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Die etwas andere Polizeikontrolle

(Sag niemals, nie...)
von

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Die etwas andere Polizeikontrolle

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Überraschender Besuch

Hallo^^
 

da bin ich wieder.^^

So kann es einem gehen, als OS geplant, entpuppt sich dieser als beginn

einer FF.

Ich mag Jeffray und Alexander, da letzterer Polizist ist, liegt es nahe

eine Art Krimi daraus zu machen. Bei dem die erotische Note nicht zu kurz

kommen wird. *zwinker*

Also werde ich ab und an ein Kapitel hochladen, zumindest solange, wie die

Geschichte auch gelesen wird. *grins*

Aber jetzt genießt das zweite Kapitel.^^
 

lg night-blue-dragon
 


 


 

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Kapitel 2

Überraschender Besuch
 

Eine Woche ist seit dieser 'Kontrolle' vergangen, immer wieder muss ich an diesen verdammt gut aussehenden Polizisten denken. Ich hab sogar mit dem Gedanken gespielt, wieder in diese Gegend zu fahren, allerdings regnet es seit dem Abend fast ununterbrochen. Und durch Leichtsinn womöglich in einem Schlammloch festzusitzen, löst keine Begeisterungsstürme bei mir aus. Wozu sollte das auch gut sein?

Ein solches Prachtexemplar von Mann, kann jeden haben... Warum sollte er sich ausgerechnet für mich entscheiden? Ich war doch so leicht zu haben... Seufzend schiebe ich den Auflauf in den Ofen.

Es klingelt an der Tür. Wer das wohl sein mag?

Neugierig öffne ich die Haustür und traue meinen Augen nicht. Ich blinzel um eine klarere Sicht zu bekommen.

„Bin ich so schrecklich?“ fragt mich der Mann vor mir belustigt.

„Ähm... nein... nein, nur hab ich nicht damit gerechnet, dich wiederzusehen.“, antworte ich verlegen.

Vor mir steht niemand anderes als mein Verkehrspolizist... ich kann es immer noch nicht glauben.

„Aber wieso?... Warum bist du hier?“ siegt endlich meine Neugierde.

In Zivil sieht er noch besser aus, darum hab ich wohl erst noch gezweifelt... in Uniform hätte ich ihn gleich erkannt.

„Dein Büchereiausweis... ich hatte vergessen, ihn dir zurückzugeben.“, entgegnet er mir und hält mir das kleine Stück Papier hin.

Verblüfft greife ich danach, nur deswegen ist er extra zu mir gekommen? Den hätte er auch mit der Post schicken können.

„Mmmhh... das riecht aber gut.“, schnuppernd hält er seine Nase in die Luft.

„Wie... was... oh, verdammt.“, fluche ich und lass ihn einfach an der Tür stehen.

Hastig öffne ich den Backofen und hole den Auflauf heraus. Nebenbei registriere ich das Zufallen der Haustür.

„Mist.“, rutscht es mir heraus, jetzt habe ich die einzige Chance vertan ihn näher kennen zu lernen.

„Bist du immer so leichtsinnig?“ ertönt die sonore Stimme meines Verführers hinter mir.

Ich erstarre, langsam drehe ich mich um und sehe ihn mit großen Augen an... er steht wirklich in meiner Küche.

„Wie meinst du das?“ hake ich unsicher nach.

„Einfach die Tür aufzulassen... das ist gefährlich.“, belehrt er mich.

„Gefährlicher als eine nächtliche Polizeikontrolle?“ kontere ich.

„Unter Umständen.“, stimmt er zu und kommt auf mich zu.

Meine Knie beginnen zu zittern, schnell lehne ich mich an die Arbeitsplatte und verschränke meine Arme vor der Brust. Diesmal falle ich nicht auf seine Masche rein.... dies mal nicht.

Dicht vor mir bleibt er stehen, der Blick seiner braunen Augen treibt meinen Blutdruck in die Höhe. Sein schwarzes Haar trägt er offen, es ist wellig und rahmt sein Gesicht verführerisch ein. Er ist einen halben Kopf größer als ich. Somit muss ich ein wenig nach oben gucken, seine Hände nutzen die Gelegenheit und streichen sanft über meinen Hals. Lächelnd neigt er sich zu mir herunter und stiehlt sich frech einen Kuss. Dabei dachte ich immer Polizisten tun das nicht... stehlen.

Langsam sinken meine Armer herunter... ich glaub das nicht. Er gibt mir nur einen Kuss und ich gebe gleich allen Widerstand auf. Ist jetzt auch egal, heftig schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und genauso heftig zieht er mich an sich.

„Ich weiß nicht einmal wie du heißt.“ raune ich leicht vorwurfsvoll.

„Alexander O'Brian.“, antwortet er amüsiert.

Wieso bin ich jetzt schon wieder mein Oberteil los?

„Ist das deine Masche? Verirrte Jungs anhalten und vernaschen?“ bohre ich nach.

„Nein... wahrlich nicht. Das war bei dir das erste Mal. Du hast mich vom ersten Moment an wuschig gemacht. Ich wollte dich nicht so schnell gehen lassen. Das es soweit kam hatte ich wirklich nicht geplant... es hat sich so ergeben.“, lacht er.

Klingt plausibel, ich hüpf normalerweise auch nicht gleich mit jedem ins Bett.

„Willst du zum Essen bleiben?“ nehm ich meinen Mut zusammen. Es wäre schön ein paar Tage mit ihm zu verbringen... an Liebe und gar eine Beziehung wage ich nicht zu denken.

„Gern... können wir mit dem Nachtisch anfangen?“ fragt er zurück und streicht mir schnurrend über meinen Schritt. Sofort sammelt sich dort mein Blut. Alexander ist unglaublich, was macht er nur mit mir?

Sein leidenschaftlicher Kuss macht mich ganz hibbelig. Schnell ziehe ich ihm sein Oberteil aus und schmiege mich an ihn. Mmmhhh... einfach wunderbar. Seine wandernden Hände rauben mir den Verstand. Sein fester Griff an meinem Hintern und so wie er mich an sich zieht, macht mich richtig heiß. Das es ihm genauso geht kann ich deutlich spüren, fordernd reibe ich mich an ihm und entlocke Alexander ein unterdrücktes Stöhnen. Na bitte, ich kann das auch. Zielsicher finden meine Hände seinen Hosenbund. Wie gut, das ich mehrere Dinge gleichzeitig kann.

Ohne den Kuss zu unterbrechen, öffne ich seine Hose und lasse meine Hand unter seiner Wäsche verschwinden. Heiß schmiegt sich seine Männlichkeit in meine Handfläche, fest schließen sich meine Finger um seinen Schaft. Langsam bewege ich meine Hand an diesem auf und ab, genieße seine Reaktion darauf. Wenig später rutscht meine Hose herunter und sein Finger in mich. Nun kann ich den Kuss wahrlich nicht mehr aufrecht halten. Auch lasse ich mein neues 'Spielzeug' los. Heftig schlinge ich meine Arme um seinen Körper, unsere Erektionen reiben aneinander... das macht mich wahnsinnig.

Alexander entlockt mir Töne, von denen ich nicht wusste, das ich sie zustande bringe.

„Ich will dich.“, flüstert er mir heiser ins Ohr.

Seine Zunge unterstreicht seine Worte sehr eindrucksvoll. Oh man... ich bin einfach Wachs in seinen Händen.

„Dann nimm mich... jetzt.“, antworte ich ihm erschauernd.

Sofort verschwinden seine Finger aus mir und ich drehe mich um und präsentiere ihm meine Kehrseite. Verlangend sehe ich ihn über die Schulter hinweg an. Seine Atmung geht schnell und die dunklen Augen sind lustverschleiert. Hektisch gleitet seine Zunge über die Lippen.

„Du bist die pure Versuchung.“, kommt es rau von seinen Lippen.

Dicht tritt er an mich heran, streicht an meinen Seiten entlang und reibt sich an meinem Gesäß. Kurz darauf schiebt er seine Männlichkeit in mich. Stöhnend begrüße ich ihn in mir... es ist das gleiche geile Gefühl, wie beim ersten Mal. Mein Polizist keucht mir lustvoll ins Ohr, fest hat er mich in seinen Armen. Alexanders Finger beschäftigen sich ausgiebig mit meinen Nippeln und sachte beißt er in meinen Nacken. Kehlig entweicht mir der Atem. Unruhig bewege ich mich, ich will endlich mehr.

„Geduld ist nicht deine Stärke.“, stellt Alexander schmunzelnd fest und knabbert an meinem Ohr.

„Deine doch auch nicht.“, kontere ich prompt.

„Stimmt... du bist schuld daran.“, säuselt er nun.

Doch zum Antworten komme ich nicht mehr. Er beginnt sich in mir zu bewegen, gleichzeitig legt sich seine Hand um meine heiße Erektion und pumpt sie in seinem Rhythmus.

Meine Knie werden weich, ich stütze mich auf der Arbeitsplatte ab. Hemmungslos lasse ich den Mann hinter mir hören, wie sehr mir gefällt, was er macht. Energisch drücke ich mich ihm entgegen. Fest stößt er in mich, schon spüre ich den nahenden Orgasmus. Offenbar bemerkt es mein dunkeläugiger Verführer ebenso... zügig steigert er sein Tempo.

Soweit es geht drücke ich meinen Rücken durch, kurz darauf rollen meine explodierenden Gefühle über mich hinweg. Dicht an meinen Ohr stöhnt Alexander seinen Höhepunkt hinaus... wie schon neulich im Wald schaut er mir beim Abspritzen zu.

Schnaufend sinke ich auf meine Ellenbogen und stütze meinen Kopf auf den Händen ab. Für so einen Quicki in der Küche, war ich nie zu haben. Zweimal hatte ich jetzt Sex mit Alexander, jedes mal auf eine Art, die ich noch nie gemacht habe. Aber mit ihm ist es einfach nur geil. Was wohl noch auf mich zukommt? Ob es überhaupt noch mal zu einem Treffen kommt?

Warm streichen seine Hände über meinen Rücken, langsam zieht er sich aus mir heraus... bedauerlicher Weise. Seufzend richte ich mich auf, er hätte gern noch länger in mir bleiben können. Flink ziehen wir uns die Hosen hoch und die Oberteile über. Danach wische ich meine Arbeitsplatte sauber. Irgendwie rechne ich damit, das er sofort verschwindet, darum zucke ich leicht zusammen, als er mich von hinten umarmt.

„Gilt deine Einladung zum Essen noch?“ schnurrt er in mein Ohr.

„Natürlich... der Auflauf dürfte sogar noch heiß sein.“, erwidere ich lächelnd, drehe mich in seinen Armen um und küsse ihn. Sein Magen unterbricht uns... er knurrt laut und deutlich.

„Sag doch, das du Hunger hast.“, werfe ich ihm schmunzelnd vor.

„Meinen ersten Hunger hab ich auch gestillt.“, grinst er mich an und streichelt über meine Brust.

„Dann wird es Zeit, deinen zweiten zu stillen.“, beende ich unsere Umarmung. „Setz dich schon mal... ich bin gleich fertig.“

Nach einem schnellen gestohlenen Kuss trennt er sich von mir und nimmt am Küchentisch platz. Unterdessen hole ich schnell einen weiteren Teller, das Besteck und stelle es vor ihm ab. Die ganze Zeit über lässt er mich nicht aus den Augen.

„Hast du heute Abend Zeit?“ fragt er mich unvermittelt.

„Sicher... hab im Augenblick nichts weiter vor.“, kommt sofort meine Antwort.

Der Auflauf ist wirklich noch sehr heiß, ich verbrenne mir fast die Hände an der Form. Schnell stelle ich sie auf dem Tisch ab und setze mich zu Alexander.

„Greif zu.“, fordere ich ihn auf.

Mein Gegenüber lässt sich nicht lange bitten und füllt sich auf.

„Um 23 Uhr im 'Amber'?“ will er wissen und schiebt sich den ersten Bissen in den Mund. „Das schmeckt gut.“

„Danke.“, sein Lob macht mich doch glatt verlegen. „Das 'Ambers' kenne ich. Ich bin da öfter.“

„Ich weiß, das du die Bar kennst. Hab dich dort ab und zu gesehen.“, lächelt er mich an. „Aber du warst nie allein, deswegen habe ich dich auch nie angesprochen.“

Überrascht schaue ich ihn an. Mir ist er nicht aufgefallen, aber ich habe mich auch wenig um die anderen Gäste im 'Ambers' gekümmert, da Chester schnell eifersüchtig wurde.

„Warum hast du den Abend nichts gesagt?“ hake ich nach.

Er greift sich meine Hand, nimmt sie zwischen seine beiden.

„Jeffray... auch wenn du mir nicht glaubst, aber ich hatte Angst vor einem Korb. Als ich jenen Abend erkannte, wer da in dem Wagen saß, konnte ich mein Glück kaum fassen. Du warst zwar allein, aber ich musste davon ausgehen, das du in festen Händen warst. Bis vorhin habe ich das immer noch angenommen.“

Nachdenklich sehe ich ihn an. Er kennt mich schon länger und hatte ebenso lang schon Interesse an mir.

„Wieso bist du der Meinung, das ich jetzt Solo bin?“ will ich wissen.

„Das, was ich bisher von deinem Haus sehen konnte, zeugt nicht von einem zweiten Bewohner.“, antwortet er sogleich. „Ich hab nicht geschnüffelt, falls du das glaubst. Aber ich habe ein geschultes Auge... kommt von meinem Beruf.“

Die letzten Worte klingen entschuldigend. Sehr viel überraschendes habe ich erfahren, das muss ich erst mal verdauen.

„Das habe ich nicht angenommen. Aber ich bin überrascht von dem, was du mir erzählst. Und du hast recht. Seit etwas über einer Woche bin ich Solo.“, erwidere ich langsam.

„Ich wollte dich nicht verwirren.“, meint er dann und lässt meine Hand los. „Es wird Zeit für mich, mein Dienst fängt gleich an.“

Schweigend begleite ich ihn zur Tür, dort dreht er sich zu mir um und streicht mir sanft durchs Gesicht.

„Um 23 Uhr bin ich im 'Amber'. Wenn du willst, komm hin.“, mit diesen Worten verabschiedet er sich.

Wie betäubt gehe ich in die Küche zurück und räum das schmutzige Geschirr weg. Ich starre auf die Stelle, an der wir Sex hatten. Sogleich kribbelt es in meinem Körper, seufzend wende ich mich ab und gehe erst mal unter die Dusche.

Mir geht Alexander nicht aus dem Kopf, seine Stimme, Hände, sein Geruch, das Gefühl seiner Haut auf der meinen. Ich würde lügen, wenn ich sagte, seine Männlichkeit würde mich kalt lassen. Mein bestes Stück reagierte schon bei dem bloßen Gedanken daran.

Offenbar war mein Polizist schon eine Weile an mir interessiert, aber Chester hat ihn abgehalten mich anzusprechen.

Chester... fünf Jahre lebten wir zusammen. Es müsste mich normalerweise mehr treffen, das er mich verlassen hat... aber das tut es nicht. Klar tat es erst weh, doch Alexander verdrängte dieses Gefühl sehr schnell bei mir. Meine Gefühle für Chester sind wohl nicht so tief gewesen, wie ich dachte. Im nach hinein kann ich froh sein, das er sich von mir getrennt hat. Seine eifersüchtige Art ging manchmal schon auf die Nerven. Unser Sexleben war nicht übel... aber das, was mein Polizist bei mir ausgelöst hat, habe ich noch nie erlebt.

Schon wieder kreisen meine Gedanken um den braunäugigen Mann. Ist es nicht egal, das er mich schon vorher beobachtet hat?

Er hat sich doch nicht in meine Beziehung gedrängt. Er hat mich auch nicht zum Sex gezwungen... ich wollte es. Verdammt... ich will mehr von ihm. Nicht nur das eine... ich will seine Nähe, seine Zärtlichkeit... ich will mit ihm einschlafen und mit ihm aufwachen.

Stöhnend rutsche ich an der Duschwand herunter, lehne meinen Kopf dagegen. Warm prasselt das Wasser auf mich herunter. Mir wird gerade klar, das ich mich in diesen schwarzhaarigen Ordnungshüter verliebt habe. Niemand scheint sich mehr darüber zu freuen, als mein kleiner Freund. Erwartungsvoll steht er stramm und hofft auf Zuwendung – sanft streichle ich über meinen Schaft. Schenke dessen empfindlicher Spitze meine volle Aufmerksamkeit. Meine linke Hand wandert nach oben zu meinen Brustwarzen. Diese warten schon auf meine Finger, die sie ausgiebig reizen. Vor meinem inneren Auge sehe ich das lustverschleierte Antlitz Alexanders, spüre ihn in mir. Leises Keuchen entwischt meinen Mund, fahrig lecke ich mir über meine Lippen, während sich meine rechte Hand energisch an meinem Penis auf und ab bewegt. Automatisch spreize ich meine Beine weit auseinander, um mir einen besseren Zugriff zu verschaffen.

Heiß und kalt läuft es mir den Rücken hinab, wollüstig zieht sich mein Unterleib zusammen. Schneller und schneller wird meine Handbewegung, heftig ringe ich nach Atem. Meine Wangen brennen vor Leidenschaft... ich kann nicht mehr. Mit Alexanders Namen auf den Lippen gebe ich mich meinem Orgasmus hin, lausche dessen Wellen nach.

Langsam normalisiert sich meine Atmung wieder. Ächzend kämpfe ich mich auf die Beine, wasche alle Spuren meines Tuns ab. Flüchtig trockene ich mich, schlinge das Handtuch um meine Hüften und gehe ins Schlafzimmer. Irgendwie sieht mein Bett sehr einladend aus. Ich lasse mich einfach auf die Matratze fallen und schlafe fast augenblicklich ein. Mein letzter Gedanke gilt Alexander... heute Abend werde ich ihn wieder sehen.
 


 


 


 

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Tja... ein bisschen mehr haben wir über den Polizisten erfahren.

Das nächste Kapitel - falls gewünscht- befasst sich ein wenig mehr mit Alexander.
 

Ich hoffe, das ihr dieses vorgezogenen Weihnachtsgeschenk genossen habt.
 

Mir bleibt jetzt nur noch euch eine Frohe Weihnacht und einen guten Rutsch ins Neue Jahr zu wünschen.
 

Bis bald

*wink*

night-blue-dragon

Der Club 'Amber'

Huhu,
 

hab doch tatsächlich dieses Jahr noch ein Kapitel fertig bekommen. *freu*

Eure Kommis haben mich unheimlich dazu motiviert. Danke dafür und fühlt euch alle durchgeknuddelt.

Aber jetzt genug geschwafelt. Genießt das dritte Kapitel meines frivolen Krimis.
 

Kommt gut in das neue Jahrzehnt. *Raketen abschieß*
 

glg eure night-blue-dragon
 


 


 

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Kapitel 3

Der Club 'Amber'
 


 


 

Alexander versucht inzwischen einen klaren Kopf zu bekommen. Die Gedanken an einen gewissen sexy blonden Mann lassen ihn nicht in Ruhe. Es stimmt, dass er diesen schon öfter im 'Amber' gesehen hat und das er ihn wegen dessen Begleitung nicht ansprach. Aber jedes mal, wenn er Jeffray sah, schlug sein Herz schneller.
 

Dieser unglaubliche Zufall vor einer Woche, hat sein Leben völlig auf den Kopf gestellt.

Seit einigen Jahren ist er schon Single... mehr oder weniger. Seine kurzen Affären zählt er nicht als Beziehung. Es ist schwierig einen Partner zu finden, der seinen Beruf akzeptiert... mit all dessen Einschränkungen. Zumal er seine 'Neigung' auch nicht unbedingt an die große Glocke hängen kann.

Seinen Job hat sich Alexander aus voller Überzeugung ausgesucht und er hat auch noch mehr vor. Bis zu seiner Pensionierung will er nicht einfacher Streifenpolizist bleiben. Seit einiger Zeit büffelt er, um die Prüfung zum Detektiv zu machen.
 

Eigentlich läuft es ganz gut in seinem Leben... eigentlich. Wenn er an seine Eltern denkt, zieht es schmerzhaft in seinem Herzen. Sie haben jeden Kontakt zu ihm abgebrochen, nachdem er ihnen eröffnete, das er Homosexuell sei. Er kann das angeekelte Gesicht seines Vaters nicht vergessen, ebenso wenig jenes enttäuschte seiner Mutter. Sieben Jahre ist dass nun her, auch von seinen Geschwistern hat er nichts mehr gehört. Tief seufzt Alexander auf, er wischt sich mit der Hand über die Stirn, in der Hoffnung, die trüben Gedanken los zu werden.

Wieso kommen jetzt wieder diese Gedanken? Er hat sie doch erfolgreich verdrängt.

Unwillig schüttelt Alexander den Kopf, das muss an Jeffray liegen. Tief in seinem Innern hofft der Braunäugige auf mehr, als nur flüchtigen Sex. Vielleicht hätte er sich, bei der Kontrolle vor einer Woche, mehr beherrschen sollen. Aber als er merkte, das der Blonde so eindeutig auf ihn reagierte, konnte er nicht anders. Wenn er an diesen Abend denkt, kribbelt es an seinem ganzen Körper. Auch der schnelle Sex vorhin in der Küche war atemberaubend... und kochen konnte Jeffray auch.
 

Ein verklärtes Lächeln umspielt seine Lippen, sehr gern würde er diesen wunderbaren Mann wieder sehen. Ihn kennen lernen, mit ihm zusammen sein, seine Erfolge mit ihm Feiern oder seine Niederlagen mit ihm teilen. Sein größter Wunsch ist, mit Jeffray einzuschlafen und mit ihm aufzuwachen. Alexander hat sich in Jeffray verliebt, das wird ihm in diesem Moment klar.

Hoffentlich kommt er heute Abend ins 'Amber', der Schwarzhaarige wollte ihn unbedingt wiedersehen. Er ist sich nicht sicher, ob er einfach wieder bei dem Blonden auftauchen kann... so ohne Grund.

Seufzend parkt er seinen Wagen vor 'seinem' Polizeirevier. Hoffentlich kann er heute pünktlich Feierabend machen.

Seine Hoffnung wird nicht erfüllt, so ruhig seine Schicht auch anfängt, so hektisch und spät endet sie. Es ist schon Mitternacht, als er zu Hause unter die Dusche springt und sich anschließend in seine guten Sachen wirft. Gegen halb eins stellt er sein Auto vor dem Club ab.

Mit klopfenden Herzen begibt er sich ins 'Amber'.
 


 


 


 

Träge öffne ich meine Augen... verwundert stelle ich fest, das es dunkel ist. Gähnend richte ich mich etwas auf, um auf die Uhr zu sehen – mir bleibt fast das Herz stehen. Es ist schon halb elf, in sekundenschnelle bin ich hellwach. Verdammt... ich komme sicher zu spät. Hastig springe ich aus dem Bett, wie gut, dass ich schon geduscht habe. Schnell das Deckenlicht an und den Kleiderschrank plündern. Schwarze Jeans, weißes Hemd, ein schwarzes Jackett und fertig. Das Hemd lass ich am Kragen offen, jetzt muss ich nur noch meine widerspenstigen Haare bändigen. Mein Ex hat sich immer lustig über mich gemacht, wenn ich meine Haare mit Gel und Haarspray in Form brachte. Aber für meinen Job musste ich es tun, unmöglich konnte ich dort mit meiner 'Löwenmähne' auftauchen. Heute Abend will ich Alexander nicht verschrecken...
 

Seufzend blicke ich auf meine Armbanduhr, es ist schon zwanzig vor zwölf. Hoffentlich ist er noch da. Mit einem nervösen Gefühl im Magen betrete ich den Club. Obwohl es schon so spät ist, platzt das 'Amber' fast aus allen Nähten. Bei der Menge an Leuten ist es ein Wunder, wenn ich meinen Polizisten finde. Während ich meinen Blick suchend über die Anwesenden gleiten lasse, klopft mir jemand auf die Schulter.

Erwartungsvoll drehe ich mich um und schaue meinem grinsenden Freund Patrick ins Gesicht.

„Sieht man dich auch mal wieder.“, begrüßt er mich freudig.

Wir sind wirklich nur befreundet und kennen uns schon über zehn Jahre. Seine braunen Haare trägt er ganz kurz geschnitten und seine blauen Augen strahlen mich förmlich an und er ist fast so groß wie ich.

„Hey Patrick... so lange ist es nun auch wieder nicht her.“, grinse ich.

„Komm Alter... ich geb einen aus.“, lädt er mich ein.

Das lass ich mir nicht zweimal sagen, außerdem scheint Alexander auch nicht da zu sein. Offenbar ist sein Interesse an mir doch nicht so groß, wie ich erhoffte. Was soll's, es wäre auch zu schön gewesen um wahr zu sein. So folge ich Patrick an die Bar und habe kurz darauf einen Whisky vor mir stehen.

„Wie ist es dir so ergangen?“ erkundigt sich mein Kumpel nebenbei.

„Gab einige Veränderungen in meinem Leben, aber es geht mir gut.“, antworte ich ebenso beiläufig.

„Ich hab Chester letztens getroffen...“, lässt er die Katze aus dem Sack, „... er sagte, dass er sich von dir getrennt hat.“

„Hat er.“, bestätige ich knapp.

„Wie hast du es verkraftet? Immerhin wart ihr fünf Jahre zusammen.“, bohrt Patrick nach.

„Besser als er denkt.“, erwidere ich, „War wohl doch nicht die große Liebe bei mir. So im nach hinein betrachtet, hat er mir sogar einen Gefallen getan.“

Überrascht sieht mich mein Kumpel an, ich kann förmlich seine Gedanken lesen.

„Hast du etwa schon einen Neuen?“ spricht er sie auch gleich aus.

„Nein... nein, hab ich nicht.“, zögere ich kurz.

„Hörte sich aber so an.“, beharrt er auf seiner Meinung.

„Nee... wirklich nicht. Mal abgesehen davon, das Chester mich verlassen hat, habe ich auch meinen Job verloren, weil eine überaus 'nette' Kollegin meinem Chef gesteckt hat, das ich Schwul bin...“, wechsle ich geschickt das Thema. „Was glaubst du, ist mein größeres Problem? Einen neuen Freund zu finden oder einen anderen Job?“

„Die haben dich entlassen? Nur weil du Schwul bist? Sind die nicht ganz dicht?“ es hat funktioniert.

„Offenbar sind meine Chefs der Meinung, ich sei eine ansteckende Krankheit.“, erwidere ich ironisch.

„Und nun? Was machst du denn jetzt?“ erkundigt sich Patrick.

„Ehrlich... ich hab keine Ahnung. Erstmal müssen sie mir noch ein halbes Jahr lang mein Gehalt weiter zahlen. Genug Zeit mir zu überlegen, was ich mache.“, gehe ich auf ihn ein.

Der Alkohol tut langsam seine Wirkung, mir wird warm und ich sehe alles sehr viel lockerer. Dummerweise habe ich nichts mehr gegessen, so das jenes Gesöff sich richtig schnell in mir ausbreiten kann. Patrick will mir noch einen ausgeben, doch das lehne ich ab, stattdessen landen wir am Billardtisch. Während wir so im Spiel vertieft sind, kommt jemand, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe.

„Hallo Jeffray.“, werde ich angesprochen.

„Hallo Chester.“, grüße ich verblüfft zurück.

Ich hab ganz vergessen, das dies auch sein Lieblingsclub ist. Vielleicht sollte ich mir einen neuen suchen.

„Ich hoffe, du leidest nicht zu sehr unter unserer Trennung.“, mitleidig sieht er mich an.

„Es geht.“, meine ich einsilbig.

Große Lust mich mit ihm zu unterhalten habe ich nicht, also wende ich mich wieder dem Billard zu. Aber er gibt nicht auf.

„Du musst verstehen... ich hab die Geheimniskrämerei nicht mehr ausgehalten.“, setzt er zur Erklärung seines Verhaltens an.

„Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich kann das verstehen.... wirklich.“, unterbreche ich ihn rüde.

„Ich will doch nur, das du nicht sauer auf mich bist.“, schmollt der Kerl doch tatsächlich.

„Jetzt hör mal zu. DU hast mich verlassen und jetzt heulst du mir die Ohren voll. Glaubst du, dir so eine Hintertür offen halten zu können?“ So langsam werde ich ärgerlich. „Außerdem hast du dich doch schon getröstet. Oder warum winkt dir der Kerl dort ständig?“

Verblüfft sieht er mich an, folgt dann meiner Blickrichtung und zuckt leicht zusammen.

„Ähm... ja, weißt du... ich...“, stottert er, „... das ist Julio. Er hat mir letzte Woche beigestanden.“

„Dann geh endlich zu ihm und lass mich zufrieden.“, fordere ich ihn auf.

Wieder wende ich mich dem grünen Tisch zu, ich bin an der Reihe, die Kugeln zu versenken. Deutlicher kann ein Gespräch doch nicht abgebrochen werden, oder?

Ich höre einen tiefen Seufzer von ihm, dann geht Chester endlich. Patrick hat sich die ganze Zeit über schweigend verhalten, doch jetzt muss er seinen Senf dazu geben.

„War das nicht ein bisschen hart?“ fragt er vorsichtig.

„Nein... er hat mich doch ohne Vorwarnung verlassen.“, antworte ich trotzig. „Soll ich jetzt etwa Mitleid mit ihm haben?“

„Nein... natürlich nicht.“, lenkt er seufzend ein.

„Sag ich doch.“, murre ich.

Wir spielen noch ein Weilchen, dann habe ich keine Lust mehr. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, das es schon halb eins ist. Der Club hat sich inzwischen ziemlich geleert.

„Für mich ist Schluss heute.“, gähne ich.

„Ach bleib doch noch... die Nacht ist noch jung.“, will mich Patrick überreden.

Aber die Enttäuschung darüber, das Alexander nicht gekommen ist, sitzt tief. Mir ist nicht mehr nach Gesellschaft.

„Ein anderes Mal.“, vertröste ich ihn.

„Versprochen?“ hakt er nach.

„Ja... Versprochen.“, nicke ich und grinse ihn an. „Bis dann Kumpel.“

Wir umarmen uns zum Abschied, er bleibt noch und ich begebe mich zur Bar um meine Zeche zu zahlen. Auf den Weg nach draußen läuft mir wieder Chester mit seinem Freund über den Weg. Ein Erlebnis auf das ich gerne verzichtet hätte.

„Du bist doch Chesters Ex?“, redet diesmal dieser Julio und macht seinem augenscheinlichen niedrigen Intellekt alle Ehre.

„Hast du ein Problem damit?“ knurre ich zurück und will an ihnen vorbei.

Doch Julio, übrigens ein Latino, der sich offenbar für einen unwiderstehlichen Gigolo hält, versperrt mir den Weg.

„Du hast meinen Freund vorhin beleidigt.“, informiert er mich.

„Hab ich das?“ Man, ich habe keine Lust mich mit dem abzugeben.

Chester steht dabei und beobachtet mich, schreitet aber nicht ein. Wollen die etwa einen Streit provozieren?

„Ja~a... das hast du.“, bestätigt der Latino gedehnt. „Das kann ich nicht dulden.“

„Offenbar hast du vergessen, das du mich verlassen hast.“, wende ich mich an meinen Ex. „Was soll das hier also?“

„Ich kann nichts dafür... Julio ist nun mal eifersüchtig.“, zuckt Chester lediglich mit den Schultern.

Klasse... ein eifersüchtiger Freund. Ich weiß nur zu gut, wie das ist, denn mein Ex konnte ebenfalls sehr unangenehm werden. Aber das er jenes nun auch durchmachen muss, freut mich schon ein wenig. Leider sieht man es mir an.

„Hey, du Niete, lass ihn zufrieden.“, mischt sich der Latino wieder ein und schubst mich.

Im Grunde genommen bin ich ein sehr friedlicher Mensch, der nicht so schnell seine Fassung verliert. Aber im Augenblick bin ich auf dem besten Wege, dass zu tun.

„Was erlaubst du dir? Erstens bin ich keine Niete... zweitens habe ich dir nicht erlaubt mich zu duzen und drittens lass mich einfach zufrieden.“, drohend gehe ich auf ihn zu.

Aber irgendwie schnallt Chesters neue Flamme nicht, was ich damit sagen will.

„Ohh... der Langweiler wird böse.“, verhöhnt er mich.

Wütend knirsche ich mit den Zähnen, meine Hände ballen sich langsam zu Fäusten... gleich ist es soweit... ein Wort noch und ich verpass ihm eine.

Da legt sich eine Hand auf meine Schulter, drückt sie leicht. Die Stimme die kurz darauf ertönt kenne ich doch.

„Hallo Jeffray... gibt es hier ein Problem?“

Er ist doch gekommen... schnell wende ich meinen Kopf und sehe ihn an, aber er hat seinen Blick warnend auf diesen Latino gerichtet. Seine Nähe beruhigt mich nahezu sofort. Meine Augen wandern wieder zu Julio zurück, der seinerseits den Mann an meiner Seite abschätzend mustert. Offenbar wirkt Alexander gefährlicher auf ihn, als ich. Verneinend schüttelt er den Kopf.

„Nein... kein Problem.“

„Dann gehen Sie uns aus dem Weg.“, fordert mein Polizist bestimmend von ihm.

Zögernd folgt der möchtegern Gigolo den Worten Alexanders. Dieser legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich mit. Er draußen vor der Tür lässt er mich wieder los und sieht mich an.

„Tut mir Leid, das ich nicht pünktlich war... aber mein Job kam mir dazwischen.“, entschuldigt er sich bei mir.

„Du kamst doch gerade rechtzeitig.“, lächle ich ihn an.

„Wer waren die Typen überhaupt?“ fragt er.

„Der kleinere ist mein Ex und der Latino ist sein Neuer.“, erkläre ich ihm. „Danke, das du mir geholfen hast. Es hat nicht mehr viel gefehlt und ich hätt ihm eine verpasst.“

„Das glaube ich dir aufs Wort, du sahst sehr wütend aus.“, schmunzelt er.

Ich muss bei seinen Worten lachen. „Danke, dass du mir das zutraust.“

Etwas verlegen stehen wir uns nun gegenüber, ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll... darf. Da ich mit dem Taxi hergekommen bin, muss ich mir nun eins rufen, damit ich nach Hause komme. Also hol ich mein Handy aus der Hosentasche und wähle eine Nummer. Erkläre dabei, dass ich mir nun ein Taxi rufen will. Ich hab die Nummer noch gar nicht ganz eingetippt, da nimmt Alexander es mir aus der Hand.

„Ich fahr dich nach Hause.“, erklärt er schlicht und gibt mir mein Telefon wieder.

„Das kann ich nicht verlangen.“, wehre ich ab.

„Quatsch... ich habs dir angeboten und ich mache es gern. Also komm, mein Auto steht dort hinten.“, wischt er meinen Einwand einfach beiseite.

Da ich immer noch zögere, schnappt er sich meine Hand und zieht mich mit sich. Unbewusst erwidere ich seinen festen Handgriff und ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen. Das weicht auch nicht eine Sekunde aus meinem Gesicht. Schweigend fährt er mich nach Hause. Alexander ist ein guter Fahrer, ich genieße es, mich nicht auf den Verkehr konzentrieren zu müssen. Verstohlen betrachte ich ihn... er hat ein sehr schönes Profil. Tief atme ich seinen Duft ein, wie zufällig legt sich meine Hand auf die seine. Sofort verschränkt er seine Finger mit den meinen, augenblicklich kribbelt mein ganzer Körper. Erst als er sein Auto auf meine Auffahrt lenkt, lasse ich ihn los. Alexander macht den Motor aus und sieht mich an.

„Da wären wir.“, lächelt er, dreht sich ein wenig und streicht leicht über mein Gesicht. „Kann ich dich zu einem neuen Date überreden? Das heute ist ja leider missglückt.“

„Ein neues Treffen, sagst du? Hm..“, frage ich nach, „... das wollte ich nicht.“

Enttäuscht wendet er sich von mir ab, das bringt mich zum lächeln.

„Ich hatte gehofft, du würdest zum Frühstück bleiben.“

Überrascht sieht er mich an.

„Ist das dein ernst?“ hakt er nach.

„Sicher. Ich fände es toll, wenn du bei mir übernachten würdest.“, bekräftige ich meine Einladung.

Plötzlich legt er seinen Arm um meinen Nacken, zieht mich an sich und küsst mich kurz und ungestüm.

„Ich bleibe liebend gern.“, strahlt er mich an.

Seine Reaktion treibt meinen Blutdruck in die Höhe, ich hab nicht gedacht, das er sich so freuen würde... schon das er sich freut, aber nicht so.

„Du musst mich schon los lassen, damit wir ins Haus können.“, lache ich und drücke ihn von mir.

„Ungern... ich lasse dich nur äußerst ungern los.“, lächelt er zurück und gibt mich frei.

Lachend steigen wir aus, er geht an den Kofferraum seines Wagens und holt aus diesem eine kleine Sporttasche heraus.

„Du scheinst ja gut vorbereitet zu sein.“, rutscht es mir heraus.

„Manchmal lässt mir mein Dienst keine Zeit nach Hause zu fahren um mich frisch zu machen. Da hab ich mir angewöhnt, immer frische Wäsche zum wechseln dabei zu haben.“, grinst er mich an.

Während wir uns unterhalten, schließe ich die Tür auf und lasse ihn eintreten. Im Flur stellt er seine Tasche ab.

„Geh schon mal ins Wohnzimmer, ich hol uns was zu trinken. Bier?“

Ich kann nicht abstreiten, das ich ein wenig nervös bin.

„Bier ist okay.“, schmunzelt Alexander, haucht mir einen Kuss auf die Wange und geht dann ins Wohnzimmer.

Als ich ihm mit dem Bier und den Gläsern folge, hat er es sich schon auf dem Sofa bequem gemacht. Schnell stelle ich Getränke und Gläser ab und setze mich zu ihm.

Der Blick Alexanders dunkler Augen ruht seit dem betreten des Zimmers auf mir. Ich geb zu, das es mich unsicher macht, um mich abzulenken öffne ich die Bierflaschen und fülle die braune Flüssigkeit in die Gläser. Eines davon reiche ich meinem Gast.

„Danke.“, meint er und nimmt es mir ab.

Dabei berühren sich unsere Finger, ob nun zufällig oder absichtlich spielt keine Rolle, erneut läuft ein wohliger Schauer über meinen Körper.

„Worauf stoßen wir an?“, erkundigt sich Alexander und sieht mich fragend an.

„Darauf, das wir uns getroffen haben?“ schlage ich vor.

„Ein sehr guter Grund.“, lächelt mein Gegenüber und prostet mir zu.

„Tut mir Leid, dass ich erst so spät im Club war, aber mein Dienst wollte einfach nicht enden.“, entschuldigt er sich erneut.

„Ach was... du warst doch noch rechtzeitig da. Außerdem war ich auch nicht ganz pünktlich.“, gestehe ich grinsend. „Hab mir die Zeit mit nem alten Freund vertrieben.“

„Dann hast du mich nicht vermisst?“ hakt mein Polizist nach.

Ich wende mich ihm ganz zu und sehe ihn nachdenklich an.

„Doch... das habe ich. Ich kann nicht leugnen, das ich enttäuscht war, als ich dich nirgends sehen konnte.“, antworte ich ehrlich.

Er rutscht ein bisschen näher, seine Fingerspitzen berühren mich sanft im Gesicht, fangen sich eine Haarsträhne ein und spielen mit ihr, sogleich bekomme ich eine Gänsehaut.

„Das ist gut... Ich hatte schon befürchtet, du willst mich nicht mehr sehen.“, sagt er leise.

„Wie kommst du darauf?“ will ich überrascht wissen.

Dieser Gedanke ist mir nie gekommen, es war doch eher andersherum, ich dachte, das er mich nicht mehr sehen will. Zumal er doch hatte, was er meiner Meinung nach wollte.

„Ich hatte diesen Eindruck, als ich dich nach dem Essen verlassen hatte.“, erklärt er mir.

Meine Hand fängt die seine ein und ich schmiege meine Wange in diese. Ehe ich antworte, küsse ich deren Innenfläche.

„Ich war schon überrascht und dann verwirrt darüber, das du mich schon länger kennst, dass musste ich erst mal verdauen. Aber ich hatte die gleiche Befürchtung wie du.“, lächle ich ihn an. „Meine Angst lag darin, das du mich für leichtfertig und oberflächlich hältst.“

Nun muss er Lachen... es ist angenehm, das möchte ich immerzu hören.

„Nein... das habe ich nie getan. Warum denkst du das?“ hakt er nach.

„Naja... ich hab mich immerhin von einem Wildfremden, so mir nichts dir nichts vernaschen lassen. Und gestern in der Küche hab ich auch nicht nein gesagt.“, ich merke, wie meine Wangen sich färben. Verlegen schaue ich auf mein Bein und kratze einen imaginären Fleck von der Hose.

„Bereust du es?“ ganz nah ist seine Stimme.

„Nein... nicht eine Sekunde.“, murmle ich, sehe ihn aber immer noch nicht an.

„Das habe ich nicht einen Moment...“, seine Hand legt sich unter mein Kinn, mit sanfter Gewalt zwingt er mich, ihn anzusehen. „... Jeffray, ich habe mich in dich verliebt.“
 


 


 


 

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Das war es schon wieder, wann das nächste kommt?.... Weiß ich nicht... kommt darauf an, ob ihr noch mehr über Jeffray und Alexander wissen wollt.
 

*Danke-Kekse dalass*
 

lg night-blue

Gemeinsames Frühstück

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ungebetene Gäste

Huhu^^
 

muss mich erst mal bei euch für eure tollen Kommis bedanken. *alle durchknuddelt*

Ihr macht mich richtig stolz. *nick*

*Kekse und heiße Schokolade für alle hinstell*
 

Tja... aus dem geplanten gelegentlichem Hochladen der Kapitel, ist es doch ziemlich regelmäßig geworden. Aber jetzt dauert es wirklich ein paar Wochen, bis zum nächsten.

Fast den ganzen Februar werde ich auf Reha sein, dies ist sozusagen mein Abschiedsgeschenk für die nächste Zeit.

Ich hoffe doch sehr, das es euch gefällt und wünsche euch viel Vergnügen beim Lesen.
 

glg night-blue-dragon
 


 

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Kapitel 5

Ungebetene Gäste
 


 

„Das ist jetzt das dritte Möbelhaus.“, seufze ich müde. „Hoffentlich finden wir da was passendes.“

Ich hab ganz vergessen, wie anstrengend es ist, nach passenden Möbeln zu suchen. Zumal ich auch Alexanders Geschmack berücksichtigen will, immerhin wird er nun öfter bei mir schlafen... vielleicht auch dauerhaft bei mir einziehen. Aber das steht noch in den Sternen.

„Da bin ich sicher. Du weißt doch, aller guten Dinge sind Drei.“, muntert Alexander mich auf und haucht mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor wir aussteigen.

Eine viertel Stunde später schlendern wir an den ausgestellten Schlafzimmern vorbei. Vor einem pompösen Himmelbett bleiben wir stehen. Es ist aus massiven Holz gefertigt, Kopf- und Fußteil sind mit kunstvollen Schnitzereien verziert und die Säulen, die den Himmel tragen, aufwendig gedrechselt. Der dunkelrote schwere Stoff, welcher über den oberen Rahmen liegt, fällt in weichen Falten bis auf den Boden. Das Bettzeug ist mit edlem weißen Damast bezogen und bildet einen schönen Kontrast zu dem dunklen Rest.

Alexander kann es nicht lassen. Er setzt sich auf diese königliche Liegestatt, lehnt sich an den Pfosten und blickt mich frivol an.

„Das ist doch eine wunderbare Spielwiese, wie gemacht für uns. Und was für Möglichkeiten es bietet.“, zum ende hin wird seine Stimme immer verführerischer.

„Ich will nur ein Schlafzimmer kaufen und kein Haus bauen.“, wehre ich seine geballte Erotik ab, die auf mich ein-stürmt.

Lachend springt er auf, schlingt seinen Arm um meine Schultern und meint.

„Vom Haus bauen hab ich auch gar nichts gesagt.“, dicht an meinem Ohr flüstert er noch. „Ich habe nur gesagt, das dieses Bett wunderbare Möglichkeiten für unsere kleinen Liebesspielereien bietet... sofern wir es erreichen.“

Dieser Mann ist unmöglich, im Handumdrehen schafft er es, mir die Farbe ins Gesicht zu treiben. Ein leichter Stoß mit meinem Ellenbogen in seine Rippen, verschafft mir ein bisschen Abstand zu ihm.

„Kauf es dir doch, wenn es dir so gut gefällt. Ich komm dich dann mal besuchen und schaue es mir an.“, gebe ich etwas spitz zurück.

„Erstens, ist es viel zu groß für mein bescheidenes Heim...“, seufzt er, „... und zweitens, würde ich dich nicht mehr weglassen.“

„Ach, und wie wolltest du es verhindern?“ rutscht mir die Frage heraus.

Wir sind vor dem nächsten Ausstellungsstück stehen geblieben, schlichte Eichenmöbel im Stil der 70ziger Jahre. Alexander hat seine Hände in den hinteren Hosentaschen seiner Jeans, steht aber direkt hinter mir.

„Ganz einfach... wie du weißt, bin ich Polizist und Handschellen gehören zu meinem Handwerkszeug. Ich fessel dich einfach ans Bett, zieh dich aus und erfreue mich an deinem sündigen Körper und deiner sexy Stimme.“, flüstert er mir ins Ohr. „Ich kann es dir gleich hier zeigen, ich hab meine Handschellen dabei.“

„Alexander!“, rufe ich ihn empört zur Ordnung und mein Ellenbogen landet kräftiger in seinen Rippen. „Denkst du nur an das Eine?“

„Autsch... das war gemein.“, beschwert er sich leise lachend und reibt sich die Rippen. „Das liegt an dir, normalerweise bin ich ganz artig.“

„DAS fällt mir sehr schwer zu glauben.“, brumme ich und schiebe ihn vor mir her. „Du gehst besser voran. Ich habe nicht vor, an Ort und Stelle eines der Betten auszuprobieren.“

Schließlich finden wir etwas, das uns beiden gefällt. Das Holz ist Kirschbaum, ich mag den warmen Farbton und die Maserung des Holzes. Der Kleiderschrank verfügt über zwei Spiegeltüren aus geschliffenen Kristallglas... über die ganze Höhe des Schrankes. Ich hätte gern darauf verzichtet, aber die gehören dazu, darum ist es auch nicht abänderbar, wie mir der Verkäufer erklärt.

Das Bett hat ein schlichtes Kopf- und Fußteil mit kleinen hölzernen Kugeln an den Enden. Ich habe sogar Glück, es kann schon in einer Woche geliefert werden. Sie liefern es komplett mit den Lattenrosten und den Matratzen.

Da ich alles neu im Schlafzimmer haben will, suche ich mir auch gleich einen hellen, weichen Teppichboden aus. Für die Wand und die Gardinen einigen wir uns auf ein helles Grün, selbstverständlich kaufe ich auch neue Bettwäsche und Lampen. Am Ende meines Einkaufsmarathons lädt Alexander mich zum Essen ein. Bei seinem Lieblingsitaliener entspannen wir uns von der vielen Rennerei.
 

Zwei Stunden später halten wir wieder auf meiner Auffahrt. Müde steige ich aus dem Wagen, krame schon mal meinen Haustürschlüssel heraus. Alexander hat schon den Kofferraum geöffnet und sich die Farbeimer geschnappt. Ich nehme die anderen Einkäufe und folge ihm zur Tür, abrupt bleibt er stehen.

„Hattest du nicht abgeschlossen?“ fragt er mich leise, während er den Eingang mit seinem Blick fixiert.

„Doch... natürlich.“, gebe ich ebenso leise zurück.

Behutsam stellt er seine Last ab, flüstert mir ein hastiges „Warte hier.“ zu und läuft zu seinem Auto, holt etwas aus dem Handschuhfach und kommt zurück. Als er wieder an mir vorbei geht, sehe ich, das er eine Waffe in der Hand hält. Das macht mich mächtig nervös, leise stelle ich meine Einkäufe ebenfalls ab. Meine Hände zittern leicht, mein Mund wird plötzlich staubtrocken und mein Herz klopft hart in meiner Brust. Einbrecher? In meinem Haus?

Alexander legt seinen Zeigefinger an seinen Mund, bedeutet mir so ruhig zu sein und hier zu warten. Routiniert entsichert er seine Waffe, betritt mit dieser im Anschlag das Haus. Jetzt, als die Tür weit aufsteht, höre ich auch Geräusche aus dem Inneren. Auch wenn Alexander Polizist ist, es ist immer noch mein Haus, da kann ich doch nicht einfach vor der Tür stehen bleiben. Vorsichtig folge ich meinem Freund in das Gebäude, mache aber leider ein kleines Geräusch. Abrupt dreht er sich zu mir um und ich blicke in den Lauf seiner Waffe... kein schönes Gefühl.

„Jeffray!“, zischt er mich ärgerlich an, Sorge blitzt in seinen Augen auf.

„Ich wohn hier.“, flüstere ich zurück und bin entschlossen bei ihm zu bleiben.

Ein schepperndes Geräusch aus der Küche, lässt uns wieder noch vorne schauen.

„Mach doch nicht so einen Lärm.“, tadelt eine dumpfe Stimme aus meinem Arbeitszimmer.

Habe ich mich da jetzt verhört? Das war unmöglich, das würde er mir doch nicht antun, oder doch?

„Beeil du dich lieber, anstatt mich zu tadeln. Ewig wird dein Ex nicht wegbleiben.“, tönt es aus der Küche.

Also doch. Chester ist bei mir eingebrochen. Warum tut er mir das an? Die Antwort bekomme ich postwendend.

„Ach was... der ist doch in seine Arbeit vernarrt. Er hat ja nicht mal mitgekriegt, das ich andere Kerle hatte.“, lacht mein Ex.

Augenblicklich fühle ich mich in Eiswasser getaucht. Chester hat mich die ganze Zeit über betrogen? Und ich Idiot habe nichts gemerkt... was bin ich doch nur für ein Dummkopf.

Den flüchtigen sorgenvollen Blick Alexanders, den er mir zu wirft, bekomme ich nur am Rande mit.

„Der hat nicht gewusst, das du deinen Arsch für Geld hin hältst?“ wundert sich Julio, jemand anderes kann es nicht sein.

„Nein... ich hab ihm erzählt, das ich Gelegenheitsjobs mache, damit hat er sich zufrieden gegeben. Nur diese verdammte Kombination für seinen Safe hat er mir nicht gegeben.“, flucht mein Ex.

„Dann kann er so dumm ja nicht sein.“, lacht der Latino gehässig, dann ertönt ein anerkennender Pfiff aus der Küche.

„Der Kerl hat echten Champagner im Kühlschrank. Den nehm ich auch mit... Sag mal, einen süßen Arsch hat dein Ex ja. Den würd ich mir schon gern mal zu Gemüte führen. Kriegst du das hin?“

Bei diesen Worten fängt es an in mir zu brodeln. Fest presse ich meine Kiefer zusammen und knirsche dabei mit den Zähnen.

Unterdessen haben wir fast die Küchentür erreicht, die nächsten Worte Chesters lassen mich rot sehen.

„Sicher... Jeffray wird froh sein mich wieder zu kriegen, er wird mir aus der Hand fressen und tun was ich von ihm verlange.“, kommt es sehr überheblich aus meinem Arbeitszimmer.

Außer mir vor Wut dränge ich an Alexander vorbei, er versucht mich aufzuhalten, doch achte ich nicht darauf. Ich will nur noch dieses arrogante Arschloch von Ex in die Finger kriegen. Mit schnellen Schritten erreiche ich mein Arbeitszimmer, davor bleibe ich noch mal stehen und beruhige meine Nerven. Langsam drückte ich die Tür auf und betrete behutsam den Raum. Chester steht mit dem Rücken zu mir und versucht meinen kleinen Safe zu öffnen. Zu genau weiß er, das ich immer Bargeld darin aufbewahre. Ein schadenfrohes Lächeln erscheint in meinem Gesicht, denn selbst wenn er den Safe auf-bekommen hätte, wäre es umsonst gewesen. Das Geld habe ich heute Vormittag heraus genommen, um meine Einkäufe zu machen.

„Du bist dir deiner ja sehr sicher.“, meldet sich Julio aus meiner Küche.

„Ich kenne ihn halt. Wenn er nicht freiwillig will, jubel ich ihm ein Aphrodisiakum unter.“, lacht er gemein. „Auf einen Dreier hätt ich echt Bock.“

„Tatsächlich?“ frage ich ihn leise.

Mitten in der Bewegung erstarrt er, dreht sich in Zeitlupentempo um. Entgeistert starrt er mich an.

„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ knurre ich ihn an.

„Jeffray... was machst du denn hier?“ ringt er nach Worten.

„Das ist mein Haus... ich wohne hier... du Idiot.“, antworte ich ihm ironisch.

„Hast du etwa alles gehört?“ fragt er unsicher nach.

„Genug um zu erkennen, was für ein verkommenes Subjekt du bist.“, zische ich ihn an und gehe drohend auf ihn zu. Er will zurückweichen, doch geht das nicht, da er schon mit dem Rücken an der Wand steht. Seine Augen huschen hin und her, suchen wohl nach einer Möglichkeit zu verschwinden. Aber die bekommt er nicht von mir.

Schneller als er reagieren kann bin ich bei ihm und packe ihn am Kragen, wütend funkle ich ihn an.

„Du hast mich hintergangen, belogen, betrogen, willst mich ausrauben und an diesen Latino verschachern. Nenne mir einen guten Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle verprügeln soll.“, herrsche ich ihn an.

„Dein gutes Herz?“ meint er zögernd, „Jeffray... bitte, wir haben doch auch schöne Zeiten gehabt.“

Das schlägt dem Fass den Boden aus, appelliert dieser hinterhältige Schuft doch an meine Gutmütigkeit.
 

~~~~~~
 

Unterdessen erreicht Alexander die Küche. Viel lieber würde er Jeffray folgen, er macht sich Sorgen um ihn. Das was er mit anhören musste war ein derber Tiefschlag, hoffentlich verliert sein Freund nicht die Nerven und begeht eine Dummheit. Der Schwarzhaarige schüttelt kurz den Kopf um diesen wieder frei zu bekommen, er muss sich jetzt auf diesen Latino konzentrieren.

Vorsichtig schiebt er sich in die Küche, die entsicherte Waffe im Anschlag. Dieser Julio steht immer noch vor dem geöffneten Kühlschrank und inspiziert diesen.

„Du bist dir deiner ja sehr sicher.“, ruft der Latino.

Bei Chesters Antwort stellen sich Alexanders Nackenhaare auf. Seine Sorge um Jeffray wird immer größer. Der Mann am Kühlschrank lacht niederträchtig.

„Oh ja... den süßen Naivling würde ich gern mal durch vögeln.“, murmelt er vor sich hin und leckt sich genüsslich über die Lippen.

Der Südländer ist mit der Inspektion des Kühlgerätes fertig und schließt die Tür. Aus den Augenwinkel bemerkt er eine Person, sein Kopf ruckt herum und erstarrt. Er weiß um die Gefährlichkeit eines Pistolenlaufs, diese wird von den kalten, wütenden Augen von deren Besitzer noch unterstrichen.

„Das schlag dir getrost aus dem Kopf.“, warnt der Mann mit der Waffe eisig.

„Du?!... bist du sein Freund?“, stammelt der Latino und hebt zur Sicherheit seine Hände in Schulterhöhe.

„Sein Bodyguard.“, knallt Alexander dem Kerl vor sich um die Ohren. „Und ich bin verdammt gut in meinem Job. Du kannst es gerne ausprobieren.“

„Das glaube ich dir auch so.“, wehrt der Latino ab.

Alexander geht rückwärts, deutet mit dem Kopf zur Tür.

„Raus hier! Sofort!“

In diesem Augenblick geht etwas krachend und splitternd zu Bruch. Julio spannt seine Muskeln an, um sich auf den Schwarzhaarigen zu stürzen. Das Knacken des einrastenden Hahnes der Schusswaffe, lässt ihn sein Vorhaben wieder aufgeben.

„Tu dir keinen Zwang an... es wäre mir ein Vergnügen, für ein bisschen Luft in deinem Hirn zu sorgen.“, provoziert der Braunäugige.

Doch Julio Mendoza ist nicht so dumm, sich reizen zu lassen. Vom ersten Augenblick an wusste er das dieser 'Bodyguard' gefährlich ist. Er besitzt von Berufswegen genug Erfahrung in dieser Hinsicht. Aus diesem Grund versucht er nichts, langsam bewegt er sich in die befohlene Richtung. Im Flur läuft er fast in Chester, der mehr vorwärts stolpert, als das er geht.
 

~~~~~~
 


 

Mit einem kräftigen Ruck reiße ich meinen Ex herum und schleudere ihn gegen die Tür, die splitternd und krachend zu Bruch geht. Entsetzt blicken mich die blaugrauen Augen Chesters an, mit dieser Reaktion hat er offensichtlich nicht gerechnet. Das gibt mir eine gewisse Genugtuung, siegessicher schreite ich auf ihn zu. Greife mir erneut seinen Hemdkragen, ziehe ihn auf die Beine und schubse ihn vor mir her.

„Verschwinde und lass dich nie wieder bei mir blicken.“, fauche ich ihn an.

„Aber ich habe noch Sachen hier.“, protestiert er schwach.

„Die stehen morgen Mittag auf der Einfahrt, da kannst du sie dir holen... wenn nicht, hast du Pech gehabt. Dann wandern sie in den Sperrmüll.“, drohe ich ihm an.

„Jeffray... komm doch zur Besinnung. Das kannst du mir doch nicht alles antun... wir waren doch fünf Jahre ein glückliche Paar.“, versucht er mich rumzukriegen.

„Das war sehr einseitig... nicht wahr? Du hast mich nur ausgenutzt... hau endlich ab, oder ich vergesse mich.“, lasse ich meine Wut raus.

Erneut packe ich ihn und stoße ihn Richtung Haustür, fast wäre er in seinen Freund gelaufen, aber dieser kann es gerade noch verhindern. Der Latino wirft mir einen undefinierbaren Blick zu, dann folgt er meinem Ex. Hinter Julio kommt Alexander aus der Küche, der immer noch seine Waffe im Anschlag hat. Schnell bringt er sich zwischen mich und die Einbrecher, nimmt mir jede Möglichkeit noch ein mal an meinen Ex heran zu kommen.

Erst als Julio und Chester in ihrem Wagen sitzen und wegfahren, lässt er die Waffe sinken, dreht sich zu mir um und sieht mich an. Das kann ich im Augenblick nicht ertragen, er muss mich für total Dumm halten, nach dem was er mit angehört hat.

„Du gehst besser.“, verlange ich von ihm, drehe mich um und gehe in Haus.

Schwer lehne ich mich an die Tür, schließe meine Augen für einen Moment. Gott, was bin ich nur für ein Idiot. Wie kann man nur so dumm sein und nicht merken das man betrogen wird?

Mein Mund ist immer noch trocken, also gehe ich in die Küche. Auf den Weg dahin höre ich eine Autotür zuschlagen. Das muss Alexander sein, mir wird augenblicklich schlecht, das ich ihn verliere, trifft mich härter als alles andere.

Aber wie kann ich erwarten, das er bei mir bleibt?

Ächzend stütze ich mich an der Spüle ab, meine Augen brennen. Automatisch nehme ich mir ein Glas aus dem Schrank, fülle Wasser ein und trinke einen Schluck. Tränen-blind starre ich auf das Glas in meiner Hand, aus einer plötzlichen Wut heraus schleudere ich es an die Wand, und schreie meine Wut, Verzweiflung und auch Trauer heraus.

Kraftlos rutsche ich am Küchenschrank herunter, ziehe meine Beine an und schlinge meine Arme darum. Meine Tränen kann ich nicht länger zurückhalten, der Tag fing so gut an und endet so beschissen... und das nur durch meine eigene Dummheit. Leise Schritte, die sich mir nähern, treiben meinen Blutdruck in die Höhe. Ist Chester wieder zurück gekommen? Mit diesem Julio?

Ich wage es nicht auf-zusehen, die Schritte verstummen neben mir und die Person setzt sich neben mich.

„Ich kann nicht gehen.“, höre ich Alexander sagen.

Überrascht blicke ich auf.

„Warum nicht? Du hast doch gehört, was für ein Idiot ich bin.“, schluchze ich auf, meine Wangen brennen vor Scham.

„Das bist du nicht... ein wenig Gutgläubig vielleicht... aber nicht Dumm und ein Idiot bist du gleich gar nicht.“, redet er sanft auf mich ein.

Er hebt seine Hand, streicht mir über das Haar, lächelt mich an, legt seinen Arm um meine Schultern und zieht mich an sich. Alexander lehnt seinen Kopf gegen den meinen.

„Ich habe mich in dich verliebt, weil du so bist, wie du bist.“, sagt er leise. „Und ich habe absolut nichts dagegen, wenn du Wachs in meinen Händen bist.“

„Du bist unmöglich.“, tadel ich nicht ganz ernst gemeint.

„Darf ich trotzdem bleiben?“ hakt er nach.

„Ich hatte so eine Angst dich zu verlieren... nach allem was Chester über mich sagte.“, gestehe ich leise.

„Hey... ich hör doch nicht auf das Gewäsch von diesen Kriminellen.“, empört sich Alexander gespielt beleidigt und zieht mich ganz in seine Arme.

Zögernd lehne ich mich an ihn. Ich komme mir blöd vor, da sitze ich hier in der Küche auf dem Boden und heule wie ein Schlosshund. Schweigend streicht Alexander über meinen Kopf, hält mich fest im Arm.

„Weißt du was? Du hast doch sicher noch Kartons?“, bricht Alexander das Schweigen.

„Ja, im Keller sind noch welche.“, antworte ich verwirrt.

„Gut... dein Ex hat doch noch Sachen bei dir. Was hältst du davon, wenn wir ihm seine Sachen 'einpacken'.“, schlägt er vor.

„Warum nicht, ich wollte ihm seine Sachen sowieso bis morgen Mittag auf die Auffahrt stellen. Wenn er sie dann nicht abholt, kommt alles in den Sperrmüll.“, stimme ich seinem Vorschlag zu.

„Gut... du wirst sehen, das dir das gut tut.“, freut sich Alexander.

Zaghaft lächle ich ihn an, mir ist das alles immer noch Peinlich. Zärtlich wischt er mir die Tränen aus dem Gesicht. Er steht auf und hält mir seine Hand hin.

„Komm... lass uns gleich anfangen.“, fordert er mich auf.

Seufzend greife ich nach seiner Hand und lasse mir von ihm aufhelfen. Kaum das ich stehe, zieht Alexander mich in eine feste Umarmung, zärtlich streichelt er meine Wange und gibt mir einen ebensolchen Kuss. Er vermittelt mir das Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauen könnens. Das tut so gut, vorbehaltlos lehne ich mich an ihn, halte mich an ihm fest. Ewig könnte ich jetzt so verharren, aber ich habe noch etwas vor. Ungern löse ich mich von ihm, schaue ihm in die Augen.

„Danke.“, mehr kann ich nicht sagen, hoffe aber, das ich damit ausdrücken kann, was mich gerade bewegt.

„Du musst dich nicht bedanken.“, sagt Alexander leise, fügt dann noch scherzhaft an. „Allerdings wüsste ich schon, wie du dich bei mir bedanken kannst.“

Seine Hände rutschen dabei herunter, landen auf meinem Hintern, streicheln diesen und zieht mich gleichzeitig fest an sein Becken. Ein verlockender Anfang, aber dann würden wir gar nichts mehr schaffen. So piekse ich in seine Seiten, worauf hin er lachend von mir ablässt.

„Das war jetzt aber sehr hinterhältig von dir.“, wirft er mir grinsend vor.

„Nicht weniger als deine Aktion eben.“, kontere ich gleichermaßen. „Die Kartons sind im Keller. Ich gehe sie schnell holen.“

„Nicht so eilig. Ich gehe mit und helfe dir.“, bremst er mich aus.
 

Wenig später befinden wir uns in meinem Keller. Ich steure den Raum an, in dem sich noch einige Kartons befinden, während sich Alexander umsieht. Viel gibt es hier unten nicht zu sehen, nur das übliche, die Waschküche, ein Raum den ich mir als Werkstatt eingerichtet habe, der in dem ich mich befinde und...

„Wow... du hast einen Fitnessraum?“ ruft Alexander überrascht aus.

„Ja... wie du siehst.“, gebe ich zurück, krame die gesuchten, zusammengelegten Kartons aus einem Regal und bringe sie schon mal an die Treppe. Schnell hole ich noch das benötigte Klebeband, lege es zur Pappe und gehe in den Fitnessraum.

„Zufrieden mit den Gewichten?“ erkundige ich mich bei meinem Freund, der einige Hanteln ausprobierte.

„Ja... sicher. Der Raum ist perfekt. Wenn du willst zeige ich dir ein paar Griffe zur Selbstverteidigung.“, bietet Alexander an.

„Eine sehr gute Idee... dann kann ich mich vielleicht auch vor dir schützen.“, witzel ich anzüglich.

„Das ist gemein von dir... ich meine es doch nur gut.“, tut er gekränkt, hält sich die Hand theatralisch an die Stirn. Eben sitzt er noch auf der Hantelbank, doch nun liegt er darauf. Diese Position reizt mich schon ziemlich. Mit leisen, schnellen Schritten bin ich bei ihm und setze mich rittlings auf sein Becken, beuge mich vor, stütze mich auf seinen Brustkorb ab und grinse ihn an.

„Das tue ich auch nur.“, gebe ich zurück, lasse aber offen wie ich es meine.

Seine Hände, die eben noch dramatisch auf Herz und Stirn lagen, finden ganz schnell ihren Platz auf meiner Kehrseite.

„Wer muss sich jetzt vor wem schützen, he?“ kichert Alexander.

Dieser Mann muss eine Krake sein, eben noch sind seine Hände an meinem verlängerten Rücken, nun streicheln sie mein Gesicht und vergraben sich in meinen Haaren. Im nächsten Augenblick versinke ich in seinem Kuss, spüre seine Finger über meinen Rücken gleiten.

„Ich glaube, wir werden hier noch viel Spaß haben.“, raunt er gegen meine Lippen, als er den Kuss unterbricht.

„Habe ich dir schon gesagt, das du unmöglich bist?“ seufze ich auf.

„Doch... so ein, zwei mal hast du es erwähnt.“, lacht Alexander, „Aber mir scheint du hast auch nichts dagegen.“

„Stimmt... ich bin genauso unmöglich.“, bestätige ich schmunzelnd.

„Dann passen wir ja wunderbar zusammen.“, lächelt er mich an, stiehlt sich dann einfach einen Kuss von mir. Zugegeben... ich hätte jetzt eher Lust, dieses kleine Spiel fortzusetzen, aber ich will auch endlich Chester völlig aus meinem Leben verbannen.

Meine Hände fangen die von Alexander ein und drücken diese auf dessen Brust, damit ich ungehindert aufstehen kann.

„Du kannst ja gerne trainieren, wenn du möchtest, ich bin im Schlafzimmer, falls du mich suchen solltest.“, teile ich ihm meine Absichten mit.

„Schlafzimmer hört sich gut an, da komm ich doch glatt mit.“, grinst Alexander mich anzüglich an.

„DAS schlag dir aus dem Kopf. Ich habe vor die Sachen meiner 'verflossenen Liebe' zu entsorgen.“, lehne ich sein indirektes Angebot ab.

„Da bin ich dabei.... diese rosa Plüschlampen kann er gerne zurück kriegen.“

„Nur die?... Den Deckenspiegel nicht?“, frage ich lauernd.

„Da bin ich mir noch nicht sicher. Das würde ich doch gern ausprobieren, ob mir das zusagt.“, überlegt mein Polizist.

„Kannst dich gerne auf das Bett legen und dich angucken.“, erwidere ich trocken.

„Allein ist das öde... interessant ist es nur, wenn du auf mir sitzt und mich....“

„ALEXANDER!“, unterbreche ich ihn energisch. „Ich will nur mein Schlafzimmer entrümpeln und wenn ich es mir recht überlege, baue ich den Spiegel gleich mit ab.“

Schon habe ich mir die Pappe unter den Arm geklemmt und den Weg nach oben angetreten. Lachend folgt mir Alexander.

„Nicht böse sein Jeffray, aber den Spiegel sollten wir schon mal testen.“, versucht er mich zu überreden diesen zu behalten.

„Jetzt hör mal zu.... kann sein, das du mich gleich für verklemmt hältst, aber ich kann es nicht ausstehen, mir beim Sex zu zusehen. Ich habe diesen Spiegel geduldet, weil ich wirklich sehr viel gearbeitet habe und ein schlechtes Gewissen Chester gegenüber hatte. Irgendwie glaubte ich, es ihm schuldig zu sein. Aber gemocht habe ich es nie.“, erkläre ich Alexander ärgerlich.

Ihn einfach auf der Treppe stehen lassend, stapfe ich missmutig in mein Schlafzimmer. Allein von meinem Blick hätte der Spiegel von der Decke fallen müssen, aber den Gefallen tut er mir nicht. Die unschuldige Pappe muss meine schlechte Laune ausbaden, aber sie ist geduldig und hält still, als ich sie an einem ende zusammenklebe. Der Karton fliegt quer durch das Zimmer und bleibt neben Chesters Bettseite liegen.

Während ich noch einen Karton präpariere kommt Alexander ins Zimmer, nimmt mir ohne Umschweife das Arbeitsgerät aus den Händen und dreht mich zu sich um. Ernst schaut er mir in die Augen.

„Jeffray ich möchte dich um eines bitten. Sag mir das nächste Mal gleich, wenn du etwas nicht magst. Ich will nicht, das du Dinge tust, nur weil du glaubst, mir einen Gefallen damit zu tun... egal, um was es sich dabei handelt. Aber gerade in sexueller Hinsicht ist es besonders wichtig. Nur wenn beide mit ganzen Herzen dabei sind, ist es wirklich erfüllend. Verstehst du?“

Nach diesen Worten kann ich nur nicken, er hat ja recht, woher soll er wissen, was ich mag und was nicht. Seufzend setze ich mich auf die Bettkante, fahre mit den Fingern durch mein Haar.

„Entschuldige, das ich dich so angefahren habe, aber dieser Spiegel ist wie ein rotes Tuch für mich. Keine Ahnung warum, wahrscheinlich liegt es daran, das Chester ihn einfach anbringen ließ ohne mich zu fragen, geschweige denn zu sagen, das einer an der Decke hängt. Als ich ihn entdeckte, fand ich nichts erotisches daran uns zu sehen. Ich war eher geschockt, genauso gut hätten die Wände dieses Zimmers verschwinden und jeder uns zugucken können, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen. Mein Ex hat mich nur ausgelacht und gemeint ich sei zu spießig. Ich... ach, ich weiß auch nicht.“ Was für einen Stuss erzähle ich hier eigentlich?

Gelogen ist es nicht, jedes einzelne Wort ist wahr. Alexander kniet sich vor mich, nimmt mein Gesicht zwischen seine Hände.

„Du musst dich nicht entschuldigen, aber es hätte nicht so weit kommen müssen.“, redet er sanft auf mich ein. „Verklemmt und spießig bist du auch nicht und dein Ex ist ein echter Idiot.“

„Das weiß ich jetzt auch... überlegs dir, ob du bei mir bleiben willst. So naiv und dumm wie....“

„Scht...“, unterbricht mich Alexander, legt seinen Zeigefinger auf meine Lippen, „... ich muss mir nichts überlegen. Ich bin glücklich dich endlich zu haben, nichts wird mich von dir trennen können. Auch dieser dämliche Spiegel da oben nicht.“

Automatisch blicken wir beide nach oben, ich lasse mich nach hinten fallen und stütze mich auf meinen Ellenbogen ab. Unsere Blicke treffen sich in unserem Spiegelbild, ich muss gestehen, das es schon seinen Reiz hat Alexander zwischen meinen Beinen knien zu sehen.

„Der Spiegel bleibt.“, sage ich entschlossen, richte meine Augen auf den Mann vor mir, „Allerdings hänge ich ihn erst mal mit Stoff ab, danach sehen wir weiter.“
 


 


 

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So, das wars nun für eine längere Zeit, ich hoffe, das es euch gefallen hat.^^
 

Habt ihr Lust mehr über Chester und Julio zu erfahren?
 

Bis zum nächsten Mal
 

*knuddel*
 

night-blue

Schlafzimmerrenovierung

Huhu^^
 

hab was für euch fertig, ich kann einfach nicht länger warten. *seufz*

Zum Glück gibts hier in der Klinik Hot-Spots an denen man ins Internet kann und somit kommt ihr in den Genuss eines weiteren Kapitels von Alexander und Jeffray.

Genießt es...

bis bald

eure entspannte

night-blue-dragon
 

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Kapitel 6

Schlafzimmerrenovierung
 


 


 

Während Jeffray und Alexander das Schlafzimmer von Chesters Geschmacksverirrungen befreien, sitzt dieser schweigend neben seinem Freund Julio Mendoza.

„Bist du sauer?“ erkundigt er sich vorsichtig.

„Wie kommst du darauf?“ knurrt der Latino ungehalten.

„Du fährst ziemlich aggressiv.“, bemerkt Chester unsicher.

Mendoza schweigt, hält das Steuer so fest, das seine Knöchel weiß hervor treten. Daraufhin hält es sein Freund für besser, es ebenfalls zu tun... schweigen. Seine Gedanken beschäftigen sich mit dem Geschehen am Nachmittag. So wütend hat er Jeffray noch nie erlebt, Chester kennt ihn nur sanft, geduldig und … fügsam. Obwohl Donnavan zwei Jahre älter als Chester ist, hat er in sexueller Hinsicht doch etliche Defizite gehabt. Noch vor drei Wochen hätte er Jeffray tatsächlich zu einem Dreier überreden können. Schnell hat er herausgefunden, das er seinem jetzigen Ex ein schlechtes Gewissen einreden kann, da dieser oft sehr lange gearbeitet hat... mitunter auch am Wochenende.

„Was ist? Steig schon aus.“, faucht Julio den Mann neben sich an.

Irritiert blickt sich Chester um, erstaunt erkennt er, das sie bei seinem Freund zu Hause sind.

„Ja... natürlich.“, beeilt sich dieser der Aufforderung nachzukommen.

Kaum hat sich die Tür hinter den Beiden geschlossen, packte Julio seinen Freund und zerrte ihn ins Schlafzimmer. Dort schubste er ihn ohne Umstände auf das Bett. Drohend baut er sich vor Chester auf.

„So eine schlampige Arbeit, lieferst du mir nicht noch mal ab.“, faucht Julio den Mann vor sich an.

„Ich konnte doch nicht wissen, das Jeffray plötzlich auftaucht.“, verteidigt sich Chester.

„Ach nein? Hat der Kerl nicht mal Urlaub? Und wer ist der Typ bei ihm? Sein Bodyguard ist er nicht.“, feuert Mendoza eine Frage nach der Anderen ab.

„Natürlich hat er auch mal Urlaub, aber er hat jetzt keinen geplant. Und den Kerl in seiner Begleitung kenne ich nicht.“, antwortet der Jüngere.

„Gib mir mal seine Büronummer.“ fordert der Latino und zückt sein Handy.

Chester Langley gibt sie ihm, der Ältere wählt gleich die Nummer und lauscht in das Telefon.

„Hallo, ich hätte gern Jeffray Donnavan gesprochen...“, meldet sich Julio, „... Wieso ist das nicht möglich? Ich möchte eine Werbekampagne starten und er ist am fähigsten, wann ist er wieder im Haus?..... Ach so, er arbeitet nicht mehr für sie. Seit wann denn nicht mehr?... Seit etwas über einer Woche....... Nein, nein... ich muss mir das noch ein mal durch den Kopf gehen lassen. Sobald ich mich entschieden habe, melde ich mich.“, Mendoza legt auf und sieht seinen Freund strafend an.

„Dein Ex wurde vor einer Woche gefeuert.“, teilt er diesem vorwurfsvoll mit.

„Das muss gleich passiert sein, nachdem ich ihn verlassen hab.“, vermutet Chester. „Woher sollte ich das also wissen?“

„Jetzt hör mir mal genau zu... ich sags dir nur einmal... Wenn du so etwas planst oder vorschlägst, überprüfe die Hintergründe. So wie ich es jetzt gemacht habe. Ich habe einen Ruf zu verlieren... so eine Pleite will ich nicht nochmal erleben... Habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Ja... hast du. In Zukunft werde ich alles richtig machen.“, nickt der Jüngere eifrig.

„Das will ich dir auch raten.“, empfiehlt der Ältere, dann grinst er sehr anzüglich. „Und jetzt zeig mir deinen Arsch.“

Chester weiß was Mendoza will und wie er sich ihm jetzt präsentieren muss, doch damit hat er kein Problem. Er steht auf, schreitet im Halbkreis um den Latino herum, der sich mit umdreht und Langley nicht aus den Augen lässt. Die blaugrauen Augen Chesters blicken den Schwarzhaarigen lasziv an, er streckt einen Arm, legt seine Hand auf die Brust seines Freundes und gibt diesem einen Schubs, so dass dieser sich auf die Bettkante setzen muss.

Der Jüngere beginnt sich zu einer imaginären Musik zu bewegen, seine Hände streichen, von den Knien beginnend, über die Hüften, seinen Schritt, über den Bauch hoch zur Brust. Langsam dreht er sich um, hält den Blickkontakt so lange es geht. Rhythmisch kreist sein Becken, betont dies durch seine Hände, die auf seinen Hintern ruhen. Erneut nehmen sie den Weg nach oben, ziehen diesmal das Hemd aus der Hose. Kaum das sie nach vorne verschwinden, rutscht jenes schon von den Schultern Chesters.

Es macht ihm Spaß für Julio zu strippen, er liebt dessen wollüstigen Blick auf seinem Körper. Mendoza schluckt hart, eigentlich hat er es Wort wörtlich gemeint... wollte den kleinen Stricher nur durchvögeln … ohne Firlefanz. Aber dieser wusste genau was ihm gefiel, also ließ Julio ihn vorerst gewähren, zumal sich sein Blut bereits in seiner Mitte sammelt.
 

Chester ist ein Naturtalent, er hat Spaß an dem was er macht, kein Wunder, das er sehr begehrt ist. Durch dessen Job hat der Latino seinen Freund auch kennen gelernt. Mendoza war auf der Suche nach Zerstreuung und wollte das ohne weitere Umstände. Normalerweise gibt sich der Latino mit Strichern, bzw. Callboys nicht ab, jenen Abend ist es eine Ausnahme gewesen. Über einen Kumpel hat er Chester gebucht, anders ausgedrückt, es war Julio egal, wie der Typ aussieht, Hauptsache kein Junkie und nicht krank.

