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Unexpected Twist

von

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Kaffee und Bier am Morgen

Aus dem kurzen Gespräch zwischen Ian und Saburo war ein längeres geworden. Länger, als Ian gedacht hatte, weshalb er um einiges später als Jamie und Manabu nach oben ging. Kurz überlegte er noch, ob er den Mädchen eine gute Nacht wünschen sollte, ließ es dann aber bleiben. Sicher schliefen sie schon und er würde sie nur wecken.
 

„Jamie?“

Verwundert sah er zu seinem Cousin herüber, der mit dem Rücken zur Wand auf der großen Schlafcouch lag - und auch gleichzeitig mit dem Rücken zu Manabu.

Der lag allerdings mit dem Gesicht zur Wand auf der Couch und schien schon zu schlafen.

„Hmmmm?“, kam es nur vom Blonden, der sein Kopf vom Kissen hob und Ian müde ansah.

„Will ich wissen, warum ihr zusammen auf der Schlafcouch liegt?“

„Tür ist abgeschlossen“, murmelte Jamie und wie zur Bestätigung ließ sich die Tür nicht öffnen, als Ian die Linke herunter drückte. Fragend hob Ian eine Augenbraue hoch.

„Jamie, du hast-“

„ … nichts gemacht. Schlüssel und Ersatzschlüssel sind weg, Zimmer der Mädchen sowie deiner Eltern auch abgeschlossen, Couch im Wohnzimmer ist zu unbequem, dein Bett ist zu klein für zwei und für die Findung einer anderen 'Problemlösung' bin ich zu müde“, sagte Jamie schläfrig auf.

Bei dem Tempo hatte Ian allerdings den Eindruck, Jamie hätte dies bis eben stur auswendig gelernt; daher bezweifelte er, dass der Blonde bis gerade noch geschlafen hat.

Wortlos seufzend schüttelte er den Kopf, zog sich nur um und legte sich ebenfalls schlafen - jedoch in sein eigenes Bett.
 

„Manabu...“, nuschelte Ian.

Als von diesem ein durchs Kissen gedämpftes Murren erklang, fügte Ian ein etwas lauteres „Bitte“ hinzu. Auch wenn Manabu sich nicht großartig bewegen wollte, sah er ein, dass es für ihn selbst wohl auch angenehmer wäre, Ians Bitte nachzukommen. Also zog er Jamie das Kissen unterm Kopf weg und legte es auf dessen Gesicht, sodass sein Schnarchen etwas leiser wurde. Dann drehte er sich um und versuchte wieder einzuschlafen. Allerdings machte das Kissen seine Aufgabe nicht gut, weswegen Ian wieder etwas nuschelte. Manabu nahm das Kissen von Jamie und warf es mit einer eleganten Bewegung - falls diese in seinem Halbschlaf-Zustand überhaupt möglich war - zu Ian herüber. Dieser bedankte sich mit einem zufriedenen Seufzen und nutze das Kissen sogleich, um sich die Ohren damit zuzuhalten. Manabu zog Jamie die Decke weg und nutze diese, ähnlich wie Ian das Kissen, um weiterschlafen zu können.

Jamie bekam nicht das Geringste davon mit und schlief schnarchend vor sich hin.

Auch bekam er nicht das Klicken mit, als ein Schlüssel im Türschloss zu Manabus Gästezimmer umgedreht wurde und jemand die Tür ein Spalt breit öffnete. Zu dem Zeitpunkt waren die anderen Beiden aber auch wieder im Land der Träume verschwunden und nahmen das Geschehen um sie herum nicht mehr war. Ebenso wenig bekamen sie mit, wie dieser jemand die Tür ein Stück weiter öffnete, um durch den Spalt zu passen und die Tür schnell wieder zu schließen. Eilig, aber leise, verließ er den Raum und ging über den Flur ins gegenüberliegende Zimmer.
 

