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Bath Room

Rot ist die Farbe der Liebe, oder?
von

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"Es tut mir leid"

Bath Room

Wo bin ich?

Warum bin ich hier?

Was soll ich hier?
 

Drei fragen, drei sehr kleine Fragen… doch keiner vermag mir zu antworten.

Warum? Warum nur? Was habe ich getan, dass ich so bestraft werde?
 

Wasser, welches von der Decke tropft.

Ein mit Schmutz verdreckter Boden, auf dem sich das Wasser sammelt.

Wasserpfützen.

Was habe ich nur getan, dass ich hier sein muss?

Warum werde ich so gequält?

Das unaufhörliche Plätschern des Wassers, welches in einem Stetigen Rhythmus auf den Boden tropft, macht mich ganz verrückt.

//Lass es aufhören. Bitte… Lass es aufhören.//

Der junge Sänger sitzt zusammengekauert auf dem Boden eines dreckigen Raumes.

Wie lange er nun schon hier war, wusste er nicht. Doch er hatte jegliche Hoffnung, dass er hier jemals wieder heraus kommen würde, verloren.

„Warum?“ Immer wieder wimmerte der kleine Japaner dieses eine Wort, flüsterte es in einem stetigen Rhythmus vor sich hin, beinahe so stetig, wie das tropfen des Wassers.
 

Mit einem quietschenden Geräusch ging die Tür, die der Sänger bis jetzt noch nicht gemerkt hatte, auf. Das quietschen schmerzte ihm in den Ohren und er verzog das Gesicht.

Füße, die sich in dein Sichtfeld schoben. Der fremde kniete sich hin und sah den auf dem Boden liegenden an. „Hübsch“, murmelte dieser und Ruki begann, leicht zu Zittern. „Sehr hübsch sogar. Na mein Süßer, hast du denn auch gut geschlafen?“

Diese Worte jagten dem Vocal einen ekelerregenden Schauer über den Rücken.

„Wer…wer bist du? Und was willst du von mir?“

„Wer ich bin geht dich nichts an. Und was ich von dir will, dass wirst du schon früher oder später noch merken.“

Bei diesen Worten grinste sein Entführer dreckig und riss ihm die Klamotten vom Leib, ehe er sich mit einem einzigen Stoß in dem anderen Drängte. Schmerzerfüllt schrie Ruki auf und ihm liefen die Tränen unaufhörlich aus den Augen. Er versuchte, sich so gut wie möglich zu entspannen und heftete seinen Blick auf einen Punkt an der Decke, den wohl nur er sehen konnte. So schaffte er es auch, den Schmerz einigermaßen zu verdrängen und die ganze Prozedur einigermaßen zu überstehen.

Er spürte, wie der Fremde sich in ihm vergoss und sich ohne Rücksicht aus ihm zurück zog, bekam genau mit, wie der Mann über ihn lachte und ihn dann einfach so liegen ließ.

Noch immer rannen die Tränen unaufhörlich aus seinen Augen und er konnte vor Schmerz kaum atmen, doch irgendwie schaffte er es, sich wieder einigermaßen anzuziehen.

Noch immer vor Schmerz zitternd kauerte er sich erneut auf dem Boden zusammen und ließ seinen Tränen freien Lauf.

„WARUM ICH?“

Diese Worte schrie er verzweifelt und Lauschte, wie sie von der Decke und vom Boden wiederhallten.

„Warum ich?“… flüsternd wiederholte er diese Worte und legte sich in eine einigermaßen schmerzfreie Position, in welcher er auch letztendlich einschlief.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, sah er sich einmal genauer in dem Raum, in dem er gefangen war, um.

Nach einiger Zeit hatte er herausgefunden, dass er in einem heruntergekommenem Badezimmer war, in welchem es augenscheinlich noch nicht einmal Licht gab.

Er fand eine Porzellanscherbe am Boden und dachte an seine Freunde.

Reita, Aoi, Uruha, Kai… seine Familie. Am meisten dachte er an Reita. Er war schon seit mehreren Jahren in diesen Verliebt, doch hatte er nie eine Gelegenheit gefunden, es ihm zu sagen.

Mit einem traurigem lächeln auf dem Gesicht zog er sich die Porzellanscherbe quer über sein Handgelenk und sah fasziniert zu, wie sein Blut aus den Adern hervor quoll. Rot. Es war rot.

War rot nicht eigentlich die Farbe der Liebe?

//Passt ja//, dachte Ruki ironisch. „Es tut mir leid. Reita… ich liebe dich“

Nicht zu Hause

Es tat weh. Doch es war nichts in dem Vergleich zu den Schmerzen, die er bisher erlebt hatte, dessen war sich Ruki sicher. Einige Tränen kullerten seine Wangen hinab und tropften auf sein blutiges Handgelenk und den dreckigem Boden. Seufzend schloss er die Augen und lehnte sich an eine der dreckigen Wände. „Reita…“ Kopfschüttelnd öffnete er wieder die Augen um weiterhin auf sein Handgelenk zu starren. „Nein!“ Er konnte das einfach nicht. Wenn er die Augen schloss sah er die anklagenden Gesichter seiner Freunde, seiner Familie und vorallem von Reita vor sich. Reita… wenn dieser ihn jetzt so sehen könnte…er hätte ihn warscheinlich dafür geohrfeigt, dass er einfach so schnell aufgab. Ruki schüttelte den Kopf, um die Bilder aus seinen Gedanken zu verscheuchen, doch immer wieder sah er das vorwurfsvolle Gesicht Reitas vor sich, welcher ihn immer wieder nach den „warum“ fragte. Wütend auf sich selbst, wütend auf Reita, wütend auf diesen Ort, auf einfach alles wütend riss Ruki sich einige der langen Stoffbänder von seiner Hose und Band diese fest um sein Handgelenk. Wie hatte er nur auf diese Idee kommen können? Sonst war er doch auch nicht der Typ, der so schnell aufgab. Also warum sollte er es jetzt tun? Immerhin hatte er noch etwas, für das es sich zu kämpfen lohnte.
 

Da Reita schon seit mehreren Tagen nichts mehr von Ruki gehört hatte, und er und die anderen sich Sorgen um den kleinen Sänger machten, hatte sich der Bassist auf den Weg zu dessen Wohung gemacht. Seufzend stand er nun vor dessen Wohungstür und Klingelte warscheinlich schon zum zehnten mal bei dem Jüngeren. „Ruki“, murmelte er dabei leise vor sich hin, doch als dieser ihm nach den X-ten mal noch immer nicht die Tür geöffnet hatte, trat er wütend gegen diese. Reita wollte sich gerade schon zum gehen wenden, als er sah, dass die Tür auf ging. „Nanu… ich habe gedacht er wäre nicht zuhause? Dann schließt er doch normalerweise immer ab…“ Verwundert betrat der blonde Bassist die Wohung des jüngeren und sah sich auf der Suche nach Ruki um. Doch dieser war allem anschein nach nicht anwesend, auch wenn seine Schlüssel und sein Geldbeutel auf einem der Schränke lagen. „Komisch“. Mit diesem Wort griff Reita nach seinem Handy um bei Kai anzurufen, wollte von diesem wissen, was das sollte. Er war verwundert darüber, dass der kleinere nicht anwesend war, doch wenn er ehrlich war hätte er niemals mit den Neuigkeiten gerechnet, die er schon wenige Stunden später bekommen sollte.
 


 

Ich weiß, es ist kurz, aber ich konnte doch niemanden denken lassen, dass Ruki stirbt xD Das darf er nämlich nich *___*

Es ist deine Schuld!

Ruki saß alleine in dem duklem, abstoßendem Raum, lauschte noch immer dem stetigem Tropfen des Wassers. Alleine…. Er war ganz alleine. Er hasste es alleine zu sein, hatte dieses Gefühl noch nie gemocht. Doch in der Zeit, in welcher er hier auf dem Nassen Boden saß und verharrte, hatte er gelernt das alleine sein zu verabscheuen. „Warum?“, noch immer flüsterte er immer wieder diese Frage vor sich hin, konnte einfach keune Antwort finden. Er hatte doch niemals Feinde gehabt. Zwar war er nicht mir jedem befreundet und hatte auch ab und an immer mal wieder Streit mit jemandem, aber es waren keine Feine. Zumindest keine solchen wie der noch immer fremde für ihn.

Der kleine Sänger hatte angst. Nicht nur angst davor, dass er alleine war, nein. Er hatte angst davor, dass der Fremde wieder kam und dass er Reita und all seine anderen Freunde, seine Familie nie wieder sehen würde.

Bei dem Gedanken daran, dass er sich vor Wenigen Stunden noch hatte das Leben nehmen wollen, liefen ihm die Tränen aus den Augen. Wie hatte er nur auf eine solche Idee kommen können?

Zusammengekauert hockte er auf dem Boden. „Reita…“
 

Reita hatte bei Kai angerufen, doch der hatte auch keine Idee gehabt, was mit Ruki los sein könnte, jedoch hatte er versprochen, sofort in Rukis Wohung vorbei zu schauen. Die Minuten Verstrichen und Reita hatte sich auf einem der Küchenstühle des blonden nieder gelassen, Starrte auf die Tischplatte. Das Ticken der Uhr, jeses einzelne klicken des Sekundenzeigers hallte schmerzlich in seinem Kopf wieder. Wo konnte Ruki nur sein?

