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Aufregungen im Fürstentum

Wie Inu Yasha auch hätte verlaufen können
von
Koautor: Kupferschweif

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Kapitel 26

Inu Yasha hätte fast geseufzt, als sein Vater und sein Bruder aufsprangen. Es fiel ihm recht schwer, wieder hochzukommen, seine Beine fühlten sich steif und bleiern an. Als er allerdings erkannte, warum seine wohlverdiente Pause nur so kurz war, fiel ein Großteil der Müdigkeit von ihm ab.

Hana hatte in ihrer Nähe ein Portal geöffnet und näherte sich ihnen jetzt.

So lange war es doch noch gar nicht her, dass Jaken zurück ins Schloss geschickt worden war, er konnte ihr den Befehl herzukommen also noch gar nicht überbracht haben. Wenn sie eigenmächtig gehandelt hatte, würde sie bestimmt Ärger bekommen.

„Ich nehme nicht an, dass Jaken dir unsere Nachricht schon überbringen konnte“, meinte der Taishou daher auch ruhig, als seine Schwiegertochter sich höflich verneigte.

„Nein, verehrter Schwiegervater“, sagte sie.

„Warum bist du dann hier?“

„Die verehrte Fürstin fand den Brief von Sentaku-san. Da meine Stiefmutter sie über den Bannkreis informiert und ihr dabei auch Zuflucht angeboten hatte, kam sie zu dem Schluss, dass ich hindurch kommen und den Bannkreis vom Schloss meines Vaters aus öffnen kann.“

„Kannst du den Bannkreis auch hier schon brechen?“ wollte der Fürst wissen.

„Bedauerlicherweise nein, verehrter Schwiegervater. Dazu müsste ich den Stein zerstören, an den der Bannkreis gebunden ist und der befindet sich im Schloss.“

„Aber du kannst hindurch und den Bannkreis öffnen?“

„Ja, wenn ich nicht dabei gestört werde.“

„Inwieweit gestört?“

„Wenn derjenige, der für den Bannkreis verantwortlich ist und dafür, ihn für Besuche zu öffnen und zu schließen, dagegen ankämpft, dass ich ihn öffne, kommt es darauf an, wer stärker und ausdauernder ist.“

„Wenn wir in drei Stunden nicht wenigstens ein Zeichen von dir erhalten haben, müssen wir davon ausgehen, dass du uns verraten hast oder tot bist“, sagte Sesshoumaru.

„Natürlich, Sesshoumaru-sama“, erwiderte seine Gefährtin ruhig.

„Dann geh.“

Hana verneigte sich erneut und machte sich dann auf den Weg. Tatsächlich kam sie problemlos durch den Bannkreis und wurde nicht wie ihr Schwager gegen einen Baum geschleudert. Dieser hätte gerne noch etwas wie „Viel Glück“ gesagt, schluckte es aber runter. Jetzt hieß es für die drei Männer wieder warten.
 

Dem Fürsten des Nordens war nicht entgangen, dass seine Tochter, die der Bann nicht abhielt, ein Portal vor dem Bannkreis geöffnet hatte. Also schickte der Westen tatsächlich eine Prinzessin in ein Schloss voller ausgebildeter Krieger. Waren sie so dumm oder so verzweifelt? Beides war für ihn von Vorteil, genau wie die Möglichkeit, dass sie eigenmächtig gehandelt hatte.

Hana würde jedenfalls keine ernsthafte Bedrohung darstellen. Er würde ihr daher sogar die Wahl lassen: Entweder sie schloss sich ihm und seinem Plan an oder sie würde sterben. Letzteres könnte er dann bestimmt auch noch dem Westen in die Schuhe schieben. Es lief wirklich alles wie am Schnürchen.
 

Ichiromaru wusste von den neuesten Ereignissen noch nichts, als er wenig später mit dem Hauptmann weiter an seiner Schnelligkeit arbeitete.

Er war gerade mit seinen Aufwärmübungen durch, als er eine dämonische Energie fühlen konnte, die ihm wage vertraut war. War das etwa seine verehrte Schwester?

