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Vorurteile...

...haben's leicht
von

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Prejudice

Vor vielen Jahren, als ein bestimmter Junge zum Genin wurde...
 

Als der Mann und die Frau in das Zimmer traten, klangen ihre Schritte sicher und autoritär. Der Raum war klein und nicht besonders hell, doch entgegen der Erwartungen war es dort sauber und frisch durchgelüftet. So war auch die Einrichtung nur sehr spärlich, denn nur ein schmaler Schreibtisch quetschte sich eine Ecke. Dokumente über Dokumente, Ordner neben Ordner, Schriftrolle auf Schriftrolle stapelten sich ordentlich in den hohen Regalen, welche die Wände abdeckten und so den bereits abblätternden Putz verbargen. Das Gebäude hatte schon längst mal eine Renovierung nötig, doch die Zuständigen sahen ihr Geld wohl woanders besser aufgehoben. Doch wen kümmerte schon die schäbige Fassade eines Hauses, wenn die Menschen, die dort arbeiten, mit ihren Leistungen brillierten?
 

Nun ja, der Schein konnte immer trügen, vor allem in den Augen eines scharfen Beobachters – zu denen der Mann ohne Frage gehörte. Er ließ seinen kritischen, ernsten Blick über die Einrichtung des Zimmers schweifen und seine Aufmerksamkeit blieb unweigerlich an der Person hängen, die diese Örtlichkeiten bewohnte. Sie saß auf einem gepolsterten Drehstuhl, der einzige Luxus, den der Raum beherbergte und hatte ihren Besuchern den Rücken zugedreht. Außerdem brauchte sie viel zu lange, bis sie deren Anwesenheit bemerkte, sodass man es schon nicht mehr als reine Unaufmerksamkeit abtun konnte. Vielleicht ein großer Fehler, vielleicht ein Zeichen für großes Selbstbewusstsein? Auch diese Einschätzung lag nicht im Zustandsbereich der aufgesuchten Person, doch der Stimmung der beiden Gäste zufolge – aber eigentlich nur der des Mannes –, die an diesem späten Vormittag nicht besonders gnädig zu sein schien, war es wohl eher das Erste, nach dem die Situation bewertet werden würde.
 

Und da drehte sie sich endlich um. Neugierig und erwartend zugleich blickte sie zu den beiden älteren Eheleuten auf und sah völlig ungerührt von der Situation aus, als wäre sie sich nicht der leisesten Schuld bewusst, sie könnte etwas falsch gemacht haben. Ja, ‚sie’. Es war eine Frau und es schien, als wäre dieser besondere Blick nur für ihr Gesicht gemacht worden, welches ihren Besuchern vorwitzig und aristokratisch zugleich entgegen sah. Ohne ihre Augen abzuwenden griff sie mit einer Hand zielsicher nach ihrer Teetasse und nahm daraus seelenruhig einen Schluck, bevor sie sie ohne den leisesten Ton zu verursachen wieder auf die Untertasse setzte.
 

Der Mann sah jeder ihrer Bewegungen ganz genau zu. Sein Mund zuckte kein kleines bisschen und doch zeigten seine Mundwinkel, dass er ziemlich angespannt war. Seine ganze Mimik strahlte eine sehr große Strenge aus, was ihm vielleicht auf Anhieb nicht viel Sympathie, dafür jedoch großen Respekt verschaffte. Sein Chakra ließ ebenfalls erahnen, dass er sein sehr mächtiger Shinobi war. An seiner Körperhaltung bemerkte man außerdem sofort, dass er eine wichtige Person sein musste, deren Position ihm in Fleisch und Blut übergegangen war. Aber man konnte es nicht nur an seiner Statur selber erahnen, viel einfacher war es, seine Kleidung anzusehen und das dort aufgestickte Symbol zu betrachten. Man musste schon vollkommen verpeilt sein, um nicht zu wissen, bei wem es sich hier handelte. Und doch, die junge Frau sagte kein Wort. Sie wartete einfach nur ab.
 

„Sie sind also Sensei?“, meldete sich der Mann schließlich zu Wort, als seine Geduld weniger wurde und seine Frau näher an ihn herantrat, ein Zeichen, dass er etwas tun, sich aber nicht aufregen sollte. Seine harsche Frage klang amüsant. Es hörte sich an, als hätte er etwas gegen die Tatsache, hier einer Frau gegenüber zu stehen.
 

„So ist es. Vor einem halben Jahr wurde ich ernannt.“, antwortete sie gewissenhaft, denn es war eine ganz normale Auskunft.
 