Kai hatte sich sofort auf den Weg zu Rukis Wohnung gemacht, sah schon als er Klingeln wollte, dass die Tür auf war. Und das war nicht Typisch für Ruki. Sonst schloss er immer ab und achtete peinlichst genau darauf, dass jedes Fenster geschlossen war, wenn er weg ging, denn bei ihm hatte schon einmal jemand eingebrochen. Warum also ließ er Türen und Fenster auf? Oder ersteres überhaupt unverschlossen?

Mit einer fließenden Bewegung drückte er gegen die Tür, welche fast ohne seinb zutun aufschwang. Schon, als er sich die Schuhe von den Füßen streifte, hörte er leises murmeln und hin und wieder ein schluchzen, doch verstehen konnte er die Worte, die offensichtlich von Reita kamen, nicht. Auf leise Sohlen tapste er zu Reita, welcher augenscheinlich in der Küche saß und legte ihm einen Arm um die Schultern. „Er wird schon wieder auftauchen.“
 


 

Ich tat das alles, um mich an dir zu rechnen. Es hatte rein gar nichts mit dem Jungen zu tun. Doch ich wusste, dass er dir etwas bedeutete. Es musste einfach so sein. Ich habe dich Monate lang beobachtet, immer wieder deine Blicke gesehen. Es ist Rache. Rache an dir. Es ist mir egal, dass der kleine leiden muss, wirklich. Er bedeutet mir nichts, ich kenne ihn gar nicht. Höchstens auf dem Fernsehn oder dem Radio. Noch ein Grund mehr dafür, dass ich ihn gewählt habe. Es würde die Öffentlichkeit endlich wach rütteln. Doch auch das ist mir nicht so wichtig. Wie schon gesagt: ich tuhe das alles nur aus Rache an dir. Aus keinem anderen Grund. Wenn ich dich jetzt beobachten würde, dann würde ich deine Tränen sehen können. Ich würde sehen, wie verzweifelt du bist. Doch das will ich nicht sehen, allein das zu wissen, reicht mir vollkommen aus. Ich liebe es zu wissen, dass du leidest.

Oh nein, ich tue das hier nicht Grundlos. Jede meiner Handlungen ist begründet. Wirklich. Ich habe einen sehr guten Grund dafür. Du hast mich Jahre lang leiden lassen, hast mich angelogen und mich benutzt. Ich war naiv und habe dir jede deiner Lügen geglaubt, habe dich bei mir aufgenommen und dich unterstützt. Doch du hast mich die ganze Zeit über angelogen. War überhaupt ein Wort von dem, was du zu mir gesagt hast, nicht gelogen?

Vor einigen Monaten habe ich deinen Brief gefunden. Du hast es mir einfach so erzählt, schamlos. Du bist echt das letzte. Ich habe mich um dich gekümmert, alles von dir getan. Doch du…. Du hast mich von der Außenwelt isoliert. Ich hatte nach einiger Zeit niemanden mehr außer dich. Und du wusstest es. Da bin ich mir sicher. Du wusstest es ganz genau. Denn du hast mich verletzt. Verraten und verletzt, als wäre ich ein Spielzeug. Ich habe nie nach dem warum gefragt, ich habe es einfach so hin genommen. So schien es zumindest für dich. Und jetzt werde ich mir meine Rache hohlen. Der Junge… er darf genau so leiden, wie du mich hast leiden lassen.

Ich hatte Schmerzen, Seelische. Doch ich habe mich um jedes deiner Probleme gekümmert, habe an deinem Schmerz teil gehabt. Und du hast mir mit freunden weiter Lügen aufgetischt. Ich habe mir früher immer Sorgen um dich gemacht. Habe alles getan, damit es dir besser ging, habe niemals an meine eigenen Probleme gedacht und deinen Schmerz mit in mir aufgenommen. Ich wollte dir helfen. Denn ich habe dich gemocht, sehr sogar. Doch ich habe es dir nie gesagt. Letztendlich konnte ich den seelischen Schmerz nur noch mit schlimmeren, körperlichen Schmerzen ausgleichen. Doch es hat mir nichts gebracht. Du hast nur zugesehen und gelächelt. Mein Herz ist von tiefen Narbem übersäht. Doch nicht nur dieses, sondern auch mein Körper. Jedes deiner Worte war eine Lüge, auch als du sagtest, dass du mich mochtest. Dessen bin ich mir nun sicher. Und glaub mir, Schmerz wird mit Schmerz ausgeglichen. Auch wenn es mir für den Jungen leid tut. Doch er wird dir die Schlud geben, fals er eines Tages den Grund erfahren sollte. Einzig und allein dir.

Und glaub mir… er wird dich nie wieder ansehen. Denn auch er mag dich. Ich habe ihn immer und immer wieder deinen Namen murmeln gehört. Und iuch beobachte ihn nun schon seit einer geraumen Zeit. Einzig und allein du bist schuld.
 

Reita saß zusammen mir Kai an dem Küchentisch ihres Sängers. Warteten. Doch tief in sich wusste Reita, dass das warten zwecklos sein sollte. Denn auch diese Nacht würde Ruki nicht nach hause kommen. Doch der Bassist hatte nicht die geringste Ahnung warum. Erst viel später würde er es verstehen, würde verstehen, dass es etwas mit ihm zu tun hatte. Und er würde sich dafür hassen, damals so etwas grauenhaftes getan zu haben.

Alleine...

Reita und Kai saßen noch immer bei Ruki in der Wohnung, hofften, dass der Sänger auftauchen würde, auch wenn Reita im Gefühl hatte, dass es nicht so sein würde. „Kai, ich habe ein schlechtes Gefühl“, verkündete er dem Schlagzeuger, welcher verwundert eine Augenbraue hob und Reita ansah. „Wieso?“, fragte er schlicht und einfach. „Naja, ich weiß nicht. Es ist nicht Typisch für Ruki die Wohnungstür unabgeschlossen zu lassen, so, dass jeder in die Wohnung kommen kann. Außerdem hat er weder seinen Schlüssel, noch sein Handy oder Portemonnaie dabei… sonst geht er ohne sein Handy nirgendwo hin…
 

Kai nickte zustimmend und legte die Stirn in Falten. „Du hast recht. Komm, wir gehen zur Polizei.“ Ohne, dass Reita etwas hätte erwidern können, hatte Kai ihn schon am Handgelenk gepackt und zur Tür gezerrt, dort noch schnell Rukis Schlüssel eingesteckt und dann die Wohnungstür hinter ihnen geschlossen. Reita war brav hinter dem Schlagzeuger her gegangen und hatte dabei sein Handy aus der Hosentasche gehohlt, wählte nun Uruhas Nummer.
 

Ruki saß noch immer zusammengekauert auf dem Boden, hatte die Knie angezogen und den Kopf auf diese gebettet. Fast unbemerkt kullerten ihm einige Tränen aus den Augen und er schluchzte verzweifelt auf. In der kurzen, oder auch langen Zeit, die er nun hier war, hatte er jegliches Zeitgefühl verloren. Weder hatte er eine Idee, wo er hätte sein können, noch wusste er, wie er hier her gekommen war.
 

Schwere Schritte hallten auf dem nassen Fußboden wieder, bei jedem weiteren Schritt erklang ein Platschen. Ein grinsen spiegelte sich auf den Lippen des schwarzhaarigen wieder. Schritt für schrit ging er weiter, Stufe für Stufe, bis er vor einer schweren, schwarzen Tür stand, gegen welche er drückte und sie so aufschob. Schon von weitem konnte er das Schluchzen des jungen Mannes hören, auch durch das tropfen des Wassers.

Schnaubend ging er auf diesen zu, wobei seine schweren Schuhe immer noch ein klatschendes Geräusch machten. Immer weiter ging er auf die zusammengekauerte Gestalt zu, kam immer näher und sah ihn grinsend an.
 

Uruha ging nicht an sein Handy, was Reita genervt schnauben ließ. „Nie ist Jemand zu erreichen. Wofür gibt es denn dann überhaupt Handys? Die wurden nicht ohne Grund erfunden..“ Genervt wählte Reita nun Aois Nummer, hoffte das wenigstens dieser an sein Handy gehen würde.
 

Als sein Handy klingelte, blickte Aoi leicht genervt auf und Schaute auf das Display. Reita. „Was will Reita denn von mir?“, murmelte er leise vor sich hin, so, dass der andere ihn nicht hören konnte, bevor er den Anruf entgegen nahm. „Hai, Aoi desu“, begrüßte er den Bassisten mit einem Lächelnd auf den Lippen. „Hey Aoi… sag mal, weißt du wo Ruki ist?“, fragte Reita gerade heraus, doch Aoi verneinte. „Was ist denn los?“, fragte er verwundert und wartete auf eine Antwort seitens Reita. „Ruki ist verschwunden, weder Kai noch ich haben eine Ahnung, wo er sein könnte. Und Uruha geht nicht an sein Handy…“, Erklärte Reita kurz und knapp, beendete das Gespräch jedoch erst, als Aoi ihn versichert hatte, Uruha bescheit zu sagen und später noch bei ihm vorbei zu kommen.