Verwundert gab er seinem älteren Übungspartner das Zeichen, dass die Übungseinheit beendet war und ging vom Sandplatz hinter dem Schloss in den Innenhof, wo sich ein Teil der Armee seines Vaters versammelt hatte und neugierig und verwundert zu der Prinzessin sah, die mit gezogenem Schwert im offenen Tor stand und die Männer vor sich ungerührt betrachtete.

Der Erbprinz straffte sich ein wenig und trat hinzu. „Es ist mir eine große Freude, dich hier zu sehen, verehrte Schwester.“ Jetzt bloß keinen Fehler machen …

„Wo ist sie?“ fragte Hana wütend zurück.

„Oh, du meinst Sora? Mach dir keine Sorgen, es geht ihr gut. Komm doch erst mit mir zu unserem verehrten Vater, dann können wir dir alles erklären.“

Die Ältere betrachtete ihn einige kurze Augenblicke schweigend. Dann sprang sie zu dem Samurai, der ihr am nächsten war und stieß ihm ihr Schwert zwischen die Rippen durch die Lungen. „Ich frage dich noch ein letztes Mal, bevor ich das hier mit dir mache: Wo ist meine Tochter?“

„Ich … ich sagte doch, dass sie in Sicherheit ist! Aber ich bin sicher, dass chichi-ue dir erst alles erklären möchte, bevor er dich zu ihr lässt, also …“

Im nächsten Moment war er gegen die Schlossmauer geflogen, sodass es ihm kurz den Atem raubte.

„Ich habe heute nicht meinen geduldigsten Tag, Kleiner. Wenn du also nicht willst, dass ich hier alles in Schutt und Asche lege und jedem, der mir in die Quere kommt, den Kopf abreiße, einschließlich dir, bringst du mich jetzt zu meinem Kind. Sofort!“ grollte Hana. Ihre rotglühenden Augen und ihr aufflammendes Youki zeigten ihrem Bruder, dass sie es ernst meinte. Todernst.

„Hör zu, ich verstehe, dass du wütend darüber bist, dass wir dich nicht darüber informiert haben und du dir deswegen unnötig Sorgen gemacht hast, aber es war weder geplant, dass Hanzai uns Sora bringt noch dass sie verletzt wird. Wir konnten daher nicht riskieren, dass der Westen zu früh davon erfährt, dass sie hier ist, noch wollten wir, dass sie dich verdächtigen“, versuchte er sie zu beruhigen.

Die Erbprinzessin des Westens presste die Kiefer fest aufeinander. „Du bist ein Idiot, Ichiromaru. Du lässt dich von deinem Vater ausnutzen, ohne es zu merken. Ich habe nichts mit seinen Plänen zu tun, meine Treue gilt dem Westen, meiner Familie.“ Blitzschnell stieß sie dem Jüngeren ihr Schwer in den Bauch, ehe sie herumfuhr, ihre Energie in die Soldaten jagte, die sie angreifen wollten und ins Schloss lief.

Wenn der Prinz ihr nicht sagen wollte, wo ihre Tochter war, musste sie eben selbst suchen. Und am besten sollte sie sie finden, bevor die restliche Armee und ihr Vater sie in die Finger bekamen. Sie war zwar recht fähig, allerdings nicht übermächtig und noch dazu nicht wirklich in der Übung.

Obwohl sie lange nicht mehr in dem Schloss des Nordens gewesen war, hätte sie sich im Schlaf zurecht gefunden. Links ging es zum Privattrakt der Fürstenfamilie, der Frauentrakt über dem Männertrakt. Rechts lagen die Räumlichkeiten der Verwaltung und die Empfangsräume und dahinter waren die Diener untergebracht.

Wo versteckte man eine Achtjährige, die ihr Gedächtnis verloren hatte und die man daher gegen ihre Familie verwenden wollte? Wenn man ihr Vertrauen gewinnen und sie auf seine Seite ziehen wollte, sollte sie Nestwärme spüren. In diesem Schloss recht schwierig, da blieb eigentlich nur der Frauentrakt.
 