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„Und?“, fragte sie sogleich Hotaru, die ungeduldig wartend auf dem Bett saß.

„Alle anderen Türen hab ich wieder aufgeschlossen und Schlüssel sowie Ersatzschlüssel wieder zurück gehangen“, antwortete sie strahlend und fragte sogleich, wie es Sam ergangen war.

„Naja, Jamie und Manabu liegen zusammen auf der Schlafcouch.“

„Nicht das, was wir wollten, aber immerhin.“

„Was heißt hier immerhin? Jamie funkt einem irgendwie immer dazwischen. Dabei dachte ich, er wollte uns helfen“, beschwerte sich Samantha leise. Hotaru kicherte nur leise, meinte, es sei im Grunde erst einmal egal, solange sie überhaupt etwas erreicht hatten und wünschte Sam schlussendlich noch eine gute Nacht. Vor sich hin grummelnd ging Samantha in ihr Zimmer, nachdem sie Hotaru ebenfalls eine gute Nacht gewünscht hatte.
 

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Ian war der erste, der am Morgen aufwachte. Er richtete sich auf, warf ein Blick auf die Uhr und streckte sich. Während er aufstand blickte er zu den Beiden auf der Schlafcouch, deren Anblick ihn lächeln ließ. Jamie hatte sich in der Nacht zu Manabu, der auf dem Rücken lag, gedreht und einen Arm um ihn gelegt, nachdem er Manabu ein Stück näher zu sich heran gezogen hatte.

Das war typisch Jamie, dachte sich Ian und stellte sich vor die Couch, um sich zu Jamie herunter zu beugen. Kurz bevor seine Lippen Jamies Gesicht berührten, hielt er inne und pustete ihm vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Es tat ihm fast wieder Leid, sie zu wecken, aber was nützt einem der Tag, wenn man ihn verschlief? So dachte jedenfalls Ian, und als Jamie sich noch nicht bewegt hatte - das zufriedene Murmeln und die dabei entstehende Regung mal ausgenommen-, raunte er ihm ein „Aufstehen, Schatz“ zu. Das schien zu funktionieren, blinzelte er doch kurz und nahm seinen Arm von Manabu runter, um sich aufzusetzen. Er streckte sich und gähnte dabei, sah dann runter zu Manabu und fuhr ihm mit der Hand durch die Haare, um ihn zu wecken. Die Berührung verfehlte ihre Wirkung nicht, denn der Schwarzhaarige richtete sich murrend auf. Als er aber feststellte, dass es erst sechs Uhr morgens war, warf er den Älteren einen Blick zu, der mehr als deutlich sein Missfallen ausdrückte und er ließ sich wieder ins Kissen fallen.

Ian schüttelte über diese Reaktion nur seufzend den Kopf, wohingegen Jamie kurz lachen musste.

„Da will jemand wohl nicht aufstehen. Was machen wir da bloß? Hm, lass mich überlegen. Ah, ich weiß. Jamie, wärst du vielleicht so freundlich?“

„Aber immer gerne doch, mein Lieber. Ich helfe doch gerne.“

Diese Worte behagten Manabu ganz und gar nicht, weswegen er kurz seinen Kopf anhob, um die Beiden besser sehen zu können. Als er aber die grinsenden Gesichter von ihnen sah, die nichts Gutes für ihn bedeuteten, bereute er es gleich wieder und rückte sicherheitshalber ein Stückchen näher an die Wand, was die andern beiden nicht wirklich kümmerte und sie sich zu Manabu beugten.

Manabu glaubte kurz sogar, Jamie vor Vorfreude summen gehört zu haben, doch war dies wohl gerade einer der Gedanken, die ihn nur davon abhielten, sich in Sicherheit zu bringen.

„Dann zeigen wir dir mal, was wir mit Langschläfern und Morgenmuffeln wie dir machen~“, grinste Jamie, und diesmal glaubte Manabu, Ian summen zu hören.
 