I

nzwischen waren Reita und Kai bei den nächsten Polizeistation angekommen und betraten diese. Kai zog Reita noch immer hinter sich her, steuerte mit diesem direkt auf den nächsten, amtlich aussehenden, Polizisten zu. „Guten Tag, was kann ich für sie Tun?“, wurden sie freundlich begrüßt. „Unser Freund ist verschwunden. Seine Wohnung war nicht abgeschlossen und er Hat weder seinen Schlüssel, sein Handy oder sein Portemonnaie dabei“, erklärte Kai kurz und bündig, was den Polizisten nicken ließ. Nachdem er den beiden Japanern versichert hatte, dass sie nach dem Sänger suchen würden und sie sofort benachrichtigen würden, verließen sie, nachdem sie noch etliche Fragen hatten beantworten mussten, die Polizeistation wieder. Auf der Straße herrschte geschäftiges Treiben, welches Reita und Kai quasi mit sich zog.
 

Reita hasste diese Enge, diese vielen Leute auf einmal, die Menschenmassen. Man war niemals wirklich alleine, doch waren auch niemals wirklich Menschen um einen herum.

Diese Erkenntnis schmerzte ihn irgendwie. Immer, wenn er mit Ruki unterwegs war, fühlte er sich so geborgen, so, als ob er nicht allein wäre. Doch nun war er ganz alleine…
 

Ruki lauschte den schweren Schritten, welche auf ihn zu kamen. Kurz hatten sie inne gehalten, doch nun kamen sie wieder auf ihn zu. Schwer hallten sie an den Wänden wieder, vermischten sich mit dem tropfen des Wassers zu einem eigensinnigem Rhythmus. Die Schritte kamen immer näher, hallten schmerzlich in seinen Ohren nieder und ließen ihn immer wieder zusammen zucken. Nun war der andere ganz nah, war vor ihm stehen geblieben und sah auf ihn herab. „Hallo.“ Das Wort hallte von den Wänden wieder und jagte dem auf dem Boden sitzendem einen kalten Schauer über den Rücken. Zitternd öffnete er die Augen, sah in das Gesicht des anderen.

Verachtung

Dieses eine Wort, welches der Schwarzhaarige gesprochen hatte, hallte von den Wänden und dem nassen Fußboden wieder, vermischte sich mit dem Tropfen des Wassers und wurde zu einem, in den Ohren schmerzenden, Rhythmus, welcher sich in Rukis Kopf fraß. Ängstlich schaute er auf, sah in das Gesicht des Mannes. Seine Augen waren vor Schreck geweitet und er rutschte noch näher an die Wand, drückte sich eng an diese und versuchte sich zu klein wie möglich zu machen… er kannte dieses Gesicht. Man konnte die Angst förmlich von seinem Gesicht ablesen und schon von weitem konnte man sehen, dass der junge Sänger sich gar nicht wohl in seiner Haut fühlte.
 

Uruha war endlich wieder zu Hause. Er war seine Familie besuchen gewesen, da er diese schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Er hatte einige schöne Stunden mit ihnen verbracht, war schon ganz früh morgens zu ihnen gefahren um sie zu überraschen. Es hatte geklappt. Seine Eltern hatten sich total gefreut und ihn herzlich begrüßt. Nach dem Frühstück hatten sie ihm Löcher in den Bauch gefragt. Die hatten gefragt wie es ihm ginge, ob er eine Freundin hatte und wie es mit der Band lief. Lachend hatte er jede ihrer fragen beantwortet, hatte ihnen auch erzählt, dass er sich verliebt hatte. Jedoch hatte er nicht verraten wollen in wen, denn dies war sein kleines Geheimnis. Zusammen hatten sie dann noch einiges gemacht und nachmittags hatte Uruha sich von seinen Eltern verabschiedet, wollte sich noch mit Aoi treffen. Er war schon spät dran, und erst als er den Gitarristen hatte anrufen wollen um ihm zu sagen, dass es etwas später wird, hatte er bemerkt, dass er sein Handy vergessen hatte. Fluchend suchte er nun nach eben diesem, fand es nach einiger Zeit im Wohnzimmer unter einigen Papierstapeln. „Ich bin so ein Idiot… Aoi ist bestimmt total sauer!“ Wütend vor sich hin fluchend schaltete er sein Handy ein und schaute verwundert auf das Display. Vier anrufe in Abwesenheit. Neugierig öffnete er die Anruferliste. Zwei Anrufe von Aoi, einer von Kai und einer von Reita. Was wollten die beiden denn von ihm? Mit einem neugierigen Ausdruck in den Augen wählte er Kais Nummer und wartete, bis dieser den Anruf entgegen nahm.
 

Ich stehe vor dir, blicke in dein verängstigtes Gesicht. Du hast Angst, ich kann es sehen, kann es förmlich riechen. Und es gefällt mir. Mir gefällt jedoch nicht nur deine fast schon greifbare Angst, nein, mir gefällt auch dein Anblick. Deine blonden Haare sind zerzaust, deine Kleider sind dreckig und dein Make-up total verschmiert. Dein kleiner, zierlicher Körper zittert, doch in deinen Augen spiegelt sich nur ein einziges Gefühl wieder, nur ein einziges Gefühl ist für mich in deinen Augen sichtbar, verdrängt all die anderen. Verachtung. Noch nie hast du mich so angeschaut, du kennst mich. Ich lache und knie mich neben dich und du siehst mich mit deinem verachtenden und gleichzeitig strafenden Blick an. Doch bald würdest du nicht nur noch mich so ansehen, nein. Nicht nur mich. Bald würdest du auch ihn so ansehen, denn er ist schuld. Und er würde daran zerbrechen, da bin ich mir sicher. Du würdest genau den gleichen Schmerz spüren wie ich als er mich damals als sein Spielzeug benutzt hatte. Doch diesmal war nicht ich es, der leiden musste. Nein, dieses Mal würde Reita leiden, für all das, was er mir jemals angetan hat, bezahlen…
 

Verwundert kramte Kai sein Handy aus seiner Hosentasche hervor, sah nach, wer ihn da gerade anrief. „Uruha“, meinte er an Reita gewandt, welcher ihm über die Schulter schaute, auch wissen wollte, wer da gerade anrief. „Hey Uruha“, meinte Kai geknickt und zog Reita hinter sich her in eine ruhigere Ecke, in welcher er ungestört und mit weniger nervenden Hintergrundgeräuschen telefonieren konnte. „Hey Kai. Was ist los? Du klingst so geknickt…“ Uruhas Stimme klang verwundert. „Ruki ist verschwunden. Ich und Reita haben keine Ahnung wo er sein könnte… seine Wohnung war nicht abgeschlossen, er hat weder sein Handy, seine Schlüssel noch sein Portemonnaie mit.“ Kai konnte förmlich sehen, wie Uruha die Stirn in Falten legte und sich mit der Hand durch die Haare fuhr. Das tat er immer, wenn er über etwas nachdachte, nach einer Lösung für ein Problem suchte. „Wart ihr schon bei der Polizei?“, fragte Uruha nun und Kai bejahte. „Aoi weiß auch schon bescheid, er will nachher noch vorbei kommen. Wo kann Ruki nur sein?“ Kai klang nun noch verzweifelter, doch Uruha wusste auch nicht wo der Sänger hätte sein können. „Ich weiß es nicht, Kai… Ich weiß es nicht…Wie geht es Reita? DU weißt schon…“ „Nicht so gut, antwortete Kai schlicht, sah den Bassisten dabei an, welcher ihn neugierig anschaute. „Ich werde gleich auch vorbei kommen, dann suchen wir nach Ruki.“ Damit war das Gespräch beendet. Uruha ließ sich verzweifelt auf sein Bett sinken, war während des Telefonates gerade durch die halbe Wohnung gelaufen. „Wo kann er nur sein?“ Leise murmelte er diese Worte vor sich hin. Keiner der Musiker konnte ahnen, dass Ruki näher war, als sie glaubten…

"Dafür wirst du ihn hassen"

Ruki blickte nach oben, sah dem Fremden in das Gesicht. Dessen Gesichtszüge waren ausgemergelt, der Blick war stumpf und wirkte irrational. „Was willst du von mir?“, fragte Ruki mit eisiger Stimme, drückte sich noch enger an die Wand, welche er im Rücken hatte. Die Kälte und Nässe kroch noch weiter in seine Knochen, ließ ihn noch stärker Zittern als zuvor. Ihm war kalt… und die ausgemergelte Gestalt vor ihm trug auch nicht gerade dazu bei, dass er sich wohler fühlte.

„Das…hast du mich schon einmal gefragt…“ Die Stimme des Mannes, der vor ihm hockte, klang eisig, passte vollkommen zu seiner Erscheinung. „Ja…“ Rukis Stimme brach und er ließ den Kopf wieder auf die Knie sinken, lauschte dem mittlerweile so vertrautem Tropfen des Wassers, fragte sich wieder einmal, ob er hier jemals wieder heraus kommen würde, ob er Reita oder seine Freunde, seine Familie jemals wieder sehen würde.