„Ein halbes Jahr, so, so. Und Sie haben bisher kein Genin-Team geleitet?“, fragte der Mann erneut, während man diesmal schon genau erkennen konnte, worauf seine Befragung hinaus wollte. Vor allem der jungen Frau war dies nur allzu sehr bewusst, da man ihr solche Reaktionen schon zur Genüge entgegen gebracht hatte.
 

„Dieses Vergnügen hatte ich noch nicht. Trotzdem habe ich bereits vielen erfahrenen Sensei assistiert.“, entgegnete sie, ohne dass in ihrem Ton eine Spur von Unsicherheit oder Verlegenheit mitschwang. Sie sah keinen Grund, sich wegen weniger Erfahrung selber mit Worten zu degradieren. Während der Mann weiterhin gerade dastand, trat seine Frau von einem Fuß auf den anderen, wahrscheinlich war ihr das nicht einmal bewusst.
 

„Es ist etwas anderes, nur einmal bei einem Training dabei gewesen zu sein, als selber die vollste Verantwortung für unseren Shinobi Nachwuchs zu übernehmen.“, sprach der schwarzhaarige Mann und diesmal war seine Meinung sehr klar. Er schien nicht viel von der jungen Frau zu halten, die dazu auserwählt worden war, ein paar erfolgreiche Abgänger der Ninjaakademie unter ihre Fittiche zu nehmen.
 

„Ich kann mich noch besser an meine eigene Ausbildung erinnern, als einer von den alteingesessenen Lehrern. Ich habe selber unter einem hervorragenden Sensei gelernt. Ich kann die Kinder verstehen und mich in sie hinein versetzen, weswegen ich mich ohne Bedenken als qualifiziert bezeichnen möchte.“, erläuterte die Kunoichi mit einem nachdrücklichen Blick, der keinerlei Zweifel an ihrem Gesagten erlaubte. Und doch, gerade deswegen schien sie bei dem schwarzhaarigen Mann keine Pluspunkte zu sammeln, was eigentlich in dieser Situation völlig abwegig war. Seine Lippen kräuselten sich zu einem leicht missgünstigen Ausdruck, als er seinen Augen schließlich von der jungen Frau abwandte und noch einmal den kleinen Raum musterte, in welchem sich ihr Büro befand.
 

„Nun, das mag ja alles zutreffen, doch ich denke nicht, dass wir darin mit unseren Idealen in Einklang kommen werden.“, eröffnete er schließlich und es klang, als waren diese Worte eine Genugtuung für ihn, da er sie schon hatte gleich am Anfang loswerden wollen. Die junge Frau zog ihre Augenbrauen in die Höhe, was ihr Gesicht jedoch mehr belustigt als empört wirken ließ. Eigentlich hatte sie das schon vorhergesehen, als sie die Liste mit ihren neuen Schülern überreicht bekommen und den Blick ihres Vorgesetzten gesehen hatte, der Bewunderung, Verunsicherung und Mitleid gleichzeitig transportiert hatte. Und so war auch dieses Gespräch so verlaufen, wie sie es sich schon ausgemalt hatte – Schade eigentlich.
 

„Machen Sie sich keine Sorgen um die Formalitäten, darum werden wir uns nun kümmern. Guten Tag.“, beendete der schwarzhaarige Mann seinen Besuch bei der jungen Kunoichi und bedeutete seiner Frau mit einem Handzeichen, dass sie nun gehen würden. Diese folgte ihm ohne ein Wort, doch nicht, ohne noch einmal einen kurzen Blick über ihre Schulter zu werfen. In dem kleinen Zimmer hinter ihr, dass sie nun verließen, hatte sich die junge Frau erneut mit ihrem Stuhl umgedreht, um ein Blatt Papier von einem Stapel Dokumente in ihrem Regal zu nehmen und dieses sorgfältig zu zerreißen.
 

...da passierte es, dass Uchiha Itachi keine Frau als Sensei bekam...
 


 

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Und, da wird doch wieder völlig klar, dass ich Fugaku nicht mag, was? xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-09-03T16:22:12+00:00 03.09.2009 18:22
Fugaku ist aber auch ein A***h^^

Deine FF's sind echt toll!
Von:  Nabiri
2009-08-31T18:54:47+00:00 31.08.2009 20:54
oha du magst das oberhaupt des uchiha-clans wirklich nicht ^^
die geschichte war echt lustig, ich hätte es echt schön gefunden wenn itachi wirklich ne frau als sensei gehabt hätte *lol*
ich freu mich schon auf deine nächsten meisterwerke ^.^
glg deine yami


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