Als Chester auf ihn zuging und ihn flapsig fragt, ob er ne schnelle Nummer auf dem Klo wolle oder es doch lieber im Bett hätte, ist er neugierig auf den Typen geworden. Im Endeffekt ist Julio mehr als zufrieden gewesen, einige Male hat er den Sex mit dem Dunkelblonden noch gekauft, doch dann begannen sie sich außerhalb Chesters 'Geschäftszeiten' zu treffen. Julio hat von beginn an über dessen Partnerschaft mit Jeffray Bescheid gewusst und auch toleriert, das Langley weiterhin seinem Job nach geht. Erst vor gut drei Wochen hat er von Chester gefordert sich von Donnavan zu trennen, was dieser auch tat.
 

Sein Freund kommt mit wiegenden Hüften auf ihn zu, stellt sich vor ihn hin und sieht ihn auffordernd an. Mendoza kommt der unausgesprochenen Aufforderung nach, greift an den Hosenbund und dreht langsam einen Knopf nach dem Anderen aus dem dazugehörigen Knopfloch. Ohne Umstände zieht er dem Blonden die Hosen herunter, betrachtet die, sich unter diesem Blick erhärtende Männlichkeit. Grinsend lehnt er sich zurück, stützt sich auf seinen Ellenbogen ab und sieht den jungen Mann nun seinerseits auffordernd an.

„Du weißt, was du zu tun hast!“, kommt dennoch Julios Befehl.

Nickend kniet sich Chester zwischen Mendozas Beine, öffnet dessen Hose und befreit den steifen Penis des Latinos. Genüsslich leckt Langley über den heißen Schaft bevor er ihn in den Mund nimmt und ihn nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Das wohlige Stöhnen des Schwarzhaarigen zeugt von der Richtigkeit seines Tuns, trotzdem bricht dieser jetzt ab. Mendoza will seinen Freund für dessen schlampige Arbeit bestrafen und das geht nur auf eine Art.

So kaltblütig und skrupellos wie der Latino auch ist, so hat er immer darauf geachtet, das Chester genauso viel Spaß beim Sex hat wie er selbst. Aber wenn er sauer auf seinen Freund ist, dann nimmt er keine Rücksicht auf ihn, sondern befriedigt nur seinen Trieb... genau das blüht Chester jetzt.

Das ist diesem schon klar, darum hat er auch versucht Julio mit seinem Strip umzustimmen, doch das ist ihm nicht gelungen, wie er jetzt feststellen muss. Grob reißt Mendoza Chester an seinen Haaren zurück, stößt ihn von sich, steht auf und geht auf den am Boden Liegenden zu.

„Julio... bitte... nicht so.“, versucht Chester das einzige abzuwenden, dem er nichts abgewinnen kann.

„Anders wäre es keine Strafe. Wenn du es so nicht willst, dann verärgere mich nicht, dann bleibt es dir erspart.“, höhnt der Latino.

Ehe sich Langley wehren kann, packt Mendoza zu, wie Eisenklammern legen sich seine Finger um den Oberarm Chesters, zerrt ihn auf die Beine und in einen weiteren Raum, der sich dem Schlafzimmer anschließt. Ohne auf die, wenn auch schwache Gegenwehr seines Freundes zu achten, schließen sich die Schellen der Ketten um die Handgelenke des Blonden.

„Julio.... nicht …. Julio, ich werde dich auch nie wieder enttäu...“

„Kein Wort mehr.“, herrscht Mendoza seinen Freund an und knebelt ihn, damit er auch wirklich nichts mehr sagt.

„Du jammerst immer, das es dir nicht gefällt...“, beginnt Julio zu reden, seine Hände streichen am Körper Chesters entlang, fest schließt sich seine Linke um dessen immer noch harten Penis. Chester schnauft schmerzhaft auf. „... aber dein Schwanz sagt etwas ganz anderes. Sei ehrlich, es macht dich doch Geil, was ich hier tue.“

Vehement schüttelt Langley seinen Kopf, flehend blickt er seinen Freund an. Dieser wendet sich lachend ab, geht zu einer Kommode am Ende des Zimmer, öffnet die große Schublade und sieht nachdenklich hinein. Neben verschiedenen Vibratoren, reihen sich noch unterschiedliche Fesselungshilfen und Peitschen ein.

„Solange dein Körper willig mitspielt, hast du nichts zu sagen.“, redet er nebenbei weiter, dann hat er sich entschieden, entnimmt der Lade das gewünschte und dreht sich zu Chester um.

„Heute werden wir das mal ausprobieren.“, breit grinsend hält sein gewähltes 'Spielzeug' in Höhe.

Chesters Augen weiten sich vor Schreck, das kann nicht Julios Ernst sein...
 


 


 


 

Alle Sachen von meinem Ex stehen tatsächlich auf der Auffahrt, jetzt bin ich gespannt, ob er die auch abholt. Zum Ablauf des Ultimatums begeben Alexander und ich uns auf die Veranda vor dem Haus. Mein Freund hat seine Waffe dabei, die er lässig hinter dem Rücken hält. Mir ist schon ein bisschen mulmig zumute, Alexander zwinkert mir aufmunternd zu.

„Keine Sorge, keiner wird dir was tun, dafür Sorge ich schon.“, verspricht er mir.

„Danke... aber ich bin mir nicht sicher, ob mich das wirklich beruhigt.“, gebe ich nervös zurück.

„Zweifelst du an meinen Fähigkeiten?“ empört sich Alexander gespielt.

„Nein, das weißt du doch auch...“, dann muss ich grinsen. „... allerdings habe ich dich noch nie im Einsatz gesehen. Nur bei einem und wie du weißt, zweifel ich an dieser Fähigkeit kein bisschen.“

„Jetzt bist du unmöglich.“, schmunzelt mein Freund.

Ein größerer Wagen hält bei meiner Auffahrt, Alexander steckt die Waffe hinten in den Hosenbund, schiebt seine Hände in die hinteren Taschen seiner Jeans und lehnt sich entspannt mit der Schulter gegen den Pfosten der Veranda, ich sitze auf deren Stufen. Sein Blick ist nun auf das Geschehen auf der Einfahrt gerichtet, genau wie meiner, allerdings bezweifle ich, das ich genauso locker wie mein Freund aussehe.

Mein Ex steigt aus, ebenso sein Lover... dieser Julio. Fast sieht es so aus, als wolle Chester zu mir kommen, sofort wird meine Mine ganz abweisend. Ich habe keine Lust mich mit ihm zu unterhalten, zum Glück kapiert er das auch, denn er geht zu dem Stapel Kartons und beginnt diese im Auto zu verstauen. Doch auch dieser Latino mustert mich, aber mehr noch Alexander, offenbar ist er scharf darauf, mehr über ihn zu erfahren. Mir drängt sich das Bild zweier Raubtiere auf, die sich belauern, versuchen sich abzuschätzen um schließlich im Kampf herauszufinden, wer der Stärkere ist. Ich bin froh, als sich mein Ex und dessen Freund wieder ins Auto setzen und abfahren.

„Das wäre geschafft.“, spricht Alexander meine Gedanken aus.

„Ja... jetzt ist mir wesentlich wohler.“, stimme ich zu und stehe auf. „Lass uns rein gehen.“

„Okay... sag mal, kann ich meine kleine, eiserne Freundin in deinem Safe deponieren?“ fragt mich Alexander.

„Klar... können wir sofort machen.“, nicke ich zustimmend und gehe vor ins Arbeitszimmer.

Nach dem ich den Safe geöffnet habe, legt Alexander seine Waffe hinein.

„Willst du sie nicht erst sichern?“ frage ich arglos.

Erst sieht er mich überrascht an, dann schleicht ein Lächeln in sein Gesicht.

„Mir scheint du kennst dich mit Waffen aus.“, stellt er fest und sichert seine Pistole.

„Ein bisschen, ich bin früher mit meinem Vater auf Jagd gegangen. Ich bin sogar ein recht passabler Schütze... allerdings mehr mit dem Gewehr, als mit der Handfeuerwaffe.“, erkläre ich ihm.

„Das will ich sehen... sobald wir dein Schlafzimmer fertig haben, gehen wir auf den Schießstand.“, beschließt Alexander. „Ich bin gespannt, was für Überraschungen du noch auf Lager hast.“

„Du wirst es mit der Zeit schon herausfinden, genau wie ich bei dir.“, lache ich und schließe meinen kleinen Tresor.

„Ich freue mich darauf, das herauszufinden.“, raunt er in mein Ohr, hält mich dabei fest umarmt.

„Gut... aber erst wird das Zimmer oben fertig gestrichen.“, grinse ich, lehne mich an ihn. „Ich will es heute noch fertig bekommen. Allerdings müssen wir heute in der Stube schlafen, natürlich nur wenn du mir weiterhin helfen willst. Du willst doch sicher auch für deine Detektivprüfung lernen.“

„Das ist im Moment nicht so wichtig, aber was hältst du davon heute bei mir zu schlafen. Das wird allemal bequemer als auf dem Sofa, zumal es ziemlich schmal ist.“, schlägt er, nicht ohne Hintergedanken vor.

„Wieso? Für eine Person ist es breit genug.“, verteidige ich meine Couch.

„Wir sind aber zu zweit. In ein und dem selben Raum mit dir, schlafe ich bestimmt nicht getrennt von dir.“, untermauert er seinen Vorschlag.

Seine warmen Hände haben sich unbemerkt unter mein Shirt geschoben und kraulen sanft meinen Bauch, wenn er so weitermacht, werden wir heute bestimmt nicht fertig.

„Also gut... aber nur, wenn wir mit dem Zimmer fertig werden, das wiederum heißt jetzt anzufangen.“, stimmte ich lachend zu.

Entschlossen entferne ich diese wunderbaren Hände von meinem Körper und drehe mich zu ihm um. Etwas enttäuscht seufzt er auf, als Entschädigung küsse ich ihn innig, halte aber seine Hände weiterhin fest und unter Kontrolle, sonst verlassen wir in der nächsten Zeit mein Arbeitszimmer nicht mehr.

„Erst die Arbeit und dann das Vergnügen.“, flüstere ich gegen seine Lippen.

„Du bist so grausam.“, beschwert er sich mit leidender Mine.

„Manchmal habe ich diese Eigenschaft.“, witzel ich, lasse ihn endlich los und beeile mich aus diesem Zimmer zu kommen.

„So einfach kommst du mir nicht davon.“, lacht er und setzt mir hinter her.

Alexander ist verdammt schnell, das muss ich schon sagen, aber ich habe Heimvorteil, den nutze ich aus. So komme ich ungehindert in dem Raum an, in dem ich die Farben gelagert habe, als er durch die Tür kommt, drücke ich ihm gleich einen Quast und einen Eimer in die Hände.

„Ab ins Schlafzimmer und die Farbe an die Wand gebracht.“, schicke ich ihn los.

„Wie?... Gleich?... Keinen Kuss mehr?“ versucht er doch noch an sein Ziel zu kommen.

„Nein... nichts mehr. Los... sonst werden wir heute nicht mehr fertig.“, ignoriere ich seinen Hundeblick einfach... aber ehrlich, es fällt mir sehr schwer.

Zum Glück habe ich mir die Farbe im Baumarkt schon fertig mischen lassen, so können wir gleich anfangen. Alexander sucht sich eine Wand aus, ich nehme die Gegenüber liegende, sicher ist sicher.

Fast Zeitgleich werden wir mit unseren Wänden fertig, Alexander legt seinen Quast auf den Deckel des Eimers ab und wischt sich mit dem Handrücken über die Stirn.

„So... eine ist fertig, da hab ich mir doch eine Belohnung verdient.“, meint er.

„Tatsächlich?“ frage ich und mache den letzten Pinselstrich an meiner Wand.

„Ja... zwei sind fertig, zwei noch zu streichen... Halbzeit würd ich sagen, da brauch ich einen kleinen Motivationsschub.“, erklärt er mir und kommt auf mich zu.

„Du hast die Decke vergessen, die wir übrigens zu erst hätten machen sollen. Na ja... ich hol noch Papier und klebe den Spiegel ab.“, weigere ich mich, seinem Wunsch nach zu kommen.

Flink bin ich aus dem Zimmer, als ich zurück komme sitzt er auf der Fensterbank und sieht hinaus.

Dort ist er gut aufgehoben finde ich und stelle mir die Leiter unter den Deckenspiegel und beginne ihn abzukleben. Ich bin dabei so konzentriert, das ich Alexander völlig aus den Augen gelassen habe, ein Fehler, wie ich jetzt merke, spüre ich doch seine Lippen auf meinem Bauch. Vor Schreck verliere ich fast das Gleichgewicht auf der Leiter, doch er hält mich fest.

„ALEXANDER! Willst du mich umbringen?“ empöre ich mich.

„Nein... aber dieser Anblick war einfach zu verführerisch.“, murmelt er unbeeindruckt gegen meine Haut.

„Was habe ich mir nur mit dir eingefangen.“, seufze ich auf. „Die Arbeit ist noch nicht zu ende, also auch noch kein Vergnügen.“

„Nun sei doch nicht so streng... nimms locker, so ein bisschen Entspannung zwischendurch hat noch niemanden geschadet.“, unterstützt Alexander die Überredungskunst seiner Hände.

„Auf der Leiter?“ frage ich trocken nach.

Das hätte ich nicht tun sollen, da er die Frage als ein Ja auffasst, das er jenes tut, verraten mir seine Augen, die sogleich begehrlich aufleuchten. Seine kraulenden Finger zwingen mich von der Leiter, ich kann mich auf ihr schlecht gegen diese verteidigen. Aber mein Polizist kann es mal wieder nicht erwarten und hebt mich einfach herunter, ich weiß mir nur noch auf eine Art zu helfen... kitzeln. Was sich aber als eine nicht so gute Idee herausstellt, da Alexander ins straucheln gerät und wir - natürlich hat er mich nicht losgelassen - zwischen die Farbeimer stürzen... zum Glück liege ich auf ihm. Das dachte ich zumindest, eine schnelle Drehung seinerseits und unsere Positionen haben sich grundlegend geändert.

„Das war sehr hinterhältig von dir.“, tadelt er mich doch tatsächlich. „Ich verlange Wiedergutmachung.“

„Wenn die Arbeit fertig ist.“, beharre ich fast schon verzweifelt auf meinem Standpunkt.

„Nur einen Kuss... einen einfachen Kuss.“, raunt Alexander und ist mir schon viel zu nah.

Ich muss gestehen, das ich nach ihm süchtig bin, ich liebe jede seiner Berührungen... ich liebe ihn, doch das muss ich ihm ja nicht auf die Nase binden. Obwohl... ich bin mir sicher, das er es weiß und das schamlos ausnutzt... was solls, zu gern erwidere ich seinen Kuss, genieße seine weichen Lippen und seine sanfte Zunge. Schon spüre ich seine Hand auf meiner Haut, die sich langsam aber zielstrebig meiner Brust nähert, freudig begrüßt von meinen Nippeln, die offenbar nur darauf gewartet haben, so hart sind sie schon.

Ich kann Alexander förmlich grinsen sehen, weil er am Ziel ist, denn jetzt finde ich keine Argumente mehr, um ihm seinen 'Motivationsschub' zu verweigern. Er löst sich von meinen Lippen und widmet sich meinem Hals, schnurrend mache ich ihm Platz und drehe meinen Kopf zur Seite. Der Blick meiner halboffenen Augen fällt auf die Farbeimer, innerlich seufze ich auf, wir hatten es nun schon an den unterschiedlichsten Orten getan, warum nicht auch zwischen Farbe und Pinsel? Wenigstens sind wir im Schlafzimmer... ein enormer Fortschritt für uns. Der Gedanke daran lässt mich lachen, verwirrt sieht Alexander mich an.

„Im richtigen Zimmer sind wir wenigstens schon.“, kichere ich.

Einen Augenblick braucht Alexander bis er den Sinn meiner Worte versteht, dann lacht auch er.

„Stimmt... keine Sorge, im Bett kriegen wir das auch noch hin.“, grinst er anzüglich. „Ich habe ein sehr bequemes.“

„Dann warten wir doch, bis wir bei dir sind.“, schlage ich hoffnungsvoll vor, vielleicht werden wir doch noch vor dem Dunkel-werden fertig.

Entrüstet richtet sich Alexander auf, er sitzt übrigens auf meinem Becken, und verschränkt seine Arme vor der Brust und sieht mich an. Dieser Blick treibt mir das Blut in die Wangen, wieso kann er das?

„Netter Versuch, aber solange kann ich nicht warten... und du auch nicht, wenn du ehrlich bist.“, meint er, zieht sein Shirt aus und wirft es irgendwo hinter sich.

Kurzerhand streift er mir meines über den Kopf, dabei helfe ich ihm auch noch, er hat es geschafft, zum Wände anpinseln habe ich keinen Bock mehr, ich will ihn... hier und jetzt. Als er mich wieder küssen will, komme ich ihm entgegen, erwidere seinen Kuss gierig, schlinge meine Arme um ihn und lasse mich von Gefühlen tragen, die er in mir auslöst. Seine Hand tastet sich hinunter in meinen Schritt, ungeduldig drücke ich mich ihm entgegen, doch bevor er meine Hose öffnen kann, klingelt es an der Haustür... dreimal, danach höre ich, wie sich ein Schlüssel im Schloss dreht.

„Mist... meine Eltern.“, fluche ich, schiebe Alexander von mir runter.

Nicht missverstehen, ich liebe meine Eltern, aber nicht in solchen Momenten. Hastig stehe ich auf, greife mir mein Shirt und streife es über, da höre ich meine Mutter auch schon rufen.

„Jeffray... bist du zu Hause?“

„Ja, Mom. Ich komm runter.“, antworte ich, kriege noch nebenbei mit, wie sich auch Alexander sein Shirt überzieht, dann bin ich auch schon die Treppen runter und stehe meinen Eltern gegenüber.

„Hallo Mom, Dad... welch eine Überraschung.“, begrüße ich sie.

„Du siehst nach Arbeit aus.“, stellt mein Vater fest.

Das ist auch kein Kunststück, einmal habe ich meine ältesten Klamotten an und zum anderen bin ich mit grüner Farbe vollgesprenkelt.

„Wir streichen gerade das Schlafzimmer.“, erkläre ich ihnen.

„Wir?...“, hakt meine Mutter sofort nach. „Ist Chester etwa wieder zurück?“

Sie beide haben meinen Ex nicht sehr gemocht, es aber toleriert, das wir zusammengelebt haben, ihre Enttäuschung darüber, das er mich verließ hielt sich demnach auch sehr in Grenzen... von Alexander wissen sie noch nichts.

„Nein... dieser Arsch braucht sich auch nicht mehr bei mir blicken lassen.“, antworte ich entschlossen.

„Jeffray!... was ist das für eine Ausdrucksweise? Obwohl es stimmt, das er ein … du weißt schon was, ist.“, tadelt mich meine Mutter, dann siegt ihre Neugier. „Wer hilft dir denn nun?“

„Alexander... mein Freund.“, befriedige ich diese kurz und knapp.

Gerade kommt er die Treppen herunter, wie ich sehe hat er sich gewaschen und scheint gehen zu wollen. Ich strecke ihm meine Hand entgegen, ergreife die seine und ziehe ihn an mich.

„Darf ich vorstellen... das ist Alexander O'Brian, mein Freund.“

„Du hast schon einen neuen?“ rutscht meinem Vater die Frage heraus.

„Guten Tag, Sir.“, begrüßt Alexander meinen alten Herren lächelnd.

„Guten Tag, Alexander.... ich bin Frank, der Vater Jeffrays.“, er hält ihm die Hand hin, die von meinem Freund gern geschüttelt wird.

„Das hier ist meine Frau Ruth... Jeffrays Mutter.“, stellt er auch seine Frau vor.

„Guten Tag, Ma'm.“

„Guten Tag, Alexander... Sie müssen die Frage meines Mannes entschuldigen, aber es kommt schon überraschend, das Jeffray so schnell einen neuen Freund hat.“, plaudert meine Mutter munter darauf los.

„Ist schon okay.“, lächelt Alexander schwach, offenbar fühlt er sich nicht besonders wohl.

„Warum seid ihr eigentlich hier?“ lenke ich die Aufmerksamkeit meiner Eltern wieder auf mich.

„Wir wollten dich trösten, ich habe dir extra deinen Lieblingskuchen gebacken.“, antwortet Mom und hält mir zur Bestätigung die Kuchenform vor die Nase.

„Schokoladenkuchen?“ vermute ich anhand des Duftes.

„Ich geh dann mal.“, will sich Alexander verabschieden. „Sehen wir uns morgen wieder?“

„Nix da, junger Mann, sie bleiben. Der Kuchen reicht für alle, außerdem sind sie bestimmt noch nicht mit der Arbeit fertig.“, widerspricht meine Mutter sofort. „Jeffray, los ab in die Küche und Kaffee kochen, dein Vater und Alexander können schon mal ins Wohnzimmer gehen.“

Schon steuert sie die Küche an und verschwindet in ihr.

„Jetzt wird mir einiges klar.“, murmelt Alexander gerade so laut, das ich es verstehen kann.

„Jeffray... wo bleibst du?“

„Ich komm schon, Mom.“, mit einem entschuldigenden Lächeln überlasse ich Alexander seinem Schicksal, bin aber der festen Überzeugung, das er es überstehen wird.
 

In der Küche setze ich den Kaffee auf und stelle mich den Fragen meiner Mutter.

„Ich muss sagen, dein Neuer ist mir sehr sympathisch, wie lange kennst du ihn schon? Ich mein, das ging ja recht fix mit ihm... eine Woche nachdem Chester dich verlassen hat.“, erwartungsvoll sieht sie mich an.

„Ich habe Alexander am nächsten Tag kennen gelernt... bei einer Verkehrskontrolle.“, antworte ich wahrheitsgemäß.

„Ist es was Ernstes?“ hakt sie nach.

„Ich hoffe schon.“

„Liebst du ihn?“

„Wenn du damit meinst, das ich nicht mehr ohne ihn sein kann... will. Ja... dann liebe ich ihn.“, nie ist es mir bewusster gewesen, als in diesem Moment, in dem ich es ausspreche.

„Das ist gut, dann muss ich mir um dich ja keine Sorgen mehr machen.“, lächelt sie mich an.

„Das musstest du doch nie.“, umarme ich sie herzlich.

„Stimmt, du und deine Schwester seid vorbildliche Kinder gewesen, dein Bruder holt dafür alles negative nach.“, seufzt sie schwer.

„Ach komm schon, das wird sich noch geben. Er ist halt in einem schwierigen Alter.“, will ich sie aufmuntern.

„Ja, das ist er... seit seinem zwölften Lebensjahr.“, gibt sie trocken zurück. „Aber darüber reden wir ein anderes Mal. Jetzt sollten wir deinen süßen Freund erlösen.“

Während wir redeten haben wir alles auf einem Tablett arrangiert, welches ich jetzt nehme und meiner Mutter ins Wohnzimmer folge.

Dad sitzt im Sessel und gibt gerade die alten Geschichten zum Besten, Alexander hat es sich auf dem Sofa bequem gemacht und lauscht amüsiert. Gerade erzählt mein alter Herr die Story, wie er heimlich Schnaps gebrannt hat. Ewig die ollen Kamellen, seufze ich innerlich, wer weiß, was er noch so alles erzählt hat.

„Weißt du eigentlich, das Alexander Polizist ist?“ unterbreche ich ihn daher unschuldig.

„Tatsächlich? Oh... das wusste ich nicht. Das war auch alles nicht ernst gemeint... den Schnaps hat natürlich ein Nachbar gebrannt... ich hatte damit nichts zu tun.“, redet er sich sofort heraus, er ist wirklich ein bisschen blass um die Nase geworden... ha, Ziel erreicht.

„Ja... ich bin Polizeibeamter.“, lacht Alexander. „Aber keine Sorge... die geschilderte Straftat ist inzwischen Verjährt.“

„Da bin ich erleichtert.... natürlich wegen meines Nachbarn.“, atmet mein Vater auf, sieht mich gleich darauf tadelnd an. „Das hättest du mir auch gleich sagen können.“

„Du musst ja nicht immer gleich alles erzählen.“, halte ich dagegen.
 

Eine Stunde später gehen meine Eltern wieder, ich räume das Geschirr in den Geschirrspüler, während Alexander daneben steht und sich das letzte Stück Schokoladenkuchen einverleibt.

„Der schmeckt hervorragend.“, lobt er wiederholt die Backkünste meiner Mutter.

„So oft, wie du meine Mom gelobt hast, würde es mich nicht wundern, wenn sie jetzt ständig mit selbst-gebackenen Kuchen ankäme.“, lache ich, küsse ihm die letzte Krümel von den Lippen.

„Der war aber auch lecker.“, meint er, schlingt seine Arme um mich.

„Und vermutlich der letzte Schokoladenkuchen den ich bekomme. Wenn sie erst mal herausgefunden hat, was du gerne magst, habe ich das nachsehen.“, seufze ich.

„Ach was... du übertreibst.“, wehrt er ab.

„Nein... das ist mein voller ernst, sie mag dich und wird dich verwöhnen wollen.“, bestehe ich auf meiner Meinung, immerhin kenne ich sie mein Leben lang.

„Deine Eltern sind wirklich sehr nett.“, wechselt Alexander das Thema.

„Ja... das sind sie, ich bin froh sie zu haben.“, bestätige ich.

„Darf ich dich mal was sehr persönliches Fragen? Du musst nicht antworten, wenn du es nicht magst.“, Alexander ist ungewöhnlich ernst.

„Frag schon.“

„Offenbar haben sie kein Problem damit, das du Schwul bist. War das schon immer so?“ ein trauriger Zug erscheint in seinen Augen.

„Stimmt... sie haben kein Problem damit, noch nie gehabt. Eigentlich haben sie es noch vor mir erkannt.“, bei dem Gedanken an damals muss ich lächeln. „Ich hab bestimmt fünf Jahre versucht ne Freundin zu finden, mit der ich zusammen bleiben wollte, aber irgendwie hat es nicht geklappt. Ich fand nie das, was ich mir in einer Beziehung wünschte. Als sich meine Schwester verlobte, setzte ich mich noch mehr unter Druck, weil ich dachte, es würde einfach von mir erwartet. Aber ich wurde immer unglücklicher, da sprach mich mein Vater direkt darauf an. Er meinte, ich solle glücklich werden und nicht denken, ich müsse meine Eltern glücklich machen, indem ich heirate und Kinder kriege. Sie seien es, wenn ich es bin. Er hat wortwörtlich zu mir gesagt. 'Junge, wenn Frauen dich nicht glücklich machen können, dann liegt es vielleicht daran, das du nur mit einem Mann dein Glück finden kannst.' Das hat mich zwar von den Socken gehauen, aber es ist auch eine große Last von meinen Schultern gefallen. So war das damals … und bei dir?“

„Dann steht deine ganze Familie hinter dir.“, ignoriert er meine Frage.

„Nicht alle... mein jüngerer Bruder Thomas spricht seit dem nicht mehr mit mir. Aber meine Schwester und mein Schwager haben kein Problem damit, du wirst sie sicher bald kennen lernen.“, antworte ich ihm, streichle sein Gesicht.

Seine Familie scheint es nicht so gut aufgenommen zu haben, nach seinem traurigen Gesichtsausdruck zu schließen, darum verzichte ich darauf nachzufragen.

„Seit ich es meiner Familie vor sieben Jahren beichtete, habe ich keine mehr. Sie alle haben den Kontakt zu mir abgebrochen... es ist, als hätte ich nie eine gehabt.“, kommt es bitter von seinen Lippen.

Darauf weiß ich nichts zu sagen, ich kann mir nicht vorstellen, keinen Kontakt mehr zu meiner Familie zu haben, also nehme ihn lediglich fest in den Arm, um ihm zu zeigen, das ich für ihn da bin. Er klammert sich fast schon an mich, vergräbt sein Gesicht an meiner Halsbeuge. Es ist das erste Mal, das ich ihn so erlebe, es macht mich traurig, und gleichzeitig auch glücklich... da es doch ein Zeichen des Vertrauens ist, mir das zu erzählen.

Nach einer Weile hat er sich wieder beruhigt, wie mir seine wandernden Hände beweisen.

„Danke, Jeffray.“, nuschelt er gegen meinen Hals, dann hebt er seinen Kopf und sieht mich lächelnd an, seine Traurigkeit ist fast verschwunden. „Machen wir das Schlafzimmer noch fertig?“

„Sicher... warum?“, antworte ich arglos.

„Weil ich schnell mit dir nach Hause will, damit du mich noch mehr trösten kannst.“, grinst er mich an.

„Alexander!“
 


 


 

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Ich hoffe es hat euch gefallen, mit dem nächsten Kapitel beginnt ein Kriminalfall, den Alexander irgendwann lösen soll. *sofern er sich von Jeffray trennen kann*

Wie immer ist mir eure Meinung sehr wichtig.
 

Ich wünsch euch ein schönes WE
 

glg night-blue

Dunkle Geschäfte

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der neue Job

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Fall oder doch kein Fall?

Huhu^^
 

und wieder ist ein Kapitel fertig.^^

Bei so tollen Kommis und so viel Interesse, fliegen die Finger nur so über die Tasten.^^

Das folgende Kapitel beschäftigt sich mehr mit Alexander und seiner Arbeit.

Genießt es, das nächste wird definitiv länger dauern bis es fertig ist.
 

*alle durchknuddel*
 

eure night-blue-dragon
 


 

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Kapitel 9

Ein Fall oder doch kein Fall?
 


 


 

Als er das Bild des Teenagers betrachtet, hat er das Gefühl diesen schon einmal gesehen zu haben, aber das kann nicht sein, da dieser in einem Vorort gelebt hat. Zum Zeitpunkt des Verschwindens, war der Junge 17 Jahre alt, das ist nun fünf Jahre her, weil es keinen weiteren Hinweis auf dessen Verbleib gab, wurde die Suche damals eingestellt. Nachdenklich hält Alexander das Foto in den Händen, ein hübscher, blonder Junge mit blauen Augen lächelt gewinnend.

Grübelnd wedelt er mit dem Bild hin und her, wo hat er dieses oder ein ähnliches Gesicht schon mal gesehen?

„Was ist? Haben sie was gefunden?“ erkundigt sich Foley verwundert.

„Weiß nicht genau, dieses Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor... aber ich weiß nicht, woher.“, antwortet Alexander und reicht seinem Kollegen das Foto.

„Ein netter Junge... wird er vermisst?“ fragt sein Partner weiter, reicht das Bild Alexander.

„Ja..... er ist vor fünf Jahren spurlos verschwunden.“, erklärt der Schwarzhaarige. „Jack Summers wollte bei einem Freund übernachten, kam dort jedoch nie an. Jede Spur verlief im Sand... er hatte keine Feinde, keinen Stress zu Hause, war ein Musterschüler und ein absoluter Mädchenschwarm. Darum wurde ausgeschlossen, das Jack von zu Hause weggelaufen ist, ebenso eine Entführung, da nie Lösegeld gefordert wurde.“

„Vielleicht ist er doch weggelaufen... wollte aus dieser heilen Welt einfach ausbrechen.“, vermutet Foley.

„Mag sein... dennoch kommt mir sein Gesicht bekannt vor.“, stimmt O' Brian teilweise zu, dann fällt es ihm ein.

Hastig tippt er einige Daten in seinen PC, wenig später erscheint das gewünschte auf dem Bildschirm.

„Wusst ich's doch.“, brummt er zufrieden.

Neugierig kommt Foley zu ihm an den Schreibtisch und schaut seinem Kollegen über die Schulter.

„Was hat das mit Jack Summers zu tun?“ will er wissen.

„Sehen sie nicht die Ähnlichkeit zwischen den Jungs? Dieser Timothy Dalton, wurde vor einigen Wochen bei einem Verkehrsunfall getötet, er war blond, blauäugig, hatte eher weibliche Gesichtszüge und war erst sechzehn. So wie es hier steht, war er vier Wochen vor seinem Tod spurlos verschwunden, er war ein guter Schüler, hatte keine Probleme zu Hause... also hatte Timothy keinen Grund von zu Hause weg zulaufen.“, führt Alexander aus.

„Sie meinen es gibt einen Zusammenhang?“ hakt sein Kollege nach.

„Könnte doch sein.“, nickt O' Brian.

„Aber sie kommen aus ganz verschieden Gegenden. Summers war hier zu Hause und Dalton kam aus den nördlichen Teil der Staaten.“, hält der Ältere dagegen.

„Und wenn es noch mehr verschwundene Jugendliche gibt?“ beharrt Alexander auf seinem Standpunkt.

„Die gibt es mit Sicherheit..... immerhin laufen jedes Jahr hunderte Teenager von zu Hause weg und kehren teilweise nie wieder zurück. Es ist vermessen aus zwei Vermissten, sich zufällig ähnlich sehenden Jugendlichen, einen einzigen Fall zu machen. Das ist reine Zeitverschwendung.“, beendet Foley das Gespräch und kehrt an seinen Schreibtisch zurück.

„Mein Gefühl sagt mir, das da mehr hintersteckt.“, verteidigt O' Brian sich.

„Sitzt ihr Gefühl vielleicht an der falschen Stelle?“ feuert Axel Foley zurück.

„Wie meinen sie das?“ hakt Alexander drohend nach.

„Ist ihr 'Freund' nicht auch blond?“ stellt sein Kollege in den Raum.

„Was wollen sie mir unterstellen?“ zischt Alexander, steht auf und stützt sich drohend auf seinem Schreibtisch auf. Seine Augen funkeln vor unterdrückten Zorn.

Foley erkennt, das er viel zu weit gegangen ist, er mag Schwule immer noch nicht, dennoch traut er seinem Partner nicht zu, sich an Jugendlichen zu vergreifen.

„Nichts... ich wollte ihnen nichts unterstellen.“, rudert er nun zurück.

„Noch einmal eine solche Anspielung und ich vergesse meine gute Erziehung.“, warnt ihn sein Kollege.

Duke Thunder, der dieses Zwischenspiel zufällig beobachtet, entspannt sich, für einen Moment sah es danach aus, als würde O' Brian seinem Kollegen an die Kehle gehen. Bisher schlagen sich die Beiden mit ihrer ungeliebten Partnerschaft recht wacker... auch wenn sie immer wieder aneinander geraten. Nur so schlimm wie eben, war es noch nie.

In Alexander herrscht immer noch große Wut, sie nimmt ihm die Luft zum Atmen, energisch steht er wieder auf und verlässt ohne ein weiteres Wort das Departement.
 

Zu Hause angekommen fliegt die Haustür krachend ins Schloss, verwundert kommt Jeffray aus seinem Arbeitszimmer, sieht Alexander gerade noch nach oben gehen, kaum das er die Treppe erreicht kommt sein Freund schon wieder herunter... in Trainingskleidung.

Alexander wäre sehr gern gelaufen, aber es regnet in Strömen, so das er seine Aktivität nach innen verlegt... immerhin gibt es im Keller einen hervorragenden Fitnessraum.

„Was ist passiert?“ hält Jeffrays Frage ihn auf.

„Nichts.“, knurrt Alexander nur, geht an seinem Freund vorbei, hinunter in den Keller.

„Das sieht aber nicht nach 'Nichts' aus.“, folgt ihm der Blonde.

„Lass mich einfach in Ruh.“, bellt O' Brian Jeffray an.

So zornig hat Donnavan seinen Freund noch nie erlebt, da dieser offensichtlich nicht mit ihm reden will, dreht er sich wortlos um, steigt die Treppe hinauf und kehrt wieder in sein Arbeitszimmer zurück. Das fördert Alexanders Wut nur noch, er ist jetzt auch noch sauer auf sich selbst, weil er sich nicht beherrschen konnte, denn Jeffray kann nun wirklich nichts dafür.

Der Sandsack muss her halten, alle Kraft legt der Schwarzhaarige in seine Schläge, hört erst auf, als sein 'Opfer' sein Leben verliert – die Nähte platzen auf und der Sand rieselt stetig auf den Boden. Jetzt dringen die Schmerzen seiner Fingerknöchel zu ihm durch, nach Atem ringend blickt er auf sie herunter, zum Glück hat er sie bandagiert, wenn auch nur flüchtig... dennoch zeichnen sich auf den weißen Bandagen rote Flecken ab.

Seine Wut ist verraucht, auf dem Weg nach oben befreit er seine Hände von den Wickeln, wirft sie in den Müll und geht unter die Dusche. Eine halbe Stunde später kommt er wieder nach unten, geht zielstrebig in Jeffrays Arbeitszimmer, noch vor der Tür hört er seinen Freund telefonieren, der Sprache nach zu urteilen mit seinem französischen Kunden. Er stößt die angelehnte Tür auf, verschränkt seine Arme vor der Brust, lehnt sich an den Türrahmen und beobachtet Jeffray, der am Fenster steht, hinaus blickt und sich mit seinem Kunden unterhält. Sein Freund lacht, klingt locker, aber seine Körperhaltung sagt etwas ganz anderes und das ist allein seine, Alexanders, schuld. Manchmal fragt er sich, womit er einen so wunderbaren Mann wie Jeffray verdient hat, er liebt ihn abgöttisch, sollte seinem Schatz jemals etwas zustoßen... sich irgendwer an ihm vergreifen, würde er zum Berserker werden.

„... oui... adieu, Jean-Pierré.“, beendet Jeffray das Gespräch, dreht sich um und wirft das Telefon auf seinen Schreibtisch, da bemerkt er Alexander. „Wieder alles in Ordnung?“

„Ja... ich hab mich ausgetobt.“, nickt der Schwarzhaarige, stößt sich vom Rahmen ab, geht auf Jeffray zu, vor ihm bleibt er stehen und schaut ihn zerknirscht an. „Entschuldige, das ich dich vorhin so angefahren habe, aber ich war einfach nur wütend. Foley hat mir etwas unterstellt, das ich nicht so einfach schlucken konnte.“

„Es muss schlimm gewesen sein, denn so unbeherrscht habe ich dich noch nicht erlebt.“, stellt Jeffray eine indirekte Frage.

„Nur weil ich Schwul und du Blond bist, wie auch zwei vermisste Jungs, warf er mir durch die Blume vor, das diese Teenager in mein Beuteschema passen würden.“, erklärt Alexander den Sachverhalt.

„Ach Alexander...“, seufzt Jeffray auf, streichelt dabei die Wange seines Freundes. „... sicher ist das ungeheuerlich, aber du musst lernen über den Dingen zu stehen. Ich hoffe, du hast ihm keine verpasst.“

„Wo denkst du hin...“ , empört sich Alexander, „...aber viel hat nicht gefehlt.“

Genießerisch schmiegt er sich in die streichelnde Hand, macht noch einen Schritt vor, umarmt Jeffray und drückt ihn fest an sich. „Weißt du eigentlich, das du noch viel erotischer klingst, wenn du französisch sprichst?“

„Wo du das jetzt erwähnst.... ich muss nächste Woche nach Frankreich fliegen und mich mit Montiniere treffen.“, eröffnet Jeffray ihm, das Kompliment überhörend.

„Muss das sein?“ rutscht Alexander die Frage heraus.

„Es geht nicht anders... ich bin auch nur zwei, drei Tage weg. Versprochen.“, lächelt der Gefragte.

„Ich werds schon überleben... ich hab ja auch die drei Wochen Entzug damals überlebt.“, ergibt sich Alexander in sein schweres Schicksal.
 

Die Fälle Summers und Dalton werden wieder zu den Akten gelegt, der letztere sowieso, da er aufgeklärt ist... wird zumindest von oben angeordnet. Jeffrays Abwesenheit nutzt Alexander um sich mit seinem alten Partner zu treffen, bei einem Bier schwelgen beide in den 'alten' Zeiten und klagen sich ihr Leid mit den neuen Partnern.

„Man... Alexander, diesen Foley...hehehe, ich krieg mich immer noch nicht ein. Wie kann ein Mensch nur Axel Foley heißen?“ kichert Morrison vor sich hin. „Mit diesem Beverley Hills Cop wirst du doch mit links fertig... ich hatte auch Bedenken Schwulen gegenüber, gib ihm eine Chance.“

„Erstens, er hatte seinen Namen schon vor den Filmen und zweitens hat man es dir nicht angemerkt... er lässt es mich deutlich spüren.“, gibt Alexander mit leicht schwerer Zunge zurück.

„Junge, lass dir gesagt sein, je härter einem der Wind um die Nase bläst, desto besser wird man in dem, was man tut.“, versucht John seinen ehemaligen Schützling aufzubauen. „Du verteidigst ihn ja schon, bald werdet ihr die besten Freunde sein.“

„Ich verteidige ihn nicht, er kann mir gestohlen bleiben.“, murrt Alexander trotzig.

„Wie geht’s eigentlich Jeffray?“ wechselt der Ältere lachend das Thema.

„Gut.. hoffe ich. Weißt du... er ist in Frankreich.“, antwortet der Schwarzhaarige traurig.

„Oh... wie lange denn schon?“

„Seit gestern... hicks... hoppla, ich glaub ich hab genug.“, erwidert Alexander verlegen lächelnd.

„Das denke ich allerdings auch.“, grinst Morrison. „Und wie lange ist er noch weg?“

„Bis übermorgen.“, schnieft O' Brian.

„Na... so lange ist das nun nicht.“, stellt John trocken fest.

„Doch... viel zu lange.“, seufzt Alexander tief auf.

Das 'Jeffray -Thema' wird Morrison nun doch zu heikel, also wechselt er wieder den Gesprächsstoff.

„Sag mal, hast du schon einen interessanten Fall gehabt?“

„Fast... zwei hübsche Teenager sind ohne Grund von zu Hause verschwunden, den einen haben wir gesehen. Erinnerst du dich noch an den Unfall in unserer letzten gemeinsamen Woche?“ entgegnet Alexander recht zügig, froh von den Gedanken an Jeffray abgelenkt zu sein. „Sie sahen sich zum verwechseln ähnlich, mein Gefühl sagt mir immer noch, das zwischen ihnen eine Verbindung besteht, auch wenn einer von hier war und der andere aus Minesota.“

„Warum hörst du nicht auf deinen Instinkt? Damit hast du doch immer richtig gelegen.“, wundert sich Morrison.

„Es kam von ganz oben die Order, den Fall Timothy Dalton zu den Akten zu legen.“, erklärt Alexander.

„Aber doch nicht den Anderen und wenn du noch mehr finden solltest, hast du genug in der Hand um ganz offiziell zu ermitteln.“, rät John seinem ehemaligen Partner. „Und wenn du Hilfe brauchst kannst du auf mich zählen.“

„Danke... jetzt weiß wieder, warum ich dich so mag.“, grinst Alexander sein Gegenüber an.

„Wehe du fängst jetzt an mich abzuknutschen.“, wehrt Morrison ihn vorsorglich ab.

„Keine Sorge... du bist nicht mein Typ.“, lacht der Schwarzhaarige jetzt.
 

Nach diesem Abend forstet Alexander die alten Akten nach ähnlichen Fällen durch, zum Glück waren diese auf modernen Datenträgern erfasst, aber so richtig weiter kommt er nicht, zumal er seine aktuelle Arbeit nicht vernachlässigen darf. Foley hat es inzwischen aufgegeben ihn davon abzubringen, irgendwann wird sein Partner von selbst darauf kommen, das es eine sinnlose Arbeit ist, die er macht.

Doch so leicht gibt Alexander nicht auf, und wenn es noch so schwierig ist, allerdings geht es bald soweit, das er nicht mehr abschalten kann, ständig kreisen seine Gedanken um die verschwundenen Kids. Das fällt Jeffray natürlich auf, eines Tages beim Abendessen hört Alexander ihm überhaupt nicht zu.

„Was hältst du davon, wenn ich mir ein rosa Negligee anziehe und damit zum einkaufen gehe?“ fragte dieser daraufhin nebenbei.

„Mh... mach ruhig.“, antwortet Alexander abwesend, stochert lustlos im Essen.

„Du hast also nichts dagegen?“

„Nein..“

„Soll ich auch noch High-Heels anziehen?“

„Mh... du wirst es schon machen.“

„Wie du willst.“, Jeffray steht abrupt auf, sein Stuhl kippt polternd um.

„Was ist denn nun los?“ fragt Alexander verwundert und blickt seinen Freund irritiert an.

„Das anziehen, was du mir empfohlen hast.“, antwortet Jeffray ungehalten.

„Und das wäre?“ hakt O' Brian vorsichtig nach.

„Du schickst mich mit High-Heels und rosa Negligee zum einkaufen.“, reibt Jeffray ihm unter die Nase.

„Oh...“, mehr konnte Alexander nicht dazu sagen, als er es sich dann vorstellt, tritt ein lüsternes Funkeln in seine Augen.

„Nein... Alexander, das schlag dir gleich aus dem Kopf.“, unterbindet Donnavan jegliche Anspielung.

„Warum bist du so pissig?“ murrt Alexander.

„Weil du mir nicht zuhörst.“, fährt Jeffray ihn an, atmet tief durch und redet ruhiger weiter. „Seit einiger Zeit bist du immer abwesend, heute ist es besonders schlimm. Entweder du redest mit mir über das, was dich beschäftigt oder du lässt deine Arbeit da wo sie hingehört... im Departement.“

Alexander zuckt unter den Vorwürfen seines Freundes zusammen.

„Ist es so schlimm?“ erkundigt er sich zerknirscht.

„Ja.“

„Das tut mir Leid.“, entschuldigt er sich, greift über den Tisch, schnappt sich die Hand seines Freundes und zieht ihn zu sich heran. „Soweit sollte es nicht kommen, das wollte ich nicht.“

„Das glaube ich dir sogar.“, lächelt der Blonde versöhnt und setzt sich auf Alexanders Schoss, legt seine Arme um dessen Hals. „Willst du erzählen, was dich dermaßen beschäftigt?“

Alexander schlingt seine Arme um Jeffrays Taille, drückt ihn an sich, vergräbt sein Gesicht an dessen Brust, dann nickt er.

„Ich hab dir doch von den verschwundenen, blonden Teenagern erzählt.“, beginnt er zu reden.

„Ja... du hattest da auch Ärger mit deinem Partner.“, bestätigt Jeffray.

„Stimmt... ein Fall wurde von ganz oben abgeschlossen, mir sagt mein Instinkt aber, das noch mehr dahinter steckt. Ich versuche nun eine Verbindung zwischen den beiden Fällen herzustellen und suche auch nach weiteren vermissten Jungs, die in dieses Schema passen.“, erklärt Alexander. „Aber ich komme nicht weiter.... und das lässt mir keine Ruhe.“

„Verstehe... vielleicht musst du einen anderen Ansatzpunkt suchen. Kamen die Vermissten eigentlich von hier?“ entgegnet Jeffray.

„Nur einer, der Andere kam aus Minesota.“

„Und dort gibt es auch keine weiteren Fälle von Vermissten, die so ähnlich aussahen?“ hakt Jeffray nach. „Oder in einem anderen Staat? Wenn deine grenzübergreifende Suche keine Treffer erzielt, täuscht dich dein Instinkt vielleicht.“

Verdutzt schaut Alexander seinen Freund an, dieser geht wie selbstverständlich von etwas aus, an das er selbst noch gar nicht gedacht hat.

„Ich bin ja so ein Idiot.“, stöhnt er niedergeschlagen auf, lehnt seinen Kopf schwer an Jeffray und schüttelt ihn. „Dadurch das der Fall Dalton abgeschlossen wurde, habe ich nur in Arkansas gesucht und nicht in den Nachbarstaaten.“

„Hm.... den Idioten schiebe ich nicht so weit weg.“, lacht Jeffray, „Manchmal ist es eben so, das man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Nimms nicht so schwer.“

„Danke für deine aufbauenden Worte.“, schmollt Alexander ein wenig.

„Bitte... das mach ich doch gerne.“, witzelt Jeffray, streicht zärtlich über die Haare seines Freundes,

dieser blickt auf, sieht direkt in die wunderschönen grünen Augen Jeffrays.

„Hab ich dir schon gesagt, das ich dich liebe?“ fragt er lächelnd.

„Hm... lass mich mal überlegen... ich kann mich nicht erinnern.“, sinniert Jeffray, legt sogar seine Stirn in Falten.

„Ahh... treibs nicht zu weit.“, grinst Alexander und pickst seinem Freund in die Seiten, dieser zuckt lachend zusammen.

Voller Liebe sehen sie sich an, Alexanders Finger gleiten zärtlich über die Wange Jeffrays, wandern in dessen Nacken und zieht ihn sanft zu sich, ihre Lippen finden zu einem innigen Kuss zueinander, als sie sich wieder trennen, raunt Alexander. „Ich liebe dich, Darling.“
 

Für den Rest des Abends ist die Arbeit vergessen, mit neuem Elan geht Alexander am nächsten Morgen an die Sache der Vermissten heran... er startet eine grenzübergreifende Suchanfrage. Die Liste die er bekommt ist lang.... erschreckend lang, er hat nicht gewusst, wie viele Kinder von zu Hause verschwinden. Um diese Liste einzuschränken, gibt er die Vorgaben, die er hat ein... blond, blauäugig, zwischen 15 und 18 Jahre, männlich... die nun deutlich kleinere Auflistung, ist immer noch sehr beachtlich. Alexander versucht die Zahl noch mehr zu verringern, in dem er sich nur noch die anzeigen lässt, die scheinbar grundlos von zu Hause weg sind... in den letzten sechs Monaten. Letztendlich hat er am Ende noch 22 Namen auf der Liste, vier der Jugendlichen kommen aus Florida, drei aus New York, fünf aus Kalifornien, je fünf aus Texas und Oregon... zählt er noch Summers und Dalton dazu, sind es 24 junge Männer die sich ähnlich sehen. Einer von ihnen, Timothy Dalton ist tot, er starb bei einem Verkehrsunfall, soweit er sich erinnerte sagte der Fahrer des Trucks, das der Junge offenbar vor etwas auf der Flucht war. Einer Eingebung folgend gleicht Alexander die Fälle der nicht identifizierten Toten, mit denen der vermissten Teenager ab und findet sieben Übereinstimmungen.
 

Vorerst ist die Akte Summers die Älteste der vorliegenden Fälle, Alexander dehnt seine Suche bis zu diesem Zeitpunkt aus, klärt die vermissten Personen mit unidentifizierten Todesfällen ab.

Nach wochenlanger Recherche steht er mit seinen Ergebnissen bei seinem Chef im Büro.

„Nun... O' Brian, was haben sie herausgefunden?“ fragt Thunder neugierig.

Er hat seinen Beamten die ganze Zeit beobachtet, beeindruckt von dessen Hartnäckigkeit und peniblen Zusammentragen von Fakten ist er ehrlich gespannt, was dabei herausgekommen ist.

„In den letzten fünf Jahren sind mindestens 40 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren verschwunden, die auf die Profile von Jack Summers und Timothy Dalton passen. Zwölf von ihnen sind zweifelsfrei Tod, der Rest bleibt weiterhin spurlos verschwunden. Merkwürdigerweise sind 'nur' drei aus Arkansas, die anderen verteilen sich auf die umliegenden Staaten, wobei allein zehn aus Florida sind. Ich habe jetzt lediglich nach den blonden Jungen gesucht, ich bin mir sicher, das sich die Zahl erhöht, wenn ich nach anderen Kriterien suche, ebenso habe ich die Mädchen außen vor gelassen.“, präsentiert Alexander das Ergebnis seiner Nachforschungen.

„Aber das kann doch auch nur Zufall sein, das die Vermissten sich ähneln.“, wendet Thunder ein.

„Das sind zu viele Zufälle, da allesamt keinerlei Grund hatten von zu Hause weg zulaufen.“, widerlegt O' Brian. „Sir, ich bin überzeugt, das all diesen Fällen ein Verbrechen zu Grunde liegt.“

„Ach... sind sie das. Und um welches Verbrechen sollte es sich ihrer Meinung nach handeln?“ hakt sein Chef nach.

„Entführung, Missbrauch und auch Menschenhandel.“, erwidert Alexander sofort.

„Das sind schwere Geschütze die sie auffahren. Wie kommen sie auf Missbrauch und Menschenhandel?“ bohrt Thunder nach.

„Die Autopsie-berichte stimmen in diesem Punkt überein, alle toten Teenager wurden missbraucht und auch in gewisser Weise gefoltert. Es ist äußerst unwahrscheinlich, das alle Vermissten Homosexuell waren.“, erläutert Alexander.

„Hm... da gebe ich ihnen Recht, aber der Menschenhandel... wie erklären sie den?“ lässt Thunder nicht locker.

„Ich denke, das sich die Zahl der Vermissten, mit diesem Profil, um ein vier- bis fünffaches erhöht. Der größte Teil der Kinder war knapp fünfzehn, es ist nur logisch, eine Organisation dahinter zu vermuten.“, argumentiert O' Brian.

„Sie haben viel Zeit und Energie in diese Sache gesteckt. Was erwarten sie von mir?“ fragt sein Boss weiter.

„Ich will die Erlaubnis von ihnen, Foley und mich offiziell ermitteln zu lassen.“, antwortet Alexander prompt.

„Sollte es ein Fall werden, berührt es viele Bereiche, ich muss mich erst mit den entsprechenden Abteilungen besprechen. Ich gebe ihnen Bescheid, sobald ich mich entschieden habe.“, entlässt Thunder seinen Beamten.

„Danke, Sir.“, nickt Alexander und geht.

Sein Partner sieht ihm neugierig entgegen, er hat sich zwar nicht beteiligt, dennoch alles verfolgt. Sehr zu seinem Missfallen, muss er die Ausdauer seines Partners bewundern.

„Hatten sie Erfolg?“ erkundigt sich Foley neugierig.

„Vielleicht... Thunder muss sich erst noch mit Kollegen besprechen.“, antwortet O' Brian. „Aber wenn, dann kommt eine Menge Arbeit auf uns zu.“
 

„O' Brian, Foley... in mein Büro.“, donnert die Stimme Duke Thunders durch den Raum.

Unwillkürlich zucken alle Anwesenden zusammen, auch wenn sie nicht gemeint sind, neugierig schielen sie zu den Beiden Kollegen hinüber, die jetzt das Büro betreten und die Tür schließen.

„O'Brian, in einer halben Stunde werden sie weiteren sechs Kollegen und natürlich ihrem Partner ihre bisherigen Ergebnisse mitteilen. Sie werden die Untersuchung leiten, Foley, ich erwarte von ihnen, das sie ihren Partner unterstützen, zumal sie über Erfahrungen im organisierten Verbrechen verfügen. Desweiteren werden sie von der Mordkommission, der Abteilung für vermisste Personen und der Sitte unterstützt. Ein Ermittlungsteam in dieser Konstellation gab es bisher noch nicht, ich muss nicht extra erwähnen, das ich am Ende einen abgeschlossenen Fall erwarte. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ eröffnet Duke Thunder seinen verdutzten Beamten.

„Ich soll das leiten?“ hakt Alexander perplex nach.

„Sicher... oder ist das ein Problem für sie?“ entgegnet Thunder.

„Ähm... nein, Sir, es kommt nur etwas überraschend.“, beeilt sich Alexander zu versichern.

„So ist es nun mal... unverhofft, kommt oft.“, grinst der Ältere breit, blickt dann Foley an, stellt ihm die gleiche Frage. „Ist das ein Problem für sie?“

„Auch für mich ist das keins, Sir. Ich freue mich auf diese Zusammenarbeit.“, erwidert Axel ehrlich.

„Sehr gut... O' Brian, sie halten mich auf den laufenden. Jetzt bereiten sie sich auf das Meeting vor.“, schickt Thunder seine Beamten an die Arbeit.
 


 


 

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Da hat Alexander seinen ersten richtigen Fall und die Leitung hat er noch obendrein.^^

Da die Geschichte nun komplexer wird, dauert es - wie anfangs erwähnt - länger bis ich das nächste fertig habe.

Wie immer freue ich mich auf eure Meinungen... nicht schüchtern, immer her damit.^^

Das wars dann erst mal... ich werde mich mal an die Bösen anschleichen und schauen was die so treiben. Bei Alexander und Jeffray weiß ich es ja. *lol*
 

glg night-blue

Geheime Orte und eine Sonderkommission

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Feind in den eigenen Reihen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ein Schritt voran

Hallo^^
 

*alle Kommischreiber umknuddel*
 

vielen tausen Dank für eure Kommis und auch Favos.

Ich bin ganz gerührt, das ihr meine beiden Süßen so mögt.^^

Werd heute mal nicht so viel sabbeln, ich wünsch euch viel

Vergnügen beim lesen des Kapitels.
 

*wink*

night-blue
 

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Kapitel 12

Ein Schritt voran
 


 

Wenige Wochen später kennen sie das Ausmaß ihres Falles, die Teams sind von Staat zu Staat geflogen, haben Befragungen durchgeführt und alle Fakten zusammengetragen, sie halten ein erneutes Meeting ab, um die Früchte ihrer Arbeit auszuwerten.

„Wir sind jetzt acht Jahre zurückgegangen, es sind zwar auch vorher Teenager verschwunden, aber nicht so gezielt, wie seit dem Zeitpunkt.“, berichtet Ethan Baker.

„Dann können wir davon ausgehen, das zu dem Zeitpunkt ein neuer 'Händler' sein Geschäft aufgenommen hat.“, fasst Foley zusammen.

„Richtig... und leider ist er sehr erfolgreich, wenn ich mir die Zahlen so ansehe.“, bestätigt Weller.

„Im Verhältnis gesehen, ist die Todesrate recht gering...“, stellt Noah Huntington fest.

„Das ist nicht ganz richtig.“, schränkt seine Partnerin Ava Tremaine ein. „Immerhin können wir nicht davon ausgehen, das wir alle Leichen gefunden haben. Die Vereinigten Staaten sind groß und es gibt verdammt viele Plätze an denen man Tote auf nimmer Wiedersehen verschwinden lassen kann.“

„So wie es aussieht, gibt es für die Opfer nur zwei Möglichkeiten... ein Leben als Sklave oder der Tod.“, fügt Kira Granger hinzu.

„Eine dritte gibt es auch noch... sie schweigen. Die Angst vor ihren Peinigern muss so groß sein, das sie sich niemanden anvertrauen. Wir haben jedenfalls nichts in dieser Richtung in den Akten gefunden.“, korrigiert Jaden Craig seine Kollegin.

„Nur wo sollen wir mit der Suche nach den Drahtziehern anfangen?“ wirft Foley die Frage in den Raum, neugierig sieht er zu seinem Partner, der noch nichts gesagt hat, sondern nur auf die Karte, mit den vielen Nadeln starrt.

„Das kann ich euch sagen.“, antwortet Alexander und wendet sich seinen Kollegen zu. Er streckt den Arm aus und deutet auf einen Punkt auf der Landkarte. „Hier... schaut euch die Karte genau an. Hier in Arkansas gibt es die wenigsten Fälle. Ich glaube, der Gesuchte hält sein Nest sauber.“

Die anderen treten näher an die Karte heran und mustern diese.

„Das könnte man in der Tat annehmen.“, nickt Foley zustimmend.

„Selbst wenn dem so ist. Wieso verschwinden dann Teenager aus Washington, Alaska, Maine oder Michigan? Nur um einige Beispiele zu nennen.“, wendet Colton Weller ein.

„Das ist der springende Punkt.“, stimmt Alexander zu. „Wir wissen, das diese Fälle alle zusammenhängen, aber wir müssen einen greifbaren Beweis dafür finden. Ohne eine Gemeinsamkeit zu haben, kommen wir nicht weiter.“

„Und wie soll diese Aussehen?“ rutscht dem Jüngsten im Team heraus.

„Junge... wenn wir das wüssten, wäre der Fall fast schon gelöst.“, lacht Baker auf.

Auch die Anderen können sich ein leises Lachen nicht verkneifen, mürrisch blickt Noah stur auf die Karte, so dumm ist seine Frage nun auch nicht gewesen.
 

Frustriert fährt Alexander nach Hause, sie sind nicht wirklich weiter gekommen, immer noch haben sie keine Ahnung, wie die Verbindung aussieht. Er parkt den Wagen auf der Auffahrt, schiebt jetzt die Gedanken an seine Arbeit beiseite, vielleicht kann Jeffray ihn ein wenig ablenken.

Kaum das er das Haus betritt, steigt ihm ein verführerischer Duft in die Nase, offenbar kocht Jeffray sein Lieblingsgericht. Alexander fühlt sich gleich besser, schnell Jacke und Schuhe aus und auf leisen Sohlen in die Küche geschlichen. Jeffray steht am Herd, hat ihm den Rücken zugekehrt, mit drei großen Schritten ist der Schwarzhaarige hinter ihm und schlingt seine Arme um seinen Freund.

„Hallo, mein Süßer.“, raunt er ihm dunkel ins Ohr.

Dieser zuckt heftig unter der 'Attacke' zusammen und lässt prompt den Deckel fallen, den er gerade in der Hand hat.

„ALEXANDER! Musst du mich so erschrecken?“ beschwert sich der Blonde.

„Müssen nicht, aber du zuckst immer so schön zusammen, wenn ich es tue.“, grinst Alexander, drückt seinen Partner fest an sich.

„Du bist unmöglich.“, grummelt Jeffray, hebt den Deckel wieder auf und legt ihn auf den entsprechenden Topf. „Wieso bist du eigentlich schon zu Hause? Ich hab erst sehr viel später mit dir gerechnet.“

„Freust du dich etwa nicht?“ gibt sich Alexander enttäuscht.

„Doch... natürlich.“, erwidert Jeffray, dreht sich nun in der Umarmung, legt seine Arme um den Nacken seines Freundes. „Das weißt du auch genau.“

Ein inniger Kuss beendet dieses Wortgeplänkel, das Geräusch überkochenden Wassers beendet diesen. Jeffray wendet sich wieder dem Essen auf dem Herd zu, Alexander hält ihn immer noch umarmt und schaut seinem Schatz über die Schulter zu.

„Dauert es noch lange, bis das Essen fertig ist?“ erkundigt er sich.

„Eine halbe Stunde etwa.“, antwortet Jeffray ihm.

„Gut... dann spring ich noch schnell unter die Dusche.“, verkündet Alexander, haucht dem Blonden noch einen Kuss auf die Wange, lässt diesen schweren Herzens los und verschwindet nach oben.
 

Eine halbe Stunde später kommt er frisch geduscht, mit Jeans und Hemd bekleidet wieder hinunter, den Tisch findet er schon gedeckt vor. Jeffray steht vor einem geöffneten Paket.

„Was hast du da?“ erkundigt sich Alexander, tritt an die Seite seines Freundes und sieht in den geöffneten Karton hinein. Eigentlich ist es kein Karton, sondern eine Holzkiste, aus der Jeffray ein in Zeitungspapier gewickeltes Etwas herausholt.

„Französischen Wein...Jean Pierré hat ihn mir geschickt.“, erklärt Jeffray.

„Warum tut er das?“ hakt Alexander eine Spur eifersüchtig nach.

„Das ist ein Danke schön, für die Kampagne, die ich für ihn entworfen habe, sie war wohl sehr erfolgreich.“, beantwortet der Grünäugige lächelnd die Frage.

„Da schickt er gleich eine ganze Kiste?“ bohrt der Vollblutpolizist nach.

„Sicher... er ist eben zufrieden mit mir.“, meint Jeffray, schaut seinem eifersüchtigen Beamten tief in die Augen, dem mit einem Mal der Mund trocken wird. „Wir können heute Abend eine Flasche aufmachen und ein, oder zwei Gläser trinken.“

Diese Mischung aus Verruchtheit und Unschuld, mit der Jeffray ihn ansieht, lässt Alexander alles vergessen. Ein einziger solcher Blick reicht aus und der Hormonspiegel des Schwarzhaarigen läuft auf Hochtouren.

„Aber jetzt essen wir erst mal.“, fordert Jeffray völlig normal, nichts ist mehr von dieser Erotik zu spüren.

„Machst du das mit Absicht?“ murrt Alexander. „Mich erst heiß machen und dann so tun, als ob du nie wolltest.“

„Alles zu seiner Zeit.“, grinst Jeffray, schiebt seinen Freund zu dessen Platz. „Im übrigen sind es drei Kisten, zwei hab ich schon in den Keller gebracht.“

Alexander sagt nichts mehr dazu, er stochert etwas lustlos in seinem Essen, doch nach den ersten Bissen ändert sich das. Sein Freund kann wirklich gut kochen, es schmeckt alles hervorragend, er denkt an seine eigenen Kochkünste, die doch sehr mager ausfallen.

„Lass und doch jetzt ein Glas Wein zu diesem hervorragenden Essen trinken.“, schlägt er vor, springt auf, und sucht nach einen Korkenzieher.

Mit seiner Beute kehrt er wieder zurück, Jeffray hat inzwischen die entsprechenden Gläser geholt. Alexander greift in die Kiste und holt eine Flasche heraus, die um sie gewickelte Zeitung fällt auf den Tisch, er verschwendet nur einen flüchtigen Blick darauf, er ist mehr mit dem Öffnen der Flasche beschäftigt. Mit einem leisen 'Plopp' verlässt der Korken den Flaschenhals, vorsichtig schnuppert er an der Öffnung.

„Gut riechen tut er ja... mal sehen, ob er auch schmeckt.“, meint er, schenkt Jeffray und sich ein.

Sein Freund beobachtet ihn schmunzelnd, Alexander muss man einfach Lieben, das ging gar nicht anders.

„Auf dich.“, prostet Alexander seinem Freund zu.

„Auf dich.“, erwidert Jeffray.

Beide kosten von dem blutroten Wein, sehen sich über den Glasrand hinweg an, die Luft zwischen ihnen knistert förmlich vor erotischer Spannung.

Jeffray stellt sein Glas ab. „Der ist wirklich köstlich.“

„Nicht so köstlich wie du.“, erwidert Alexander.

Der Rotschimmer, der sich auf dem schönen Gesicht seines Freundes abzeichnet, lässt ihn schmunzeln, obwohl sie nun fast zwei Jahre zusammen sind, errötet Jeffray immer noch, bei so kleinen Komplimenten.

„Das Essen wird kalt.“, reißt Jeffrays Stimme ihn aus seinen Gedanken.

„Dafür bist du umso heißer.“, kann Alexander nicht widerstehen, Jeffray sieht einfach zu süß aus, wenn er errötet.

„Alexander!“ empört sich der Blonde, doch reden dessen Augen schon eine andere Sprache.

Irgendwie schaffen es beide ihre Mahlzeit 'normal' zu beenden, wenig später ist die Küche aufgeräumt, jetzt muss nur noch der Wein in den Keller.

Vorsichtig packt Jeffray die Flaschen aus, Alexander steht hinter ihm und hält ihn fest umarmt. Schließlich ist auch die letzte Flasche ausgewickelt, Jeffray streicht die Zeitungsblätter glatt und legt diese in die Kiste zurück, manchmal hält er inne und liest den ein oder anderen Artikel. Alexander knabbert ein wenig an Jeffrays Ohr, sieht eher gelangweilt auf die ausländische Zeitung, dabei fällt sein Blick auf das Foto eines blonden Mannes, der ihm ungeheuer bekannt vorkommt.

„Was ist mit dem?“ erkundigt er sich bei Jeffray und deutet auf das Bild.

„Moment...“, der Blonde liest sich den dazugehörigen Artikel durch. „Dieser Mann wurde aus der Seine gefischt, die Polizei vermutet Selbstmord oder Mord, der Körper des Toten weist Spuren von Folterung auf. Sie wissen noch nicht wer er ist.“

„Steht da wie alt er ist?“ hakt Alexander nach.

„Vermutlich 23. Warum fragst du?“

„Kann ich nicht sagen, ich glaub unsere Ermittlungen haben damit zu tun.“, erklärt der Gefragte, er nimmt diesen Zeitungsabschnitt, lässt Jeffray los. „Ich muss noch mal ins Büro.“

Er hat es auf einmal sehr eilig, gibt seinem Freund einen Kuss auf die Wange und ist im nächsten Moment schon unterwegs. Jeffray steht immer noch am selben Fleck, als die Haustür ins Schloss fällt, kopfschüttelnd räumt er den Rest Papier in die Kiste und bringt die Flaschen in den Keller.
 

Verwundert blickt Kira Granger auf, als der Schwarzhaarige in das Büro stürmt und hektisch in den Akten blättert. Fast hätte sie Alexander nicht wiedererkannt, üblicherweise trägt er einen Anzug, wie seine Kollegen auch, jetzt sieht er recht leger aus. Aber die Jeans, das über der Hose getragene rote Hemd, die kurze Lederjacke und das offene Haar stehen ihm ausgezeichnet.

„Nanu... was machen sie noch hier? Wollten sie nicht für heute Schluss machen?“ fragt sie überrascht.

„Ja...wollte ich.“, meint er abwesend, dann hat er gefunden was er sucht. „Aber mir ist was dazwischen gekommen.“

Er nimmt eine Fotografie aus einer Akte, wirft einen Blick auf seine Uhr.

„Und was?“ bohrt Kira neugierig nach. „Hat es mit unserem Fall zu tun?“

„Vielleicht... ich muss in die Forensik.“, entgegnet Alexander und ist schon auf den Weg aus dem Büro, kurzentschlossen folgt Kira ihm.

Zielstrebig steuert Alexander das Labor Marin Blooms an.

„Hallo Marin... ich brauch deine Hilfe.“, begrüßt er die junge Frau, die er aus seiner Zeit als Streifenpolizist kennt.

„Hallo Alex... hab mich schon gefragt, wann ich dich hier mal zu Gesicht kriege.“, freut sich die 24jährige und umarmt O' Brian herzlich, ihr Blick fällt auf seine Begleitung.

„Das ist Kira Granger, sie arbeitet mit mir zusammen.“, stellt er seine Kollegen vor.

Die Frauen nicken sich zu, dann wendet sich Marin wieder dem Schwarzhaarigen zu.

„Was kann ich für dich tun?“

„Kannst du das hier altern lassen? Etwa fünf Jahre, du musst den Stress einer Entführung und wahrscheinlich eines ungeliebten Lebens mit einrechnen.“, erklärt er ihr sein Anliegen und reicht der Rothaarigen das Foto von Jack Summer.

„Klar... wann brauchst du es?“ fragt sie und nimmt das Bild entgegen.

„Vorgestern.“, lächelt Alexander gewinnend.

„Ach so... ich dachte schon du verlangst was unmögliches.“, lacht Marin, legt das Bild auf den Scanner. „Einige Augenblicke dauert es aber dennoch. Ihr könnt warten, oder ich brings euch rauf, wenns fertig ist.“

„Wir warten.“, kam es von beiden Detektivs gleichzeitig.

Konzentriert macht sich die junge technische Forensikerin an die Arbeit, O' Brian und Granger beobachten den Bildschirm, auf dem sich das Gesicht Summers verändert. Schließlich ist Marin mit ihrer Arbeit fertig, druckt das Ergebnis aus und reicht es Alexander, jetzt erst holt er den Zeitungsausschnitt aus seiner Jackeninnentasche und hält es neben das neue Bild Summers.

„Wow...“, staunt Kira Granger. „... das ist ein und dieselbe Person. Wo hast du die Zeitung her?“

„Danke Marin... du hast was gut bei mir.“, bedankt sich Alexander.

Während seine Kollegen und er in ihr Büro zurückkehren berichtet er, was er von Jeffray erfahren hat.

„Das heißt, das sich unser Fall über die Grenzen der Vereinigten Staaten ausdehnt.“, bringt Kira es auf den Punkt.

In ihrer 'Zentrale' angekommen, finden sie Foley, Weller und Tremaine vor, gleichermaßen überrascht blicken sich alle etwas verdutzt an, wenig später kommen auch Baker und Craig dazu.

„Warum seid ihr hier.... ist doch schon längst Feierabend.“, wundert sich Alexander nun doch.

„Ach... ich hatte keine Lust zu tapezieren.“, grinst Foley breit.

„Meine Frau ist mit den Kindern zu ihrer Mutter gefahren.“, kam es von Weller.

Ähnliche Begründungen bringen auch die anderen Kollegen vor.

„Tatsächlich.“, meint Alexander trocken.

„Warum sind sie hier?“ fragt Baker.

Alexander hält das gealterte Bild hoch.

„Ein Vermisster ist in Europa tot aufgefunden worden... natürlich muss das noch bestätigt werden, aber dieses gealterte Bild und das Foto aus der Zeitung sind nahezu identisch.“, berichtet O' Brian von der neuesten Entwicklung in ihrem Fall.

„Wo genau in Europa?“ will Huntington wissen, der sich inzwischen auch zu ihnen gesellt hat.

„Frankreich, Paris um genau zu sein.“, antwortet Alexander.

„Ich schau mal, ob ich noch einen Dolmetscher auftreiben kann.“, meldet sich Granger und verlässt das Büro.

„Wenn der oder die wirklich das Ausland mit den Teenagern bedienen, kommen wir wohl nicht-umhin mit Interpol zusammen zu arbeiten.“, seufzt Ethan Baker.

„Das entscheiden wir, wenn wir die Gewissheit haben, das der Tote aus Paris identisch mit dem verschwunden Jack Summer ist.“, erwidert Alexander. „Am wichtigsten ist es immer noch, die Gemeinsamkeit der Teenager zu finden... es muss sie geben.“

Kira kommt zurück.

„Niemand mehr da, wir müssen wohl oder übel bis Montag warten, bis wir mehr erfahren können. Oder kann einer von euch Französisch?“ berichtet sie ein wenig enttäuscht.

Leider kann keiner der anwesenden Detektivs damit dienen, doch Alexander hat eine Idee, ist zwar unüblich, aber er hat keine Lust solange zu warten.

„Ich kenn jemanden, er hilft uns bestimmt.“, sagt er, während er schon die Nummer wählt.

„Ob das so klug ist einen Zivilisten mit in die Sache hineinzuziehen?“ zweifelt Noah.

„Ich vertrau ihm.“, erwidert O' Brian lediglich. „Hallo Jeffray, tust du uns einen Gefallen und kommst ins Präsidium? Wir brauchen deine Französischkenntnisse..... Ja?.... Das ist nett von dir, bis gleich.“

Eigentlich behagt es Alexander auch nicht, das er seinen Freund mit in Sache reinzieht, aber er kann einfach nicht mehr warten, zu lange treten sie schon auf der Stelle.

„Wer ist dieser Jeffray?“ erkundigt sich Kira.

„Ein guter Freund von mir.“, entgegnet der Schwarzhaarige, mehr wird er dazu nicht sagen.

Während sie nun auf den Freund O' Brians warten, stellen sie schon einige Fragen zusammen, die Jeffray der französischen Polizei stellen soll.

Eine dreiviertel Stunde später betritt ein gut aussehender blonder Mann das Gebäude, er ist das erste Mal hier und weiß daher nicht, wo sich das Büro O' Brians befindet. So fragt er den ersten Beamten, der ihm über den Weg läuft.

„Hallo... können sie mir sagen, wo ich Detektiv O' Brian finde?“

„Da werden sie kein Glück haben, er ist schon im Wochenende.“, erklärt ihm der junge Beamte.

„Das war er... er hat mich herbestellt.“, erwidert Jeffray lächelnd.

„Ach so... nun, dann folgen sie mir bitte, ich bringe sie hin.“, bietet Tyrone Hobbs ihm an.

„Danke das ist sehr nett von ihnen.“, nimmt der Blonde das Angebot gern an.

Wenig später öffnet der Grauäugige eine Tür und ruft hinein.

„O' Brian.... hier ist Besuch für sie... ein Mr. Donnavan.“, kündigt er an, tritt beiseite und lässt Jeffray in das Büro gehen.

„Danke, Detektiv Hobbs.“, nickt der Blonde freundlich.

Nach einen letzten Blick durch den Raum, zieht sich der junge Beamte wieder zurück.

„Jeffray.... schön das du gekommen bist.“, freut sich Alexander, eilt auf seinen Freund zu, nimmt ihm am Arm und zieht ihn zu seinem Schreibtisch. Dabei stellt er ihm seine Kollegen vor, die Jeffray ihrerseits neugierig mustern.

„Also... wie kann ich helfen?“ will Donnavan wissen.

„Du sollst bei der Pariser Polizei anrufen und nach Einzelheiten über diesen Toten hier fragen.“, erklärt Alexander sein Anliegen.

„Habt ihr keine Dolmetscher?“ wundert sich Jeffray, während er die Nummer der Vermittlung wählt.

„Schon, aber die kommen erst Montag wieder... ich kann nicht solange warten.“, gesteht der Schwarzhaarige.

Ein schneller Blick aus den grünen Augen trifft Alexander und ein leichtes Lächeln umspielt die Lippen seines Freundes.

„Warum wundert mich das jetzt nicht?“ die Vermittlung meldet sich und Jeffray trägt sein Anliegen vor.

O' Brian zieht es vor darauf nicht zu antworten, er lehnt neben Jeffray an seinem Schreibtisch und sieht auf ihn hinunter. Unvermittelt beginnt dieser zu reden.

„Police Little Rock, Etats-Unis, Bonsoir, nous aurions aimé plus d'informations sur le mort, qui a été sauvé de la Seine il y a 3 semaines. ...Polizeipräsidium Little Rock, USA, Guten Abend, wir hätten gern nähere Angaben zu dem Toten, der vor gut drei Wochen aus der Seine geborgen wurde....“, kommt es fließend von Jeffrays Lippen, dann lauscht er dem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung, ergänzt noch einige Angaben und beantwortet die ihm gestellte Frage.

„Nous soupçonnons que le mort est la victime d'un réseau de trafic humain....Wir haben den Verdacht, dass der Tote Opfer eines Menschenhandelsrings ist..“

Jeffray hält die Hand über die Muschel. „Eure Faxnummer.“, fordert er kurz, hastig reicht Baker sie ihm, der Blonde gibt die Nummer durch und bedankt sich für die Kooperation. Dann beendet er das Gespräch. Er wendet sich seinem Freund zu.

„Ich hatte den ermittelnden Beamten am Telefon, er wusste gleich, wen ich meinte. Sie konnten nichts über den Toten herausfinden, es ist so, als hätte er nie existiert. Er schickt die Akte mit den Fingerabdrücken und den bisherigen Ergebnissen. Er hat darum gebeten informiert zu werden, wenn sich euer Verdacht bestätigt.“, fasst er das Gespräch kurz zusammen.

Kaum das er geendet hat, läuft das Faxgerät an und spuckt einige Blätter aus. Weller holt diese, wirft einen Blick darauf.

„Toll... ist ja alles auf Französisch.“, brummt er, entschlossen reicht er Jeffray die Blätter. „Können sie das mal übersetzen?“

Das hält Alexander für keine gute Idee, den spätestens beim Autopsiebericht wird es seinem Freund zu viel werden.

„Für die Fingerabdrücke brauchen wir keine Übersetzung.“, versucht er daher ihn zu schützen.

„Das ist schon richtig, aber mich interessiert hauptsächlich der Bericht des Pathologen.“, besteht Colton auf sofortige Übersetzung.

„Schon gut, Alexander, ich mach das.“, ergreift Jeffray das Wort und nimmt die Unterlagen entgegen.

