass die Cullens zu einem Gespräch bereit sind. Wo ist mir egal. Ob nun ihr Revier oder unseres, dass ist vollkommen gleich. Sag ihnen, ich wäre bereit, einen Waffenstillstand auszuhandeln.“

„Oh Jake…“ Jedes weitere Wort blieb mir vor Rührung im Halse stecken. Glücklich fiel ich ihm um den Hals und umarmte ihn fest. „Danke.“

„Bedank dich nicht zu früh, Bella. Ich garantiere für nichts.“

Er schlang seine Arme um mich und hielt mich einfach nur fest.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jaki
2010-01-24T09:48:32+00:00 24.01.2010 10:48
wow *-*
tolleee storyy!
:D ach hammer!!!
so geil der anfang ;D einfach nur crazy sein ... muss auch sein ^_^
einfach ein tolles kapiteeel!!!
ahhh xD *begeisterung*
^___^ und toller schreibstill!
immer schön weiter so!
lg :D:D:D
Von:  Dragonohzora
2009-07-26T16:53:32+00:00 26.07.2009 18:53
Hui, also jakob war für sosnt seine doch so aufbrausende Art recht friedvollXD
Am Ende werden Edward und Jakob die besten Freunde und vergessen beide BellaXD
Das wäre doch ma ne Variante die noch nicht da warXD Ein Werwolf und ein VampirXD
Das Kapitel hat mich nun echt hungrig gemachtXD
Wie immer sehr gut geschrieben und ja Bella ist ein offenes Buch, wieso überrascht sie das nur immer und immer wiederXD

Nur weiter so

Lg^^
Von: abgemeldet
2009-06-20T11:48:54+00:00 20.06.2009 13:48
Wahnsinn! >.<
Das wird ja immer spannender. *Q*
Ich freue mich schön. ^O^
Und Jake ist so toll. Q__Q
Von:  Namiko__x3
2009-06-16T09:24:53+00:00 16.06.2009 11:24
Wow kann ich nur sagen, das wird immer spannender
ich weiß ich hab es schon mal gesagt(geschrieben xD), aber diese FF ist echt super
und dein Schreibstil auch
Von:  KaitoDC
2009-06-10T16:10:32+00:00 10.06.2009 18:10
gut von jacob!! *freu* nun, auch dieses chapter war wieder toll.
freu mich schon übermäßig aufs nächste kapitel ;)
lg
KaitoDC
Von: abgemeldet
2009-06-10T09:40:45+00:00 10.06.2009 11:40
Ich bin immer wieder fasziniert wie gut du es hinbekommst, alles so ...anschaulich/ausführlich/spannend etc. zu schreiben!!!

Wahnsinn...

vG couchkartoffel


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