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Gegen acht Uhr klingelte der Wecker der Mädchen, sodass sie gegen viertel vor neun fertig und umgezogen in der Küche standen. Samantha betrat das Wohnzimmer wie immer mit einem fröhlichen „guten Morgen“ und auch Hotaru war sichtlich gut gelaunt.

Doch als sie, immer noch im Türrahmen stehend, keine Erwiderung zu hören bekamen, wunderten sie sich schon etwas, da es sonst nie die Art der anderen war, sie zu ignorieren - jedenfalls hatten sie den Eindruck, als würden sie von den Jungen ignoriert werden.

Manabu nippte an seiner Tasse Kaffee und war so abwesend, dass er nicht einmal mitbekam, wie seine Schwester mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herumwedelte.

„Was habt ihr denn mit dem angestellt?“, fragte Samantha ihren Bruder sowie Cousin, welche in der rechten Ecke des Raumes saßen.

Diese schienen allerdings das Schachspiel, in welches sie vertieft waren, viel interessanter zu finden, als auf die Frage zu antworten. Auch als Samantha weiter fragte, musste sie ohne Antwort auskommen, und selbst als sie eine Figur umstieß, wurde sie nicht wahrgenommen - die Figur wurde einfach beim nächsten Zug aufgehoben und für diesen bewegt.

„Wenn ihr nicht mit uns reden wollt, dann gehen wir halt woanders hin und frühstücken dort“, verkündete Samantha beleidigt, als sie zur Tür ging.

„Ha“, hörte sie dann plötzlich, fühlte sich dabei angesprochen und drehte sich zu Jamie um. Doch sie war nicht gemeint; Jamie hatte nur seine Freude über Ians Schachmatt damit ausgedrückt.

Auf eine gewisse Art und Weise fühlten sich beide Mädchen gekränkt und gingen los, um woanders zu frühstücken. Als sie aus dem Haus verschwunden waren, erhob sich Jamie aus dem Stuhl und setzte sich neben Manabu auf die Couch, dem gerade von Ian wortlos die Tasse abgenommen wurde, damit er ihm etwas Kaffee nachschenken konnte. Fasziniert beobachtet Jamie Manabu dabei, wie er gerade seine fünfte Tasse Kaffee trank.

„Sag mal...“, fing Jamie seinen Satz an und piekste Manabu in die Seite, damit dieser ihm auch ja zuhörte. „ … wie kann es sein, dass du soviel Kaffee auf einmal trinkst und trotzdem nicht richtig wach bist? Vor allem, da Ians Kaffee immer besonders stark ist.“

Der Blonde konnte sehen, wie sein Gegenüber angestrengt über diese Frage nachdachte, aber keine Antwort darauf fand, was Jamie zum Lachen brachte.

„Das musst du gerade sagen. Warst früher ja auch nicht besser“, lächelt Ian.

„Ja, früher. Da war der Kaffee von dir noch schön mild und man konnte getrost mehrere Tassen davon trinken“, rechtfertigte Jamie sich.

„Ja, aber wach wurdest du davon trotzdem nicht. Was glaubst du, warum ich den jetzt so stark mache?“

„Weil du ihn so lieber magst?“, riet Jamie.

„Sicher doch. Ist ja nicht so, als würde ich nur an mich denken.“

Ian rollte innerlich mit den Augen; manchmal wusste er echt nicht, ob sein Cousin so etwas ernst meinte oder ihn einfach nur ärgern wollte.

„Was ist daran denn bitte so lustig?“, wollte Jamie von Manabu wissen, der sichtlich amüsiert schien.

„Man merkt, dass ihr verwandt seid, so wie ihr miteinander redet.“

Eigentlich wollte Manabu sagen, dass sie sich wie ein altes Ehepaar stritten, aber er mochte die Variante mit der Verwandtschaft mehr. Nicht nur, weil es von den Verhältnissen her eher stimmte, sondern auch an sich für ihn besser war - nach der Aktion von vor ein paar Stunden, wollte er sie einfach nicht verärgern. Wer wusste schon, was die beiden dann mit ihm machen würden.