„Es ist alles seine Schuld…alles. Und dafür wirst du ihn hassen.“ Die Stimme des Fremden klang wütend und traurig, doch dann schwieg auch er wieder, ging einen Schritt weiter auf den Sänger zu und zog dessen Gesicht wieder auf Augenhöhe. „Glaub mir, du wirst ihn hassen!“ Verwirrt und verzweifelt zugleich erwiderte Ruki den Blick des anderen, riss jedoch Sekunden später die Augen auf, als er die rauen Lippen des Anderen auf den seinen spürte. Verzweifelt versuchte er sich dem anderen zu entziehen, doch dieser drückte seine Handgelenke fest an die nasse, feuchte Wand, so, dass Ruki sich nicht mehr wehren konnte und sich ihm nicht entziehen konnte. Immer wieder kämpfte der blonde Sänger gegen die Berührungen an, versuchte immer wieder von dem anderem los zu kommen, doch dieser hielt nun seine beiden Handgelenke mit einer Hand fest, während er mit der anderen Hand Rukis Hemd hoch schob, über den flachen Bauch strich und dann weiter nach unten zu Rukis Hosenbund führ.
 

Mit einer einzigen, rückartigen Bewegung riss er die Hose von dessen schmalen Hüften, spreizte mit Gewalt die Beine des Sängers. Dieser kämpfte noch immer gegen die Berührungen an, versuchte dem anderen zu entkommen. Mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen starrte Ruki noch immer den anderen an, welcher sich zwischen seine Beine gedrängt hatte und sich selbst den Schritt massierte, so, dass seine Erregung langsam sichtbar wurde.

„Du wirst ihm für immer hassen!“ Mit diesen Worten drang der Schwarzhaarige schnell in Ruki ein, gab ihm keine Zeit, sich an ihn zu gewöhnen, zerriss ihn innerlich. Ruki schrie schmerzlich auf, ihm liefen die Tränen über das schmerzverzerrte Gesicht, während der Fremde in ihn stieß und ihm zum zweiten Mal all seine Würde nahm. Immer noch kämpfte er gegen die größere Gestalt an, versuchte immer noch den Berührungen zu entkommen, während seine Gedanken auf Hochtouren liefen.

//Wen würde er hassen… und wofür?// Unaufhörlich liefen ihm die Tränen über die Wangen, während der Schwarzhaarige immer tiefer in ihn stieß und schließlich kam. Er zog sich aus Ruki zurück und schloss seine Hose wieder, bevor er sich noch einmal zu dem auf dem Boden liegenden umdrehte. „Du wirst Reita hassen!“

Braves Spielzeug

Wimmernd lag Ruki auf dem feuchtem Boden, zitterte unaufhörlich und konnte sein schluchzen nicht unterdrücken. „Reita… wofür soll ich dich hassen?“

Der junge Sänger verstand gar nichts mehr. Warum war er hier? Warum er? Wofür sollte er Reita hassen? Was hatte der Bassist bloß getan, dass Menschen zu so etwas fähig waren? Warum tat man ihm das an?

Fragen. Fragen über Fragen.
 

Rukis Kopf schmerzte und er rollte sich auf der Seite zusammen. „Reita…“

Immer wieder murmelte er den Namen des hübschen Bassisten vor sich hin, versuchte so eine Erklärung zu finden. Doch egal wie sehr er auch nachdachte, ihm viel einfach nichts ein.

Warum bloß?
 

Reita, Aoi, Uruha und Kai saßen zusammen in der Wohnung des Sängers. Aoi und Uruha waren vor knapp 2 Stunden angekommen, hatten ihnen etwas zu Essen mit gebracht. Reita war in den weiteren verstrichenen Stunden noch verzweifelter geworden, konnte kaum ruhig sitzen bleiben. Immer wieder murmelte er den Namen des Kleinsten, wirkte so, als wäre er geistig abwesend und würde kaum etwas mit bekommen.
 

Immer wieder fragten sich die Vier, wo ihr Vocal nur sein könnte, hatten nicht die geringste Idee.

Niemand von ihnen konnte sich vorstellen, dass Ruki feinde hatte. Jeder andere vielleicht, doch nicht er. Ruki hatte niemals jemandem etwas getan, konnte so gesehen keiner Fliege was zu leide tun.

Doch auch diese Erkenntnis half ihnen nicht weiter.
 

Der Schwarzhaarige hatte die Tür wieder hinter sich geschlossen, war die Treppe wieder hinauf geklettert und hatte sich auf einem der moderigen Stühle nieder gelassen. Den Kopf hatte er auf die Hände gebettet und dachte nach. Was sollte er jetzt tun? Sollte er dem kleinen die Geschichte erzählen? Ja…das sollte er, da war er sich sicher. Doch wann sollte er das tun?

Unschlüssig hob er wieder den Blick, sah auf sein Handy, welches auf dem Tisch lag.
 

Es lag schon seit Tagen dort, doch er hatte es nicht benutzt.

Mit einer einzigen Bewegung angelte er nach eben diesem elektrischen Gerät und sah auf das Display. Noch immer hatte er Reita als Hintergrund. Dieses Bild war schon alt, stammte noch aus Zeiten, wo er glücklich gewesen war und niemals einen Gedanken daran verschwendet hätte, dass er jemals ohne Reita würde leben müssen, doch das war nun schon lange her.
 

Damals war er jede Nacht zitternd aus seinen Träumen erwacht, hatte danach Stunde um Stunde geweint. Und es war alles Reitas Schuld. Da war er sich sicher. Der Ältere hatte ihn benutzt und dann einfach alleine gelassen, hatte ihn fallen gelassen wie ein Spielzeug, welches nicht mehr interessant war. Ja, so konnte man es am ehesten beschreiben. Ein uninteressant gewordenes Spielzeug, welches seinen ‚Besitzer‘ langweilte.
 

Mit einem entschlossenen Blick öffnete er das Menü auf seinem Handy und öffnete das Telefonbuch.

Er hatte nicht viele Nummern gespeichert, um genau zu sein nur drei. Klingt erbärmlich, nicht?

Doch was sollte er mit so vielen Nummern? Nachdem Reita mit ihm ‚zu Ende gespielt‘ hatte, hatte er sich aus der Öffentlichkeit zurück gezogen.

Doch…hatte er das nicht schon immer gemacht?

Damals, als er Reita kennen gelernt hatte, hatte er noch viele Freunde gehabt.

Doch nach und nach hatte er sich immer mehr von ihnen zurück gezogen, sich immer weiter selbst isoliert, ohne dass er es wirklich bemerkt hatte.

Genau das hatte Reita bezweckt, dessen war er sich nun sicher.
 

Vollkommene Isolation. Je weniger Kontakte er hatte, desto besser war es. Ja, er war wahrlich ein gutes Spielzeug gewesen. Mit Freuden hatte er Reita jeden Wunsch von den Augen abgelesen, hatte alles getan, was dieser verlangt hatte. Doch nun, nachdem Reita weg war, bereute er es.
 

Alle seine Freunde hatten sich nach und nach von ihm abgewendet, seine Familie und seine Bekannten ebenso. Nun war er ganz alleine, hatte niemanden. Und genau das… genau das hatte Reita immer gewollt.

Anruf

Reita, Aoi, Uruha und Kai saßen zusammen an Rukis Tisch. Sie Saßen nun schon seit Stunden zusammen, doch keiner hatte eine Idee, wo Ruki sein könnte. Zwischenzeitlich war Kai immer mal wieder aufgestanden, hatte Kaffee oder Tee für sie gekocht. Resignierend ließ Reita den Kopf auf den Tisch sinken, schloss die Augen und überlegte. Wo war Ruki?“

Das Ticken der Uhr, welche in Rukis Küche hing, schmerzte Reita in den Ohren. Unnachgiebig tickte der Sekundenzeiger, hinterließ ein Hallendes Geräusch in den Köpfen der vier Japaner.

Tick…Tack..Tick…Tack
 

Ein Handy klingelte und dieser sah sich erschrocken um. Wer rief ihn jetzt bloß an?

Mit einer zittrigen Bewegung fischte Reita sein Handy aus seiner Hosentasche und schaute auf das Display. „Unbekannter Anrufer“, murmelte er und schaltete das Gespräch frei.

„Hai, Reita desu.“

„Reita…“, ein einziges Wort, welches der Anrufer murmelte, bevor wieder Stille herrschte.
 

Tick…Tack…Tick…Tack
 

„Du suchst Ruki, oder?“

Reita riss die Augen auf und starrte in die Gesichter seiner Freunde, welche ihn neugierig ansahen.

„Wo ist er?“, fragte Reita bissig, krallte seine Hände in die Tischplatte.

„Näher als du denkst. Und es ist deine Schuld. Ganz allein deine Schuld. Wegen dir muss er leiden, wegen dir… Ich hasse dich. Ich hasse dich dafür, dass du mich damals zu deinem Spielzeug gemacht hast, hasse dich für alles, was du mir jemals angetan hast.“
 


 

Der schwarzhaarige schwieg, starrte auf die Tischplatte.