Dort brachte Fumiko die kleine Prinzessin gerade in das hinterste Zimmer, ein leer stehender, kleiner Raum.

„Obaa-sama, was ist denn los? Wer ist denn da gerade gekommen? Warum muss ich in diesen Raum?“ fragte Sora.

Die Fürstin biss etwas die Zähne zusammen. „Weißt du, Kleines, wir sind hier durch einen starken Bannkreis geschützt, für den ich verantwortlich bin. Derjenige, der eben ins Schloss gekommen ist, konnte ohne Probleme hindurch. Das kann nur bedeuten, dass es deine Mutter ist. Und sie ist sehr wütend.“

„Meine … Mutter? Sie ist hier? Ich will zu ihr!“ Das Mädchen wollte aus dem Zimmer laufen, wurde aber am Arm gefasst und zurückgezogen.

„Hör zu, ich weiß, dass ich dir die ganze Zeit gesagt habe, dass deine Mutter nicht böse zu dir war und dass sie selbst schlecht behandelt wurde. Aber die Wahrheit ist, dass ich es nicht genau weiß. Ich weiß nicht, ob sie dir nicht auch wehgetan hat. Darum bleibst du erst mal hier und versteckst dich, bis ich weiß, ob es in Ordnung ist, sie zu dir zu lassen oder nicht.“

Die Kleine schluckte etwas und nickte.

Ihre Stiefgroßmutter strich ihr einmal übers Haar, ehe sie das Zimmer verließ und den Flur entlang eilte. Als sie gerade an ihren eigenen Gemächern vorbeikam, wurde die Tür zum Frauentrakt aufgeschoben und Hana stand dort, mit wütend blitzenden Augen und einem blutverschmierten Schwert.

„Wo ist sie?“ grollte die Prinzessin.

„Beruhige dich bitte, so aufgebracht lasse ich dich sowieso nicht … Ist das etwa Ichiromarus Blut?!“ Fumiko schlug die Hände vors Gesicht und starrte ihre Stieftochter geschockt an.

„Ja. Er wollte mir nicht sagen, wo meine Tochter ist, da habe ich ihn abgestochen.“

„Du hast deinen Bruder …?“

„Keine Sorge. Deinem Kind geht es gut, ich hatte nicht die Absicht, ihn umzubringen. Er sollte mir nur aus dem Weg gehen.“

Die Fürstin atmete tief durch, um sich zu beruhigen. „Wieso bist du hergekommen?“

„Um Sora nach Hause zu holen.“

„Was?! Du willst sie wieder zurück bringen? Das kannst du nicht machen! Was bist du nur für eine Mutter?!“

Hanas Kehle entrann ein bedrohliches Knurren und sie ging auf ihre Stiefmutter zu. „Ich bin eine ausgezeichnete Mutter. Ich würde mein Leben geben, um meine Kinder zu beschützen. Ich würde für sie sterben. Außerdem kann ich mit einem Schwert umgehen. Wenn also jemand auch nur versuchen sollte, mein Kind zu schlagen, dann würde derjenige das nur einmal machen und dann mindestens seine Arme verlieren. Wahrscheinlich würde ich damit allerdings noch lange nicht zufrieden sein. Und es wäre mir ganz egal, wen ich dafür töten müsste, um meine Tochter zu beschützen. Ich würde meinen Schwager umbringen, meinen Gefährten und meinen Schwiegervater. Allerdings wird das nie nötig sein, weil keiner von ihnen jemals die Hand gegen Sora erheben würde.“

„Was?!“

„Und du solltest mal lieber an deinen Fähigkeiten als Mutter zweifeln. Dein Sohn hat dich belogen, ohne dass du es bemerkt hast. Vater hat sich die ganze Geschichte ausgedacht, aber Ichiromaru hat mitgemacht. Die beiden wollten den Westen bei den anderen Fürsten in Verruf bringen, um sich das Reich ohne größere Verluste unter den Nagel reißen zu können.“

„Was sagst du da?“

„Und wenn das gelungen wäre, hätten du und Sora einen Unfall gehabt. Einen tödlichen.“

Fumiko schluckte hart und ballte die Hände zu Fäusten.