„Seltsam. Saburo meinte das gestern auch“, stellte Ian überlegend fest.

„Soso, was meinte Saburo denn gestern noch so? Bist ja ziemlich spät hochgekommen.“

Jamie konnte nichts anderes tun, als zu grinsen, kannte er Ian doch schon zu gut, als dass er nicht bemerkt hätte, dass Ian den anderen mehr mochte als er vorgab. Ian schien sich Jamies Gewissheit bewusst zu sein, weswegen er verlegen zur Seite schaute.

„Da wir aber schon einmal bei dem Thema sind: Ich würde zu gerne wissen, was du ihm über mich erzählt hast“, fragte Jamie, um das zu erfahren, was er eigentlich schon länger wissen wollte.

Verwundert über diese Frage hatte Ian ganz vergessen, was er eigentlich sagen wollte, dachte sich dann aber, dass dies vielleicht doch nicht ganz so schlecht ist.

„Was soll ich schon gesagt haben? Dass du mein Cousin bist, älter bist als ich, Führerschein hast, recht freundlich und höflich bist...“

Den letzten Punkt brachte er unter Mühe hervor, nicht zu lachen, genauso wie Manabu, der jedoch nicht verhindern konnte, sich leicht am Kaffee zu verschlucken. Das war Jamie nicht entgangen und er wandte sich an den Schwarzhaarigen.

„Wie darf ich das denn bitte verstehen?“

„Wie du willst“, säuselte Manabu in seine Tasse hinein, nicht ohne belustigt zu klingen.

„Schönen Dank auch. Ihr beiden seid echt unmöglich.“

Damit Jamie nicht noch beleidigter wurde, als er eh schon klang, schwiegen die beiden und grinsten nur still in sich hinein.
 

„Mal so nebenbei. Glaubt ihr nicht, dass wir etwas zu hart zu den Mädchen waren?“

„Jamie, ich dachte, wir wären uns darüber einig gewesen, dass kurzzeitiges Ignorieren okay ist.“

Der Blonde schüttelte den Kopf, erklärte ihnen - wie zuvor auch, als sie diskutiert hatten, was sie mit den Mädchen machen wollten - , dass die Mädchen es nur gut mit Ian und Manabu gemeint hatten und sie schließlich auch wieder alle Türen entriegelt und Schlüssel zurückgehangen hatten. Ian wiederum versuchte, ihm zu erklären, dass die Mädchen dies mit Absicht gemacht hatten, also ob es so aussähe, dass es nie einen Grund für Jamie und Manabu gegeben hätte, sich die Couch zu teilen.

Wahrscheinlich hätten sie das dann öfters gemacht, bis es zur Gewohnheit für beide geworden wäre, zusammen zu schlafen. Manabu fand es recht unwichtig, beziehungsweise war es ihm egal. So schlimm war es für ihn nun auch wieder nicht, vielmehr war es schön gemütlich gewesen, bei Jamie zu liegen. Wenn er ehrlich war, war er am gestrigen Abend sogar froh über die Aktion der Mädchen gewesen. Denn alleine hätte er nicht den Mut aufgebracht, Jamie zu fragen, ob er sich zu ihm legen darf. Er fing nämlich an, die Nähe des anderen zu genießen.

Den letzten Teil hatte er natürlich nur gedacht und nicht ausgesprochen.

Ihr Gespräch wurde jäh unterbrochen, als das Telefon klingelte und erneut war es Ian, der in die Küche ging und abhob.
 

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„Na, wie viel hast du getrunken?“, fragte Jamie Manabu neckend.

„Sechs Tassen“, erwiderte Manabu, als er endgültig seine Tasse abstellte.