Wusste Reita überhaupt wer er war? Erinnerte er sich überhaupt noch an ihn?

Zum ersten Mal zweifelte er, zweifelte an der Richtigkeit seiner Taten, zweifelte daran, ob er überhaupt das Recht dazu hatte, Ruki fest zu halten.
 

Mit einem Kopfschütteln vertrieb er die Gedanken aus seinem Kopf, stand auf und ging zu der Tür, welche nach unten in den feuchten Keller führte.
 

Mit einer entschlossenen Bewegung öffnete er diese, ging zum zweiten Mal an diesem Tag die Treppe hinunter in den Nassen, Moderigen Raum. Schritt für Schritt stieg er die Stufen weiter nach unten, bevor er weiter sprach.
 

Reita hatte die ganze Zeit über geschwiegen, doch das Störte ihn nicht. Immerhin würde er seine Rache kriegen. Und er würde sehen, wie Ruki und Reita daran zerbrechen würden.
 

Mit einem gemeinen Lachen ging er wieder auf die auf dem Boden kauernde Gestalt zu, hockte sich zu ihr auf den Boden. Ruki sah ihn nicht an, hatte die Augen geschlossen. Der schwarzhaarige war sich noch nicht einmal sicher, ob der Sänger seine Anwesenheit überhaupt wahr nahm.
 

„Ruki ist hier. Er ist näher als ihr vielleicht denkt. Glaub mir, Reita… er wird dich hassen. Ich habe ihm nicht erzählt warum er das hier durch machen muss. Weißt du es überhaupt noch? Ich nehme mal an, dass du es nicht mehr weit. Es wäre dir zuzutrauen.“
 

Noch immer lag Ruki auf dem nassen, dreckigen Boden. Das einzige, was er wirklich wahr nahm, war der Schmerz, den er spürte. Schmerz in seinem Körper, Schmerz in seiner Seele. Mit geschlossenen Augen lag er da, lauschte den Tropfen des Wassers, doch er hörte es nicht. Kein Geräusch erreichte ihn, er nahm nichts mehr wahr. Weder bekam er mit, dass er nicht mehr allein wahr, noch, dass der Fremde mit Reita telefonierte. Erst, als er Reitas Stimme an seinem Ohr hören konnte, bemerkte er langsam, dass er nicht mehr allein war.
 

„Ruki…“, Reitas Stimme klang traurig und verletzt, was Ruki einen Schauer über den Rücken jagte. Noch nie hatte er Reita so verzweifelt gehört, noch nie zuvor. „Reita…hohl mich hier raus. Bitte.“ Mehr konnte Ruki nicht sagen, mehr ließ sein geschundener Körper nicht zu. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und er hatte die Augen noch immer nicht geöffnet.
 

„Ja, genau. Hohl ihn hier raus. Dann wirst du sehen, was du angerichtet hast.“

Einsamkeit

~ ~ ~ Flashback ~ ~ ~
 

Sie hatten ihre erste Single veröffentlicht. Ihre aller erste. Reita, Aoi, Yune, Uruha und Ruki saßen spät abends zusammen in einer der Kneipen Tokyos und feierten. Endlich hatten sie es geschafft.

Ruki, Uruha und Aoi hatten die Köpfe zusammen gesteckt und tuschelten, worüber auch immer, und Yune saß auf Reitas Schoß. Sie hatten nie ein Geheimnis daraus gemacht, was sie für einander empfanden, hatten es ihren Freunden Anfang an gesagt. Nach einigen Stunden und einigen Gläsern Alkohol waren Uruha und Aoi die ersten, die gingen. Ruki gesellte sich grinsend wieder zu Reita und Yune, welche ihn lieb anlächelten. „Wann bekommen die beiden das bloß auf die Kette?“ Ruki war wohl der einzige, der etwas bemerkt hatte, denn Reita und Yune sahen ihn zweifelnd und überracht zugleich an. „Habt ihr es nicht bemerkt?“ Auf das Kopfschütteln der beiden hin lachte Ruki. „Na schaut sie euch doch nur einmal an. Habt ihr noch nie bemerkt, wie sie einander anschauen?“ Reita und Yune schüttelten den Kopf, was Ruki erneut lachen ließ. „Und ich habe gedacht ihr würdet es als erstes merken…“

Ruki lachte und Reita und Yune stimmten mit ein. Nach einiger Zeit verabschiedeten auch sie sich voneinander. Yune ging mit zu Reita nach hause, er mochte die Wohnung des Blonden.
 

Yune hatte Reita immer gerne gehabt, doch nach einiger Zeit war er sich nicht mehr so sicher, ob Reita für ihn genau so empfand. Der Bassist traf sich nicht mehr so oft mit ihm, war viel mit anderen Typen unterwegs. Immer, wenn er sich mit Yune traf, waren sie alleine. Anfangs waren sie immer noch mit ihren Freunden unterwegs gewesen oder waren die Familien besuchen gegangen, doch nach und nach grenzten sie sich immer mehr von den anderen ab. Sie gingen seltener raus, unternahmen nicht mehr viel, bis Yune schließlich die Band verließ.
 

Reita war damals verzweifelt gewesen, hatte nicht verstanden, warum Yune einfach so gegangen war. Er hatte es einfach nicht verstanden. Yune war einfach so gegangen, hatte nicht begründet warum, hatte keine Erklärung abgegeben. Er war einfach so gegangen…
 


 

Yune wollte einfach nicht mehr. Reita hatte sich immer mehr von ihm abgewandt, sprach plötzlich gar nicht mehr mit ihm. Und genau zu diesem Zeitpunkt hatte Yune bemerkt, dass er niemanden außer Reita hatte. Doch Reita… der hatte Freunde. Ganz viele davon. Und er hatte ihn. Doch er selbst hatte niemanden mehr. Und genau das war der Zeitpunkt, an dem er beschlossen hatte die Band zu verlassen.
 

~ ~ ~ Flashback ende ~ ~ ~
 

In den folgenden Jahren hatte sich Yune immer mehr von der Außenwelt zurück gezogen, hatte sich immer mehr darauf versteift, dass alles Reitas Schuld war. Jahr für Jahr hatte er den anderen beobachtet, doch er hatte nie mitbekommen, dass Reita am Boden zerstört gewesen war, nachdem er einfach so gegangen war. Sie hatten sich einen neuen Schlagzeuger gesucht, hatten mit der Band weiter gemacht und nach und nach hatte Reita ihn vergessen, keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet. Noch nicht einmal seine Stimme hatte er erkannt…

Ja, es war Reitas schuld. Es war Reitas Schuld, dass er die Band verlassen hatte, seine Schuld, dass er sich sein ganzes Leben wieder hatte neu aufbauen müssen, dass sich seine gesamte Familie von ihm abgewandt hatte. Und Reita hatte ein glückliches Leben geführt, hatte ihn vergessen und sich in den Sänger verliebt. Doch Ruki würde ihn hassen…
 


 

„Wo ist Ruki?“

Reita klang wütend und verzweifelt. Er wollte unbedingt wissen wo Ruki war, wollte wissen wer für das ganze verantwortlich war.

„Er ist bei mir… bei mir zu Hause. Und es ist alles deine Schuld. Und jetzt viel Spaß beim nachdenken…“
 


 

Ruki hatte dem anderen nicht zugehört, hätte dessen Worte gar nicht aufnehmen können.

Seine Augen hatte er immer noch geschlossen, traute sich nicht sie zu öffnen. Er hatte Angst…und er wollte hier raus. Wollte Reita, Kai, Uruha und Aoi wieder sehen…seine Familie und all die anderen.
 


 


 

Soo...jetzt wisst ihr wer es ist

*lach*

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum ich Yune genommen hab *schultern zuck*

Aber mir gefällt es so...

Ich hoffe euch auch ^-^

Lasst ihr mir nen Kommi da?

*Kuchen und Kekze hinstell*

"Es tut mir leid, Reita..."

Reita starrte auf sein Handy, welches er noch immer in der Hand hielt.

Unschlüssig blickte er zu seinen Freunden, sah ihnen unsicher ins Gesicht.

„Er sagt es wäre meine Schuld…“

Kai, Uruha und Aoi hatten mit gehört und sahen Reita fassungslos an.

„Es ist Yune… aber was soll deine Schuld sein?

Kai sah geschockt drein, konnte sich nicht vorstellen, was der ehemalige Schlagzeuger meinen konnte.

„Ich weiß es nicht…“
 

Reita stand offensichtlich kurz vor einem Nervenzusammenbruch und war den Tränen nahe.

So lange hatte er nichts mehr von Yune gehört, hatte nicht mehr damit gerechnet, dass er je wieder etwas von seinem damaligem Freund hören würde.

„Warum ist er einfach so gegangen?“

Reitas Stimme klang brüchig und zittrig, der Bassist war kurz davor in Tränen aus zu brechen, so sehr überforderte ihn die momentane Situation.
 

„Kommt, wir fahren zu ihm. Hoffen wir, dass er nicht umgezogen ist.“

Kai war der erste, der aufgestanden war und Reita mit sich hoch zog.

Dieser ließ sich vollkommen widerstandslos mit schleifen und auch Uruha und Aoi folgten ihnen.