„Und jetzt wirst du mich sofort zu meiner Tochter lassen und den Bannkreis öffnen, damit ich nicht für eine Verräterin gehalten werde.“

„Das … ich … das geht nicht.“

„Ach? Weißt du, ich bin nicht mehr in Diskutierlaune, also sage ich dir jetzt, wie das laufen wird: Du tust, was ich sage oder ich werde Ichiromaru suchen und mit dem Schwert bearbeiten. Dann wirst du vielleicht wissen, wie es mir ging, als ich erfahren habe, dass meine kleine Tochter schwer verletzt und entführt wurde.“

„Ich lasse dich nicht zu dem armen Mädchen. Ich glaube dir kein Wort. Ichiromaru würde mich nie belügen. Und dein Vater mag seine … Eigenarten haben, aber er würde niemals so tief sinken und solche Sachen behaupten, wenn überhaupt nichts daran wäre. So ist er nicht.“

„Er hat meine Mutter getötet. Er hat versucht, dich zu töten. Er lügt, wenn er den Mund aufmacht. Frag deinen Sohn. In der Zeit werde ich den Bannkreis öffnen und meine Tochter in Sicherheit bringen. Akzeptiere endlich, dass Vater ein verlogener Mistkerl ist, der über Leichen geht, um seine Ziele zu erreichen. Am liebsten über Frauenleichen“, sagte die Prinzessin.

Ihr Gegenüber drohte die Fassung komplett zu verlieren und sank gegen eine Wand, um nicht zusammenzubrechen, ihr Blick ging starr auf den Boden.

„Hau hier ab, solange du noch kannst. Erzähl den anderen Fürsten, wie genau sich dein „Unfall“ zugetragen hat“, meinte Hana ruhig. Sie atmete tief durch, ihre Augen nahmen wieder ihre normale Farbe an. „Sora!“ rief sie dann laut und ging an ihrer apathischen Stiefmutter vorbei den Flur entlang.

Sora riss die Tür ihres Verstecks aufgenblicklich auf und kam heraus. Einen Moment sahen sich Mutter und Tochter stumm in die Augen, dann gab es für die Kleine kein Halten mehr. Sie sprang Hana in die Arme und drückte sich so fest an sie, wie sie nur konnte. Die Erbprinzessin hatte ihr Schwer sofort fallen gelassen und sank mit ihrem Kind auf die Knie. Die Erleichterung, die sie fühlte, raubte ihr fast den Atem.

„Mama! Da bist du ja“, schluchzte das Mädchen. „Wo warst du?“

„Es tut mir so leid, meine Kleine. Wenn ich gewusst hätte, wo du bist, wäre ich schon längst hier gewesen und hätte dich nach Hause geholt.“

„Habt ihr mich denn nicht gesucht?“

„Doch, natürlich. Dein Vater, dein Großvater und dein Onkel haben alles nach dir abgesucht, auch die Reviere der anderen Fürsten. Aber es gab keine Spur, keinen Hinweis, kein Gerücht.“

„Bis dein Vater diesen Unsinn verbreitet hat.“

„Ja.“ Hana drückte ihre Tochter noch ein wenig enger an sich und schob ihr Gesicht in das Haar der Kleinen.

„Ich kann mich wieder erinnern, Mama. Ich weiß, dass ihr mir nie etwas tun würdet.“

„Niemals. Keiner wird dir je etwas tun, das werden wir nie zulassen, das verspreche ich dir.“

„Er wird damit nicht durchkommen, oder? Er wird dafür bestraft werden, oder?“

„Natürlich.“

„Na, das werden wir ja noch sehen“, ertönte eine belustigte Stimme hinter den beiden.

Sora ließ ihre Mutter sofort los, sodass die sich noch während sie herumfuhr ihr Schwert schnappen und es quer vor sich halten konnte.

