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One Shot - Sammlung

Deidara & Sasori
von

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Unsere Wege

Als ich heute morgen raus ging, war mir nicht so wie sonst.

Ich spazierte die gleichen Wege entlang, die wir sonst auch entlang gingen.

Auch durchwanderte ich den großen Park, in dem wir uns immer trafen.

An den kleinen Eisdealen, an denen wir im Sommer unsere Zeit verbrachten vorbei.

Unser Weg führte mich auch zu den Geschäften in denen wir ab und zu waren.
 

Vor allem schaute ich mir die Anziehsachen in den Schaufenstern an. Du hast es geliebt wenn ich so vieles anprobierte und hast immer die Wahrheit gesprochen, ob mir etwas gut stand oder nicht. Meistens warst du aber begeistert. Hast extra bei den Firmen die die Sachen produzierten angerufen und dich bei ihnen dafür bedankt, das sie “So was schönes”, wie du es immer nanntest, herstellten.
 

Ich begegnete vielen Leuten und denke so daran, dir haben die Blicke der Passanten nichts ausgemacht. Im Gegensatz zu mir, zumindest was den Anfang betraf. Immer wieder habe ich zu Boden geblickt wenn uns jemand diese Blicke von Missverständnis zuwarf. Nachdem du mir dann erzähltest solche Blicke sollten mich nicht stören hab ich mich zusammengerissen, in die Augen desjenigen geschaut und einfach gelächelt. Wie du sagtest, wurde dann auch alles besser. Später konnte ich mich sogar mit anderen unterhalten, während wir irgendwo zusammen auftauchten. Wie gesagt, schaute ich sonst nur zu Boden.
 

Ich bin mit dir aufrecht durch die Welt gegangen, doch jetzt sehe ich wieder nur hinab.

Noch immer regnet es, es scheint gar nicht mehr aufhören zu wollen - das ist schön.

Denn im Moment muss die Sonne auch nicht scheinen.
 

Ich folgte unserem Weg noch immer und kam an der Bar vorbei. Ich ging hinein und bestellte mir den Drink, den du sonst für uns bestellt hattest. Nachdem ich jenen leer trank und das Glas weit nach vorne stellte, ging ich auch wieder, der Barkeeper sprach mir noch sein Beileid zu und ich dankte ihm. Ich wusste das er es ehrlich meinte, denn er gehörte zu unserem engen Freundeskreis.
 

Mir fiel auch wieder ein, wie ich damals neu in diese Stadt kam und mich deswegen überhaupt nicht hier auskannte. Zwar bezahlten meine Eltern die Unterkunft und übernahmen die so aufgekommenen Kosten, doch außerhalb von Feiertagen und Besuchen musste ich ja auch irgendwie an Geld zum Überleben kommen. Meine Mutter half mir also eine Aushilfestelle irgendwo zu bekommen. Wobei ich dann bei einem kleinen Lokal anfing und erstmal nur den Putzdienst machen durfte.
 

Am gleichem Tag war besonders viel los, am Ende sahen der Boden und die Tische total verdreckt aus und an mir lag es dann jene wieder zu säubern. Ich wusste gar nicht wo ich anfangen sollte, bis ich hörte wie jemand noch in der Küche beschäftigt war.

Ich schaute durch die Tür die offen stand und dort begegneten wir uns zum ersten Mal. Ein junger hübscher Rotschopf mit einem Wischmopp in der Hand, der passend zum Rhythmus der Musik über den Boden tänzelte. Ab und zu hörte ich ein leises summen von dir. Kurz nachdem ich die Küche betrat stopptest du in deinen Bewegungen und schautest mich mit deinen nussbraunfarbenen Augen an. Der erste Satz den du mit mir gewechselt hast, halt heute noch in meinem Kopf.
 

„Du musst der Neue sein. Bist du etwa schon fertig mit Säubern?“, du schautest mich verdutzt an und natürlich antwortete ich dir.
 

„Ja, aber ich wollte gerade anfangen, Da hab ich jemanden, oder besser, dich hier gehört. Mein Name ist Deidara.“
 

„Sasori. Hey, ich bin hier gleich fertig, wenn du schon mal die Tische machst, wische ich gleich den Boden, o.k.?“, fingst du an zu lächeln.
 

„Wenn… wenn du meinst, aber hast du es denn nicht eilig?“
 

„Nö, ich hab genug Zeit… Zeit.“, wurdest du nachdenklich.
 

„Was ist mit der Zeit?“
 

„Haha, Zeit ist doch nur erfunden worden, damit wir unseren Tag einteilen können, oder besser, damit andere unseren Tag einteilen können.“, in Ruhe hast du den Küchenboden weiter bearbeitet und ich schaute dich nur verwirrt an.
 

Während ich die Tische also reinigte, dachte ich über deine Worte nach und mein erster Gedanke war, was du doch für ein komischer Kauz seist. Doch ich ließ deine Worte immer wieder durch meinen Kopf gehen und fand sie dann doch nicht mehr so eigenartig. Ganz im Gegenteil, sie waren irgendwie… logisch!
 