„Weißt du denn noch immer, wo er damals gewohnt hatte?“

Uruha, der die Idee gehabt hatte, nickte eifrig.

„Ja… du weißt doch, wenn ich einmal etwas weiß vergesse ich es auch nicht so schnell wieder.“

Aoi nickte nur verstehend und zusammen gingen sie zu Uruhas Wagen, Kai allen voran, immer noch den zittrigen und schluchzenden Bassisten hinter sich her schleifend.
 

Die Fahrt verlief relativ ruhig und auch der Verkehr war nicht wirklich vorhanden, so dass sie schnell bei der Wohnung des ehemaligen Schlagzeugers ankamen.

Uruha war der erste, der ausgestiegen war und sogleich auf die Haustür zu ging, auf das Namensschild blickte.

„Ja, er wohnt noch immer hier. Immer haben wir gedacht wir würden ihn nie wieder sehen, seit er damals wortlos gegangen war… doch wir haben uns alle geirrt.“

Die anderen Drei schwiegen und Uruha hämmerte gegen die Tür.
 

„Yune! Mach die verdammte Tür auf. Wir wollen zu Ruki!“

Die Zeit verstrich, doch nichts rührte sich.

Kai und auch die anderen wurden immer ungeduldiger und Uruha hämmerte erneut gegen die Tür.

Wieder geschah nichts und Reita brach in Kais Armen zusammen.

Er zitterte unkontrolliert und schluchzte immer wieder Rukis Namen, auch wenn er immer noch nicht verstand warum das alles seine Schuld sein sollte.
 


 

Ruki saß noch immer zusammengekauert und schluchzend auf dem nassen Boden, ahnte nicht, dass seine Freunde ganz nah waren. Yune war immer noch bei ihm, doch auch seine Anwesenheit nahm er kaum wahr. Nur das stetige Tropfen des Wassers konnte er hören…
 

Platsch…
 

Uruha trat gegen die Tür, versuchte die mit seiner Körperkraft aus dem Schloss zu hebeln und es gelang ihm tatsächlich.
 

Reita, der sich immer noch an Kai krallte bekam davon kaum etwas mit, schluchzte nur unentwegt Rukis Namen.
 

Yune sah wie hypnotisiert auf den am Boden liegenden, sah, wie der schwache Körper zitterte und erbebte. Der Anblick gefiel ihm… Wirklich.
 


 

Kai war der Erste, der die Wohnung betrat und sich sogleich umsah. Yune war nicht hier…

Die Wohnung war sehr dreckig, überall stand benutztes Geschirr, Essensreste oder sonstiges, was ihn angewidert das Gesicht verziehen ließ. Uruha und Aoi wahren ihm gefolgt, hatten Reita gleich mitgenommen und starrten nun auf die Kellertür, welche einen Spalt breit offen war.
 

Ruki wollte die Augen nicht öffnen, wollte einfach nur liegen bleiben und gar nichts mehr mit bekommen. Seine Gedanken drifteten zu Reita ab und noch einmal sah er dessen glückliches Gesicht, welches ihn anlächelte. Doch er konnte einfach nicht mehr, wollte einfach nicht mehr.
 

Platsch…
 

Vorsichtig stieg Kai die Treppen hinunter, sah sich angewiderter als zuvor in dem großem, unterirdischem Raum um, welcher offenbar ein riesiges Badezimmer darstellen sollte. Uruha und Aoi waren ihm mit Reita im Schlepptau gefolgt, sahen sich genauso angewidert wie er selbst um und bemerkten die beiden Gestalten am Boden nicht.
 

Er wollte einfach nicht mehr… in der Zeit, in welcher er nun hier war, hatte er sich mit dem Gedanken abgefunden Reita nie wieder zu sehen. Es schmerzte ihn, doch er wollte nicht mehr leiden. Er konnte es nicht mehr… Und jetzt hatte er endlich den Mut dazu…jetzt konnte er es endlich tun, denn er hatte mehr gelitten als jemals zuvor, hatte endlich mit allem abgeschlossen…
 

Platsch…
 

„Es tut mir leid, Reita…“

Doch keiner der Anwesenden konnte die geflüsterten Worte hören.

"Warum...?"

Unglaubwürdig starrte Yune auf Ruki, welcher zum aller ersten Mal seit dem er wieder da war eine Regung gezeigt hatte. Ruki hatte sich aufgesetzt, doch immer noch nicht die Augen geöffnet. Ein Schmerzliches Keuchen verließ den Mund des Sängers, doch Ruki schien sich nicht darum zu kümmern. Entschlossen tastete er noch immer mit geschlossenen Augen nach der Spiegelscherbe, die er vor nicht allzu langer Zeit noch in den Händen gehalten hatte. Denn nun hatte er keine Angst mehr. Er würde froh sein, wenn dieses ganze Leid, dieser ganze Schmerz endlich vorbei sein würde.
 

Reita, welcher sich wieder gefangen hatte, ging schnell immer weiter auf Ruki zu, wollte dessen Namen rufen, doch kein Ton verließ seine Kehle. Kai, Uruha und Aoi folgten ihm, auch sie konnten nichts zu dem Bild, welches sich ihnen gerade bot, sagen.

Sie sahen Ruki, welcher mit dem Rücken an die Wand gelehnt saß und vor ihm Yune, welcher auf dem Boden hockte.

Immer näher gingen sie an die beiden heran, verwundert darüber, dass sie offensichtlich nicht merkten, dass sie nicht mehr alleine waren.

Schritt für Schritt tastete sich Reita weiter voran, die Augen dabei immer auf Ruki geheftet, welcher, wie er nun erkannte, offensichtlich etwas suchte und dabei die Augen geschlossen hielt.
 

~ Perspektivenwechsel: Rukis Sicht ~

Ich hatte gefunden, wonach ich gesucht hatte.

Mit zittrigen Fingern hielt ich die Scherbe fest umklammert, nahm kaum wahr, wie kalt sie doch war.

Schon lange konnte ich mich nicht mehr auf meinen Tastsinn verlassen, doch mittlerweile war es mir egal.

Meine Finger waren taub vor Kälte, doch ich konnte ganz genau spüren wie sich die Kanten der Scherbe in meine Haut bohrten.

Doch auch das war mir egal.

Mir war alles egal geworden… fast alles.

Ich hatte einen einzigen Wunsch, doch in den letzten Tagen hatte ich eingesehen, dass der wohl niemals in Erfüllung gehen würde.

Diese Erkenntnis hatte mir anfangs sehr weh getan, doch mittlerweile hatte ich mich damit abgefunden, auch wenn es mir noch nicht so ganz egal geworden war.

Es war einfach schwer zu erklären.

Es fühlte sich nicht richtig an… aber andererseits doch.

Es war einfach nur verwirrend.
 

Noch immer liegt meine zitternde Hand um die Scherbe, während ich langsam wirklich zu begreifen beginne.

Zittrig und kraftlos lasse ich die Klinge über mein Handgelenk fahren, spüre sofort wie die Haut aufplatzt und Blut hervor quillt.

Es tut weh…wirklich.

Aber ich muss trotzdem lächeln, obwohl eine vereinzelte Träne meine Wange hinunter rollt.

Ich werde dich nie wieder sehen.

Doch ich will einfach nicht mehr leiden… ich kann es nicht mehr.

Er hat mir so weh getan, mir all meine Würde und meinen Stolz genommen…

Wie gerne würde ich dich doch nur noch ein letztes Mal sehen.
 

Ein leises Seufzen verlässt meine Kehle.

Ja, ich habe aufgegeben.

Es schmerzt mich zu wissen, dass ich all die Menschen, welche mich lieben, all die Menschen, die mich lieben, alleine lasse… doch sie haben nicht das erlebt, was ich in den letzten Tagen erlebt habe.

Es war, um ehrlich zu sein, die Hölle.

Und so langsam begreife ich auch, dass Yune derjenige ist, der mir das hier antut, angetan hat.

Mein Verstand hatte ihn aus meinem Gedächtnis gelöscht, ich wollte mich vor mir selbst schützen…

Doch jetzt weiß ich es… ich habe mich wieder erinnert.
 

„Warum Yune?“

Das ist die einzige Frage, welche mir auf der Seele brennt, während sich das Blut stetig einen Weg aus meinem Körper bahnt.

„Warum… bitte…erklär es mir. Warum ausgerechnet ich?“

"Du bist Derjenige, der einfach so gegangen ist" Happy End Teil 1

„Ruki!“ Reita rief den Sänger, doch dieser hörte ihn offensichtlich nicht.

„Ruki… bitte hör auf damit!“

Reita kam Ruki immer näher und erkannte endlich, was der Sänger gesucht hatte, starrte unglaubwürdig auf dessen Arm, aus welchem noch immer das rote Blut quoll.

Ruki hatte den Kopf gesenkt, sah weder ihn noch Yune an, welchen Reita einfach aus dem Weg geschubst hatte. Ruki sah ihn nicht an. Warum konnte sich Reita nicht erklären.

Es tat so weh, Ruki so zu sehen. Was hatte Yune ihm nur angetan?
 

Langsam begriff Ruki wer da vor ihm saß, öffnete die Augen und sah Reita an.