Akumaru betrachtete seine Tochter abschätzend. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass du irgendetwas gegen mich ausrichten könntest, oder? Du bist zwar eine fähige Kriegerin, aber mit mir kannst du es beim besten Willen nicht aufnehmen, meine Liebe. Das wäre Selbstmord.“

„Seinen Gegner zu unterschätzen kann genauso tödlich enden“, erwiderte Hana kühl. „Und sich selbst zu überschätzen ebenfalls. Das solltest du eigentlich wissen.“

„Oh, du besitzt die Frechheit, mich zu duzen? Ist meine Erziehung so schnell wirkungslos geworden?“

„Jemanden mit dem höflichen Plural anzusprechen ist ein Zeichen von Respekt, aber den habe ich dir gegenüber nicht. Eigentlich habe ich den nie gehabt. Das habe ich die ganze Zeit immer nur vorgespielt. Dank deiner Erziehung, bei der du mir beigebracht hast zu lügen, hast du das bloß nie bemerkt.“

Der Fürst verzog den Mund zu einem Lächeln, was einen bizarren Kontrast zu dem linken Blitzen in seinen Augen bot. „Du bist ein kluges Mädchen, Hana. Klüger als dein Bruder, was nicht nur daran liegt, dass du älter bist. Du bist auch eine sehr viel geschicktere Kämpferin. Ichiromaru hat nicht das Zeug dazu. Ich habe mich wohl falsch entschieden, was die Auswahl meines Erben angeht. Aber diesen Fehler bin ich gerne bereit zuzugeben und zu korrigieren.“

„Ichiromaru wird bestimmt ein besserer Fürst werden als du.“

„Ach, glaubst du? Du verstehst doch eigentlich recht viel von Politik. Daher weißt du auch, dass Fürsten, die zu weich sind, schnell den Respekt der anderen Fürsten verlieren. Und wenn die anderen Fürsten keinen Respekt mehr haben, werden sie schnell auf die Idee kommen, dass sie einen leichten Gegner haben, der zu weich ist, um ein Heer in einen brutalen Krieg zu führen.“

„Den Respekt der anderen Fürsten kann man genauso gut verlieren, indem man sie eiskalt belügt und für seine eigenen Zwecke missbraucht. Sentaku wird sicher hellauf begeistert sein, wenn er davon erfährt“, knurrte die Prinzessin und fasste ihr Schwert fester.

„Wie sollte er denn davon erfahren?“

„Meinst du nicht, dass es ihn brennend interessieren wird, was Sora zu den Vorwürfen zu sagen hat?“

„Doch, das wird ihn sicherlich interessieren. Aber warum sollte Sora die Wahrheit sagen und nicht daran festhalten, dass sie schlecht behandelt wurde und dass der Westen nicht so familiär ist, wie er vorgibt?“ fragte Akumaru.

„Und warum sollte sie lügen?“

„Um ihrer Mutter zu helfen. Um deiner Mama zu helfen, würdest du doch alles tun, nicht wahr, Sora-chan?“

Die kleine Prinzessin versteckte sich noch weiter hinter ihrer Mutter.

„Warum sollte es mir helfen, wenn meine Tochter unsere Familie in Verruf bringt?“ fragte diese.

„Weil du meine Erbin werden könntest. Ich enterbe Ichiromaru und du nimmst seine Position ein.“