„Wow, ich gratuliere. Aber wie wäre es mal mit was Anderem?“, meinte Jamie und goss Manabu, nachdem er sich selbst etwas eingegossen hatte, Cola in ein Glas. Zwar hatte Manabu nichts dergleichen gesagt, Jamie aber meinte, Cola könnte einen statt Kaffee auch gut wecken.

„Du hast nicht zufällig Lust auf eine Runde Schach oder Go?“, wollte Jamie wissen, da ihm etwas langweilig war.

„Nein, tut mir Leid. Frag Ian doch gleich nochmal, vielleicht möchte er ja.“

„Nein, hat er nicht, da kannst du mir glauben.“

„Du hättest Saburo doch fragen können, als er noch hier war“, erwähnte Manabu beiläufig.

Als er dann aber ein verächtliches Schnauben von Jamie hörte, war er leicht verwirrt und brauchte einen Moment, um etwas zu sagen.

„Du bist doch nicht eifersüchtig, oder?“

„Quatsch, wie kommst du denn darauf? Mich regt es nur etwas auf, dass Ian mir von ihm nichts erzählt hat“, beschwerte Jamie sich.

„Etwa, weil er dir sonst alles erzählt?“

„Nicht ganz. Weil er sich mit ihm so gut versteht, dass ich nicht glauben will, dass da nur Freundschaft zwischen ihnen ist und er mir davon nichts erzählt hat.“

Manabu schmunzelte, hatte auch er dies schon bemerkt, fand aber, dass es ihn nicht wirklich etwas anging, was er Jamie auch gleich sagte.

„Da magst du ja Recht haben, aber eines würde mich ja doch interessieren...“

„Und das wäre?“, fragte Manabu ihn, als er nach seinem Glas griff.
 

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Seufzend legte Ian den Hörer auf. Womit hatte er dies bloß verdient, fragte er sich und ging wieder ins Wohnzimmer.

Dort überlegte er, ob er Manabu und Jamie lieber nicht mehr zusammen alleine an einem Ort lassen sollte. Manabu schien sich nämlich aus was auch immer für einem Grund ziemlich verschluckt zu haben, da er fürchterlich hustete und Jamie ihm auf den Rücken klopfte.

„Ah, fertig telefoniert?“

Mit einem eher verkrampften Lächeln sah Jamie seinen Cousin an, der schon fragend eine Augenbraue hob. Aber bevor er was sagen konnte - Jamie wusste bereits, dass er ihn wieder Beschuldigen würde, auch wenn es diesmal stimmen würde - lenkte er auf das Telefongespräch ab.

Zögernd ging Ian drauf ein und bejahte, reichte dann aber Manabu sein Glas, damit dieser sein Husten unter Kontrolle bekam.

„Und, wer war dran?“

Jamie hatte schon eine Ahnung, fragte aber trotzdem nach, ließ jedoch außer Acht, dass Manabu wieder am Trinken war und bereute seine Frage sofort, als er das bemerkte.

„Saburo.“

Erneut verschluckte sich Manabu, wobei Jamie ebenfalls irgendwie schien, als ob er sich zusammenreißen müsste. Das verleitete Ian dazu, sein vorher Gedachtes in die Tat umzusetzten und die beiden nicht mehr alleine zu lassen. Ian seufzte, wartete dann aber einen Moment, bis er das Wort ergriff.

„Sam und Hotaru sind bei ihm und er dachte, wir sollten vielleicht davon erfahren. Da sie sein Haus belagern, hab ich ihm angeboten, dass er ruhig zu uns kommen kann. Ich denke mal, ihr habt nichts dagegen, oder?“

Sie tauschten einen kurzen Blick aus, nickten dann aber und, als wäre dies eine Erlaubnis gewesen, klingelte es an der Tür.
 

Nachdem Ian Saburo herein gelassen hatte, wurde dieser von den anderen beiden freundlich begrüßt und Jamie reichte ihm ein Glas zu trinken. Verwundert, aber dankbar, nahm er es an und trank einen Schluck.