Seine sonst so ausdrucksvollen und starken Augen wirkten gebrochen. Sie glitzerten und schimmerten nicht mehr so, wie sonst immer.

Sie wirkten leer und trüb. Was hatte Yune nur getan?
 

„Reita.“

Rukis Stimme war schwach, sehr schwach sogar. Sie war kaum mehr ein flüstern.

„Ruki..komm. Wir müssen ins Krankenhaus. Dein Arm…“

Ruki jedoch schüttelte den Kopf.

„Nein… ich habe Angst. Angst davor, dass ich wieder allein sein werde, davor, dass du wieder gehst und mich alleine lässt.“

Reita schüttelte den Kopf und zog sein Hemd aus, wickelte es straff um Rukis Handgelenk. Innerhalb weniger Sekunden war es komplett rot, was Reita den Ernst der Lage bewusst werden ließ.

Flehentlich sah er über die Schulter zu seinen Freunden.

Aoi, Uruha und Kai sahen geschockt aus, doch Kai war der erste, der sich wieder gefangen hatte.

Mit einigen Schritten überwand er die letzten Meter, die ihn von Reita und Ruki trennten, half dem schwachen Sänger auf die Beine, stützte ihn zusammen mit Reita.

„Nein. Ich werde dich niemals alleine lassen. Ich verspreche es. Ich lasse dich niemals allein. Die letzten Tage, in denen du nicht da warst, haben so weh getan. Is tat weh nicht zu wissen, wo du bist, nicht zu wissen was passiert ist und warum. Und es tut weh zu wissen, dass ausgerechnet Yune dafür verantwortlich ist.“

Reita sah sich um und wandte sich an Yune.

„Warum. Warum hast du das getan? Warum ausgerechnet Ruki?“

Yune blickte ihn fest an, auch wenn sich eine Träne den Weg seine Wange hinunter bahnte.

„Aus Rache. Du bist daran schuld. Du hast mich verlassen, mich einfach allein gelassen. Auch wenn du immer bei mir warst, in Gedanken warst du es nie. Du hast mich nie geliebt, du hast mich einfach nur ausgenutzt. Ich habe dich Jahre lang beobachtet. Tag für Tag. Und ich habe bemerkt, dass du dich vor einiger Zeit in den Sänger verliebt hast. Ihn kannst du lieben. Mich jedoch… du hast mich nie geliebt. Ich weiß es. Ich habe es gemerkt. Allein schon die Art, wie du ihn immer ansiehst. So liebevoll und mit warmen Augen. Doch mich hast du niemals so angesehen.“
 

Reita konnte seinen Ohren kaum trauen, wollte es nicht. „Yune… du bist Derjenige, der einfach so gegangen ist. Es hat mir weh getan, es war einfach nur schmerzhaft zu erfahren, dass du einfach so gegangen warst. Ohne auch nur ein Wort. Doch über all die Jahre bin ich hinweg. Und ich habe mich in Ruki verliebt, ja. Er war immer für mich da, mit ihm konnte ich über alles reden. Und glaub mir… ich habe ich geliebt… doch nun, nun kann ich nichts weiter als dich zu hassen. Ja, ich hasse dich. Und ich will dich nie wieder sehen. Verschwinde. Bitte. Verschwinde einfach nur, lass mich und Ruki in Ruhe, komm nie wieder.“
 

Ruki traute seinen Ohren nicht. Reita liebte ihn… Reita…ihn. Er war so glücklich. Doch die Kräfte verließen ihn allmählich, das Blut schwand immer schneller aus seinem Körper. Immer mehr ließ er sich in den Armen Kais und Reitas hängen.

Reita sah besorgt zu Ruki, und auch Kai sah zu den kleinerem, den er und Reita nun vollends trugen.

Ruki hatte die Augen geschlossen und murmelte schwach Reitas Namen, welcher sein Handy aus der Tasche zog und einen Krankenwagen rief. „Ruki..komm schon, rede mit mir.“
 

Aoi und Uruha waren den beiden hinterher gegangen, hatten Yune einfach so stehen lassen, nachdem sie ihm ihre Meinung ins Gesicht gesagt haben. Aoi ging als erstes die Treppe hoch und öffnete die Tür zur Kellertreppe. Uruha folgte ihm und ging als erstes auf die Straße, wo er auf Reita und Kai mit Ruki wartete und nach dem Krankenwagen Ausschau hielt.

"Nur du..." Happy End Teil 2

Murrend lag Ruki in dem weißen Krankenhauszimmer, wollte endlich hier raus.

Er war nun schon seit zwei Tagen hier und die Ärzte wollten ihn einfach nicht gehen lassen. Dabei wollte er doch nur seine Ruhe haben und in Ruhe nachdenken. Doch hier platzten alle zwei Sekunden irgendwelche Menschen herein und belästigten ihn wieder. Das war ja nicht zum aushalten…
 

Reita hatte Stunden auf den Krankenhausfluren verbracht, nachdem sie Ruki her gebracht hatten. Er hatte gewartet, die ganze Zeit. Und er war so glücklich, als die in weiß gekleideten Ärzte ihm mitteilten, dass Ruki aufgewacht war. Überglücklich hatte er seine drei Bandmembers angesehen und hätte Kai fast angesprungen. Doch der Arzt hatte schon so komisch geguckt, also hatte er es lieber sein gelassen, wollte er doch nicht riskieren, dass sie ihn nicht zu Ruki ließen.

Leise hatte er die Tür zu dem Krankenzimmer, in welchem Ruki lag, geöffnet, war Schritt für Schritt näher an dessen Krankenbett getapst und hatte sich neben den blonden Sänger gesetzt.

Rukis Anblick hatte ihm einfach nur weh getan.

Der Sänger hatte gar nicht gesprochen, kein einziges Wort.

Stunden lang.

Er hatte nur die weiße Decke angestarrt und geweint.

Wie konnte man einem Menschen nur so etwas antun?

Yune war echt ein Schwein und Reita hatte sich in der Zeit, wo er nur schweigend neben Rukis Bett gesessen hatte, geschworen, dass der ehemalige Schlagzeuger dafür bezahlen würde, wenn er ihn noch einmal wieder sehen sollte.

Doch Ruki war jetzt erst einmal wichtiger. Das war auch der Grund gewesen, warum er nicht auf Yune losgegangen war. Er hatte Ruki einfach nur da raus hohlen wollen, das war für ihn im Moment das wichtigste gewesen. Und eine Kurzschlussreaktion seinerseits hätte dem kleineren bestimmt nicht geholfen.
 

Nach Stunden, so schien es Reita, hatte Ruki sich endlich bewegt, hatte seinen Kopf langsam gedreht und ihn angesehen. Noch immer liefen stille Tränen seine Wangen hinunter, welche Reita weg wischte. Ruki zuckte zuerst zusammen, doch dann entspannte er sich allmählich wieder, nachdem er gemerkt hatte, dass Reita ihm nichts Böses wollte.
 

Viel später sprach Ruki wieder. „Es hat so weh getan.“

Reita sah ihn geschockt und verzweifelt zugleich an, doch dann nickte er. „Ja. Ich weiß.“
 

Als Reita gehört hatte, was der Arzt zu sagen hatte, war er geschockt gewesen.

Ruki war vergewaltigt worden, nicht nur einmal. Wie hatte Yune so etwas tun können?
 

Wieder fing Ruki an zu weinen, was Reita aufseufzen ließ. Er konnte Ruki sehr gut verstehen. Mit einem betrübten Gesichtsausdruck stand er auf und setzte sich zu Ruki aufs Bett, welcher zuerst kurz zögerte, sich danach dann aber an ihn kuschelte und seinen Kopf an Reitas Schulter lehnte.

„Bitte, Reita, tu mir so etwas niemals an… das würde ich nicht verkraften. Versprich es mir!“

Reita sah auf seine Schulter, sah Ruki somit in die Augen.

Mit glänzenden Augen nickte er. „Ich verspreche es dir. Denn einem geliebten Menschen tut man so etwas nicht an. Ich könnte es gar nicht. Denn, Ruki… Ich liebe dich.“
 

Nachdem Reita diese Worte gesagt hatte, zog er Rukis Kopf näher zu sich und küsste ihn federleicht auf die Lippen, bevor er zurück schreckte und sich entschuldigte. „Es tut mir leid. Du magst sicherlich nicht einfach so von Männern berührt werden..doch-“

Ruki hatte ihm das Wort abgeschnitten und Reita seinerseits geküsst.

„Du darfst das, nur du… und Yune hat mich nie geküsst… niemals.“
 


 

Waah... es ist so kurz xD

Aber... das müsstet ihr ja mittlerweile gewöhnt sein xDD

Was ich zu diesem Pitel zu sagen habe... Es ist irgendwie verwirrend geschrieben.