„Und wenn ich das gar nicht will? Wenn ich mit meiner Position zufrieden bin?“

„Wie kannst du zufrieden sein? Ich mache dir gerade ein einmaliges Angebot, das du unmöglich ablehnen kannst, wenn du erst einmal genau darüber nachgedacht hast. Wenn ihr euch auf meine Seite stellt und den anderen Fürsten genau das erzählt, was ich euch sage, mache ich dich zu meiner Erbin. Ich sage, dass Ichiromaru absolut ungeeignet ist, weil er nicht stark und klug genug ist. Aber du, meine Tochter, bist mir diesbezüglich sehr ähnlich. Du weißt, wie man ein Fürstentum regiert, wie man eine Armee befehligt und du kannst mit einem Schwert umgehen. Außerdem bist du gut in deiner Magie, dass der Bannkreis so stark ist, ist auch dein Verdienst. Und wenn deine Ausbildung erst mal aufgefrischt und intensiviert wurde, wirst du den anderen Fürsten mit Leichtigkeit beweisen können, dass du einem Mann in nichts nachstehst und viel zu gut bist, um bloß Sesshoumarus schmückendes Beiwerk zu sein. Oder das eines anderen Mannes. Und du hast bereits zwei Kinder; die kleine Sora oder ihr Geschwisterchen werden sicher deine Nachfolge antreten können. Denk mal genau darüber nach. Du kannst nicht verleugnen, dass du als junges Mädchen immer davon geträumt hast, meine Nachfolgerin zu werden und den Norden zu regieren. Jetzt biete ich dir die Möglichkeit nicht nur den Norden zu beherrschen, sondern den Westen noch mit dazu. Kannst du das wirklich ablehnen?“ Der Cousin des Taishou näherte sich seiner Tochter einige Schritte, seine Augen ruhten auf ihrem Gesicht und registrierten jede Bewegung und ein gewinnendes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, je länger sie schwieg.

Sora sah besorgt von ihrer Mutter zu ihrem Großvater. „Das wird sie nicht tun. Sie wird unsere Familie nicht verraten. Niemals. Das könnte sie ojii-sama und chichi-ue nie antun!“ sagte sie dann überzeugt.

„Ach ja? Hana, bist du dir sicher, dass du die Möglichkeit ausschlagen willst, deinen Kindheitswunsch wahr werden zu lassen, um weiterhin bloß eine Prinzessin des Westens zu sein? Mittlerweile sollte dir klar sein, wie sie sind. Mein Cousin ist zu weich. Er will es immer allen recht machen und bei allen beliebt sein. Er versteckt sich hinter dem Höllenschwert, von dem jeder weiß, wie gefährlich es ist. Aber ich bin mir sehr sicher, dass er es doch nie benutzen würde. Er ist zu schwach dazu. Das beweist doch schon die Tatsache, dass er diesen Bastard anerkannt und in sein Schloss geholt hat. Kannst du ihm wirklich vergeben, dass er dich dazu gezwungen hat, dich um diesen Mischling zu kümmern? Und Sesshoumaru? Er erschien mir immer wie ein fähiger Kämpfer, Stratege und vielleicht auch Fürst, dir ebenbürtig, aber … behandelt er dich wirklich gut? Ich meine damit nicht, dass er dich schlägt oder so, aber … respektiert er dich so, wie du es verdienst? Wohl kaum. Und wenn euer Sohn erstmal so alt ist, dass er dich nicht mehr braucht, wie hoch ist dann wohl die Wahrscheinlichkeit, dass er mit dir das macht, was sein Vater mit seiner Mutter tat? Er wird dich in ein einsames Schloss abschieben, über das du dann Herrin sein darfst. Aber deine Kinder wirst du kaum noch zu Gesicht bekommen. Du wirst einsam vor dich hin leben. Es sei denn er schickt dich zu deiner Schwiegermutter, dann hättest du natürlich immer Gesellschaft. Aber wenn du mein Angebot annimmst, wird dich niemand mehr unterdrücken und nicht wertschätzen. Oder dich für eine Verräterin halten. Du wärst deine eigene Herrin und die über das ganze Reich, das dein Ur-Großvater unverständlicherweise zwischen seinen Söhnen aufgeteilt hat. Das solltest du nicht machen, wenn es einmal dazu kommen sollte, dass du es vererben musst.“