Er breitet sie vor sich aus und überfliegt sie, übersetzt den Detetektvs die Daten. Schließlich liest er den Autopsiebericht und wird blass, so viel Grausamkeit liegt außerhalb seines Vorstellungsvermögen. Bevor er das übersetzt atmet er ein paar mal tief durch.

„Ich fass das einfach mal zusammen, eurer Pathologe kann es euch genauer erklären. Die Leiche weist erhebliche Spuren von jahrelanger Folter auf, offenbar wurde er äußerst brutal Missbraucht, ebenfalls über einen längeren Zeitraum. Der Pathologe vermutet, dass das Opfer mindestens schon zwei Wochen tot war als man es fand.“, Donnavans Stimme zittert ganz leicht, Alexander schickt Weller einen bitterbösen Blick zu, genau das hat er vermeiden wollen. Er nimmt Jeffray die Unterlagen weg, legt sie beiseite.

„Danke Jeffray... das andere hat Zeit bis Übermorgen.“, sagt er leise, zu gern würde er ihn jetzt in den Arm nehmen, aber es geht nicht... er weiß nicht, wie seine Kollegen reagieren werden. Im Normalfall wäre es ihm egal, aber sie müssen noch lange zusammenarbeiten, da sind Vorurteile und daraus resultierende Probleme völlig fehl am Platz.

Jeffray fährt sich mit den Händen durch das Gesicht, atmet noch mal tief ein und hat sich danach soweit wieder im Griff. Er sieht Alexander scheu an, lächelt entschuldigend.

„Dann braucht ihr mich nicht mehr?“

„Nein... du kannst nach Hause. Danke noch mal für deine Hilfe.“, nickt der Schwarzhaarige, legt ihm seine Hand auf die Schulter und drückt sie kurz. „Ich bring dich raus.“

Er kann die Sorge um Jeffray nicht ganz aus seinem Blick heraus halten, sein Freund verabschiedet sich von Alexanders Kollegen und verlässt mit diesem das Büro.

„Tja … wer hätte das gedacht.“, bemerkt Kira Granger, als sich dir Tür hinter beiden schloss.

„Was meinst du? Den Fall oder O' Brian?“ hakt ihr Partner nach.

„Eher letzteres.“, gibt sie zu. „Aber war eigentlich auch klar, er sieht viel zu gut aus um noch Solo zu sein.“

„Da haben sie sich wohl völlig umsonst ins Zeug gelegt.“, stichelt Baker grinsend.

„Er hätte ja auch ruhig von Beginn an mit offenen Karten spielen können.“, schmollt Granger.

„Warum sollte er? Sie hätten ihn doch auch direkt fragen können, ob er mit ihnen ausgeht.“, lacht Ava Tremaine.

Foley schweigt dazu, er hat Alexander als Mensch und Kollegen schätzen gelernt, was nicht bedeutet, das er seine Meinung Schwulen gegenüber geändert hat. Heute hat er das erste Mal dessen Partner kennen gelernt und muss sich eingestehen, das er ein sehr schräges Bild von Homosexuellen Paaren hatte. So ist er der festen Meinung gewesen, das ein Part die Rolle der Frau übernimmt und sich entsprechend verhält, aber seinem Kollegen und dessen Freund sieht man noch nicht mal an, das sie Schwul sind. Foley schüttelt über sich selbst den Kopf, wie gut das niemand seine Gedanken lesen kann.

Die Tür geht auf und sie verstummen, aufmerksam mustern sie den Schwarzhaarigen, als er den Raum betritt.

„Was ist? Habe ich was nicht mitgekriegt?“ fragt er argwöhnisch, während sein Blick von einem zum anderen wandert.

„Sie haben gerade mindestens ein Frauenherz gebrochen.“, grinst Ethan Baker und nickt in Richtung Kira.

„Sie hätten ruhig sagen können, das sie in festen Händen sind.“, schmollt Granger wie aufs Stichwort. „Oder wird ihr Freund mit mir ausgehen wollen?“

„Nein... wird er nicht.“, entgegnet Alexander ein wenig verwirrt.

Weller ist an O' Brian herangetreten und schlägt ihm auf die Schulter.

„Junge... ihr Geheimnis ist keins mehr.“, lacht er.

Sofort huscht Alexanders Blick zu Axel Foley, der darauf gleich den Kopf schüttelt.

„Ich hab nichts gesagt.“, wehrt er sofort ab.

„Sie haben sich selbst verraten.“, mischt sich jetzt auch Jaden Craig ins Gespräch ein. „Ihre Sorge um Jeffray war die eines Liebenden, nicht die eines Freundes.“

Noah Huntington schweigt, in seinen Augen taucht für einen Moment grenzenlose Verachtung auf, doch hat er sich schnell wieder im Griff. Er kann nicht verstehen, warum es den Anderen offenbar keine Probleme macht, mit einem Schwulen zusammenzuarbeiten. Er nimmt sich vor, sich nicht von O' Brians Charme einwickeln zu lassen.

„Sie sollten ihren Freund nicht allein lassen, ich glaube der Bericht des Pathologen hat ihn ziemlich mitgenommen. Wenn er uns schon geholfen hat, sollte er jetzt nicht allein damit fertig werden müssen.“, empfiehlt Ava Tremaine dem Schwarzhaarigen.

„Genau... er hätte uns nicht helfen müssen.“, unterstützt Foley seine Kollegin. „Wenn wir einen Durchbruch erzielen sollten, ruf ich sie sofort an... versprochen.“

Alexander zögert noch, natürlich wäre er jetzt gern bei seinem Freund, doch sein Pflichtgefühl hindert ihn noch daran zu gehen.

„O' Brian... jetzt gehen sie schon.“, seufzt Weller und schiebt den Schwarzhaarigen kurzerhand zur Tür. „Wir schaffen das schon ohne sie. Ihr Freund braucht sie dringender.“

„Danke Leute... ihr habt was gut bei mir.“, fügt sich Alexander schließlich.

„Keine Sorge... bei Gelegenheit erinnern wir sie daran.“, lacht Baker.

Die Tür schließt sich hinter Alexander, ein merkwürdiges Gefühl beschleicht ihn, offenbar hat keiner seiner Kollegen ein Problem mit seiner 'Neigung', sie akzeptieren ihn als Mensch und Kollege, so wie er ist, mehr kann er sich nicht wünschen.
 


 


 


 

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Wenn die französische Grammatik nicht korrekt ist, liegt es am Google-Übersetzer, nicht an mir. Ich kann nämlich kein Wort Französisch, was über Mercí hinausgeht.^^
 

Wie immer freue ich mich über eure Meinung. *knuddel*

Im nächsten Kapitel gehts dann mal wieder um McConnor und Konsorten.^^

Bis dahin
 

glg eure night-blue

Geschäftsreisen

Huhu^^
 

*alle durchknuddel*
 

Vielen Dank für eure Kommis und euer Interesse an meinem Krimi. *sich tief verbeug*

Wie der Zufall es will, habe ich ein neues Kapitel für euch und

wünsche euch viel Spaß beim Lesen. *Eisbecher ausgeb*
 

*wink*
 

eure night-blue
 


 

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Kapitel 13

Geschäftsreisen
 


 

Ryan McConnor gönnt sich einen freien Abend, er muss einfach mal abschalten. Seine Geschäfte laufen sehr gut, fast schon zu gut. Mit einem Glas Whiskey bewaffnet betritt er seine Terrasse, setzt sich auf einen bequemen Gartenstuhl, legt die Füße hoch und lehnt sich zurück. Mit geschlossenen Augen genießt er die Stille der Nacht, die lediglich von dem Zirpen der Grillen unterbrochen wird.

Seit gut fünfzehn Jahren hat er den Club 'Last Chance', schon damals gab es das Geheimnis des Kellergeschosses. Zuerst vermietet er die Räume nur, dann stellt er, auf Kundennachfragen hin, auch Prostituierte, männliche wie weibliche, deren Spezialgebiet der S/M Bereich ist.

Im Laufe der Zeit wandelt sich die Nachfrage, immer mehr hochrangige Politiker, Militärs, Industrielle und auch die ein oder andere Mafiagröße leben in diesem Keller ihre Homosexuellen Gelüste aus.

Das Credo McConnors ist absolute Diskretion, außerdem ist sein Nachtclub eine Art neutrale Zone, schon allein dadurch, dass es ein eisernes Gesetz gibt... keine Waffen.

Jeder der den Club betritt muss sie abgeben, egal ob oben im legalen Bereich oder im mehr und mehr illegalem Kellergeschoss. Zwar achtet Ryan schon bei der Terminvergabe darauf, dass sich rivalisierende Mafiabosse hier nicht begegnen, aber es lässt sich nicht immer vermeiden. Wird ein Kunde mit einer Waffe erwischt, wird er sofort aus dem Club gewiesen und hat auch keine Möglichkeit mehr diesen zu betreten. Es kann auch leicht passieren, das derjenige in keinen ähnlichen Club mehr darf.
 

So hat sich der gerissene Geschäftsmann eine fast unangreifbare Position geschaffen, sodass er ungestört seinem neuen Geschäftszweig nachgehen kann. Auch hier hat er eine Nische für sich gewinnbringend genutzt... Menschenhandel auf Bestellung. Sehr schnell hat er festgestellt, dass die Vorlieben, der ach so integeren Männer, Teenager oder gar noch jüngere Kinder sind.

Allerdings hat Ryan hier tatsächlich eine Grenze, er verkauft keine Kinder unter vierzehn, nur in sehr seltenen Fällen macht er eine Ausnahme und das lässt er sich entsprechend bezahlen. Er kann Typen nichts abgewinnen, die sich an jüngeren, womöglich noch Kleinkindern vergreifen....alles hat eine Grenze und bei McConnor liegt sie an diesem Punkt.

Eine weitere Besonderheit bildet sich nach und nach in seinem Handel heraus, zur damaligen Zeit kommt in gewissen Kreisen etwas Neues und doch auch Altes in Mode... Sklaven. Junge Männer, manchmal auch Mädchen, erzogen zum absolutem Gehorsam, willig alle Aufgaben zu erfüllen... vorrangig die Lust ihrer Besitzer zu befriedigen.
 

In diesem Bereich hat McConnor keine Erfahrungen, sodass er sich in entsprechenden Kreisen Hilfe sucht. Durch Zufall lernt er den Japaner Yuzo kennen, der ebenfalls in dieser Richtung arbeitet, dieser erklärt sich bereit ihm zu helfen. Ryan verbringt einige Wochen bei Yuzo in Japan, der ihn in eine völlig neue Welt einführt. Während dieser Zeit lernt er nicht nur die Feinheiten der Zähmungen kennen, sondern auch, das er eine gewissen Verantwortung für die Jungen trägt. So kalt und unpersönlich Yuzo mit seiner Ware auch umgeht, legt er Wert darauf, das jeder Kunde seinen passenden Sklaven bekommt und es dieser auch gut dort hat, überraschende Besuche, gerade in der Anfangszeit sind daher keine Seltenheit.

Das ist etwas, das den Japaner aus der Vielzahl der Händler heraushebt, Ryan schickt auch seine Ausbilder zu ihm, trotzdem kopiert er Yuzo nicht.

Das Klingeln des Handys holt ihn aus seinen Gedanken heraus. Nicht mal an seinem freien Abend hat er seine Ruhe. Ein Blick auf das Display lässt ihn grinsen... wenn das kein Zufall ist, er nimmt das Gespräch an.

„Hallo Yuzo, wie kann ich dir helfen?“ begrüßt er den Japaner lächelnd.

Wie ist das noch? Wenn man vom Teufel spricht, kommt er schon.

Konzentriert lauscht er dem Mann am anderen Ende, es ist ein verhältnismäßig ausgefallener Wunsch, der an ihn herangetragen wird.

„Es kann sein, das ich passende Ware habe, es ist ein Beifang. Ich flieg morgen hin und sehe ihn mir genauer an, ich melde mich dann bei dir.“, sinniert er laut und beendet das Gespräch. „Dewa máta.“

Kaum das er aufgelegt hat, wählt er eine Nummer.

„McConnor hier. Was ist mit dem Beifang, Felix? Ist er noch unversehrt?“ fragt er sogleich, die Antwort lässt ihn zufrieden nicken. „Gut... dann sorg dafür, das es so bleibt. Ich habe einen Kunden für ihn. Fang sofort mit der Erziehung an... und Felix, die Ware soll am Ende, sanft, demütig, absolut gehorsam sein und unberührt. Verstanden?“ ordnet Ryan an. „Ich komm morgen vorbei und seh ihn mir an.“
 

Gegen Mittag des nächsten Tages betritt Ryan McConnor die unscheinbar wirkende Hütte, die sich an den Fels schmiegt. Felix Smith, der Aufseher dieser Anlage erwartet ihn schon, nach einem kurzen Bericht über die momentane Belegung und die Fortschritte der Ware, führt Smith seinen Chef zu der Zelle, in der sich der 'Beifang' befindet.

Große angstvolle Augen sehen ihn an, deren Besitzer hockt zusammengekauert in der Zellenecke. Ryan betritt den Raum.

„Steh auf.“, fordert er hart.

Panisch schüttelt der Junge den Kopf, er weiß nicht was auf ihn zukommen wird, der Schock der Entführung sitzt noch tief. Er hat Angst und die Geräusche aus den anderen Zellen tragen nicht dazu bei sie zu mildern. Der Erwachsene hockt sich vor ihn hin, streichelt unerwartet sanft über die Wange des Jungen und lächelt gewinnend.

„Du musst keine Angst haben.“, erklingt die eben noch so harte Stimme, weich und warm. „Für dich beginnt ein neues Leben. Je gehorsamer du bist, desto angenehmer wird es sein... es liegt ganz allein an dir. Weigerst du dich, den Anweisungen folge zu leisten, wirst du hart bestraft werden.“

„Ich.... ich will nach Hause.“, begehrt der Teenager auf.

„Du hast da etwas missverstanden.“, tadelt Ryan milde, der Junge vor ihm besteht im Augenblick nur aus Angst, da ist Härte noch nicht angebracht. „Du bist ein Sklave, von dir wird absoluter Gehorsam und Demut erwartet, dein einziges Bestreben wird nur noch das Wohlergehen deines Herrn sein. Und jetzt steh auf, Sklave.“

Er selbst erhebt sich, hält dem Jungen die Hand auffordernd hin, zögerlich ergreift dieser sie, noch immer weiß er nicht genau, was von ihm erwartet wird, aber er will diese Angst nicht mehr fühlen.

„So ist es brav. Niemand hier, wird dir unnötig Schmerzen zufügen, egal was von dir verlangt wird.“, erinnert Ryan seine Ware ein letztes Mal, verlässt die Zelle und nickt Felix zu, der nun dessen Stelle einnimmt.

McConnor verlässt den Zellentrakt, sucht das Büro auf um mit Yuzo zu telefonieren, teilt diesem mit, das er über die gewünschte Ware verfügt und diese höchstselbst in vier Wochen bei ihm abliefern wird. Nachdem das erledigt ist, kümmert er sich noch um die Geschäftsunterlagen, legt die Abarbeitung der nächsten Bestellungen fest. Danach kehrt er zufrieden in sein 'legales' Leben zurück.
 


 


 

~~~~~~~
 


 


 


 

Seufzend lege ich das Telefon weg, Alexander hat gerade angerufen und mir gesagt, das er später nach Hause kommt. Der Fall wird immer größer und benötigt immer mehr Zeit von Alexander und seinen Kollegen, aber das ist zu erwarten gewesen. Es klingelt an der Tür, wer das wohl ist?

Meine Eltern nicht, da sie einen Schlüssel haben, sie klingeln zwar, schließen dann aber gleich auf. Schwungvoll öffne ich meine Haustür und der Mann davor zuckt zusammen - es ist mein Postbote.

„Nanu... sie waren doch schon bei mir.“, wundere ich mich.

„Stimmt, Mr. Donnavan, aber ich hab hier noch einen Eilbrief, deswegen bin ich noch mal hier.“, erwidert der Postbeamte, reicht mir einen dickeren Brief, lässt sich den Empfang von mir quittieren und verabschiedet sich.

Den Umschlag genauer ansehend, schließe ich die Tür und gehe in mein Arbeitszimmer. Dem Absender nach zu urteilen, kommt das Schreiben aus Japan. Komische Sache, ich kenne doch niemanden dort. Entschlossen mache ich den Brief auf, mir fällt ein Brief und ein Flugticket entgegen. Ich überfliege das Schreiben, dann sehe ich mir das Ticket näher an... ob Alexander das gefallen wird? Ich wage es zu bezweifeln und habe damit recht, wie es sich später herausstellt.
 

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“ fragt Alexander mich säuerlich. „Da schickt dir irgendeine Firma ein Flugticket und du überlegst ernsthaft, das in Anspruch zu nehmen?“

„Das ist nicht irgendeine Firma, für diesen Pharmakonzern hab ich vor drei oder vier Jahren schon mal gearbeitet. Sie waren zufrieden und jetzt wollen sie ein neues Produkt auf den Markt bringen und möchten, das ich die Werbekampagne entwerfe und leite. Für nähere Einzelheiten bevorzugen sie ein direktes Gespräch.“, erkläre ich geduldig. „Es wäre eine große Chance für mich, ich sollte mir wenigstens anhören, was sie von mir erwarten.“

„Dann hast du dich schon entschieden zu Fliegen? Für wie lange überhaupt?“ murrt er, es passt ihm nicht, das sehe ich ihm an.

„Für zwei Wochen.“, antworte ich, es ärgert mich mit einem Male, das er dagegen ist.

„Und wann geht es los?“ mit jeder Frage wird seine Laune schlechter.

„Übermorgen.“, erwidere ich knapp.

„Hast du auch schon deine Koffer gepackt?“ wirft er mir harsch an den Kopf. „Wieso machst du dir die Mühe es mir zu erzählen, wenn du doch schon entschieden hast diese Einladung anzunehmen?“

„Das habe ich noch gar nicht, du unterstellst es mir.“, verteidige ich mich empört.

„So hat sich das für mich nicht angehört.“, hält Alexander dagegen. „Wie lange weißt du das schon?“

„Jetzt reichts mir. Ich habs heute Mittag bekommen.“, langsam aber sicher werde ich sauer. „Wenn du es nicht willst, sag es mir direkt und versuch nicht mir ein schlechtes Gewissen einzureden.“

„Oh nein... so nicht, du schiebst mir nicht den Schwarzen Peter in die Schuhe... ich sag nein und du hältst es mir später immer vor – nicht mit mir, mein Lieber.“, weist er jede Verantwortung von sich. „Mach was du willst... ich geh ins Präsidium.“

Sprachlos sehe ich ihm hinterher, er geht wirklich, das kann er doch nicht einfach machen.

„Alexander... warte.“, rufe ich ihm nach, folge ihm in den Flur, aber er wartet nicht, wortlos verlässt er das Haus, wenig später höre ich den Motor seines Wagens aufheulen. In mir regt sich Trotz, gut... wenn er es nicht anders will, nehme ich die Einladung des Konzerns an und fliege nach Japan.
 


 

Alexander fährt nicht gleich ins Präsidium, er ist viel zu aufgewühlt um sich mit seinem Fall zu befassen. Er braucht noch Zeit sich zu beruhigen, ohne auf den Weg zu achten, steuert er seinen Wagen durch die Straßen. Als er stoppt blickt er sich verwundert um, er steigt aus und geht ein paar Schritte, unbewusst ist er zu dem Punkt gefahren, an dem er Jeffray 'kontrolliert' hat.

Er sammelt ein paar Steine auf und wirft sie über die Klippe hinunter ins Tal. Wieso hat er sich eigentlich mit Jeffray gestritten? Warum konnte er sich nicht für ihn freuen, dass er so eine große Chance bekommen hat?

Zerknirscht gesteht er sich ein, das brennende Eifersucht und Verlustangst, sein Handeln bestimmt hat, dabei vertraut er seinem Freund, er weiß einfach, das Jeffray ihn niemals betrügen würde … dennoch. Japan ist soweit weg, er kann seinen Schatz auf diese Entfernung nicht beschützen, sollte es notwendig sein, außerdem können zwei Wochen verdammt lang sein.

„O' Brian, du bist so ein Idiot.“, tadelt er sich selbst, sein Entschluss steht fest, bevor er endgültig ins Präsidium fährt, will er sich bei Jeffray entschuldigen.

Während er einsteigt klingelt sein Telefon, enttäuscht erkennt er am Display, das es nicht Jeffray ist.

„Was gibt’s?“ fragt er knapp, nachdem er sich gemeldet hat. „Okay... ich komm sofort.“

Die Entschuldigung wird noch warten müssen, Foley hat angerufen, sie haben endlich eine Gemeinsamkeit gefunden.
 

Eine Stunde später betritt Alexander ihr Büro.

„Also... was ist die Gemeinsamkeit?“ will er sofort wissen, den Gedanken an Jeffray hat er tief in seinem Herzen verborgen.

„Im Grunde genommen ist es ganz einfach gewesen. Wir haben nur zu kompliziert gedacht.“, beginnt Foley.

„Meine Kinder haben mich darauf gebraucht.“, führt Weller weiter aus. „Sie kamen nämlich mit dem Jahrbuch ihrer Abschlussklassen an. Da erst ging mir auf, das diese Bücher wie ein Katalog sind.“

„Viele dieser Jahrbücher sind auch im Internet zu finden.“, untermauert Tremaine diese Theorie.

„Das mag auf einen Teil zutreffen, aber was ist mit dem Rest?“ dämpft Alexander die Euphorie seiner Kollegen, nachdem er über diesen Aspekt nachgedacht hat. „Ich bin mir ziemlich sicher, das nicht alle Teenager sich in diese Jahrbücher aufnehmen lassen. Ich zum Beispiel wollte da nicht rein.“

„Das heißt, wir müssen die Fälle mit den Jahrbüchern abgleichen, um die herauszufiltern, die in keinem auftauchen?“ bringt Noah es auf den Punkt.

„Richtig...“, stimmt Alexander zu. „... dann wissen sie ja, was sie als nächstes zu tun haben.“

Der junge Beamte will aufbegehren, doch Alexander wendet sich schon dem nächsten Thema zu, so entgeht ihm das zornige Funkeln in den Augen Nohas.

„Wenn wir jetzt davon ausgehen, das unser großer Unbekannter über die Schulen seine Opfer findet....“, sinniert Kira Granger laut, „... viele der Jungs war doch sehr sportlich, oder?“

„Ja... einige hätten auch eine gute Chance auf den Profisport gehabt.“, bejaht Baker die Frage.

Bevor O' Brian was sagen kann, meint der Älteste unter ihnen.

„Nichts sagen, Granger und ich sollen das überprüfen.“

„Wie schön, das wir uns auch ohne Worte verstehen.“, grinst Alexander.

Er steht auf um sich einen Kaffee zu holen, während er sich diesen eingießt fällt sein Blick auf die Schlagzeile einer im Müll liegenden Zeitung. Der Schwarzhaarige holt sie aus diesem heraus, stellt seine Tasse ab, blättert in der Zeitung bis er den entsprechenden Artikel findet, dafür erntet er reichlich verwunderte Blicke.

„Können sie sich keine Zeitung leisten?“ witzelt Foley.

Den Einwand überhörend faltet Alexander das Blatt zusammen und pinnt es an das White-Board.

„Spring Break... Schüler und Studenten aus den nördlichen Staaten kommen in den Süden und feiern sehr ausgelassen. Was, wenn nun 'Headhunter' dort Jagd auf sie machen?“ stellt er die Hypothese auf.

„Ich überprüf das sofort.“, erklärt Foley sich sogleich bereit und macht sich an die Arbeit.

Mit neuen Elan machen sich die Detektivs an die Arbeit, keiner fragt nach der Uhrzeit, sie sind einen großen Schritt weiter gekommen, keiner von ihnen kann nun einfach nach Hause gehen.
 


 


 

~~~~~~
 


 


 


 

Es ist schon weit nach Mitternacht, doch Ryan McConnor sitzt immer noch in dem Büro seines Nachtclubs. Er wird bald für einige Tage verreisen und muss vorher noch einige organisatorische Dinge erledigen. Bis eben ist sein Geschäftsführer noch hier gewesen und hat die letzten Anweisungen erhalten. Es wird zaghaft an die Tür geklopft und nach dem 'Herein' ebenso geöffnet und der Raum betreten. Nur zu gut ist ihm die Bestrafung bei seinem letzten Besuch in Erinnerung geblieben, das möchte er auf keinen Fall erneut erleben.

Ryan winkt ihn zu sich, innerlich grinst er zufrieden, die 'Behandlung' letztes Mal zeigt Wirkung.

Der Grauäugige zieht eine zusammengerollte Akte aus der Innentasche seines Jacketts.

„Das ist die Akte Alexander O' Brians, er leitet diese Sonderkommission, damit haben sie alle Informationen über deren Mitglieder.“, berichtet er seinem Gegenüber.

„Warum nicht gleich so? Womit beschäftigen sie sich gerade?“ will McConnor wissen.

„Sie haben jetzt den gemeinsamen Nenner gefunden und sind gerade im Land unterwegs die Angehörigen erneut zu befragen.“, antwortet der gekaufte Beamte sofort. „Und sie gehen davon aus, das der Kopf des Menschenhandelsrings aus Arkansas kommt.“

„Tatsächlich... tun sie das?“ meint Ryan gedehnt.

„Ja... aber sie haben noch keinen blassen Schimmer, wer das sein könnte.“, beeilt sich der junge Mann zu versichern.

„Sag mir sofort Bescheid, wenn sich daran etwas ändert.“, ordnet der Geschäftsmann an. „Du darfst dann jetzt gehen.“

Unwillkürlich verbeugt sich der junge Beamte und beeilt sich aus dem Raum zu kommen, bevor es sich McConnor noch anders überlegt. Dieser schlägt nun die Akte O' Brians auf und studiert diese, am Ende ist er sich sicher, das der langhaarige Polizist ein ernstzunehmender Gegner ist.

Aber solange O' Brian noch keinen konkreten Anhaltspunkt hat, besteht keine Gefahr.

Erneut klopft es an die Tür, Mendoza kommt herein.

„Ich glaube es gibt ein Problem.“, beginnt er. „Der Buchhalter will noch einen kaufen. Das wäre in zwei Jahren schon der Dritte.“

„Ist ihm der erste nicht an Grippe weggestorben?“ hakt Ryan nach.

Der 'Buchhalter' ist ein Kunde von ihm, da dieser mit seinem billigen Brillengestell, dem zerknitterten Trenchcoat und der schwarzen Aktentasche, die er ständig unter seinen Arm geklemmt trägt, wie ein klassischer Buchhalter aussieht, hat er den Spitznamen bekommen. Natürlich hat er ihn vor dem ersten Handel überprüfen lassen, nichts hat auf eine dunkle Vergangenheit hingedeutet, so stand dem Geschäft nichts entgegen. Schon nach einem knappen Jahr, will er einen Zweiten Jungen haben, da ihm der Erste an hohem Fieber und einer schweren Lungenentzündung gestorben ist. Das ist jetzt ein dreiviertel Jahr her... irgendetwas kann da nicht stimmen.

„Ja... so hat er gesagt. Der Zweite soll unglücklich gestürzt sein und sich das Genick gebrochen haben.“, nickt Julio bestätigend.

„Vertröste ihn auf unsere Rückkehr, in der Zwischenzeit, lässt du ihn erneut überprüfen, seht auch bei ihm zu Hause nach, in jedem Schuppen, den er angemietet hat. Ich lass mich von dem nicht verarschen und meinen guten Ruf ruinieren. Über die Ergebnisse will ich sofort informiert werden.“, befiehlt er dem Latino.

„Okay... ich leite alles in die Wege.“, nickt Julio erneut und verlässt das Büro.
 

Zwei Tage später treffen McConnor und Mendoza auf der Ranch ein, um die Ware zu holen. Der Junge hat zur Sicherheit ein Beruhigungsmittel bekommen, obwohl es auch ohne gegangen wäre. Smith hat mit ihm so gut wie keine Schwierigkeiten gehabt, da der Teenager von Natur aus schon sehr friedfertig ist. Lediglich bei der sexuellen Komponente sträubt sich der knapp Vierzehnjährige, doch schon nach nur zwei Strafsitzungen, gibt er jeden Widerstand vorerst auf.

Sämtliche Daten, die die Ware betreffen, sind auf einen USB-Stick gespeichert, der als Anhänger den Schlüsselbund des Geschäftsmannes ziert. Der Pass des Jungen lautet auf den Namen Shiná Doréi, der Name ist Japanisch und bedeutet nichts anderes als 'Ware Sklave', hier in Amerika dürfte das nicht auffallen und in Japan will Yuzo alles Regeln.

Nach dem alles geregelt ist, bricht die kleine Gruppe auf, Shiná hält sich in der Mitte der beiden Erwachsenen, mit gesenktem Kopf trottet er neben ihnen her. Er hat sich in das Schicksal gefügt, welches sein Volk vor langer Zeit auch schon geknechtet hat, er hofft nur, das seine Zukunft nicht allzu schlimm würde.
 


 


 


 

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Da haben sich unsere Süßen gestritten, ob sie sich wieder versöhnen?

Doch auch McConnor hat so seine Problemchen mit einem Kunden, wer der Typ wohl ist?

Hatte er wirklich nur Pech mit seinen Sklaven?

Oder steckt da noch viel mehr dahinter?

Fragen über Fragen, aber seit sicher, das sie im Laufe der weiteren Geschichte geklärt werden.
 

Und wie immer freue ich mich über euer reichliches Feedback.^^
 

*wink*
 

night-blue

In Japan, Teil 1

Hallo meine Lieben,
 

als erstes, vielen Dank für eure Kommis *knuddel*

und 144 Favos *noch mehr knuddel*

Ihr macht mich echt glücklich. *nicknick*
 

Jeffray ist also in Japan, ist klar das er auch Leute kennen lernt.  me-luna hat mich gefragt, ob mein Jeffray nicht ihren Myro und ihren Ricardo treffen könnte. Außerdem wäre es doch toll, wenn sich ihr Yuzo mit meinem Ryan verabreden würde.

Ich fand die Idee auch toll und hab zugestimmt. So werden sich unsere FF's für ca. drei Kapitel berühren. (bei mir sinds drei, wieviel es bei me-luna werden weiß ich nicht^^)
 

Uns hat es Spaß gemacht zusammen zu schreiben und wenn euch gefällt, was wir fabriziert haben, werden wir wahrscheinlich eine Sidestory zu unseren FF's schreiben.

Vorausgesetzt der Krimi ist fertig.^^
 

so, genug geredet... viel Spaß beim lesen des folgenden Kapitel.
 

*wink*
 

eure night-blue-dragon
 


 

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Kapitel 14

In Japan, Teil 1
 


 


 

Der 'New Otani Garden Tower' ist ein Fünfsterne Hotel in Tokio, das Zimmer, welches der Pharmakonzern Yakúzai-Zaibátsu für ihn gebucht hat, liegt im oberen Stockwerk und hat damit einen phantastischen Ausblick auf die Großstadt und den Hoteleigenen Japanischen Garten. Es wundert den Amerikaner schon, wie viel Geld sie in ein Gespräch mit ihm investieren. Zu gern würde er Alexander anrufen, doch haben sie sich gestritten und noch nicht wieder vertragen.

Sie haben sich nicht mal voneinander verabschiedet, Jeffray ist mit dem Taxi zum Flughafen gefahren, er hofft inständig, dass sie sich bei seiner Rückkehr aussprechen können.

Die nächsten Tage hat er kaum Zeit an seinen Freund zu denken, sie sind mit Gesprächen und einer Firmenführung angefüllt, ausgestattet mit umfangreichen Material hat er nun einige Tage Zeit sich mit der Materie zu befassen um abschätzen zu können, wie aufwendig seine Arbeit werden würde und um vielleicht schon eine Entscheidung zu treffen.

An seinem ersten freien Tag, will er den Tierpark aufsuchen, der auch jetzt im Winter sehr schön sein soll. In dem Glauben den Weg dahin ohne Taxi und fremde Hilfe zu finden macht er sich auf den Weg, er erreicht auch einen Park... aber nicht den Tierpark. Vielmehr ist es die grüne Lunge der Metropole bei der er landet. Etwas ratlos steht er nun an dieser Grünanlage und studiert die Karte.
 

Martha ist es schon peinlich, aber es geht nicht anders, sie muss die öffentlichen Toilettenräume aufsuchen, sie gibt Myro zu verstehen, das er hier auf sie warten soll und sich keinesfalls entfernen darf. Eifrig nickt der rothaarige Junge, er will auf keinen Fall Marthas oder Ricardos Ärger auf sich ziehen.

Oft kommt er nicht in die Stadt, neugierig wandern seine Augen über die Passanten, die eilig ihren Besorgungen nachgehen. Da fällt sein Blick auf einen Mann, der mit einer Karte in der Hand in der Nähe einer Umgebungstafel steht und versucht die Umgebungen zu vergleichen.

Ein Europäer, ein seltenes Bild auf den Straßen Japans, welches beinahe sofort eine Verbundenheit herstellt. Interessanter Weise sieht dieser noch ein wenig wie Brad Pitt aus... nur deutlich jünger und sympathischer. Ohne nachzudenken tritt der Junge auch schon auf den blonden Mann zu:

„Entschuldigen Sie, suchen Sie etwas? Kann ich Ihnen vielleicht helfen?“
 

Etwas überrascht so plötzlich angesprochen zu werden, dreht sich Jeffray zu dem Sprecher um, sein Blick fällt auf einen rothaarigen Jungen, der ihn mit fragenden Augen ansieht.

„Guten Tag.“, erwidert er höflich. „In der Tat, ich wollte mir heute den Tierpark ansehen, aber irgendwie finde ich mich nicht zurecht.“ Leicht verzweifelt deutet er auf die Karte. „Leider beherrsche ich kein Japanisch.“

Myro nickt und wechselt dann auch gleich ins Englische.

"Entschuldigen sie, mein Englisch ist ziemlich eingerostet.", lächelt er und setzt dann ungewohnt neugierig hinzu: "Verzeihen sie, aber kann es sein, dass sie aus den USA kommen? Sie haben so einen Akzent- und es klingt beinahe so, als wäre ein bisschen Irisch darin.“ Myro wird sich seiner Indiskretion sofort bewusst, "Entschuldigen sie die Unhöflichkeit. Wo möchten sie denn hin?"

Warum ist er nur so neugierig? Dieser ansehnliche junge Mann mit den grünen Augen hat etwas in ihm berührt, das ihn sich mit diesem augenblicklich verbunden fühlen lässt. Und soll es wirklich möglich sein, dass er auf einen irischen Landsmann getroffen ist?

„Oh je... so viele Fragen. Also, erstmal stimmt es, ich bin Amerikaner und meine Eltern stammen wirklich aus Irland. Du hast ein feines Gehör, ich dachte immer, ich hätte diesen Akzent nicht mehr.“, lächelt Jeffray, der den Rothaarigen auf Anhieb Sympathisch findet, erinnert er ihn doch ein wenig an seinen Bruder. „So schlimm ist dein Englisch nicht, es ist jedenfalls um Längen besser als mein Japanisch. Wie gesagt, ich wollte in den Tierpark, man hat mir gesagt, das er sehenswert ist.“
 

„Vielleicht habe ich ihn auch nur gehört, weil sie ein wenig irisch aussehen.", überlegt Myro, stoppt sich dann aber erneut.

"Entschuldigen sie, eigentlich bin ich nicht so schrecklich aufdringlich, aber es ist so schön hier in Japan jemanden zu treffen, der auch irische Wurzeln hat."

Der zierliche rothaarige Junge strahlt unbemerkt geradezu, dann hat er sich auch schon über die Karte gebeugt.

"Ja, er ist sehr schön, besonders das Vogelhaus und die Affen- dort bin ich immer am liebsten. Schauen sie, wenn sie hier abbiegen und diesen Bus nehmen, dann sind sie am schnellsten da."

„Ich finde dich nicht aufdringlich.“, lacht Jeffray leise auf. „Und du siehst nun wirklich irischer aus als ich. Du kommst doch aus Irland?“

Den Tierpark hat der Blonde vergessen, es macht Spaß sich mit dem Jungen zu unterhalten und die Aussicht sich ein wenig über die Heimat seiner Eltern unterhalten zu können, macht sein Tagesziel kurzfristig uninteressant. Trotzdem folgt er den Ausführungen des Rothaarigen und dessen Empfehlungen.

Myro lacht ebenfalls und freut sich über das Kompliment.

"Vielen Dank, das würde meine Mama sicher freuen zu hören.", meint der Junge und setzte dann arglos an. "Sie sehen dafür aus, wie Brad Pitt. Aber sie sind zierlicher und jünger und wirken auch viel netter."
 

Auf die Frage, ob er aus Irland komme, schweigt der Junge für einige Momente: "Meine Eltern kommen aus diesem Land, aber ich bin dort nur geboren. Meine Mama ist extra für die Geburt zurückgeflogen, weil ihr das wichtig war.", antwortet der kleine Rotschopf schließlich und hofft, nicht zu viel verraten zu haben.

Nun muss Jeffray laut lachen. „Meine Freunde sagen auch, das ich wie der Schauspieler aussehe. Danke für das Kompliment.“ Der Grünäugige bemerkt das leichte Zögern. „Das kann ich mir gut vorstellen, das ihr das wichtig war. Du bist damit ein waschechter Ire. Ich bin in Arkansas geboren und kenne Irland eigentlich nur aus den Erzählungen meiner Eltern. Vor ein paar Jahren bin ich mal da gewesen... es ist wirklich ein faszinierendes Land.“

Warum unterhält er sich eigentlich mit einem fremden Teenager über diese, doch sehr privaten Dinge in seinem Leben? Vielleicht liegt es an den strahlenden graugrünen Augen des Jungen.

„Wie heißt du eigentlich?“
 

Myro nickt beklommen und fühlt sich mit dem Mann so vertraut.

"Ja, ich bin leider auch nicht sehr oft da, aber wenn dann ist es wunderschön. Erzählen sie mir etwas über ihre Heimat, über die USA und Arkansas? Ich stelle mir die USA so faszinierend vor. Meine Schwester war einmal für eine Woche in Manhattan, aber sie hat gemeint, dass man Monate bräuchte, um so ein großes Land wirklich kennen zu lernen. Und ich bin übrigens Myro."

Stellt sich der kleine Rotschopf vor und fragt dann neugierig:

"Und verraten sie mir auch, wie sie heißen?"

„Ich bin Jeffray... aber sag mal, können wir nicht irgendwo hingehen, wo es wärmer ist? So langsam wird’s mir echt kalt. Ich würd dich gern zu einer heißen Schokolade einladen, wenn du mir schon so nett hilfst ist es das Mindeste, was ich tun kann um mich bei dir zu bedanken.“, schlägt Jeffray vor, zieht seinen Schal enger um seinen Hals.

Myro zuckt bei dem Angebot regelrecht zusammen und spürt mit einem Mal ein sehr schlechtes Gewissen.

Er hat gerade Marthas Vertrauen missbraucht und sich über ungeschriebene Regeln hinwegsetzt.

"Ich darf nicht...tut mir leid.", bedauert der kleine Rotschopf, scharrte unruhig mit dem Fuß auf dem Boden. "Ich muss hier warten...auf meine Tante."

Um nichts auf der Welt will er seinen Herrn und Liebhaber sowie Martha in Schwierigkeiten bringen und mit einem Mal bekommt er Angst, dass er sich verplappert hat.

„Ich will natürlich nicht, das du Schwierigkeiten bekommst, ich habs nur nett gemeint.“, beschwichtigt Jeffray den Jungen, in dessen hübschen Gesicht ein Hauch von Furcht erschienen ist. Eine heftige Reaktion auf harmlose Worte, wie der Blonde findet, aber er kennt die Regeln nicht, nach denen Myro lebt. Schade... er würde gern noch ein wenig mit dem Rothaarigen, der ihn so sehr an seinen Bruder erinnert, reden. „Wie alt bist du eigentlich?“
 

"Entschuldigen, sie.", nuschelt Myro, täuscht er sich oder wirkt sein Gegenüber ein wenig enttäuscht?

"Es hat nichts mit ihnen zu tun...meine Tante...sie macht sich schnell Sorgen und hat gesagt, dass ich hier auf sie warten soll. Aber wenn sie noch ein bisschen Zeit haben, können wir doch noch hier reden. Ich würde so gerne ein bisschen etwas über die USA hören, wenn es sie nicht stört.", bittet Myro, bevor er ehrlich Antwort gibt. "Ich werde bald 16. Verraten sie mir, wo es schöner ist, in den USA oder hier in Japan?“

„Zeit habe ich heute genug, ich denke mir ist es heute doch zu kalt um in den Tierpark zu gehen. Wir können uns dort auf die Bank setzen, da zieht es nicht so sehr.“, schlägt Jeffray vor. „Mein Bruder ist fast vier Jahre älter als du.“, erzählt er, es macht ihn traurig, wenn er an ihn denkt, seit Jahren schon hat er nicht mehr mit ihm geredet, das schmerzt hin und wieder sehr.

„Ich kann dir nicht sagen, wo es schöner ist. Dafür habe ich zu wenig von Japan gesehen.“, kommt Donnavan auf die Frage des Jungen zurück.

Auch Myro fröstelt und ist dem Mann dankbar, dass dieser blieb und weiter mit ihm reden mochte, lässt das Gespräch ihn doch die Kälte fast vergessen. Ihm fällt der traurige Ausdruck im Gesicht des jungen Mannes auf.

"Geht es...geht es ihrem Bruder nicht gut? Sie sehen so traurig aus."

Während sie zu der Bank gehen, wundert sich Jeffray erneut über die Beobachtungsgabe des Jungen, er scheint jede Gefühlsregung seinerseits sofort zu erkennen.
 

„Es geht ihm gut, wir haben nur gut acht Jahren kein Wort mehr miteinander geredet... er meidet mich.“, antwortet er mehr, als er eigentlich will.

Bisher hat er nur mit Alexander darüber gesprochen und auch eher selten, weil es seinen Freund immer traurig macht, da er dann an seine eigene Familie denkt, die jeden Kontakt zu ihm abgebrochen hat.

Bestürzt sieht Myro zu dem blonden Mann, der ihm so vertraut vorkommt.

"Das tut mir Leid, was ist denn passiert? Haben sie sich gestritten? Sie sind doch so nett, ich versteh gar nicht, wie man sie meiden kann.", grübelt der Junge und merkt erst einen Moment später, dass er auch den letzten Satz laut ausgesprochen hat.

„Danke, das ist lieb von dir, das zu sagen...“, lächelt Jeffray ein wenig, „... wir haben uns nicht direkt gestritten, er ist mit meiner...“, er zögert etwas, wieso erzählt er ihm das eigentlich? Aber ist jetzt auch egal, vermutlich wird er den Jungen nie wieder sehen und ihm tut es ganz gut, mit jemanden darüber zu reden, der nicht vorbelastet ist. „... er ist mit meiner Partnerwahl nicht einverstanden, er hasst das, was ich bin.“

„Was mag ihr Bruder denn an ihrem Partner nicht und was meinen sie damit, was sie sind?" wundert sich Myro und sieht sein Gegenüber verständnislos an.

Für einige Momente herrscht beklommenes Schweigen, dann ahnt der Rotschopf die Wahrheit: "Mögen sie vielleicht Männer anstatt Frauen? Wenn es nur das ist, dann ist es doch kein Grund, den Kontakt abzubrechen!" empört sich der Kleine.

Langsam fragt sich Donnavan, ob er für jeden ein so offenes Buch ist, oder nur für Myro. Die Offenheit, mit der er damit umgeht verblüfft ihn geradezu.

„Sag mal, bist du Hellseher oder ähnliches?“ rutscht ihm die Frage heraus.

„Ich weiß nicht, du hast Partner gesagt und es war so ein Gefühl...und viele Möglichkeiten gibt es ja nicht.", erklärt der Rotschopf.

„Das stimmt allerdings.“, lacht Jeffray, „Aber du hast recht, ich bin Homosexuell und das kann mir mein Bruder nicht verzeihen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, das sich das mal ändern wird. Du bist mit diesem Thema recht offen, das ist selten für Jungs in deinem Alter.“

"Da gibt es doch nichts zu verzeihen, sie haben doch nichts falsch gemacht. Er wird eines Tages sicher merken, wie dumm und gemein sein Verhalten war.", schüttelt der Kleine energisch den Kopf.

Bei Jeffrays nächsten Worten muss er daran denken, wie wenig er mit Gleichaltrigen zu tun gehabt hat.

"Ich habe früher meistens Zeit mit meinem Erzieher verbracht, vielleicht deswegen...aber dankeschön. Außerdem ist mein Herr...entschuldige ein Sprachfehler.", korrigiert sich der Kleine schnell, "Ich habe auch einen Freund." lächelt Myro und seufzt dann leise, "Hauptsache sie sind glücklich mit ihrem Partner und er behandelt sie gut."

„Du bist wirklich ein sehr aufmerksamer Zuhörer.“, stellt der Ältere fest. „Ich hoffe es von ganzen Herzen, zumal meine Schwester und meine Eltern gar kein Problem damit haben.“

Am liebsten würde er ihm durch die roten Haare wuscheln, Myro muss man einfach mögen. „Du musst dich bestimmt nicht für einen Sprachfehler entschuldigen, ich möchte nicht wissen, was bei meinem kümmerlichen Japanisch herauskommt.“, lacht er, „Ich bin glücklich, ich kann mir nicht vorstellen mit jemand anderen zu leben. Ist dein Freund auch so nett wie du?“
 

"Zum Glück ist dann wenigstens ihre Familie lieb.", lächelt Myro und wird im nächsten Moment auch ein wenig wehmütig, als er an seine eigene Familie denkt. Jeffrays Kompliment bringt ihn aber erneut zum Lächeln.

"Vielen Dank, sie sind aber auch sehr lieb. Ja, mein Freund ist unheimlich lieb, ich habe riesiges Glück mit ihm gehabt." Auch wenn sich das Wort Freund in den Augen des Jungen merkwürdig anhört, besteht kein Zweifel daran, dass sein Herr seine große Liebe ist.

„Und ist ihr Freund auch so wie sie, ich meine von der Art her?"

Der leicht traurige Zug in Myros Gesicht, als der Blonde von seiner Familie spricht, gibt ihm einen leichten Stich, erinnert ihn gerade das an Alexander. Aber bei Myros Frage und die Gedanken an seinen Freund muss er lachen.

„Nein... im Gegensatz zu mir ist er ein Draufgänger und ein unverbesserlicher Charmeur. Er schafft es mit Leichtigkeit mich um den Finger zu wickeln.“

Myro stimmt in das Lachen ein und auf dem Gesicht des Jungen erscheint ein gelöster Zug.

"Genau wie mein Herr... Freund. Ich glaube unsere Freunde haben viel gemeinsam.", schmunzelt der Junge. "Ist ihr Freund auch immer sehr lieb zu ihnen und behandelt sie immer als wären sie etwas ganz besonderes?"

„Ja... das tut er. Ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne ihn zu sein.“, antwortet Jeffray, der Gedanke an Alexander lässt ihn verträumt lächeln. „Bei deinem Freund und dir scheint es auch so zu sein, wie ich deinen Worten entnehme.“

"Ja.", lächelt Myro, "Er verwöhnt mich und macht jeden Moment zu etwas besonderem. Wenn wir zusammen kochen, fernsehen, Ausflüge unternehmen oder einfach nur zusammen sind, dann bin ich so glücklich. Darf ich fragen, wie sie sich denn kennen gelernt haben?"

„Sicher.... wir haben uns durch eine Verkehrskontrolle kennen gelernt.“, gibt der Amerikaner bereitwillig Auskunft, denn es stimmt ja... es ist eine 'Verkehrskontrolle' gewesen, nur das kann er dem Jungen nun wirklich nicht erzählen. „Du kannst auch ruhig du zu mir sagen.“

Myro nickt und fragt dann neugierig.

"Dann wurden sie...du...dann wurdet ihr beide kontrolliert?"

Die Vorstellung, das beide von einem Polizisten kontrolliert wurden ist irgendwie lustig.

Für einen Moment fragt sich der Kleine Rotschopf, wie sein Gegenüber wohl reagieren würde, wenn er ihm von seinem ersten Kennenlernen mit seinem Herrn erzählen würde. Doch diesen Gedanken schiebt er schnell zur Seite, tut die Erinnerung an die Zeit beim Händler doch viel zu weh. Stattdessen muss Myro an den Club denken, den er hin und wieder mit seinem Herrn besucht oder an die ganz besondere Art von Liebesspielchen, die sie regelmäßig abhalten. Doch er will diesen netten jungen Mann ganz sicher nicht schocken, denn dieser würde das sicher nicht verstehen.
 

„Ich wurde von ihm kontrolliert, Alexander ist Polizist musst du wissen. Ich hatte damals einen echt miesen Tag, mein damaliger Freund hatte mich einfach sitzen gelassen... mein Chef warf mich raus... ich hatte versucht mir den Frust von der Seele zu fahren und mitten in der Wildnis, traf ich auf Alexander... eine Begegnung, die mein Leben veränderte.“, berichtet Jeffray Myro, er hat dem Jungen zwar schon viel erzählt, aber die Einzelheiten dieser Begegnung behält er lieber für sich. Er kann ihm ja wohl schlecht erzählen, das ihn sein Polizist im Wald einfach so vernascht hat und er sich von ihm, einen völlig Fremden, mehr als willig hat vögeln lassen.

„Wie habt ihr euch kennen gelernt?“

„Bei mir war es damals fast ähnlich.", wählt der Fünfzehnjährige seine Worte mit versuchtem Bedacht, "Ich dachte, dass alles nur nur schrecklich wäre und dann kam mein Herr...Freund und von da an, von da an wurde alles wieder gut- genau wie bei dir."

"Ein Polizist?" kichert Myro unwillkürlich, wird bei den weiteren Erzählungen aber augenblicklich ernst.

"Aber dein neuer Freund ist doch viel lieber als der Alte oder? Und hast du mittlerweile wieder einen Job?"

Myro kann sich nicht erinnern, jemals derart offen mit jemandem geredet zu haben, der ihm im Gegenzug ein ebensolches Vertrauen entgegen bringt.
 

„Oh ja, Alexander ist das Beste was mir je passieren konnte, im Nachhinein bin ich froh, das mich mein Ex verlassen hat.“, lächelt Jeffray über die Wissbegierde des Jungen, „Ich bin jetzt Selbständig, aus diesem Grund bin ich auch in Japan, ein Pharmakonzern möchte mich für eine Werbekampagne engagieren.“ Unwillkürlich seufzt er auf, ist es doch gerade dieser Punkt, weswegen Alexander und er sich gestritten hatten, das schlimme an der Sache ist, das er abgeflogen ist ohne sich mit ihm wieder zu vertragen.

„Uh, das klingt toll- das ist bestimmt ein ganz schön großer Auftrag." Myro merkt an Jeffrays Gesicht aber auch, dass dieser nicht besonders glücklich scheint.

"Du bist traurig, weil du dann deinen Freund ziemlich lange nicht mehr sehen würdest,oder?"

„Mhm... stimmt. Wieso nennst du deinen Freund immer erst Herr?“ ist er nun seinerseits Neugierig. An der Reaktion Myros merkt er seine Indiskretion, wie kann er das auch nur Fragen? „Sorry... das geht mich wirklich nichts an.“

Bei dieser Frage des jungen Mannes zuckt Myro jedoch zusammen, wird abwechselnd blass und rot und gleichzeitig empfindet er für einen Moment Panik. Ist es möglich, dass der blonde Mann die Wahrheit erraten hat?

"Ein Sprachfehler, nur ein Sprachfehler.", setzt der kleine Rotschopf panisch an, "Kennst du das, wenn sich ein Wort erst einmal falsch eingeprägt hat und man es sich fast nicht mehr abgewöhnen kann und...und es ist ein ziemlich peinlicher Sprachfehler.", stammelt Myro und hofft, dass Jeffray ihm das so abnimmt.
 

Für einen Moment sieht der Erwachsene ihn forschend an, die Reaktion ist wirklich heftig, es muss ein merkwürdiges Verhältnis zwischen Myro und dessen Freund herrschen, aber das geht ihn nichts an und er will den Jungen nicht weiter in Verlegenheit bringen, wo er doch so lieb und offen ist.

„Das kenn ich auch, ich hab als kleiner Junge das Wort Waschmaschine nicht richtig aussprechen können, ich hab immer Waschmise gesagt... ich kriegs heute noch von meiner Mutter unter die Nase gerieben.“, geht er auf seinen gewünschten Wechsel ein. „Wir haben uns über alles unterhalten nur nicht über das, was du zuerst wissen wolltest.“

Er findet es besser, das Thema Beziehung und Partnerschaft zu beenden, sie haben beide schon zu viel voneinander erzählt. Myro lächelt und ist so dankbar für den Themenwechsel.

"Oh.. das war bei meiner Mama auch so, sie hat mir und Katie als Kinder immer versucht Irisch beizubringen und da war meist ein lustiger Fehler nach dem anderen darin und..."

"Myro!"
 

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Yuzo ließt sich gerade die Bestätigungsmail eines Deals durch und ist zufrieden.

Ryan, ein sehr guter Geschäftspartner will ihm bei einem Kundenauftrag einen Jungen vermitteln.

Einen kleinen Dunkelhäutigen, noch sehr jung und sanft. Hier in Japan nur äußerst schwer zu bekommen, für den amerikanischen Kontakt jedoch kein Problem.

Sogar vorerzogen soll der Kleine sein, Yuzo nickt anerkennend und sorgt dafür, dass am Flughafen alles glatt laufen wird.

Der Mann mit den eisgrauen Augen denkt daran, wie lange er Ryan nicht mehr persönlich gesehen hat. Viel zu lange, wenn es nach ihm geht, denn Ryan gehört zu seinen bevorzugten Handelspartnern, mit dem ihm sogar so etwas wie eine respektvolle Freundschaft verbindet.

Der amerikanische Händler ist ebenfalls klug und kalkulierend, hat seine Methode der Sklavenerziehung vor Jahren übernommen und teilt viele Gemeinsamkeiten mit ihm.

Auch wenn Ryan im Gegensatz zu ihm gerne Bordelle beliefert und in seinen Methoden nicht ganz so unbarmherzig ist.

Zumindest früher, denn seit er einen Partner an seiner Seite hat, hat sich auch das geändert.

Bereits wenige Stunden später werden die Gäste in seine Wohnräume geführt.

Yuzo hat Ryan und seine Begleiter vom Flughafen abholen und direkt mit einem bequemen Wagen zu ihm bringen lassen.

Gästezimmer sind bereits hergerichtet und einer der Privatsklaven seiner Leute eilte schon seit Stunden durch die Zimmer, um die Gäste angemessen bedienen zu können.
 

"Ryan... willkommen, es muss ewig her sein.", begrüßt Yuzo seine Geschäftspartner und Gäste.

„Yuzo, auch ich freue mich dich wieder zu sehen.“, erwidert Ryan die freundliche Begrüßung des Japaners. „Es ist bestimmt schon fünf Jahre her, das wir uns zuletzt gesehen haben. Von den Gesprächen via Webcam abgesehen.“

Im Anschluss stellt er seine Begleitung vor.

„Das ist Julio Mendoza, meine rechte Hand.“

Dieser nickt dem Händler und dessen Partner freundlich zu, hält sich sonst mehr im Hintergrund, aufmerksam beobachtet er die Menschen in ihrer Umgebung.

Der Händler hat auch Julio freundlich begrüßt, er bemerkt, dass dieser eine entfernte Ähnlichkeit mit Ricardo aufweist. Auch wenn jener eher in der Klasse Ryans und ihm und nicht der Julios spielt.
 

"In der Tat viel zu lange und fein, ich weiß nicht, um hier glücklich zu werden, braucht es schon besondere Fähigkeiten.", lacht Yuzo.

"Mein Lebenspartner und Gefährte Eden.", stellt Yuzo seinerseits seinen Partner vor.

„Schön dich kennen zu lernen, Eden. Dann bist du mit dem feinen Netz der Liebe endlich gefangen worden.“, zwinkert McConnor Yuzo zu.

Der junge Mann mit den blonden Haaren steht neben ihm, gibt wie selbstverständlich die Hand, nur das kleine Brandmuster auf seinem Unterarm, verrät einem aufmerksamen Beobachter, dass Eden noch vor wenigen Monaten einer von Yuzos Sklavenware gewesen ist, die nach einem Fluchtversuch markiert wurde.

"So, dann wollen wir uns Mal deinem kleinen Sklaven widmen."

Yuzo wendet sich dem schwarzen Jungen zu, der eingeschüchtert zwischen den Männern steht und die Szene beobachtet.

Der kleine Sklave Yukio indes hat bereits angefangen die Gäste zu bedienen und kniet im Anschluss gehorsam auf dem Boden.

„Er hat von mir ein Beruhigungsmittel für die Reise bekommen. Er ist zwar sehr gehorsam, aber wenn die Freiheit ruft, wird selbst der Sanfteste mutig.“, erklärt Ryan seinem Geschäftsfreund.
 

"Wie heißt du, Kleiner?" fragt dieser, gespannt auf eine Reaktion.

„Ich habe keinen Namen, Herr.“, flüstert der Junge schüchtern, wagt nicht seinen Blick zu heben. Seine Finger verkrampfen sich in dem Saum seines Shirts, die offensichtliche Musterung des Japaners macht ihm Angst... wie eigentlich fast alles in der letzten Zeit.

"Ich muss mich wirklich bei dir bedanken, Ryan, der Junge ist perfekt. Darf ich fragen, wie weit er mit seiner Ausbildung ist? Weiß er bereits, wann er zu knien hat, kann er massieren und bedienen und hat er schon eine sexuelle Einweisung erhalten?

Dann weiß ich gleich, was ich in seinen Ausbildungsplan mit aufnehme, doch was das wichtigste ist, dass er sanft und fügsam ist. Und das Problem mit der Freiheit lässt sich entweder mit einigen Videos oder einigen technischen Mitteln lösen."

Auch wenn er es vor dem Sklaven nicht erwähnen würde, es gibt kleine Eingriffe, mit denen ein Chip unter die Haupt implantiert oder auch versteckt in einer undurchtrennbaren Handfessel umgelegt wird, meistens ohne, dass es die Ware überhaupt mitbekommt.
 

Jetzt lacht auch Ryan. „Wie immer kommst du gleich auf den Punkt. Ich werde die Fragen mal der Reihe nach beantworten. Danke wir hatten eine angenehme Reise und am Flughafen hat alles reibungslos geklappt. Was jetzt den Jungen angeht....“, McConnor holt seinen Schlüsselbund aus der Tasche, macht den USB-Stick ab und wirft ihn Yuzo zu, der ihn geschickt auffängt. „... vier Wochen waren knapp, zumal es eine gute Woche dauerte bis er sich einigermaßen eingelebt hatte. Auf dem Stick findest du einen genauen Bericht mit weiteren Daten über den Jungen. In der Theorie weiß er über alles Bescheid, knien, massieren und bedienen klappt schon recht gut, es fehlt noch der Feinschliff. Die sexuelle Einweisung hat zwar begonnen, oral beherrscht er schon ganz passabel, aber weitergehend wurde praxisnah nichts weiter unternommen. Einmal wegen der Zeit und zum anderen auch wegen deiner Auflage ein unberührtes Exemplar haben zu wollen. Ich wollte ihn nicht überfordern und unbrauchbar machen, dazu entspricht er zu sehr, deinen Vorgaben. Aber zusammenfassend sei gesagt, bei entsprechend behutsamer Ausbildung, verspricht er ein Ausnahmesklave zu werden... er lernt sehr schnell, wenn er es ohne Angst tun kann.“

Der Amerikaner beendet seinen gerafften Bericht und wartet auf eventuelle Nachfragen Yuzos.
 

Mit der Reaktion des Jungen ist Yuzo mehr als zufrieden, schweigend lauscht er den Ausführungen des Amerikaner und meint dann.

"Ich muss sagen Ryan, das war eine Meisterleistung, der Junge ist quasi fertig. Den Feinschliff bekommt er hier, die Entjungferung will sein Herr vornehmen. Sobald er den Kleinen gesehen hat, will er ihn wahrscheinlich sofort mitnehmen und bis dahin wird er hier weiter lernen."

Der Händler wendet sich nun zu dem zitternden Jungen und streichelt ihm sanft durch die kurzen lockigen Haare.

"Sehr gut Kleiner, das war eine gute Antwort. Das Privileg, dir einen Namen auszusuchen, hat sich in deinem Fall ausschließlich dein Herr erbeten. Ich bin Master Yuzo, der blonde junge Mann ist Master Eden, du wirst uns und meine Männer immer mit Herr ansprechen und stets tun, was man dir sagt. Wenn du gehorchst und immer ein braver Sklave bist, wirst du ein schönes Leben mit einem gütigen Herrn führen. Wenn nicht...." Yuzos Stimme wird mit einem Mal hart, "…. dann wirst du dir wünschen, du hättest es nicht herausgefordert. Und nun geh mit Yukio, er wird dir alles zeigen und solange du dich gut benimmst, darfst du dich mit den anderen Privatsklaven frei im Haus bewegen. Aber erst wirst du dich bei Master Ryan bedanken, dass er dich so gut ausbilden und einweisen hat lassen. Das wird dir den späteres Leben sehr erleichtern."

Auf einen Wink des Händlers steht der zierliche japanische Sklave auf und nimmt den schwarzen Jungen sanft an der Hand.
 

"Komm.", weißt er ihn freundlich auf englisch an und drückt ihm dann eines der Tabletts mit abzuräumenden Geschirr in die Hand und führt ihn nach draußen, doch vorher bedankt sich der dunkelhäutige Junge gehorsam bei McConnor.

"Ich muss dir wirklich danken Rayn...", wendet sich Yuzo wieder an seinen Kollegen, "…. der Junge ist perfekt. Sehr sanft und fügsam, ausgezeichnet von dir eingewiesen und dazu noch eine Ausnahmeschönheit. Mit dreizehn hat er außerdem ein sehr gutes Alter. Leicht zu prägen,aber kein kleines Kind mehr. Bei seinem Herrn wird er es gut haben - dieser sammelt exotische Schönheiten.

Zwei kleine Japaner, die sich bis aufs Haar gleichen hat er schon, dazu einen zierlichen nordeuropäischen Jungen mit hellblonden Haaren und blauen Augen - dieser Kleine hier soll wahrscheinlich das Gegenstück dazu sein. Wenn er fügsam ist und mit den anderen Jungen gut auskommt, wird er ein sehr schönes Leben führen - aber zu sehr wollen wir ihn ja noch nicht verwöhnen."

Lacht Yuzo, zahlt Ryan dann auch gleich einen mehr als großzügigen Anteil aus und kommt erneut zum Geschäftlichen.

"Wie laufen die Geschäfte bei dir in den Staaten? Habt ihr es immer noch schwer euer Netzwerk zu erweitern, oder ist es einfacher geworden?"
 

Auch Ryan bedankt sich bei Yuzo für die Geschäftsbeteiligung, es fasziniert ihn immer wieder den Japaner bei der Arbeit zu sehen. Der Junge ist sogleich ruhiger geworden, zuckte aber auch sofort zusammen, als die Stimme härter wurde.

„Die Geschäfte laufen recht gut, ich bin in den letzten Jahren nach Europa expandiert, seit neuesten beliefere ich auch arabische Kunden. Einer beginnt, wie dein Kunde auch, exotische und ungewöhnliche Schönheiten zu sammeln, es ist eine Herausforderung seine Wünsche zu erfüllen. Aber er zahlt jeden Preis und behandelt seine Sklaven gut.“, erzählt Ryan offen.

"Dann gratuliere ich dir." Yuzo stößt mit seinem Geschäftsfreund aber auch mit Julio und Eden an.

„Sag mal, was machst du, wenn dich ein Kunde belügt, bzw. mit fadenscheinigen Begründungen innerhalb recht kurzer Zeit einen weiteren Sklaven kaufen will?“ Das interessiert Ryan nun doch, er ist sich noch nicht sicher, wie er mit seinem Problemkunden verfahren soll.
 

"Es kommt darauf an, was mit dem zweiten Jungen passiert ist, weißt du etwas darüber?"

Fragend betrachtet er seinen geschätzten Kollegen und Handelspartner.

„Das kann Julio beantworten, er sorgt für die Überprüfung der Kunden und für manche ist er der erste Ansprechpartner.“, verweist McConnor an den Latino.

„Der erste ist an einer heftigen Grippe gestorben, der zweite soll sich bei einem Unfall das Genick gebrochen haben. Leider konnte ich mich jetzt nicht selbst darum kümmern, da diese Reise anstand. Sobald meine Leute mehr wissen, rufen sie mich an.“, berichtet Mendoza sofort. „Bei meinen Besuchen war mir nichts befremdliches aufgefallen.“

„Wie du siehst, scheint alles in Ordnung zu sein, dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass der Kunde mich belogen hat.“, fügt Ryan hinzu.

Yuzo hört den Ausführungen ernst zu, dann rät er: "Keine weiteren Sklaven, bis die Umstände nicht geklärt sind. Nicht alle Händler halten sich daran, aber wer aus Spaß foltert und mordet kommt in unseren Kreisen auf eine schwarze Liste und die verbleibenden Sklaven werden ihm weggenommen. Wenn ein Kunde mit seinem Sklaven nicht klarkommt, biete ich manchmal Schulungen oder eine Nacherziehung für den Sklaven an. Wer aus Spaß mordet wird hingegen kategorisch gebranntmarkt - zumindest hier wird so etwas nicht geduldet, auch wenn es auch bei uns Händler gibt, die es damit nicht so genau nehmen. Aber das bleibt natürlich dir überlassen."
 

„Glaub mir, ich dulde so was ebenfalls nicht. Bisher ist dieser Fall noch nicht vorgekommen, leider gibt es in den Staaten Händler, die nur an ihrem Profit denken und wahllos die Kinder verhöckern. Sollte dieser Kunde die Jungen tatsächlich aus Spaß an der Freud gefoltert und getötet haben, wird er entsprechend bestraft, der Schwere des Leidens der Jungen angemessen.“, nickt Ryan bestätigend. „Abgesehen davon, das ich auf meinen Ruf achten muss.“

„Aber jetzt zu dir... du siehst gut aus und wenn ich Eden ansehe, scheint ihr glücklich zu sein.“, wechselt McConnor das Thema. „Betreibt ihr jetzt gemeinsam den Handel?“
 

Yuzo nickt ernst, dann mustert er seinen Gegenüber erneut mit einem kleinen Lächeln.

"Wenn du noch mehr solche Jungs wie den Kleinen hast, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass dein Ruf ausgezeichnet ist. Auch danke für das Kompliment, das kann ich wie immer nur zurückgeben. Seit Eden mein Gefährte geworden ist, muss die Arbeit hin und wieder etwas zurücktreten- das verjüngt. Er arbeitet hauptsächlich an der Erziehung der Jungen mit, mit der Beschaffung hat er dann doch nichts zu tun.

Apropos Sklaven - ist dein Kleiner aus einer intakten Familie oder einer staatlichen Einrichtung geholt- er ist ungewöhnlich fügsam und scheint für das Leben als Sklave geradezu wie gemacht."

„Dieser Junge ist... sagen wir mal... ein Beifang, ich hatte keine Bestellung für diesen Typ. Er hing die ganze Zeit mit dem eigentlichen Ziel zusammen, als du angerufen hast, hatte ich mich noch nicht entschieden was mit ihm geschehen soll. Die nachträglichen Erkundigungen ergaben, das er aus einer intakten Familie kommt... wie all meine Ware. Wie ich schon sagte, gehört er nicht zu den mutigsten, etwas Druck und er fügt sich... zu viel und er bricht.“, berichtet Ryan. „Aber ich muss dir ja nicht sagen, dass auch der Sanfteste sich irgendwann gegen zu viel Härte auflehnt.“

Yuzo nickt erneut mehr als anerkennend:

"Aus einer intakten Familie und dann noch fügsam im Charakter. Du hast mir da einen kleinen Diamanten geliefert, Rayn."

Auch dessen nächsten Worten stimmt er vorbehaltlos zu, sieht er das doch ebenso.

Er hat durch die Haussklaven sogar einen kleinen Vorteil, indem er die Gehorsamen aus seinem Warensortiment in seinem Haus mitlaufen und gleichzeitig auch lernen lassen kann.

Wie gerade den niedlichen schwarzen Jungen, der von Yukio eingewiesen und getröstet werden wird. Der kleine Sklave wird diesem erst dreizehnjährigen Jungen zeigen, wie man im Alltag kocht bedient und gehorcht- ihm aber auch etwas von seinem recht glücklichen Leben bei seinem Herrn erzählen, bei dem er gerne ist und von dem er auch Zärtlichkeiten erhält.

Es wird außerdem genug Zeit für ein Spiel oder ein gemütliches Gespräch bleiben, außerdem ist Yukio trotz des starken Stotterns ein kleiner Meister darin, verängstigte neue Jungen zu trösten.
 

McConnor reibt sich die Stirn und massiert sich selbst die Nackenpartie ein wenig.

„Yuzo, sei mir nicht böse, aber mir sitzt der Flug noch in den Knochen. In welchem Hotel hast du für uns gebucht?“ fragt er ein wenig müde. Er braucht sich vor dem Japaner nicht verstellen, erstens würde dieser es sowieso sofort merken und zum zweiten kennen sie einander gut genug um das nicht gleich als Schwäche auszulegen. Ein schneller Blick zu Mendoza sagt ihm, das auch der sonst so zähe Latino mit sich zu kämpfen hat.

"Entschuldige Ryan." Die Worte des anderen Händlers holen Yuzo zurück in die Wirklichkeit, "Bitte entschuldige meine Unhöflichkeit, ich denke wieder nur ans Geschäft. Ich habe euch beide Zimmer in meinem Haus herrichten lassen und würde mich freuen, wenn ihr unsere Gäste wärt- wenn du es vorziehst, kann ich euch aber auch in ein Hotel einmieten. Hier könnte euch Yukio bedienen, mein Haus ist euer Haus und wenn ihr außerdem Interesse habt- ich habe noch einen kleinen Kategorie -Zwei-Sklaven, der nicht mehr jungfräulich, aber sehr willig und gehorsam ist.

Wenn ihr möchtet, könnt ihr ihn euch jederzeit auf das Zimmer kommen lassen. Und selbstverständlich kann ich euch auch andere Gesellschaft besorgen, wenn euch der Sinn danach steht."
 

„Danke für dein Angebot, wir nehmen deine Gastfreundschaft sehr gerne an.“, erwidert McConnor und erhebt sich, „Ich für meinen Teil brauche heute keine Gesellschaft mehr. Aber ich komme gerne darauf zurück.“

Er wirft einen Blick zu Julio, der sich ebenfalls zurückziehen will, er ist zwar müde, aber so ein wenig Entspannung vor dem Schlafen wäre nicht schlecht.

„Auch ich bedanke mich für dein Angebot und mir kannst du den Sklaven gern aufs Zimmer schicken.“, bedankt sich auch der Latino bei Yuzo lächelnd.

„Man, Julio, dein Schwanz ist noch mal dein Ende.“, prophezeit Ryan kopfschüttelnd seinem Mitarbeiter.

„Ach es gibt Schlimmeres, als beim Fick zu sterben.“, wiegelt Mendoza grinsend ab.
 

Yuzo grinst ebenfalls kurz, verabschiedet sich dann von den beiden und wünscht eine gute Erholung. Sobald sie Hunger haben, können sie über das Zimmertelefon direkt etwas in ihre Räume bestellen und verschiedene Kleinigkeiten befinden sich bereits auf den luxuriösen Hotelzimmern ähnlichen Unterkünften.

Yuzo lässt Kuni rufen und schickt ihn dann zu Julio, vergisst aber nicht, eine Andeutung einzubauen, dass der Besuch möglicherweise die härtere Art zu lieben bevorzugt.

Zumindest so, wie Yuzo die rechte Hand Ryans einschätzt.

Als Kuni von einem von Yuzos Leuten gerufen wird, kniet er in der geöffneten Zelle eines anderen Sklaven und massiert diesem gerade den Rücken.

Der bildschöne, sehr zierliche Siebzehnjährige springt augenblicklich auf .

Der Junge mit den hohen Mandelaugen hat keine Angst vor dem was er tun soll oder dass der Mann, den er bedienen soll, ihm weh tun könnte.
 


 


 

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Das war der erste Streich... wie hat es euch gefallen?

Immer her mit eurer Meinung.^^

Ist nicht viel passiert, aber genießt die Ruhe, sobald Jeffray zu Hause ist, gehts rund.^^

bis zum nächsten Mal
 

eure night-blue-dragon

In Japan, Teil 2

Hallo alle zusammen *wink*
 

danke für eure Kommis *Kekse für alle ausgeb*
 

Hier noch mal die Links zu  me-luna FF's
 

Myro - Ricardo

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/334882/248736/
 

Yuzo - Eden

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/favoriten/334882/242208/
 

Offenbar hat euch gefallen, was wir fabriziert haben, es ist wirklich sehr interessant wie jede von uns das umgesetzt hat.^^
 

Ich will nicht lange rumreden... viel Vergnügen mit dem zweiten Teil.^^
 

glg eure night-blue-dragon
 

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Kapitel 15

Japan, Teil 2
 


 


 

Kuni hat eine Weile auf der Straße und zuvor bei Pflegefamilien gelebt, von daher weiß er was Schmerz bedeutet. Die Lehre nicht geliebt, sondern nur benutzt zu werden, lässt ihn schon früh von zu Hause weglaufen.

Auf der Straße hat er sich eine Zeit lang als Stricher durchgeschlagen und gelernt, wie man einen Kunden möglichst schnell und schmerzfrei befriedigt.

Yuzos Leute hingegen haben ihm sehr gründlich gezeigt, wie man dem Anderen ein unvergessliches Erlebnis beschert. Kuni ist dem Händler dankbar, dass er ihn verkauft, obwohl er nicht makellos ist und ihn nicht an einen anderen Händler verscherbelt hat.

Weiß der Teenager doch, dass er nicht den Anforderungen von Yuzos sonstiger Ware entspricht.

Er ist zwar ebenso schön wie die anderen Jungen, doch kommt er von der Straße, ist nicht mehr jungfräulich und sein Rücken ziert ein großes, leicht schief gestochenes Tattoo. Breite Narben auf seinen Unterarmen zeugen von seiner Zeit als Straßenjunge, als er mit dem Schmerz und der Angst nicht anders umgehen konnte, als durch ritzen.

Doch Yuzo hat ihm versprochen, ihn so lange zu behalten, bis er einen lieben Herrn für ihn gefunden hat. Jemand, der ihn mag und der ihm ein Zuhause geben möchte. Und so strengt er sich im Gegenzug an, hilft in Yuzos Haus mit wo er kann. Inzwischen hat er verschiedene Arten von Massagen gelernt, die er mittlerweile sehr gut beherrscht, und hat sich zum perfekten Liebesdiener ausbilden lassen.

Seine Fähigkeiten mit dem Mund zu verwöhnen, sollen sehr gut sein, wie ihn Yuzos Männer gelegentlich loben und er ist sogar in einigen SM Praktiken unterwiesen.

Weshalb er auch ein dünnes schwarzes Lederband trägt, das mehrfach um seinen Hals gewickelt ist.

Kuni duscht sich eilig und betritt wenige Minuten später mit einem Tablett mit verschiedenen Ölen das Zimmer Julios, nachdem er geklopft hat.
 

In der Zwischenzeit hat sich Julio geduscht, etwas von dem Obst gegessen, das er auf dem Zimmer vorgefunden hat. In einen bequemen Bademantel gehüllt, sitzt er auf dem Bett und wartet auf den angekündigten Sklaven, der kurz darauf erscheint.

„Ihr habt einen Wunsch, Herr? Womit darf ich euch dienen, möchtet ihr auf eine Weise entspannen?" Der Junge kniet sich auf den Boden, neben den kräftigen Südländer und sieht diesen unter gesenkten Augenlidern an.

Offen mustert der Latino den schlanken Sklaven zu seinen Füßen, er ist neugierig, ob dieser das hält was Yuzo versprochen hat.

Auch wenn es sein Job ist sich um die Ware, manchmal auch um deren Erziehung zu kümmern. Privat hat er sich nie die Mühe gemacht sich mit Sklaven zu befassen, jedenfalls nicht auf diese Art. Er bevorzugt es, sich einen völlig unbedarften Mann für seine Zwecke zu suchen. In der Regel findet er sich im 'Last Chance' oder im Club 'Amber', es reizt ihn sein 'Opfer' zu verführen und diesem nach und nach die harte Seite des Sex zu zeigen. So wie bei Chester, nur mit dem kleinen Unterschied, das dieser ein Professioneller ist, der bis zu einem gewissen Grad eindeutig Spaß am Sex hat und verteufelt gut darin ist.

„Den habe ich, massiere mir den Rücken.“, ordnet Julio an, steht auf, zieht den Bademantel aus und legt sich bäuchlings auf das Bett.

„Ja Herr, sehr gerne."
 

Kuni überlegt kurz, was der kräftige Latino mit der dominanten Ausstrahlung gerne möchte, dann entscheidet er sich für eine Mischung aus lockerndem Kneten und anschließendem entspannendem Streicheln.

Zunächst einmal wärmt der Junge dazu das Duftöl an, eine dezente, erfrischende Mischung, tropft dieses auf Julios Rücken und streicht es in kreisenden Bewegungen ein. Dann beginnt er mit den Fingerkuppen die angespannten Muskeln zu lockern, knetet, und übt schließlich sanften Druck mit den Handballen aus. Kuni hat reichlich Übung und er achtet auf die Zeichen seines Gegenübers.

Nachdem er den Mann gewissenhaft lockernd massiert hat, wechselt er zu einer streichelnden, tippenden Technik, die sich gegen Ende an der Wirbelsäule und dem Nacken entlang zieht und leicht stimulierende Reize ausübt.

Mendoza genießt die Massage, der Junge ist wirklich gut darin, fast hätte er angefangen zu Schnurren... aber nur fast.
 

„Ich hoffe, ihr wart zufrieden Herr. Wünscht ihr noch andere Körperteile massiert zu bekommen?" kommt es sanft von dem zierlichen Sklaven.

Kuni hofft, dass es seinem Gegenüber gefallen - und mehr noch - diesen ein wenig erregt hat.

Denn schließlich ist er nicht nur zum massieren gekommen und würde vor seinem Herrn wie ein Versager dastehen, wenn Julio ihn nach der Massage einfach wieder wegschickt.

„Das war ganz passabel.“, meint Julio reserviert, dreht sich auf den Rücken und setzt sich gegen das Kopfende des Bettes. „Wie du siehst, braucht dieses Körperteil ebenfalls eine Massage.“, er deutet dabei auf seine Mitte. „Streng dich an.“

Der zierliche Sklave zuckt bei den kalten Worten seines Gegenübers beinahe zusammen. Ist er etwa nicht gut genug gewesen?

Kuni nimmt sich vor, den Mann dieses Mal ganz sicher zufrieden zu stellen.