Ich weiß auch nicht xD

*Schultern zuck*

Naja, egal xD
 

Soo... ich erwähne es auch noch einmal hier:

Von dieser Geschichte wird es auf jeden Fall eine fortsetzung geben, wenn ich hier mit erst einma fertig bin und außerdem, werde ich für die jenigen unter euch, welche kein happy end wollten auch noch einmal ein anderes ende schreiben... das werd ich dann einfach hier hinter dran hängen xDD
 

Ich hoffe ihr hattet trotz der verwirrung spaß beim lesen... xD

Lg, Ruki

"Geh nicht" Sad End

Der Schmerz wurde immer Stärker, während der Sinn, der für Rukis Wahrnehmung verantwortlich war, offensichtlich immer schwächer wurde.

Die Farben verwischten sich ineinander, die harten Kanten verschmierten und er sah alles wie in Watte gepackt. Doch die gesamte Szenerie passte nicht zu Watte. Noch immer war es düster und feucht. Das tropfen des Wassers hörte er schon lange nicht mehr, dafür jedoch das rauschen seines Blutes in den Ohren. Er konnte hören, wie sein Herz pumpte und das Blut immer schneller aus seinem Körper wich.
 

Der Blick seiner braunen Augen wanderte langsam über den Boden, Yuns Körper hinauf zu dessen Gesicht und blieb an dessen Augen hängen.
 

„Warum… Yune?“ Rukis Stimme war weniger als ein heiseres Krächzen, kaum hörbar im Vergleich zu dem stetigen Tropfen des Wassers. Yune zog nur eine Augenbraue hoch, antwortete jedoch nicht sondern starrte Ruki einfach nur an. Unaufhörlich tropfte Rukis Blut auf dem Boden, vermischte sich mit dem moderigem Wasser und färbte dieses allmählich rot.
 

Immer mehr schwand Rukis Wahrnehmung, bald bemerkte er noch nicht einmal mehr den Schmerz, der von seinem blutendem Handgelenk ausging.
 

Wie lange würde es noch dauern, bis sein Herz kein Blut mehr zu pumpen hatte?

Wie lange würde er die Anwesenheit Yunes noch ertragen müssen?

Und wie lange würde ihn Reitas lächelndes Gesicht vor seinem inneren Auge noch mit Schuldgefühlen quälen?

Ruki wusste es nicht, doch er hatte Angst. Angst vor der Ungewissheit, was ihn erwartete. Angst davor, alleine zu sein, in unendlicher Schwärze wieder zu erwachen.

Hatte er überhaupt die richtige Entscheidung getroffen? Er wusste es nicht mehr, war sich bei nichts mehr sicher.

Was würden seine Freunde, seine Familie denken?

Würden sie zu seiner Beerdigung kommen?

Bei dem Gedanken an seine Familie spürte Ruki einen schmerzhaften Stich in seinem Herzen, ob nun wegen dem Blutmangel und dem allmählichem Versagen des Organs, oder weil er sich, als er seinen Vater das letzte Mal gesehen hatte mit ihm gestritten hatte, dass konnte er nicht sagen. Doch wenn er ehrlich war dann war er froh darüber.
 

Und was war mit der Band? Mit den Fans und vor allem… was war mit seinem Freunden?

Sie würden ihn vermissen, sicher. Doch irgendwann würden auch sie ihn vergessen.

Und Reita… Ruki hatte ihn von ganzem Herzen geliebt. Wirklich. Und er vermisste ihn jetzt schon.

Es tat ihn leid, dass er alle der Leute, die ihn liebten, allein lassen würde. Doch am meisten schmerzte es ihn, dass er Reita niemals wieder sehen würde.
 


 

Poch…Poch……Poch……Poch
 

Rukis Herz schlug immer ungleichmäßiger, er konnte seine Augen kaum noch offen halten und auch das Atmen fiel ihm so langsam schwer. Ohne, dass Ruki es wirklich merkte, schlossen sich seine Augen gänzlich. Das einzige, was er noch wahr nahm, war noch immer Reitas Gesicht vor seinen Augen.
 

Reita stolperte weiter auf Ruki zu, wollte nicht wahr haben, was er da gerade gesehen hatte, was er noch immer sah. Rot. Das Wasser, in dem Ruki saß, war rot. Blutrot. Und Ruki hatte sich die Pulsadern aufgeschnitten. „Nein…bitte nicht.“ Reita stolperte die letzten Meter zu Ruki, schupste Yune grob bei Seite und kniete sich vor den Sänger, presste seine Hand auf dessen Handgelenk und versuchte so die Blutung zu stoppen.
 

Ruki öffnete schwach die Augen, sah Reita entschuldigend an. „Reita…es tut mir leid. Ich liebe dich.“

Kein Wort drang aus Rukis Mund, doch Reita verstand auch so was Ruki ihm sagen wollte und zog ihn in seine Arme, streichelte ihm beruhigend über den Rücken, während er einsah, dass Ruki schon viel zu viel Blut verloren hatte.
 

Das Wasser, in dem sie saßen, war mittlerweile tiefrot. Rot… das war die Farbe der Liebe. Irgendwie war es ironisch, dass ausgerechnet dieses Rot dafür verantwortlich war, dass Reita einen geliebten Menschen verlor.
 

Poch…..Poch………Poch
 

Rukis Atem wurde immer schwächer und unregelmäßiger, er nahm weder, Aoi, Uruha noch Kai wahr, welche sich mit Tränen in den Augen zu ihm gesetzt hatten. Er war einfach froh, dass er Reita noch einmal hatte sehen können, ihm hatte sagen können, dass er in ihn verliebt war

.
 

Poch…….Poch
 

Die Tränen liefen unaufhörlich aus Reitas Augen, und auch Uruha, Aoi und Kai ging es nicht besser.

Warum musste es so enden?

Warum starben immer die Menschen, die einem wirklich wichtig waren, so früh?
 

Poch….
 

Auch Ruki weinte. Er weinte darum, dass es so enden musste, so enden würde. Mit seinen letzten Kräften zog er Reitas Kinn zu sich hinunter um ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Ruki, bitte geh nicht. Denn auch ich liebe dich!“ Reita musste diese Worte unbedingt noch zu Ruki sagen, bevor sein Herz endgültig aufhörte zu schlagen, kein Blut mehr zu pumpen hatte. Ruki lächelte ihn an und schloss endgültig die Augen, fiel in einen ewigen Schlaf.
 


 

Reita weinte bitterlich und hielt Rukis schlaffen Körper in seinen Armen und wiegte ihn wie den eines neugeborenen Babys hin und her. Erst, als er Yune lachen hörte. Mit Tränen in den Augen sah er über die Schulter in Yunes Gesicht. „Hör auf zu lachen, Yune!“, bat er den anderen, doch dieser lachte weiter. Sanft bettete Reita Rukis schlaffen Körper auf den Boden, stand auf und drehte sich zu Yune um, welcher noch immer lachte. „Halt die Klappe!“, schrie Reita nun und auch Kai stand auf und ging auf Yune zu, welcher die beiden nur belustigt ansah. „Und warum? Was wollt ihr-“ Noch bevor Yune zu Ende sprechen konnte, hatte Reita ihm schon hart ins Gesicht geschlagen, was Yune auf keuchen ließ. Uruha und Aoi knieten noch immer bei Ruki, starrten Yune mit tiefstem Hass in den Augen an.

„Yune, ich hasse dich!“
 

Mit diesen Worten drehte sich Reita wieder um, trat auf Ruki zu und hob diesen hoch.

„Ich hasse dich wirklich!“
 


 


 

Fertig...

Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es mir irgendwie schwer gefallen ist, das hier zu schreiben... Ich finde es ehrlich gesagt nicht besonders gut...

Aber liegt vielleicht auch daran, dass ich es hasse Leute sterben zu lassen xX
 

*Kuchen und Kekze hinstell*

Ein großes Danke schön an alle, die hin und wieder ein Kommi da gelassen haben, und auch ein Dank an all die, die sich das hier durchgelesen haben, auch wenn ich nichts gegen ein Kommi von euch gehabt hätte xD
 

Lg, Ruki



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lasagne
2009-08-25T16:07:37+00:00 25.08.2009 18:07
BITTE SCHREIB WEITER!!!!!

Ich will wissen, was mit Ruki passiert!
Der tut mir so leid und Reita auch ... *heul*
Von:  ScReW_Jin
2009-08-24T16:53:59+00:00 24.08.2009 18:53
ruki tut mir so leid der arme *heul*

schreib schnell weiter will wissen wie es weiter geht

lg
KaiTheLittleVampire

Von:  Ruki_
2009-08-23T06:10:36+00:00 23.08.2009 08:10
hallo^^
bin grad durch zufall auf die ff gestossen und ich muss, sagen, sie gefällt mir sehr gut^^
sie ist zwar bis jetzt eher etwas düster, aber genau das gefällt mir, auch wenn mir ruki leid tut.
freu mich schon auf das nächste kapitel^^

LG
Ruki
Von:  miako_94
2009-08-21T18:20:38+00:00 21.08.2009 20:20
oO omg die ff is voll spannend.
Ich bin total gespannt wer Ruki entfürt hat. OO Armer Ruki *ruki drück*
Was hat Reita angestellt? Warum muss Ruki so leiden? ö.ö
Ich hoff Reita kann Ruki Retten. OxO
Soooo viele Fragen. -.- *wissen will*
Schreib bitte schnell weiter und sag mir dan bescheid Biiiiiitte. *bettel* Die FF is echt toll.


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