Ich war tief in meinen Gedanken versunken und habe überhaupt nicht mitbekommen, wie du nahe an mich getreten bist.
 

„Hey, ich bin fertig mit der Köche, hehe.“
 

„UAAAH!!!
 

Es gab ein etwas lauteres rumsen. Dies entstand dadurch, das ich zu Boden fiel. Als ich nach oben schaute sah ich, wie du dich auf dem Stiel vom Mopp abstütztest und anfingst zu lachen. Doch es war kein Lachen über meinen Fall, sondern weil ich mich so erschreckt hatte und in die Putzmittel reingefallen war. Dabei meintest du dann, ich sähe aus als ob die Putzmittel mich nun reinigen wollten. Und du lachtest munter weiter. Selbst, als du mir deine Hand anbotst um wieder hochzukommen.
 

So gingen wir dann unserer Arbeit wieder nach und witzelten ab und zu herum.

Es vergingen nicht allzu viele Minuten, da fing ich wieder an zu reden.
 

„So blank wie der Boden jetzt aussieht, hätt‘ ich ihn nie hingekriegt!“, schwärmte ich, als wir dann fertig waren und uns die getane Arbeit ansahen.
 

„Ach~ so sieht‘s immer aus, wenn ich mit dem Boden fertig bin, es muss ja schließlich alles seine Ordnung haben, haha.“, wieder hattest du so seicht gelacht, wie in der Küche zuvor.
 

„Ich glaub dann sollten wir auch gehen, schließlich haben wir hier bis morgen nichts mehr zu suchen, oder Deidara?“, fragtest du mich.
 

„Äh, ja. Natürlich!“, ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie du dir deine Jacke angezogen und auf mich an der Tür gewartet hast.
 

Somit nahm ich mir auch meine Jacke und ging zu dir an die Tür.
 

„Du hättest doch nicht auf mich warten müssen.“, gab ich mit einer ganz leichten röte um die Nase herum von mir.
 

„Haha stimmt, ich hätte nicht warten müssen.“
 

„Huh?“
 

„Aber ich muss abschließen.“, lächelnd hieltst du mir die Schlüssel des Lokals vor die Nase und ich wurde nur noch roter im Gesicht.
 

„Endlich aufmachen.“, damit löste ich meine strammzusammengebundenen Haare und ließ sie von der kühlen Nachtluft umwehen. Die Strähnen die mir auf die Schultern fielen, entfernte ich leicht genervt, denn ich mochte es überhaupt nicht, wenn meine Haare auf meinen Schultern lagen. Sie sahen dann immer so kurz aus und dabei mochte ich meine langen, blonden Haare doch.
 

„Hey, wenn du deine Haare offen hast, siehst du ziemlich weiblich aus.“, lachtest du wieder.
 

„Bitte?!“
 

„Oh tut mir leid… … A- aber dafür sieht man‘s in deinem Gesicht, das du ein Mann bist… oder doch noch ein Junge…?“
 

„Ein Mann!!!“, mit diesen Worten verschränkte ich meine Arme vor der Brust, was meiner Situation allerdings nicht gerade half und du daraufhin wieder anfingst zu lachen.
 

Mir fällt gerade ein, du hast sehr viel und oft gelacht, meintest aber das du erst seit unseren damaligem Treffen wieder richtig lachen konntest. Als ich dich darauf ansprach was denn war, das du erst ab da wieder so lachen konntest, hast du nur gesagt, du wolltest nicht so gerne drüber reden, aber vielleicht ein anderes Mal.

Dabei gibt es doch kein anderes Mal!
 

Ich bin an meinem Ziel angekommen, wir waren noch nie zusammen hier. Und du hast diesen Ort so gut wie es ging gemieden, jetzt weiß ich auch warum.
 

„Hey, wie geht‘s? Ich hab dir ein paar Blumen mitgebracht, diese magst du doch so sehr, hier.“, ich überreiche dir die Blumen, doch du bleibst stumm - verständlich!
 

„Ich hab dich vermisst, Sasori. Und ich vermisse dich immer noch! Ich warte auf den Tag, Sasori. Ja, den Tag. Du hast mir verboten zu dir zu gehen. Du sagtest, ich darf erst zu dir, wenn das Schicksal entschieden hat und nicht ich!“
 

Ich stelle die Blumen in eine Vase, stecke noch eine Kerze an und pack den dazugehörigen Deckel drauf, damit sie im Wind und Regen nicht ausgeht. Du sollst deinen Weg nach Hause finden können.
 

„Sasori? Wirst du auf mich warten, so wie du es sagtest? Und wenn ich zu dir darf, wirst du mich dann begrüßen?“
 

Es regnet weiterhin und selbst als eine kurze aber etwas kräftigere Windböe deine Blumen, wie meine Haare zum Tanzen bringt, weiß ich nicht wie ich dies deuten soll.
 

Ich gehe nun wieder auf direktem Wege nach Hause, so wie jedes Mal wenn ich dich besucht habe.

Aber nicht, ohne mir wie immer die Inschriften auf deinem gräulichem und kalten Marmorstein durchzulesen.
 

Ende



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