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Black Roses

von

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Black Roses
 

Wieder steht er dort. Sieht auf den Stein. Wieso nur? Wieso hat er das nur gemacht? Er war doch so glücklich. Oder etwa nicht?

Er hat ihm doch alles gegeben, was er besaß. Wieso hat er nie was gesagt? Er hätte ihm doch helfen können. So würde es ihn noch geben. Und jetzt? Jetzt ist er allein. Allein mit dem Schmerz, den er zurück gelassen hat. Es fühlt sich an, als würden schwarze Rosen immer wieder in sein Herz stechen. Es mit ihren Dornen umschließen. Immer fester und fester.

Er macht sich auf den Rückweg. Seinen Gedanken sind nur bei ihm. Wie gern würde er ihm folgen, doch kann er es nicht. Er kann sich nicht einfach das Leben nehmen. Dafür hat er nicht den Mut.

In seinem Haus setzt er sich auf sein Sofa. Sein Blick wandert zum Kamin. Dort stehen sie. Die Bilder, die sie zusammen gemacht haben. Er steht auf und nimmt sich eins. Mit diesem setzt er sich wieder.

Er betrachtet ihn. Wie schön er doch war. Auf diesem lachen sie beide. Wie hat er sein Lachen geliebt. Er war so schön, wenn er auch einfach nur gelächelt hat.

Und dann die Augen ... In ihnen konnte er sich jedes Mal verlieren. Sie waren so anziehend und gleichzeitig so ausziehend. Jedes Mal spürte er, wie er mit seinen Augen ausgezogen wurde.

Seine sinnlichen Lippen, die immer über seinen Körper wanderten.

Und seine Hände ... Wie hat er die Berührungen von ihm doch geliebt? Jedes Mal brannte es wie Feuer auf seiner Haut. Viel zu oft ist er einfach in seinen Händen dahingeschmolzen.

Bei diesen Erinnerungen entweicht ihm eine Träne aus seinem Auge. Und wieder dieses Stechen. Tausend Dornen durchbohren sein Herz. Nie wieder wird er ihn in den Armen halten können. Nie wieder wird er durch die Tür kommen.

Dabei hat er ihm doch versprochen, dass er für immer bei ihm bleiben wird. Ihn nie allein lässt. So viel hat er ihm versprochen.

Verzweifelt drückt er das Bild an sich. Sucht nach seiner Nähe. Nie wieder wird er ihn spüren können. Nie wieder seine verführerischen Lippen küssen können.

Seine werden schwer. Es dauert nicht lange und er ist mit dem Bild in seinen Armen auf dem Sofa eingeschlafen ...
 

Zwei Stunden später wird er durch das Klingeln seines Handys geweckt. Schlaftrunken nimmt er ab.

"Moshi moshi?"

"Uru? Ich bins, Ruki. Wie geht es dir?", will der andere wissen.

"Wie soll es mir schon gehen? Ich fühl mich beschissen!"

Immer diese dummen Fragen. Langsam hat er es satt. Als ob es ihm vom einen auf den anderen Tag besser geht. Wieso spürt er dann immer wieder diese Dornen? Wieso verengt sich sein Herz immer wieder so?

"Gomen na sai ... ", entschuldigt Ruki sich.

"Es tut weh Ruki ... Wo verdammt weh ... "

Er kann nicht laut darüber reden. Darum spricht er mit gedämpfter Stimme am Handy.

"Ich weiß. Nur wie kann ich dir helfen?"

"Bring ihn mir zurück ... "

"Das kann ich leider nicht ... So sehr ich auch möchte ... "

Stille.

"Wir wollen uns alle gleich treffen", teilt Ruki ihm mit. "Willst du auch kommen? Vielleicht lenkt es dich ein wenig ab und du fühlst dich nicht so allein."

Er denkt nach. Eigentlich hat er keine Lust. Aber Ruki hat Recht. Er braucht seine Freunde grad sehr.

"Ist ok. Ich komme", sagt er zu.

"Gut. Wir treffen uns bei Reita."

Beide legen auf.

Das Bild stellt er zurück auf den Kamin. Sehnsüchtig fährt er mit einem Finger über ihn.

Dann macht er sich auf den Weg. Mit den Gedanken hängt er ganz in seinen Erinnerungen.

Früher haben sie immer zu fünft etwas unternommen. Es war immer so lustig gewesen. Sie alle waren unzertrennlich gewesen. Klebten wie Moleküle aneinander. Doch dann ist er gegangen. Einfach so. Ohne Grund. Ohne sich zu verabschieden. So viele Fragen blieben zurück. Fragen, auf die er nie eine Antwort bekommen wird.

Plötzlich kracht es. Unter sich spürt er den Beton. Etwas Rotes breitet sich aus. Die Rosen sind verschwunden. Nichts engt sein Herz mehr ein. Wieso noch kämpfen? Bringt es noch was? Nein. Es macht doch keinen Sinn mehr. Für wen soll er noch kämpfen? Er braucht nicht mehr zu kämpfen. Nicht mehr nach ihm suchen in seinen Träumen. Denn jetzt hat er ihn gefunden.

Langsam schließt er seine Augen. Er ist zu schwach, um zu kämpfen.

In der Dunkelheit sieht er ein Licht. Ein warmes Licht. Dieses zieht ihn magisch an. Er kann ihm nicht entweichen. Es sieht so aus, als würde dort ein Stern leuchten.

Immer näher kommt er. Dann sieht er ein Gesicht. Sein Gesicht. Eine Hand streckt sich nach ihm aus. Diese ergreift er. Endlich kann er wieder bei ihm sein. Das Suchen hat ein Ende ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Asmodina
2010-01-14T18:28:16+00:00 14.01.2010 19:28
Sehr schöne Geschichte; lebendig, tragisch, bildhaft. Und du bist auch in den Genuss einer Inspiration von Blutengel bekommen ;)
Von:  LadyKisu
2010-01-11T17:40:04+00:00 11.01.2010 18:40
das ist so furchtbar traurig ;_;
jetzt hat er seinen aoi wieder ^^
das er so ohne hoffnung und lebenswillen ist tur mir leid *schnief*
die ff ist wirklich sehr schön geschrieben ^^


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