Hana schluckte etwas. „Niemals. Ich verabscheue dich aus tiefstem Herzen, mit meinem ganzen Sein. Du hast meine Mutter eiskalt umgebracht und es als Unfall getarnt. Und du bist schuld, dass gegen mich der Verdacht aufkam, ich wäre eine Verräterin. Der Westen sollte den Friedensvertrag brechen“, sagte sie dann grimmig. „Lieber bin ich eine Prinzessin des Westens als die Erbin eines kranken Mannes und später Herrin über ein Reich, das auf Lügen und Verrat aufgebaut wurde. Der Westen ist weder schwach noch dumm. Mein verehrter Schwiegervater ist darum bemüht, jeden, über den er herrscht, zu beschützen. Er will kein unschuldiges Blut vergießen und jeden gerecht behandeln. Das macht nicht nur einen guten Herrscher aus, sondern einen hervorragenden. Ja, er scheut davor, Sou'unga zu ziehen und Schlachten damit schnell zu beenden, weil das Höllenschwert seinen Namen nicht umsonst trägt. Der Inu no Taishou ist intelligent und gutherzig. Er ist ein überaus guter Fürst und ein mindestens genauso guter Vater. Zwei Sachen, die du nie sein wirst. Ich wurde nie dazu gezwungen, mich um Inu Yasha zu kümmern, ich habe es freiwillig und gerne getan. Und Sesshoumaru behandelt mich gut. Wenn ich einmal in ein anderes Schloss geschickt werden sollte, um dort zu leben, kann ich auch gut damit umgehen, weil alles besser ist, als dich zum Herrn und Vater zu haben.“

Akumaru gefror das Lächeln auf den Lippen, seine Augen fingen an bösartig zu funkeln. „Wenn du nicht für mich bist, dann bist du gegen mich. Und wer gegen mich ist, stirbt.“ Der Fürst des Nordens zog sein Schwert und griff mit einem wütenden Knurren an.
 

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Wir haben nix dazu zu sagen. Happy CSD.

lg

Hani & Kupfer



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Weissquell
2013-01-28T14:27:53+00:00 28.01.2013 15:27
Hihihi, da ist aber jemand ziemlich angepisst! XD Ok, bedrohe das Kind einer Bärin und sie reißt dich in Fetzen. In diesem Fall Hündin.... kommt aufs gleiche raus.

<Blitzschnell stieß sie dem Jüngeren ihr Schwer in den Bauch, ehe sie herumfuhr, ihre Energie in die Soldaten jagte, die sie angreifen wollten und ins Schloss lief.>

Schwert :-)

Und ich bin nicht sicher ob der Nordprinz nicht vielleicht sehr wohl über das Verhalten seines Vaters im Bilde ist, sich jedoch nur nicht traut, was zu unternehmen.Tja, wie es aussieht war die Dame tatsächlich ahnungslos (schade XD).. und ein bisschen... einfältig offenbar auch. Andererseits ist es wohl verständlich dass der Nordfürst sich keine Frau anlacht die ihm intellektuell ins Handwerk pfuschen könnte. :-)

<„Hau hier ab, solange du noch kannst.>
Hmmm, auch eine aufgebrachte Prinzessin würde vielleicht eher sagen: Verschwinde von hier. 'Hau ab' klingt ein wenig sehr flapsig.

Irgendwie erinnert mich der Niordfürst immer mehr an meinen 'Arashitsume' XD. Gescheit und intrigant ist er ja wohl. Silberzünglein! Bietet Hana die Regentschaft über den Norden an, anstelle ihres Halbbruders. Nicht nett für Sohnemann. Allerdings scheint er außer acht zu lassen, dass sie ihn dafür erst mal beerben muss! Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er ihretwegen freiwillig den Thron räumt. Bestimmt beabsichtigt er noch eine ganze Zeit lang zu leben. Ausreichend Zeit um dieses (viel zu gescheite... ich erwähnte den Punkt bereits oben) Weib nicht vielleicht doch noch loszuwerden. ;-)

Ah, ich sehe wir fangen schon an. MJal schaun wie gut Hana kämpft wenn sie dabei ihre Tochter beschützen muss. Ob Mutter und Sohn sich auch noch gegen den Nordfürsten stellen werden? Mal schaun.




Von:  Hotepneith
2012-09-02T13:19:17+00:00 02.09.2012 15:19
Was für ein reizender Papa, Opa oder auch schlicht reizendes Familienoberhaupt....Aufreizend, geradezu.
Hoffentlich weiß Hana auch, wie man den Größen- udn Gewichtsvorteil ausgleicht, wenn sie sich jetzt auf den Kampf einlässt. Man sollte isch nicht unbedingt auf die Kavallerie verlassen....


bye

hotep



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