„Entschuldigt, dass ich euch belästige.“

„Quatsch, tust du doch nicht. Wir müssen uns eher entschuldigen, dass unsere Schwestern dich belästigen“, winkte Ian ab und beruhigte Saburo damit.

„Sie ihn belästigen? Ich würde mich lieber um deinen Bruder sorgen, wer weiß, was die mit ihm anstellen - oder für was sie ihn benutzen wollen“, redete Jamie vor sich hin, war sich der Bedeutung seiner Worte erst im Klaren, als sich drei fragende Blicke auf ihn richteten.

„Jamie, gibt es da etwas, was du uns erzählen willst?“

„Nein, eigentlich nicht“, versuchte Jamie sich eher schlecht als recht heraus zu reden.

„Ach komm, mit uns kannst du ruhig reden“, forderte nach Ian Manabu, dem Jamie nicht wirklich etwas Abschlagen konnte, ihn auf

„Naja, also...“, stotterte Jamie, wusste aber nicht so recht, wie er anfangen sollte.

Also begann er einfach von dem Tag zu erzählen, als er Sam abgeholt hatte und diese ihm von Saburos Bruder vorgeschwärmt hatte. Von Samanthas Verdacht, Saburos Stiefbruder würde Saburo lieben, erwähnte er nichts. Weil die Anwesenden ihn allerdings wartend anschauten, als wüssten sie, dass er etwas verschwieg, erzählte er auch schweren Herzens davon.
 

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Stille breitete sich unter den vier Anwesenden aus und wurde erst unterbrochen, als Ian etwas sagte.

„Entschuldige. Ich weiß echt nicht, wie sie auf diese Idee kommen konnte und... Saburo?“

Ian hatte zu Beginn seines Satzes peinlich berührt zur Seite geschaut, wagte dann aber doch einen Seitenblick zu Saburo. Dann verstummte er aber, da es verdammt danach aussah, als müsste sich Saburo das Lachen verkneifen.

„Also so witzig finde ich das auch nicht“ , murmelte Jamie, als Saburo anfing zu lachen.

„Tut mir Leid, es...“, versuchte er, einen Satz zu beginnen, nachdem er sich einigermaßen wieder beruhigt hatte und sicher war, nicht mehr lachen zu müssen.

„Wisst ihr, es ist nur so, dass wir uns das ständig anhören müssen. Also mein Bruder und ich. Verstehen tun wir das beide zwar nicht, aber interessieren tut das keinen“, erklärte er und fügte noch hinzu, dass sein Bruder nur Augen für das weibliche Geschlecht hätte - also daher definitiv nicht auf seinen Bruder stehen könnte.

„Darauf trink ich erstmal was“, murmelte Ian und ging in die Küche, um sich ein Bier zu holen.

„Bring mir auch eins mit“, rief Jamie ihm noch hinterher.

„Ihr wollt um diese Uhrzeit Alkohol trinken?“,

„Ach, weißt du, Manabu... Manchmal ist diese Uhrzeit die beste und einzige passende Zeit dafür“, raunte Jamie ihm zu und ließ ihn dadurch leicht erröten.

„Ich bin mal gespannt, was die Kleinen als nächstes planen“, gab Ian zu, nachdem er Jamie eine Flasche gereicht hatte.
 

„Egal, was es ist, ihr habt mein herzliches Beileid“, äußerte Saburo sich und schien als einziger über die ganze Sache amüsiert zu sein.
 

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Ja, ein neues Kapitel...

Dazu muss ich noch sagen, dass es schon ein paar Tage fertig und betagelesen bei mir auf dem Rechner war... allerdings musste ich es noch etwas verbessern bzw. überarbeiten und naja... ehrlich gesagt hatte ich keine Lust dazu^^'

Jetzt ist es aber on... wenn auch etwas verspätet^^'



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