"Ja Herr.", der Blick aus den Augen des zierlichen Sklaven ist demütig und gleichzeitig liegt eine scheinbar unschuldige Neugierde darin.

Sanft beginnt er mit eingeölten Fingern äußerst gekonnt das große Glied und die Hoden des Mannes zu massieren und setzt kurz darauf den weichen Mund ein.

Die Lippen des jungen Sklaven umspielen die Spitze, saugen an dieser, umkreisen sie mit der Zunge- bis Kuni die große Erregung schließlich Stück für Stück bis tief in den Rachen nimmt.

Der junge Sklave hat hier eine eigene Technik - massieren des Gliedes mit seinen Rachenmuskeln, hierzu führt er fleißige Schluckbewegungen aus und streichelt mit seiner Hand derweil die Hoden.
 

Die braunen Augen des Latinos lassen den Jungen nicht aus den Augen, dessen Blick hat ein gewisses etwas, das muss er zugeben, von den geschickten Händen und Mund mal ganz abgesehen. Sein Blut kommt mehr und mehr in Wallung, so hat er das bisher noch nicht erlebt und das will was heißen.

„Gar nicht mal so übel.“, bricht er die Stille, seine Stimme ist leicht belegt.

Kuni keucht leise, während ansonsten nur die kleinen Schmatz und Sauggeräusche des Jungen die Stille leise durchdringen.

Langsam lässt er das Glied aus seinem Mund gleiten und sieht Julio dabei mit großen Augen an.

„Danke Herr, wünscht ihr...", bei diesen Worten kost der zierliche Japaner die pralle Spitze mit der Zunge, „... dass ich auf diese Weise fortfahre oder wünscht ihr etwas anderes?"

„Ich will beides.“, grinst Julio anzüglich.

In seinen Augen steht die Begierde deutlich geschrieben, er ist neugierig wie viel der Junge aushalten wird.

„Ja, Herr, wie ihr befiehlt."

Wieder ein demütiger, aber gleichzeitig auch neugierig-lustvoller Blick, dann greift der Junge zu einem der tropfenförmigen Ölfläschchen.

Julio direkt in die Augen sehend betupft er seine Hände zunächst mit Öl, kauerte sich dann auf alle Viere, zieht die Beine unter der Brust an und beginnt sich dann mit dem verschlossenen Ölfläschchen zu weiten.

Dabei hält er den Augenkontakt mit Julio, sieht diesen direkt an und beginnt dann erneut genüsslich an dem harten Glied zu saugen. Signalisierte dem Mann damit, das er für beide Spielarten willig ist.

Mendoza kommt nicht umhin, das mehr als erregend zu finden, seine Atmung wird etwas schneller, fahrig huscht seine Zunge über seine Lippen. Der Junge ist verdammt gut, das muss er wirklich zugeben, fast so gut wie Chester. Aber er hat keine Lust mehr still zu halten, er beginnt sein Becken gegen Kuni zu bewegen, mal sehen wie dieser Sklave damit fertig wird.
 

Kuni wimmert leise, da diese Position seinen Rachen und Kiefer doch ziemlich beansprucht.

Noch immer stimuliert der Junge seinen Eingang mit einer Hand und dem Ölfläschchen, während er mit der anderen Julios Hoden knetet und das Gleichgewicht beim mitgehen hält.

Trotz des Drucks schafft es der Junge nicht zu würgen und den Takt zu halten, stetig massieren seine Rachenmuskeln die große Erregung. Kunis Augen, die sich langsam mit Tränen füllen, sehen noch immer in die des Mannes. Lassen die Anstrengung, die leichte Qual aber auch Lust und Genuss offen erkennen.

„Hast du etwa Probleme?“ fragt der Latino lauernd, doch schwingt in seiner Stimme deutlich die Erregung mit, die in ihm herrscht. Dieser Anblick des etwas leidenden und doch auch so offen die Qual genießenden Jungen, bringt ihn seinem ersten Orgasmus mit riesen Schritten entgegen. Aber noch gestattet er sich nicht, diesem Gefühl nachzugeben, er will das hier bis zum letzten auskosten.
 

Kuni sieht den kräftigen Latino noch immer ergeben an und wimmert nur leise. Julios Glied steckt ihm tief im Rachen und stopfte ihm so gründlich den Mund, dass er kein vernünftiges Wort mehr sagen kann.

Es herausnehmen will er nicht und so wie Julios Körper bereits reagiert, will dieser es ebenfalls nicht. Und so saugt der junge Sklave nur weiter, sieht den Mann erneut mit dieser Mischung aus Qual und Lust an- und streckt wie verlangend seinen Po einen kleines Stückchen höher.

In diesem steckt noch immer das Olfläschchen. Kuni weiß, dass es weh tun wird, wenn Julios große Erregung ihn aufspießt und doch wünscht er sich genau dies... nicht nur aus Pflichtgefühl.

Keuchend erwidert Julio den Blick des Jungen, doch entwischt dem Latino das ein und andere Stöhnen, es fällt ihm schwer die Augen aufzuhalten, aber er will diesen Sklaven die ganze Zeit über beobachten. Schließlich wird es für Kuni bedrohlich, sein Gesicht verfärbt sich zu einem ungesunden Rotton. Mendoza erlöst sich und den Jungen gleichermaßen, kehlig aufstöhnend gestattet er sich zu kommen, heiß spritzt sein Samen in den Schlund Kunis.

Kunis Rachen schmerzt, er bekommt immer schlechter Luft und mit jeder Bewegung fällt es dem jungen Sklaven schwerer den Takt zu halten- und doch denkt er nicht daran, aufzugeben.

Er will diesen Mann, der sein kurzfristiger Herr ist, zufrieden stellen, will diesem ein schönes Erlebnis bereiten und Erfüllung schenken. Allein dieser Gedanken erregt den jungen Sklaven leicht und der Blick, den der Südamerikaner hält, bringt seine eigene Erregung zum pochen.

Noch ein bisschen...noch ein bisschen....Den Samen des Mannes nimmt der Junge wie eine Erlösung wahr.

Gehorsam schluckt er, auch wenn das Sperma seinem wunden Hals kaum Linderung verschafft und japst dann erleichtert nach Luft.

„Danke, Herr.", mit zitternder Stimme sieht der junge Sklave den Mann unentwegt an, bereit, sich auch weiterhin die größte Mühe zu geben.
 

Eigentlich hat der Latino es nicht vorgehabt, aber nun tut er es doch, er beugt sich vor, packt den Sklaven fest und doch auch sanft am Kinn und küsst ihn. Irgendwie mag er diesen Jungen, der im Grunde genommen, wie ein ungeliebtes Kind auf eine gute Zukunft hofft.

Kuni sieht den Arm des charismatischen Mannes auf ihn zukommen und zuckt kurz zusammen, dann aber spürt er den feurigen Kuss. So sanft und bestimmend, löst er ein warmes Kribbeln in dem Jungen aus. Kuni schließt die Augen und seufzt genießend.

„Danke Herr.", haucht er nach dem Kuss.

Der junge Sklave hat schon viele Männer befriedigt, aber auf diese Weise geküsst zu werden, lässt seine Wangen verlegen rot leuchten. Es fühlt sich für einen Moment beinahe so an, als hätte ihn sein Gegenüber ein klein wenig gern.

„Gute Arbeit muss belohnt werden.“, lächelt Julio ihn an. „Aber lass dir das nicht zu Kopf steigen.“ Dann lehnt er sich wieder zurück, er hat noch nicht genug und so wie der Junge aussieht, will er auch mehr als nur den Blow-Job. „Dann zeig mal, wie du mich scharf machen willst.“, fordert er von dem Sklaven.

„Ja, Herr, wie ihr wünscht.", kommt es demütig von dem Teenager.

Kuni kann nicht sagen wieso, doch der Kuss des Mannes hat ihn in seinem Inneren empfindsamer werden lassen und dessen Lächeln berührt ihn- etwas, das ihm normalerweise nicht passiert.

Vorsichtig zieht er das Fläschchen aus seinem Eingang und krabbelt dann sanft näher.

Die Zunge Kunis streicht hauchzart über die Halsbeuge des Mannes, während die Zähne abwechselnd sanft den Hals entlang knabbern, hinunter zu den Brustwarzen.

Die Erregung des jungen Sklaven steht dabei hart ab, der noch immer fragende Blicke zu dem Latino wirft.

„Darf ich, Herr?" fragt er scheu, bevor er sich seine Aufmerksamkeit den Brustwarzen Julios widmen traut.

Julio nickt, es ist schon ungewöhnlich für ihn, so passiv zu sein, aber eine Weile will er das noch genießen, bevor er aktiv wird.

„Ich sag dir schon, wann du aufhören sollst.“, fasst Mendoza seinen Wunsch in Worte.

„Ja Herr.", nickt der Sklave gehorsam.

Er sieht den Mann aus lasziven Augen heraus an, bevor er seine Lippen sanft auf die Brustwarzen senkt, diese mit seinen Lippen umschließt, an ihnen saugt und schließlich geschickt an ihnen knabbert.

Seinen Schoß mit seiner eigenen Erektion reibt der junge Sklave dabei anregend und geschickt über die Hüften des Mannes, kost diesen und gibt ihm zu verstehen, wie sehr ihm das gerade gefällt.

Das zeigt langsam Wirkung, es wundert Julio selbst, das er dass so genießt. Wie von selbst streicheln seine Hände über die Haut des Jungen, kratzen mit sanften Druck über dessen Schulterblätter. Die Härte Kunis glüht förmlich auf Mendozas Haut und leises Stöhnen entweicht seinen Lippen.

Der Junge genießt das Streicheln und fährt in seinen Bemühungen fort.

Sanft lässt er seinen Hüfte kreisen, berührt mit seiner Erregung die wieder erstarkte Julios und lässt die Spitze von dessen Erregung hin und wieder wie versehentlich an seinen Eingang stubsen.
 

Jetzt wird Julio aktiv, er greift Kunis Arme und dreht sich mit ihm, so das der Junge unter ihm liegt.

„Du kannst es wohl gar nicht abwarten, meinen Schwanz zu spüren?“ fragt er kühl, aber mit deutlicher Erregung in der Stimme. Begierig sieht er den zierlichen Teenager an, seine Hand streicht fordernd von dem hübschen Gesicht zum Hals. Dort wickelt er das Lederband um seine Faust, dreht die Hand ein, so dass dieses ein wenig schnürt, dann lässt er es wieder los.

„Heute nicht, ein anderes Mal.“

"Ja, Herr.", seufzt Kuni lustvoll, streckt sich der fordernden Hand entgegen, keucht, als der kräftig Mann ihm mit seinem Lederband ein Stück weit die Luft abschnürt, stöhnt dann in Erwartung auf das kommende lustvoll - und reißt entsetzt die Augen auf.

Mit einem Schlag wird ihm klar, dass er es vollständig falsch angegangen hat und dafür hätte sich der Junge einfach nur ohrfeigen können.

Wie hat er nur annehmen können, sein Gegenüber schätzt diese Art von Initiative?! Hat er doch den Hinweis bekommen... ließ Julios ganzes Wesen einen eher dominanten Part, wenn nicht sogar einen SM Master erkennen.

„Verzeiht mein schlechtes Benehmen, Herr.", der Junge zittert leicht, „Habt ihr einen Wunsch, um auszugleichen, dass ich euch die Lust genommen habe?"

„Du hast Glück, das ich von der Reise müde bin.“, erwidert der Latino weiterhin kühl, unbestritten findet er den Anblick des Sklaven mehr als anregend, er lässt das Lederband los, streicht hauchzart über die Haut bis zu den Brustwarzen, die er sofort im Wechsel intensiver reizt. „Ich will deine Lust hören und wage es nicht mir etwas vorzuspielen, das höre ich sofort.“

"Ahhh", der Satz des Südländers geht mit dem Stöhnen des Jungen einher, das dieser angesichts der so gefühlvoll gereizten Knospen einfach nicht mehr unterdrücken kann.

„Ja, Herr, was immer ihr befiehlt.", gibt Kuni zu verstehen, das er der Forderung nachkommt.

Bald schon windet er sich unter den kundigen Händen und streckt sein Becken nach oben, ohne es überhaupt richtig zu merken.

"Gut Herr....so gut...", stöhnt der zierliche Sklave.

Der Junge macht ihn wirklich heiß, es ist echte Lust die er zu hören bekommt. Kuni ist wahrhaft gut in seinem Tun, aber ein bisschen Strafe muss schon sein. Kurz entschlossen nimmt Julio das schwarze Band vom Hals seines willigen Sklaven, kniet sich hin und hält ihm dieses vor die Nase.

„Du weißt, was du zu tun hast, damit du nicht vorzeitig kommst!?“ es ist mehr eine Feststellung als eine Frage.

„Ja, Master.", nickt Kuni.

Mit lustverschleierten Augen sieht Kuni den Mann willig und so demütig an- ohne sich recht bewusst zu werden, dass er diesmal die richtige Anrede für Julio gewählt hat.

Den Hals des Sklaven zieren noch immer leichte rote Abdrücke von dem Zug des Mannes und augenblicklich nimmt der Siebzehnjährige das Band.

Julio geradezu bettelnd ansehend, spreizt er leicht die Beine, schnürt es sich um Hoden und Glied, wickelt es mehrmals so eng um seine Erregung, dass er wimmert und umschlingt schließlich hart die pralle Eichel an deren Ende er das Band zu einer Schleife bindet.

Mit demütig gesenktem Kopf und eingeschnürtem Glied steht er nun vor Julio und wartet gehorsam auf weitere Befehle.
 

Der Latino weiß, das die Schnürung perfekt ist, dennoch umfasst er prüfend die gewickelte Erektion des Teenagers, kneift mit sanften Druck die Eichel und massiert mit der selben Intensität den abgebundenen Hoden.

„Wenn man dich erinnert, bist du recht folgsam... ich bin mit der Schnürung soweit zufrieden.“, nickt Julio, lässt das Glied Kunis los, packt wieder dessen Kiefer und fordert sich erneut einen Kuss ein. Doch kann er es nicht mehr abwarten diesen Sklaven zu nehmen, er bricht den Kuss.

„Auf alle Viere.“, verlangt er nun von dem zierlichen Jungen.

Der sanfte Kniff in seine bereits feuchte Eichel, lässt Kuni vor Lust leise aufschreien und die Finger um seine Hoden treiben ihn in noch weitere Höhen.

Der zierliche Sklave, weiß, dass er jedem Mann Lust bereiten muss, wenn es sein Herr anordnet- doch bei dem Lateinamerikaner ist es so unendlich anders.

Dieser ist erfahren, geschickt, gutaussehend und so dominant, dass Kuni bereits ein einziger Blick von Julio eine Gänsehaut zaubert, er ihm endlos dankbar ist, dass er ihn berührt und ihn diese Dinge fühlen lässt... ihn derart lustvoll unterwirft.

Erneut ein fordernder Kuss, der Kuni erbeben lässt, doch dessen Stöhnen wird von Julios erfahrener Zunge, der die Mundhöhle des zierlichen Sklaven erbarmungslos plündert, unterdrückt.

„Ja, Herr.", kommt der Teenager zitternd der Anweisung augenblicklich nach und spürt seine abgeschnürte Erregung heftigst pochen.
 

„Entscheide dich, wie du mich anreden willst...Herr oder Master.“, kritisiert Julio ein wenig amüsiert. Mit seinem Finger fährt er die Linie der Wirbelsäule nach, bis hinunter zu dem so willig präsentierten Anus. Begierig leckt Mendoza über seine Lippen, das Erbeben des zierlichen Körpers unter seinen Berührungen, lässt sein Verlangen wachsen. Leicht drückt er den dunklen Muskelring, sieht auch die kleinen Vernarbungen um diesen... der Junge muss wirklich eine Menge durchgemacht haben. Julio rückt etwas dichter an Kuni heran, reibt seinen Penis an dessen Eingang.

"Verzeiht Herr...ahhhhh..."

Die Finger Julios sind so geschickt und reizten den zierlichen Körper durch jede noch so kleine Bewegung. Willig streckt der zierliche Sklave dem Mann seinen Po entgegen und stöhnt als seine Rosette gereizt wird, nur um unter dem Druck von Julios erstarktem Glied zu wimmern.

Kein weg zucken, keine Furcht - selbst die schlechten Erinnerung an frühere Vergewaltigungen haben keinen Platz in Kunis Kopf.

"Bitte Herr....", wimmert der Junge, ohne es recht steuern zu können.

Mendoza kann und will sich nicht mehr zurück halten, hätte er einen Erwachsenen vor sich würde er sich mit einem Stoß in den Körper treiben, aber für diesen Jungen wäre das sehr fatal. Julio mag kalt und skrupellos sein, doch Kuni fördert eine ganz andere Seite von ihm zu Tage.

„Entspann dich und atme ruhig weiter.“, empfiehlt er ihm.

Als Kuni nickt, drückt er sich langsam durch den Muskelring, seine Hände greifen fest die Hüften des jungen Sklaven, sodass dieser nicht weg zucken kann... der Latino achtet auf jede Regung Kunis.
 

Der Mann achtet auf ihn und dringt nur langsam in ihn ein.

Kuni bekommt eine Gänsehaut als er die fürsorglichen Worte Julios hört, ist er doch von seinem bisherigen Leben anderes gewohnt.

Selbst Yuzos Männer haben ihn darauf trainiert zu befriedigen- und mit möglichst wenig Vorbereitung Lust verschaffen zu können.

Leicht zittert der Junge diesmal, als er die Zeit bekommt sich an das Eindringen zu gewöhnen und gleichzeitig fest gehalten wird.

Die intensiven Gefühle bringen den schmalen Körper zum Beben.

"Herr..." Kuni stöhnt hell und geradezu leidenschaftlich auf.

Als sich Julio ganz in dem Jungen versenkt hat, beugt er sich vor, stützt sich mit einem Arm ab, der Andere umschlingt den zierlichen Körper, reizt dessen Brustwarzen und Julio beißt ihm sachte in den Nacken.

„So ist es richtig.“, lobt er Kuni.

Er gibt ihm Zeit sich ganz an die große Erregung zu gewöhnen, während er wartet wandert seine Hand hinunter zu Kunis geschnürter Erektion. Bestimmend und doch auch sanft knetet er dessen Eichel, den Schaft und auch den Hoden.

Kuni stöhnt haltlos und erschauert.

Noch immer kniet der zierliche Sklave gehorsam auf allen Vieren und gibt sich jeder Berührung Julios hin.

Sein enger Darm zuckt und massierte die harte Erregung wie von selbst, während Kunis abgeschnürtes Glied wild pocht.

"Herr...Herr...." Der zierliche Sklave streckt sich jeder der kleinen Berührungen geradezu entgegen und wünscht sich bereits jetzt Erlösung.

Schließlich ist Julio sicher, das Kuni sich genug an ihn gewöhnt hat, er richtet sich wieder auf, kratzt über den Rücken des Jungen, packt erneut dessen Hüften und beginnt sich leicht zu bewegen. Erregtes Stöhnen entweicht seinem Mund, Kuni umschließt ihn so heiß und eng, das es ihn fast den Verstand raubt.

"Ahhhh Herr...Herr...danke Herr..."

Der zierliche Sklave versucht den Bewegungen augenblicklich entgegen zu kommen und kann schier gar nicht glauben, wie intensiv die sanften Stöße Julios sind. Auch von dem auf dem Rücken kratzen spricht die pure Dominanz.

Der Junge erlebt so intensive Gefühle, dass er dem Mann einfach nur danken möchte.

Der Latino liebt es seinen Sexpartner an dessen Grenze zu treiben und wenn es geht noch darüber hinaus... so auch hier. Auch wenn er bisher sehr Rücksichtsvoll gegenüber dem Sklaven gewesen ist, ändert sich nichts an dieser 'Marotte'... zügig steigert er nach einer Weile sein Tempo, verändert minimal seine Stellung und reizt nun die Prostata des Jungen.

Der zierliche Sklave zittert und zuckt unter der Belastung und kann sich immer schwerer auf allen Vieren halten.

Der Latino treibt ihn gnadenlos an seine Grenzen und Kuni kann sich nicht daran erinnern, wann der Sex das letzte Mal derart lustvoll und fordernd war.

"Gnade Herr.", bettelt der Junge, dessen eingeschnürte Erregung immer stärker pocht, während er unter jedem der kleinen Stöße leise aufschreit.
 

„Hast du sie dir denn verdient?“ keucht Julio mühsam beherrscht.

"Nein, Herr." Obwohl der zierliche Sklave stark zittert und von einer feinen Schweißschicht überzogen ist, gibt er selbst jetzt die richtige Antwort.

Mendoza hat nun wirklich schon sehr viel Sex gehabt, guten, mittelmäßigen und auch schlechten, doch dieser hier gehört mit zu wenigen sehr guten. Das hat er dem Jungen nicht wirklich zugetraut, dieser hält sich echt tapfer, aber noch ist Julio nicht zufrieden. Er zieht sich aus der Enge heraus.

„Dreh dich um.“, fordert er knapp.

Kuni hält den Rythmus, verschafft durch seine zuckende Rosette und die Muskeln in seinem Inneren Julio ebenfalls hohen Genuss.

Mit zitternden Beinen steht der Junge schließlich mit dem Gesicht zu Julios Erregung, seinen Blick stur auf diese gerichtet.

Mendoza legt sich auf den Rücken, seinen Blick unverwandt auf Kuni gerichtet.

„Reite mich.“, befiehlt er nun.

Er weiß, das der junge Sklave bald am Ende ist, er zitterte jetzt schon stark, der Ritt, den er fordert wird dessen Kräfte noch mal richtig fordern. Der geschnürte Penis ist schon recht dunkel und zuckt doch auch in Erwartung baldiger Erlösung.

"Ja Herr."

Kuni kann sich kaum noch bewegen und seine eingeschnürte Erregung tut in der Zwischenzeit bereits richtig weh. Gleichzeitig funkelt in dem devoten Blick des Jungen die pure Erregung- vermischt mit deutlichen Anzeichen von Dankbarkeit.

Trotz des Zitterns schafft es der Junge, sich anmutig auf die erstaunlich große und harte Erregung sinken zu lassen.

"Herr....ahhh", stöhnt Kuni voller Lust, verweilt kurz in dieser Position und beginnt dann sich zu bewegen.

Hart und voller Leidenschaft reitet der zierliche Sklave auf der großen Erregung, lässt sich immer wieder genussvoll auf diese fallen und ignoriert seinen eigenen, immer stärker werdenden Druck.

Konzentriert sich ganz auf seine Lust und reitet weiter, obwohl seine abgebundenen Erregung ihm bereits die ersten Tränen in die Augen treibt.
 

Der Latino kann nicht anders, stöhnt immer wieder lustvoll auf, erneut greifen seine Hände fest die Hüften des Jungen, gibt ihm so ein wenig mehr halt, dirigiert ihn gleichzeitig soweit, das der Lustpunkt wieder gereizt wird. Dem lüsternen Blick Julios entgeht nichts und er ist erfahren genug um zu erkennen, wann der Junge am Ende ist. Hart kommt er Kuni entgegen, treibt sich so tief es geht in den zierlichen Körper.

„Soll ich dich erlösen?“ schafft er es, die kurze Frage autoritär klingen zu lassen.

Der Latino dominiert den zierlichen Sklaven selbst aus dieser Position heraus- und bringt Kuni damit endgültig an seine Grenzen.

Der zierliche Sklave schreit, zuckt und zittert, während sein Körper wie von selbst immer wieder mit seinem besonderen Punkt gegen das Glied, das ihn so hart aufspießt, drückt.

"Ahhhh... Herr..."

Das ganze ist so intensiv, dass der gesamte Körper des jungen Sklaven unzählige Reize abzugeben scheint.

"Bitte Herr, erlöst mich.", fleht der Teenager, Tränen laufen dem zierlichen Sklaven bereits über die Wangen, der immer stärker zittert.

Das ist das was der Latino sehen und hören will, er steht kurz davor selbst zu kommen, aber erst der Sklave. Die Hände von den Hüften nehmend, packt er nun das malträtierte Glied des Jungen, streicht fordernd über die pralle Spitze, knetet sie noch mal, bevor er die Schleife löst und das Band von Penis und Hoden entfernt.

„Komm, mein junger Sklave, komm für mich.“, gibt er Kuni die Erlaubnis.
 

An der Hüfte noch dichter auf das harte Glied gedrückt, fühlt Kuni Julios Hände auf seiner Erregung. Schreit unter der weiteren, intensiven Reizung nun geradezu gequält auf, sein Glied zuckt gleichzeitig und kommt in genau diesem Moment mit einem sehr lang gezogenen Schrei, als der Latino ihm die Erlaubnis gibt.

"Ahhhhhh."

Kunis Darm zieht sich aufs heftigste zusammen, die Hände des Jungen klammern sich halt-suchend an Julio während aus den schönen Augen Tränen schießen. In diesem Moment reißt Kuni den großen Latino mit über die Klippe, kehlig keucht er seine Erlösung hinaus und ergießt sich in dem schmächtigen Körper, der ihm einen sehr intensiven Orgasmus beschert. Er gibt diesem aber solange Halt bis der Junge einfach zur Seite kippt, für einige Momente bleibt auch Julio nach Atem ringend liegen.

Und auch wenn er damit alle Regeln missachtet- am Ende fällt Kuni einfach nur noch erschöpft auf das Laken und hat für den Moment nicht mehr die Kraft sich zu bewegen.

"Danke Herr." ist alles, was der zierliche Sklave noch flüstern kann.

Julio dreht sich dann zu seinem Bettsklaven, streicht diesem sanft eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Ich bin sehr zufrieden mit dir, du kannst hier schlafen und morgen Abend wiederkommen.“, spricht er das von Kuni wohlverdiente Lob aus. „Vorausgesetzt dein Herr erlaubt es und du willst es.“
 

Als Kuni die streichelnden Hände fühlt, kann er nichts anders, als den Latino scheu anzusehen.

Eigentlich hat er insgeheim schon mit einer Strafe gerechnet und wollte sich entschuldigen und nun ist Julio so sanft zu ihm.

"Danke Herr.", flüstert der junge Sklave schon beinahe, "Wenn ihr es wünscht, komme ich gerne wieder."

Dass er bleiben darf, bedeutet dem zierlichen Teenager gerade so unendlich viel, ist es doch eher Seltenheit denn Regel. Mit diesem Mann ist ohnehin alles anders, er hat den zierlichen Jungen berührt, wie noch kein anderer der Männer, zu dem ihn der Händler geschickt hat.

"Danke Herr, das war...sehr schön.", flüstert Kuni fast schon hilflos, während er sich in einigem höflichen Abstand neben Julio in dem breiten Bett niederlässt.

Kunis Hände halten ein Tuch an seinen Eingang, aus dem langsam das Sperma des Latinos tropft und irgendwie ist das Gefühl für den Jungen gerade mehr als schön.

Und ohne es zu merken, läuft dem zierlichen Junge eine kleine Träne über das Gesicht.
 

Julio unterdessen steht auf und geht ins angrenzende Bad, duscht sich kurz, trocknet sich ab und kehrt ins Schlafzimmer zurück. Sich wieder ins Bett legend bemerkt er die Träne, des mehr als zufrieden scheinenden Sklaven, sanft wischt er sie ab.

„Du warst sehr gut und ich bin sehr zufrieden mit dir, das muss belohnt werden. Aber lass dir das nicht zu Kopf steigen... ich kann auch anders.“, wiederholt Mendoza seine Worte und er meint sie auch genau so.

Im Grunde genommen ist der Junge nichts anderes als eine Hure, die von ihrem Herrn an jeden Gast gereicht wird. Trotzdem hat Kuni etwas an sich, das ihn reizt und ihn so handeln lässt, wie er es gerade macht. Besitzergreifend legt er seinen Arm um den Jungen und schläft ein.

"Ja, Herr."

Kuni hat schon genug Menschenkenntnis gesammelt, um zu Wissen, dass es Julio mehr als ernst meint. Darum ist er dem Mann umso dankbarer, als dieser ihm erneut über die Wange streichelt und dann sogar noch in den Arm nimmt.

Der gutaussehende Mann beschert dem Teenager damit unbeschreibliche Glücksgefühle und Kuni stellt sich erneut vor, wie es wohl wäre, einen festen Herrn zu haben, der einem solche wunderbaren Zärtlichkeiten vielleicht auch zukommen lässt.

Kuni mag einfach hoffen, dass er eines Tages einen netten Herrn bekommen wird.

Glückselig schläft der Junge ebenfalls ein, steht am nächsten Morgen aber leise und früh auf.

Nimmt eine Dusche in den Waschräumen der Sklaven und bereitet Julio dann ein sehr aufwändiges, ansprechend drapiertes Frühstück zu.

Eine letzte Geste des Dankes, die er nicht mehr persönlich überbringen darf, denn auf ihn warten bereits andere Aufgaben in Yuzos Haus.

Und so hilft er dem Sklaven, der für den Zimmerservice zuständig ist, beim Beladen des Servierwagens, bevor er sich ein wenig wehmütig verabschiedet und es diesem überlässt das Frühstück in das Zimmer des Latinos zu bringen.
 

Mendoza bemerkt nicht, wie sich sein kleiner Sklave aus dem Zimmer schleicht, aber es wundert ihn auch nicht besonders als er aufwacht und allein im Bett ist. Eigentlich schade, so ein bisschen Bettsport am Morgen wäre nicht schlecht gewesen. Das Frühstück, welches ihm eine halbe Stunde später auf Zimmer gebracht wird lässt Julio lächeln, so üppig und liebevoll angerichtet wie es ist, hat bestimmt Kuni seine Finger mit im Spiel.

Für einen Moment spielt er mit dem Gedanken, sich den Jungen zu kaufen, aber er kennt sich zu gut, um zu wissen, das er irgendwann das Interesse an dem Teenager verlieren würde und das will er ihm nicht zumuten. Kuni hat einen Herren verdient, der sich den Rest seines Lebens um ihn kümmert und nicht so einen wie ihn selbst.
 


 

~~~~~~~~~~~
 


 

Erschrocken fährt Myro hoch und sieht Martha auf sich zukommen. Das Gesicht der runden Kolumbianerin war ungewöhnlich ernst und ihr Tonfall zeugt gleichermaßen von Strenge und Enttäuschung. Myro weiß, was er getan hat und bekommt mit einem Mal Angst, dass sein Herr nun ebenso böse werden würde, wie bei dem Brief.

"Das ist Jeffray, wir haben uns nur ein bisschen unterhalten. Er ist Tourist und kommt auch aus Irland.", erklärt der kleine Rotschopf rasch, sieht die Frau flehend an.
 

Ricardo hat früher Feierabend gemacht und ist nun ebenfalls auf dem Weg in den Park. Unterwegs erhält er einen Anruf von einer aufgelösten Martha, dass Myro sich wohl im Park mit einem Fremden unterhält.

"Ich weiß nicht was, ich war auf der Toilettenräumen und dort hat eine Frau ihr Baby bekommen. Es war niemand da, der ihr hätte helfen können." Die Stimme der Frau klingt geradezu ängstlich und voller Schuld.

"Halte die beiden hin, so gut du kannst, ich bin gleich da.", lautet die knappe Anweisung des Kolumbianers, der gerade versucht, seine ganzen, auf ihn einströmenden, negativen Empfindungen zurückzuhalten.
 

Offenbar hat Myro einen Fehler gemacht, indem er den Blonden ansprach, es deutet zumindest alles darauf hin.

„Ist das deine Tante?“ fragt er seinen kleinen Gesprächspartner und steht auf. Aber er wartet keine Antwort ab, denn den Jungen trifft keine Schuld, er ist lediglich freundlich gewesen.

„Guten Tag, ich bin Jeffray Donnavan.“, stellt sich ihr der Amerikaner mit einer höflichen Verbeugung vor.

Die Kolumbianerin betrachtete den jungen Mann ausgiebig und doch unauffällig. Dieser scheint ein sehr freundlicher, friedfertiger und ein wenig naiver Mensch zu sein.

Unwillkürlich hofft sie für Myro, dass dieser noch einmal glimpflich davongekommen würde.

"Hallo, ich bin Martha.", stellt sie sich ebenfalls, aber in sehr gebrochenem Englisch mit undurchdringlichem Gesichtsausdruck vor, während Myro versucht zu übersetzen.

"Ja, das ist meine Tante, sie spricht nicht besonders gut japanisch und englisch und eigentlich möchte sie nicht, dass ich mit Fremden rede.... aber Jeffray kommt auch aus Irland,", beginnt er Martha zu erklären, "Er lebt in den USA, aber seine Eltern sind auch Iren und er ist als Tourist in Japan.", versuchte er der Frau mit einer Mischung aus spanisch, japanisch und Gesten zu erklären. Martha nickt nur bedächtig.

"Wie gefällt es ihnen hier in Japan? Die USA und Irland sind doch sehr verschieden.", fragt sie den sehr attraktiven Jungen Mann in einem gebrochenen englisch, das Myro erneut übersetzt.
 

Die Frau ist nicht leicht zu verstehen, aber mit Myros Hilfe, der wohl selbst Schwierigkeiten hat, sich mit ihr zu verständigen, geht es einigermaßen.

„Noch habe ich nicht viel von Japan gesehen.“, antwortet Jeffray weiterhin höflich, „Es kommt darauf an, wo man in den Staaten wohnt. Arkanas hat durchaus Ecken, die an Irland erinnern, aber mit dem Charme Irlands kann kein anderes Land konkurrieren.“

Es fällt ihm schwer zu Glauben, das die Frau eine Verwandte von Myro ist, er kann so gar keine Familienähnlichkeit feststellen, aber vielleicht ist sie auch angeheiratet.

„Ihr Neffe war so freundlich mir zu helfen. Seien sie nicht böse mit ihm, er hat nichts falsch gemacht.“
 

Martha muss bei dem Charme des jungen Mannes lächeln, der von seiner Heimat erzählt und Myro erneut zum strahlen bringt.

"Er ist manchmal etwas unbedarft.", antwortete sie freundlich aber doch zweideutig, was den kleinen Rotschopf erneut den Kopf hängen lässt.

„Aber auf eine gewinnende Art und Weise.“, entgegnet Jeffray Martha.

Dann erkennt sie auch schon Ricardo. Dieser hat die kleine Gruppe augenblicklich ausfindig gemacht und mustert Jeffray ausführlich. Noch war sein Gesicht freundlich und von seiner Fähigkeit mit anderen Menschen zu spielen ist nichts zu merken. Noch bevor er Martha und Myro erreicht, erkennt er den Anderen.

Den gut aussehenden und sehr sanft wirkenden Werbefachmann, den die Firma für eine mögliche neue Kampagne eingeladen hat. Die Welt ist wohl wirklich klein.

Ricardo entschließt sich, den hübschen Blonden auf den Zahn zu fühlen und herauszufinden, was dieser weiß oder ahnt.
 

Dem Kolumbianer etwas vor zumachen ist ein ziemliches Kunststück, es schaffen nur die wenigsten... wenn es sich nicht gerade um Myro handelt. Zumal der Amerikaner, der ein wenig an Brad Pitt erinnert, wenn auch hübscher, nicht so wirkt, als sei er ein Meister der Manipulation.

"Sind sie nicht...der bestellte Werbegrafiker unserer Firma?", heuchelt er ein wenig Erstaunen.

"Ich bin Ricardo. Und wie ich sehe, haben sie meinen Kleinen und Martha bereits kennen gelernt."

Ein nicht zu ergründender Blick trifft Myro, der ihn geradezu flehend ansieht.

"Aber bevor wir hier noch länger in der Kälte herumstehen, darf ich sie in ein Cafe oder eine Bar einladen? Ich möchte nicht verantworten, dass sie krank werden und ihr beiden...", ein kurzer Blick trifft Martha und Myro, "...wart wohl auch schon viel zu lange in der Kälte."

Auch wenn es nicht notwendig ist, legt er seine Hand doch auf Myros ausgekühlte Wange und bemerkte mit einem Gefühl der Erleichterung, dass sein Kleiner sich unwillkürlich seiner Hand entgegen schmiegt.

Der Mann, der nun zu ihnen stößt, mustert ihn ziemlich eindringlich, das merkt Jeffray genau, aber er hat nichts zu verbergen und sieht ihn offen an. Der Neuankömmling ist fast so groß wie Alexander, trägt sein Haar ebenfalls länger und mit seinen blaugrauen Augen, scheint er seinem Gegenüber direkt in die Seele sehen.

„Stimmt, aber das wissen sie doch genau, wir sind uns kurz bei der Firmenführung begegnet.“, lächelt Jeffray ihn an. „Jeffray Donnavan, sehr erfreut sie kennen zu lernen. Ich hatte Myro schon den Vorschlag gemacht, in ein Café zu gehen, aber er hat abgelehnt.“

Bei dem Lob muss die Kolumbianerin ebenfalls warm lächeln.

Ricardo hingegen nickt anerkennend:

"Sie haben ein gutes Gedächtnis, sie sind doch sicher sehr vielen neuen Gesichtern begegnet.

Und Myro darf nicht mit Fremden mitgehen, aber da sie ja nun kein Fremder sind- was halten sie davon, wenn wir alle zusammen in eines gehen? Sagen sie einfach, ob sie ein gemütliches oder ein stylisches Cafe, eine Bar oder ein Restaurant bevorzugen und wir werden etwas schönes aussuchen."

„Das stimmt, aber sie sind der Top Chemiker von 'Yakúzai-Zaibátsu', darauf wurde explizit hingewiesen, das kann ich schwerlich vergessen.“, entgegnet Jeffray lächelnd. „Ein gemütliches wäre mir recht. Und was das Reden, vor allem das mitgehen mit Fremden angeht... sie können Stolz auf Myro sein. Er ist hilfsbereit und wäre hier wohl lieber erfroren, als mit mir mitzugehen, ich wollte ihm wirklich nur eine heiße Schokolade spendieren.“

Jeffray hat das Gefühl noch ein bisschen Fürbitte betreiben zu müssen, so schuldbewusst wie der Junge aussieht. Gemeinsam macht sich die kleine Gruppe in Richtung Ausgang.

"Darf ich fragen, wie lange sie in Japan bleiben? Wenn man weiß, wo man suchen muss bieten sich eine ganze Menge Möglichkeiten."

Ricardo warf einen Blick auf Myro, der neben ihm herlief und noch immer so unglaublich schuldbewusst aussah.

„Eine knappe Woche noch, dann flieg ich zurück.“, beantwortet Jeffray die Frage Ricardos.

Noch weiß er nicht so recht, wie er den Mann einschätzen soll, letztendlich ist es Neugierde die ihn bewegt der Einladung zu folgen.
 

Ricardo lacht ein warmes, wohlklingendes Lachen.

"Sie bringen mich ja fast in Verlegenheit, ich wusste nicht, dass ich bereits bei abteilungsfremden Projekten vorgestellt werde."

„Aber nur fast, nicht wahr ?...“, stimmt Jeffray in das Lachen ein, „...es wurden mir alle wichtigen Mitarbeiter, die an dem neuen Produkt gearbeitet haben vorgestellt, wenn auch nicht persönlich, dann doch auf dem Papier.“

Die Art und Weise, wie der junge Mann außerdem versucht, Myro in Schutz zu nehmen, lässt ihn ebenfalls milde lächeln- und mit einem Mal das sichere Gefühl bekommen, das sein Kleiner nichts angestellt hat, sondern lediglich mit einem Touristen mit Straßenkarte, den er zufällig als einen Landsmann erkannt hat ins Gespräch gekommen ist.

"Ja er ist ein Goldstück.", schmunzelt Ricardo und deutet Myro mit einem Kopfnicken an, zwischen Jeffray und ihm zu laufen.

Eine Geste, die den kleinen Rotschopf erleichtert strahlen lässt.

Geht der Kleine wohl davon aus, dass sein Herr nicht mehr allzu böse ist. Was Ricardo wiederum so liebenswert findet, dass er dem Jungen durch den beschalten Hals hindurch am Nacken krault.

"Jetzt, wo ich sie kenne, weiß ich ja, dass er in guten Händen ist, aber das kann man zuvor nie wissen. Und die Stadt ist groß, da ist zu viel Vorsicht besser als zu wenig.“

Zielstrebig steuert der Kolumbianer ein sehr bequemes und sehr individuell eingerichtetes Café in der Nähe des Parks an.

"Eine Woche? Bei der Jahreszeit nicht ganz einfach. Haben sie schon Pläne, was sie in dieser Zeit unternehmen möchten?"

Sobald sie das Café betreten, empfängt sie eine angenehme Wärme.

Zu Viert setzen sie sich in die Nähe eines offenen Kamins.

"Sie gestatten, dass ich einlade?" bietet Ricardo an, „Immerhin mussten sie ja in der Kälte frieren."

In diesem Moment muss Myro auch schon das erste Mal wie auf Kommando niesen und zaubert Martha einen besorgten Ausdruck aufs Gesicht.

Jetzt da Myro keine Winterkleidung, sondern einen seiner cremefarbenen Pullis trägt, ist auch das feine graue Wildlederband mit dem Anhänger um seinen Hals zu erkennen, doch Ricardo ist sich sicher, dass der sympathische blonde junge Mann dessen Bedeutung nicht kennt.
 

Dem Amerikaner entgehen die kleinen Gesten nicht, mit denen Ricardo mit Myro kommuniziert, die von einer großen Vertrautheit zeugen. Der Dunkelhaarige scheint in Ordnung zu sein, findet Jeffray nach dieser kurzen Zeit, aber sicher ist er sich noch nicht.

„Bedauerlicher Weise habe ich nicht die ganze Zeit zur freien Verfügung, ich muss mich noch durch einen Berg Unterlagen wühlen um in etwa den Umfang des Werbeprojekts abschätzen zu können. Ich hab mir für heute und morgen einfach frei genommen, damit ich die Informationen der letzten Tage verarbeiten kann.“, bedauert Jeffray aufrichtig, steht dann für einige Augenblicke am Kamin und hält seine Hände an die Wärmequelle. „Das tut gut.“

Trennt sich schnell wieder von dieser und folgt Ricardo an den Tisch auf dessen Frage antwortet er. „Nur wenn ich mich revanchieren darf, immerhin schulde ich Myro noch etwas für seine Hilfe.“
 

Ricardo denkt bei sich, dass sein Gegenüber trotz seiner liebenswerten, höflichen Art ziemlich aufgeweckt ist. Etwas das ihm sehr zusagt.

Verständnisvoll nickt er, als die Sprache auf Jeffrays Arbeit kommt.

"Das kann ich mir gut vorstellen, es gibt sicher viel zu beachten- und wenn sie aus den USA kommen, dann hat das Projekt noch einmal eine ganze eigene Dimension."

Auch der Kolumbianer war mit seinem Platz nahe dem Feuer mehr als zufrieden, kennt er doch aus seiner Heimat derartige Kälte nicht.

"Wenn sie meinen, dass Myro eine Belohnung verdient hat."

Gespielt streng betrachtet er seinen Jungen, der sich inzwischen deutlich entspannt hat und bei seinen Worten wie aus Reflex heraus die Augen senkt.

„Doch, das hat er, ohne ihn würde ich immer noch verzweifelt mit der Karte kämpfen. Außerdem hat es mir Spaß gemacht mich mit ihm zu unterhalten.“, bestätigt Jeffray lächelnd und zwinkert Myro zu, dann wendet er sich wieder Ricardo zu.

„Na wenn das so ist, dürfen sie ihn sehr gerne zu einer Tasse Kakao einladen.", lacht Ricardo, der Myro noch immer gespielt streng ansieht und damit das herausfordert, was im Laufe des Gesprächs vermutlich ohnehin passieren wird oder möglicherweise auch schon bereits geschehen ist.

"Danke, Herr." Myro sieht ihn scheu und auch ein wenig dankbar an, dann zuckt er zusammen, sobald er seinen Fehler bemerkt.

Doch der Kolumbianer bleibt ruhig, hat er doch viel zu gute Nerven, um nervös zu werden.

"Er ist niedlich oder? Ich liebe diesen Versprecher, aber wenn man Viersprachig aufwächst, lässt sich das wohl nicht vermeiden.“, spielt Kolumbianer den Versprecher herunter.

„Danke... über diese Versprecher haben wir schon geredet.“, grinst Jeffray, der sich so noch keine Gedanken über diesen Umstand macht. Er kommt auf die Frage Ricardos zurück.

„Das stimmt... gerade die Anfangszeit, also das Ideenentwickeln mit allem was dazu gehört ist sehr Zeitaufwendig, ich müsste vermutlich einige Wochen hier bleiben.“, bestätigt Jeffray nun die Vermutung des Kolumbianers.

„Verzeihen sie meine Indiskretion, aber offenbar sind sie nicht hier geboren. Ich tippe auf Spanier, zumindest spanische Vorfahren oder sie stammen aus Südamerika.“, kann der Blonde seine Neugierde nicht mehr zügeln.

"Ich selbst komme aus Kolumbien, da sind sie nahe dran."

Der junge Mann mit seiner höflichen Neugierde gefällt ihm wirklich immer besser.

"Da war der japanische Winter eine ziemliche Umstellung. Ich kam ebenfalls wegen eines guten Jobs in dieses Land, doch wenn man so viele tausende Kilometer pendeln soll, dann ist es leichter sich auf eine neue Heimat festzulegen. Und bis auf den Winter hat es mir das Stadtleben hier ebenfalls ziemlich angetan. Aber so ein Umzug ist natürlich ein großer Schritt, der gut überlegt sein sollte."

Bevor er die Frage des Kolumbianers beantwortet, wird er für einen Moment ernst und auch ein leicht trauriger Zug erscheint in seinem Gesicht, da ihm der Streit mit Alexander in den Sinn kommt, doch reißt er sich im nächsten Moment zusammen und lächelt sein Gegenüber wieder an.

„Wie gesagt, es wären einige Wochen, solange bis die Kampagne läuft, dann könnte ich es auch von den Staaten aus leiten. Dieses Angebot ihrer Firma ist ein sehr großes Kompliment an mich, aber ich bin nicht allein, ich muss es erst mit meinem Lebensgefährten besprechen.“

Er merkt nicht, das in seinen Augen ein melancholischer Zug erscheint, tief luftholend geht er auf Ricardos weitere Ausführung ein.

„Dann sind wir fast Nachbarn gewesen, wenn man so will.“, schmunzelt Jeffray.

Jeffray scheint in der Tat nicht den leisesten Verdacht zu haben. Etwas das den Kolumbianer zufrieden stellt und ihn paradoxerweise sogar ein wenig Stolz gegenüber Myro empfinden lässt.

"Entschuldigen sie die Vermutung, aber ihr Lebenspartner scheint nicht besonders mit ihren Plänen einverstanden zu sein, nicht wahr?"

Das unglückliche Gesicht des jungen Mannes tut dem Kolumbianer ein wenig Leid, eine für ihn sehr seltene Regung. Aber er muss sich eingestehen, dass Jeffray zu den sehr wenigen Menschen gehört, die ihm sympathisch sind.

„Nein... nicht wirklich.“, antwortet Jeffray wortkarg, sein Gesicht verschließt sich auch etwas, doch schüttelt er die Traurigkeit von sich ab. „Aber das ist mein Problem, damit muss ich sie nun wirklich nicht belasten.“

„Ist es ihnen leicht gefallen nach Japan umzusiedeln?“ lenkt er nun von sich ab.

Ricardo nickt lediglich verständnisvoll und akzeptiert, dass der blonde junge Mann im Moment nicht über dieses Thema sprechen will.

"Der Anfang war ein wenig ungewohnt, aber dann ging es besser als erwartet.", gesteht er seinerseits ehrlich. "Ich kann mir ein Leben in Kolumbien inzwischen auch gar nicht mehr vorstellen."

„Dann gibt es niemanden den sie dort vermissen?“ erkundigte er sich verwundert, wiegelt aber dann gleich ab. „Verzeihen sie, das geht mich nichts an.“

Er wirft einen flüchtigen Blick auf seine Uhr.

„Noch einmal bitte ich sie um Verzeihung, ich habe schon viel zu viel ihrer Zeit in Anspruch genommen. Ich sollte mich wirklich verabschieden, es war mir ein Vergnügen sie kennen zu lernen, Ricardo.“, während er redet steht er auf, verbeugt sich höflich vor dem Kolumbianer, ebenso vor Martha, dann ist Myro dran. Auch vor ihm verneigt er sich leicht. „Vielen Dank für das nette Gespräch, junger Mann.“, lächelt er den Rothaarigen an.

Ricardo lacht nur kurz und schüttelt den Kopf.

"Meine Familie habe ich hier, von daher ist es gut auszuhalten."

Auf Jeffrays Verabschiedung antwortete er mit einem Händeschütteln:"Es war nett sie kennen zu lernen, bis vielleicht bald."

Martha gibt ebenfalls die Hand und verbeugt sich leicht, während Myro den Regeln der Höflichkeit zu einer tiefen Verbeugung ansetzt.

"Vielen Dank für das Gespräch Jeffray und danke für den Kakao."

Der blonde junge Mann hat sich schon umgewandt, als Myro noch etwas einfällt.

Mit der Tüte in der Hand läuft er Jeffray nach, der schon einige Schritt in Richtung Tür gemacht hat.

"Der Verkäufer am Tempel sagt, dass er Glück bringt und dich und deine Lieben schützt."

Mit diesen Worten gibt er Jeffray einen der kleinen bestickten Stoffbeutel- einen Talismann aus der Tempelanlage, die er zuvor mit Martha besucht hat.

"Danke fürs unterhalten und machs gut."

Mit diesen Worten dreht sich der kleine Rotschopf um und geht wieder zurück zu seinem Herrn und Martha. Jeffray winkt der kleinen Gruppe noch einmal zu bevor er das Café endgültig verlässt. Er ahnt nicht, das er mit Ricardo noch ein ziemlich ernstes Gespräch führen wird, bevor er wieder in die Staaten zurück kehrt.
 


 


 

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Ein laaaaanges Kapitel, ich hoffe ihr habt es genossen.^^

Im nächsten Kapitel gucken wir Mendozas Leuten über die Schulter. Mal sehen ob sie den 'Buchhalter' überprüft haben und wie das ausgegangen ist.
 

Bis dahin
 

eure night-blue
 

*heiße Schokolade an alle verteil*

Das Geheimnis des 'Buchhalters'

Huhu^^
 

*euch alle ordentlich durchknuddel*
 

vielen Dank für eure tollen Kommis. *sich vor euch verbeug*
 

Ihr seid Neugierig was es mit dem Mann mit der Aktentasche auf sich hat?

Dann lest das folgende Kapitel, ich wünsche euch viel Vergnügen dabei.
 

*Eisbecher für alle ausgeb*
 

*wink*
 

eure night-blue-dragon
 


 

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Kapitel 16

Das Geheimnis des 'Buchhalters'
 


 


 

In sicherer Entfernung zu dem zu Überwachenden Gebäude, steht eine dunkle Limousine, die beiden Insassen lassen das Haus nicht aus den Augen. Marquez Perez, der 38jährige Mexikaner gähnt verhalten, seit vier Uhr in der Frühe stehen sie hier, jetzt ist es acht Uhr, das Wochenende ist vorbei.... und der Typ muss sicher zur Arbeit.

„Was wenn der Buchhalter Urlaub hat?“, fragt sein Partner Eric Collins.

„Das hab ich überprüft... er hat keinen.“, gibt Perez gelangweilt zurück.

„Hoffentlich geht der Typ bald zur Arbeit. Mendoza wird schon warten, bei so 'ner Sache ist er immer ziemlich ungeduldig.“, seufzt Collins müde auf.

Der 33jährige New Yorker, weiß nur zu gut, das McConnors rechte Hand sehr aufbrausend sein kann, wenn seine Befehle nicht schnellst möglich ausgeführt werden.

„Ach was, der macht sich 'nen lauen Lenz in Japan. So wie ich ihn kenne, vögelt er sich durch die einschlägigen Nachtclubs.“, wiegelt Perez lachend ab. „Der hätte sicher 'ne klasse Karriere als Pornodarsteller machen können.“

Collins stimmt in das Lachen ein, fährt sich durch seine kurzen dunkelblonden Haare.

„Wundert mich schon, dass er sich nicht an der Ware bedient. Er scheint mit seinem kleinen Stricher zufrieden zu sein.“, vermutet er.

„Nicht ganz... ich hab ihn mal gesehen, wie er im Keller des Clubs verschwunden ist, ich glaub er hat da einen mit dem er es auch treibt.“, erzählt der Mexikaner grinsend. „Wie ich später mal mitbekommen habe, ist er sogar mindestens einmal die Woche dort unten und – das wundert mich wirklich – McConnor sperrt den Keller für andere.“

„Besser für dich, wenn du das alles schnell wieder vergisst.“, rät Collins ernst. „Ich will gar nicht wissen was Mendoza da treibt, wenn sogar der Boss ihn unterstützt muss das recht heftig sein.“

„Schon klar, aber tro...“, Perez unterbricht sic, „... endlich, der Kerl haut ab.“

Schweigend beobachten sie, wie ihre Zielperson in ihren klapprigen Wagen steigt, ausparkt und davon fährt. Zur Sicherheit lassen sie noch fünfzehn Minuten verstreichen, verlassen ihren Wagen und schreiten auf das Haus des Buchhalters zu. Collins, der größere der Beiden hat eine Kamera in der Hand, sollte es etwas ungewöhnliches in dem Haus geben, wird er es fotografieren und mit einem Bericht an Mendoza übermitteln. Sich umschauend betreten sie den kleinen sauberen Vorgarten, der New Yorker erklimmt die drei Stufen zur Veranda, während sich Marquez zum hinteren Eingang des Hauses begibt.
 

Sie sind ein eingespieltes Team und brauchen keine Worte um sich zu verständigen. Eric klopft energisch an die Tür, zum einen um den Schein zu wahren und zum anderen um festzustellen, ob es etwaige Besucher gibt, von denen sie nichts wissen. Doch niemand kommt an die Tür... ein leiser Pfiff von der Rückseite des Hauses, veranlasst ihn dazu ebenfalls um das Gebäude herum zu gehen.

„Was ist?“ will er leise von dem gedrungenen Mexikaner wissen.

„Ich hab die Küchentür offen vorgefunden.“, grinst ihn dieser an, was verschlossene Türen anging, verfügt der 38jährige über magische Hände.

Perez öffnet sie ohne Spuren zu hinterlassen, was gerade hier sehr von Vorteil ist, denn der Kunde ihres Bosses darf natürlich nicht merken, das sich jemand im Haus umgesehen hat. Sich noch mal zu den Nachbargrundstücken absichernd schlüpfen die zwei Männer durch die Tür. Sie befinden sich in der Küche, nichts deutet auf die Bewohner des Hauses hin, alles ist sauber und akkurat aufgeräumt. So wie in der Küche sieht es auch in den restlichen Räumen aus, selbst die Handtücher im Badezimmer wirken wie mit der Wasserwaage ausgerichtet.

„Der scheint eine kleine Klatsche zu haben.“, stellt Perez flüsternd fest. „Warum will er überhaupt einen Sklaven haben? Das passt doch gar nicht zu ihm.“

„Vielleicht braucht er die als Gesellschafter, niemand mit normalen Verstand würde sich hier wohl-fühlen.“, vermutet dessen Partner. „Also hier, oben und auf dem Dachboden ist nichts, wirklich nichts. Keine Anzeichen das hier jemals zwei Personen gelebt haben. Wir haben nun alles was der Kerl je angemietet hat untersucht, auch da war nichts... Jetzt noch den Keller, dann können wir Mendoza grünes Licht geben.“
 

Der schwarzhaarige Mexikaner nickt zustimmend, zu ihrer Verwunderung finden sie die Kellertür verschlossen vor, doch stellt sie für Marquez kein Hindernis da. Vorsichtig steigen sie die schmale Stiege hinunter, die nur in einer Fassung steckende Glühlampe leuchtet den Raum nur sehr spärlich aus. Dieses dunkle Licht reicht gerade dazu aus, zu erkennen, das auch hier unter alles perfekt aufgeräumt ist. Sie schauen sich auch die zwei anderen Kellerräume an... auch hier finden sie nichts, auf dem Weg nach oben fällt dem Mexikaner eine Ungereimtheit auf.

Er hat sich gut vorbereitet und den Grundriss des Hauses studiert, per Internet keine große Sache.

„Der Keller ist zu klein. Ich würde sagen es fehlen mindestens drei, vier Meter zur Außenwand.“, teilt er Collins seine Vermutung mit.
 

Sofort richten sie ihre Aufmerksamkeit auf den hinteren Teil des Kellers, aber es ist zu dunkel um genaueres erkennen zu können. Der Größere geht zur Lampe fasst die Fassung vorsichtig an und drückt sie in Richtung Perez, der nun den Boden absucht und jetzt auch findet wonach er Ausschau gehalten hat... Schleifspuren am Boden.

Da er nun weiß wo er suchen muss, findet der Mexikaner auch bald den versteckten Hebel, der die geheime Tür entriegelt. Zusammen mit Collins schiebt er diese auf, vorsichtig betritt erst der 38jährige den dunklen Raum, doch kaum hat er einen Schritt hinein gemacht, springen die Neonröhren der Deckenbeleuchtung an und tauchen das Versteck in kaltes Licht. Die Männer tauschen einen verwirrten Blick miteinander, ohne weiter zu gehen lassen sie ihre Augen über die, einem Op ähnelnde Einrichtung wandern.
 

Der Raum ist komplett mit weißen Fliesen ausgekleidet – selbst die Decke. In dessen Mitte steht ein Edelstahltisch wie man sie in der Pathologie findet, über diesen prangt eine OP-Lampe. An der Wand zu ihrer rechten, stehen Schränke aus dem gleichen Material wie der Tisch, deren oberer Teil einer Vitrine gleicht. Die verschiedensten medizinischen Instrumente liegen darin, penibel zur sofortigen Nutzung aufgereiht. Beklommenheit beschleicht die beiden abgebrühten Männer, als sie die weitere Ausstattung des Raumes betrachten, sie fühlen sich unangenehm an einen Schlachthof erinnert. Ketten, Ringe, Haken und obskure Gestelle warten auf ihre Nutzung, zwei Türen zu ihrer linken erregen ihre Neugier, sie teilen sich auf und treten jeder durch eine Tür.

„Oh mein Gott.“, kommt es erschüttert von Collins.

Er kann nicht glauben was er sieht, es dreht sich ihm der Magen um, in diesem Moment ist er froh noch nichts gegessen zu haben. Er hat den angeblich verstorbenen Sklaven gefunden... er lebt, gerade noch so. Der New Yorker ist weiß Gott kein Chorknabe, er hat keine Skrupel jemanden zusammen zu schlagen oder gar zu töten, aber die Brutalität, auf die er hier gestoßen ist, lässt seine Knie weich werden.
 

An dem Jungen gibt es keine Stelle unverletzter Haut, er ist auf grausamste Weise gefoltert und entstellt worden, er mag sich nicht vorstellen, wie sehr der Teenager gelitten hat. Als ihn der gequälte und doch auch stumpfe Blick des Opfers trifft zuckt Eric förmlich zusammen.

„B..it... te...“, flehte der so sehr Misshandelte kaum hörbar um Erlösung.

Collins sieht sich um, dieser Buchhalter hat den Jungen wirklich an den Tropf gehängt um ihn am Leben zu erhalten. Auf einem kleinen Tisch daneben liegt eine Spritze und eine gefüllte Ampulle. Eric nimmt die Spritze, er weiß was er tun muss, um den Jungen von seinem Leiden zu befreien.

Die Reaktion darauf kommt schneller als gedacht, der geschwächte Körper kann sich nicht dagegen wehren, heftig krampft dieser, die Augen des Teenager rollen nach oben, dann sackt er in sich zusammen, kaum hörbar röchelnd verlässt der letzte Atem die Lungen.

Der abgebrühte Mann schluckt hart, zum ersten Mal hat er das Gefühl nicht getötet, sondern erlöst zu haben, doch ändert das nichts an dem bitteren Beigeschmack, den diese Tat bei ihm hinterlässt.

Er macht noch Fotos um Mendoza und ihrem Boss zu zeigen, wem sie die Sklaven verkauft haben. Wankend kehrt er in den kalten Hauptraum zurück, nachdem er die Infusion und die Spritze wieder genauso hergerichtet hat, wie er sie vorfand. Wenig später kommt Perez aus dem anderen Raum, auch er sieht ungewöhnlich blass aus.

„Sie sind zu zweit, sie haben alles gefilmt.“, ächzt er angewidert. „Ich muss an die frische Luft.“

Eric kann nur nicken, er ist nicht fähig ein Wort zu sagen. So sehr sie das alles erschüttert hat, was sie gesehen haben, sind sie Profi genug und verwischen all ihre Spuren, verschließen auch die Hintertür wieder sehr sorgsam.

Sie haben alles was sie wissen wollten, darum fahren sie gleich in den Club, dort stellt Perez das Bildmaterial zusammen und bereitet es für eine Datenübertragung vor. Collins wählt unterdessen die Nummer Mendozas'.
 

In Japan kehren McConnor und Mendoza mit ihren Gastgebern Yuzo und dessen Gefährten Eden nach Hause zurück. Der japanische Händler hat es sich nicht nehmen lassen und seine Gäste in den Club 'Black Dragon' eingeladen, in dem alle vier einen erfüllenden Abend verbrachten. Gerade als sie das Haus Yuzos betreten, klingelt Mendozas Telefon, sich entschuldigend bleibt er im Flur stehen während die Anderen ins Wohnzimmer gehen.

„Mendoza.“, meldet er sich knapp, als er allein ist.

>Collins hier.< gibt sich der andere zu erkennen. >Wir haben den Buchhalter überprüft, dieses perverse Schwein hat uns total hintergangen. Ich weiß gar nicht, wieso uns das bei der letzten Überprüfung nicht aufgefallen ist.<

„Gehts auch ein bisschen genauer?“ hakt Julio unwirsch nach.

>Hast du einen Computer in der Nähe? Wir zeigen dir die Aufnahmen, für das was der gemacht hat gibt es keine Worte.<

„Das hört sich nicht gut an.“, stellt der Latino alarmiert fest. „Ich ruf dich gleich wieder an.“

Nachdenklich geht er zu den Anderen, fragend sieht ihn sein Boss an, doch schüttelt Mendoza noch den Kopf.

„Yuzo... wäre es möglich kurz deinen PC zu benutzen?“ wendet er sich an ihren Gastgeber.

„Natürlich...“, nickt dieser sofort. „... folgt mir ins Arbeitszimmer.“

Wenig später sitzt Mendoza vor dem Bildschirm, ruft Collins an.

„Okay... kannst die Sachen schicken.“, fordert er von seinem Mitarbeiter.

>Gut... Moment... ist abgeschickt.<, teilt der New Yorker mit, der sein Telefon auf freisprechen geschaltet hat, genauso wie auch Mendoza.

Dieser öffnet gerade die Datei, als erstes sahen sie den toten Jungen, der als solches nicht gleich zu erkennen ist.

„Was ist das?“ fragt Ryan etwas verwirrt.

>Das, Sir, ist der Sklave, der letzte Woche an einem Genickbruch gestorben sein soll. Als ich ihn fand lebte er noch.<, erklärt Collins, es war ihm anzuhören, das er mit sich zu kämpfen hat. >Ich hab ihn erlöst... anders kann ich es nicht bezeichnen.<

Geschockt starren die vier Männer auf den Bildschirm, bis auf Eden sind sie einiges gewohnt und auch hart im nehmen, doch das was sie sehen, lässt sie blass werden. Eden wendet sich würgend ab, er hat auch schon einiges mitgemacht und ist sehr diszipliniert, aber das dort auf dem Bildschirm übersteigt seine Grenzen bei weitem. Yuzo legt ihm eine Hand auf die Schulter, drückt diese leicht und schickt seinen Gefährten mit einem Kopfnicken aus dem Raum, dieser folgt der Aufforderung nur zu gerne, er will gar nicht wissen, was da noch alles passiert ist.

„Das war anständig von dir.“, kommt es zustimmend von McConnor.

>Boss, da ist noch was, vielleicht erklärt es auch, warum wir nichts bei der Überprüfung gefunden haben. Der Buchhalter ist nicht allein, sie quälen die Jungs zu zweit und sie zeichnen das auf. Ich hab ein paar Szenen kopiert, sie sind im zweiten Anhang.<, berichtet Perez.

„Madre mio.“, flüstert der Latino erschüttert, er kann nicht glauben was er sieht und doch ist es wahr.

Der hartgesottene Japaner ballt seine Hände zu Fäusten, so eine Brutalität ist ihm bisher noch nie untergekommen, in seinen Augen sollten die Folterer an ihren Eiern aufgehängt werden, bis sie von ihnen abfallen.

Ryan McConnor knirscht mit den Zähnen, kämpft gegen die Übelkeit an, Wut sammelt sich in seinem Bauch... Wut auf diese perversen Schweine und auch auf sich selbst, das er nicht bemerkt hat, an was für ein Monster er die Jungen geliefert hat.

„Das reicht!“ befiehlt er schließlich. „Findet raus wer der Zweite ist und passt auf, das die sich nicht aus dem Staub machen.“

>In Ordnung, Boss.<, antworten Collins und Perez im Chor. >Sonst noch was?<

„Wir fliegen sofort zurück. Passt nur auf, das sie nicht verschwinden und das sie sich nicht woanders ein neues Opfer suchen.“, ordnet Ryan noch an und beendet das Gespräch.

Mendoza löscht die Mail und tilgt alle Spuren von der Festplatte, sodass keine Spuren mehr darauf hindeuten, das Yuzo evtl. etwas davon gewusst hat.

„Ryan... es reicht wenn Julio nach Hause fliegt.“, empfiehlt der Händler nachdenklich.

„Nein... das was da abgelaufen ist nehm ich persönlich.“, schüttelt der 45jährige Geschäftsmann den Kopf.

„Yuzo hat recht... es ist besser du bleibst hier. So kann dich niemand mit der Sache in Verbindung bringen.“, stimmt der Latino dem Japaner zu. „Ich werde sofort abfliegen und mich selbst um die Sache kümmern und eins kannst du mir glauben, dieser abartige Abschaum wird sich wünschen nie geboren worden zu sein.“

Am Ende knirscht Mendoza regelrecht mit den Zähnen, er wartet die Reaktion seines Bosses gar nicht erst ab, sondern eilt mit riesen Schritten in sein Zimmer und packt in windeseile seine Sachen.

Auf den Weg nach unten begegnet Julio Kuni, dem jungen Sklaven, der ihm die letzten Nächte 'Gesellschaft' leistete. Der Lateinamerikaner bleibt bei diesem stehen, streichelt ihm unerwartet sanft über das Haar.

„Pass auf dich auf, Sklave.“, verabschiedet er sich von dem Jungen.

„Ja.. Herr... Danke Herr. Passt auch ihr auf euch auf.“, erwidert Kuni schüchtern, er bedauert ein wenig, das Julio schon abreist und ihn nicht mit nimmt, doch streift er das Gefühl schnell von sich ab. Ihm bleibt noch die Hoffnung einen netten Herrn zu bekommen, der diesem Latino ein wenig ähnelt.

Unterdessen besorgt Yuzo ihm einen Flug und lässt die Limousine vorfahren. Ryan und er begleiten Mendoza zum Wagen.

„Keine Sorge Boss, niemand wird diesen Schweinen mehr in die Hände fallen.“, verabschiedet sich Mendoza nun von seinem Chef. Er weiß was er zu tun hat, er braucht keine weiteren Anweisungen, zügig steigt der Latino in das Auto, welches ihn gleich zum Flughafen bringen wird.

„Ach Julio... nimm Ian mit. Er ist die letzten Monate brav gewesen, ich denke er hat sich ein wenig Spaß verdient.“, ordnet Ryan noch an, bevor sich die Tür schließt.

„Okay... es wird ihm ein Fest sein.“, nickt Mendoza, schließt die Tür und der Chauffeur fädelt sich in den Verkehr ein.
 

Wieder im Wohnzimmer schenkt Yuzo seinem Gast und sich etwas hochprozentiges ein, Ryan ein Glas reichend nimmt er diesem gegenüber Platz. Beide nehmen einen großen Schluck des scharfen Getränks.

„Gräm dich nicht, du konntest nicht wissen, wie Pervers dein Kunde ist. Man sieht es ihnen nun mal nicht an.“, versucht der Japaner seinen Geschäftsfreund zu trösten, dann fragt Yuzo ein wenig Neugierig. „Was hat es mit Ian auf sich?“

„Hm... das macht es nicht besser. Was es mit Ian auf sich hat? Wie soll ich das erklären.“, sinniert Ryan, schaut in sein Glas, in dem die klare Flüssigkeit das Licht bricht und so harmlos aussieht. „Er ist wie dieser Sake, auf dem ersten Blick harmlos und kann auf den zweiten tödlich sein.“
 


 

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Ian, ein zwei Meter großer in Amerika geborener Deutschrusse, trägt Glatze, hat einen druchtrainierten athletischen Körper und eine extrem hohe Schmerzgrenze. Von den beachtlichen körperlichen Fähigkeiten beeindruckt wird er, kaum aus der Schule heraus, von der CIA angeheuert.

Der Geheimdienst bildet ihn in sämtlichen Bereichen aus, schnell entpuppt er sich als Folterspezialist. Die Verantwortlichen verschließen ihre Augen vor der offensichtlichen Freude des jungen Mannes, anderen die schlimmsten Schmerzen zuzufügen, zumindest solange wie sie Vorteile davon haben. Als sie ihn nicht mehr brauchen und stoppen wollen ist es zu spät, er taucht unter, wechselt seine Identität mehrfach und zieht sich in die Einsamkeit zurück.
 

Was niemand glauben mag, er ist mit seiner Lust am Quälen anderer unglücklich, er wünscht sich bestraft zu werden in dem er nahezu die gleichen Schmerzen durchlebt wie seine Opfer. Getrieben von diesem Wunsch und auch der Lust erneut zu Quälen kehrt er der Einsamkeit den Rücken zu. Er schafft sich eine eigene Gerechtigkeit, um von der Schuld nicht erdrückt zu werden. Auf sehr bizarre Weise versucht er, sein schlechtes Gewissen zu betrügen. Gezielt sucht er sich seine Opfer unter denen, die eine harte Strafe seiner Meinung nach verdienen.... meist unter den Außenseitern des Gesetzes. Wenn er kann, lebt er seine Fantasien an denen aus, die unerkannt Böses tun. Ein regelrechtes Blutfest feiert er mit Kinderschändern, sie haben von ihm nur Schmerz zu erwarten.

Hin und wieder sucht er die Kirche auf, beichtet seine Taten und erwarte eine harte Strafe Gottes, doch nichts dergleichen geschieht, er wendet sich völlig von der Kirche und somit von Gott ab.

Durch Zufall landet er im Club 'Last Chance', der Name zieht ihn magisch an, schon sein erster Besuch in dem Keller hätte ihn fast das Leben gekostet.

Er hat sich einen harten S/M Master gefordert, doch reicht es ihm nicht was dieser mit ihm tut. Es kommt zu einem wilden Handgemenge, welches der Chef des Clubs allein durch sein Erscheinen beendet.

McConnor ist selbst bei einer Session gewesen und trägt entsprechende Kleidung – er wirkt in diesem Moment wie ein interstellarer Krieger auf Ian. Die eng-anliegende schwarze Lederhose, mit einer Schnürung und Nieten an den Außenseiten, die kniehohen gleichfarbenen Stiefel, mit einer Stahlkappe vorne und ebenfalls mit diesen Metallverzierungen. Diese Nieten finden sich auch an dem eines Harnisch gleichenden Oberteils, welches noch zusätzlich mit einem breiten Schulterschutz beeindruckt, an dem kleine und mittlere Dornen aus Edelstahl befestigt sind. Die Unterarme zieren lange Armschützer aus dickem Leder, die nach außen hin mit fingerlangen Dornen bestückt sind. Die gut bemuskelten Oberarme versprechen viel Kraft und Ausdauer, zuletzt fällt Ians Blick auf die Hände des Mannes vor sich, schwarzes Leder, halbe Finger und eine Nietenverzierung auf dem Handrücken.
 

Der Clubchef ist wütend, was sich deutlich in seinen Augen spiegelt, trotzdem verliert er nicht die Beherrschung, mit einem Blick schätzt er den Mann vor sich ein.

„Auf die Knie... sofort!“ befiehlt er kalt.

Doch Ian ist noch zu gefangen in der Betrachtung des Kriegers, wie er ihn für sich nennt, das er nicht sofort Folge leistet. Zwar sieht der Deutschrusse die Peitsche in der Hand seines Gegenübers, nur eine Sekunde später spürt er deren Ende auf seiner Haut, aber er kann sich nicht entsinnen eine Bewegung gesehen zu haben. Aber der kurze brennende Schmerz reißt ihn aus seiner Erstarrung, nahezu sofort lässt er sich auf die Knie fallen, wie einen Seegen empfängt er die weiteren Hiebe, aber es reicht ihm immer noch nicht.

„Wenn du mich bändigen willst reicht das nicht... Master.“, provoziert er Ryan kalt lächelnd und wird am Ende sehr ironisch.

„Keine Sorge du unwürdiger Sklave, am Ende frisst du mir aus der Hand.“, verspricht McConnor ihm und es klingt nicht wie eine Drohung... sondern wie eine Tatsache.

Auf den knappen Befehl des Geschäftsmannes hin wird das Kellergeschoss geräumt und der Eingang bewacht. Nach schier endlosen sechs Stunden der härtesten Züchtigungen rollt sich der Hüne zufrieden auf seiner dünnen Matratze zusammen, nahezu glücklich fühlt er jedem Schmerz einzeln nach, der ihm ein wenig Sühne bringt. Er hat ein Zuhause gefunden in dem er sich wohlfühlt, obwohl es ein Gefängnis sein wird, angekettet wie ein Hund, wird er auf die Zuwendung seines Herrn warten und sollte dieser beschließen, das er verhungern muss, dann ist es so... es ist seine verdiente Strafe.
 

Das nächste halbe Jahr kümmert sich ausschließlich McConnor um Ian, eine sehr Kräfte zehrende Zeit für den Geschäftsmann, doch hält er durch. Trotzdem nimmt er Mendozas Angebot an ihn mit Ian zu unterstützen, nach den ersten gemeinsamen Sitzungen, weiß der Latino wie er Ian behandeln muss, doch komischer Weise scheint der Hüne einen Narren an Julio gefressen zu haben. Ohne großartig Widerstand zu leisten befolgt er die Befehle Mendozas, doch jeden anderen ignoriert er gekonnt.
 

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Mit Mendozas Eintreffen in Arkansas wissen Perez und Collins auch, wer der zweite Mann des Buchhalters ist. Ein gescheiterter Mediziner, der sich mehr schlecht als recht über Wasser hält, ein Mann der seine Berufung in der Forschung sieht und dafür nie das Rüstzeug hatte.

Wie sie herausgefunden haben, kennen sich der 'Buchhalter' und 'Dr. Frankenstein' – wie sie den Arzt taufen - schon seit etwa zehn Jahren. Wie es zu der Bekanntschaft gekommen ist, entzieht sich ihrer Kenntnis, aber eins ist deutlich. Zieht einer in ein anderen Bundesstaat folgt der Andere bald darauf, so erklärt sich auch der Totenschein des ersten Jungen, den sie an den Buchhalter verkauften. Denn das dieser nicht an einer Grippe starb, zeigen die akribisch geführten Dokumentationen des Arztes.
 

Von Japan aus lässt Ryan das Geschehen in diesem Haus durch diese Männer in seinem Kundenkreis durchsickern, ebenso spielt er diese Information den anderen Händlern zu mit der deutlichen Drohung keine Ware mehr an seinen ehemaligen Kunden zu verkaufen. In den nächsten Tagen wäre in der Presse zu lesen, was mit solchen Subjekten geschieht. Auch Yuzo spielt seinen Kunden und seinen 'Kollegen' diese Bilder zu, mit einer ebenso deutlichen Warnung.

Julio verschwendet keine Zeit, er lässt sich in den Club fahren, dort geht er in den Keller, sucht die Zelle im nicht öffentlichen Bereich auf und entriegelt die Tür.

„Hallo Ian.“, grüßt er den Hünen, der sich beim ersten Geräusch sofort in die gewünschte kniende Haltung begibt.

„Danke Herr, das ihr mich mit eurer Gegenwart ehrt.“, erwidert Ian mit sonorer Stimme.

„Du warst sehr brav in der letzten Zeit, Master Ryan und ich haben uns überlegt, ob wir dir nicht eine Freude machen sollen.“, redet Mendoza weiter. Er weiß, dass sich Ian für das, was er anderen antut hasst, es aber auch gleichzeitig genießt. Wenn er mit dem Buchhalter und Frankenstein fertig ist, wird er wieder einige sehr ausdauernde Bestrafungen fordern, aber vielleicht auch nicht. Immerhin wird es ihm erlaubt und es sind Kinder die auf bestialische Weise gefoltert wurden, die Täter haben in Ians Welt kein Recht zu leben.

„Master Ryan und ihr seid zu gütig zu mir, Herr.“, entgegnet der Hüne und kann eine gewisse Freude nicht verbergen.

Neben der Tür hängt eine spezielle Leine, sie ist aus einem nahezu reißfesten Material geflochten, in dessen Mitte sich ein dünnes isoliertes Kupferkabel verbirgt, es umschließt den Karabiner, der in das stabile Stahlhalsband eingehakt wird. Am Griffende der Leine ist eine kleine Apparatur befestigt, die einen sehr leistungsstarken Akku beinhaltet, bei erster offener Widersetzlichkeit wird ein Knopf gedrückt und Ian erhält einen Stromschlag. Das ist das einzige dem er nichts abgewinnen kann und damit die letzte Möglichkeit die Macht über den Hünen wieder zu erlangen, wenn die starke Dominanz Ryans und Mendozas nicht mehr ausreicht ihn in Schach zu halten.

Die Leine nehmend schreitet der Latino langsam auf den Hünen zu, dessen Brustkorb hebt und senkt sich in immer schnellerer Folge. Doch noch immer wahrt er seine demütige Haltung, er mag seine beiden Herren, aber den hier besonders, er weiß auch nicht warum, dennoch ist es so. Als dieser nun die Leine ein- und die Wandkette aushakt, hält es ihn kaum noch auf den Knien.

„Möchtest du mal wieder Schmerzen zufügen?“ fragt Julio sanft.

Überrascht hebt sich der kahle Kopf, Furcht, Sehnsucht und Überraschung spiegeln sich darin.

„Euch könnte ich nie wehtun, Herr.“, lehnt Ian ab.

„Du dummer Sklave, glaubst du ich bin so naiv und erlaube dir mich anzufassen?“ tadelt Julio mit harter Stimme und gibt dem Knienden eine Kopfnuss.

„Nein Herr, verzeiht meine Gedankenlosigkeit. Bestraft mich dafür, so wie ihr es für angemessen haltet.“, augenblicklich senkt der große Mann seinen Kopf.

„Keine Sorge das werde ich, aber jetzt haben wir keine Zeit dafür, wir brechen sofort auf.“, verspricht Mendoza fast schon sanft, dann wird seine Stimme hart. „Steh auf!“

Prompt folgt Ian diesem Befehl, er trägt einfachheitshalber einen Overall, ansonsten nichts, wortlos setzt er sich auf einen kleinen Wink des Latinos in Bewegung.

Perez, der vor dem Club im Wagen wartet ist nicht wohl in seiner Haut, er hat wohl schon Gerüchte über Ian gehört, aber er wusste nicht, das Mendoza Macht über ihn hat. War dieser deswegen immer allein im Kellergeschoss?

Er kann nicht weiter nachdenken, Julio kommt mit Ian aus dem Club. Der knapp eins achtzig große Latino wirkt neben dem zwei Meter Hünen wie ein Kind, unbehaglich rutscht Perez auf seinem Sitz hin und her. Das ungleiche Paar steigt ein, sobald die Tür zu ist, fährt der Mexikaner los, eine dreiviertel Stunde später halten sie vor dem Haus des Buchhalters. Collins kommt heran, er hat das Gebäude überwacht, schnell schlüpft er auf den Sitz neben Marquez.

„Doc Frankenstein ist gerade gekommen, oben rührt sich nichts. Sie sind bestimmt beide im Keller und versuchen den Jungen zu entsorgen.“, berichtet er schnell.

Bei den letzten Worten Erics zuckt Ian kaum merklich zusammen, fragend sieht er seinen Master an.

„Ich erkläre es dir im Haus dort.“, antwortet Mendoza kühl. „Steig aus!“
 


 

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Ganz schön heftig, was sich der unscheinbare Mann dort geleistet hat, oder?

Ich hoffe,das Kapitel hat euch gefallen, ihr dürft es mir gerne mitteilen.^^

Sind sie nun gute Jungs oder doch eher Böse?

Die Grenze zwischen Schwarz und Weiß verschwimmt, es wird alles grau... aber was wird das für Folgen haben?

Wird es überhaupt Folgen haben?
 

glg night-blue

Menschenhandel

Hallo meine Lieben,
 

*alle für die tollen Kommis knuddel*
 

es macht wirklich sehr viel Spaß für euch zu schreiben. *nicknick*
 

Das folgende Kapitel ist das dritte, welches ich mit  me-luna geschrieben habe, zumindest zum Teil.^^

Es ist wieder ein ruhigeres, damit ihr euch von dem letzten erholen könnt.^^
 

Aber lest und entscheidet selbst.
 

*wink*

night-blue-dragon
 

*heißen Kakao für alle ausgeb*
 

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Kapitel 17

Menschenhandel
 


 


 

Müde strecke ich meine steifen Glieder, seit zwei Stunden sitze ich an den Unterlagen die mir der Pharmakonzern zur Verfügung gestellt hat. Es ist auch höchste Zeit das ich mich damit befasse, aber ich habe vorher nie wirklich die Gelegenheit gehabt. Wenn das Unternehmen soviel Geld in jeden potenziellen Anwärter auf diesen Auftrag steckt, versprechen sie sich sehr viel von der Werbekampagne. Die zwei freien Tage, an denen ich den kleinen Irländer Myro kennen lernte, sind auch die einzigen gewesen. Ich wurde von einer Außenstelle zur nächsten geflogen und Abends von einem Geschäftsessen zum nächsten weitergereicht. Alles in allem sehr anstrengend, sehr informativ und natürlich auch aufregend, habe ich doch einen kleinen Einblick in die Japanische Kultur bekommen. Ich gebe auch zu, das es nicht immer nur bei den Essen blieb, das Nachtleben in Tokio hat seinen besonderen Reiz, wäre ich Solo könnte ich mich auf jegliche vorstellbare Art und Weise amüsieren. Bevor das jetzt in den falschen Hals gerät, ich hab auch so meinen Spaß gehabt – auch wenn ich es mit Alexander viel mehr hätte genießen können.
 

Heute ist alles, was sich meine 'Betreuer' ausgedacht haben ausgefallen, weil ein heftiger Sturm tobt und es Wahnsinn wäre, sich draußen aufzuhalten. Also nutze ich die Zeit und arbeite das bereitgestellte Material durch, dabei mache ich mir gleich meine Gedanken, wie die Kampagne aussehen könnte. Das Heulen der entfesselten Natur nervt mich mit der Zeit, im Radio finde ich keinen ansprechenden Sender, also steh ich auf, schalte den Fernseher ein und finde schließlich einen englischsprachigen Dokumentarkanal, den ich im Hintergrund laufen lassen kann.
 

Auf meinem Weg zum Tisch mit den Unterlagen fällt mein Blick auf das Buch, welches ich für Myro gekauft habe. Es ist von Iren für Iren geschrieben, es zeigt die schönsten Ecken des Landes mit liebevoll geschriebenen Anekdoten und Fabeln. Mit diesem Bücherwunsch habe ich den Concierge dieses Hotels bestimmt zum verzweifeln gebracht, denn ich weiß, das dieses Buch nur in Irland zu bekommen ist. Das es noch während meines Aufenthaltes hier ankam, bedeutet, das der Gute Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt haben muss um es zu kriegen.

Wenn das Wetter es zulässt, werde ich es Ricardo morgen in der Firma geben, er kann es dem Jungen aushändigen. Ich mag den Kolumbianer, er ist nett, zuvorkommend und hat einfach eine gewinnende Art, allerdings glaube ich auch, das Myro ohne sein Einverständnis nichts annehmen darf.

Das Verhältnis zwischen Myro und Ricardo ist für mich gewöhnungsbedürftig. Der Kolumbianer ist in etwa so alt wie ich, vielleicht ein wenig älter und der Junge ist knappe sechzehn und die Bindung zwischen ihnen ist nicht die von Vater und Sohn oder brüderlich, sie ist die eines Liebespaares. Für mich persönlich kann ich es mir nicht vorstellen mit einem Teenager zu schlafen, aber die beiden scheinen miteinander glücklich zu sein.

Energisch schiebe ich diese Gedanken beiseite, wie sie miteinander leben geht mich nichts an, sie sind mir beide Sympathisch – Punkt aus.
 

Entschlossen vertiefe ich mich wieder in meine Unterlagen, aber so recht will es mir nicht mehr von der Hand gehen, immer öfter lasse ich mich von dem Fernseher ablenken. Ganz in ihren Bann zieht mich eine Dokumentation über den Menschenhandel im Laufe der Zeit.

Das Gehörte erschüttert mich doch sehr, vor allem der Teil über die Frauen und Kinder, die zum Sex gezwungen werden. Niemand sollte das durch machen müssen - mit diesem Wissen bekommt Alexanders Fall eine ganz neue Dimension. So weit ich weiß, ermitteln er und seine Kollegen in den Fällen von 14 bis 19 jährigen entführten Teenager, aber laut diesem Bericht werden noch wesentlich jüngere Kinder entführt und auf ein Leben in völliger Sklaverei geprägt.

Ein schauriges Szenario baut sich vor meinem inneren Auge auf, welches plötzlich von einem zierlichen Rotschopf überlagert wird. Nun erst fällt es mir wie Schuppen von den Augen, dieser angebliche Versprecher... mit einem Mal bin ich mir Sicher das Myro ein Sklave und Ricardo sein Herr ist. Aber ich bekomme die kaltherzige, brutale Dokumentation nicht mit dem warmen... liebevollen miteinander des ungleichen Paares zusammen. Gibt es da womöglich noch Unterschiede?

Ob ich Ricardo danach fragen kann?

„Oh man Donnavan... du solltest deine Nase nicht in fremde Angelegenheiten stecken.“, tadel ich mich selbst.

Um auf andere Gedanken zu kommen, gehe ich unter die Dusche, ziehe mich an und suche eins der Restaurants des Hotels auf, die Gesellschaft anderer Menschen tut mir gut. Nach einem Abstecher in die Bar kehre ich spät Abends mit der richtigen Bettschwere wieder auf mein Zimmer zurück. Der Alkohol tut seine Wirkung, kaum das ich liege, schlafe ich auch schon tief und fest. Erst das andauernde klingeln meines Telefons gegen Morgen reißt mich aus Morpheus Armen.
 


 

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Endlich kommt Alexander mal zur Ruhe, es ist spät geworden, unterwegs hat er eine Kleinigkeit gegessen, als er die Auffahrt hoch fährt, versetzt ihm das dunkle Haus einen Stich... wie jedesmal wenn er nach Hause kommt. Es erinnert ihn wieder an diesen dummen Streit, den er vom Zaun gebrochen und Jeffray damit förmlich nach Japan getrieben hat. Am schlimmsten ist eigentlich, das er sich nicht einmal bei Jeffray gemeldet hat, bzw. dieser bei ihm, obwohl das nicht ganz richtig ist. Alexanders Telefon zeigt ihm nur zu deutlich an, das Jeffray versucht hat ihn zu erreichen, doch O' Brian hat keine Zeit gefunden darauf zu reagieren. Das will er heute nachholen, egal ob er seinen Freund weckt oder in einer Besprechung stört, nach einer ausgiebigen Dusche, schnappt er sich sein Telefon und wählt die Nummer seines Liebsten. Mit jedem Klingelzeichen wird Alexander das Herz schwerer und schwerer, was wenn Jeffray jemanden kennen gelernt hat, der ihn besser versteht als er?

>Donnavan<, meldet sich der Blonde verschlafen.

„Hi, Süßer, hab ich dich geweckt?“ beginnt Alexander nicht besonders intelligent.

>Alexander?< kommt es verwundert vom anderen Ende der Leitung.

„Ja... ich, hast du jemand anderen erwartet?“ rutscht es dem Schwarzhaarigen heraus.

>Das nicht... aber ich dachte, du willst von mir nichts mehr wissen.<, antwortet Jeffray jetzt deutlich wacher, er dreht sich auf den Rücken und starrt die Decke an.

„Unsinn, ich hab einfach keine Zeit gehabt.“, streitet Alexander ab, er liegt ebenfalls auf dem Rücken und starrt den Idioten im Spiegel an. „Ich seh mir gerade einen ziemlich großen Hornochsen an.“

>Du liegst im Bett.<, vermutet Jeffray lächelnd, er hat Alexander so sehr vermisst.

„Mhm... Jeffray, ich entschuldige mich bei dir für meine bodenlose Dummheit.“, entgegnet der Schwarzhaarige zerknirscht. „Ich hoffe, du verzeihst mir.“

>Das muss ich mir erst noch überlegen.<, kommt es leise zurück, obwohl dem Sprecher klar ist, das er es tut.

„Verstehe... das habe ich verdient.“, seufzt Alexander niedergeschlagen auf.

>Ich hab nicht gesagt wie lange ich nachdenken muss.<, lockt die verführerische Stimme Jeffrays.

Augenblicklich sitzt Alexander aufrecht in seinen Bett, sollte Jeffray ihm nicht mehr böse sein?

„Heißt das, du verzeihst mir meine Dummheit?“ fragt er hoffnungsvoll.

>Ach Alexander, du weißt doch, das ich dir nicht lange böse sein kann.<, lacht der Blonde leise.

„Ich liebe dich.... ich liebe dich.... ich liebe dich.“, jubelt Alexander erleichtert und glücklich, lässt sich wieder auf den Rücken fallen.

>Ich liebe dich auch.<, schmunzelt Jeffray. >Du fehlst mir.<

„Ich vermisse dich mehr als ich sagen kann.“, erwidert der Schwarzhaarige, wieder sieht er sich im Spiegel, seine Augen leuchten nun regelrecht, mit seiner linken Hand krault er sich unbewusst über den Bauch. Eine Idee manifestiert sich, keine Zeit verlierend teilt er sie seinem Freund sogleich mit.

„Jeffray?“

>Ja...<

„Tust du mir einen Gefallen?“

>Weiß ich nicht, welchen denn?<

„Mir fehlt deine Stimme, deine Zärtlichkeit und dein Körper.“

>Worauf willst du hinaus?<

„Lass uns Telefonsex machen.“

>ALEXANDER!<, tönt es empört aus der Leitung. >Kommt nicht in Frage, Strafe muss sein. Du wirst die drei Tage bis zu meiner Rückkehr, wohl oder übel warten müssen.<

„Darling, sei doch nicht so hart zu mir.“, versucht Alexander seinen Freund umzustimmen.

>Vergiss es.<, bleibt Jeffray hart. >Ich muss jetzt aufstehen, hab noch viel Arbeit vor mir.<

„Du bist so grausam.“, seufzt der Schwarzhaarige ergeben auf. „Ich versuch dann jetzt zu schlafen. Gute Nacht, Süßer... ich liebe dich.“

>Schlaf gut, Darling... ich liebe dich auch.<, haucht Jeffray verführerisch ins Telefon und legt auf.

„Du bist wirklich grausam.“, seufzt Alexander erneut auf, legt das Telefon beiseite, rollt sich auf die Seite, kurz ist er versucht, selbst Hand an sich zu legen, aber ohne Jeffray macht es keinen richtigen Spaß, also lässt er es. Mit dem Kissen seines Freundes im Arm und den Gedanken an dessen baldige Rückkehr schläft Alexander schließlich glücklich ein.
 

Den nächsten Tag beginnt O'Brian voller Elan, sein Freund ist nicht mehr sauer auf ihn und morgen Abend kann er ihn wieder in die Arme schließen. Solange er im Haus ist malt er sich aus, was er mit Jeffray alles anstellen würde, doch kaum das er es verlässt schiebt er diese Gedanken rigoros beiseite und verbirgt sie tief in seinem Herzen.
 

Die 'Forced Homeless' kehrt im Laufe des Tages von ihren umfangreichen Ermittlungen in den betroffenen Staaten zurück. O' Brian und sein Partner sind von dieser 'Tour' schon vor zwei Tagen zurück gekommen. Als alle Berichte vorliegen fasst Alexander die Fakten zusammen.

„Wir sind einen wichtigen Schritt weiter gekommen. Wir kennen endlich die Gemeinsamkeiten der verschwundenen Teenager und wir wissen in welchen Staat sich der Drahtzieher aufhält... nämlich hier in Arkansas. Der oder die Kidnapper sind vermutlich gut strukturiert, außerdem gibt es scheinbare Ruhephasen, wenn man den Zeitrahmen der Entführungen betrachtet. Um uns die Arbeit nicht unnötig schwer zu machen würde ich sagen, wir versuchen die entführten Kinder der letzten zwei Jahre zu finden. Wobei die Aussicht auf Erfolg leider sehr gering ist, wie ich zugeben muss und wir müssen mit Interpol zusammenarbeiten.

Der Tote aus der Seine ist wirklich der vor fünf Jahren verschwundene Jack Summer. Unser Fall zieht immer weitere Kreise, wer weiß wohin die Mistkerle die Kids noch verkauft haben. Alle bisherigen Ermittlungsergebnisse bekommt die Staatsanwaltschaft. Neben der Suche nach den Vermissten, werden wir verstärkt nach dem oder die Drahtzieher fahnden.“ Alexander sieht seine Kollegen an. „Bisher haben wir uns darum nicht sehr gekümmert, weil auch die anderen Fakten sehr wichtig sind. Aber jetzt haben wir alles was wir brauchen.“

„Das hört sich so leicht an, aber es ist die berühmte Nadel im Heuhaufen, die wir suchen.“, bemerkt Noah pessimistisch.

„Dann sollten wir uns noch mehr anstrengen... um der Jungen willen.“, kritisiert Kira Granger den Jüngsten ihres Teams.

„Ach und wie sollen wir das anstellen?“ gibt Huntington spitz zurück.

„Ganz einfach... wir schicken an alle Polizeistationen des Landes die Bitte, auf alles ungewöhnliche in Kreisen der Prostitution zu achten und uns mitzuteilen.“, erklärt Craig wie selbstverständlich. „Einschließlich der Gerüchte.“

„Das ist doch Irrsinn... haben sie eine Ahnung, was für eine Informationsflut auf uns zukommt?“ regt sich der junge Mann auf.

„Ich kann es mir in etwa vorstellen.“, mischt sich Alexander ruhig in das Gespräch ein. „Aber es gibt keinen anderen Weg.“

Sich wieder an alle wendend legt er ihre nächsten Schritte fest.

„Craig sie bringen die Bitte um Amtsunterstützung auf den Weg. Baker und Huntington übernehmen das sondieren der ersten eingehenden Informationen. Granger, Weller und Tremaine haben die nächsten 36 Stunden frei. Foley und ich klappern vor Ort unsere Quellen ab.“

Eine Welle des Protestes schwappt über O' Brian zusammen als er endet.

„Ich bleib nicht zu Hause.“, beschwert sich Granger, Weller und Tremaine nicken bestätigend.

„Ich will diese Scheißarbeit nicht schon wieder machen.“, begehrte auch Noah heftig auf. „Wenn sie mich nicht im Team haben wollen, dann sagen sie es und geben mir nicht immer die Drecksarbeit.“

Wütend springt der junge Mann auf und rennt aus ihrem Büro, wobei er die Tür so heftig hinter sich ins Schloss knallt, das deren Glasscheibe bedrohlich wackelt. Verblüfft sehen ihm die Beamten hinterher, Tremaine erhebt sich und will ihm folgen, immerhin sind sie schon seit drei Jahren Partner.

„Lassen sie ihn, Ava. Ich rede später mit ihm. Sie, Granger und Weller gehen jetzt nach Hause. Ich brauche ein paar ausgeruhte Leute, wenn der Tanz losgeht.“, hält Alexander sie auf.

Deutlich sieht man ihr zögern, doch schließlich nickt sie.

„Gut... einverstanden. Seien sie nachsichtig mit Noah, er ist manchmal etwas ungestüm.“

„Ich werd ihm schon nicht den Kopf abreißen.“, lächelt O' Brian leicht.
 

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Spät am Nachmittag sind die letzten Gespräche beendet, Jeffray ist mit den Gesprächspartnern soweit verblieben, dass er sich die Sache zu Hause noch mal gründlich überlegt und sofort Bescheid gibt, wenn er sich entschieden hat. Zum anderen behält sich die Firma vor, sich noch bei anderen Werbefirmen zu informieren, lassen aber auch durchblicken, dass sie sehr an einer Zusammenarbeit mit ihm interessiert sind. Nach der höflichen Verabschiedung bittet Jeffray noch darum Ricardo sprechen zu dürfen, sofern dessen Arbeit dies erlaube.

Diese Bitte wird dem höflichen jungen Amerikaner gern gewährt, ein Anruf des Sekretärs in den Labors bringt die Gewissheit das sich der Kolumbianer noch in der Firma aufhält. Der Abteilungschef der Labore geleitet Jeffray höchstselbst in diesen Bereich, in der vorgelagerten Wartezone wird der Amerikaner gebeten sich einen Augenblick in Geduld zu üben. Ricardo würde ihn sofort aufsuchen.

Jeffray bedankt sich mit einer höflichen Verbeugung und nimmt auf einem der unbequemen Stühle platz, in Hand hält er das Buch über Irland für Myro. Er hat darauf verzichtet es einzupacken, lediglich grün, weiß, oranges Schleifenband ziert den schlichten Einband... die Nationalfarben Irlands. Mit einem Male ist er sich nicht mehr sicher, ob das richtig ist was er im Begriff ist zu tun, aber es ist zu spät es sich anders zu überlegen... der Kolumbianer betritt den Raum.
 

Ricardo bekommt den Anruf und verspürt für einen Moment ein eiskaltes Prickeln im Magen.

Auch wenn es noch überhaupt nicht sicher ist, hat er doch eine ganz bestimmte Ahnung.

Die sich von seinem Gefühl her bestätigt, sobald er Jeffray in diesem Besprechungszimmer sitzen sieht.

Doch davon lässt er sich nichts anmerken.

"Sie haben nach mir gerufen? Was verschafft mir die Ehre? Wenn es etwas privates ist, können wir das gerne in einem Café nicht weit von der Firma besprechen."

Die Augen des Kolumbianers sind erneut undurchdringlich.

Der Amerikaner steht sofort auf, reicht Ricardo die Hand und erwidert höflich, aber auch etwas distanzierter als bei ihrem letzten Treffen.

„Guten Tag, Ricardo, ich möchte nicht unnötig viel ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Eigentlich wollte ich ihnen nur ein Buch für Myro mitgeben... wenn sie es erlauben.“, bei seinen letzten Worten mustert er sein Gegenüber genauer.
 

Spätestens jetzt ist dem Kolumbianer klar, dass sein Gegenüber ihn im Verdacht hat und so wie er die letzten Worte betont, ahnt er wohl, was sein Kleiner ist.

Dennoch findet Ricardo die Geste mit dem Buch sehr aufmerksam und muss an den guten Draht denken, den Myro und der blonde junge Mann miteinander zu haben scheinen.

"Sicher, Myro wird sich sehr freuen." Ricardo wirft einen Blick auf die Schleife. "Mein Kleiner liebt alles, was mit Irland zu tun hat."

Die Stimme des Mannes ist freundlich und dennoch ebenfalls recht neutral.

Auch wenn er hofft, dass der blonde junge Mann keine Dummheiten begehen wird, die ein eingreifen nötig machen.

"Möchten sie sonst noch über etwas sprechen?"
 

„Um ehrlich zu sein ja... allerdings ist das nichts für hier. Ein ruhiger Ort wäre ganz nett.“, gibt Jeffray nach einigem Zögern zu. „Sie ahnen wahrscheinlich über was ich gerne reden würde. Ich kann verstehen, wenn sie es ablehnen... immerhin geht es mich nichts an.“

Nach wie vor kann er keinen hinterlistigen Zug an Ricardo erkennen, ebenso findet er ihn immer noch sehr nett oder täuschte er sich so sehr?

Ist er wirklich nur zu gutgläubig und übersieht die Anzeichen eines bösen Charakters?

Inständig hofft Jeffray, das Ricardo mit ihm redet, dem Jungen zu liebe.

Der blonde junge Mann wählt seine Worte geschickt und doch sehr diplomatisch.

Und lässt Ricardo erneut denken, wie sympathisch ihm Jeffray eigentlich ist.

"Dann das Café.", nickt er nur freundlich und legt mit seinem Gegenüber den kurzen Weg schweigend zurück.

Er möchte die Meinung und die Vermutungen gerne direkt aus dem Mund des jungen Mannes hören- und ist bereits allein von dessen Mut, ihn wegen seinem Verdacht aufzusuchen, ein wenig beeindruckt. Auch wenn Jeffray vermutlich nicht ahnt, wie gut die Händler und Mittelsmänner in der Welt des Sklavenhandels vernetzt sind.

In dem kleinen, gemütlich eingerichteten Café setzen sie sich an einen Fensterplatz, um diese Uhrzeit ist noch nicht sonderlich viel los.

"Bitte.", ermuntert Ricardo sein Gegenüber.
 

Einerseits ist Jeffray froh, das der Kolumbianer mit ihm reden will, aber auf der anderen Seite weiß er nicht so recht wie er anfangen soll. Offen sieht er den Südamerikaner an.

„Eigentlich sollte ich wissen, wie ich meine Frage formulieren muss, aber alles was ich mir überlegt habe, kommt einer Axt im Wald gleich...“, Donnavan zögert, dann fährt er fort. „Gestern verfolgte ich eine Dokumentation über den Menschenhandel von der Antike bis heute. Ich gebe zu, das mich dieses Thema nicht sonderlich interessiert hätte, würde mein Lebensgefährte nicht in dieser Richtung ermitteln. Sicher ist dieses Thema sehr vielschichtig, aber wirklich hängen geblieben ist mir die Aussage, das Kinder entführt, verkauft und zur Prostitution gezwungen werden. Das deckt sich mit dem was ich über die Ermittlungen weiß - ich hatte das zweifelhafte Vergnügen den Obduktionsbericht eines entführten Jungen zu lesen. Da war von Folterungen und brutalem Missbrauch die Rede....“, der Gedanke daran lässt Jeffray ein wenig blass werden.

„... In diesem Bericht hieß es auch, das die versklavten Jungen ein Zeichen ihres Besitzers tragen.“, erneut zögert Jeffray. „ Das graue Halsband Myros mit dem Anhänger ist ein solches, nicht wahr?“

Auch wenn es Jeffray in diesem Moment vermutlich gar nicht einmal bewusst ist, so hat er doch den besten Einstieg gewählt.

"Sie sind sehr aufmerksam.", lächelt Ricardo kurz, bevor er zu einer Antwort ansetzt.

"Vermutlich trägt nicht jeder in der Öffentlichkeit eines und es sind auch nicht ausschließlich Sklaven, aber in der Regel haben sie damit Recht, es ist ein Zeichen für Sklaverei.", sieht er Jeffray direkt an und gibt ihm durch seine Wortwahl zu verstehen, dass er mit seinem Verdacht richtig liegt.

"Die Formen der Sklaverei sind sehr vielfältig und ich weiß nicht, wie es in den USA gehandhabt wird, aber häufig werden Sklaven direkt an einen Besitzer verkauft und dieser hat dann eine Art Sorgfaltspflicht - die sich natürlich nur schwer überprüfen lässt.", erzählt er Jeffray ehrlich, was er darüber weiß und ist auf die Reaktion des Blonden gespannt.
 

„Ist diese Sorgfaltspflicht nicht der pure Hohn, wenn man bedenkt, das Kinder aus ihrer Familie gerissen werden, um ihnen ihre Persönlichkeit zu nehmen und sie zu willenlosen Dienern der menschlichen Triebe zu machen?“ antwortet Jeffray, er ist nachdenklich. „Ich kenne nur die düstere Seite dieser bedauernswerten Kinder. Aber bei ihnen und Myro scheint es anders zu sein. Ich habe gesehen wie sie mit ihm umgehen und er hat mir erzählt wie sehr er sie liebt. Dennoch war dieser 'Sprachfehler' keiner, nicht wahr? Myro redet sie wirklich mit 'Herr' an.“

"Sie haben Recht, es ist kein Sprachfehler und doch ist bei uns wohl ziemlich alles anders. Myro ist für mich nicht das, was man normalerweise unter einem Sklaven versteht und ich lasse ihn auch nicht so leben, wenn es sich vermeiden lässt. Auch wenn unsere Beziehung natürlich streng verboten ist und Myro nicht einfach gehen kann, wohin er möchte. Er kann nicht zurückbekommen, was er verloren hat, doch ich werde ein Leben lang für ihn sorgen, selbst wenn sich unsere Wege eines Tages trennen.", der Blick Ricardo nimmt für einen kurzen Moment einen sanften Ausdruck an, der sogleich wieder verschwindet, als er Jeffray entgegnet;

"Um auf ihre erste Frage zurück zukommen... Das mag in vielen Fällen so sein und es gibt sicher sehr viel Elend, in dem die Jugendlichen oder Kinder es eines Tages nicht mehr aushalten und sich umbringen, nach einem Fluchtversuch zu Tode gequält werden oder frühzeitig sterben.", antwortet Ricardo ehrlich, denn Jeffray hat es seiner Sicht nach nicht verdient, angelogen zu werden.

"Es gibt in den oberen Kategorien aber sicher auch viele Fälle, in denen die Sklaven ihr neues Los annehmen, einen erträglichen Herrn und möglicherweise eine neue Familie bekommen, wenn noch andere Sklaven im Haushalt leben. Sex ist bestimmt ein Hauptgrund, aber auch das ist verschieden. Es gibt sicher auch Fälle, in denen ein Sklave Gesellschafter, Geliebter oder Diener sein soll und eine entsprechende Ausbildung erhält."

Der Kolumbianer sieht erneut in das Gesicht seines Gegenübers.
 

„Was war ihr Grund sich einen Sklaven zu kaufen? Und warum ist ihre Beziehung verboten? Weil sie homosexuell ist?“ fließen Jeffray die Fragen nur so über die Lippen, bremst sich dann aber. „Verzeihung, das geht mich nicht an. Es ist ihre Lebensweise, mir steht es nicht zu sie zu Verurteilen. Auch wenn sie es mir nicht glauben, ich habe dabei nur an Myro gedacht. Ich mag den Jungen und in gewisser Weise mag ich auch sie.“

Er lehnt sich auf dem Stuhl zurück, sieht den Kolumbianer erneut nachdenklich an.

„Sie müssen mich für sehr Neugierig halten.“

Jeffrays Höflichkeit entlockt Ricardo ein beinahe warmes Schmunzeln.

"Ja, aber das macht sie sehr sympathisch. Und mich sollten sie besser nicht mögen, ich bin keiner von den Guten."

Auch wenn er sich fragen muss, ob der junge Mann die Möglichkeit zur Polizei zu gehen ausschließt, weil ihm die dann auftretende Gefahr für sein Leben bewusst ist oder weil er wirklich das Gefühl hat, dass es seinem Kleinen bei ihm gut geht. Doch mit seiner Sorge um Myro sammelt Jeffray weitere Pluspunkte bei ihm. Weswegen er ihm erneut ehrlich antwortet.

"Zum Einen weil sie homosexuell ist und zum Anderen ist Myro noch mehrere Jahre von der Volljährigkeit entfernt. Und er ist nicht freiwillig zu mir gekommen, was den Alltag etwas erschwert. Und bei einem Fehler Komplikationen mit sich bringen kann.", deutet Ricardo vage die schwierige Gradwanderung an.

„Kolumbien, verstehe.“, nickt Jeffray. „Trotzdem muss was Gutes an ihnen sein, sonst würden sie sich nicht so um Myro sorgen und er sie nicht so bedingungslos lieben.“

Der Kellner kommt und bringt ihnen ihre Getränke, bevor sie sich erneut ihrem Gespräch zuwenden.

"Myro war nicht das, was ich gesucht habe und doch habe ich ihn gesehen und alles Andere trat in den Hintergrund.", lächelt Ricardo leicht und erinnert sich an das verstörte Bündel, das ihn angefleht hatte, ihn mitzunehmen.

"Eigentlich sollte Myro ein Mitleidskauf sein, den ich nicht für das einsetzen wollte, wofür ein Sklave nach meinen Vorstellungen zuständig ist- doch dann ist wieder alles anders gekommen, von beiden Seiten aus.", verrät er mehr, als er jemals einem Anderen erzählt hat.
 

Der Amerikaner trinkt einen Schluck Kaffee, er hat sehr viel erfahren, aber eines versteht er noch immer nicht.

„Was hat sie bewogen sich einen Sklaven zu kaufen? Ich kann das nicht nachvollziehen.“, fragt er dann auch sehr direkt.

Es ist ihm schon bewusst, das dieses offene Gespräch sicher nicht die Regel ist und er sich am Rande eines unermesslichen Sumpfes befindet, der sich aus Korruption, Drogen, Prostitution, Menschenhandel und ähnlichen Metiers zusammensetzt und jeden verschlingt der nicht aufpasst.
 

"Nun sind sie aber doch ziemlich neugierig." Ricardo sieht Jeffray direkt und ein wenig kalt in die Augen, während er ihm ein Teil der Wahrheit erzählt, die ebenfalls nur die wenigsten kennen.

Jedenfalls nicht Männer wie Jeffray.

"Ich spiele gerne mit Menschen und ein Sklave schien eine neue Herausforderung.", entgegnet er schnörkellos. "Einen Menschen gegen seinen Willen auf die eigene Person zu prägen, ihn zum Gehorsam erziehen und ihn abhängig zu machen- und das ohne Gewalt oder Drohungen. In ihrer Welt ist das unvorstellbar, in meiner sind diese Fähigkeiten sehr nützlich, Jeffray. Ehrlich gesagt habe ich bis jetzt noch nie so einen schönen jungen Mann getroffen, der so unbedarft wie sie ist, Jeffray.", sagt er dem Blonden dann auch ehrlich, was ihn an diesem fasziniert.

"Die meisten gutaussehenden Menschen, wissen sich dieses Aussehen zu Nutze zu machen, sie hingegen scheinen intelligent, aber nicht verdorben oder käuflich. Und sie mögen meinen Kleinen und mein Kleiner mag sie- für mich also ein doppelter Grund, sie zu mögen.", erzählt er Jeffray dann auch seine Motive.

Jeffray läuft ein kalter Schauer den Rücken hinunter, er erkennt wie gefährlich Ricardo ist... trotz der netten Worte.

„Die Rüge habe ich verdient. Vielleicht bin ich wirklich zu gutgläubig für diese Welt, vielleicht versuche ich jetzt auch nur mir die Hoffnung zu bewahren, das es in der schlimmsten Dunkelheit ein kleines wärmende Licht gibt. Ich wünsche mir, das viele der entführten Jungs am Ende doch ein behütetes und von Liebe gezeichnetes Leben haben. So wie Myro bei ihnen.“, entschuldigt er sich bei dem Kolumbianer.
 

Erneut wird Ricardos Stimme freundlicher und er denkt sich einmal mehr, wie liebenswert der blonde Amerikaner ist und dass er ihn ein wenig an Myros Unbedarftheit erinnert, die dieser sich trotz seiner Lage bewahrt hat.

"Bewahren sie sich ihre Hoffnung, solange sie können, Hoffnung lässt einen die erstaunlichsten Dinge tun. Mein Kleiner denkt ebenso wie sie und ich sollte ihnen danken, sie haben Myro mit ihrem Gespräch neulich sehr glücklich gemacht. Wenn sie möchten, können sie ihre Nummer hinterlassen und er kann sich persönlich für das Buch bedanken oder noch ein wenig mit ihnen reden. Und ich verrate ihnen etwas, Jeffray...", erneut haben Ricardos Augen einen beinahe milden Glanz, "… es endet nicht für alle der Jungen gut, aber doch für viele. Sobald sie anfangen, sich auf einen Menschen einzulassen und für diesen verantwortlich zu sein, entwickeln auch die kältesten Männer nicht selten so etwas wie Besitzerstolz und Zuneigung und begegnen ihren Sklaven mit Liebe."

„Das ist durchaus ein schöner Gedanke.“, erwidert Jeffray ein wenig betrübt, lächelt dann aber. „Myro kann mich jederzeit anrufen oder mir schreiben, wenn er mag und sie es erlauben.“

Während er redet holt er seine Visitenkarte aus seinem Jackett und reicht sie Ricardo.
 

"Wenn keine Seite in Schwierigkeiten gerät, dann sehr gerne. Myro mag sie wirklich sehr und ich freue mich ebenfalls über Kontakt."

Die Visitenkarte nimmt er gerne, sieht den jungen Mann dann aber ernst an.

"Manche Dinge sind nicht zu ändern oder haben einen zu hohen Preis. Versprechen sie mir, dass sie keine Dummheiten machen oder ihren Freund auf den Fall ansetzen. Sie laufen gegen ein System, gegen das sie nur verlieren können. Wenn sie wissen möchten, was mit Sklaven passiert, deren Angehörige zu intensiv forschen... es gibt ein Video davon."

Der Kolumbianer schreibt einige Stichworte auf einen Zettel und schiebt ihn Jeffray zu.

"Die Strafe für einen Fluchtversuch ist meist kaum geringer. In manchen Gefügen ist es besser sich nicht aufzulehnen. Vor allem, wenn man ein friedfertiger Fisch in einem Haifischbecken ist."

Der Blick auf die Uhr, zeigt, dass es Zeit ist, sich zu verabschieden.

"Kommen sie gut nach Hause und ich hoffe, bald von ihnen zu hören. Wenn Myro darf, wird er sie sicher noch heute Abend gerne anrufen. Auf Wiedersehen."
 

Jeffray erhebt sich ebenfalls nimmt den Zettel entgegen.

„Ich verstehe...Ich danke ihnen für ihre Offenheit, wie ich schon sagte, lag mir hauptsächlich Myros Wohl am Herzen.“, nickt er ernst. „Ich mag Naiv sein, aber dumm bin ich nicht, in der Welt in der sie leben, würde ich sang und klanglos untergehen. Trotzdem habe ich nichts gegen einen freundschaftlichen Kontakt mit ihnen und Myro kann mich jederzeit anrufen.“

Er verbeugt sich leicht vor Ricardo.

„Es hat mich gefreut, das sie mir ihre Zeit geopfert haben. Auf Wiedersehen.“
 

Die Männer trennen sich vor dem kleinen Café und gehen ihrer Wege, kehren in ihre verschiedenen Welten zurück und trotzdem trägt jeder eine winzige Flamme der Freundschaft in sich.

Am Abend ruft Myro tatsächlich an und bedankt sich überschwänglich für das Buch, die kindliche Freude die in der Stimme des Jungen mitklingt, lässt Jeffray die düsteren Gedanken vergessen. Sie unterhalten sich noch ein wenig, dann muss der Rothaarige das Gespräch beenden. Noch einmal bedankt er sich für das Buch, richtet Grüße von Ricardo aus und wünscht Jeffray in beider Namen eine gute Reise. Donnavan erwidert den freundlichen Gruß, wünscht beiden eine glückliche Zukunft und betont nochmal das der Junge jederzeit bei ihm anrufen kann.
 


 


 

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Für Jeffray und Alexander scheint es wieder zum guten zu stehen.

Von Ricardo hat der süße Blonde eine Menge erfahren, was seinem Freund sicher bei den Ermittlungen helfen dürfte.

Das nächste Kap wird ein bisschen länger dauern, aber es wird mit Sicherheit spannend werden.^^
 

Bis dahin *wink*
 

eure night-blue

Feindkontakt

Hallo^^
 

vielen Dank für eure tollen Kommis. *alle durchknuddel*

Da kann ich mich immer nur wiederholen.

Zur Belohnung gibts das nächste Kapitel.^^
 

*für alle Eis ausgeb*
 

Viel Vergnügen beim Lesen *Beruhigungstee parat hat*
 

eure night-blue
 


 


 

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Kapitel 18

Feindkontakt
 


 


 


 

Im Haus des Buchhalters sitzt Mendoza im Sessel und lehnt seinen Kopf gegen dessen Rückenlehne. Zu gern würde er sich jetzt einen starken Drink gönnen, doch das muss warten bis er Ian wieder sicher in dessen Zelle gebracht hat. Seit drei Stunden ist der Deutschrusse nun schon in diesem 'Keller', dieser ist wirklich sehr schalldicht aber ab und an dringen Töne heraus die nichts menschliches mehr an sich haben.

Er hat mit den beiden Männern kein Mitleid, dass was sie gemacht haben überschreitet jede bestehende Grenze und muss entsprechend gesühnt werden. Ian ist der richtige Mann dafür, als ehemaliger Verhörspezialist der CIA kennt er sämtliche Techniken Menschen zu quälen und über einen langen Zeitraum am Leben zu halten. Julio ist kein Freund von Folter, steht ein Subjekt auf der Abschussliste gibt es eine Kugel und gut ist, aber Ryan hat indirekt angeordnet wie der Buchhalter bestraft werden soll und das wird gerade befolgt.
 

Vor knapp vier Stunden haben sie das Haus betreten, wie sie es erwartet haben, ist im oberen Teil des Gebäudes niemand. Die beiden perversen Männer befinden sich im Keller um die Leiche verschwinden zu lassen. Perez und Collins führen den Latino und Ian zu der Geheimtür, auf Julios Wink hin öffnen sie diese, überrascht sehen sie zwei Augenpaare an, von dem Hünen kommt in diesem Moment ein böses Knurren, er hat den misshandelten Körper des Jungen gesehen. Dieser liegt auf dem Tisch und jeder der zwei Monster hält eine Säge in der Hand.

„Wer war das?“, anklagend deutet er auf die Leiche.
 

Der 'Buchhalter' Freddie McKenna und Dr. 'Frankenstein' Moses Mason sind wie gelähmt, sie wähnten sich völlig sicher und nun stehen vier Fremde in ihrem geheimen Raum. An Flucht ist nicht zu denken, da die Eindringlinge den einzigen Zugang blockieren, sich rausreden ist sinnlos, zu offensichtlich ist, was sie im Begriff sind zu tun.... und getan haben.

„Das waren die Beiden.“, antwortet Perez, der die Aufzeichnungen gesehen hat.

„Mit ihnen soll ich meinen Spaß haben, Master?“ erkundigt sich Ian, zornig und gleichermaßen voller freudiger Erwartung.

Mit einer knappen Kopfbewegung schickt Julio Perez und Collins hinaus, sehr gern kommen sie der Aufforderung nach, jagt ihnen der Deutschrusse doch Angst ein. Noch immer kommt von den Delinquenten kein Ton, mit erschreckender Klarheit wissen sie, das es schlimm für sie werden wird.... sehr schlimm.

Langsam löst sich Julios Starre, er hat zwar auf dem Foto gesehen wie der Körper des Opfer aussieht, aber so in Real...

„Ja Ian, mit ihnen sollst du deinen Spaß haben, sie haben viele Jungs gequält - so wie diesen dort.“, sich endlich von dem bizarren Bild lösend wendet er sich voll seinem Sklaven zu. „Du hast fünf Stunden Zeit.“ Mit diesen Worten nimmt er die Leine ab und lässt Ian somit volle Handlungsfreiheit, dann verlässt er diesen Raum und verschließt die Tür.
 

Wieder sieht der Latino auf die Uhr, eine Stunde noch, dann muss er runter und Ian wieder an die Leine legen... das wird wohl der unangenehmste Teil des Tages werden. Er mag sich nicht entfernt vorstellen wie dieser Raum dort unten aussehen wird, außerdem wird Ian ziemlich aufgekratzt sein.

Es fängt schon an zu Dämmern, bald wird die Sonne aufgehen und auch Collins und Perez werden zurück kommen um sie abzuholen. Mendoza steht auf, geht in die Küche, er hat Durst also nimmt er sich ein Glas füllt es mit Wasser und trinkt es in einem Zug leer – Tequila wäre ihm jetzt bedeutend lieber. Das Geräusch splitternden Holzes lässt ihn herumfahren.

„Scheiße.“, flucht er und hastet ins Wohnzimmer.

Dort schnappt er sich die Leine für Ian und wartet im Flur auf den Hünen.
 


 

~~~~~~~~
 


 

Seine Schicht ist zu ende, mürrisch geht er zu seinem Wagen in der Tiefgarage. Irgendwann würde er es diesem O' Brian heimzahlen, das schwor sich Noah Huntington. Als er in diese Sonderkommission berufen wurde, ist er Stolz gewesen und hat sich gefreut, doch inzwischen verflucht er die Arbeit und vor allem seine Kollegen. Selbst seine Partnerin Ava kritisiert nur noch an ihm herum, er fühlt sich missverstanden und überflüssig.

Hart schlägt er die Autotür zu, steckt den Schlüssel in das Zündschloss, dreht es herum und... nichts. Der Motor gibt keinen Laut von sich. „Nicht das auch noch.“, knurrt der junge Mann und schlägt mehrfach wütend auf das Lenkrad und lässt sich dann auf dieses sinken.

Es klopft jemand an sein Seitenfenster, mürrisch blickt er auf. 'Nicht der auch noch.', schoss es ihm gleich durch seine Gedanken. Auch wenn er nicht begeistert ist ausgerechnet O' Brian noch zu begegnen, kurbelt er doch sein Fenster herunter.

„Mag ihr Motor nicht mehr?“ fragt ihn sein Vorgesetzter freundlich.

„Nein... die blöde Karre gibt keinen Mucks mehr von sich.“, antwortet Noah genervt.

„Kommen sie, ich fahre sie nach Hause. Um diese Uhrzeit finden sie sicher keine Werkstatt die ihnen hilft.“, schlug O' Brian vor. „Und Busse fahren nicht mehr.“

Na toll, das ist eigentlich das letzte was Huntington will, aber er sieht auch ein, das es die beste Lösung für seine doch missliche Lage ist.

„Keine Sorge, sie sind nicht mein Typ.“, lächelt Alexander amüsiert.

„Das würden sie auch bereuen.“, rutscht es Noah heraus.

Sogleich biss er sich auf die Lippe, das hätte er sich sparen können, immerhin will sein Vorgesetzter ihm nur helfen.

„Sorry, das war unpassend.“, meint er dann auch zerknirscht.

„Brechen sie sich mal keinen ab, ich bin da ganz andere Sprüche gewohnt.“, wiegelt der Schwarzhaarige eine Spur kühler ab. „Aber das heißt dann auch, dass sie mein Angebot annehmen?“

„Wenn es noch gilt, gerne.“, nickt Noah ein wenig freundlicher.

„Sicher, kommen sie, mein Wagen steht dort hinten.“, winkt O' Brian seinem jungen Kollegen ihm zu folgen.

Für Alexander ist das die beste Gelegenheit mit Huntington über dessen Problem, was immer das auch sein mochte, zu reden. Wenig später erreichen sie seinen Cheverolet und steigen ein, während Alexander ausparkt und auf die Straße fährt, überlegt er, wie er mit dem Gespräch anfangen soll, entscheidet sich schließlich für den direkten Weg.

„Wir sind jetzt unter uns. Noah, was haben sie für ein Problem mit mir?“ fragt er dann auch.

Überrascht richtet der Angesprochene seinen Blick auf den Fahrer.

„Wie kommen sie darauf?“ fragt er verblüfft, ist er doch der Meinung gewesen seine Gefühle, bis auf die zwei Ausbrüche gut im Griff zu haben.

„Ihre Augen sprechen Bände.“, lacht Alexander.

„Tatsächlich?“ hakt Huntington peinlich berührt nach, sieht aus Reflex nach vorn.

„Ja... wenn sie ihre Blicke noch beherrschen können, ist ihr Pokerface perfekt.“, nickt O' Brian.

Jetzt schleicht sich eine gewisse Röte in das Gesicht des jungen Detektivs, er hat nicht bemerkt, das O' Brian ihn so beobachtet hat.

„Noah, sie sind ein guter Polizist und leisten sehr gute Arbeit...“, redet Alexander weiter. „... ich verstehe nur ihre Reaktion letztens nicht. Was bedrückt sie?“

„Eigentlich nichts.“, weicht Huntington zögernd aus.

„Und uneigentlich? Noah, sie beschäftigt seit geraumer Zeit etwas.“, bohrt O' Brian nach. „Hat es mit mir zu tun?“

„Sie meinen, weil sie Homo sind?“ rutscht es dem jungen Beamten heraus. „Sorry... es sind nicht sie persönlich gemeint.“

„Das ist beruhigend.“, erwidert Alexander trocken.

Es ist nichts neues für ihn, dass er wegen seiner Neigung angefeindet wird, er kennt die Blicke, hört das Tuscheln hinter seinem Rücken, aber es direkt gesagt zu bekommen, versetzt ihm immer noch einen Stich.

„Es ist... es kamen mehrere Dinge auf einmal zusammen.“, beginnt Noah zögernd zu erzählen, er hat bisher mit niemanden darüber gesprochen, stattdessen hat er es herunter geschluckt, bis es nicht mehr ging und er seinen Unmut ausgerechnet an seinem Vorgesetzten ausgelassen hat... und das nicht nur einmal.

„Vor einiger Zeit haben sich meine Eltern getrennt, das kommt vor, stimmt schon, aber ich dachte immer sie seien glücklich miteinander, bis ich heraus-fand das alles nur zum Schein war. Mein Vater hatte schon seit längerem eine Affäre... mit einen Mann. Das hat meine Mutter verletzt und auch für mich war es ein Tiefschlag...“, Noah verstummt kurz. „So ein Perverser hat sich zwischen meine Eltern gedrängt, eine Frau hätte ich noch verstehen können aber ein Mann! Wie konnte es dieser Kerl, mit seiner krankhaften Neigung nur wagen sich an meinem Dad zu vergreifen?“

Alexander hört schweigend zu, er kann seinen jungen Beamten zum Teil verstehen, aber dieser macht es sich zu einfach.

„Es gehören immer zwei dazu.“, sagt er leise.

„Ach... meine Eltern waren glücklich, bis sich diese Schwuchtel zwischen sie gedrängt hat.“, beharrt Huntington.

„Haben sie mit ihrem Vater geredet?“ hakt der Schwarzhaarige nach.

„Nein... er ist für mich gestorben.“, erwidert Noah hart.

„Ja, so ist es immer.“, rutscht es Alexander bitter heraus, der gerade an seine Familie denken muss, die jeden Kontakt mit ihm abbrach. „Alles was nicht in die Norm passt, wird verteufelt und geächtet. Haben sie schon mal daran gedacht, wie sich ihr Vater jetzt fühlt?“

„Nein, das interessiert mich nicht.“, kommt es prompt von dem jungen Mann.

„Das dachte ich mir, stattdessen projizieren sie ihren Zorn auf jeden Homosexuellen der ihnen über den Weg läuft.“, stellt O' Brian kalt fest. „Ich will ihnen mal was sagen, hören sie zu und denken sie darüber nach. Schwul wird man nicht über Nacht, es ist keine ansteckende Krankheit und es ist etwas auf das man keinen Einfluss hat... Gefühle kann man nun mal nicht beeinflussen. Man kann sie verstecken, mehr aber auch nicht. Vermutlich ist ihr Vater schon von Jugend an Homosexuell, nur durfte er es nie ausleben, er hat sich den gesellschaftlichen Zwängen gebeugt, hat geheiratet und Kinder gezeugt... so wie es von ihm erwartet wurde. Es wird in dieser Ehe von beginn an Probleme gegeben haben und nur ihrer Kinder wegen sind sie zusammen geblieben. Haben sie ihre Mutter mal gefragt, wie sie wirklich darüber denkt? Sicher nicht. Sie sollten sich für ihren Vater freuen, das er endlich lieben darf und ich möchte wetten, das ihre Mutter ebenfalls schon einen neuen Partner hat. Sie sind Polizist und sollten in der Lage sein Vorurteilsfrei zu denken. Gönnen sie ihren Eltern ihr spätes Glück mit neuen Partnern und verderben sie es ihnen nicht durch ihre ablehnende Haltung.“

Zum Ende hin hat sich Alexander ein bisschen in rage geredet, er hasst diese Engstirnigkeit, besonders unter Kollegen, denn gerade in ihrem Job, müssen sie sich auf ihren Partner verlassen können. So eine Einstellung, wie sein junger Kollege an den Tag legt, könnte für ihn, in einer gefährlichen Situation tödlich sein.

„Wenn sie Probleme mit mir, bzw. meiner Lebenseinstellung haben, ist es besser, wenn sie sich versetzen lassen.“, fügt er darum auch noch an.

Noah Huntington wird die Antwort vorläufig erspart, der Sprechfunk meldet einen ungewöhnlichen Vorfall, da sie sich in der Nähe befinden, meldet Noah, nach einem kurzen Blickwechsel mit seinem Vorgesetzten, das sie dort nach dem Rechten sehen würden. Keine zwei Minuten später halten sie vor dem betroffenen Haus und steigen aus.

„Sieht doch ganz ruhig hier aus.“, wundert sich der junge Beamte.

„Ja, aber um sicher zu gehen, werden wir die Bewohner des Hauses befragen.“, entscheidet Alexander.

Ein weiterer Wagen hält an, doch niemand steigt aus, das erregt O' Brians Neugier, er lenkt seine Schritte auf den dunklen Wagen zu. Gleichzeitig fliegt am Haus die Eingangstür auf und nun überschlagen sich die Ereignisse.
 

~~~~~~~~
 

Mendoza hört die schweren Schritte des Deutschrussen, in der nächsten Sekunde fliegt die Tür aus den Angeln, sofort springt er an diesen heran. Er weiß, er hat nur die eine Chance, denn der irre Blick in den Augen des Hünen verrät ihn, dass sich dieser nicht mehr unter Kontrolle hat. Ian ist zudem über und über mit Blut bespritzt, der Geruch der damit einher geht, lässt den sonst so abgebrühten Latino heftig würgen. Er mag sich gar nicht erst vorstellen, wie es in dem Raum unten aussieht... er wird mit Sicherheit auch nicht nachsehen, ob einer der beiden Männer überlebt hat.

Diese Gedanken und Gefühle schießen ihm im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf, seine dunklen Augen fixieren die Öse am Halsband des Deutschrussen. Zum Glück für ihn sitzt diese so eng am Hals, das es nicht verrutschen kann, außerdem ist ein kleines Gegengewicht eingearbeitet, sodass er die Öse nicht erst suchen muss. Er atmet etwas auf, als er den Haken der Leine endlich einhakt, aber die Gefahr ist noch lange nicht vorbei.

Ian steht jetzt in voller Größe vor ihm und blickt ihn drohend an, es ist ihm anzusehen dass er angreifen und töten will, er ist sozusagen im Blutrausch. Die Sache im Keller hat er dieses mal ohne schlechtes Gewissen richtig genossen, er hat die Erlaubnis gehabt das zu tun, doch sein Adrenalinspiegel ist noch sehr hoch.... er will weiter machen... will dieses berauschende Gefühl noch viel länger auskosten.

„Auf die Knie, Sklave.“, befiehlt Julio unnachgiebig.

Langsam schüttelt Ian den Kopf, er macht einen Schritt auf Mendoza zu, der sofort den Knopf an seiner Leine drückt und somit einen Stromschlag auslöst. Tödlich ist dieser nicht, aber sehr unangenehm und das einzige was Ian nicht mag. Heftig zuckt er unter diesem Schlag zusammen, geht förmlich in die Knie, doch kommt er wieder hoch.

„Gehorche!“ fordert der Latino mit aller Autorität, schickt sofort einen weiteren Impuls zu dem Hünen.

Wieder geht dieser in die Knie, aber nicht zu Boden, gequält heult der Deutschrusse seine Pein hinaus.

„Aufhören... nicht das, Master.“, fleht er Julio an, krallt seine Hände um das Halsband und zerrt daran. Da schießt der nächste Stromschlag durch seinen Körper und bricht seinen Widerstand, er fällt auf die Knie, senkt demütig sein Haupt, seine Finger lösen sich von seinem Halsband und die Arme sinken resigniert herunter.

„Warum nicht gleich so.“, ist Mendoza zufrieden, die große Erleichterung, die ihn durchflutet verbirgt er vor diesem gefährlichen Sklaven. „Hast du die Aufnahmen gemacht?“

„Ja.. Herr.“, noch klingt ein wenig aggresivität in der Stimme nach.

„Gib sie mir.“, auffordernd hält er ihm die Hand hin.

Ian greift in seine Overalltasche, holt die kleine Kamera heraus und legt sie auf die geöffnete Handfläche Mendozas. Ohne Hast zieht dieser die Hand zurück und steckt die Kamera in seine Jackentasche. Das sogar diese mit Blut besudelt ist, ignoriert er vorerst, er braucht seine ganze Konzentration für Ian.

„Wir gehen jetzt nach Hause.“, informiert er diesen. „Steh auf und folge mir.“

Damit geht er ein Risiko ein, das weiß er, genauso weiß er, dass diese Stärke Eindruck bei Ian macht. Noch bevor die Leine sich spannt, steht der Hüne auf und folgt Mendoza, dieser bleibt abrupt stehen, verdutzt stoppt auch der Deutschrusse.

Vor dem Haus ist ein fremder Wagen vorgefahren, hält, zwei Männer steigen aus, gleichzeitig kommen Perez und Collins. Der größere der beiden Fremden wendet sich Perez zu, plötzlich erkennt er diesen Mann, er hat ihn schon mal gesehen.

„Verdammt.“, flucht er, „Die Bullen... das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen.“

Die bloße Nennung des Wortes löst bei Ian einen Kurzschluss aus, mit einem Satz springt er an Julio vorbei, ignoriert dessen Befehle und auch die Strafe, die durch seinen Körper jagt.

In der nächsten Sekunde geht die Haustür splitternd zu Bruch, die Beamten fahren herum, starren für wenige Momente den blutverschmierten Hünen an, der seinen Zorn heraus-schreit und einfach nur furchterregend aussieht.
 

~~~~~~
 

Alexander kann nicht glauben was er sieht, eine blutverschmierte riesige Gestalt kommt brüllend aus dem Haus gerannt. Sie sieht so grauenvoll aus, dass es einem kalt den Rücken herunterläuft, doch fängt er sich schnell wieder. Blitzschnell zieht er seine Waffe, da fallen links von ihm schon die ersten Schüsse, er geht instinktiv in die Hocke, dreht sich und erwidert den Angriff. Ian bewegt sich unaufhaltsam auf den jungen Noah Huntington zu, der feuert zwar und trifft auch, doch zeigt es bei dem Deutschrussen keine Wirkung.

Ein Streifenwagen kommt zu dem Schauplatz, sofort machen die Polizisten Meldung und mischen sich in den Schusswechsel ein.

Perez und Collins wenden sich diesen zu, während nun auch Menzodza seine Waffe benutzt, Huntington wirkt wie erstarrt. Alexander schnellt in die Höhe, er muss handeln will er nicht einen seiner Leute verlieren, mit einem gezielten Kopfschuss stoppt er den Hünen, als dieser fällt, bekommt der Latino freies Schussfeld. Perez setzt sich hinter das Steuer, Collins gibt ihm Rückendeckung, sie müssen sich schleunigst zurückziehen, bevor es hier vor Polizisten nur so wimmelt. Der aufheulende Motor ist das Signal für Julio, eine schnelle Salve abfeuernd hetzt er zum Wagen, springt der Länge nach auf die Rückbank. „Los“

Sofort tritt Marquez das Gaspedal bis zum Anschlag durch, mit durchdrehenden Reifen setzt sich der Wagen in Bewegung. Ein gerade eintreffender Streifenwagen nimmt sofort die Verfolgung auf.

Am Schauplatz des Feuergefechts herrscht eine unnatürliche Stille, der beißende Geruch des Schwarzpulvers legt sich schwer auf die Beteiligten. Noah, der von Alexander unsanft in die Büsche befördert wurde, arbeitet sich fluchend aus dem Gestrüpp.

„Was sollte das O'Brian?“ schimpft er während er sich das Laub von seinem Anzug klopft. „O' Brian?“
 

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Endlich - nur noch eine halbe Stunde und mein Flugzeug landet. Es ist wirklich eine interessante und auch aufregende Zeit in Japan gewesen, das Angebot des Pharmakonzern ist mehr als großzügig, aber noch habe ich mich nicht entschieden, ich muss das erst mit Alexander besprechen. Bei den Gedanken an Alexander wird es mir warm ums Herz, vor meiner Abreise haben wir uns gestritten, doch noch in Japan haben wir uns versöhnt – via Telefon. Ich freue mich auf ihn, seine Umarmung, seine Küsse und seine ungestüme Art zu lieben.

Die Zeit zieht sich dahin wie Kaugummi, meine Geduld wird auf eine sehr harte Probe gestellt. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich endlich meinen Koffer, diesen verstaue ich mit meinem Handgepäck auf einem Kuli und strebe schnellen Schrittes auf den Ausgang zu. Schmetterlinge flattern in meinem Bauch nervös umher, mein Herz klopft in freudiger Erwartung.

Suchend sehe ich mich um, kaum das ich den Sicherheits- und Zollbereich verlassen habe, doch ich kann ihn nicht ausmachen. Hat er mich vergessen? Oder verspätet er sich einfach nur?

„Jeffray.“, ruft mich jemand, Alexander ist es nicht, das höre ich sofort.

Mich zu der Stimme umdrehend huscht mein Blick über die Menschen und bleibt an John Morrison hängen, ehemaliger Kollege und Freund Alexanders. Enttäuschung macht sich in mir breit, hat mein Freund nicht mal Zeit mich abzuholen?

„John... welch eine Überraschung, hat Alexander keine Zeit?“ begrüße ich den Grauhaarigen.

„Hallo Jeffray, hattest du einen guten Flug?“ lächelt John gequält.

„Was ist nun mit Alexander?... Er hat mir versprochen mich abzuholen.“, frage ich mein Gegenüber.

Ein ungutes Gefühl beschleicht mich, der sonst immer fröhliche Mann vor mir, sieht ungewöhnlich Ernst aus.

„Wo ist Alexander?“ hake ich nach und sehe ihn zwingend an.

„Jeffray... er kann nicht kommen...“, beginnt Morrison, „... lass uns gehen.“

Er schiebt mich beiseite und übernimmt den Kofferkuli, mit langen Schritten geht er Richtung Ausgang, gerade so als würde er vor etwas flüchten.

Ich laufe ihm hinterher packe seinen Arm und ziehe ihn zu mir herum.

„John... was ist los? Was ist mit Alexander?“ wiederhole ich meine Fragen. „Hat er jemand anderen und ist zu feige es mir zu sagen?“

„Er ist nicht feige, das weißt du ganz genau.“, empört sich John. „Und er hat keinen anderen... ich weiß nicht wie ich es sagen soll.“

„Sag es einfach.“, fordere ich ihn auf. „Hat es mit seinem Job zu tun?“

„Vor etwa sechs Stunden kam es zu einer Schießerei...“, Morrison holt tief Luft. „... Alexander wurde angeschossen... es sieht nicht gut aus.“
 


 


 

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Die Folterer sind bestraft, Einzelheiten habe ich mir erspart, hier könnt ihr eurer Fantasie freien Lauf lassen.
 

Jeffray ist wieder zu Hause, aber statt in den Armen seines Geliebten zu liegen muss er um dessen Leben bangen.

Wird Alexander es schaffen?

Konnten Mendoza und seine Leute entkommen?

Wie wird es weitergehen?
 

Wie immer möchte ich eure Meinungen wissen.
 

Bis zum nächsten Kapitel
 

*wink*
 

night-blue-dragon

Tatorte und Wiedersehen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Eine heiße Spur

Hallöchen^^
 

'Spring-Break' hat doch einige Zeit in Anspruch genommen und euer Wunsch nach einer Fortsetzung bringt mich in Schwierigkeiten. *hüstel*

Mal sehen was sich da machen lässt.^^
 

Aber jetzt zu meinem Krimi.^^

Dieses Kapitel ist wieder etwas kürzer, ich hoffe es gefällt euch trotzdem.^^
 

An dieser Stelle möchte ich mich bei euch für eure zahlreiche Unterstützung bedanken, nicht nur hier sondern auch bei meinem Zweiteiler.
 

*alle kräftig durchknuddel*
 

So, genug unützen Text fabriziert, viel Vergnügen mit dem neuen Kapitel.^^
 

*knuddel*
 

eure night-blue
 


 


 

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Kapitel 20

Eine heiße Spur
 


 


 


 

Bis auf John Morrison sind alle anderen Beamten gegangen, sie brennen wohl darauf den Schützen, der auf Alexander geschossen hat zu verhaften. Das ist mir im Moment so was von egal, ich will nur noch zu meinem Freund, aber der Arzt erlaubt noch niemanden Alexander zu besuchen. Zwischendurch habe ich bei meinen Eltern angerufen, doch sind sie leider nicht zu Hause.

„Soll ich dich nicht doch nach Hause fahren, Jeffray?“ bietet John erneut an.

Sogleich schüttel ich den Kopf, mein Platz ist hier, am besten noch an Alexanders Seite. Seufzend gibt er sich geschlagen und steht auf.

„Ich besorg uns mal nen Kaffee.“, meint er leise.

„Du musst nicht hier warten, ich kann dich anrufen, wenn es etwas neues von Alexander gibt.“, schlage ich nun meinerseits vor.

„Ich gehe erst, wenn Alexander aufgewacht ist.“, lehnt John meinen Vorschlag ab, zwinkert mir zu und geht.

So allein überwältigt mich die Angst Alexander zu verlieren, ein Leben ohne ihn kann ich mir nicht mehr vorstellen, schon allein bei dem Gedanken daran, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Gegen die Wand gelehnt schließe ich meine brennenden Augen, dass mir erneut die Tränen herunter laufen merke ich nicht, genauso wenig bekomme ich mit, dass ich nicht mehr allein in dem Wartebereich bin. Schließlich fällt es mir doch auf und ich krame in meinen Taschen nach Taschentüchern... vergeblich.

Da wird mir ein Päckchen mit einem „Bitte schön.“ hingehalten, dankend nehme ich es an, entnehme eines und reiche es zurück.

„Behalten sie es ruhig.“, lehnt die Spenderin ab.

„Danke, sehr freundlich von ihnen.“, bedanke ich mich bei ihr.

„Es wird schon wieder alles in Ordnung kommen.“, meint sie tröstend und legt mir ihre Hand auf den Unterarm, in diesem Moment wirkt sie wie meine Mutter auf mich.

„Das hoffe ich sehr.“, lächle ich schwach.

„Sie müssen nur fest daran glauben.“, lächelt sie aufmunternd zurück.

„Leichter gesagt als getan.“, seufze ich auf und lehne mich wieder zurück. „Mein Freund wurde angeschossen und sein Leben hängt am seidenen Faden.“

„Das ist tragisch.“, meint sie bedauernd.

Schritte nähern sich, ich sehe erwartungsvoll hoch, doch es ist 'nur' John der zurück kommt und mir nun einen Becher Kaffee hinhält.

„Gibt es schon was Neues?“ fragt er sogleich.

„Nein, leider nicht.“, seufze ich traurig auf. „Danke für den Kaffee.“

Die Frau steht auf, nickt mir freundlich zu und geht zu einem älteren finster dreinblickenden Mann, der vermutlich ihr Gatte ist und setzt sich neben ihn.

„Gehts ein bisschen besser?“ erkundigt sich Morrison bei mir.

„Nicht wirklich, diese Warterei ist zermürbend.“, gebe ich müde zurück. „Aber ich will nicht nach Hause.“

„Schon klar.“, lächelt John und lehnt sich nun ebenfalls zurück.

Wieder herrscht Schweigen zwischen uns, ich habe auch nichts dagegen, wir könnten uns nur über Alexander unterhalten und das ist mir im Augenblick nicht möglich.

Der Kaffee kann mich nicht wirklich beleben, aber er wärmt mein Innerstes ein wenig auf. Wieder erklingen hastige Schritte, lassen mich hoffnungsvoll aufsehen, doch werde ich wieder enttäuscht und trotzdem freue ich mich die Ankömmlinge zu sehen.

„Jeffray, mein Junge, wir sind sofort gekommen als wir deine Nachricht hörten.“, tönt die Stimme meiner Mutter besorgt durch den Flur, kaum das sie mich erspäht hat.

Sogleich springe ich auf, da hat sie mich schon erreicht und umarmt mich tröstend, auch mein Vater nimmt mich in den Arm.

„Wie geht es Alexander? Ist er schon wach?“ will er gleich wissen.

Schon schnürt es mir wieder die Kehle zu, kopfschüttelnd gebe ich zu verstehen das ich nichts sagen kann. Energisch zieht mich meine Mutter zu den Stühlen.

„Setz dich, du siehst ja furchtbar aus. Wann hast du zuletzt geschlafen? Du solltest nach Hause fahren und erst mal Schlafen. Wir bleiben solange hier.“, schlägt sie vor.

„Das habe ich auch schon versucht, Ma'm, aber Jeffray hat sich geweigert.“, mischt sich John mit ein. „John Morrison, Freund und Exkollege von Alexander.“

„Guten Tag, Frank Donnavan, das ist meine Frau Ruth. Sie können uns doch sicher etwas über Alexanders Zustand sagen.“, ergreift mein Vater die Hand Morrisons.

Unterdessen hat meine Mutter mich wie einen kleinen Jungen an ihre Schulter gezogen, was alle Anwesenden auch immer denken mögen, es ist mir herzlich egal. Es tut mir gut, so von ihr getröstet zu werden, beruhigend streicht sie über mein Haar und redet ruhig auf mich ein.

„Alexander kämpft um sein Leben, dass ist das was wir mit Bestimmtheit wissen. Die Ärzte haben ihm drei Kugeln herausoperiert, es liegt an ihm ob er es schafft.“, informiert John meine Eltern über den Stand der Dinge. „Noch darf niemand zu ihm.“

Inzwischen habe ich mich soweit im Griff dass ich mich wieder artikulieren kann ohne gleich in Tränen auszubrechen.

„Danke das ihr gleich gekommen seid.“, fest halte ich die Hand meiner Mutter in der meinen.

Flüchtig streift mein Blick das andere Paar welches wohl ebenfalls auf einen Arzt wartet, mir fällt der angeekelte Gesichtsausdruck des Mannes auf, als er uns mustert und der entsetzt überraschte der Frau. Offensichtlich mögen sie keine Homosexuellen, doch das ist mir egal, ich muss mit ihnen ja nicht zusammen leben.

„Das ist doch selbstverständlich, mein Junge, Alexander gehört doch mit zur Familie.“, wiegelt mein Dad ab. „Kopf hoch Jeffray, er schafft das schon.“

„Er muss es einfach.“, erwidere ich leise. „Es wäre etwas leichter für mich, wenn ich bei ihm sein dürfte, ihm die Hand halten, damit er weiß dass ich da bin.“

Wie aufs Stichwort kommt der lang ersehnte Arzt, er steuert gleich auf John zu, den er von seinem letzten Besuch noch kennt. Mich hält es nicht mehr auf dem Stuhl, ebenso wenig meine Mutter. John übernimmt gleich das Reden.

„Nun Doktor, was gibt es neues über meinen Kollegen?“ klärt er gleich seinen Status. „Ist er wach? Kann ich ihm Fragen stellen?“

„Nicht so schnell. Er ist im Augenblick stabil und es sieht recht gut aus, er war kurz wach, schläft jetzt wieder. Für Fragen ist es noch viel zu früh.“, berichtet der Mediziner.

Mir fällt ein Stein vom Herzen als ich das höre.

„Dürfen wir zu ihm?“ will mein Vater wissen.

„Sind sie die Eltern des Patienten?“ hakt der Doc nach.

„Nein, nicht direkt, eher Schwiegereltern.“, antwortet meine Mutter sofort.

„Dann kann ich sie nicht zu ihm lassen.“, entgegnete der Arzt.

Wieder fühle ich mich in Eiswasser getaucht, was soll das jetzt? Erst wollen sie mir keine Auskunft geben und jetzt darf ich nicht zu meinem Freund... meinem Lebensgefährten?

Wut braut sich in mir zusammen, doch bevor ich was sagen kann, regt sich mein Vater schon lautstark auf.

„Das ist nicht ihr Ernst? Alexander und mein Sohn leben zusammen, sie wollen ihm doch nicht allen Ernstes verbieten seinem Lebensgefährten in dieser schweren Stunde beizustehen?“

„Es tut mir Leid, aber so sind nun mal die Vorschriften. Nur die engsten Familienmitglieder dürfen zu dem Patienten, zumindest müssen sie erlauben, das er anderen Besuch empfangen darf.“

„Zum Teufel mit denen, die haben sich die ganzen Jahre nicht um ihren Sohn gekümmert.“, platzt meinem alten Herrn der Kragen.

„Frank, bitte, reiß dich zusammen.“, beschwört meine Mutter ihren Mann.

„Nein, Ruth. Das kann doch nicht recht sein, dass Jeffray nicht zu Alexander darf, nur weil sie nicht verheiratet sind.“, empört sich mein Vater.

Wenn er erstmal so in Rage ist, lässt er sich nur äußerst schwer wieder beruhigen, selbst von meiner Mutter nicht.

„Machen sie seine Eltern ausfindig und holen sie sich die Erlaubnis mehr kann ich nicht dazu sagen.“, rät der Arzt bedauernd.

„Die Erlaubnis gebe ich nicht.“, ertönt eine harte Stimme.

Diese lässt mich regelrecht zusammenzucken, alle sehen sprachlos auf den finster blickenden Mann.

Das sind Alexanders Eltern? Schoss es mir durch den Kopf, beim genaueren hinsehen erkenne ich eine gewisse Ähnlichkeit.

„Wie bitte?“ erst nach einigen Momenten wird mir klar, dass ich die Frage gestellt habe. „Das ist nicht ihr Ernst.“

„Doch... ich unterstütze nicht die Abartigkeit meines... Alexanders. Ich verbiete jedweden Besuch.“, bestätigt er sein Verbot.

Die harten Worte treffen mich völlig unvorbereitet, ich weiß, dass sich Alexanders Eltern von ihm abwandten als sie erfuhren das ihr Sohn Homosexuell ist, aber dass so ein Hass dahinter steckt, wusste ich nicht und konnte es mir auch nie vorstellen.

„Der einzige, der hier abartig ist sind sie.“, donnert mein Vater los.

Er konnte Leute wie Alexanders Vater noch nie ausstehen und jetzt sieht er wohl auch mich angegriffen, dass er so extrem reagiert. Die Luft hier ist mit einem Mal hoch explosiv, die Anfeindung ist fast schon greifbar. Meine Mutter lässt mich los und versucht nun ihren Mann zu beruhigen, während der Arzt sich zwischen die Väter stellt und mit den Worten. „Meine Herren, ich bitte sie, so nehmen sie doch Vernunft an.“ die Lage zu entspannen versucht.

„Sie wagen es mich zu Beleidigen?“ zischt Alexanders Vater. „Sie sind nicht besser als ihre Missgeburt.“

Das treibt mir die Tränen in die Augen, zum einen vor Wut und zum anderen wegen Alexander, der immer noch hofft, das sich sein Verhältnis zu seinen Eltern bessert.

„Sie haben einen Sohn wie Alexander nicht verdient.“, antwortet mein Vater mühsam beherrscht. „Ich bin froh ihn in meiner Familie zu haben und freue mich für meinen Sohn und Alexander, dass sie so glücklich miteinander sind.“

„Ein Grund mehr keine Besuche zu erlauben.“, kommt es verbohrt von Mr. O'Brian.

Wie von selbst bewegen sich meine Füße auf ihn zu.

„Ich bin froh, dass Alexander das nicht hören muss, es würde ihm das Herz brechen, aber das wollen sie ja nur, nicht wahr? Sie wissen gar nicht, was sie Alexander mit ihrer Ablehnung angetan haben. Er hofft heute noch, dass sie auf ihn zugehen, ihn so akzeptieren wie er ist. Er vermisst seine Familie, aber das ist ihnen ja egal. Wieso sind sie überhaupt hergekommen, wenn sie keinerlei Interesse daran haben wie es ihrem Sohn geht?“ leise kommen mir die Worte über die Lippen. „Aber ich kann es mir denken. Sie sind wegen der Nachbarn hier, damit kein Gerede entsteht, damit nicht herauskommt, dass sie Alexander rausgeworfen haben als er sie brauchte.“, rede ich bitter weiter. „Und ob es ihnen gefällt oder nicht, sobald Alexander bei Bewusstsein ist, haben sie nichts mehr zu sagen, dann werde ich bei ihm sein, denn ich liebe ihren Sohn...“

Klatsch!

Alexanders Vater hat mir tatsächlich eine Ohrfeige verpasst, ich halte meine brennende Wange, jetzt überschlagen sich die Ereignisse regelrecht, es entsteht ein Tumult, dem der Arzt und einige Pfleger beenden wollen. John zieht mich beiseite, schnappt sich einen herbeigeeilten Pfleger, fragt nach Alexanders Zimmer, bekommt eine hastige Auskunft und bugsiert mich danach zu diesem Raum.

„Wenn du erst mal bei ihm bist, schafft es wohl keiner dich dort rauszuholen. Ich kümmere mich inzwischen um die erhitzten Gemüter und wenn ich alle für vierundzwanzig Stunden einsperren muss.“, sagt er entschlossen und lässt mich vor Alexanders Krankenzimmer stehen.

Das kommt nun doch überraschend für mich, noch von dem Zwischenfall mit Alexanders Eltern aufgewühlt, muss ich mich erst sammeln bevor ich das Zimmer betreten kann. Meine zittrigen Finger legen sich um die Türklinke, sachte drücke ich sie hinunter und die Tür auf.
 


 

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Die Forensik braucht zwei ganze Tage um sämtliche Spuren im Haus zu sichern, mit dem sichten des Videomaterials wird sofort begonnen, auch die Pathologie kann sofort mit der Arbeit beginnen. Wie von Colton Weller gewünscht fängt Celine Carrington mit dem jüngsten Opfer an, es ist sehr schwer für sie die Todesursache festzustellen. Fingerabdrücke kann sie keine nehmen, da man dem Jungen die Haut der Fingerkuppen entfernt und andere Haut darauf transplantiert hat. Das ist nur eine von zahlreichen kleineren und größeren Veränderungen an dem Opfer, manche kann sie sich aus medizinischer Sicht nicht erklären, sie scheinen nur aus Neugierde oder aus Spaß durchgeführt worden zu sein. Als Pathologin hat Celine schon viel gesehen, doch so viel Grausamkeit wie an diesem jungen Opfer ist auch ihr neu, sie ist froh, als sie die Obduktion abschließen kann.

Die beiden erwachsenen Toten aus dem Keller stellen kein so großes Problem dar, zwar sind ihre Verletzungen auch sehr zahlreich und nicht minder schlimm, doch ist es hier für sie einfacher den Todeszeitpunkt und die -art festzustellen.

Als letzten obduziert sie den Hünen, der letztendlich durch einen Kopfschuss nieder gestreckt wurde. Schließlich ist sie damit und mit ihren Berichten fertig, zur gleichen Zeit kommt das Ergebnis der Genanalyse des Jungen. CC bringt die Akten persönlich bei Weller vorbei.

„Hallo Colton.“, begrüßt sie ihren Kollegen.

„Hi CC. Bringst du die Obduktionsberichte?“ erwidert Weller den Gruß.

„Ja... ich dachte mir so geht es schneller. Hat leider ein Weilchen gedauert, vor allem mit dem Jungen, aber ich konnte ihm keine Fingerabdrücke abnehmen. Sie wurden ihm entfernt und mit normaler Haut ersetzt.“, erklärt sie ihm, warum er den Bericht des jüngsten Opfers erst jetzt bekommt. „Der DNS- Abgleich ist vorhin fertig geworden. Es handelt sich um Nico Johnson, 16 Jahre alt, er ist im letzten Jahr verschwunden.“, führt sie die neuesten Erkenntnisse weiter aus.

„Danke CC, hast was gut bei mir.“, nimmt Weller die Akten dankend entgegen.

„Schon klar...ich erinnere dich beizeiten daran.“, lächelt die Pathologin und kehrt wieder in ihre Abteilung zurück.

Foley, Craig und Baker nehmen sich je eine Akte von Weller, der die des verschwundenen Jungen in der Hand behält.

„Der Junge passt genau in das Profil, er kommt aus Florida und ist ohne eine Spur zu hinterlassen verschwunden. Der Ärmste musste das letzte dreiviertel Jahr nur noch leiden, die ältesten Verletzungen deuten darauf hin.“, fasst Weller kurz zusammen.

„Dann haben wir ein weiteres Opfer, das wir von der Liste streichen können.“, bemerkt Tremaine sachlich.

„Freddie McKenna, 55 Jahre, er war der Hausbesitzer und ein kleiner Beamter bei der Finanzbehörde. Er hat ein völlig unbescholtenes Leben geführt, nicht mal nen Strafzettel fürs Falschparken hat er bekommen. Allerdings ist er in den letzten dreißig Jahren 19 mal umgezogen, quer durch die Staaten.“, rafft Craig das offensichtlich langweilige Leben des Opfers straff zusammen. „Anbetracht seines 'Geheimnisses' sollten wir seine Wohnorte alle überprüfen lassen, spätestens wenn hier alle Spuren ausgewertet sind.“

„Moses Mason, 60 Jahre, war wirklich Arzt, allerdings wurde ihm vor gut zehn Jahren seine Lizenz zum Praktizieren dauerhaft entzogen. Offenbar führte er an einigen Patienten Experimente durch, die bar jeder Ethik waren. Als Arzt für die Unterwelt, verdiente er seinen Lebensunterhalt, auch er ist ziemlich oft umgezogen.“, gibt Baker kurz den Inhalt, der von ihm überflogenen Akte wieder.

„Durch welchen Umstand die Beiden sich kennen gelernt haben, wird wohl im verborgenen bleiben. Wie die vorläufige Auswertung der Aufzeichnungen ergeben, haben sich die Zwei gesucht und gefunden, offenbar hat McKenna die Jungen besorgt an denen sie ihre Gelüste auslebten und Mason hat die Totenscheine ausgestellt.“, resümiert Foley, der die Leitung der Sonderkommission übernommen hat. „Von dem Kahlkopf existiert nicht viel an Information, bzw. seine Akte unterliegt der Geheimhaltung und wir alle wissen, wer gerne seine Fehler verschweigt. Diesem Mann werden jedenfalls mindestens sechs brutale Morde zugerechnet, außer denen an McKenna und Mason. Die Frage ist nur, wie kam unser Mr. John Doe auf die Beiden?“

„Hat eigentlich die Befragung der Nachbarn etwas ergeben?“ will Tremain wissen.

„Nein... es ist nicht mal klar geworden, wer von den besorgten Mitbürgern überhaupt den Notruf gewählt hat.“, erwidert Foley leicht sarkastisch.
 

Erst zwei Tage später bekommen sie den ersten richtigen Hinweis. In dem Haus wurde ein Fingerabdruck gefunden, der dort nicht hin gehört. Der Besitzer dieses Abdrucks wurde in der Vergangenheit mehrfach wegen gewalttätiger Übergriffe angezeigt, doch kommt es nie zu Verhandlungen und somit zu keiner Verurteilung, aber das kann sich jetzt schnell ändern. Der Computer spuckt einen Namen aus, der bei Alexander sämtliche Alarmglocken hätten klingeln lassen – Julio Mendoza.
 

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Mit angehaltenem Atem bleibe ich neben der Tür stehen und sehe zum Bett hinüber, das gleichmäßige Piepen des Herzmonitor übt – so befremdlich es klingt – eine beruhigende Wirkung auf mich aus. Langsam durchquere ich den Raum, Alexander sieht so blass und verletzlich aus, unwillkürlich steigen mir erneut die Tränen in die Augen. Meine Hand zittert als ich ihm über sein Haar streiche, ich hauche ihm einen Kuss auf die Stirn.

„Lass mich nicht allein.“, bitte ich mit erstickter Stimme.

Ich ziehe mir einen Stuhl an seine rechte Seite, nehme seine Hand zwischen meine... sie fühlt sich so erschreckend kühl an. Gedankenverloren streichel ich den Handrücken meines Freundes, während meine Auge auf jede noch so kleine Regung in seinen Gesicht achten.

Ich sehe ihn vor mir wie er lacht... sehe das Glitzern in seinen Iriden, wenn er wieder mal nur an das eine denkt... sehe, wie er mich voller Liebe betrachtet.

Eine Berührung an meiner Schulter lässt mich zusammenzucken, offenbar bin ich eingeschlafen, ich sehe hoch und meine Mutter lächelt mich an.

„Du solltest nach Hause fahren, mein Junge.“, empfiehlt sie leise.

Doch sofort schüttel ich den Kopf, Alexander wieder ansehend wird mir das Herz wieder schwer, meine Liebe liegt immer noch reglos da.

Meine Augen nicht von Alexander nehmend frage ich sie, was mit meinem Vater ist.

„Dieser Morrison hat beide einfach verhaftet, sie können ihre Gemüter jetzt im Gefängnis abkühlen, vor allem Alexanders Vater kann seine Einstellung in den nächsten Vierundzwanzig Stunden in aller Ruhe überdenken.“, erklärt sie mir.

Meine Mutter geht auf die andere Seite des Bettes und streichelt Alexanders Wange.

„Er schafft das schon, Jeffray. Alexander ist stark und er würde nicht wollen, dass du dich jetzt kaputt machst.“, sagt sie leise.

„Nein, Mom, er braucht mich jetzt, ich bleibe, er würde es auch tun, wenn ich hier liegen würde.“, lehne ich ihren gut gemeinten Ratschlag ab.

„Hast du schon in den Spiegel gesehen? Du siehst völlig erschöpft aus, deine Augenringe reichen bis zum Boden, du bist blasser als Alexander und deine Augen leuchten roter als die der Dämonen.“, ruft sie verzweifelt aus, ich weiß, dass sie sich Sorgen macht, aber ich gehe nicht bevor Alexander aufgewacht ist.

„So schlimm... kann Jeff gar nicht... aussehen.“, ertönt eine schwache Stimme zwischen uns.

Mein Herz setzt für einen Moment aus, ist es wahr? Habe ich mich eben nicht verhört?

Das habe ich nicht, denn unmerklich steigt der Druck von Alexanders Hand, mein Kopf ruckt herum, wirklich... seine wunderschönen Augen sind offen und sehen mich an.

„Alexander, Gott sei dank...“, freue ich mich und schon wieder füllen sich meine Augen mit Tränen.

Unendlich erleichtert beuge ich mich zu ihm, überschütte sein Gesicht mit Küssen. Ich weiß gar nicht was ich zuerst fühlen soll, ich könnte lachen, weinen, mit ihm schimpfen, weil er so leichtsinnig war und das alles zu gleichen Zeit. „Ich hatte solche Angst dich zu verlieren.“

„Ich werd doch nicht den süßesten Mann unter dieser Sonne allein lassen.“, lächelt mein Alexander schwach. „Außerdem schulde ich dir noch eine Versöhnung.“

„Ach Alexander, sogar jetzt denkst du nur an das eine.“, schluchze und lache ich gleichzeitig, doch das hört er schon nicht mehr, denn er ist wieder eingeschlafen.
 


 


 

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Alexander ist wieder bei Bewusstsein. *freu*
 

Wie weit wird Foley mit den Ermittlungen kommen, bis Alexander wieder fit ist?

Wird sich dieser überhaupt sehr lange heraushalten können?

Seid gespannt auf die nächsten Kapitel und immer her mit euerer Meinung. *sich jedesmal nen Keks freut*
 

*wink*
 

night-blue

Ausgetrickst

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Verdächtigungen

Tadaa^^
 

vielen Dank für eure Kommis. *euch alle ganz doll lieb hat*
 

Zur Belohnung gibts das nächste Kapitel, ich wünsche euch viel Spaß damit.^^
 

*alle durchknuddelt*
 

eure night-blue
 


 

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Kapitel 22

Verdächtigungen
 


 


 


 

Zwei Wochen später:
 

„Alexander! Nimm deine Finger da weg, es kann jeden Moment jemand reinkommen.“, schimpfe ich mit meinem Freund, der seine Hände nicht von meinem Schritt lassen kann.

„Ach Jeffray, nun hab dich nicht so. Hab Mitleid mit einem Verletzten, ich hab dich das letzte Mal vor vier Wochen so angefasst.“, appelliert Alexander an mein gutes Herz.

„Dann wirst du es die nächsten vier auch noch aushalten.“, bestimme ich und stehe auf.

„Du bist so grausam.“, stöhnt mein Freund leidend.

Seine Haltung ändert sich sofort als die Tür aufgeht und zwei seiner Kollegen hereinkommen, mir bleibt dadurch eine Erwiderung erspart.

„Hallo O' Brian, wie ich sehe geht’s Ihnen schon ganz gut.“, begrüßt Foley ihn.

„Hallo Foley, in der Tat, ich hoffe die lassen mich bald gehen.“, lächelt Alexander zurück, „Hallo Huntington. Wie sieht's aus, haben Sie die vermissten Teenager ausfindig machen können?“

„Hallo O' Brian.“, grüßt der junge Beamte zurück, er wirft mir einen unsicheren Blick zu. „Nein... bisher leider nicht.“

„Ich geh mir einen Kaffee holen.“, mische ich mich in das Gespräch. „Ich bin bald wieder zurück.“

Ohne eine Erwiderung abzuwarten verlasse ich das Krankenzimmer, ich hab den Blick wohl verstanden. Und ehrlich... ich bin nicht scharf darauf etwas über die Ermittlungen zu hören.

Die Angestellten in der Cafeteria kennen mich schon, kein Wunder ich bin ja auch ständig im Krankenhaus. Freundlich lächelnd reicht mir die Betreiberin des Cafés meinen Kaffee, obwohl ich noch gar nichts gesagt habe.

„Vielen Dank.“, lächle ich sie an.
 

Mit meinem Heißgetränk ziehe ich mich in eine ruhige Ecke zurück. Es wird Zeit das Alexander wieder nach Hause kommt, ich vermisse ihn wenn ich Abends allein in unserem Bett liege, aber nicht nur da, sonst auch. Sehr gut kann ich mir vorstellen was mir 'blüht', wenn er endlich wieder neben mir liegt, aber ich wünsche mir das mindestens genau so sehr wie mein Polizist es tut.

Nach einer Weile sehe ich Alexanders Kollegen gehen, sogleich mache ich mich wieder auf den Weg zu ihm. Leise öffne ich die Tür, tatsächlich scheint mein Schatz zu schlafen. Leider überschätzt er sich immer wieder und hält sich für fitter als er ist.
 

Auf Zehenspitzen gehe ich zu dem Sessel, mache es mir dort bequem und betrachte meinen schlafenden Freund. Alexander ist wirklich zäh, kaum das es ihm besser ging und die Ärzte keine Bedenken gegen Besuche mehr hatten, beorderte er seine Kollegen her. Seitdem erstatten sie ihm regelmäßig Bericht über den Fortgang der Ermittlungen. Die Besuche dehnen sich immer mehr aus, es würde mich nicht wundern, wenn es hier bald wie in seinem Büro aussieht.

In der Regel gehe ich immer gleich wenn seine Kollegen kommen, erstens darf ich nichts über die laufenden Ermittlungen wissen und zum zweiten will ich es auch nicht. Es erinnert mich an den Kolumbianer den ich in Japan kennen gelernt habe, der offensichtlich mehr über den Menschenhandel weiß, als er mir angedeutet hat.
 

Natürlich ist es für mich schockierend gewesen zu erfahren, dass der kleine Ire vermutlich ein Sklave ist. Mag sein das ich ihn hätte anzeigen müssen, aber erstens war ich in einem fremden Land, bin der japanischen Sprache nicht mächtig und hatte zweitens nur meine Vermutung.

Sicher, Ricardo hat mir später indirekt meinen Verdacht bestätigt, aber was sollte ich dann tun?

Mir war es in diesem Moment wichtig dass es der Junge gut hatte. Ich kenne mich nicht mit der Psyche eines entführten Kindes aus, aber mir schienen die liebevollen Gefühle seinem... Herrn, gegenüber von seinem Herzen zu kommen. Genau wie auch der reservierte Kolumbianer immer einen verdächtigen Glanz in die Augen bekam, wenn er von seinem kleinen... Sklaven sprach.

Den Zettel mit der Internetadresse, den Ricardo mir gab, habe ich noch, ich trage ihn in meiner Brieftasche.

Mir ist auch noch nicht klar, ob ich Alexander von dieser Begegnung erzählen soll oder nicht. Ich möchte Myro und Ricardo nicht in Schwierigkeiten bringen, will aber auch keinen Streit mit Alexander. Eine verzwickte Situation in der ich mich befinde, auf eine gewisse weise mag ich den Kolumbianer, obwohl er sicher eine dunkle Seite hat, zumindest hat er selbst es angedeutet. Ins Herz geschlossen habe ich Myro, den kleinen Rotschopf, der so neugierig auf die Welt ist, von der er wahrscheinlich nicht viel sehen wird.
 

„Woran denkst du?“ reißt mich Alexanders Stimme aus meinen Gedanken.

Ich hab gar nicht mitgekriegt, dass er wieder wach ist. Offensichtlich hat er mich schon eine Weile beobachtet.

„Daran wie sehr ich dich vermisse.“, antworte ich ihm.

„Wirklich?... du sahst sehr ernst aus.“, zweifelt er meine Worte an.

„Ja... ich habe nur an dich gedacht.“, lächle ich ihn an, dabei lüge ich noch nicht mal.

Langsam gehe ich auf sein Bett zu, zugegeben ein bisschen aufreizend, aber ich denke das stört Alexander nicht besonders... zumindest wenn ich seinen Blick richtig deute, den noch vorhandenen Zweifel übersehe ich geflissentlich.

„Hm... dann will dir mal glauben.“, gibt sich Alexander großzügig.

„Das ist sehr freundlich von dir.“, lächle ich ihn an und setzte mich auf die Bettkante.

„So bin ich.“, lobt er sich, „Dafür bekomme ich jetzt doch einen Kuss? Ich halte auch meine Hände unter Kontrolle.“

„Das bringst du doch nicht fertig.“, lache ich leise, nähere mich seinen sündigen Lippen. „Den Kuss kannst du trotzdem haben.“

Das ist immer noch die beste Strategie um meinen Polizisten von gewissen Dingen abzulenken. Schon berühren sich unsere Lippen zu einem innigen Kuss. Einmal mehr wird mir klar wie sehr ich seine Zärtlichkeiten... seine Leidenschaft vermisse, ich will soviel mehr von ihm, aber darauf muss ich noch lange warten.

„Werd nur schnell wieder gesund.“, raune ich gegen seinen Mund.

„Für dich werd ich in Rekordzeit fit.“, verspricht er flüsternd.

Seine Hände behält er übrigens tatsächlich unter Kontrolle, wobei ich im Moment nicht sagen kann, das es mich freut.

Leises Klopfen lässt uns beide zu Tür schauen. „Herein.“, gestattet Alexander den Zutritt in sein Zimmer. Zögerlich schwingt die Tür auf, als ich erkenne wer dort hereinkommt stehe ich gleich auf. Das überrascht mich doch sehr, nach der Aktion im Wartezimmer und dem was mir meine Mutter erzählte, habe ich nicht damit gerechnet.

Mrs. O' Brian steht unsicher im Eingang und lächelt nervös.

„Hallo Alexander.“, grüßt sie ihren Sohn. „Guten Tag, Mr. Donnavan.“

„Guten Tag, Mrs. O' Brian.“, nicke ich ihr zu.

„Darf ich mit dir reden, Alexander?“ fragt sie meinen Freund.

„Sicher.“, stimmt er reserviert zu.

Was für Emotionen müssen in ihm toben, äußerlich ist ihm nichts anzumerken, selbst ich kann es nur ahnen.

„Ich lass euch dann mal allein.“, biete ich an und will gehen.

Blitzschnell greift Alexander nach meiner Hand. „Bleib.“, bittet er leise, sieht seine Mutter herausfordernd an.

„Verstehe.“, nickt sie, es ist ihr anzusehen, dass ihr das was sie sagen will jetzt noch schwerer fällt.

„Nehmen Sie doch bitte Platz.“, biete ich ihr einen Stuhl an.

„Danke, sehr freundlich von Ihnen.“, entgegnet Mrs. O' Brian dankbar.

Ich lasse Alexander los und schiebe seiner Mutter einen Stuhl ans Bett, auf dem sie sich nieder lässt, danach stelle ich mich auf der anderen Seite ans Kopfende.

Unvermittelt schaut sie mich an.

„Ich möchte mich bei Ihnen für das Verhalten meines Mannes entschuldigen.“, beginnt sie zögernd.

„Das müssen Sie nicht. Das muss Ihr Mann schon selbst tun.“, erwidere ich, dabei registriere den überraschten Blick Alexanders.

Von diesem Vorfall hab ich ihm nichts erzählt, ich wollte ihn nicht damit belasten, nachher werde ich ihm wohl davon berichten müssen.

„Das wird er vermutlich nicht.“, seufzt Mrs. O' Brian, „Alexander, wie geht es dir?“

„Es geht... wie komme ich zu der Ehre deines Besuches?“ will mein Freund wissen.

„Die Ärzte haben uns angerufen, als du angeschossen wurdest, da sind wir gekommen.“, erklärt sie ihm.

„Warum? Euch hat es die ganzen letzten Jahre nicht interessiert was mit mir ist.“, beharrt Alexander auf einer befriedigenden Antwort.

Mrs. O' Brian ringt um Worte, ich kann mir sehr gut vorstellen was der Grund war, Alexander spricht es aus.

„Es war wegen der Nachbarn nicht wahr?“, beantwortet er bitter seine Frage. „ Es war sicher in der Zeitung und Vater wollte sich keine Blöße geben.“

Spontan lege ich ihm meine Hand auf die Schulter, auch wenn er es nie zugeben würde, ich weiß wie sehr er unter dem Bruch seiner Familie leidet. Seine Mutter senkt niedergeschlagen den Blick.

„Du hast Recht, das war der einzige Grund für deinen Vater.“, gesteht sie kleinlaut. „Was ich mir erhoffte weiß ich nicht genau... Nein, das ist nicht richtig.“

Ihr Haltung strafft sich, offenbar ist sie zu einem Entschluss gekommen, jetzt bin ich gespannt.

„Ich hoffte das du dich geändert hast.“, sagt sie mit fester Stimme.

„Ich bin immer noch ich. Wenn du meine Homosexualität meinst, die hat sich nicht geändert. Ich liebe Jeffray und werde bei ihm bleiben... egal was du darüber denkst.“, kontert mein Freund.

„Das habe ich begriffen und Jeffray hat es auch deutlich gemacht, aber lass mich bitte ausreden.“, erklärt sie ihm. „Ich sagte … das ich hoffte. Mir ist in den letzten Tagen einiges klar und bewusst geworden. Alexander, auch wenn du es mir nicht glauben kannst, ich habe dich die ganzen Jahre über vermisst. Ich bedauere das es soweit gekommen ist und hoffe, das wir neu anfangen können.“

Erwartungsvoll sieht sie ihren Sohn an, von seiner Antwort hängt nun alles ab.

„Du verlangst eine Menge von mir. Immerhin habt ihr mich raus geworfen und meinen Geschwistern den Kontakt zu mir verboten.“, beginnt Alexander nach einer Weile des Schweigens. „Ich gehe mal davon aus, dass Vater seine Meinung nicht geändert hat. Warum willst du dich jetzt gegen ihn stellen?“

„Mit deinem Vater hast du leider Recht, aber vielleicht wird er mit der Zeit auch einsichtig. Aber um deine Frage zu beantworten. Ich habe gesehen wie... wie liebevoll Mrs. Donnavan mit ihrem Sohn und dir umgeht. Auch die Vehemenz wie Mr. Donnavan seinen Sohn und dich verteidigte hat mich beeindruckt. Ich möchte mehr über dich und deinen Freund erfahren, euch kennen lernen, wenn du es willst.“, antwortet sie ihm aufrichtig.

„Darauf kann ich jetzt nicht antworten.“, entgegnet Alexander. „Ich muss darüber nachdenken.“

„Das verstehe ich und gebe mich damit zufrieden.“, nickt sie verständnisvoll und steht auf. „Wenn du erlaubst komme ich dich wieder besuchen.“

„Ich habe nichts dagegen.“, lächelt Alexander das erste Mal seit seine Mutter den Raum betreten hat.

„Danke, mein Sohn. Bis bald.“, nickt sie ihm und mir zu und verlässt das Zimmer.
 

Alexander schließt seine Augen, ich weiß gerade nicht was ich tun oder sagen soll, also setze ich mich abwartend auf den Stuhl.

„Warum hat sich meine Mutter bei dir entschuldigt?“, fragt er leise, ohne die Augen zu öffnen.

Jetzt bin ich etwas in der Zwickmühle, ich kann ihm doch nicht erzählen was sein Vater gesagt hat und schon gar nicht, dass er mich ohrfeigte.

„Die Ärzte wollten mich nicht zu dir lassen, weil wir nicht verwandt, bzw. verheiratet sind. Nur die direkten Verwandten dürfen zu dir, sagten sie, oder sie müssten es erlauben. Nun... dein Vater erlaubte es nicht und es kam zum Streit.“, fasse ich das Geschehen zusammen.

„Mehr war da nicht?“ hakt Alexander nach und sieht mich an.

„Stimmt, mehr war da nicht.“, bestätige ich nickend.

„Tut mir Leid, dass sie dir Schwierigkeiten gemacht haben.“, bedauert er.

„Da kannst du doch nichts dafür.“, wisch ich seine Entschuldigung beiseite.

„Trotzdem.“, kommt es etwas gequält von ihm. „Aber das du nicht zu mir durftest ist ungeheuerlich. Das müssen wir ändern.“

„Das wäre wirklich gut.“, stimme ich zu, denn noch einmal möchte ich nicht so hilflos vor den Ärzten stehen. „Wirst du deiner Familie eine Chance geben?“

Nachdenklich sehen mich seine braunen Augen an.

„Ich weiß es nicht. Sie haben mich so lange ignoriert und verleugnet, ich kann das nicht so einfach vergessen.“, gesteht er schließlich.

„Ich glaube, dass erwartet deine Mutter auch nicht von dir.“, entgegne ich ihm. „Es ist natürlich deine Entscheidung, aber ich finde du solltest ihr die Möglichkeit geben, ihren Fehler wieder gut zu machen. Immerhin hast du doch darauf gehofft.“

„Du hast recht. Ich denke darüber nach.“, lächelt er mich müde an.

„Tu das.“, nicke ich, „So... ich geh jetzt, damit du schlafen kannst. Ich komme morgen wieder.“

„Mhm.“, murmelt Alexander, er ist eingeschlafen ehe ich ihm einen Abschiedskuss geben kann.

Sanft streichel ich über sein Haar, hauche ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Ich liebe dich.“, hauche ich ihm zum Abschied ins Ohr. „Schlaf dich gesund.“

Ich will meinen Polizisten endlich wieder zu Hause haben, es ist so einsam ohne ihn... einsam und kalt.
 


 

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„Verdammt.“, flucht Axel Foley und schlägt mit der Faust auf dem Tisch. „Wir treten nur auf der Stelle was den aktuellen Fall angeht.“

Unwillkürlich zucken die restlichen Mitglieder der Sonderkommission zusammen, sie sind genauso frustriert wie O' Brians Vertretung.

Dieser Mendoza ist nach wie vor unerreichbar für sie, ebenso dessen Freund. Ryan McConnor bietet nicht den geringsten Ansatzpunkt und die Suche nach den vermissten Kids stagniert. Lediglich über die Toten Mason und McKenna wissen sie mehr. Sie konnten dem 'Monsterpaar' bisher fünfzehn Morde an Minderjährigen nachweisen und die Ermittlungen sind noch nicht beendet.

Aber leider kommen sie bei der Suche nach den aktuell verschwunden Teenagern nicht voran und das sorgt für schlechte Laune bei den Ermittlern. Der einzige Lichtblick ist, dass es O' Brian schon besser geht, auch wenn es noch dauern dürfte bis er seinen Dienst wieder aufnehmen kann.

Ein Streifenpolizist kommt herein.

„Das ist eben reingekommen, das dürfte sie interessieren.“, erklärt er, gibt Foley eine Notiz und geht wieder.

Neugierig richten die Anwesenden ihren Blick auf Foley, in diese Stille hinein hätte man eine Stecknadel fallen hören können.

„In Texas wurde die Leiche Jack Springfields gefunden. Vorläufige Todesursache; Strangulation.“, informiert er seine Kollegen.

„Verfluchte Scheiße, stets kommen wir zu spät.“, explodiert Baker. „Es muss doch möglich sein einen der Jungs lebend vorzufinden.“

„Wir sollten mit O' Brian reden.“, schlägt Kira Granger vor. „Vielleicht hat er eine zündende Idee.“

„Keine gute Idee, immerhin ist er noch nicht fit.“, lehnt Huntington den Vorschlag sofort ab.

„Aber er hat jetzt einen gewissen Abstand, ihm fällt vielleicht etwas auf, das uns entgeht.“, befürwortet Weller diesen.

„Sie haben beide Recht, aber auf der anderen Seite quetscht er uns doch sowieso immer aus und will wissen wie weit wir schon sind.“, mischt sich auch Tremaine in die kleine Auseinandersetzung ein.

„Hat ihm eigentlich schon jemand von Mendoza erzählt?“ hakt Foley nach und sieht in die Runde.

„Nein... mehr als den Namen haben wir doch auch nicht.“, antwortet Weller. „Wenn wir den Abschlussbericht aus der Forensic haben, ist es noch früh genug.“

Der kommt drei Tage später.

Foley kopiert die Berichte, die Alexander noch nicht kennt, verstaut sie in einer Mappe und macht sich auf den Weg in die Klinik.
 

Vor dem Zimmer Alexanders bleibt er stehen und zögert, doch dann betritt er jenes entschlossen.

„Hallo Partner.“, grüßt er den Mann im Bett. „Wie geht’s Ihnen?“

„Hallo Foley... könnte besser sein. Es wird langsam langweilig.“, antwortet Alexander.

„Dann hab ich vielleicht die richtige Lektüre.“, meint Axel leichthin.

„Da machen Sie mich jetzt neugierig.“, entgegnete O' Brian, er richtet sich auf, verzieht sogleich sein Gesicht schmerzhaft, ignorierte es und gibt sich erst zufrieden als er aufrecht im Bett sitzt.

„Also, was haben Sie mir mitgebracht.“

„Ich dachte mir, das Sie eventuell Interesse am Verlauf der Ermittlungen haben.“, beginnt Foley vorsichtig, denn sicher ist er sich nicht.

„Und ob ich das habe. Ich dachte schon Sie wollen mir gar nichts erzählen. Ihr habt ja alle den Mund gehalten.“, erwidert Alexander leicht vorwurfsvoll. „Wissen Sie schon wem ich die Kugeln zu verdanken habe?“

„Wir haben einen Verdächtigen, ja, aber leider ist er zur Zeit nicht verfügbar.“, antwortet der Gefragte.

„Definieren Sie 'nicht verfügbar'.“, hakt O' Brian nach.

„Er befindet sich im Ausland.“, erklärt Foley.

„Mist... ohne klare Beweise können wir keinen Auslieferungsantrag stellen, oder haben wir welche?“, sinniert der Schwarzhaarige.

„Leider nicht... es steht alles in den Berichten. Ich muss wieder ins Präsidium.“, verabschiedet sich Foley wieder.

„Schon klar.“, nickt Alexander und nimmt die Akten entgegen. „Ab jetzt halten Sie mich auf dem Laufenden.“

„Selbstverständlich, Sir.“, salutiert Foley, hat allerdings ein Lächeln auf den Lippen.

„Verschwinden Sie schon.“, grummelt O' Brian, vertieft sich sogleich in die Berichte. Als er die Tür zufallen hört, stiehlt sich ein breites Grinsen in sein Gesicht.
 

~~~~~~~~~~~
 


 

Jetzt ist es also soweit, langsam aber sicher verwandelt sich das Krankenzimmer in ein Büro. Die Schwestern und Ärzte haben aufgegeben es zu untersagen, sie kommen gegen Alexander nicht an.

Das hätte ich ihnen gleich sagen können.

„Du kannst es nicht abwarten wieder ins Department zu kommen, oder?“ seufze ich, angesichts der Papiere die immer mehr werden.

„Stimmt, vor allem brenne ich darauf diesen Latino zu befragen.“, antwortet Alexander etwas abwesend.

„Einen Latino?“, hake ich nach, mir ist so als müsste ich etwas über einen wissen.

„Hm...“, er sieht mich an. „Ja, Julio Mendoza, du kennst ihn übrigens.“

„Tatsächlich? Ich kann mich nicht entsinnen.“, grübel ich.

„Er ist der Neue von deinem Ex.“, hilft mir Alexander auf die Sprünge.

„Was hat Chester mit dem Fall zu tun?“, frage ich verblüfft.

„Keine Ahnung, er ist am gleichen Tag wie dieser Mendoza verschwunden.“, antwortet mein Freund.

„Und dieser Julio hat auf dich geschossen?“ will ich wissen.

„Vermutlich... außerdem haben wir seine Fingerabdrücke in diesem bewussten Haus gefunden.“, nickt Alexander.

„Aber ist es nicht gefährlich Mendoza zu befragen?“, hake ich besorgt nach.

„Darling, natürlich will ich ihn befragen, aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich gehe nicht allein hin und außerdem bin ich vorbereitet. Das letzte Mal hat es mich kalt erwischt.“, versucht er meine Bedenken zu zerstreuen.

„Trotzdem mache ich mir Sorgen.“, seufze ich, „Doch daran muss ich mich gewöhnen, nicht wahr.“

„Ich fürchte ja, mein Beruf ist nun mal gefährlich.“, bedauert Alexander aufrichtig. „Komm, mein Schatz.“

Bedrückt gehe ich zu ihm. Sicher... ich kenne die Risiken seines Berufes, aber so deutlich wie jetzt ist es mir noch nie bewusst gewesen. Er greift meine Hand und zieht mich zu sich hinunter, dicht vor seinem Gesicht stoppe ich.

„Aber ich verspreche dir immer vorsichtig zu sein und kein unnötiges Risiko einzugehen.“, raunt er gegen meine Lippen. „Mehr kann ich nicht tun.“

„Bleib nur am Leben.“, flüstere ich zurück und genieße wenig später unseren innigen Kuss.

Leider wird er abrupt unterbrochen, es klopft energisch an die Tür, die kurz darauf kraftvoll aufgestoßen wird. Wie ertappte Teenager fahren wir auseinander und schauen zur Tür.

„Ups... ich wollte nicht stören.“, entschuldigt sich Baker grinsend.

„Hallo, Detektiv Baker.“, grüße ich Alexanders Kollegen, inzwischen kenne ich alle recht gut. „Ich werde dann mal wieder gehen, hab noch an einem Auftrag zu arbeiten.“

„Das müssen Sie nicht, Craig und Huntington wollen auch noch kommen, ich warte unten im Foyer. Bis später.“, informiert er uns und geht wieder.

Verdutzt sehen wir uns an. „Scheint was vorgefallen zu sein.“, vermute ich.

„Sieht so aus.“, stimmt Alexander zu, zieht mich wieder zu sich herunter. „Bis sie wiederkommen können wir den Kuss vernünftig beenden.“
 

Das tun wir auch ausgiebig, schließlich muss ich mich doch von Alexander verabschieden. Ich bin gerade in dem kleinen Badezimmer, als Alexanders Kollegen hereinplatzen.

„Nanu... was ist so dringend, dass sie so ohne weiteres in mein Zimmer stürmen?“ wundert sich mein Freund.

„Wir haben zwei der vermissten Jungen gefunden.“, platzt einer seiner Kollegen heraus.

Es handelt sich um Huntington, wie ich an der Stimme höre.

„Das ist ja klasse, können sie uns weiterhelfen?“, freut sich Alexander.

„Nicht wirklich, denn die Sache hat einen Haken.“, mischt sich Baker nüchtern ein.

„Herr Gott nochmal, jetzt reden Sie nicht so um den heißen Brei, sagen Sie was Sache ist.“, verliert Alexander langsam die Geduld.

„Wir haben zwei Jungen gefunden, ja.“, bestätigt Craig, „Aber leider sind sie Tod. Dem Obduktionsbericht zu Folge sind sie in den letzten zwei Wochen ermordet worden.“

Stille... auch ich halte den Atem an. Mir fallen die warnenden Worte Ricardos wieder ein, unwillkürlich fasse ich an meine Brieftasche.

„Das ist übel.“, kommentiert Alexander düster. „Verflucht, es muss doch möglich sein, die Vermissten rechtzeitig zu finden. Wir sind so Nahe dran und doch kommen wir immer zu spät.“

Um mich bemerkbar zu machen betätige ich die Wasserspülung, wasche mir die Hände und verlasse die kleine Nasszelle.

„Oh, Mr. Donnavan.“, rutscht es Huntington heraus.

„Guten Tag die Herren.“, grüße ich in die Runde, nehme meine Sachen um zu gehen. „Alexander ich komm Morgen wieder.“

„Ist gut Jeffray, pass auf dich auf.“, erwidert mein Freund.

Das was ich gehört habe beschäftigt mich, soll ich oder soll ich nicht?

Bei Huntington bleibe ich stehen, ich kann nicht anders, ich muss einen Streit mit Alexander riskieren um die Jungen zu retten. Welch ein Hohn – retten! Ich kann nur dafür sorgen dass sie am Leben bleiben, mehr nicht.

„Ich habe das mit den Teenagern gehört.“, beginne ich, hole den Zettel heraus den mir Ricardo gegeben hat. „In Japan habe ich etwas über Menschenhandel und Sklaverei gehört. Sie sollten eventuell in Betracht ziehen, dass die Jungen aufgrund Ihrer Suche umgebracht werden.“

„Wie kommst du darauf?“ wundert sich Alexander.

Entschuldigend sehe ich ihn an, dann reiche ich seinem jungen Kollegen das Stückchen Papier mit der schicksalsschweren Internetadresse.

„Wenn Sie sich das angesehen haben, werden Sie verstehen.“, erkläre ich.

Ein letzter Blick in die Runde, dann gehe ich. Alexander will mich aufhalten, aber ich ignoriere es, ich will mich jetzt nicht mit ihm auseinandersetzen.
 


 

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„Macht das aus. Mir wird übel.“

Kira Granger wendet sich vom Monitor ab, auch Baker und Weller sind blass um die Nase. Sie haben schon viel gesehen, aber diese brutalen 'Erziehungsmethoden' und 'Strafen' an den Minderjährigen lässen sie nicht kalt.

„Von wem habt ihr die Adresse?“ hakt Tremaine nach.

„O' Brians Lebensgefährte hat sie uns gegeben.“, antwortet Huntington.

„Woher hat er die?“, will Foley wissen.

„Das hat er uns nicht gesagt.“, entgegnet Noah erneut.

„Dann sollten wir das mal schnell in Erfahrung bringen.“, beschließt Foley.

„Sie wollen Mr. Donnavan verhören? Ob O' Brian das gefallen wird?“ mischt sich Craig mit ein.

„Darauf können wir keine Rücksicht nehmen. Offenbar hat Donnavan wichtige Informationen den Fall betreffend, die kann er uns nicht vorenthalten.“, beharrt Axel auf seinem Entschluss.

„Meinen Sie nicht, dass O' Brian ihn selbst befragen wird?“ vermutet Kira.

„Wahrscheinlich, aber er ist nicht objektiv genug.“, beendet Foley die Diskussion. „Bitten Sie Mr. Donnavan ins Präsidium.“
 

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Mit klopfenden Herzen sitze ich im Verhörzimmer und warte. In gewissen Sinne ist mir schon klar gewesen, dass Alexanders Kollegen Fragen haben werden, genauso wie mein Freund auch.

Das wird ein harter Tag für mich, jetzt im Präsidium und später im Krankenhaus.

Die Tür geht auf und die Detektivs Foley und Baker betreten den Raum, sie setzen sich mir gegenüber an den Tisch.

„Guten Tag Mr. Donnavan, vielen Dank das Sie gekommen sind.“, beginnt Foley förmlich.

„Guten Tag, keine Ursache.“, erwidere ich im gleich Tonfall.

„Die Internetadresse die Sie uns gegeben haben, wissen Sie was dort zu sehen ist?“, fragt Foley.

„Nicht direkt, ich habe es mir nicht angesehen, wenn Sie das meinen.“, antworte ich ihm ehrlich, „Ich weiß nur, das es um die Folgen für die entführten Kids geht, wenn man zu genau nach ihnen sucht.“

„Das trifft es Punkt genau und Sie haben sich das nicht angesehen?“ hakt Baker nach.

„Nein, das habe ich nicht.“, bestätige ich ihnen.

„Wieso rücken Sie erst jetzt damit heraus? Und woher haben Sie das?“ bohrt Foley nach.

„Ich habe es in Japan bekommen und warum ich es jetzt erst hergebe können Sie sich wohl denken. Ich habe es schlichtweg vergessen, erst als ich das von den toten vermissten Jungen hörte fiel es mir wieder ein.“, mehr bin ich nicht bereit zu sagen.

„Sicher... entschuldigen Sie.“, nickt Baker, „Aber von wem haben Sie diese Information?“

„Das ist irrelevant, ich werde keinen weiteren toten Jungen riskieren.“, weigere ich mich die Identität Ricardos preis zu geben.

„Nun gut, vorerst gebe ich mich damit zufrieden.“, meint Foley, „Sie haben nicht vor das Land in absehbarer Zeit zu verlassen?“

„Nein.“, antworte ich knapp und stehe auf. „Sie wissen wo Sie mich finden können.“

Ich bin schon an der Tür als mich eine weitere Frage einholt.

„Was haben Sie mit Chester Langley zu tun?“

Langsam drehe ich mich um und sehe die beiden Detektivs an.

„Er ist mein Ex. Warum wollen Sie das wissen?“

„Dann kennen Sie auch Julio Mendoza?“ hakt Foley nach.

„Flüchtig.“, antworte ich einsilbig.

„Haben Sie eine Ahnung wo sich ihr Freund aufhalten könnte?“, bohrt Foley nach.

„Erstens ist Chester mein Ex, Sie wissen doch genau mit wem ich zusammen bin. Und zweitens, habe ich keine Ahnung wo er sich aufhalten könnte. Er ist nicht mehr Teil meines Lebens.“, gebe ich ungehalten Auskunft.

Diese Befragung geht mir jetzt eindeutig zu weit.

„Nun... es ist nicht abzustreiten, dass Sie tiefer in dem Fall verwickelt sind, als es den Anschein hat.“, begründet Baker die Fragen.

„Ach wirklich? Nur weil ich Chester zufällig kenne? Ein bisschen armselig oder?“ gebe ich bissig zurück.

Ich bin ein sehr geduldiger Mensch, aber diese indirekte Anschuldigung strapaziert diese aufs äußerste.

„Ja, genau. Zufällig kennen Sie Langley... zufällig kennen sie Mendoza und rein zufällig bekommen Sie etwas in die Hände, was sehr wichtig für die Ermittlungen ist.“, zählt Foley auf. „Ziemlich viele Zufälle, nicht wahr?“

„Sie haben einen Zufall vergessen.“, antworte ich gereizt. „Zufällig bin ich mit dem Chef der Sonderkommission zusammen.“

Nach diesen Worten verlasse ich den Raum und das Präsidium. Ich bin wütend, was denken die sich denn?

Das ich mit den Menschenhändlern gemeinsame Sache mache?

Nur weil ich Chester und diesen Latino kenne?

Seit zwei Jahren habe ich nichts mehr von meinem Ex gehört, zum Glück. Und dessen Freund habe ich nur flüchtig kennen gelernt und das in einem Zusammenhang auf den ich gut verzichten kann.

Was würden sie sagen, wenn sie von Ricardo wüssten?

Vermutlich würden sie mir noch den Handel mit Drogen vorwerfen. Aber wenn ich ehrlich bin... so ganz unrecht haben sie auch nicht. Seufzend denke ich daran, dass ich heute Nachmittag ähnliche Fragen werde beantworten müssen. Entschlossen klemme ich mich hinter das Steuer, ich werde gleich ins Krankenhaus fahren, dann hab ich es hinter mir und komme Alexanders Kollegen zuvor.
 

Zugegeben ich bin nervös, als ich vor Alexanders Tür stehe, tief atme ich durch und betrete den Raum.

„Hallo mein Schatz.“, grüße ich meinen Freund.

„Hi, Darling.“, erwidert Alexander und sieht mich überrascht an. „Ich hab mit dir noch gar nicht gerechnet.“

„Darf ich dich nicht überraschend besuchen?“ frage ich lapidar und setze mich auf sein Bett.

„Doch natürlich, meinetwegen kannst du so lange hier einziehen bis ich wieder fit bin.“, antwortet Alexander, er sieht mich skeptisch an. „Du hast doch was? Raus mit der Sprache.“

„Nicht wirklich, ich war eben im Präsidium. Deine Kollegen hatten einige Fragen an mich.“, erkläre ich ihm.

„Wegen dieser Internetadresse?“ hakt er nach.

„Ja, deswegen und weil ich Chester und diesen Julio kenne.“, nicke ich.

„Woher hast du diese denn?“ will Alexander wissen.

„In Japan habe ich jemanden kennen gelernt, der gab sie mir.“, antworte ich ausweichend.

„Geht es auch genauer?“ bohrt Alexander nach.

Seufzend stehe ich auf, gehe ans Fenster und sehe hinaus.

„Ich habe einen Teenager kennen gelernt, er half mir mich zu orientieren. Er ist Ire und lebt bei einem Kolumbianer – Ricardo. Ihre Beziehung ist sehr... speziell. Ich will keinen von Beiden in Schwierigkeiten bringen.“, präzisiere ich für Alexander meine Angaben.

„Einen Kolumbianer in Japan? Der mit einem Minderjährigen Iren zusammen wohnt? Ach Jeffray, ist dir denn gar nicht bewusst, dass das eine gefährliche Kombination ist?“ seufzt Alexander.

„Doch das ist es, darum will ich nicht mehr über ihn erzählen.“, entgegne ich.

„So meine ich das nicht. Überleg doch mal.... Kolumbien – Drogen – Erpressung – Mord. Reicht das?“ Alexander redet als hätte er ein Kleinkind vor sich.

„Hältst du mich für blöd?“, begehre ich auf. „Nur weil Ricardo Kolumbianer und vielleicht sogar ins Drogengeschäft verwickelt ist, heißt das noch lange nicht, dass er jeden an die Nadel bringen will. Ich mag die Beiden, das ist alles.“

„Das tue ich nicht, Jeffray, das weißt du auch.“, erwidert Alexander seufzend, „Vielleicht liegt es auch nur an meinem Job, aber ich mache mir nun mal Sorgen um dich. Die Bekanntschaft ist unbestritten gefährlich... ich würde den Kerl gern unter die Lupe nehmen.“

„Tu mir den Gefallen und vergiss das ganz schnell. Je mehr du ihm auf die Pelle rückst, desto größer ist die Gefahr, dass der Junge darunter leiden muss.“, bitte ich ihn. „Allerdings liegt es im Bereich des Möglichen, dass du ihn mal persönlich kennen lernst.“

„Du hast ihm doch nicht deine Adresse gegeben?“, will mein Freund entsetzt wissen.

„Er hat meine Visitenkarte.“, lächle ich ihn an. „Wenn er wirklich für das Drogenkartell arbeiten sollte, so wie du vermutest, dürfte es für ihn ein Klacks sein mich ausfindig zu machen, oder?“

„Stimmt.“, nickt Alexander, „Jeffray, du ziehst die zwielichtigen Gestalten an, wie das Licht die Motten.“

„Na danke.“, gebe ich mich empört, so ganz unrecht hat er ja nicht. „Wie gut, dass die größte Motte bei mir kleben geblieben ist und zu den Guten gehört.“

„Motte?! Du kannst von Glück sagen, dass ich gehandikapt bin.“, beschwert sich Alexander.

„Was sonst?“ will ich wissen, stoße mich von der Fensterbank ab und gehe langsam auf ihn zu.

„Ich würde dich fesseln und betrafen.“, kommt es prompt von meinem Polizisten, dabei Glitzern seine Augen verdächtig.

„Und wenn ich mich wehre?“ hake ich nach und bleibe vor ihm stehen.

„Dann ist es nur noch reizvoller für mich dich zu fesseln.“, säuselt Alexander regelrecht, greift nach meinen Händen und zieht mich zu sich hinunter. „Wie du weist vergesse ich so was nicht. Aber fürs erste gebe ich mich mit einem Kuss zufrieden.“

„Du bist unmöglich.“, raune ich gegen seine Lippen.

„Ich weiß, aber das liebst du doch an mir.“, flüstert er zurück und versiegelt meinen Mund mit einem innigen Kuss.

Diese Wendung des Gespräches gefällt mir außerordentlich gut, aber ich weiß auch, das Alexander das nicht auf sich beruhen lassen wird. Früher oder später muss ich ihm Rede und Antwort stehen, aber erstmal genieße ich unsere kleinen Zärtlichkeiten.
 


 


 


 

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Das wars wieder.^^

Alexander gehts ja schon wieder recht gut. *zwinker*

Mal sehen ob er seinen Job im nächten Kapitel wieder normal ausüben kann.

Wird Mendoza wieder auftauchen?

Wie reagiert Chester auf seine 'Verbannung'?

Wie ihr seht hören die Fragen nicht auf, im nächsten Kapitel gibt es wieder ein paar Antworten.^^

Natürlich bin ich wie immer neugierig auf eure Meinungen.
 

*Apfelkuchen für alle back*
 

glg night-blue

Vorwürfe und Tränen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Frust und seine Folgen

Hallo Leute,
 

wie immer als erstes meinen Dank für eure Kommis *knuddel*
 

*frisches Popcorn für alle hinstell*
 

Trotz der vielen Arbeit hab ich ein Kapitel fertig bekommen, auch wenn es recht kurz ist.^^

Die Geschichte nähert sich unaufhaltsam ihren Ende und damit dem fulminanten Finale. *hüstel*

Naja, soweit ist es ja noch nicht. Viel Spaß mit dem folgendem Kapi.
 

*alle knuddel*
 

eure night-blue
 


 

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Kapitel 24

Frust und seine Folgen
 


 


 


 

Am nächsten Tag im Büro der 'Forced Homeless'.

„Der Besuch bei McConnor und Mendoza war unbefriedigend.“, murrt Foley. „Und über diesen Langley wissen wir auch noch nicht mehr.“

„Das sehe ich nicht so.“, widerspricht Alexander energisch.

„Ach ja? Und wie sehen Sie das?“, bohrt sein Kollege ironisch nach.

Er ist, wie alle in ihrem Team, frustriert über den schleppenden Fortgang ihrer Ermittlungen.

„Ich bin mir sicher, dass das Alibi Mendozas getürkt ist, nur lässt sich das sehr schwer beweisen. Außerdem ist Langley nicht freiwillig untergetaucht, er wurde gezwungen.“, erklärt O' Brian ruhig.

„Das ist mir neu.“, wundert sich Foley.

„Wie kommen Sie zu dieser Erkenntnis?“ schaltet sich Weller in den Disput ein.

„Das liegt doch auf der Hand.“, meint Alexander, „Zum Einen bekommen wir ein lückenloses Alibi für einen Zeitraum, den wir noch gar nicht erfragt haben. Und zum Anderen, weiß ich aus zuverlässiger Quelle, dass sich Chester Langley nicht in seiner Geburtsstadt versteckt.“

„Und wer ist diese Quelle?“, will Foley wissen, der es sich schon denken kann.

„Das ist nicht wichtig.“, versucht Alexander seinen Freund heraus zu halten.

„Ich denke doch.“, beharrt Axel. „Es handelt sich um ihren Lebensgefährten, nicht wahr?“

„Und wenn es so wäre, was würde das für eine Rolle spielen?“, hakt Alexander drohend nach.

„Was für eine Rolle das spielt?“, platzt Foley der Kragen. „Das will ich Ihnen sagen. Andauernd taucht der Name Ihres Freundes auf. Er kennt diesen Mendoza und Langley, hat zufällig eine Adresse für ein normalerweise unzugängliches Portal der Sklavenhändler. Schweigt sich darüber aus, wo er diese her hat und jetzt will er auch noch wissen, wo sich Langley aufhält? Das klingt alles nach einem Verdächtigen oder vielleicht sogar den Hauptdrahtzieher des Ganzen. Immerhin kann er über Informationen aus erster Hand verfügen.“

Alexanders Augen verdunkeln sich vor verhaltener Wut, er kann viel überhören und auch einstecken, aber wenn Jeffray angegriffen wird, sieht er rot.

„Sie Beschuldigen meinen Lebensgefährten und mich des Menschenhandels und Mordes?“, fragt er scharf.

„Das hat er nicht so gemeint.“, versucht Weller zu schlichten.

„Und ob ich das so gemeint habe.“, bleibt Foley stur. „Sie haben doch auf uns eingeredet, dass ihr Partner unschuldig ist, das kann nur bedeuten, dass sie mit ihm unter einer Decke stecken.“

Viel zu lange schon haben sie Donnavan mit Samthandschuhen angefasst.

„Was kann Jeffray dafür das sich sein Ex-Freund mit diesem Latino abgibt?“ will Alexander aufgebracht von seinem Kollegen wissen.

„Dafür nicht, aber was ist mit dieser Internetadresse? An die kommt nicht jeder ran, derjenige muss schon Kontakte zu den Sklavenhändlern haben. Woher also hat ihr Freund diese?“, argumentiert Foley lautstark.

„Purer Zufall, durch eine Bekanntschaft in Japan. Sie können froh sein, dass er sie uns überhaupt gegeben hat, er hätte sie auch einfach wegwerfen können. Wollen Sie ihm daraus einen Strick drehen?“, Alexander gerät immer mehr in Rage.

„Den dreht er sich selbst. Wahrscheinlich sind auf diesem Abschreckungsvideo Japaner zu sehen. Ihr Freund war in Japan.“, argumentiert Foley weiter.

„Ja und? Er hatte eine Einladung von einem Pharmakonzern für ein Arbeitsgespräch, was ist daran jetzt verdächtig?“ widerlegt O' Brian das Argument.

In ihm brodelt es gefährlich, er kommt sich vor wie bei der Heiligen Inquisition, aber es ist auch besser sie nehmen ihn selbst in die Mangel als Jeffray.

„Das McConnor und Mendoza ebenfalls in Japan waren.. zur gleichen Zeit.“, kontert Foley sofort.

„Oh ja.. natürlich, deswegen ist Jeffray auch in Tokyo gewesen und McConnor in Nagasaki, zig Meilen voneinander getrennt.“, feuert Alexander zurück.

„Das wäre kein Hindernis.“, gibt sein Kollege trotzig zurück.

„Man Foley, was genau stört Sie an meinem Lebensgefährten und mir?“, will O' Brian genervt wissen. „Vertrauen Sie mir und meiner Menschenkenntnis nicht?“

Atemlos haben ihre Kollegen ihrem Streit zugehört, Weller hat nach seinem ersten Versuch diesen abzuwenden, keinen weiteren unternommen. Obwohl es relativ reibungslos zwischen ihnen lief, ist doch immer eine gewisse Spannung zu spüren gewesen und das hat sich heute entladen.
 

In diesem Moment platzt Noah Huntington ins Büro.

„Leute, ich hab die Macher der Dokumentation über den Menschenhandel ausfindig gemacht. Ihr wisst schon, die von der Mr. Donnavan erzählt hat.“, redet er darauf los ohne die gereizte Stimmung zu bemerken, die hier gerade herrscht. „Es ist eine Produktion der BBC, ich hatte Glück und konnte mit dem Journalisten sprechen, der dafür recherchiert hat.“

Erst jetzt fällt ihm auf wie ungewöhnlich still es ist, sein Blick geht von Einem zum Anderen, sofort registriert er den finsteren Blick seines Vorgesetzten und den seines Vertreters.

Ava Tremaine nutzt die Gelegenheit um den beiden Streithähnen die Möglichkeit zu geben sich zu beruhigen.

„Wie kommen Sie darauf? Von einer Doku weiß ich nichts.“, fragt sie ihren jungen Partner.

„Nun, ich hab Mr. Donnavan gefragt, wieso er an dieses Portal gekommen ist.“, antwortet Noah arglos. „Er hat gesagt, das er durch eine Dokumentation über Menschenhandel auf etwas aufmerksam wurde, das ihm letztendlich diese ominöse Internetadresse einbrachte. Ich wollte das nur überprüfen... das mit dieser Doku.“

„Und das hat er Ihnen so einfach erzählt?“, fragt Foley etwas spitz.

„Sicher... warum auch nicht?“, wundert sich Huntington.

„Weil er sich bisher geweigert hat, etwas zu dem Thema zu sagen.“, antwortete Foley unwirsch.

„Vielleicht weil sie ihn wie einen Verdächtigen behandeln.“, rutscht es Huntington heraus.

„Bevor wir uns jetzt alle an die Kehle gehen, schlage ich vor wir hören uns an, was Noah herausgefunden hat.“, mischt sich Weller wieder ein, der genau sieht wie Foley Luft holt um ihren jungen Kollegen abzukanzeln.

O' Brians Augen hingegen leuchten für einen Moment dankbar auf, er wendet sich ab, geht zum Fenster und sieht hinaus.

„Berichten Sie.“, fordert er Noah auf.

„Ähm... ja, also....“, Huntington muss sich kurz sammeln, „Über das Thema Menschenhandel selbst muss ich nichts sagen, das kennen wir zur genüge. Das Interessante ist wie viel Schwierigkeiten dieser Journalist, dessen Team und auch der Sender, bzw. Produzent hatten. Solange die Nachforschungen allgemein gehalten wurden war nichts los, erst als sie tiefer in die Materie Sklavenhandel eindrangen, desto größer wurde der Widerstand, der sogar in massiven Morddrohungen gipfelte. Auf diesen Druck hin verzichtete die BBC auf die Veröffentlichungen von Interviews mit Betroffenen und den Familienangehörigen der entführten Kinder. Sie schicken uns eine Kopie davon, allerdings werden sie die richtigen Namen zum Schutz dieser Menschen nicht preis geben.

Zusammenfassend kann ich jetzt nur sagen; jeder Versuch, die entführten Kinder aus den Händen dieser skrupellosen Händler zu befreien, sei es von der Polizei oder durch die Familien selbst, führt dazu, dass die Jungen und Mädchen leiden müssen- so wie wir es gesehen haben. Dem Sender wurde übrigens die gleiche Internetadresse zugespielt, wie die, die Mr. Donnavan uns gegeben hat.

Aus diesem Grund blocken die Familien jedes Gespräch mit uns ab, ziehen sogar jede Anzeige und Vermisstenmeldung zurück. Ähnliches wird den verängstigten Teenagern gezeigt um sie zur Kooperation zu bringen, nur dass es sich um Eltern und Geschwister der Kids handelt, die gequält werden.“

„Dann hat Mr. Donnavan recht gehabt mit seiner Vermutung.“, spricht Weller aus, was alle denken.

„Trotzdem ist sein Verhalten verdächtig.“, beharrt Foley auf seinen Standpunkt. „Denn warum sollte er als unbeteiligter an so eine Information kommen?“

„Ich denke, ich weiß warum.“, meldet sich Ethan Baker zu Wort, der bisher geschwiegen hat.

Überrascht sehen ihn seine Kollegen an, auch Alexander dreht sich zu ihm um und sieht ihn fragend an.

„Ach ja? Und wie lautet der Grund?“, will Foley wissen, der sich nicht von der Unschuld Jeffrays überzeugen lassen will.

„Es ist ganz einfach.“, beginnt Baker, „Wie wir wissen hat Mr. Donnavan in Japan jemanden kennen gelernt und wie das so ist kommt man ins Gespräch und erzählt dies und das. Wenn nun Mr. Donnavan erwähnt hat, dass sein Lebensgefährte Polizist ist und dann etwas herausgefunden hat, was diesen Jemand in Schwierigkeiten bringen könnte. Wäre es doch nicht dumm anzunehmen, dass diese Internetadresse eine Warnung an den Polizisten ist sich ja nicht einzumischen.“
 

„Klingt plausibel.“, stimmt Kira Granger nach einer Weile des Nachdenkens zu. „Ich vermute mal das Mr. Donnavan mächtig Eindruck auf 'Mr. Jemand' gemacht hat, denn im anderen Fall könnte es ihm doch egal sein, was im fernen Amerika geschieht. Er hätte um die Gefahr gewusst und hätte die entsprechenden Stellen informieren können, die sich des Problems angenommen hätten.“

Bei dieser Spekulation wird es Alexander heiß und kalt, was seine Kollegen nicht wissen ist, dass es sich bei 'Mr. Jemand' um einen Kolumbianer und Angehörigen des Drogenkartells handelt. Jeffray und er wären tot gewesen ehe Jeffray überhaupt etwas über das Thema hätte sagen können. Ob sein Freund weiß in welcher Gefahr er schwebte?

Wahrscheinlich, sonst würde er sich nicht so weigern, mehr über diese Bekanntschaft zu reden.

„Aus diesem Blickwinkel betrachtet muss ich sagen, Ihr Freund ist ganz schön mutig, O' Brian.“, räuspert sich Ava Tremaine, „Und auch leichtsinnig.“

„Ja, da stimme ich Ihnen zu.“, nickt Alexander, „In beiden Punkten. Er wollte nur die Jungen schützen und das hat ihn so verdächtig gemacht.“

Alexander wirft Foley einen bösen Blick zu, der von diesem genauso erwidert wird, die Sache zwischen ihnen ist noch nicht ausgestanden.

„Können wir uns nun wieder um die wirklich Verdächtigen kümmern?“, fragt O' Brian leicht ironisch.

„Und die wären?“ gibt Foley im gleichen Tonfall zurück.

„Ryan McConnor und Julio Mendoza.“, antwortet Alexander prompt.

„Hab ich da was nicht mitgekriegt?“, wundert sich Colton Weller. „Seit wann sind beide verdächtig? Und warum?“

„Julio Mendoza, weil er im Haus McKennas war, ebenso dieser John Doe...“, hier unterbricht Granger O' Brian.

„Tschuldigung, John Doe hat jetzt einen Namen – Ian Malkovic, ein in Oregon geborener Deutschrusse. Sein Leben hört mit seiner Schulentlassung auf, er hat für die CIA gearbeitet, darum haben wir jetzt erst diese spärlichen Informationen bekommen. Mehr als dass er Verhörspezialist und Elitekämpfer war, gibt die Behörde nicht preis. Wie er bei der CIA 'ausgeschieden' ist und wie sein weiteres Leben verlaufen ist bleibt im Dunkeln. Erst mit den Morden an McKenna und Mason tritt er wieder in Erscheinung.“, berichtet die Beamtin.
 

„Ich glaube nicht, das dieser Malkovic die ganzen Jahre untätig war.“, zweifelt Baker, „Ich werde nachher die ungeklärten Foltermorde mit dem Muster seiner letzten abgleichen, vielleicht können wir dann noch einige Fälle abschließen.“

Alexander nickt bestätigend und kommt auf seine Ausführung zurück.

„Wie gesagt, Mendoza und Malkovic waren in dem Haus McKennas, wobei Malkovic den Hausbesitzer und dessen Freund umgebracht hat. Die Frage ist warum waren sie da? Sollte das vielleicht eine Art Bestrafung für den Mord an dem Jungen sein? Wenn ja, warum? McConnor ist für mich verdächtig weil er Mendoza, erstens aus dem Land geschafft und ihm zweitens ein lückenloses Alibi verschafft hat. Warum hat er das gemacht? Ist er zu jedem seiner Leute so 'nett'? Wenn er von der McKenna Sache weiß, hat er sie eventuell angeordnet? Warum?“ Alexander verstummt, sieht seine Kollegen der Reihe nach an. „Mein Instinkt sagt mir, das beide bis zur Halskrause in unseren Fall involviert, vielleicht sogar der Kopf des Handelsringes sind.“

„Ich muss zugeben das es durchaus plausibel ist. McConnor hat viele wichtige Kontakte in den höchsten politischen Kreisen und seine Verbindungen zur Unterwelt sind auch sehr elitär. Von diesem Standpunkt aus betrachtet hat er die Mittel und Möglichkeiten, nur ihm etwas nachzuweisen dürfte äußerst schwer werden.“, unterstützt Foley etwas widerwillig die Hypothese O' Brians.
 

„Wir haben außerdem noch ein Problem.“, meldet sich Noah wieder zu Wort.

„Tatsächlich? Nur eins?“, fragt Jaden Craig ironisch nach.

„Die zwei ermordeten Jungen, die wir gesucht haben. Es ist doch sicher kein Zufall, dass ausgerechnet die Beiden tot aufgefunden worden sind. Immerhin waren sie erst seit einem dreiviertel Jahr verschwunden und wir hatten noch gar nicht richtig mit der Befragung des Umfeldes angefangen, eigentlich haben wir nur die Reihenfolge festgelegt in der wir suchen wollten.“, führt Noah unbeirrt aus.

„Was wollen Sie damit sagen?“ hakt Craig nach.

„Nur wir hatten die Namen, niemand sonst.“, bringt es Huntington auf den Punkt.

„Wusste ich es doch.“, rutscht es Foley raus.

Sofort ist Alexander bei ihm, ganz nah steht er vor seinem Kollegen und sieht ihm drohend in die Augen.

„Was wussten Sie?“, bohrt er leise nach.

„Sie haben die Namen an ihren Freund weitergeben, sodass dieser....“, weiter kommt Foley nicht, Alexander packt ihn am Kragen und schleudert ihn quer durch den Raum. Foley kann sich gerade noch so an der Wand fangen. Weller und Baker springen auf um Alexander aufzuhalten, doch dieser ist schneller. Seinen Kollegen erneut am Kragen packend drückt er diesen fest gegen die Wand, seine Auge sprühen vor Zorn.

„Jetzt haben Sie den Bogen überspannt.“, knurrt er regelrecht.

Ohne den Blick von Foley nehmend fragt er Huntington. „Wann haben Sie mir die Namen mitgeteilt?“

„Ähm... gar nicht. Als ich die Liste erstellt habe lagen Sie im Koma.“, antwortet Noah sofort.

„Und nun?“, will er von Foley wissen.

Baker und Weller stehen recht und links von Alexander, der Ältere legt seine Hand beruhigend auf die Schulter O' Brians.

„Machen Sie keine Dummheit, niemand glaubt das Jeffray verdächtig ist.“, sein Blick richtet sich nun auch auf Foley, der langsam begreift, dass er einen sehr großen und vor allem dummen Fehler gemacht hat. „Nicht wahr, Foley, niemand hier verdächtigt Mr. Donnavan.“

„N... nein. Ich war im Irrtum.“, quetscht Foley heraus.

„Lassen Sie ihn los, O' Brian. Wir sollten unsere Energie lieber für die Beweissuche einsetzten und nicht um uns gegenseitig fertig zu machen.“, redet Weller auf Alexander ein, der sich kaum beherrschen kann.

Doch lässt er Foley los, wendet sich ab und geht ans andere Ende des Raumes. Während sich Foley den missbilligenden Blicken seiner Kollegen gegenüber sieht.

„O' Brian.“, meint er schließlich, „Es tut mir Leid, ich weiß auch nicht warum ich so gehandelt habe... vielleicht war es nur der Frust darüber, dass wir nicht weiterkommen. Und bei Ihrem Freund hat alles gepasst und …. naja, ich hab die Kontrolle verloren.“

Alexander sieht ihn an, noch immer ist ihm die Wut anzusehen, die in ihm herrscht. Er hat das Gefühl jeden Moment zu explodieren, er muss hier raus und das sofort. Ohne ein Wort verlässt er ihr Büro, scheppernd fällt die Tür ins Schloss.
 

„Wir sind alle in gewisser Weise frustriert, aber das an einem Kollegen und dessen Partner auszulassen ist inakzeptabel.“, kritisiert Baker das Verhalten Foleys. „Sie haben O' Brian und Donnavan des Mordes und Menschenhandels bezichtigt und das mehrfach. Wenn Sie mit dem Druck hier nicht fertig werden oder Ihre persönliche Abneigung gegenüber Homosexuellen nicht ablegen können, sollten Sie sich versetzen lassen und das eher heut als morgen.“

Foley schluckt, das sind harte Worte, vor allem weil sie wahr sind. Er weiß darauf nichts zu antworten, er muss erst mal wieder einen klaren Kopf bekommen.

„Ich denk darüber nach.“, murmelt er und geht ebenfalls.

Betroffenes Schweigen breitet sich aus, sie arbeiten nun schon einige Monate zusammen an diesem Fall und kommen nur sehr zäh voran. Wie sehr es an ihren Nerven zerrt zeigt diese Konfrontation heute, gleichzeitig spornt es sie an endlich den Durchbruch zu schaffen.

„Lasst uns weiter machen.“, fordert Ava die Anderen auf und setzt sich an ihren Schreibtisch.

Kurz darauf sind auch ihre Kollegen vertieft in ihre jeweiligen Aufgaben.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

„Das ist ja wunderbar.“, meint Ryan zufrieden.

„Was?“ fragt Mendoza verblüfft.

Sie sitzen in McConnors Büro und besprechen die weitere Vorgehensweise, des speziellen Handels, den Ryan betreibt. Dieser ist gerade von einem Anruf unterbrochen worden, es ist augenscheinlich ein sehr zufriedenstellendes Telefonat gewesen.

„Unser Freunde der Sonderkommission gehen sich gegenseitig an die Gurgel.“, freut sich der Geschäftsmann.

„Wie praktisch.“, stimmt Julio zu.

„Sag mal, dieser Donnavan, was genau weißt du über ihn.“, hakt McConnor nach.

„Bis jetzt nur das was ich dir schon sagte. Er ist der Ex Chesters und mit diesem O' Brian zusammen. Seine Arbeit erledigt er von zu Hause aus, sieht gut aus. Ich würd ihn gern mal flach legen.“, berichtet Mendoza.

„Jaja... du denkst auch nur mit deinen Eiern.“, witzelt der Geschäftsmann. „Aber wer weiß, vielleicht kriegst du die Gelegenheit noch.“

„Ach ehrlich?“, genüsslich leckt sich der Latino über die Lippen. „Das wird ein Fest.“

„Hey... vielleicht und nicht jetzt. Konzentriere dich auf deinen Job.“, tadelt Ryan seinen Mitarbeiter.

Sollten ihm die Bullen zu nahe kommen, würde er erst mal seinen Einfluss gelten machen, das dürfte die Polizei in Schach halten, wenn nicht, nun... dann müssen sie die Konsequenzen tragen.
 


 


 


 

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Hats euch gefallen?

Offenbar wird es nicht nur für McConnor gefährlich.^^

Wie immer freue ich mich über euer Feedback.

Das wars erst mal wieder von Alexander, Jeffray und mir.^^
 

bis demnächst

*knuddel*
 

night-blue

Arbeit und Klarheit

Hallo meine Lieben,
 

trotz drastischen Zeitmangels habe ich doch ein weiteres Kapitel fertig bekommen. *schweiß von der Stirn wisch*

Aber so super Leser und so tolle Kommentare müssen einfach belohnt werden. *nick*
 

Ich hoffe es gefällt euch. *gespannt ist*
 

So, nun viel Spaß beim Lesen.
 

*wink*
 

night-blue
 


 

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Kapitel 25

Arbeit und Klarheit
 


 


 

„Wir haben eine Planänderung.“, teilt Felix Smith seinem aufgezwungenen 'Mitarbeiter' mit.

Chester steht vor seinem Schreibtisch und wartet auf Anweisungen, die 'Arbeit' mit den Jungen ist eher öde. Wie soll er ihnen bitte schön den praktischen Spaß am Sex in trockener Theorie beibringen? Zumal diese Teenager dazu gezwungen werden, sie werden einer drastischen Gehirnwäsche unterzogen, sodass sie gar keine andere Wahl haben.

„Der Besitzer von Nummer Fünf hat es sich überlegt und will einen voll ausgebildeten Jungen. Das heißt du bringst ihm innerhalb von drei Wochen den praktischen Teil in Sachen Sex bei und zwar so, das es dem Sklaven Spaß macht seinen Arsch gefickt zu bekommen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“, gibt Felix die neuen Instruktionen weiter.

Ursprünglich wollte der Kunde seinen neuen Besitz selbst dessen sexuelle Aufgaben beibringen, aber da er beruflich doch sehr eingebunden sein wird, verzichtet er darauf. Ihm ist es nur noch wichtig, dass er keine Schwierigkeiten haben wird den Jungen zu nehmen, wann immer er ihn will.

„Na toll, in drei Wochen soll er die ganzen Tricks drauf haben?“, murrt Chester. „Und was ist mit den Anderen?“

„Du kümmerst dich nur noch um Nummer Fünf. Und jetzt red nicht so lange rum, mach dich an die Arbeit, die Uhr tickt.“, entgegnet Felix und entlässt Langley aus dem Zimmer.

„Ja, Sir.“, salutiert Chester provozierend, dreht sich um und verlässt den Raum.

„Idiot.“, knurrt Smith, dem es gar nicht passt das dieses Bürschchen hier ist, aber Befehl ist Befehl.
 

Auf dem Weg in den Zellentrakt begegnet Chester einem weiteren Aufseher, er nutzt die Gelegenheit.

„Bring mir Nummer Fünf ins Massagezimmer.“, ordnet er an. „Anweisung von Smith.“

Es wäre gelogen würde er sagen, dass er es nicht genießt Befehle zu erteilen, es ist ein angenehmes Gefühl. Er mag es, aber er ist nicht so dumm es auszunutzen, nachdem seine Anweisung knurrend bestätigt wird, kümmert er sich nicht weiter um den Mann, sondern geht direkt in besagtes Zimmer.

Der Raum bildet einen bizarren Kontrast zu dem kalten Zellentrakt, hier ist alles weich und warm eingerichtet, einzig zu dem Zweck die Anspannung derer zu lösen die zu Dingen gezwungen werden, die sie nicht wollen.

Aber es funktioniert, sobald die Jungen diesen Raum betreten fällt ein Teil ihrer Angst von ihnen ab. Genau das machte sich Chester die letzten Wochen zu nutze, um seine ungeliebte Aufgabe gewissenhaft zu erledigen.

Langley setzt sich in den gemütlichen Sessel, während er auf seinen 'Schüler' wartet überlegt er sich seine Vorgehensweise. Nummer Fünf gehört zu den älteren Teenagern, die hier für ein neues Leben umerzogen werden. Ein hübscher Junge, der schon seit drei Monaten hier ist und sich selbst aufgegeben hat. Chester ist sich sicher, dass dieser nicht mehr in seine bekannte Welt zurückfinden würde, hätte er die Möglichkeit dazu. Felix und seine Männer haben seinen Willen gebrochen und nach ihren Wünschen neu aufgebaut, so wie sie es mit jedem ihrer 'Gäste' machen.
 

Langleys Gedanken werden unterbrochen, als die Tür aufgeht und Nummer Fünf mit gesenktem Haupt das Zimmer betritt.

„Ihr wollt mich sprechen, Herr?“, fragt der Junge leise.

„Nicht nur das. Heute wird er letzte Teil deiner Ausbildung beginnen. Dein Besitzer will, dass du auch sexuellen Bereich unterwiesen wirst – theoretisch wie auch praktisch.“, teilt Chester dem jungen Sklaven mit.

Bei dieser Eröffnung verliert der blonde Junge die Fassung, mit großen Augen starrt er den Mann im Sessel entsetzt an. Alles hat er ertragen und sich letztendlich gefügt, aber seine Hoffnung lag immer darin keinen Sex mit einen Mann haben zu müssen. Und jetzt wird diese Hoffnung gnadenlos zerstört, sein Schicksal liegt darin, irgendeinem widerlichen Mann jederzeit zu Willen sein.

„Nein.... nein.... das will ich nicht... bitte... alles nur das nicht.“, kommt es tonlos von seinen Lippen.

„Deiner Reaktion entnehme ich das du theoretisch Bescheid weißt.“, stellt Chester fest.

Mit diesem Jungen hat er bisher noch nicht gearbeitet, daher hat er keine Ahnung inwieweit Nummer Fünf in dieser Richtung unterwiesen wurde.

Zaghaftes Nicken bestätigt Chesters Feststellung, im Moment ist er ein wenig überfordert, die angstvoll aufgerissenen Augen und die deutlich sichtbar schlotternden Knie, verrieten ihm die Panik des Jungen.

„Wie heißt du?“, fragt er ihn sanft.

„I... ich hab k... keinen Namen m.. mehr.“, stottert der Teenager.

„Du hattest doch einen bevor du hergebracht wurdest.“, beharrt Langley auf dem Namen.

„C... Corey, Herr.“, antwortet der Junge schließlich.

„Corey also.“, nickt Chester leicht und überlegt sich seine nächsten Schritte.
 

Da er nicht weiter angesprochen wurde, kniet sich Corey demütig abwartend neben die Tür. Diesmal macht er es auch aus Eigennutz, denn seine Beine wollen ihn nicht mehr tragen. Bis vor zwölf Wochen hat er ein glückliche Leben geführt, es lief alles super.
 

Rückblick...
 

Corey war auf dem Weg zu seiner Freundin, als ein dunkler Lieferwagen neben ihm hielt, die Türen aufgingen und zwei Männer heraussprangen. Bevor er überhaupt reagieren konnte, drückte ihm einer der Kerle ein Tuch vor die Nase, der Andere griff seine Beine. Heftig begann er zu strampeln, wollte schreien doch wurde ihm schwindelig und seine eh schon geringe Gegenwehr erlahmte völlig. Während sich die Türen des Wagens hinter ihm schlossen, wurde ihm wortwörtlich schwarz vor Augen.
 

In den ersten Stunden glaubte er noch, dass er ein Opfer einer Lösegelderpressung war, doch wurde ihm sehr schnell klar gemacht, dass es nicht so war. Sehr schnell verlor er jegliches Zeitgefühl und seine Würde, zu bestimmten Zeiten brachten sie ihn in einen Waschraum, damit er sich erleichtern konnte, doch ließen sie ihn nicht allein. Er konnte hören wie sie ihre Witze über ihn machten, fühlte ihre Hände, die ihn überall anfassten. Erschwerend kam hinzu, dass er zuerst noch eine Kapuze über den Kopf trug, eine die kein Licht durchließ und ihn regelrecht blind machte.

Ungehört verhallten seine Hilferufe, sein flehendes Bitten ihn doch in Ruhe und Frei zu lassen stieß auf taube Ohren. Irgendwann gab er auf, er hatte keine Stimme mehr von dem vielen Schreien, keine Kraft mehr, weil er das Essen verweigerte und nicht nur das. Auch das Trinken lehnte er ab, was zur Folge hatte dass seine Lippen aufspringen, sich seine Zunge geschwollen anfühlte und am Gaumen zu kleben schien.

Am Ende lag er nur noch zusammengerollt auf seiner Matratze und vegetierte vor sich hin, er nahm kaum wahr, dass sie ihm durch einen Tropf mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgten, als er wieder aufwachte, begann sein neues 'Leben'.

Sie nahmen ihm seine Identität, seine Individualität, trichterten ihm die Regeln ein, nach denen er künftig zu leben hatte. Jede Missachtung dieser Regeln wurde bestraft, je nach schwere des Ungehorsames fiel die Strafe physisch, psychisch oder meist in Kombination beider Arten aus. Doch musste er nicht nur absoluten Gehorsam lernen und das klaglose stundenlange knien an ein und demselben Fleck, er musste auch so banale Dinge wie kochen oder nähen lernen. An diesen Sachen hielt er sich fest, sie gaben ihm einen Hauch Hoffnung auf eine normale Zukunft, vielleicht musste er später nur den Haushalt führen und nichts anderes.
 

Rückblick Ende
 

Diese Hoffnung ist gerade wie eine Seifenblase zerplatzt.

Der Mann vor ihm hat ihm eben eröffnet was seine künftige Hauptaufgabe sein wird... ein Objekt zur Befriedigung eines Wildfremden. Corey hat Angst... bodenlose Angst, auch wenn sie ihn bisher sexuell nicht angefasst haben, so hat er doch gehört, was die anderen Jungs erdulden mussten.
 

Während Chester überlegt wie er die Sache angehen soll, beobachtet er den Jungen, dem deutlich die Panik anzusehen ist, die er empfindet. Ein kühner Entschluss reift in ihm, er kann den Jungen nicht frei lassen, aber er kann ihm dazu verhelfen Spaß oder zumindest eine gewisse Befriedigung am Sex zu haben.

„Hattest du schon Sex?“, fragt er ihn. „Ich meine nicht hier.“

Der junge Sklave zuckt zusammen als er so überraschend angesprochen wird und dann noch mit so einer Frage.

„J~a, Herr.“, antwortet er flüsternd.

„Wie bitte? Ich habe dich gerade nicht verstanden.“, Chesters Stimme wird etwas strenger.

Auch wenn er den Jungen versteht und er dessen Schicksal bedauert, tut er ihm keinen Gefallen wenn er nicht auf die Regeln achtet.

Erneut zuckt Corey zusammen, er strafft sich etwas und antwortet nun laut und deutlich.

„Ja, Herr.“

„Mit einem Mädchen, nehme ich an.“, vermutet Langley.

„Ja, Herr.“

„Hat es dir gefallen?“, will Chester nun wissen.

„J.. ja, Herr.“, antwortet der Junge und wird flammend rot.

„Gut... Sex zwischen Männern ist nicht viel anders, nur das du die Rolle des Mädchens inne haben wirst.“, erklärt Chester mit neutraler Stimme, gerade so, als würde er Nachrichten vorlesen. „Ich werde dir zeigen, wie du deinem Herrn und auch dir die best mögliche Befriedigung verschaffen kannst.“

Der Körper Coreys verkrampft sich regelrecht, vor seinem inneren Augen steigen sämtliche Horrorszenarien in diesem Zusammenhang auf. Gott, er ist Hetero und muss nun Männer befriedigen...

„Hast du dich schon selbst befriedigt?“ reißt ihn die nächste Frage des blonden Mannes aus seinen Gedanken.

Zögerlich nickt er, bemerkt sofort seinen Fehler und antwortet.

„Ja, Herr.“

„An wen denkst du dabei?“ bohrt Chester nach. „Oder siehst du dir Bilder dabei an?“

„Keine... Bilder.“, haucht Corey peinlich berührt.

Missbilligend zieht Chester eine Augenbraue hoch, augenblicklich kommt die korrekte Antwort.

„An Jenny, Herr, ich denke dabei an Jenny.“

„Gut... weißt du, Kopfkino ist eine gute Sache um sich selbst zu stimulieren. Leg dir ruhig zwei, drei Szenarien zurecht, die dich richtig heiß machen. Das mach ich auch, so wie der Großteil der Menschen ebenfalls. Es hilft, wenn die Zeit knapp ist, oder der Liebhaber schlecht.“, erklärt Langley dem Jungen, der ihn nun mit großen Augen ansieht. „Corey, es wird dir nicht erspart bleiben deinen Hintern herzugeben, aber ich kann dir helfen es angstfrei zu tun, wenn du es willst.“

Damit überlässt er dem Teenager die Entscheidung wie seine 'sexuelle Einführung' aussehen wird. Chester weiß das er die Mitarbeit des Jungen braucht, wenn er sein Ziel erreichen will, nur darum überlässt er Corey die Entscheidung.

Er soll entscheiden?

Die ganze Zeit seiner Gefangenschaft durfte er keine einzige Entscheidung treffen, andere taten es für ihn, sie bleuten ihm ein, dass er nie wieder selbständig sein wird und er auf die Gunst seines Besitzers angewiesen sein wird.

Jetzt soll er wählen zwischen Angst oder Freude am Sex, an einem Sex den er nicht haben will.

„Zeigt mir, wie ich Spaß an etwas haben kann, dass ich nicht will.“, gibt er sich geschlagen.

'Oh, du wirst Spaß haben, Junge, du wirst es, wenn ich mit dir fertig bin.', denkt sich Chester, sagt aber laut. „Eine kluge Entscheidung. Dann können wir gleich beginnen.“

Langley setzt sich gemütlich in den Sessel und sieht seinen Schüler auffordernd an.

„Zieh deine Hose aus und zeig mir wie du dich selbst stimulierst, bedenke aber, dass du auch mich heiß machen musst.“, formuliert er die erste Aufgabe Coreys. „Wann du die Hose ausziehst bleibt dir überlassen, aber am Ende hast du nackt zu sein.“

Zögerlich steht Corey auf, er weiß nicht so recht was der Mann vor ihm will. Er soll selbst Hand an sich legen, das hat er verstanden, aber wie soll er damit sein Gegenüber scharf machen?

Hilflos steht er mitten im Raum, ist den Tränen nah und weiß nicht was er tun soll.

Seufzend erhebt sich Chester, geht auf den verstörten Teenager zu, umrundet diesen.

„Schließe deine Augen und höre auf meine Worte. Keine Angst es wird heute nichts weiter geschehen.“, redet er beruhigend auf Corey ein.

Er steht dicht hinter ihm, ohne ihn zu berühren, doch so nah, dass er die Wärme des Jungen wahrnehmen kann.

„Stell dir einen Raum mit gedämpften Licht vor, deine Freundin ist da, im Hintergrund spielt leise Musik...“, beginnt Chester mit verführerischer Stimme zu sprechen. „... kannst du sie hören? Siehst du deine Jenny?“

Corey lässt sich auf die Worte des Mannes hinter ihm ein, sodass er wirklich seine Umgebung ausblendet und seine Freundin vor sich sieht und die leise Musik im Hintergrund hört.

„... ihr tanzt im wiegenden Rhythmus der Melodie...“

Langley hat seine Augen ebenfalls geschlossen, er braucht sie nicht, denn er kann Corey spüren, wenn dieser sich auf ihn einlässt hat er so gut wie gewonnen. Leise summend gibt Chester den Takt vor und tatsächlich bewegt sich Corey mit ihm.

„.... nun küsst ihr euch, sie trennt sich bald von deinen Lippen und liebkost deinen Hals, den du genießerisch in den Nacken legst...“, haucht Chester dem Jungen ins Ohr.

Fast sofort folgt er den Worten des Älteren, wie selbstverständlich streicht er mit seinen Händen seinen Hals entlang herunter auf die Brust.
 

Auf diese Weise bringt Chester seinen Schüler recht weit, erst als es um dessen Mitte geht, blockiert Corey. So wirklich erregt ist dieser auch nicht, wie Chester nach einem schnellen Blick feststellt.

„Hm... setzt dich. Ich zeig dir was ich meine und wenn du das nächste mal zu mir kommst, erwarte ich eine optimale Vorstellung von dir.“, beendet Langley die erste Lektion, nimmt den Jungen am Arm, führt ihn zum Sessel und drückt ihn auf diesen nieder. „Betrachte es als Hausaufgabe. Sieh zu und lerne.“

Natürlich will Langley vor dem Teenager nicht strippen, das bleibt Julio allein vorbehalten, aber er kennt seine Wirkung auf Andere. So braucht er auch nicht lange und Coreys Geschlecht steht stramm... Hetero hin oder her, in dem Zustand in dem der versklavte Junge ist, kann dessen Körper gar nicht anders reagieren.

Mit wiegenden Hüften geht der erfahrene Mann auf ihn zu, beugt sich zu ihm hinunter, Corey versucht nach hinten auszuweichen, doch die Rückenlehne des Sessels verhindert das. Sich rechts und links von dem Jungen abstützend sieht er diesem direkt in die Augen, in ihnen spiegeln sich Angst, Unsicherheit und Scham.

„Scht... du musst keine Angst haben, ich tu dir nichts.“, sagt Chester leise. „Aber du siehst und spürst...“, er tippt kurz auf den steifen Penis des Jungen. „... zu was du mit deinem Körper fähig sein kannst. Übe es, gehe aber nicht bis ans Ende, das kommt später.“

Wie hypnotisiert nickt Corey zu den Worten, er nimmt sich wirklich vor das von Chester gesteckte Ziel zu erreichen. Dieser geht vor dem knapp achtzehnjährigen auf die Knie.

„Hat dich deine Freundin schon oral verwöhnt?“, fragt Langley beiläufig.

Zögerlich schüttelt Corey den Kopf, immer diese Fragen, die ihm die Farbe ins Gesicht treiben.

„Dann folgt gleich Lektion Zwei.“, lächelt Chester verführerisch. „Sieh hin und lerne.“
 


 


 


 

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Grübelnd sitze ich in meinem Arbeitszimmer. Das kann so nicht weitergehen, Alexander wird immer gereizter, sodass wir wegen Kleinigkeiten aneinander geraten. Seit der Sache mit Foley ist es noch schlimmer geworden. Seufzend lehne ich mich in meinem Bürostuhl zurück, letztendlich trage ich die Schuld an diesen Zustand.

Wäre ich doch nur nicht nach Japan geflogen, dann hätte ich Myro und Ricardo gar nicht erst kennen gelernt, hätte nicht dieses vermaledeite Gespräch mit dem Kolumbianer geführt an dessen Ende er mir diese verfluchte Adresse gegeben hat. Doch alles hätte, wenn und aber nützt nichts, es ist geschehen und im Grunde genommen bereue ich es nicht die Beiden zu kennen. Ich mag den jungen Iren und dessen Freund und werde alles tun um sie zu schützen, wenn ich es denn vermag.

Was macht mich so verdächtig?

Das ich Chester kenne? Oder dessen Freund? Wobei 'kennen' nun wirklich sehr übertrieben ist, ich habe ihn ja nur zweimal flüchtig getroffen und beide Male sind nicht sehr erfreulich gewesen.
 

Entschlossen stehe ich auf, mir ist da ein Gedanke gekommen, den ich auch umsetzen will. Ich suche Alexander, der sich im Fitnessraum austobt. Für einige Augenblicke bleibe ich in der Tür stehen und sehe ihm nur zu. Ich liebe ihn und es tut mir weh, dass er soviel Ärger durch mich hat.

„Alexander, eine Frage.“, spreche ich ihn an.

Flüchtig sieht er zu mir rüber, er ist immer noch sauer, dass sehe ich ihm an.

„Frag.“, antwortet er knapp ohne seine Übung zu unterbrechen.

„Warum genau hat sich Foley auf mich eingeschossen?“, will ich wissen. „Abgesehen davon, das er Homosexuellen ablehnend gegenüber steht.“

Nun unterbricht er doch sein Tun, nachdenklich starrt er vor sich hin, schließlich sieht er mich an.

„Wahrscheinlich weil du so ein Geheimnis um diesen Kolumbianer machst.“, antwortet er.

„Das ist alles? Es stört ihn und wohl auch deine Kollegen, das ich keine Namen nenne?“, wundere ich mich ehrlich.

„Das ist das sprichwörtliche i-Tüpfelchen, zu der Tatsache das du mit Chester zusammen warst und auch Kontakt mit Mendoza hattest.“, bestätigt Alexander.

„Ach ja? Hätte ich mit Al Capone im Sandkasten gespielt wäre ich automatisch ein Killer der Mafia, oder wie soll ich das verstehen.“, gebe ich bitter zurück. „Aber wenn sie einen Namen wollen, dann sollen sie einen kriegen.“

Abrupt drehe ich mich um und gehe wieder nach oben. Die ganze Sache wächst mir über den Kopf, ich will mich nicht mehr mit Alexander streiten, schon gar nicht wegen seiner Arbeit. Mir ist bewusst das ich eben ungerecht zu ihm gewesen bin, er hat mich seinen Kollegen gegenüber verteidigt, in Schutz genommen und hat damit selbst herbe Kritik eingefangen.

Ich weiß zwar endlich was ich zu tun habe, aber im Augenblick bin ich nur unzufrieden mit mir. Frustriert lasse ich mich auf mein Bett fallen und rolle mich ein, seit ein paar Tagen reden wir kaum noch miteinander, dass es mal so weit kommen würde hätte ich nicht gedacht. Aber Probleme sind da um sie lösen zu können, also Ärmel aufgekrempelt und angepackt. Voller Elan stehe ich auf und mache mich fertig, ich werde mich den Fragen Foleys stellen und hoffe so alle Unklarheiten aus der Welt zu schaffen.

Im Flur unten laufe ich Alexander fast in die Arme, er sieht mich verwundert an.

„Du gehst weg?“, fragt er verblüfft.

„Ja, ich will diese leidige Sache endlich aus der Welt schaffen.“, nicke ich. „Ich ertrage es nicht länger dass wir uns so anschweigen. Ich weiß das es meine Schuld ist, darum werde ich ins Präsidium fahren und alle Fragen deiner Kollegen beantworten.“

„Bist du dir sicher?“ hakt Alexander nach, „Bisher hast du dich über die Ereignisse in Japan weitestgehend ausgeschwiegen.“

„Ich werde auch weiterhin Ricardo und Myro schützen.“, stelle ich richtig.

„Aber wie willst du das anstellen?“ will er jetzt von mir wissen. „Weißt du was, ich komm mit. Ich mach mich schnell fertig.“

Schon ist er auf dem Weg nach oben, kommt noch mal runter, küsst mich völlig überraschend, als er sich von mir löst grinst er mich an, hält mir seine Handschellen vor die Nase und kettet mich kurzerhand ans Geländer.

„Was soll das? Spinnst du jetzt total?“, beschwere ich empört.

„Nein, aber ich will dich begleiten und so wie du im Moment drauf bist, gehst du ohne mich sobald ich unter der Dusche bin. Das kann ich nicht zulassen.“, erklärt er mir, haucht mir einen Kuss auf die Nasenspitze.

Lachend verschwindet er nach oben, grummelnd setze ich mich auf die Treppe, finster blicke ich die Handschellen an. Ich weiß ja, das Alexander mich zu gerne fesseln würde, aber auf diese Weise?

Aber er hat recht, ich wäre ohne ihn gegangen, er kennt mich einfach zu gut.

Nach einer viertel Stunde erlöst er mich wieder, aufstehend reibe ich mir mein Handgelenk, werfe ihm einen missbilligend Blick zu.

„Nicht böse sein, Jeffray.“, lächelt er mich an, legt seine Hände in meinen Nacken. „Aber ich möchte nicht, dass du Foley allein gegenüber trittst.“

„Denkst du ich werde nicht mit ihm fertig?“, frage ich ihn.

„Darüber mache ich mir keine Sorgen, ich will verhindern dass du eine Dummheit machst.“, erklärt er leise.

„Ich mach doch keine Dummheiten.“, murre ich ein wenig.

„Aber sicher machst du sie.“, nickt er ernst. „Zum Beispiel hast du dich mit einem Polizisten eingelassen.“

„So siehst du das?“, wundere ich mich, lächel ihn an. „Dann hat dieser Polizist auch einen Fehler gemacht, in dem er den blonden Cabriofahrer 'kontrolliert' hat.“

„Das war das Beste was er machen konnte.“, erwidert Alexander ernst. „Jeffray, ich bereue nicht eine Sekunde mit dir. Ich will dich beschützen aber du hast es mir nicht leicht gemacht. Mach jetzt keinen Fehler.“

Sanft streichel ich sein Gesicht, ich weiß schon warum er so wichtig für mich ist.

„Keine Sorge, ich weiß genau was ich tue.“, entgegne ich, koste kurz von seinen Lippen. „Ab und an zumindest.“

Er zieht mich fest an sich, ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und genieße seine Nähe.

„Es tut mir Leid, das mein Job uns so sehr belastet.“, flüstert er in mein Ohr. „Das wollte ich nicht.“

„Das weiß ich doch, Darling, das weiß ich.“, raune ich und vergrabe mein Gesicht in seiner Halsbeuge. „Ich bin ja nicht ganz unschuldig daran.“

Eine Weile stehen wir schweigend im Flur, wir brauchen in diesem Moment keine Worte, wir verstehen uns auch so.

„Lass uns los. Ich wills hinter mich bringen.“, löse ich mich schließlich von Alexander.

Er nickt und geht zur Haustür, bevor er sie öffnet, dreht er sich zu mir um und zwinkert mir zu.

„Aber das mit den Handschellen machen wir noch mal richtig.“

„ALEXANDER!“
 

Eine knappe Stunde später sitze ich in Alexanders Büro, mir gegenüber sitzt sein Kollege Axel Foley. Außerdem ist noch Kira Granger anwesend, die Anderen haben frei oder sind unterwegs, über diesen Umstand bin ich bin nicht sehr böse.

„Was führt Sie zu mir?“, fragt Foley, wirft einen schnellen Blick auf Alexander.

„Ihr Verdacht mir und meinem Freund gegenüber.“, erwidere ich unverbindlich freundlich.

„Und warum jetzt und nicht schon früher? Sie wissen doch, dass wir Sie verdächtigen.“, wundert sich Axel.

„Ganz einfach, weil Sie ihre Energie in haltlosen Anschuldigungen uns gegenüber verschwenden, anstatt sich um die wirklichen Täter zu kümmern.“, kritisiere ich ihn.

„Nun, Sie sind ja nicht ganz unschuldig daran.“, kontert Foley.

„Foley, stellen Sie endlich ihre Fragen.“, mischt sich Alexander ein.

„Das braucht er nicht.“, wiegel ich ab.

Verblüfft sehen mich beide an.

„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“, sagt Foley irritiert.

„So wie ich es verstanden haben, wollten Sie einen minutiösen Bericht meines Aufenthalts in Japan.“, erkläre ich, hole dabei mehrere zusammengefaltete Blätter heraus. „Ich habe Ihnen alles aufgeschrieben. Lesen Sie es und fragen nach... ich warte solange.“

Damit reiche ich dem überraschten Mann meine Papiere, ich gebe ja zu, dass ich dessen Verwirrung etwas genieße, aber er hat es verdient.

Während er liest sehe ich zu Alexander, der mir schmunzelnd zuzwinkert, auch seine Kollegin Mrs. Granger lächelt leicht.

„Wie gut kennen Sie eigentlich Julio Mendoza?“ fragt sie mich wenig später.

„Kennen ist deutlich übertrieben. Ich bin ihm nur zweimal begegnet und das war nicht sehr erfreulich.“, antworte ich ihr. „Und was Chester angeht, nun, ich war fünf Jahre mit ihm zusammen, drei davon haben wir zusammen gewohnt und nein, ich habe nichts von seinem Lebenswandel mitgekriegt. Er hat mit mir Schluss gemacht, danach habe ich Alexander kennen gelernt.“

„Haben Sie noch Kontakt zu ihm?“, hakt sie nach.

„Zu Chester? Oder zu Julio?“, lächel ich, werde aber schnell wieder ernst. „Ich habe zu keinem von beiden Kontakt und lege auch überhaupt keinen Wert darauf.“

„Ist Ihnen der Club 'Last Chance' bekannt?“, lässt Mrs. Granger nicht locker.

„Gehört habe ich davon, aber ich bin noch nie dagewesen. Wenn ich was trinken will, gehe ich ins 'Amber'.“, bleibe ich geduldig.

Inzwischen hat Foley meinen Bericht durchgelesen und offenbar ist er immer noch nicht zufrieden mit dem was er gelesen hat, wie auch seine Frage beweist.

„Das ist nicht Ihr ernst oder?“

„Was meinen Sie?“, antworte ich mit einer Gegenfrage.

„Das wissen Sie ganz genau. Ich warne Sie, Mr. Donnavan, egal ob Sie O' Brians Freund sind oder nicht, wenn Sie meine Zeit verschwenden, sperre ich Sie in den Knast und werfe den Schlüssel weg.“, explodiert Foley regelrecht. „Langweilig dürfte Ihnen dort ja nicht werden.“

„Das reicht.“, kommt es von Alexander und Kira gleichzeitig.

Auch in mir brodelt es, aber ich bleibe ruhig, bevor ich herkam habe ich mir fest vorgenommen mich nicht provozieren zu lassen und das halte ich auch durch.

„Sie wollten doch wissen wie ich an diese Internetadresse gekommen bin. Genau das habe ich Ihnen aufgeschrieben... nicht mehr und nicht weniger.“, gebe ich gelassen zurück.

„Und dort sind Sie Diego Maradonna und Connor MacLeod begegnet?“, fragt Foley etwas spitz.

„Ja, genau.“, nicke ich.

Zugegeben, die Namen sind nicht besonders einfallsreich ausgewählt, sie wollten Namen und die haben sie bekommen.

„Wo ist das Problem?“, hake ich nun meinerseits nach.

„Na hören Sie mal, einen Fußballer und eine fiktive Person. Wollen Sie sich über mich lustig machen?“, empört sich der Kollege Alexanders.

„Nichts liegt mir ferner als das. Detektiv, Sie assoziieren die Namen mit diesen Personen und schließen damit automatisch jede Möglichkeit aus, dass gerade diese Namen häufiger vorkommen als Sie denken. Dass dem nicht so ist, müssten Sie doch am Besten wissen, Detektiv Axel Foley.“, erwidere ich gelassen und betone seinen Namen sehr deutlich.

Das ich ihn damit erneut verblüffe ist ihm sehr deutlich anzusehen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, entweder er sperrt mich gleich ein oder er akzeptiert meine Argumentation... zum Glück entscheidet er sich für letzteres.

„Touché, ich gebe mich geschlagen.“, seufzt er schließlich. „Betrachten Sie sich als nicht mehr verdächtig.“

„Fein, dann lassen Sie Alexander und mich in diesem Punkt zufrieden?“, versichere ich mich trotzdem noch mal bei ihm.

„Sicher, ich gebe auch zu, dass ich überreagiert habe.“, nickt er, „Aber auch Sie müssen sich eingestehen, dass Sie nicht ganz unschuldig an dieser Situation waren.“

„Mag sein.“, gebe ich zu, stehe auf, denn für mich ist das Verhör beendet. „Aber soweit wäre es nicht gekommen, wenn Sie Alexander vertraut hätten. Er besitzt eine sehr gute Menschenkenntnis und eins können Sie mir glauben; wäre ich wirklich in diesen Menschenhandel verstrickt oder womöglich sogar der Drahtzieher. Alexander hätte mich schon längst verhaftet, auch wenn es ihm schwer gefallen wäre. Nicht umsonst ist er Polizist geworden, er legt sich das Gesetz nicht nach seinen Wünschen aus, er achtet darauf das es eingehalten wird und darin sollten Sie ihn unterstützen und nicht sabotieren.“

Das musste ich unbedingt loswerden, es nagt schon lange an mir, das Foley an Alexander zweifelt. Meinen Mantel anziehend sehe ich Alexander an.

„Kommst du mit?“, frage ich ihn.

„Klar, ist ja mein freier Tag heute.“, antwortet er prompt, zieht sich seine Jacke an und instruiert seine Leute. „Wenn es was neues gibt, ruft mich an.“

Wir sind schon an der Tür, als Foley doch noch mal nachfragt, offensichtlich kann er es nicht lassen.

„Donnavan... Sie sind in Japan wirklich diesen Diego Maradonna und Connor MacLeod begegnet?“

Offen sehe ich ihn an.

„Ja, genau diesen.“, bestätige ich aufrichtig. „Niemand anderen. Guten Tag.“
 


 


 

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Das wars schon wieder, aber es geht sicher bald weiter *nick*

Wisst ihr eigentlich schon wer der Spion ist?

Mit ein bisschen Glück, gibt es im nächsten Kapitel die Auflösung.^^
 

Ich wünsche euch allen eine schöne Woche
 

bis zum nächsten Mal
 

eure night-blue

Die Wende?

Hallo meine Lieben,
 

ich hab mein bisschen Freizeit genutzt und ein weiteres Kapitel fertiggestellt. *Schweiß von der Stirn wisch*
 

Aber so tolle Leser und Kommischreiber kann ich ja nicht so lange zappeln lassen.^^

Ich hoffe, dass ich das nächste Kapitel in der nächsetn Woche fertig bekomme. Kommt darauf an, ob meine Jungs alle spuren.
 

Nun aber viel Vergnügen mit diesem Kapitel.
 

*alle ordentlich durchknuddel*
 

eure night-blue
 


 

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Kapitel 26

Die Wende?
 


 


 

Wieder zu Hause hält es Alexander wohl nicht mehr aus.

„Sag mal, was ist denn in dich gefahren? Du hast Foley angelogen.“

„Nein... das habe ich nicht, alles was sich um die Begegnung mit 'Diego' dreht entspricht der Wahrheit. Mehr wollte er doch nicht wissen.“, verteidige ich mich. „Alexander, es ist für mich auch nicht leicht, aber ich will die Beiden schützen, vor allem den Jungen und gleichzeitig auch dich. Belasse es einfach dabei.“

„Diego Maradonna und Connor MacLeod, hn?“, fragt er sanft nach und nimmt mich in den Arm. „Wie bist du auf diese Namen gekommen?“

„Es stand ein Bericht über den Fußballer in der Zeitung und der Film 'Highlander' lief gerade im Fernsehen, als ich nach Namen suchte.“, antworte ich und schmiege mich an ihn.

Es wird Ricardo und Myro sicher nichts ausmachen, dass ich aus ihnen einfach einen Argentinier und einen Schotten gemacht habe. Bei dem Einen ist es der gleiche Kontinent und Schottland ist Irland ein wenig ähnlich.

„Das was du bei Foley über mich gesagt hast, ist das dein Ernst?“, will Alexander wissen.

„Ja... das ist meine ehrliche Meinung über dich.“, nicke ich und sehe ihn an.

„Und trotzdem bringst du mich in so eine verzwickte Situation?“, kritisiert er mich leise.

„Was hätte ich denn sonst tun sollen?“, seufze ich beinahe schon verzweifelt.

„Du hast das Richtige getan.“, tröstet er mich. „Dennoch hat dein Verhalten eine Strafe verdient.“

Diese Worte, vor allem der Ton in dem sie gesprochen werden, lassen mich hellhörig werden.

„Was hast du vor?“, frage ich ihn misstrauisch, der Ausdruck in seinen braunen Augen gefällt mir gar nicht.

„Ganz einfach...“, beginnt er zu erklären, küsst dabei sanft meine Lippen. „... ich verhafte dich jetzt.“

Tatsächlich schließt sich um mein rechtes Handgelenk eine der Handschellen, dabei drängt er mich die Treppe hinauf.

„Widerstand ist zwecklos...“, schon streift er mir meine Jacke von den Schultern, „... du hast kein Recht zu schweigen....jedes erregtes Stöhnen wird gegen dich verwandt...“

Mein Hemd ist in windeseile aufgeknöpft, zielsicher streichen seine Finger über meine Nippel.

„Alexander... du... nnhh... du willst mich doch nicht... ahhhn... fesseln?“ wehre ich mich nicht sehr effektiv.

Mein Herz rast und mein Körper scheint unter Strom zu stehen, jede seiner Berührungen lässt mich erschauern... oh verdammt, er weiß zu genau wie er mich rumkriegen kann. Aber so ungern gebe ich heute ehrlicher weise nicht nach, ich mag seine Spiele hin und wieder. Mich zu fesseln ist schon lange sein Wunsch, dem ich jetzt gerne nachgebe.

„Doch... genau das will ich.“, raunt er gegen meinen Hals. „Außerdem verurteile ich dich...“, fordernd kneten seine Hände meine Backen, „... zu einer Folter der Sinne bis du dich vor Lust unter mir windest und um Erlösung bittest.“

Nur allein mit seiner Stimme kann mich Alexander auf touren bringen, wie ich es gerade wieder sehr deutlich in meiner Hose merke.

„Ganz ohne...aahn... Verhandlung?“, keuche ich unter dem Spiel seiner Zunge.

„Mhm... heute bin ich Gesetz...“, wir erreichen unser Schlafzimmer. „... Justiz...“, Alexander schiebt mich durch die Tür. „... und Vollstrecker.“

Hier dreht er mich um und schlingt seine Arme um mich, mein Blick fällt auf das Bett und ich zucke unwillkürlich zusammen als ich die mit einer Kette am Bett befestigten Manschetten sehe, sogar die Zudecken hat er schon beiseite gelegt.

„Sie sind bequemer als meine schmalen Handschellen.“, erklärt er leise. „Du weißt das ich dich gerne fesseln würde.“

Automatisch nicke ich, er hat das geplant, offenbar hat er das Bett präpariert als er mich vorhin an die Treppe gekettet hatte. Bis vor wenigen Sekunden wollte ich auf dieses Spiel gern eingehen, doch so unmittelbar damit konfrontiert gibt es mir einen Dämpfer.

„Jeffray... wenn du es nicht willst, sag es bitte. Ich will dich zu nichts zwingen.“, flüstert er bang, schmiegt seinen Kopf an den meinen.

„Was kommt noch auf mich zu?“, frage ich leise.

„Nichts was mit Schmerzen zu tun hat.“, antwortet er sofort. „Weißt du Jeffray, in den letzten Monaten hatten wir kaum richtig Zeit für uns, von unseren sexuellen Leben ganz zu schweigen. Sicher haben wir uns geliebt, was auch unbeschreiblich schön war, doch für ein ausgedehntes Spiel haben wir uns keine Zeit mehr genommen. Ich möchte dich genießen und will das du mich ebenso genießt.“

Er hat ja so recht, außerdem gibt es keinen Grund diese Spielart abzulehnen, auch wenn ich es bisher getan habe... ich war noch nicht bereit dazu.

„Wenn ich etwas nicht mag, hörst du auf?“, frage ich zögernd nach.

„Natürlich... ich bitte um deine Ehrlichkeit.“, versichert Alexander mir sofort, fest drückt er mich an sich.

Mich etwas von ihm lösend drehe ich mich zu ihm um und sehe ihm tief in die Augen, wie von selbst legen sich meine Arme um seinen Nacken.

„Ich vertraue dir und unterwerfe mich deiner Gerichtsbarkeit.“, lächle ich ihn an und nehme damit sein Spiel wieder auf.

In der nächsten Sekunde raubt er mir den Atem und den Verstand... seine Küsse sind einfach verteufelt gut.

„Du wirst es nicht bereuen.“, verspricht er mir, als er sich von meinen Lippen trennt.

Auf diese Worte kann ich nur unsicher lächeln, bislang habe ich das abgelehnt, ich habe nicht die geringste Ahnung was auf mich zukommt und ob ich gefallen daran finden werde. Aber wie ich schon sagte, ich vertraue ihm von ganzen Herzen.

Wieder küsst er mich und drängt mich behutsam zum Bett, da angekommen löst er sich wieder von mir.

„Leg dich hin.“, fordert er mich mit sanfter Stimme auf.

Mit klopfenden Herzen gehorche ich ihm, er nimmt meinen rechten Arm, entfernt die Handschelle, die immer noch an meinem Handgelenk baumelt. Danach legt er mir die breite Ledermanschette an, diese ist durch eine Öse an der Kette befestigt, die wiederum am Bettpfosten festgemacht ist. Bedächtig küsst sich Alexander meinen Arm hinauf, erobert sich meinen Mund mit einem feurigen Zungenspiel. Seine Hand streicht an meinem anderen Arm herunter bis zu meinem Handgelenk, umfasst dieses und bringt mich dazu den Arm in die Richtung zu bewegen, die er wünscht. Kurz darauf schließt sich die zweite Manschette um mein Handgelenk, ich beobachte Alexander dabei... ich bin ein wenig nervös.

„Sind sie zu stramm?“, erkundigt er sich fürsorglich.

„Nein... es ist nur ungewohnt.“, antworte ich ehrlich.

Jetzt kann er mit mir machen was immer er will, ohne das ich mich dagegen wehren könnte, das Gefühl der Hilflosig- und Wehrlosigkeit bemächtigt sich meiner. Doch Alexander lässt mich nicht lange darüber nachdenken, seine Fingerspitzen gleiten gleichzeitig hauchzart über meine Arme und setzen mich damit erneut unter Strom. Er wiederholt das solange bis ich meine Augen genießerisch schließe.

„So ist es richtig.“, raunt Alexander gegen meine Lippen, an denen er leicht knabbert. „Vertrau mir, lass dich fallen.“

Das ist leicht gesagt, es ist eine neue Situation auf die ich mich einlasse und die allerdings so langsam ihren Reiz für mich entfaltet. Langsam küsst sich Alexander tiefer, saugt sich immer mal wieder an meiner Haut fest und hinterlässt mit Sicherheit dicke rote Flecken... egal, er weiß ja woher ich die habe. Sein 'Angriff' auf meine Brustwarzen kommt überraschend und lässt mich stöhnen. Ich kann Alexanders Grinsen förmlich vor mir sehen, wie immer, wenn er mich zu so einer Reaktion bringt.

Zu gern würde ich ihn jetzt berühren, aber das kann ich nicht, probehalber ziehe ich an den Manschetten, die wie erwartet nicht nach geben.

„Wirst du schon ungeduldig?“, lacht Alexander leise.

„Nein, aber ich würde dich gerne berühren.“, erwidere ich ebenso leise.

„Noch nicht, mein Schatz, ich hab ja noch nicht mal mit der angekündigten Strafe angefangen.“, lehnt mein Freund meinen indirekten Wunsch ab.

Dafür zieht er mir meine Hosen aus, obwohl ich ihm dabei helfe, treibt mir seine anschließende Musterung die Farbe ins Gesicht. Er hat sich auf meine Beine gesetzt, sodass ich mich nicht ein bisschen seinem Blick entziehen kann. Das paradoxe ist, dass mein kleiner Kamerad unter diesen begehrlichen Blick beginnt stramm zu stehen.

„Braver Junge.“, grinst er und streicht sanft über meinen Schaft. „Trotzdem wirst auch du bestraft.“

„Wie?... was?... Alexander, was willst du machen?“, rutscht es mir heraus.

„Keine Panik, Süßer, ich leg dir nur einen Cockring an, damit du mir nicht zu schnell kommst.“, redet er beruhigend auf mich ein und streift einen dünnen Ring über meinen Penis.

„Ahhnn... davon hast du ni...“, meine Lippen werden durch die seinen versiegelt.

Sein Kuss lässt mich meinen Protest vergessen... nicht nur den, auch mein Unbehagen verflüchtigt sich, je länger dieser dauert.

Nach dem Kuss öffne ich langsam meine Augen und glaube erneut nicht was sich sehe. Alexander hält mir eine Augenbinde vor das Gesicht.

„Meinem süßen Delinquenten muss ich die Augen verbinden, damit die 'Strafe' ihre volle Wirkung zeigt.“, säuselt er.

Schon öffne ich den Mund um zu widersprechen, aber er legt mir seinen Zeigefinger auf die Lippen.

„Scht... keine Widerrede, du hast dich meinem Urteil unterworfen und musst mit den Konsequenzen leben.“, erklärt er liebevoll und verbindet mir die Augen.

Es ist ein merkwürdiges Gefühl nichts mehr zu sehen und nichts mehr berühren zu können, aber ich gebe zu es ist erregend dem Mann, den ich liebe so ausgeliefert zu sein. Was er sich wohl ausgedacht hat?

Angestrengt lauschend versuche ich wenigstens etwas von dem herauszufinden was Alexander gerade macht. An der Bewegung der Matratze merke ich das er aufsteht, seine gedämpften Schritte entfernen sich etwas und stoppen. Als ich höre wie eine Schranktür aufgeht, macht sich meine Neugierde Luft.

„Sag mal, wie lange schon hast du das geplant?“

„Hab ich nicht, das war eine spontane Idee.“, antwortet Alexander.

„Aha... so ganz spontan hattest du die Handfesseln parat?“, hake ich skeptisch nach.

„Naja... die sind wirklich nicht spontan.“, gibt er zu. „Aber das ich sie heute benutze ist spontan.“

Mit den nächsten Worten lenkt er vom Thema ab und treibt mir wieder mal die Farbe ins Gesicht.

„Kannst du dir eigentlich vorstellen wie scharf du jetzt aussiehst? Am liebsten würde ich mal ein Foto machen.“

„Wage es ja nicht... wir erzürnen uns sonst ernsthaft.“, drohe ich sofort.

Das fehlt mir auch noch... Fotos. Als nächstes will er noch ein Video machen, für so was bin ich nun wirklich nicht zu haben... vorerst jedenfalls, vielleicht einige Jahre später.

Lachend kommt Alexander wieder zu mir zurück, seine Lippen liebkosen die meinen.

„Keine Sorge, das war nur Spaß. Warum sollte ich mir auf einem Foto ansehen, was ich in Natura haben kann?“, beruhigt er mich.

„Kein besonders gelungener.“, murre ich und versuche dabei seiner Lippen habhaft zu werden.

„Das mag sein.“, raunt er gegen meinen Mund. „Aber du siehst einfach zu süß aus, wenn du so rot wirst.“

Mir fehlen die Worte, stattdessen schnappe ich nach ihm und beiße in seine Lippe... nicht doll, aber er wird es ein oder zwei Tage merken.

„Autsch... mir scheint ich muss mit der 'Bestrafung' anfangen, du bist eindeutig zu frech.“, erklärt er mit sanfter Bestimmtheit.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

Wütend schlägt Noah Huntington gegen seine Spindtür, er ist frustriert, wie alle in seinem Team, wenn auch aus einem anderen Grund. Immer noch nagt es an ihm, dass O' Brian durch seine Schuld fast gestorben wäre. Abneigung hin oder her, sein Vorgesetzter hat ohne zögern sein Leben für ihn riskiert, obwohl er von Noahs Abneigung gegen ihn wusste.

Er konnte erst wieder ruhig schlafen, als O' Brian außer Lebensgefahr war. Lange hat er sich mit den Worten seines Vorgesetzten befasst und hat am Ende ein Gespräch erst mit seiner Mutter und dann mit seinem Vater gesucht. Es stellte sich heraus, dass es wirklich so war wie O' Brian vermutete.

Doch zu mehr als diesem Gespräch mit seinem Vater ist es nicht gekommen, Noah braucht noch Zeit um das zu verarbeiten. Vorrangig sind jetzt die Ermittlungen, wie er vorhin erfahren hat, verdächtigt Foley den Freund O' Brians nicht mehr. Ein Verdacht, der in seinen Augen sowieso ohne jede Grundlage war, aber wenn sich Foley etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt er sich nicht leicht vom Gegenteil überzeugen. Donnavan hat das recht geschickt hinbekommen, wie er dessen schriftlicher Aussage entnehmen konnte.

„Was für eine Laus ist Ihnen denn über die Leber gelaufen?“, fragt Tyron Hobbs, der gerade in den Umkleideraum kommt.

„Ach nichts besonderes, es frustet nur, dass die Ermittlungen nicht vorangehen.“, antwortet Noah mürrisch.

„So ist die Polizeiarbeit nun mal.“, will Hobbs ihn aufmuntern. „Habt ihr schon einen der verschwundenen Jungen gefunden?“

„Ja... aber leider nicht mehr lebend.“, erwidert Huntington seufzend.

„Das ist traurig.“, bedauert Hobbs aufrichtig. „Ihr macht doch aber weiter, oder hört ihr auf?“

„Aufgeben kommt nicht in Frage.“, wehrt Huntington sofort ab. „Wir werden das schon schaffen.“

„Wenn ihr Hilfe braucht, sagen Sie Bescheid, ich stehe zur Verfügung.“, bietet Hobbs erneut an.

„Ich komme sicher darauf zurück.“, lächelt Noah Huntington dankbar zurück.
 

Später in seiner Wohnung genehmigt sich Noah ein heißes Bad, es tut gut sich in dem warmen Wasser zu entspannen. Mit geschlossenen Augen lässt er den Tag Revue passieren, seine Gedanken kommen und gehen, bis sich einer glasklar abzeichnet. Noah ist schlagartig hellwach, er schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn.

„Oh man, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen.“, tadelt er sich selbst.

Mit absoluter Sicherheit weiß er wer derjenige ist, der die Namen der Jungs weitergegeben haben muss. Da an Schlaf jetzt sowieso nicht mehr zu denken ist, zieht er sich eilig an und fährt ins Departement. Er ist allein in ihrem Büro auch die von ihm verdächtigte Person ist nicht hier, so kann er sich bedenkenlos daran machen sich über diese Person zu erkundigen.

„Sieh an... sieh an... das hätte ich nicht gedacht.“, murmelt er vor sich hin.

Es ist zwar interessant was er über besagte Person herausgefunden hat, aber es reicht nicht um ihn offiziell zu Beschuldigen oder gar zu verhaften.

Er braucht viel mehr, am Besten wären Beweisfotos, aber um an diese zu kommen musste er die Zielperson überwachen. Das ist viel Arbeit, ob er sich seinem Vorgesetzten anvertrauen soll?

Er greift schon nach dem Telefon, überlegt es sich dann doch anders. Er schuldet O' Brian etwas, so entschließt er sich erst an diesen heranzutreten, wenn er sämtliche Beweise zusammen hat.
 

So beginnt er am nächsten Tag mit der vorsichtigen Observierung des mutmaßlichen Spions. Auf diese Weise findet er heraus, dass derjenige gerne wettet, vermutlich mehr als ihm gut tut. Würde Noah nun offiziell ermitteln könnte er sicher Einblick auf dessen Kontobewegung bekommen, aber das geht nun mal nicht. Ansonsten ist seine Überwachung ziemlich unspektakulär, das ändert sich ein paar Tage später.

Eigentlich will er mit seiner Oberservation für heute Schluss machen, denn er muss auch mal schlafen, aber die Gegend in die der Verdächtige fährt, lässt ihn sein Vorhaben noch ein wenig aufschieben. Schließlich hält der junge Polizist vor dem Club 'Last Chance'.

„Sie mal einer an, da kommen wir der Sache schon sehr viel näher.“, murmelt Noah.

Neugierig geworden folgt er seiner Zielperson in den Club Ryan McConnors, vielleicht kann er dort etwas wichtiges herausfinden. Im 'Last Chance' ist es ziemlich voll, es ist nicht leicht das Zielobjekt im Auge zu behalten, andererseits fällt es diesem vielleicht nicht auf, dass er beobachtet wird. Noah erobert sich einen Platz an der Bar, von hier hat er eine ganz gute Sicht über den Laden. Er sieht wie der Mann den er verfolgt, durch eine Tür neben der Theke verschwindet und nicht wieder auftaucht. Was er nicht sieht ist, das besagter Mann ganz oben wieder auftaucht und ihn von dort auch betrachtet. Wenig später tritt McConnor neben ihn und sieht ebenfalls hinunter, sie wechseln einige Worte.
 

Ständig lässt Noah seinen Blick über die Anwesenden gleiten, aber er kann den Gesuchten nicht mehr ausfindig machen, da wird er unvermittelt angesprochen.

„Wenn das kein Zufall ist. Ich hab Sie nicht für einen Nachtclubgänger gehalten.“

Der junge Mitarbeiter Alexanders zuckt zusammen.

„Ich war neugierig auf diesen Club, denn immerhin taucht dessen Besitzer doch im Zusammenhang mit den Ermittlungen auf.“, erklärt er möglichst gelassen.

„Ach so. Und da dachten Sie, Sie schauen einfach mal vorbei.“, nickt der Sprecher.

„Ja, stört Sie das?“, fragt Noah nun seinerseits.

„Nein... ich bin aus einem ähnlichen Grund hier.“, antwortet der Polizist.

„Wirklich? Darf ich erfahren was der Grund ist?“, hakt Noah sofort nach.

„Eigentlich ist es ganz einfach. Ich möchte gern in ihr Team und hab mir deswegen gedacht, es wäre doch ein prima Einstieg, wenn ich gleich einem handfesten Beweis für McConnors Schuld liefere.“, meint Huntingtons Gesprächspartner lapidar. Leise fügt er hinzu. „Ich bin auf etwas gestoßen, im Keller laufen krumme Dinge. Ich wollte mich da heute mal umsehen. Haben Sie Lust mitzukommen?“

„Jetzt? Während des laufenden Geschäfts und ohne Durchsuchungsbeschluß?“, hakt Noah nach.

Das ist die Gelegenheit auf die Noah gewartet hat, seine Gedanken eilen schon voraus, er sieht sich schon O' Brian alle Beweise präsentieren. Dabei entgeht ihm der lauernde Blick des um zwei Jahre jüngeren Kollegen.

„Sicher, wenn wir was finden, ist immer noch Zeit so einen Wisch zu beantragen.“, wischt dieser die Einwände Huntingtons beiseite.

„Ich bin einverstanden.“, nickt Noah schließlich. „Wie kommen wir dahin?“

„Folgen Sie mir einfach.“, freut sich der vermutliche Spion ehrlich.

Er dreht sich um und geht voran, Noah folgt ihm sogleich. Für McConnor, der von oben alles beobachtet ist es das Zeichen, dass ihr Plan funktioniert. Er informiert Perez und Collins über die Lage, beide warten im Keller auf die Beamten.
 

Offenbar ist hier wirklich kein Betrieb, es herrscht eine unheimliche Stille, kein Laut von oben dringt hier herunter. Wahrscheinlich wird auch nicht ein Ton von hier unten nach außen dringen. An den vermutlich weißen Wänden hängen Bilder mit eindeutig sadomasochistischen Szenen, bei denen sich die Nackenhaare Noahs aufstellen. Es wundert ihn immer wieder, wie Menschen sich freiwillig so erniedrigen lassen können oder sich freiwillig Schmerzen zufügen lassen und Lust dabei empfinden.

Vor einer dunklen Tür bleiben sie stehen.

„Hier soll McConnor geheime Unterlagen aufheben.“, wispert sein Begleiter und winkt ihn heran.

„Gehen Sie schon mal rein, ich pass auf, das wir nicht überrascht werden.“, schlägt er leise vor, öffnet die Tür, schiebt Noah regelrecht in den Raum und lässt ihm damit keine Chance zur Widerrede.

Noah bleibt gleich hinter der Tür stehen, es ist stockdunkel, aber sein Instinkt schlägt Alarm, wenn auch zu spät. Er weiß mit Sicherheit, dass er nicht allein hier ist, wie zur Bestätigung flammt eine gleißend helle Lampe vor ihm auf.

„Wer ist da?“, fragt er unsinniger Weise, denn er ist hier der Eindringling.

Mit der Hand versucht er seine Augen gegen das grelle Licht abzuschotten – ohne Erfolg.

„Jemand der das recht hat hier zu sein.“, wird ihm höhnisch geantwortet.

Das metallische Geräusch einer Waffe, die gerade entsichert wird, hallt drohend in Noahs Ohren, mit brutaler Gewissheit weiß er jetzt, dass er blind in eine Falle getappt ist und er nur noch hoffen kann, dass er lebend hier herauskommt.
 

Eine halbe Stunde später hat er die Hoffnung darauf fast aufgegeben, obwohl der Raum nun hell erleuchtet ist, kann er kaum was sehen, denn seine Augen sind bis auf schmale Schlitze zugeschwollen. Auf der Zunge hat er den metallischen Geschmack seines Blutes, selbst wenn er noch reden könnte, wäre er nicht in der Lage zu bestimmen woher das Blut kommt.

Er ist am Ende, sein Körper besteht nur noch aus einem dumpfen Schmerz, der ihn einlullt und ihn in die Schwärze der Bewusstlosigkeit tragen will. Aber Noah wehrt sich dagegen, er darf die Besinnung nicht verlieren, er muss durchhalten.... irgendwie muss er es einfach. Doch der nächste Schlag sorgt dafür, dass bei ihm die Lichter ausgehen.

„Zäher Bursche.“, bewundert Perez den jungen Beamten.

„Ja, nicht übel.“, stimmt Collins zu. „Was nun?“

„Ganz einfach, wir wickeln ihn in diese Folie, machen hier sauber und werfen ihn danach direkt vor dem Departement aus dem Wagen.“, erklärt Perez ihr weiteres Vorgehen.

„Direkt bei den Bullen? Spinnst du?“, wundert sich Collins.

„Der Boss will das so, es soll eine Botschaft an diese Sonderkommission sein.“, meint Perez geduldig.

„Ein gewagtes Unterfangen.“, kritisiert Collins.

„Es ist seine Entscheidung.“, wischt Perez den Einwand beiseite. „Und jetzt komm, damit wir rechtzeitig fertig werden.“
 

~~~~~~~~~~~~
 


 

Mitten in der Nacht klingelt das Telefon, es dauert ein wenig bis ich es realisieren kann, schlaftrunken taste ich danach. „Donnavan.“, murmel ich, als ich es endlich habe und das Gespräch annehme - es ist Alexanders Chef.

„Für dich.“, stoße ich meinen Freund an und gebe ihm den Apparat.

„O' Brian.“, brummt er in das Gerät.

Wenige Sekunden später sitzt er hellwach im Bett. „Ich komm sofort.“

Verwundert sehe ich ihn an. „Was ist denn los?“, gähne ich.

„Huntington wurde übel zusammengeschlagen und es sieht gar nicht gut für ihn aus.“, informiert mich Alexander, während er sich hastig ankleidet.

„Aber wer sollte so was machen?“, frage ich betroffen, nur um etwas zu sagen.

Denn das diese unsinnig ist, kann niemand von der Hand weisen.

„Keine Ahnung, aber wenn ich die in die Finger kriege, werden die sich wünschen nie geboren worden zu sein.“, knirscht Alexander mit den Zähnen.

„Soll ich mitkommen und dich fahren?“, biete ich ihm besorgt an.

Er hält inne, kommt zu mir an Bett und setzt sich kurz zu mir.

„Das ist lieb von dir, aber Granger kommt gleich vorbei und holt mich ab. Schlaf du ruhig weiter.“, lächelt er mich an und gibt mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.

In diesem Moment klingelt es an der Tür und Alexander macht sich auf den Weg.

„Ruf an, wenn es ihm besser geht.“, bitte ich ihn noch, bevor er aus dem Zimmer verschwindet.

Mit einem Nicken bestätigt er, dass er mich gehört hat. Seufzend lasse ich mich wieder ins Bett fallen, höre wie die Haustür geöffnet und geschlossen wird... wie wenig später der Motor eines Wagens aufheult und sich in rasanter Fahrt entfernt.

Hoffentlich schafft es Noah Huntington, er muss es einfach schaffen.
 

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Mit raumgreifenden Schritten eilt Alexander den Flur entlang, seine Kollegin muss fast schon laufen um mit ihm mithalten zu können. Die Sorge um ihren Kollegen steht beiden ins Gesicht geschrieben. Wenig später sehen sie ihren Boss Duke Thunder und steuern auf diesen zu.

„Was ist passiert?“, will Alexander gleich wissen.

„Offenbar ist Huntington in eine Falle gelockt und brutal verprügelt worden. Zu seinem Glück haben sie ihn direkt vor dem Departement aus dem Wagen geworfen.“, informiert Thunder seine Mitarbeiter über den Stand der Dinge. „Er wird gerade operiert.“

„Hat jemand den Wagen gesehen?“, erkundigt sich Granger.

„Nicht richtig... es handelte sich um einen dunklen Geländewagen ohne Kennzeichen.“, antwortet Thunder.

Auch Weller, Baker, Tremaine und Foley finden sich im Krankenhaus ein, schweigend warten sie auf das Ende der OP. Dieser Fall wird immer gefährlicher, nicht nur, das die gesuchten Jungen offenbar vorsorglich getötet werden, jetzt liegt auch schon das zweite Mitglied der Sonderkommission in der Klinik und ringt mit dem Tode. Unruhig tigert Alexander auf und ab, er versucht sich abzulenken doch gelingt das nicht.

„Wir scheinen dem Kopf des Händlerringes ziemlich nahe gekommen zu sein.“, sagt er unvermittelt, denn von niemand anderen kann das initiiert worden sein.

„Wieso?“, fragt Foley.

„Warum sonst haben sie Noah direkt vor dem Departement abgelegt? Das ist eine Botschaft.“, erklärt Alexander überzeugt.

„Was macht Sie so sicher?“, will nun Weller wissen.

„Es gibt nur zwei Möglichkeiten, entweder ist derjenige mehr als Dumm oder eben arrogant genug um uns auf diese Weise zu sagen, dass wir die Ermittlungen einstellen sollen.“, führt Alexander aus.

„Das ist nicht von der Hand zu weisen.“, stimmt Thunder zu. „Haben Sie auch einen bestimmten Verdacht?“

„Schon, habe aber leider keinerlei Beweise, daher bleibt das vorerst nur innerhalb meines Teams ein Thema.“, erwidert Alexander.

Thunder nickt, er hat nichts anderes erwartet. Er ist auf seine Leute stolz, sie haben schon viel erreicht, auch wenn sie selbst es nicht so sehen. Einzig Foley macht ihm ein bisschen Sorgen, bislang konnte er seine Aversion Homosexuellen gegenüber einigermaßen im Zaum halten. Dennoch brach diese in Form der sicher haltlosen Verdächtigungen gegenüber dem Lebensgefährten O' Brians durch. Es hat nicht viel gefehlt und er hätte eingegriffen, er hofft, dass er das in Zukunft nicht doch noch machen muss.
 

Inzwischen sind auch Noahs Eltern eingetroffen, Thunder kümmert sich um die Mutter, während der Vater sich an Alexander wendet.

„Sie sind Alexander O' Brian, Noahs Vorgesetzter?“, vermutet er.

„Korrekt, Mr. Huntington. Es tut mir Leid, dass ihr Sohn so übel zugerichtet wurde.“, erwidert Alexander mit fast schon schmerzender Offenheit.

„Danke. Aber das ist Berufsrisiko, nicht wahr?“, lächelt Noahs Vater schwach. „Sie haben ihm das Leben gerettet und wären deswegen fast gestorben. Ich muss Ihnen Dankbar sein.“

„Ja, unser Beruf ist manchmal riskant.“, bestätigt O' Brian. „Mr. Huntington, was kann ich für Sie tun?“

„Ich bin Ihnen noch aus einem anderen Grund dankbar.“, beginnt Noahs Vater. „Durch Sie fand er den Mut mit mir über meine Homosexualität zu reden. Auch wenn wir noch weit davon entfernt sind wieder Vater und Sohn zu sein, hat er auf Ihr Betreiben hin den ersten Schritt in diese Richtung gemacht.“

„Das freut mich zu hören. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit mit ihm darüber zu reden.“, gesteht Alexander.

„Viel habe ich zwar nicht mit Noah geredet, aber ich konnte deutlich heraushören, dass er Sie bewundert.“, lächelt Mr. Huntington. „Detektiv O' Brian, Sie haben für Noah eine Art Vorbildfunktion eingenommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mit dem, was immer ihn auch in diese Lage gebracht hat, Sie beeindrucken wollte.“

Ein herankommender Mediziner erspart Alexander die Antwort auf diese Aussage. Aller Augen richten sich auf den Arzt, der sich umsieht.

„Ist ein Mr. O' Brian hier?“, fragt er.

„Das bin ich.“, antwortet Alexander verwundert. „Wie geht es Noah?“

„Die Operation hat er relativ gut überstanden, trotzdem schwebt er noch in Lebensgefahr.“, berichtet der Mediziner. „Er ist im Aufwachraum und fragt nach Ihnen. Folgen Sie mir bitte.“
 

Bald darauf steht Alexander im Krankenzimmer und schluckt hart. Sein junger Kollege wurde wirklich übel zugerichtet, wüsste er nicht dass er Huntington vor sich hat, hätte er ihn nicht erkannt. Langsam geht er auf das Bett zu, bleibt davor stehen.

„Man Junge, was hast du nur gemacht?“, murmelt Alexander. „Wer hat dir das nur angetan?“

Als hätte seine Stimme leben in den geschundenen Körper gehaucht, begann sich Noah zu rühren.

Er dreht den Kopf etwas und versucht seine Augen zu öffnen, doch sind diese inzwischen total zugeschwollen.

„Bleiben Sie ruhig, Noah.“, redet Alexander beruhigend auf seinen jungen Kollegen ein.

Doch deswegen hat er nicht durchgehalten, er hat gekämpft weil er O' Brian unbedingt sagen will wer der Verräter ist.

„S.. Sp.. Spion.“, kommt es mühsam über Noahs Lippen.

„Nicht sprechen, Sie sollen gesund werden.“, versucht Alexander erneut den Patienten zu beruhigen.

Dieser schüttelt schwach den Kopf, unter Aufbietung aller Kräfte winkt er Alexander mit seiner verbundenen Hand zu sich herunter. O' Brian tut ihm den Gefallen, hält sein Ohr dicht an die Lippen Noah, lauscht angestrengt und glaubt nicht was er hört.

„Sind Sie sicher?“ hakt er leise nach.

Ein schwaches Nicken bestätigt seine Aussage, er hat es geschafft, er hat durchgehalten um O' Brian sein Wissen mitzuteilen - erschöpft sackt er in sich zusammen.

„Hey, Huntington, nicht aufgeben, verstanden?“, redet Alexander eindringlich auf Noah ein. „Haben Sie verstanden? Sie werden wieder Gesund... das ist ein Befehl, hören Sie?“

Wieder nickt Noah schwach, er ist nur noch müde und will sich einfach nur ausruhen.

„Das war gute Arbeit, mein Junge.“, lobt Alexander den jungen Mann. „Werden Sie schnell Gesund, damit Sie diese Schweine verhaften können.“

„Verst... Verstanden... Sir.“, kommt es kaum hörbar von Noah.

„Ich verlass mich drauf.“, nickt Alexander.

Doch das hört Noah nicht mehr, er ist eingeschlafen, besorgt sieht Alexander zu den Überwachungsmonitoren, doch die zeigen einen gleichmäßigen Rhythmus an. Einigermaßen beruhigt, verlässt er das Zimmer. Vor der Tür bleibt er nachdenklich stehen, neugierig kommen seine Kollegen auf ihn zu.

„Wie geht es Noah?“, erkundigt sich Ava Tremaine nach ihrem Partner.

„Er schläft jetzt.“, antwortet Alexander. „Sie haben ihn echt übel zugerichtet. Aber er hat vorher herausgefunden, wer die undichte Stelle bei uns ist.“

„Und wer ist es?“ will Foley wissen.
 


 


 

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Tja... wer ist der Verräter wohl?

Im nächsten Kapitel gibts die Lösung, versprochen.^^

Aber nur, wenn ihr es auch wissen wollt. *zwinker*
 

Bis zum nächsten Kapitel
 

*wink*
 

night-blue

In die Enge getrieben

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Jeffray in Not

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Showdown, Teil 1

Hallo^^
 

habt ihr Weihnachten alle gut verlebt?

Seid ihr bereit für den ersten Teil des Finales?

Ja?

Dann wünsch ich euch viel Vergnügen beim lesen dieses Kapitels.
 

*Glühwein und Punsch für alle ausgeb*
 

*knuddel*
 

eure night-blue
 

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Kapitel 29

Showdown, Teil 1
 


 


 

Keine Ahnung wie lange ich hier schon stehe, aber meine Arme sind inzwischen taub und meine Beine tun mir weh. So gut es geht bewege ich sie, doch bringt es nicht viel, frustriert rüttel ich an den Ketten. Langsam macht sich noch ein Problem bemerkbar, meine Blase meldet sich... ob die mich aufs Klo lassen?

Hoffentlich kommt bald jemand, der Druck ist bald nicht mehr auszuhalten. Wie aufs Stichwort dreht sich der Schlüssel im Schloss und entriegelt die Tür. Wieso haben die abgeschlossen?

So angekettet kann ich wohl kaum fliehen, oder halten die mich für Houdini?

Ich wünschte ich wäre es, als ich sehe, wer in den Raum kommt... Julio Mendoza, sein dreckiges Grinsen verheißt nichts Gutes. Nach ihm betreten die Typen den Raum, die mich hergeschleift haben, auch sie sehen mich lüstern an.

Was haben die mit mir vor?

Sie brauchen mich doch, sie können sich nicht an mir vergreifen, aber wer sollte sie schon abhalten?

„Nun, Blondi, gefällt es dir hier?“, fragt Mendoza höhnisch.

Den Gefallen ihm zu Antworten tu ich ihm nicht, wütend funkel ich ihn an.

„Offensichtlich nicht.“, spottet er weiter, tritt dicht an mich heran. „Aber keine Sorge, bald wirst diesen Ort lieben.“

„Fahr zur Hölle.“, antworte ich lediglich.

„Nur mit dir zusammen.“, meint er anzüglich und ist mir viel zu nah. „Ich werde dir die Vorhölle zeigen, mein Lieber. Ich werde mich an deiner Angst weiden und dich ficken bis du um Gnade winseln wirst.“

„Fick dich selbst.“, gebe ich mich unbeeindruckt.

„Nein, dazu ist dein süßer Arsch da.“, grinst Mendoza anzüglich.

Unwillkürlich zucke ich zusammen als er mir in meinen Schritt fasst und diesen hart massiert.

„Für deinen Schwanz hab ich auch so einiges parat.“, verhöhnt er mich weiterhin.

„Aber weißt du was? Der viele Stoff stört.“, er dreht sich um und winkt den anderen Kerlen zu. „Zieht ihn aus.“
 


 

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Zu dieser Zeit kommt Thomas Donnavan zu Bewusstsein, er hat Kopfschmerzen und ihm ist übel. Außerdem hat er einen schrecklichen Geschmack im Mund, gern würde er etwas trinken, ächzend richtet er sich auf. Was ist eigentlich geschehen?

Dunkel erinnert er sich, dass er auf dem Weg nach Hause von einem Lieferwagen abgedrängt wurde, zwei Männer aus diesem sprangen und die ihn überwältigten.

Aufgewacht ist er hier... ja, wo eigentlich?

Behutsam hebt er den Kopf... bloß nicht zu hastig bewegen, dass gibt den Kopfschmerzen nur neue Nahrung. Die Musterung des Raumes ist schnell abgeschlossen, graue Betonwände - nicht einmal ein Fenster ist vorhanden- eine Eisentür mit einer Klappe und... welch ein Luxus... ein Pissuar aus Edelstahl. Offenbar darf man hier nur pinkeln, aber es gibt ein winziges Waschbecken an dem man sich dann doch die Hände waschen kann.
 

Warum wurde er überhaupt verschleppt? Um Lösegeld zu erpressen? Das ist in Thomas Augen Irrsinn, denn so Reich sind seine Eltern nun auch wieder nicht, als das es sich lohnen würde Geld zu erpressen.

Langsam steht der junge Mann auf und schleppt sich zum Wasserhahn, nach einigen Schlucken des erfrischenden Nass' geht es ihm besser.

Wie spät es wohl ist? Ob sich seine Eltern schon Sorgen machen?

Unruhig geht er hin und her, er ist es nicht gewohnt eingesperrt zu sein, schließlich hält er es nicht mehr aus und trommelt gegen die Metalltür.

„Hey... hört mich jemand?“, schreit er, „Lasst mich raus.“

Niemand kommt, nur höhnisches Gelächter dringt zu ihm durch, welches ihn wütend macht.

„Verdammt... lasst mich gehen... ich gehöre nicht hierher.“, strapaziert er erneut seine Stimmbänder.

Wieder erntet er nur dieses höhnische Lachen, welches ihm in den Ohren dröhnt, er tritt und trommelt gegen die Tür, bis ihn die Kräfte verlassen. Erschöpft lässt er sich auf die Pritsche fallen, hoffentlich kommt er hier bald raus, sonst dreht er noch durch.
 


 

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„Sie haben nichts aus McConnor herausbekommen?“, fragt Alexander düster nach.

„Nein, nur das er nicht für die Taten seines Mitarbeiters verantwortlich ist.“, bestätigt Baker.

Einmal mehr wünscht sich Alexander diesen Geschäftsmann selbst zu befragen, aber im Moment sind ihm die Hände gebunden.

„Großzügiger Weise hat er uns informiert, dass er die nächsten zwei Tage nicht in der Stadt sein wird.“, fügt Foley ironisch hinzu. „Er müsse aus geschäftlichen Gründen weg.“

„Und wir können ihm das nicht untersagen.“, knirscht O' Brian mit den Zähnen. „Verdammt, wissen wir wenigstens etwas über seine Besitztümer?“

„Sein Geschäft muss sehr lukrativ sein, er besitzt einige Mietshäuser hier in Arkansas und Florida. In New York nennt er ein Penthouse am Central Park sein Eigen, außerdem hat er hier im Norden noch eine große Pferderanch.“, zählt Tremaine auf.

„Außerdem besitzt er noch Land mit stillgelegten Fabriken oder abbruchreifen Wohnhäusern.“, ergänzt Granger.

„Hm... die Mietshäuser können wir wohl vergessen.“, sinniert Alexander, „Dort wird er schwerlich die entführten Kids verstecken, aber die leer stehenden Gebäude sind interessant und die Ranch. Wir sollten diese gründlich durchsuchen und das gleichzeitig, damit er keine Chance hat, etwas zu vertuschen.“

„Das bedarf einer gründlichen Vorbereitung.“, meldet sich Foley wieder zu Wort. „Vor allem darf nichts nach außen dringen.“

„Dann verschwenden wir keine weitere Zeit, die Planung werden ausschließlich wir machen und niemanden einweihen. Erst wenn die Vorbereitung abgeschlossen ist, die Leute ausgesucht sind holen wir uns einen Durchsuchungsbeschluss für die Immobilien. Je kürzer die Zeit zwischen Genehmigung und Razzia ist, desto besser.“, legt Alexander ihre Arbeit für die nächsten Tage fest.
 


 

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Mein Gesicht brennt vor Scham, ich stehe hier Nackt mitten im Raum, meine Handgelenke schmerzen, ebenso meine Schultern, so stramm haben sie die Kette gezogen.

Zwischen meine Füße hat Mendoza eine Stange geschnallt, die etwas mehr als schulterbreit ist, ich bin völlig wehrlos, lediglich mit Worten kann ich noch Widerstand leisten... nicht besonders viel.

Der Latino steht hinter mir, ich kann seinen musternden Blick förmlich auf meiner Haut fühlen, aber das ist gerade nicht mein Hauptproblem... ich muss immer noch pinkeln.

„Jetzt kann ich mich ausgiebig mit deinem Körper beschäftigen.“, raunt mir Mendoza unvermittelt ins Ohr.

Er steht ganz dicht hinter mir, sein Becken drückt sich gegen meinen Hintern und ich kann nicht ausweichen.

„Wie ich schon festgestellt habe, bist du gut auf Berührungen dressiert.“, säuselt er weiter.

Seine Hände legen sich auf meine Brustwarzen, die auch sofort reagieren. Wie abartig ist das denn? Ich will das nicht, ich will seine widerlichen Finger nicht auf meiner Haut haben.

„Fass mich nicht an.“, fauche ich angewidert.

„Wie willst du das verhindern, hn?“, fragt er gleich zurück und lässt seine Hände tiefer gleiten. „Du kannst gar nichts tun, du bist mir ausgeliefert und soll ich dir noch was sagen?“

Seine Zunge streicht über mein Ohr, es schüttelt mich regelrecht vor Ekel und drehe meinen Kopf beiseite.... doch er lacht nur.

„Ich sags dir trotzdem. Dein Körper wird reagieren, dein Schwanz wird so hart werden wie noch nie vorher, weil dich das geil macht. Da kannst du sagen was du willst, dein Schwanz ist der Gradmesser deiner Lust.“, kichert der Latino, als hätte er einen Witz gemacht.

„Nein... niemals.“, verteidige ich mich, schnaufe unwillkürlich als er über meine mehr als volle Blase streicht.

Er stockt kurz, wiederholt es nochmal und bekommt die gleiche Reaktion, dann erhöht er den Druck auf diese Region. Schweiß tritt mir aus den Poren, oh verdammt, ich will nicht einfach los pinkeln, aber sehr viel länger kann ich es mir allerdings auch nicht mehr verkneifen.

„Kann es sein dass du schiffen musst?“, fragt er höhnisch. „Aber warum hast du nichts gesagt, natürlich hätte ich dich ins Bad gelassen, aber nun ist es zu spät.“
 

Das kann alles nur ein Albtraum sein, ein fürchterlicher Albtraum aus dem ich gleich erwache und die Wärme Alexanders neben mir spüre. Aber dem ist nicht so, ich befinde mich in der brutalen Realität und bin hilflos einem Sadisten ausgeliefert.

Inzwischen hat sich Mendoza einmal entfernt und steht nun wieder hinter mir und umfasst mich. Eine Hand hält eine Flasche zum Urinieren, so wie man sie aus den Krankenhäusern kennt, seine andere Hand greift meinen Penis.

„Dann lass mal laufen.“, fordert er mich spöttisch auf.

So gern ich dem nachkommen würde, aber es geht nicht... oder könntet ihr, wenn euch gleich drei zwielichtige Typen beim Pinkeln zusehen wollen?

„Na was denn nun? Soll ich dir einen Katheter legen?“, frötzelt Mendoza.

Schiebt die Öffnung der Flasche über meinen Penis, lässt diesen los und massiert meinen Unterbauch. Das ist alles so erniedrigend, meine Wangen glühen vor lauter Peinlichkeit, als ich dem Druck schließlich nachgeben muss und in das Gefäß uriniere. 'Wenigstens musste ich mir nicht in die Hose pinkeln', denke ich bitter. Nur mit Mühe kann ich meine Tränen zurückhalten, die sich unaufhaltsam in meinen Augen sammeln.

„Braver Junge.“, lobt er höhnisch als ich fertig bin und hält das Gefäß in die Höhe. „Was könnte man nicht alles schönes mit diesem Natursekt machen. Aber erst mal kümmere ich mich um deinen kleinen Freund hier.“

Einer der beiden Aufpasser kommt heran und nimmt Mendoza die Flasche ab und entsorgt sie irgendwo. Ich habe unterdessen mit mir selbst zu kämpfen, denn mein Körper beginnt sich wirklich zu regen, Mendoza hat also recht stelle ich verzweifelt fest.

„Siehst du... du willst es doch.“, raunt Mendoza dicht an meinem Ohr.

„Nein... nein... ich will es nicht, hör auf... ich will nicht.“, widerspreche ich energisch.

„Lüg doch nicht, sieh wie stramm dein Schwanz steht, er tropft schon vor Lust.“, redet Mendoza dagegen und vergeht sich ungeniert an meinem Penis.

„Nein, nein, nein.“, wehre ich mich verzweifelt gegen ihn und die Reaktion meines Körpers.

Aber es bringt nichts, am liebsten würde ich vor Scham sterben. Warum kann ich mich nicht wehren?

Warum reagiert mein Körper? Ich will es doch nicht, oder hat Mendoza recht damit, dass ich es will?

Meine Augen brennen, obwohl ich sie geschlossen hab, ich will nicht in die lüsternen Gesichter der Aufpasser sehen... will nicht sehen, wie sie geil werden. Es reicht schon das ich sie auf mich zukommen höre. Noch mehr widerliche Hände, die mich anfassen... überall, nichts lassen sie aus.

Meine Tränen kann ich nicht mehr zurück halten, Hilflosigkeit, Scham und Wut lassen sie unentwegt rinnen.

Verzweifelt versuche ich auszublenden was sie mit mir machen... versuche zu ignorieren, dass sich in mir ein Orgasmus aufbaut... versuche mein unwillkürliches Stöhnen zu überhören.

ALEXANDER HILF MIR!
 

„Das war erst das Vorspiel, Blondi.“, spottet Mendoza. „Und du wirst alles andere willig mitmachen, weil es dir Spaß macht und weil du es deinem Bruder vielleicht ersparen kannst.“

Überrascht sehe ich ihn an. „Mein Bruder?“, frage ich tonlos nach.

„Ups, das sollte doch eine Überraschung werden.“, tut er peinlich berührt. „Ja, dein kleiner süßer, rothaariger Bruder Thomas, so heißt er doch, nicht wahr?“

„Lass meinen Bruder aus dem Spiel, er hat dir nichts getan.“, fordere ich wieder etwas energischer.

„Ach weißt du, das war jetzt nur reiner Zufall, denn wir hatten ihn zuerst. Er ist bestellt und wird in drei Tagen ausgeliefert. Es liegt an dir, wie er die drei Tage hier verbringt.“, erklärt er mir süffisant. „Wir sehen uns bald wieder, Blondi.“

Das sie denn Raum verlassen, nehme ich nur am Rande wahr. Sie haben Thomas, meinen kleinen Bruder, ich muss einen Weg finden ihn zu schützen und vor dem Schlimmsten zu bewahren.

Er hat seit damals zwar nicht mehr mit mir geredet, ich verstehe bis heute nicht was er mir so übel nimmt. Das ist Schwul bin? Ich habs mir doch nicht ausgesucht, heute bin ich glücklich mit Alexander, aber damals hatte ich schon daran zu knabbern.

Thomas, er ist hier an diesem furchtbaren Ort. Was für ein schwerer Schlag muss das für meine Eltern sein? Von Alexander ganz zu schweigen, er wird sicher alles erdenkliche tun um Thomas zu finden, darf es aber gleichzeitig nicht, wenn er mein Leben nicht gefährden will.

Aber kann ich überhaupt zu Alexander zurück?

Nach all dem was hier passiert ist und noch passieren wird?

Wird er sich nicht eher angeekelt abwenden?

Werde ich ihn überhaupt wiedersehen?
 


 

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Zufrieden lehnt sich McConnor in seinem Stuhl zurück, gerade sind die Herren Detektivs gegangen, zu seiner Freude sehr frustriert. Niemand legt sich ungestraft mit ihm an – niemand, auch nicht die Polizei.

In zwei Stunden wird er zu seiner Ranch hinaus fliegen und nach ihren Neuzugängen sehen, er ist neugierig ob sich Julio diesen Donnavan wirklich vorgenommen hat. Da er den Beamten von einem auswärtigen Geschäftstreffen erzählt hat, können sie ihm auch keine Schwierigkeiten machen.

Abgesehen davon, dass er seine Hände in völliger Unschuld wäscht, denn ihm können sie nichts nachweisen, egal ob es mit der Entführung Donnavans oder dem Menschenhandel zu tun hat.
 

Trotzdem birgt seine Reise ein gewisses Risiko, da sein Kunde, die Ware direkt auf der Ranch entgegennehmen wird. In langen Verhandlungen haben sie sich darauf geeinigt, ein weiteres Zugeständnis dafür, dass der Emir Donnavan mit nimmt.

Die nächsten Tage würden anstrengend werden, heute hin- morgen Abend zurückfliegen und übermorgen Nachmittag wieder hin.

Es ist geplant, dass der Scheich auf einem kleinen Flughafen, der nur für Sportflugzeuge gedacht ist, mit seinem Lear-Jet zu landen. Die Lande- und Startbahn ist gerade so ausreichend für den Jet, dort holt Mendoza den Araber mit dem Hubschrauber ab. Auf der Ranch werden die Formalitäten erledigt, die Ware übergeben und auf den gleichen Weg zurück zum Jet gebracht, der sofort startet sobald der Emir mit seiner Ware an Bord ist.

Sobald dieser abgehoben hat, kann nichts mehr schief gehen, dann stellte er sein Geschäft für die nächste Zeit ein, bis die Behörden endgültig aufgeben.
 

Unterdessen hat Mendoza alles für die Ankunft McConnors vorbereitet, der in knapp zwei Stunden hier eintreffen dürfte - genug Zeit um sich mit seinem blonden 'Gast' zu beschäftigen.

Er schnappt sich die aktuellen Fotos von Thomas Donnavan und macht sich auf den Weg zu dessen Bruder.

Voller sadistischer Vorfreude öffnet er die Tür zu dem Raum in dem sich Jeffray befindet, dieser funkelte ihn rebellisch an. Das nötigt Mendoza doch einigen Respekt ab, in der sogenannten heilen Welt in der sein 'Gast' bisher gelebt hat dachte er, dass dieser gleich beim ersten Übergriff brechen würde. Aber so ist es natürlich viel erregender für ihn, vor allem bei dem was er jetzt vorhat.

„Nun, Blondi, reden wir mal ein bisschen über deinen süßen, unschuldigen Bruder.“, beginnt er.

Genüsslich nimmt er auf den Stuhl platz der seinem Gefangenen genau gegenüber steht und er damit beste Sicht auf ihn hat. Jeffray funkelt ihn nur zornig ab, seine Wut ist gerade viel größer als die Scham so entblößt zu sein.

Mendoza hat die Fußstange gegen eine kürzere für die Knie ausgetauscht, hat seinen Gefangenen nackt an die Wand ketten lassen. Die einzige winzige Bequemlichkeit die er ihm zugesteht ist die, dass sein unfreiwilliger Gast sitzen darf.

„Wie ich schon sagte, du wirst freiwillig alles mitmachen, was ich will.“, erläutert Julio im Plauderton. „Wenn du willst, dass dein kleiner Bruder, den Aufenthalt hier unbeschadet übersteht, wirst du kooperieren müssen.“

Das zornige Funkeln in den grünen Augen verstärkte sich.

„Er hat wirklich einen süßen Arsch, es macht bestimmt tierischen Spaß diesen zu ficken.“, sinniert der Latino.

„Lass deine dreckigen Finger von ihm.“, faucht sein Gefangener regelrecht.

„Ahh... du kannst doch noch reden.“, stellt Mendoza zufrieden fest. „Natürlich würden wir ihn nicht einfach so knacken, sondern ihm beibringen wie er einen Blow-Job ordentlich erledigt.“

„Er ist noch ein Kind, das könnt ihr ihm nicht antun.“, beschwört Jeffray seinen Peiniger.

„Quatsch, er ist ein junger Mann, der reif für die sexuelle Erziehung ist.“, widerspricht Mendoza energisch. „Es sei denn....“

„Es sei denn, was?“, fragt Jeffray misstrauisch nach.

„Es sei denn du, erledigst diese Aufgabe zu meiner Zufriedenheit.“, lässt Julio die Katze aus dem Sack.

„Vergiss es.“, knurrt Jeffray sofort.

„Nun...“, Julio steht auf und entfernt sich. „... soll ich deinem Bruder noch etwas ausrichten?“

„Rühr ihn nicht an.“, fordert Jeffray vehement.

„Es liegt an dir.“, grinst Mendoza böse.

Es ist seinem Gefangenen die Qual der Entscheidung deutlich anzusehen. Es dauert nicht lange und Jeffray lässt resigniert den Kopf hängen.

„Ich mach's.“, gibt er leise sein Einverständnis.

„Na bitte, warum nicht gleich so.“, freut sich Mendoza. „Ich bin gleich wieder da.“

Er geht lachend und kehrt nach wenigen Augenblicken mit den zwei Aufpassern zurück.

„Da ich weiß, dass du gerne beißt, lege ich dir zu unserer Sicherheit diese Maulsperre an.“, grinst er niederträchtig.

Seine Begleiter zwingen Jeffray dazu den Mund zu öffnen, damit Mendoza diese Sperre anlegen kann. Die Tür zu dieser Zelle steht offen, jeder der Angestellten kann zu sehen oder auch mitmachen. Zufällig kommt auch Chester an diesem Raum vorbei, das gemeine Lachen der Männer lässt ihn hinein sehen, augenblicklich schnürt es ihm die Kehle zu. Er sieht nur Jeffray, sieht dessen stumme Tränen herunter rinnen während sich die anderen lustig über ihn machen und ihn nach allen Regeln der sehr fragwürdigen Kunst erniedrigen.

Jetzt erst wird ihm klar, dass sein ehemaliger Partner seelisch leidet und womöglich auch brechen wird. Sein Blick fällt auf die Fotos die in der Nähe der Tür achtlos auf den Boden lagen, das bestätigt seine geheimste Befürchtung. Sein Freund erpresst Jeffray zu etwas, was dieser nie freiwillig machen würde, aber um seinen Bruder zu schützen zustimmt.
 

Unbewusst lenken ihn seine Schritte zur Zelle des jüngeren Donnavans, betreten darf er sie nicht, aber das Reden durch die Tür hindurch wurde ihm nicht untersagt.

„Thomas Donnavan?“, fragt er leise.

Eigentlich weiß er gar nicht was er sagen soll, aber es ist ihm ein Bedürfnis Jeffrays Bruder zu informieren.

„Wer will das wissen?“, knurrt eine dumpfe Stimme aus dem Raum.

„Das tut nicht zur Sache.“, weigert sich Chester seinen Namen zu nennen. „Du bist also Jeffrays Bruder.“

Stille, er hört wie der Insasse der Zelle an die Tür kommt.

„Woher weißt du das?“, fragt Thomas nun schon neugieriger nach.

„Jeffray ist hier.“, platzt Chester nun raus und ist gespannt auf Thomas' Reaktion.

„Er hat mich entführen lassen?“, hakt Thomas verblüfft nach.

„Nein, er wurde auch entführt um die Polizei von ihrer Arbeit abzuhalten.“, wiegelt Chester gleich ab.

„Warum bin ich hier?“, kam es nach einer Weile leise durch die Tür.

„Du bist an einen Scheich verkauft worden.“, klärt Chester den Gefangenen auf. „Übermorgen werden du und dein Bruder an ihm ausgeliefert.“

„Du lügst.“, weigert sich Thomas das zu glauben.

„Verstehst du dich inzwischen mit deinem Bruder wieder?“, will Chester neugierig wissen, da er weiß, dass die Brüder sich seit Jahren anschweigen.

„Nein... er kann mir nach wie vor gestohlen bleiben.“, antwortet Thomas hart.

„Warum hasst du Jeffray so sehr?“, fragt Chester betroffen.

„Was geht dich das an?“, erwidert Thomas gehässig.

„Ich war mal mit ihm zusammen und weiß, dass er unter deiner Ablehnung gelitten hat.“, gibt Langley Auskunft.

„Dann bist du genau so eine Schwuchtel wie er!“, stellt Thomas boshaft fest.

Langsam beginnt es in Chester zu brodeln, aber er beherrscht sich, er ist schon wesentlich schlimmer beschimpft worden, was ihn ärgert ist, dass der Junge seinen eigenen Bruder so nennt.

„Ja, ich bin Schwul.“, erwidert er knapp. „Und du bist es auch bald.“

Stille... der junge Mann in der Zelle verdaut das Gehörte.

„Nein... niemals.“, zischt er dann zurück. „Verpiss dich du dämlicher Arschficker.“

Chester ballt seine Hände zu Fäusten.

„Weißt du warum du in Ruhe gelassen wirst? Warum dir noch keiner Manieren beigebracht hat?“, presst er mühsam beherrscht hervor.

„Das interessiert mich nicht.“, gibt Thomas stur zurück.

„Weil dein Bruder das mit sich machen lässt, was sie sonst mit dir machen würden.“, erzählt Chester es trotzdem.

„Das ist doch das was er will... sich ficken lassen.“, faucht Thomas zurück.

Das verschlägt Chester für einen Moment die Sprache, er kann nicht glauben was er gerade gehört hat.

„Was denkst du von Jeffray, dass er sich, nur weil er Schwul ist von jedem einfach so vögeln lässt? Das mag auf mich zutreffen, weil ich Sex mag und keine Gefühle dazu brauche. Aber Jeffray ist anders, für ihn gehört Liebe dazu...“

„Deswegen hast du ihn sitzen lassen?“, unterbricht Thomas den Redeschwall Chesters. „Meine Eltern hatten sich solche Sorgen um ihren Liebling gemacht... völlig umsonst, denn mein ach so unschuldiger Bruder hatte sich sehr schnell wieder getröstet.“

„Und weil er dich dummen Arsch immer noch liebt, weil du sein kleiner Bruder bist, gibt er sich selbst auf um dich zu schützen.“, feuert Chester zurück. „Er lässt sich erniedrigen um dir das zu ersparen. In meinen Augen hast du das nicht ein bisschen verdient, du armseliges Stück Scheiße.“

Zornig stapft Chester davon, wie konnte der eigene Bruder nur so ignorant sein?

„Ja... dafür werden sie ihm auf die Schulter klopfen und ihn loben, meinen ach so heldenhaften Bruder.“, schreit er hinter Chester her, seine Stimme ist mit Hohn durchtränkt. „Um meine Gefühle wird sich nicht gekümmert, die waren doch schon immer egal.“

Die letzten Worte flüstert er nur, mit Tränen in den Augen rutscht er an der Tür herunter. Er hat seinen Bruder geliebt, zu ihm aufgesehen, sein Ziel war es so zu werden wie Jeffray, doch als Jeffray sich zwangsläufig outet, war alles vorbei. Dabei wollte er zu Ray, wie er ihn immer nannte, halten... wirklich, aber dann fangen für ihn die Probleme an und niemand aus der Familie hört ihm zu. Da beginnt er sich zurück zu ziehen und seinen Bruder schließlich zu hassen, er macht Jeffray für alles verantwortlich was er an Problemen bekommt, denn als Bruder eines Schwulen hat man es auch nicht leicht, immer wieder kämpft er gegen die Behauptung er sei auch Homosexuell an, es verfolgt ihn wie ein Fluch.

„Geschieht dir recht was sie mit dir machen.“, flüstert er trotzig. „Ich hab dich nicht darum gebeten.“
 


 

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Währenddessen arbeitet das Team um Alexander O' Brian pausenlos, keiner will nach Hause, sie alle wollen den Verbrechern das Handwerk legen und die Entführten unversehrt befreien. Nur wenn die Müdigkeit zu groß wird, legen sie sich mal für ein, zwei Stunden schlafen, aber keiner verlässt das Präsidium.

Am Morgen des vierten Tages nach der Entführung der Donnavan Brüder, ist alles bereit, es fehlt nur noch der Durchsuchungsbeschluss.

„Okay, wir kriegen wir nun einen Richter rum, damit er uns das unterschreibt?“, wirft Kira Granger müde ihren Stift auf den Tisch.

„McConnor wird es ihm selbst sagen.“, meint Alexander düster.

„Ach... und wie wollen Sie ihn dazu bringen?“, hält Foley gleich dagegen.

O' Brian erklärt sein Vorhaben, inzwischen ist auch Duke Thunder hinzugekommen.

„Der Staatsanwalt ist mir noch einen Gefallen schuldig, es dürfte kein Problem sein ihn mit einem Richter zu überzeugen.“, erklärt Thunder sich bereit diesen Part zu übernehmen.

„Gut... dann auf in die vorletzte Runde.“, steht Alexander energisch auf.
 

Anderthalb Stunden später betreten Foley und O' Brian das Büro McConnors.

„Detektivs, was verschafft mir das zweifelhafte Vergnügen Ihrer Anwesenheit?“, begrüßt der Geschäftsmann die Beamten mit einem süffisanten Lächeln.

„Julio Mendoza, ist er hier?“, kommt Alexander auf den Punkt.

„Nein, ich hätte Sie selbstverständlich sofort informiert, wäre es der Fall.“, versichert McConnor spöttisch.

„Kennen Sie Thomas Donnavan?“, mischt sich Foley mit ein.

„Nein, tut mir Leid, ich kenne Ihn nicht.“, bedauert Ryan überheblich.

„Wann erwarten Sie Mendoza zurück?“, kommt von Alexander die nächste Frage.

„Wie ich Ihren Kollegen schon sagte, er arbeitet nicht mehr für mich.“, antwortet McConnor.

„Und Jeffray Donnavan?“, will Foley wissen.

„Ähm... nein, auch den Herrn kenne ich nicht.“, versichert McConnor, dem es langsam schwer fällt den unterschiedlichen Fragen zu folgen.

„Haben Sie ihm gekündigt?“, bleibt Alexander bei seinem Thema.

„Nein... ja.“

„Was denn nun? Haben Sie ihm gekündigt oder nicht.“, schießt Alexander seine nächste Frage hinterher.

„Warum hat er Jeffray Donnavan entführt?“, hakt Foley nach.

„Er hat gekündigt.“, antwortet McConnor schließlich. „Ich weiß nicht, warum er den Mann entführt hat.“

„Dann können Sie auch nicht sagen, wieso er verlangt, die Ermittlungen gegen Sie einzustellen?“ bohrt Alexander nach.

„War ihre Geschäftsreise erfolgreich.“, legt Foley gleich nach.

„Nein... ähm...ja. Was wollen Sie von mir?“, gerät McConnor langsam ins Schwimmen.

„Ist es nicht eher so, dass sie die Entführung meines Lebensgefährten veranlasst haben?“, wirft Alexander ihm vor.

„Das habe ich nicht, was kann ich dafür, wenn Mendoza auf Männer mit grünen Augen steht?“, verteidigt sich McConnor aufgebracht.

„Woher wissen Sie, dass mein Freund grüne Augen hat, wenn Sie ihn angeblich nicht kennen?“, nagelt Alexander den Geschäftsmann fest.

McConnor erkennt seinen Fehler und sucht krampfhaft nach einem Weg das wieder auszubügeln, so springt er auf.

„Sie verlassen jetzt mein Büro und meinen Club. Ich werde eine Verfügung gegen Sie wegen mutwilliger Belästigung erwirken.“, er greift zum Telefon. „Sobald ich meinen Anwalt informiert habe, will ich Sie hier nicht mehr sehen.“

„Wir sehen uns wieder.“, verspricht Foley, während Alexander mit den Zähnen knirscht vor Wut.

Er hat den Mann vor sich, der für Jeffrays Entführung verantwortlich ist und kann nichts tun. Sein Kollege ist schon zur Tür raus, da tritt er dicht an den Geschäftsmann heran.

„Es ist für Sie gesünder, wenn ich Jeffray unversehrt wieder bekomme.“, droht er und geht dann ebenfalls zur Tür.

„Ihr Freund wird nicht mehr zu Ihnen zurück wollen, er hat großen Gefallen daran die Schwänze Mendozas und seiner Leute zu lutschen.“, grinst McConnor nun boshaft, er genießt es den Beamten zu reizen. „Und wie ich selbst feststellen konnte, hat er großes Talent darin.“

„Du Schwein.“, faucht Alexander, macht einen Satz auf McConnor zu, packt ihn am Kragen und nagelt ihn regelrecht an die Wand. Seine Augen sprühen vor Wut. „Ich mach dich alle.“

Augenblicklich ist Foley bei seinem Kollegen und zerrt ihn von McConnor weg.

„Beruhigen Sie sich, er ist es nicht wert.“, redet er auf Alexander ein, der sich aus seinem Griff befreien will.

„Ja... schaffen Sie diesen Irren aus meinem Büro. Er hat mich einfach so angegriffen, dafür werden Sie alle teuer bezahlen.“, ereifert sich der Geschäftsmann. „Ich werde das Departement verklagen.“

Die Tür fällt ins Schloss, Foley lässt seinen Kollegen los, der sofort wieder in das Büro will.

„O' Brian, lassen Sie ihn, wir haben was wir wollen.“, redet er beruhigend auf seinen Kollegen ein.

Abrupt dreht sich Alexander um, verlässt den Club, rennt über die Straße und reißt die Tür zu einem Lieferwagen auf.

„Reicht Ihnen das für einen Durchsuchungsbeschluss?“, fragt er aufgebracht.

„Ja, es reicht. Trotzdem ist es für Sie und Ihr Departement besser zu finden was Sie suchen.“, mit diesen Worten überreicht der Richter dem Beamten die schon unterzeichneten Beschlüsse.

„Danke.“, sagt Alexander lediglich und schnappt sich die Papiere.

Abrupt dreht er sich und läuft, gefolgt von Foley zu seinem Wagen … die Zeit läuft und wie Alexander jetzt weiß, hat Jeffray nicht mehr viel davon um einigermaßen unbeschadet davon zu kommen.
 

Der Richter wendet sich an den Staatsanwalt.

„Wagen Sie es nicht, mich nochmal so hinters Licht zu führen, habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Sicher Sir, es waren hier besondere Umstände, das wird nicht noch mal vorkommen.“, verspricht dieser dem Richter, sieht dann Thunder an.

„Wir sind quitt.“, sagt dieser lediglich.
 

Eine Stunde später stürmen Foley und O' Brian in ihr Büro.

„Wir haben sie.“, platzt Foley heraus.

„Klasse, dann kann es ja losgehen.“, freut sich Baker.

Alexander wirft die lang ersehnten Beschlüsse auf den Schreibtisch, zieht sich die Jacke aus und knöpft sein Hemd auf um sich die Verkabelung von der Haut zu ziehen. Foley hilft ihm dabei.

„Das war ne gute Idee, ist aber sicher nicht leicht gewesen.“, meint er dabei.

„War es nicht, am liebsten hätte ich ihm eine verpasst.“, knurrt Alexander.

„Aber es hätte Jeffray nicht geholfen, wohl eher noch geschadet.“, erwidert Foley.

„Noch mehr als er ihm jetzt schon geschadet hat?“, fragt O' Brian bitter.

„Ja... er könnte ihn töten lassen.“, gibt Foley zu bedenken.

Alexander hält inne, schließt die Augen und atmet tief durch.

„Sie haben recht... danke.“, sagt er leise.

Er will nur seinen Freund zurück haben, nicht mehr und nicht weniger.
 

Sie haben nur drei Objekte zu durchsuchen, jeder greift sich einen Beschluss, Baker bleibt im Büro um die Zugriffe zu koordinieren. Auch McConnors Club wird noch mal unter die Lupe genommen, diesen Einsatz übernimmt Thunder selbst.

Alexander fährt mit Foley zum Flughafen, sie haben sich das Papier für die Ranch gegriffen und sind nun auf dem Weg dahin. Ein Militärhubschrauber steht parat um die beiden Beamten dorthin zu bringen. Im Gegensatz zu den zivilen Fluggeräten landet dieser recht nah bei der Ranch, mit den dort wartenden Fahrzeugen legen sie die letzten Kilometer zurück.
 


 


 


 

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Spannend hört das Jahr auf - hoffe es zumindest^^ - spannend wird es weitergehen. *nick*

Wird Alexander noch rechtzeitig kommen?

Wie weit wird Mendoza sein Spielchen treiben?

Im letzten Kapitel werdet ihr es erfahren.^^
 

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2011
 

*alle ordentlich durchknuddel*
 

glg night-blue

Showdown, Teil 2

Hallo^^
 

Habt ihr den ersten Monat im Jahr 2011 gut überstanden?

Ich habs geschafft und das letzte Kapitel meines Krimis fertig gestellt.

Ich hoffe ihr habt noch ein wenig Interesse daran wie es ausgeht.^^

Also, viel Spaß beim Lesen des etwas länger geratenen Kapitels.
 

*euch alle durchknuddel*
 

glg eure night-blue
 


 

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Kapitel 30

Showdown, Teil 2
 


 


 

Chester schläft seit ein paar Tagen schlecht, auch wenn er jeden Abend richtig ausgepowert ist - sein Freund ist im Augenblick schier unersättlich, sodass er selbst langsam an seine Grenzen stößt.

Dazu quälen ihn die Gedanken an Jeffray, er weiß wie sensibel dieser ist, besonders in sexueller Hinsicht. Ein zunehmend schlechtes Gewissen setzt ihm zu, am vierten Tag nach Jeffrays Ankunft trifft Chester eine Entscheidung.

Mendoza ist mit den Vorbereitungen für die Ankunft des Scheichs beschäftigt und hat für seinen Freund keine Zeit. Da die Zellen fast alle leer sind ist auch kaum Wachpersonal hier unten, eine bessere Gelegenheit wird es nicht mehr geben. Chester rafft ein paar Sachen für Jeffray zusammen und begibt sich zu diesem in die Zelle.

Er legt die Sachen auf einer Liege ab und bückt sich zu der blonden Person am Boden, die sein ehemaliger Freund ist.

„Jeffray?“, fragt er zaghaft.
 

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Mein Körper fühlt sich taub an, genauso wie mein Kopf auch, irgendwann habe ich aufgegeben mich gegen das Unvermeidliche zu wehren. Irgendwann kann ich die widerlichen Hände auf meinem Körper ausblenden... irgendwann, weigern sich meine Sinne alles zu fühlen und zu spüren... irgendwann umfängt mich die erlösende Bewusstlosigkeit.

Leider hält sie nicht für Ewig an, eine Berührung an meiner Schulter, sanfter als sonst, und eine bekannte, leise Stimme, die meinen Namen nennt, holen mich wieder in die eiskalte Realität zurück. Aber ich will meine Augen nicht aufmachen, will nicht in gemeine und lüsterne Gesichter sehen.

Geschickte Hände lösen die Kiefersperre und entfernen diese.

„Jeffray, wach auf.“, fordert diese mir bekannte Stimme, aber woher kenne ich sie?

„Jeffray... ich bins, Chester. Wach endlich auf.“

Chester?!

Aber natürlich, das ist Chester, mein Ex und der Freund Mendozas. Schlagartig bin ich hellwach, reiße meine Augen auf und sehe mich panisch um.

„Ruhig, Jeff, er ist nicht hier.“, redet Chester beruhigend auf mich ein und löst meine Fesseln.

Fragend sehe ich ihn an, sagen kann ich nichts, mein Kiefer will mir nicht gehorchen.

„Ich hol dich hier raus.“, erklärt Chester, steht auf und geht an das Waschbecken.

Er holt mich hier raus? Warum?

Warum verhilft er mir zur Flucht?

„W...warum?“, frage ich mühsam.

Mit einem Waschlappen und einem Handtuch kommt er zu mir zurück, er hält mir beides hin, aber auch meine Arme wollen mir noch nicht gehorchen, was mir unwillkürlich die Tränen in die Augen treibt.

„Weil ich nicht mit ansehen kann, wie er dich quält.“, antwortet Chester leise und wäscht mein Gesicht. „Ich hab dir ein paar Sachen mitgebracht, wir müssen uns beeilen, denn ich weiß nicht wann hier ne Wache auftaucht.“

Er wischt auch das Sperma auf dem Rest meines Körpers ab, was ich sogar dankbar annehme.

„Komm, steh auf und zieh dich an.“, fordert er nun.

„Was... mein Bruder... ich geh nicht ohne Thomas.“, mache ich ihm nun klar.

Er kann doch nicht wirklich glauben, dass ich meinen kleinen Bruder hier lasse.

„Wir haben keine Zeit ihn noch zu holen.“, weigert sich Chester.

„Ich gehe nur mit ihm.“, beharre ich.

„Na gut...“, gibt sich Chester schließlich geschlagen. „Zieh dich an, ich hole ihn.“

Damit huscht er aus dem Raum, ich nutze die Zeit um meine Glieder wieder beweglich und unter Kontrolle zu bekommen. Auch wasche ich mir noch mehr von dem widerlichen Zeug ab, das überall an mir klebt, sogar in den Haaren, wie mir ein Blick in den Spiegel verrät. Es ist sicher der falsche Zeitpunkt, aber ich will den klebrigen Mist nicht in den Haaren haben, so wasche ich sie mir kurzerhand.

Als ich mir die Jacke anziehe, kommt Chester mit meinem Bruder wieder, sein Gesicht ist abweisend wie immer. Es tut weh, besonders in dieser Situation, er sagt nichts und ich weiß auch nicht was ich sagen soll, so wende ich mich an Chester.

„Und wie geht’s weiter?“
 


 

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Drei Stunden nach Unterzeichnung der Beschlüsse, sind die Teams auf Position und bereit zum Losschlagen.

„Okay, alle sind auf ihrem Posten. Es kann losgehen.“, verkündet Baker.

Nichts hält Alexander mehr in der Warteposition, er gibt das erlösende Kommando und die Wagenkolonne setzt sich in Bewegung. Während er vor dem Haupthaus der Ranch hält, schwärmen die anderen Polizeiwagen auf die vorher festgelegten Positionen aus.

Der Leiter dieser Anlage kommt aus dem Haus gestürmt, rennt die Treppen der Veranda herunter und stoppt vor Alexander, der gerade aussteigt und noch einige Anweisungen über den Hof brüllt.

„Was machen Sie hier?“, empört sich Jacob Young. „Sie dürfen das nicht, ich rufe sofort die Polizei.“

„Nicht nötig, die ist hier.“, erwidert Alexander, hält dem verblüfften Mann seine Marke vor die Nase. „Ich bin Detektiv O' Brian, dass da ist mein Kollege Detektiv Foley.“

„Hier ist der Durchsuchungsbefehl, Sie sehen, wir dürfen das.“, übergibt Foley dem Mann das Papier und folgt seinem Kollegen ins Haus.

„Ich rufe meinen Anwalt an.“, wettert Young hinter den Beamten her und folgt ihnen schließlich.

Er beruhigt sich wieder, denn hier werden die Polizisten nie was finden, die Ranch war absolut sauber. So ruft Young, wie angekündigt den Anwalt an, verhält sich sonst eher ungewöhnlich ruhig. Ein Aspekt der das Misstrauen O' Brians hervorruft, mit seinem Kollegen sieht er sich im Büro des Zuchtbetriebes um. Der Geschäftsführer steht weiterhin gelassen an der Tür und beobachtet das Treiben eher schon amüsiert.

Nach und nach kommen die Meldungen der anderen Durchsuchungen auf dem Gelände, welche allesamt negativ sind.

„Wie oft ist ihr Boss hier?“, fragt O' Brian unvermittelt.

„So wie es ihm gefällt.“, erwidert Young süffisant. „Erst vorgestern war er hier.“

Alexander wirft einen schnellen Blick zu seinem Kollegen.

„Wie lange war er hier?“, will dieser jetzt wissen.

„Knapp zwei Tage.“, antwortet Young, geht einige Schritte von der Tür weg, da ihm jetzt zu viele Beamte rein und raus wuseln. Alexander folgt ihm mit seinem Blick, der recht schnell die Karte hinter dem Geschäftsführer fixiert. Dieser merkt das, geht weiter zum Fenster.

„Sie werden keinen Erfolg haben, hier ist alles in Ordnung. Mr. McConnor ist ein unbescholtener Bürger, der sich nie was zu Schulden hat kommen lassen. Sie werden nicht mal einen Strafzettel von ihm finden.“, redet er nun ununterbrochen.

Das Gerede ignoriert O' Brian, er steht auf und tritt an die Karte heran. Auf dieser ist das gesamte Gebiet der Ranch hervorgehoben, das ist nichts neues, aber auf dieser Karte sind sämtliche Gebäude eingezeichnet, einschließlich der alten Weidehütten.

„Ich zeige Ihnen gern die ganze Anlage, wenn Sie bitte mitkommen würden.“, unternimmt Young den Versuch, die Aufmerksamkeit von der Karte weg auf sich zu lenken.

„Gerne.“, nimmt Alexander das Angebot an. „Zeigen Sie mir diesen Ort.“

Sein Zeigefinger tippt auf eine Hütte in den Bergen.

„Ach, das ist nur eine alte verfallene Hütte, nicht sehenswert.“, lehnt Young ab. „Aber hier ist es sehr schön.“

Er deutet auf das entgegengesetzte Ende der Anlage.

„Wir machen hier keine Sightseeingtour.“, kontert Alexander scharf, wird unterbrochen ehe er fortfahren kann.

Ein Beamter kommt herein gestürmt.

„Das dürfte Sie interessieren. Vor wenigen Minuten ist ein Lear-Jet auf dem kleinen Sportflughafen der Region gelandet. Die Maschine steht mit laufenden Triebwerken auf der Startbahn. Ein Araber ist wohl aus der Maschine in einen Hubschrauber gestiegen. Dieser hat Kurs auf diese Gegend.“, berichtet er atemlos.

Der Geschäftsführer wird bleich, ihm gehen die Ausreden aus. Der Farbwechsel des Mannes sagt den Beamten genug.

„Los, wir sehen uns diese alte verfallene Hütte genauer an.“, beschließt Alexander und stürmt schon aus dem Raum.

Foley folgt ihm, beiden ist klar das die Zeit verdammt knapp wird... für was auch immer.
 


 

~~~~~~~~~
 


 

„Gibt es keinen anderen Weg?“, wispere ich in Chesters Ohr, als wir uns den Wachräumen nähern.

„Nein... die Zellen sind in Fels gehauen, es gibt nur den einen Weg.“, flüstert mein Ex zurück.

„Na Klasse.“, seufze ich, sehe kurz meinen Bruder an, der direkt hinter mir steht.

Seine Mine ist ganz angespannt, ich würde ihm gern beruhigende Worte zuflüstern oder meine Hand auf seine Schulter legen, doch wage ich es nicht.

Chester reißt mich aus meinen Gedanken.

„Ich geh da rein, lenke sie ab und ihr schleicht euch an der Tür vorbei.“, teilt er uns mit.

„Das ist zu gefährlich.“, gebe ich zu bedenken.

„Ach was, die kennen mich, zur Not blas ich denen einen, dann achten die bestimmt nicht mehr auf die Tür.“, wiegelt Chester grinsend ab.

„Du hast dich kein bisschen geändert.“, stelle ich trocken fest.

„Wozu auch.“, zuckt er mit den Schultern. „Also, ihr geht bis ans Ende des Ganges, dort ist eine kleine Nische, da könnt ihr euch verstecken und auf mich warten. Wenn ich in zehn Minuten nicht da bin, müsst ihr allein weiter.“

Ehe ich etwas sagen kann steht er auf und betritt dem Raum, in dem die Wachleute sich zur Zeit aufhalten.

„Hallo Jungs, wisst ihr wo Julio ist? Ich kann ihn nirgends finden.“, plaudert er locker drauf los.

„Hast du's im Büro versucht? Immerhin kommt der Scheich ja bald.“, schlägt einer vor.

„Hab ich, aber da war er nicht.“, seufzt Chester, schließt die Tür halb, schreitet dann hüftschwingend zu den Männern und setzt sich eindeutig zweideutig auf den Tisch.

Mehr kann ich nicht sehen, er erreicht sein Ziel die Aufmerksamkeit der Kerle richtet sich voll auf ihn. Einen besseren Moment gibt es nicht. Ich winke Thomas mir zu folgen und wir huschen an der Tür vorbei, halten erst wieder an der Nische, von der Chester gesprochen hat.

Schweigend warten wir, es gibt nichts was wir in dieser Situation hätten sagen können. Noch vor Ablauf der zehn Minuten kommt Chester zu uns, ganz offen, da die Männer ja ohnehin wissen, dass er da ist. Er öffnet die Tür und späht hinaus, er winkt uns als die Luft rein ist.
 

Während der ganzen Zeit klopft mein Herz wie wild in meiner Brust, mein Körper ist mit Adrenalin vollgepumpt, was mich in ständiger Alarmbereitschaft hält. Meine Sinne sind so scharf wie nie zuvor und trotzdem habe ich tierische Angst. Meinem Bruder zu liebe, beherrsche ich sie und wirke hoffentlich ruhiger und selbstsicherer als ich tatsächlich bin.

Unsere Flucht läuft bisher glatt... zu glatt, doch das änderte sich sehr schnell. Gerade als wir um eine Ecke verschwinden wollen, kommt ein Mann aus einem der Zimmer, sieht uns und zieht seine Waffe.

„Halt.“, befiehlt er hart.

Wie erstarrt bleiben wir stehen, Chester dreht sich langsam um.

„Hallo Frank, ich soll die Beiden schon mal nach oben bringen.“, erklärt Chester ungefragt und kaut nervös auf seiner Lippe.

„Davon weiß ich nichts.“, antwortet dieser Frank misstrauisch.

Chester entfernt sich von uns, im gleichen Maße dreht sich auch der Mann mit ihm, wir stellen für ihn offensichtlich keine so große Gefahr dar. Dann ist unsere Chance da, dieser Frank steht seitlich zu mir. Ohne groß nachzudenken, mache ich einen Satz auf ihn zu, trete in seine Kniekehle und ramme ihm meinen Ellenbogen zwischen die Schulterblätter. Völlig von meinem Angriff überrascht, geht er zu Boden prallt hart mit dem Kopf auf und bleibt regungslos liegen.

Meine Angst war wie weggeblasen, ist sie auch noch. Ich greife mir die Waffe, sichere sie und stecke sie mir hinten in den Hosenbund.

„Los weiter.“, fordere ich von Chester, der mich mit offenen Mund anstarrt.

„Ähm... ja, kommt.“, löst sich seine Starre, dann grinst er. „Das hab ich dir gar nicht zugetraut.“

„Wenn man einen Polizisten zum Freund hat, guckt man sich das Ein oder Andere ab.“, meine ich nur und schiebe ihn in die Richtung, in die wir wollten, als wir aufgehalten wurden. Ebenso verfahre ich mit meinem Bruder, der mich mit einem undefinierbaren Blick ansieht.

Es ist schon unheimlich, dass wir so ungehindert durch die Flure gehen können, trotzdem sind wir auf der Hut. Paradoxerweise verlässt uns unser Glück als wir schon draußen sind.

Thomas läuft schon vor auf die Bäume zu, während Chester mir noch so gut es geht den Weg beschreibt, bzw. mir sagt in welche Richtungen die verschieden Straßen liegen. Da fliegt die Tür hinter uns auf und der Mann, den ich niederschlug und Frank heißt, brüllt wütend:

„Halt, stehen bleiben, sofort!“

Augenblicklich erstarren wir alle in unseren Bewegungen, Chester und ich sehen uns an, wenden gleichzeitig den Kopf zu diesem Frank. Es sind nicht die wütend funkelnden Augen die mir die Nackenhaare aufstellen... nein, es ist der runde Lauf der Pistole, der mir die Angst in die Glieder treibt.
 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~
 


 

An einer Weggabelung bleiben sie stehen, frustriert presst Alexander seine Hände um das Lenkrad, sodass seine Knöchel ganz weiß hervortreten.

„Wo jetzt lang?“, knirscht er mit den Zähnen.

Foley studiert die Karte, die er geistesgegenwärtig mit genommen hat.

„Augenblick, ich habs gleich.“, erwidert Foley etwas abwesend, da er sich auf die Linien vor sich konzentrierte.

Alexander hält es nicht mehr aus, er drückt die Tür auf und springt aus dem Wagen. Die Sorge um Jeffray macht ihn noch wahnsinnig, dabei weiß er, dass er einen klaren Kopf behalten muss um seinen Freund effektiv helfen zu können. Die Detonation mehrerer Schüsse reißt ihn regelrecht herum, er starrt in die Richtung aus der sie gekommen sein müssten.

„Jeffray.“, flüstert er verzweifelt. „Halt durch.“

Die Hupe des Fahrzeugs löst seine Starre, er dreht sich um und sieht Foley heftig winken. Alexander rennt zurück, klettert in den Wagen und startet den Motor.

„Wir müssen den linken Weg nehmen.“, informiert Foley ihn.

„Aber der führt von den Bergen weg.“, zweifelt O' Brian.

„Nur für wenige hundert Meter.“, beharrt Foley. „Alexander, Sie müssen mir vertrauen.“

„Nun gut.“, stimmte Alexander nach einigen Augenblicken des Ringens zu. „Kostet es aber Jeffrays Leben...“

O'Brian lässt den Satz unbeendet und fixiert seinen Kollegen mit einem düsteren Blick.

„Schon klar, aber jetzt geben Sie endlich Gas.“, nickt Foley, er hat schon verstanden, was ihm sein Kollege sagen wollte.

Dieser tritt das Gaspedal bis zum Bodenblech durch, ohne Rücksicht auf Mensch und Maschine, jagt er den Wagen den Waldweg entlang. Sein Kollege informiert Baker und fordert Verstärkung von der Ranch an.

Keine fünf Minuten später, die Foley allerdings wie eine Ewigkeit vorkommen, schießt der Wagen um die letzte Biegung und kommt schliddernd vor der Blockhütte zu stehen. In einiger Entfernung zu dieser liegt eine Person am Boden, deutlich ist das Blut auf deren Brust zu sehen.

Das Blut gefriert Alexander in den Adern, noch im Wagen zieht er seine Waffe und entsichert diese, ebenso macht es sein Kollege. Dann stößt er die Tür auf, springt heraus und läuft geduckt zu der reglosen Gestalt, während Foley die Gegend beobachtet.

Schon beim näher kommen sieht er dass es sich nicht um Jeffray handelt, eine Welle der Erleichterung rollt durch seinen Körper. Er weiß nicht, was er im anderen Fall getan hätte.

Sich neben den Reglosen kniend dreht er dessen Kopf, verwundert stellt er fest, dass es sich um Chester Langley handelt, den Ex-Freund Jeffrays. Vorsichtig tastet er am Hals nach einem Lebenszeichen, der Puls war kaum noch wahr zu nehmen, da schlug Chester die Augen auf.

„Chester... sag mir wo Jeffray ist.“, fordert Alexander leise, lässt seinen Blick wachsam über den freien Platz vor der Blockhütte schweifen, ehe er wieder den Verletzten fixiert. „Sag schon... wo sind Jeffray und sein Bruder?“

„Jeff...ray....“, beginnt Chester stockend, seine Verletzung kostet ihm das Leben, mit erschreckender Klarheit ist es ihm bewusst. „Julio... folgt ihm...“

Die blutverschmierte Hand des Sterbenden deutet in die Richtung, in die er Jeffray, dessen Bruder, Frank und am Ende Julio hat verschwinden sehen. Schwer atmend ruht sich Chester einige Momente aus, mobilisiert ein letztes Mal alle Kraftreserven.

„Hilf ihm... lass ihn... jetzt nicht im... Stich... er... braucht...dic..“, mitten im Wort erstirbt die Stimme Chesters.

Der Blick der Augen bricht und die letzte Luft entweicht mit einem leisen Röcheln... Chester ist tot. Er ist mit einem reinen Gewissen gestorben, so verdorben er sein Leben lang war, am Ende hat er ein Leben gerettet und den Preis für das seine bezahlt.
 


 

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So schnell es geht laufen wir durch das Unterholz, ich spüre die Zweige kaum, die mir ins Gesicht und an den Körper peitschen. Immer noch sehe ich Chester, wie er sich schützend vor mich wirft und so die Kugel einfängt, die für mich bestimmt ist.
 

Eine halbe Stunde vorher...
 

Instinktiv habe ich ihn aufgefangen, für einige Augenblicke bleibt die Welt stehen, ungläubig sieht Chester erst Frank an, dann mich. Deutlich sehe ich wie sich der Unglaube in die Erkenntnis wandelt, tödlich verletzt zu sein. Die Kraft verlässt ihn und er sackt zusammen, behutsam lasse ich ihn zu Boden gleiten.

„Wa... was ist passiert?“, fragt er stockend.

„Scht... nicht sprechen. Es wird alles wieder gut.“, will ich ihn beruhigen.

„Ray... komm schon, lass ihn.“, ruft mein Bruder leise und drängend.

Aber ich höre nicht auf ihn, in diesem Moment konzentriere ich mich ganz auf Chester, immerhin habe ich mal fünf Jahre mit ihm zusammengelebt.

Der Blick Chesters sucht den meinen, er bewegt die Lippen, doch es kommt kein Ton heraus.

„Nicht reden.“, flüstere ich und streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht.

„War... ein Feh~ler dich gehen zu... lassen.“, gesteht er.

„Naja, ein bisschen anders war das schon.“, lächel ich ihn an.

Auch er lächelt schwach.

„Geh... je~tzt.“, drängt er mich.

„Ich kann dich jetzt nicht allein lassen.“, weigere ich mich, jede Gefahr missachtend.

„Du musst.“, keucht Chester.

Gleichzeitig zupft jemand an meiner Jacke, ich sehe auf, Thomas steht da, sieht zu dem Mann der geschossen hat.

„Er hat recht... jetzt komm.“, sagt er drängend.

„Rührt euch ja nicht von der Stelle.“, droht der Schütze, durch ein Geräusch in der Hütte wird dieser abgelenkt und sein Pistolenlauf schwenkt etwas beiseite.

Ein letzter Blick auf Chester, der mir nur zunickt. Es widerstrebt mir, ihn ohne Hilfe zurück zu lassen, aber ich habe keine Wahl, eine bessere Chance bekommen wir nicht wieder.

Hastig rappel ich mich auf, während mein Bruder mich schon vorwärts zerrt. Stolpernd folge ich ihm.

„HALT!“, donnert dieser Frank und schießt auch gleich.

Vor uns spritzt ein Staubwölkchen auf, das löst meine innere Starre endgültig. So schnell wir können rennen wir auf den Wald zu, gleichzeitig fallen mehrere Schüsse – ein Wunder, dass wir nicht getroffen werden.

„Lauf... nicht umsehen... lauf weiter.“, treibe ich Thomas an.
 


 

Gegenwart...
 


 


 

„Ich kann nicht mehr.“, keucht Thomas und bleibt stehen. „Ich brauch ne Pause.“

„Nein... später... wir müssen weiter.“, lehne ich eine Rast ab und schiebe ihn vorwärts. „Der Abstand zu den Menschenhändlern ist noch nicht groß genug.“

Mir sitzt die Angst im Nacken, kaum das wir im Unterholz verschwunden sind, ertönt ein fast unmenschlicher Schrei, der einem die Nackenhaare aufstellt. Gefolgt von einem in unbändiger Wut gesprochenen Satz, der in mir nachhallt 'DONNAVAN! ICH BRING DICH UM!'

Das er damit nicht meinen Bruder meint ist klar, Mendoza, der die Drohung ausgesprochen hat, gibt mir die Schuld an allem, dass ist deutlich heraus zuhören. Zumindest für mich, da ich die ganzen Begleitumstände kenne.

Murrend stolpert Thomas vorwärts, immer wieder schubse ich ihn, fordere ihn auf schneller zu laufen, doch dann fährt er urplötzlich herum und schlägt mir gegen die Brust, sodass ich einige Schritte zurücktaumel.

„Was soll das?“, knurre ich ihn an. „Wir müssen schnellst möglich die Straße erreichen.“

„Hör auf hier den Macher zu spielen.“, faucht Thomas aufgebracht. „Ich habs satt mich von dir herumkommandieren zu lassen.“

Verblüfft sehe ich ihn an, ich bin mir gerade keiner Schuld bewusst, mein Bestreben liegt einzig und allein darin, lebend aus den Bergen zu kommen und zwar wir beide.

„Was zum Teufel ist in dich gefahren? Ich will uns nur hier rausbringen.“, erwidere ich irritiert.

„Das ich nicht lache, deinetwegen sind wir ja nur in diesem Schlamassel.“, entgegnet Thomas und funkelt mich wütend an.

Wieder einmal frage ich mich, was ich ihm getan habe, dass er mich so hasst.

„Wieso bin ich Schuld?“, will ich wissen, da ich diesen Gedankengang von ihm nicht verstehe. „Denkst du etwa, du wurdest meinetwegen entführt?“

„Immerhin sind wir beide doch hier, oder nicht?“, bestätigt er trotzig meine Vermutung.

„Du bist hier, weil du genau dem entsprichst, was sich irgendein Beduine vorstellt besitzen zu wollen. Du warst für diese Leute...“, ich deute mit der Hand in die Richtung aus der wir gerade kommen. „... nur eine Ware. Begreifst du das endlich? Du solltest in die Wüste verkauft werden.“

„Und du bist hier um dich ficken zu lassen.“, giftet Thomas zurück und kassiert prompt eine Ohrfeige von mir.

„Ich bin entführt worden, weil mein Freund dem Boss zu dicht auf den Fersen ist. Sie benutzen mich um ihn von seinen Ermittlungen abhalten zu können. Ich bin keineswegs freiwillig hier.“, zische ich zurück. „Warum denkst du das von mir? Wieso hasst du mich dermaßen nachhaltig?“

Wenn mein kleiner Bruder etwas auf der Seele hat, dann soll er es jetzt sagen. Auch wenn das nicht der geeignetste Zeitpunkt ist.

„Seit klar ist das du Schwul bist, dreht sich doch nur alles um dich. Mom und Dad hatten doch kein anderes Thema mehr als dich und wie toll du doch dein Leben meisterst.“, ereifert sich Thomas. „Selbst dieser Chester, pries deine 'Selbstaufopferung' in den höchsten Tönen. Kannst ja damit hausieren gehen, damit dich jeder für deine Tat bewundert und dir lobend auf die Schulter klopft. Mir wird man sagen, wie froh ich doch sein könne so einen Bruder zu haben und ich ihm doch sicher sehr dankbar sei. Bei dem Gedanken daran könnte ich kotzen.“

Entgeistert starre ich ihn an.

„Du bist eifersüchtig auf mich?“, damit habe ich wirklich nicht gerechnet. „Dein ganzer Hass auf mich... nur weil du eifersüchtig bist?“

„Ich bin nicht eifersüchtig.“, streitet Thomas ab. „Ich bin einfach nur wütend auf dich und enttäuscht von dir.“

„Aber warum?“, hake ich nach.

Warum sich mein Bruder von mir abwandte, habe ich nie verstehen können, wo wir uns doch immer richtig gut verstanden hatten. Ob ich jetzt die Antwort darauf bekomme?

„Das fragst du noch?“, regt sich Thomas auf und funkelt mich zornig an.

„Ja, das tue ich.“, werde ich jetzt auch lauter. „Wenn ich es wüsste, bräuchte ich es nicht.“

„Alle haben sich immer nur darum gesorgt, wie du mit der Situation zurecht kommst. Keiner hat sich für mich interessiert, dafür dass ich gehänselt wurde... dass man mir nach rief ebenfalls Schwul zu sein.“, beklagt sich mein kleiner Bruder.

„Du hast nie was gesagt.“, verteidige ich mich, dass es Thomas so erging wusste ich nicht.

„Doch, habe ich, nur hat mir keiner zugehört. Dafür habe ich dich gehasst, ich fühlte mich von dir verraten.“, schleudert er mir entgegen. „Dabei hab ich mich für dich gefreut, weil ich gesehen hab, dass du zufriedener und glücklicher warst.“

Unwillkürlich mache ich einen Schritt auf ihn zu, doch er wehrt sofort mit beiden Händen ab.

„Komm mir jetzt nicht zu Nahe. Glaubst du, dass jetzt wieder alles beim Alten ist? Da täuscht du dich gewaltig.“

„Wer sagt, dass ich dich umarmen will?“, fauche ich Thomas an. „Du machst es dir verdammt leicht mit deinen Schuldzuweisungen. Du hast doch sonst so ne große Klappe, warum hast du da keinen Gebrauch von ihr gemacht? Lieber hast du dich in deinem Selbstmitleid gesuhlt und allen um dich herum weh getan. Dass es heute so ist wie es ist, liegt nicht allein an uns, du hast ebenfalls einen großen Beitrag dazu geleistet.“

„Ach, jetzt bin ich der Schuldige, oder was?“, kontert Thomas.

„Das habe ich nicht gesagt, ich sagte du seist nicht völlig Schuldlos.“, stelle ich richtig, der Streit ist schon seit Jahren überfällig, aber gerade jetzt sehr ungünstig. „Lass uns ein anderes Mal weiter streiten, wir sollten sehen, dass wir hier endlich verschwinden.“

„Was denn? Keine Herz-Schmerz-hab-dich-lieb-Umarmung?“, ertönt die süffisante Stimme Mendozas. „Da bin ich jetzt aber schwer Enttäuscht.“

Eiskalt läuft es mir den Rücken runter, regelrecht erstarrt sehe ich Thomas an, dem es wohl genauso ergeht. Wie auf ein stummes Kommando, drehen wir uns um und rennen in entgegengesetzten Richtungen davon.

„Lauft nur... ich krieg euch doch, so macht es mir nur noch mehr Spaß.“, dröhnt die höhnische Stimme des Latinos in meinen Ohren.
 


 

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Alexander schließt dem Toten die Augen, lässt einen Moment lang den Kopf hängen. Früher... nur ein paar Minuten früher hätte er hier sein müssen, dann wäre es für Jeffray ausgestanden gewesen.

„Verdammt.“, flucht er ungehalten.

Entfernte Schüsse lassen ihn hoch schnellen, seine ganze Aufmerksamkeit gilt der Richtung aus der die Schüsse kamen.

„Ich hab schon den Hubschrauber angefordert, er müsste bald hier sein.“, berichtet Foley.

„So lang kann ich nicht warten.“, erwidert Alexander, kontrolliert seine Waffe und Ersatzmunition und geht zügig in den Wald.

„O' Brian... nicht, das ist Wahnsinn.“, versucht Foley seinen Kollegen aufzuhalten.

Fluchend meldet er über Funkgerät, dass sie in den Wald gehen und fordert dringendst Verstärkung, danach überprüft auch er seine Pistole, steckt noch mehr Munition ein und läuft hinter Alexander her.
 

Inzwischen hat auch der Araber gemerkt, dass es mit dem Geschäft wohl nichts wird und lässt den Piloten den Helikopter wenden. Zwar hätte er gern einen Rothaarigen in seiner Sammlung, aber auch wieder nicht so dringend, dass er Probleme mit der hiesigen Polizei, sprich Regierung riskiert. Via Telefon lässt er seinen Jet startklar machen, der sofort die Turbinen aufheulen lässt, als sich der Emir an Bord befindet.

Die Behörden sind auch nicht wirklich daran interessiert den Araber zu inhaftieren, sie können ihm nichts nachweisen, sie können nur vermuten, dass er Menschen kauft. Sie teilen seiner Regierung ihren Verdacht mit und überlassen es der dortigen Polizei ob sie etwas unternehmen oder nicht.
 

Unterdessen sitzt McConnor mit finsteren Gesicht in seinem Büro, seine Arme vor der Brust verschränkt überlässt er es seinem Anwalt mit den Beamten zu reden. Wie ein Heuschreckenschwarm ist die Polizei über ihn hergefallen, er konnte noch nicht mal mehr Mendoza warnen. Ryan hofft, dass sein 'Warenlager' nicht gefunden wird und wenn doch, dass sich ihre Geisel nicht mehr dort befindet. Irgendwann musste es mal dazu kommen, Schuld an allem ist dieser O' Brian, der sich wie ein Pittbul an seine Fersen geheftet hat.

Nicht mal die Entführung seines Freundes kann ihn stoppen, es wäre McConnor ein Fest, wenn dieser Donnavan nicht mehr lebt oder schon auf den Weg in die Wüste ist.

Wie ihm sein Anwalt zuflüsterte werden in diesem Moment alle seine Immobilien gefilzt, dass nötigt ihm dann doch einen gewissen Respekt ab.

Noch glaubt er nicht belangt werden zu können, er verlässt sich auf Julio, dass dieser den einzigen, der ihn mit dem Menschenhandel in Verbindung bringen könnte, nicht am Leben lässt.

Wirklich zu dumm, dass er der blonden Versuchung nicht widerstehen konnte.
 


 

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Blind rennt Thomas weg, nur weg von denen die ihn umbringen wollen... aber auch weg von seinem Bruder. Dieser Streit hat alte Gefühle wieder aufgewühlt, Emotionen die er vergessen hat. Der Vorwurf Jeffrays nagt an ihm, er sei an ihrem Zerwürfnis genauso Schuld wie ihre Eltern und sein Bruder. Das will er nicht wahr haben, wollte er nie. Er ist das Opfer, ihm haben sie nicht zugehört, alles drehte sich nur noch um Jeffray. 'Das stimmt nicht.', wispert ihm eine leise Stimme zu. 'Du hast nie was gesagt... du hast dich nicht wirklich angestrengt mit Ray zu reden.'

Kopflos stolpert Thomas vorwärts, nach Atem ringend klammert er sich an einem Baum.

„Doch hab ich ihnen gesagt, wie ich unter dem Spott meiner Freunde leiden muss.“, widerspricht er der leisen Stimme in seinem Kopf. „Ich habs getan.... ich habs getan.“

„Du bist zu jung für Selbstgespräche.“, höhnt eine Stimme hinter ihm.

Das metallische Knacken eines Revolverhahns geht Thomas durch Mark und Bein, in Zeitlupentempo dreht er sich um und starrt in die todbringende Mündung der Feuerwaffe in Mendozas Hand. Dahinter sieht er das triumphiernde Grinsen des Latinos.

„Du tust jetzt besser was ich dir sage.“, droht dieser eiskalt, tritt ganz nah an den jungen Mann heran.

Der kühle Lauf der Waffe drückt an die Stirn des knapp 20jährigen, mit der freien Hand streicht Mendoza über dessen Körper, sein Ziel der Schritt Thomas'. Er genießt die Emotionen die sich im Gesicht seines Gefangenen spiegeln, sie reichen von Angst über Abscheu und Ekel bis hin zur Ablehnung und Widerstand.

„Ja... es wird ein Spaß dich zu knacken und deinen Bruder lasse ich dabei zusehen.“, raunt er bedrohlich.

Schüsse aus unterschiedlichen Waffen sind zu hören, als letztes der eines Gewehres. Julio dreht leicht seinen Kopf.

„Schade, dein Bruder wird den Spaß verpassen.“, bedauert er höhnisch.

Thomas läuft es eiskalt den Rücken herunter, was will dieser Mistkerl damit sagen? Das Jeffray tot ist? Das kann nicht sein... das darf nicht sein. Er hat sich doch noch nicht mit ihm ausgesöhnt, Jeffray kann nicht tot sein.

„Komm mit... Frank will auch seinen Spaß mit dir.“, knurrt Julio, packt Thomas am Kragen und schleudert ihn in die Richtung in die er will.

Am vereinbarten Treffpunkt, zwingt Mendoza seinen Gefangenen auf die Knie.

„Hände schön hinter den Kopf und rühr dich ja nicht.“, ordnet er an.

Er selbst steht hinter dem Knienden und sucht mit den Augen den Rand der Lichtung ab. Ein Geräusch rechts von ihm lässt ihn herumfahren.

„Frank... erschreck mich doch nicht so. Komm schon, lass uns mit dem hier ein wenig Spaß haben.“, fordert er seinen Kumpel auf. „Schade dass du Blondi erledigt hast.“

Das einzige Geräusch, welches ertönt ist das Durchladen eines Gewehres.
 


 

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Nach der ersten Panik, bekomme ich mich langsam wieder in den Griff, ich muss zu meinem Bruder, ohne ihn würde ich diese Berge nicht verlassen. Atemlos bleibe ich stehen, ich muss mich orientieren und meine Nerven beruhigen, wenn ich ihn finden will.

Hoffentlich läuft Thomas in die richtige Richtung, sobald er die Straße erreicht ist er so gut wie in Sicherheit. Einen großen Bogen schlagend kehre ich zu dem Punkt zurück, an dem wir uns panisch trennten.

Es ist zwar sehr lange her, dass mein Vater mich mit in den Wald nahm und mir beibrachte wie man die Spuren des Wildes deutet, doch kann ich jetzt darauf zurück greifen. Leider lasse ich die Umgebung außer acht, ein Fehler, den ich auch gleich bezahlen muss.

Völlig konzentriert den Spuren meines Bruders zu folgend, höre ich nicht, wie sich mir jemand nähert, erst als ich das kalte Metall eines Gewehrlaufes an meine Hals spüre, wird mir klar, dass ich einen womöglich tödlichen Fehler gemacht habe.

„So sieht man sich wieder.“, höhnt die Stimme hinter mir.

Sie gehört diesem Frank, der Chester erschoss. Ich wage es nicht mich zu bewegen, fast stelle ich auch das Atmen ein, fieberhaft suche ich nach einem Ausweg, doch im Moment gibt es keinen.

„Gib mir die Waffe!“, fordert Frank kalt. „Aber vorsichtig, zwei Finger und den Griff voran.“

Wie befohlen fasse ich die Pistole mit zwei Fingern an und ziehe sie langsam aus meinem Hosenbund und reiche sie, wie angeordnet, meinem Häscher.

„Brav... brav und jetzt da lang.“, er deutet mit dem Kopf in die Richtung in die er will, nimmt gleichzeitig die Waffe in die Hand und hängt sich sein Gewehr über die Schulter.

Auffordernd fuchtelt er mit der Pistole, seine Augen blicken mich kalt an. Gnade habe ich von ihm bestimmt nicht zu erwarten. Während ich langsam vor ihm her gehe, suche ich nach einer Chance um ihn zu entkommen.

„Wenn du einen Blödsinn machst bist du tot.“, warnt der Mann hinter mir. „Egal ob Mendoza noch mit dir spielen will oder nicht.“

Diese Worte machen es nur noch drängender jetzt zu handeln, gegen zwei hab ich keine Chance mehr... nicht gegen die Beiden.

Unbewusst verlangsame ich meine Schritte, was mir prompt den Pistolenlauf zwischen den Schulterblättern einbringt.

„Trödel nicht so rum.“, knurrt Frank.

Das bringt mich auf eine Idee, die Chance ist winzig und riskant, aber die Einzige die ich habe. Erst schneller vorangehend konzentriere ich mich auf den Mann hinter mir, spanne meine Muskeln an, das Adrenalin in meinen Adern hilft mir ruhig zu bleiben. Wieder werde ich langsamer, ich fühle mich gerade als müsste ich explodieren, die Spannung ist unerträglich.

„Du sollst nicht trödeln.“, faucht mein Häscher und drückt mir wieder den Lauf seiner Pistole in meinen Rücken.

Darauf habe ich gewartet. Kaum dass ich den Druck spüre, wirbel ich herum, schlage mit meinem Arm den seinen mit der Waffe beiseite. Die Attacke kommt so überraschend für ihn, dass er die Pistole loslässt und sie ihm hohen Bogen ins Unterholz fällt. Glück für mich, doch hat er immer noch das Gewehr. Mit harten Schlägen attackiere ich ihn, genauso hart schlägt er zurück, irgendwie schaffe ich es ihm das Gewehr zu entreißen und weg zu schleudern.

Wir wälzen uns über den Waldboden, seine Hände legen sich um meinen Hals und drücken zu, verzweifelt versuche ich seine Hände wegzudrücken.

„Du kleine Polizistenschlampe, ich werd dir deine Frechheit noch austreiben.“, knurrt Frank.

Die Luft wird mir knapp - ich will nicht sterben.

Mit der rechten Hand taste ich über den Boden, ich muss den Kerl unschädlich machen solange ich noch genug Kraft dazu habe. Unter meinen Fingerspitzen fühle ich einen Stein, gerade groß genug um in meine Hand zu passen. Reflexartig greife ich zu, sammel meine verbliebenen Kräfte und schlag ihn, so fest ich kann, gegen die Schläfe Franks.

Sofort wird dessen Griff lockerer, gierig sauge ich die Luft in meine Lungen, stoße meinen Angreifer von mir. Mühsam rappel ich mich auf die Beine... Waffe... ich muss an die Waffe heran kommen. Schwankend sehe ich mich um, stürze mich auf sie, als ich sie finde. Doch dieser Frank hat den gleichen Gedanken, kaum berühren meine Finger das kühle Metall höre ich auch schon die Detonation des ersten Schusses. Wie durch ein Wunder werde ich nicht getroffen, fest greife ich die Waffe, drehe mich um und drücke ab, so wie mein Gegenüber auch, die Schüsse peitschen überlaut in die Stille des Waldes. Es ist schon komisch auf was man in so einer Situation achtet – von dem Lärm unserer Waffen aufgeschreckt fliegt ein Schwarm Vögel laut zeternd auf.

Eine tiefe Ruhe senkt sich danach auf uns herab, ungläubig sehe ich mein Gegenüber an, meine Hände beginnen zu zittern, kraftlos sinke ich auf die Knie, ich hab nur noch einen Gedanken: Alexander bitte hilf mir.
 

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Alexander hat große Mühe sich zu beherrschen, aber er muss es, wenn er Jeffray eine Hilfe sein will. Zielstrebig führt ihn sein Weg in die Richtung aus der die Schüsse kamen.

„Das ist Wahnsinn, wir sollten auf Verstärkung warten.“, mahnt Foley wiederholt.

Sicher war es irrsinnig ohne Plan durch den Wald zu laufen, aber Foley kann seinen Kollegen sehr gut verstehen, er würde an dessen Stelle wohl auch so handeln. Nichts desto trotz muss er auf die Gefährlichkeit der Situation hinweisen.

„Ich kann nicht warten, ich weiß, dass jede Minute zählt.“, wischt O' Brian auch sofort den Einwand beiseite. „Sie können warten, ich nicht.“

„Das könnte Ihnen so passen. Ich bin Ihr Partner, schon vergessen?“, gibt Foley scharf zurück. „Und ich lasse meinen Partner nie im Stich.“

Alexander bleibt kurz stehen und sieht Foley an.

„Aus Ihnen soll man schlau werden.“, meint er trocken, aber auch dankbar.

„Nun brechen Sie sich mal keinen Zacken aus der Krone.“, murrt Foley. „Sehen wir lieber zu, dass wir Ihren Freund da lebend rausholen.“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren machen sie sich wieder auf den Weg. Sie erreichen den Platz an dem offensichtlich ein Kampf stattfand, wie der aufgewühlte Boden verrät, vorsichtig nähern sie sich dieser Stelle. Als sie den Toten entdecken, beschleicht beide ein bedrückendes Gefühl.

Alexander steht wie erstarrt, er kann sich nicht bewegen, seine Angst ist viel zu groß, gleich in das leblose Gesicht seines Freundes zu sehen.

Foley geht an ihm vorbei und kniet sich neben den Körper, vorsichtig wischt er die Blätter aus dem Gesicht des Toten.

„Es ist nicht Donnavan.“, sagt er leise.

Erleichtert entlässt Alexander seine angehaltene Luft aus den Lungen... Jeffray lebt noch.

„Halt durch Jeffray... halt durch.“, murmelt er, schließt für einen Moment die Augen.

„Los, Foley. Jeffrays Glück wird nicht ewig anhalten.“, entschlossen klingt seine Stimme und entschlossen ist auch sein Blick.

Sie suchen den Boden nach Spuren, aber es sind so viele und es ist ihnen nicht anzusehen zu wem die Fußspuren gehören. Alexander folgt instinktiv der einen, die sich eigentlich nicht von den Anderen unterscheidet, aber sein Bauch sagt ihm, dass es die Richtige ist.
 


 

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Ich habe einen Menschen getötet.

Mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken. Dass es aus Notwehr geschah macht es nicht besser. Trotz der beschissenen Lage in der ich mich befinde, habe ich immer noch großes Glück gehabt. Die Kugel meines Gegners streifte meinen Hals, aber was ist das schon? Immerhin lebe ich. Jetzt muss ich nur noch meinen Bruder finden und notfalls befreien. Entschlossen packe ich das Gewehr fester, gehe weiterhin in die Richtung in die mich Frank dirigiert hat.

Die brennende Wunde und das herunter laufende Blut ignoriere ich. Stimmen vor mir lassen sie mich sogar vergessen. Vorsichtig schleiche ich mich näher heran, mein Herz schlägt hart in meiner Brust. Mendoza kommt in mein Blickfeld, er hat Thomas bei sich... das ist schlecht, ich hab gehofft, dass mein Bruder entkommen konnte.

So wie Mendoza aussieht, wartet er auf diesen Frank – hoffentlich nur auf diesen. Langsam gehe ich näher, trete leider auf einen Ast, der unter meinem Gewicht zerbricht. Natürlich hört der Latino das Geräusch.

„Frank... erschreck mich doch nicht so. Komm schon, lass uns mit dem hier ein wenig Spaß haben.“, fordert er seinen vermeintlichen Kumpel auf. „Schade dass du Blondi erledigt hast.“
 

Energisch lade ich das Gewehr durch, wäre ich ein so gewissenloses Schwein wie Mendoza selbst, würde ich ihn jetzt aus dem Hinterhalt erschießen. Ich lege auch an, habe ihn deutlich im Visier, mein Zeigefinger übt schon einen gewissen Druck auf den Abzug auf. Mit einem Schuss könnte ich ihm alles heimzahlen... seine ganzen Gemeinheiten mir gegenüber – aber ich kann es nicht.

Mit dem Gewehr im Anschlag trete ich aus dem Unterholz.

„Weg von meinem Bruder.“, fordere ich kalt.

„Was sonst?“, fragt Mendoza unbeeindruckt. „Schießt du etwa? Ha, dass traust du dich doch nicht.“

Kurz schwenke ich den Lauf beiseite, nicht weit, und drücke ab, sofort lade ich wieder durch. Die Kugel schlägt hinter dem Latino in einem Baum ein, ich kann sehen wie die Rinde splittert.

„Weg von meinem Bruder.“, wiederhole ich im gleichen Tonfall. „Und weg mit der Waffe.“

Vielleicht bin ich in diesem Moment zu blauäugig, aber ich weiß mir nicht anders zu helfen.

Für einige Sekunden sieht es auch so aus, als würde Mendoza nachgeben, doch statt die Waffe aus der Hand zu legen, springt er zu Thomas, packt ihn an seinen Haaren, reißt ihn hoch und vor sich. Das geht so schnell, dass ich nicht reagieren kann, Alexander hätte es wohl gekonnt, ich kann nur hilflos zusehen.

Zu allem Überfluss hält der Latino meinem Bruder seine Pistole an die Stirn – mit gespannten Hahn.

„Nun... wer wird hier jetzt die Waffe weglegen?“, fragt Mendoza süffisant. „Runter mit dem Gewehr!“

Jetzt erst merke ich, dass ich das Gewehr hochgerissen habe und meinen Gegner über das Visier ansehe. Wenn ich abdrücke, treffe ich ihn direkt zwischen den Augen, aber er hält eine gespannte Waffe in der Hand und inzwischen schätze ich seine Reflexe so ein, dass er abdrückt sobald ich es tue.

„Wirf das Gewehr weg.“, fordert Mendoza nachdrücklich und sieht mich zwingend an.

Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, drückt er Thomas den Lauf der Pistole ruckartig an die Schläfe. Mit großen angsterfüllten Augen sieht mich mein Bruder an, fleht stumm um Hilfe. Herz und Vernunft streiten in mir, mein Herz sagt mir ich solle das Gewehr weglegen, mein Verstand warnt mich es zu tun.

„Wirf es weg oder ich blas deinem Bruder das Hirn raus.“, droht der Latino.

„Lass ihn erst gehen.“, versuche ich Thomas frei zu bekommen.

„Damit du mich gleich abknallen kannst?“, lachte Mendoza höhnisch. „Vergiss es, weg mit der Knarre... sofort.“

Sein Finger am Abzug krümmt sich – mein Herz siegt, langsam lasse ich die Waffe sinken.

„So ist's brav und jetzt wirf sie weg.“, grinst Mendoza triumphierend. „Mach schon.“

Noch zögere ich, doch der Gesichtsausdruck meines Bruder gibt den Ausschlag, resigniert sichere ich das Gewehr und werfe es vor Mendozas Füsse.

„Dein Glück... und jetzt da rüber.“, mit einem Nicken bedeutet er mir die Richtung in die ich gehen soll.

„Lass meinen Bruder gehen.“, fordere ich den Latino auf.

Ohne dass ich es verhindern könnte, schlägt er Thomas mit der Pistole nieder, sofort sackt mein Bruder in sich zusammen. Alles zuckt in mir um zu ihm zu laufen.

„Denk nicht mal dran.“, droht Mendoza kalt und zielt auf mich. „Eigentlich würd ich dich ja gern durch ficken, aber ich hab jetzt nicht die Lust und die Zeit dazu. Also knall ich dich gleich ab.“

In diesem Moment ist mir alles egal. Ich habe auf ganzer Linie versagt... ich konnte Thomas nicht schützen und ich kann ihm trotz allem nicht ersparen, was gleich auf ihn zukommen würde.

Alexander hat mich im Stich gelassen, ich bin es nicht mehr wert am Leben zu sein... ich bin viel zu gefügig gewesen, habe mich nicht genug gewehrt und bin es nicht wert zu ihm zurückzukehren.

„Worauf wartest du dann noch?“, provoziere ich ihn.

Je schneller es vorbei ist, desto besser.

Wie in Zeitlupe hebt Mendoza seinen Waffenarm, zielt auf mich. Wieder sehe ich in den Lauf einer Pistole - gleich würde ich es aufblitzen sehen und dann wäre es vorbei.

Die Detonation des Schusses dringt an mein Ohr.
 


 

~~~~~~~~~
 


 

Ein einzelner Gewehrschuss ertönt, wie angewurzelt bleiben Alexander und sein Kollege stehen, starren sich an, ehe sie ihre Aufmerksamkeit in die Richtung lenken, aus der der Schuss kam.

„Jeffray.“, haucht Alexander und spurtet los.

Foley folgt ihm dicht auf, erst die Stimmen auf der Lichtung lassen sie langsamer werden. Einerseits ist Alexander erleichtert als er seinen Freund sieht, doch macht er sich auch gleichzeitig große Sorgen. Der Latino ist ein sehr gefährlicher Gegner und er hat – wie er vermutet – Jeffrays Bruder als Geisel, die er gerade massiv bedroht... mit Erfolg, denn sein Freund senkt das Gewehr und wirft es schließlich Mendoza vor die Füße.

Möglichst unauffällig bringen sich die Beamten in eine besser Position zum Eingreifen, jetzt einfach aufzutauchen würde wahrscheinlich den unmittelbaren Tod Jeffrays und dessen Bruders zur Folge haben. Ein Risiko, dass keiner von beiden eingehen will.

Trotz der Gefahr in der sein Freund schwebt, bleibt Alexander ruhig und handelt überlegt, auch wenn es ihm nicht leicht fällt.

Gleichzeitig mit Mendoza hebt er seine Dienstwaffe und visiert den Latino an. Schon einmal hatte er ihn vor seiner Pistole, er hätte ihn damals einfach erschießen sollen, dann wäre das hier alles nicht passiert. Ärgerlich wischt er diesen Gedanken beiseite, konzentrierte sich auf das Geschehen auf der Lichtung. Er zielt auf die rechte Schulter des Latinos, der Tod wäre eine zu leichte Strafe. Alexander will das sich Mendoza vor einem Gericht für seine Taten verantworten muss.

Jeffrays Haltung verrät ihm die Resignation die in ihm herrschen muss, er kann jetzt nicht länger warten und drückt ab.
 


 

~~~~~~~
 


 

Es blitzt nichts auf, stattdessen starrt mich Mendoza ungläubig an. Die Waffe fällt ihm aus den kraftlos gewordenen Hand, an seiner Schulter breitet sich ein roter Fleck aus.

Seine linke Hand krallt sich über dem Fleck in sein Hemd, langsam geht er in die Knie. Mein Verstand versucht inzwischen zu begreifen was geschehen ist, aber ich stehe neben mir. Glasklar erkenne ich wie sich das Gesicht Mendozas vor Wut verzerrt. Seine Hand löst sich von der Schulter und will die Waffe greifen – das löst meine Starre.

Mit einem Satz bin ich bei ihm, bekomme sie Pistole vor ihm zu fassen und richte sie auf den verhassten Mann. Einige Schritte rückwärts bringen genug Abstand zwischen uns. Vernunft existiert bei mir nicht mehr, ich will nur noch meine Rache, hoffe dass damit alles vergessen ist, was er mir angetan hat.

„Wer knallt jetzt wen ab?“, zische ich ihn an.

Schritte kommen heran, aber es interessiert mich nicht, wer da kommt.

„Dann schieß doch endlich.“, provoziert Mendoza mich. „Aber du traust dich ja nicht, sonst hättest du nicht freiwillig mitgemacht.“

Das widerwärtige Grinsen des Latinos lässt mich rot sehen, ich spanne den Hahn und mein Finger krümmt sich langsam um den Abzug.

„Jeffray nicht.“, erklingt eine bekannte Stimme seitlich von mir. „Tu es nicht, er ist es nicht wert, dass du dein Leben weg wirfst.“

Ich kenne die Stimme, sie hat eine beruhigende Wirkung auf mich, doch kann ich mich noch nicht entschließen die Waffe aus der Hand zu geben.

„Er muss bezahlen für das was er mir angetan hat.“, fremd klingt meine Stimme.

Tränen steigen mir in die Augen und ich beginne zu zittern.

„Das wird er auch, das verspreche ich dir.“, warm, gleichzeitig beschwörend klingen die Worte und sie kommen näher.

Ganz nah ist er jetzt bei mir, seine schlanke Hand legt sich auf meine, die noch immer krampfhaft die Waffe hält.

„Gib sie mir, Jeffray, es ist vorbei. Du bist jetzt in Sicherheit.“

Alexander.... es ist Alexander. Er ist hier, bei mir. Langsam geben meine Finger die Waffe frei, sofort nimmt er sie mir weg. Kraftlos sacke ich zu Boden, ich kann nicht mehr, haltlos rinnen meine Tränen, verzweifelt klammere ich mich an Alexander, der mich fest umarmt hält.

„Ich bin so froh, dass du noch lebst, ich hatte schon Angst zu spät zu kommen, als ich die Schüsse hörte.“, flüstert er mir leise ins Ohr.

„Ich hab so sehr gehofft, das du mich holst.“, schluchze ich.

Über alle Maßen erleichtert, dass Alexander mich doch noch gefunden hat, seine Nähe und Stärke in mich saugend, nehme ich den Rest um mich herum nicht wahr.
 

Keine Ahnung wie viel Zeit inzwischen vergangen ist, aber es sind nun mehrere Polizeibeamte und auch Sanitäter hier auf der Lichtung. In einem Krankenwagen befindet sich Mendoza, Foley leistet ihm 'Gesellschaft', er wird ihn wohl auch ins Krankenhaus begleiten, wo dessen Schussverletzung versorgt wird.

Ich sitze am anderen Krankenwagen, ein Sanitäter kümmert sich um meinen Streifschuss, neben mir sitzt mein Bruder, der seine Platzwunde versorgt bekommt. Alexander muss sich um die Koordinierung seiner Beamten kümmern, ich verstehe das und nehme es ihm auch nicht übel.

Ob und wie sich das Verhältnis zu meinem Bruder änderte, steht in den Sternen. Im Augenblick haben wir uns nichts zu sagen, auch nicht als uns die Sanitäter allein lassen.

Lediglich ein „Danke.“ kommt über seine Lippen und ein „Keine Ursache.“ von den meinen.

Jeder von uns muss das Vergangene erst einmal verdauen, vielleicht renkt sich wieder alles ein, vielleicht auch nicht... abwarten.
 

In noch einem Punkt muss ich abwarten. Ich weiß nicht, ob ich die sexuellen Übergriffe Mendozas und seiner Leute einfach vergessen kann. Genauso wenig weiß ich, ob Alexander damit fertig werden wird, ich fürchte mich davor es ihm zu erzählen. Von ihm verlassen zu werden könnte ich nicht ertragen, aber wird unsere Liebe diese Prüfung überstehen?
 

~~~~~~~~~
 


 

Nach ein paar Tagen, angefüllt mit Berichte schreiben, Zeugenaussagen aufnehmen und Gesprächen mit der Staatsanwaltsschaft, kommt die Sonderkommission 'Forced Homeless' ein letztes Mal zusammen und bespricht die Erfolge ihrer Durchsuchungen. Auch Noah Huntington ist wieder im Büro, er sieht zwar noch etwas mitgenommen aus, aber es hält ihn nichts mehr im Krankenhaus.

„Ihr habt sehr gute Arbeit geleistet.“, beginnt Alexander. „Die Durchsuchungen waren ein voller Erfolg, wir konnten den Menschenhändlerring zerschlagen, auch wenn uns allen klar ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist bis diese Lücke wieder geschlossen wird. Aber bis es soweit ist haben wir Ruhe vor dieser Art Verbrecher.“

Er lässt seine Augen über seine Leute schweifen, gerade kommt es ihm so vor, als hätten sie sich gestern das erste Mal getroffen. Viel ist in der Zwischenzeit geschehen, was sie alle zu einem guten Team werden ließ. Alexander findet es schade, dass sie wieder in ihre Abteilungen zurück kehren, aber der Fall ist gelöst und damit ihre Aufgabe erfüllt.

„Absolute Krönung ist natürlich die Befreiung der Geisel und der entführten Jungs, wobei Corey besonderes Glück hatte, da wir sogar dessen 'Käufer' verhaften konnten, ehe er mit ihm verschwinden konnte. Mit Hilfe ihrer Aussagen kann der Staatsanwalt Anklage gegen McConnor und Mendoza erheben. Kein noch so geschickter Anwalt kann sie da herauspaucken.“

„Stimmt. Die Durchsuchung der Ranch mit dieser Berghütte beförderte sämtliche Geschäftsunterlagen, Kundennamen und die Aufenthaltsorte der verschleppten und verkauften Teenager, zu Tage. Nach und nach und mit aller gebotenen Vorsicht werden diese ausfindig gemacht und befreit.“, ergänzt Foley die Ausführungen seines Kollegen.

„McConnor hat sich mit den Falschen angelegt.“, grinst Baker breit. „Wir haben wirklich sehr gut zusammen gearbeitet. Ist auf der einen Seite schon schade dass wir jetzt wieder in unsere Abteilungen zurück gehen.“

„Finde ich auch.“, meldet sich Kira Granger zu Wort. „O' Brian, sie haben wirklich gute Arbeit geleistet.“

„Ach was, ohne Euch hätte ich nichts bewirken können.“, schiebt er das Kompliment beiseite. „Ich hab nur meinen Job gemacht, wie ihr alle auch.“

Die Tür zu ihrem Büro geht auf und Thunder kommt herein.

„Nun, meine Damen und Herren Detektivs, sie alle haben hervorragendes geleistet und damit den Fall erfolgreich abschließen können, der Polizeipräsident ist stolz auf sie. Wie sie wohl vermutet haben, wird die 'Forced Homeless' aufgelöst. Aufgrund ihrer Leistungen bekommen sie zwei Wochen Sonderurlaub, danach...“, er macht eine Pause, sieht jeden einzelnen an. „... danach, finden sie sich wieder hier in diesem Büro ein. Der Polizeipräsident - und wir Abteilungsleiter – sind der Meinung, dass man ein so gutes Team nicht auseinander reißen sollte und somit bekommen sie nach ihrem Urlaub eine neue Aufgabe.“

„Ich soll weiterhin mit O' Brian zusammen arbeiten?“, hakt Foley trocken nach.

„Sicher.“, nickt Thunder. „Aber wenn Sie oder ein Anderer von Ihnen nicht will, kann er – oder sie - wieder in seine alte Abteilung zurück und bekommt einen neuen Partner.“

Sofort schütteln alle verneinend den Kopf und sehen Foley an, der offenbar anderer Ansicht ist.

„Ah... nein, ich hab mich gerade an O' Brian gewöhnt.“, wehrt Foley ab. „Ich wollte nur sicher gehen. Ich hab keine Lust mich an einen anderen Freak zu gewöhnen, wer weiß was der in peto hätte.“

„Freak?“, grinst Alexander amüsiert, als Freak wurde er noch nie bezeichnet. „Das muss gerade der 'Beverley- Hills Cop' sagen.“

„Sie verdammter Homo.“, empört sich Foley grinst dabei von einem Ohr zum Anderen.

Die kurzzeitige Spannung löst sich durch allgemeines Gelächter in Wohlgefallen auf, ja, sie sind ein Team und sie freuen sich auf ihre nächsten Aufgaben.
 


 


 

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Das wars... der Krimi ist abgeschlossen.

Wie es mit Alexander und Jeffray ausgeht ist eine andere Geschichte, sie haben sich wieder, ob sie zusammen bleiben?

Die Antwort darauf würde den Rahmen dieser FF sprengen, also seid darauf gefasst eine weitere Story mit den Beiden zu lesen... irgendwann in diesem Jahr.^^

Ich freue mich auf eure Meinungen.^^

Vielen Dank für euer reichliches Intresse... über 230 Favo! und das bei einer eigenen Serie *stolz auf darauf ist*
 

*euch alle ganz doll lieb hat*
 

bis bald

eure night-blue
 

PS... Das Bonuskapitel habe ich nicht vergessen. *zwinker*

Bonuskapitel

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Von:  mor
2020-03-20T15:25:15+00:00 20.03.2020 16:25
uff.....ich habe 4 Tage gebraucht um die ff zu Ende zu Lesen und ich bin begeistert ^^ ich bin schon sehr auf die Fortzeung gespannt ^^
Antwort von:  night-blue-dragon
20.03.2020 16:41
*vom Sofa fall*

Wow... freut mich, dass die Geschichte noch gelesen wird und auch noch gefällt. Danke
für deinen lieben Kommi.
Tatsächlich arbeite ich an einer Fortsetzung, mal sehen wann das was wird.

glg
night-blue-dragon
Antwort von:  mor
20.03.2020 17:17
sag mir Bitte Bescheid wenn es soweit ist ^^
Antwort von:  night-blue-dragon
20.03.2020 17:23
das lässt sich einrichten^^
Antwort von:  mor
20.03.2020 17:26
Danke ^^
Von:  Yuiki
2014-03-18T06:51:03+00:00 18.03.2014 07:51
Du...du hast Chester umgebracht T_T
Chester ist tot und sein scheiß Lover nicht?! Wie kannst du nur!

Ich muss mich gleich mal in deinen FFs umsehen ob ich da die angekündigte Fortsetzung von Alex' und Jeffrey's Story finde. Es ist superselten dass FF-Autoren sich Gedanken um die Folgen für ihre Charaktere machen, und Jeffrey hat ja an einer ganzen Menge zu knabbern. Nicht nur entführt worden sondern auch noch Missbrauchsopfer, und jemanden erschossen hat er auch. Das sind schon einige Päckchen die er da zu tragen hat.
Von:  Yuiki
2014-03-18T05:52:32+00:00 18.03.2014 06:52
Hah~
Ich bin im Moment echt hin und her gerissen ob ich will dass Mendoza sich an Jeffrey vergreift oder nicht. Eigentlich ja nicht, klar, aber jetzt wo es darauf hinaus läuft dass nur eines der beiden Pärchen (Jeffrey mit Alex und Chester mit Julio) glücklich werden kann wünsche ich es mir für Alex und Jeffrey mehr. Aber dann brauch ich einen Grund um Mendoza zu hassen damit ich später nicht traurig bin wenn er kein Happy End mit Chester bekommt :x
Also sollte er sich vielleicht doch an Jeffrey vergreifen damit ich ihn in Ruhe hassen kann x)
Von:  Yuiki
2014-03-18T05:01:00+00:00 18.03.2014 06:01
Wow, wir haben einen neuen Anwärter für den Darwin-Award. Was hat Noah sich dabei nur gedacht...das grenzt schon an bodenlose Dummheit. Wieso in aller Welt hat er dem Spion - denn geglaubt?! Ich meine...er war sich sicher dass der Typ für die Bösen arbeitet. Dann fährt der genau dorthin wo sie den Drahtzieher vermuten und dann erzählt derjenige, dem Noah schon die ganze Zeit misstraut plötzlich extrem unwahrscheinliches Zeug was an einem abgeschiedenen Ort passieren soll an dem niemand ihm zu Hilfe kommen könnte.....und er geht mit ihm mit?! Wie lebensmüde kann ein Mensch denn bitte sein!!xD
Er kann von Glück sagen dass die Typen so arrogant sind dass sie ihn tatsächlich am Leben gelassen haben..

Trotzdem mag ich ihn. Er ist wie so ein kleiner hypermotivierter Welpe der Alex nachrennt <3
Von:  Yuiki
2014-03-18T04:08:37+00:00 18.03.2014 05:08
Etwas das mir schon länger aufgefallen ist, was ich aber immer vergessen habe zu erwähnen ist wie toll ich es finde dass deine Timeline so realistisch ist. Kein ok, wir finden alles an einem Tag raus und fertig, sondern die Sache zieht sich über Wochen, Monate, Jahre. Das macht einerseits die Tiefe der Beziehungen sehr viel nachvollziehbarer und andererseits den Fall 'echter'. Großes Lob dafür!^^
Von:  Yuiki
2014-03-18T03:50:30+00:00 18.03.2014 04:50
Chester tut mir ein winziges bisschen leid weil er da in was reingerutscht ist dass sogar ihm zu kriminell ist. Andererseits ist er selbst auch nicht gerade ein unschuldiges Lämmchen und konnte sich eigentlich denken worauf er sich bei Mendoza einlässt. Ich mag ihre Beziehung weiterhin, auch wenn sie noch so kaputt ist. Sie hat irgendwie so nen realen Touch.

Ich hab Jeffrey ja schon mal als naiv bezeichnet, und irgendwie verstärkt sich dieses Gefühl gerade noch. Kein Wunder dass er in den Fokus beider Seiten gerät. Sehr viel verdächtiger kann man sich kaum noch machen als mit all seinen "Zufällen" xD

Schön dass Alex wieder voll einsatzbereit ist..in jeder Hinsicht xD
Von:  Yuiki
2014-03-18T02:19:55+00:00 18.03.2014 03:19
Eeeeh da ist Tyrone wieder!
Ich hab ein Auge auf dich, Freundchen!

Ui nice, ein Dreier. Kam unerwartet aber ich hatte keine Einwände...außer dass mir mittendrin durch den Kopf ging..während die da lustig am rumvögeln sind ist die Polizei aufm Weg zu ihnen. Aber keiner zeigt auch nur die geringste Eile obwohl sie wissen was auf dem Spiel steht x)
Von:  Yuiki
2014-03-18T01:45:24+00:00 18.03.2014 02:45
Aww. Ich mag Mendoza inzwischen zu sehr um zu wollen dass er geschnappt wird xD
Was hinterlässt der Idiot auch Fingerabdrücke?

Die prügelnden Papas fand ich super xD
Schön dass Alex wieder wach ist!^^ Da die Story ja schon fertig ist und noch viele Kapitel hat bin ich zwar davon ausgegangen dass er es übersteht, aber man weiß ja nie in welchem Zustand.
Ich wette dieser Workaholic wird noch im Krankenhaus weiterarbeiten wollen, zuzutrauen wäre es ihm.
Von:  Yuiki
2014-03-18T01:27:51+00:00 18.03.2014 02:27
Hach ja <3
Mit Chester der das freiwillig macht ist das doch nochmal ganz anders als mit diesen Sklavengeschichten der letzten Kapitel. Die beiden sind auf ihre eigene Art schon irgendwie ein tolles Paar^-^

Ohje, armer Jeffrey :/
Ich hatte es letztes Kapitel ja schon fast befürchtet. Was für ein Glück dass es Polizeikollegen mit etwas mehr Durchsetzungskraft gibt die ihm helfen :)
Von:  Yuiki
2014-03-17T19:51:40+00:00 17.03.2014 20:51
Uuuh~ wie cool :D
Das war sehr spannend! Irgendwie hatte ich von Anfang an, seit der ersten Erwähnung, das Gefühl dass Ian diese Geschichte nicht überlebt. Ich hätte nicht gedacht dass Alex ihn erschießt, aber er ist so diese klassische durchgedrehte Rolle die nie überlebt. Schade, ich mochte ihn sehr gern :D

Ohje, armer Alex. Hoffen wir mal sie lassen Jeffrey zu ihm, er ist ja als Homosexueller kein offizieller 'Angehöriger' :/


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