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Zwei Wochen

[Fortsetzung von "Eine Woche"] Erinnerungen von größter Bedeutung sind in Vergessenheit geraten. SoraxKairi ^^
von

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Tag Vier: Die Erkenntnis

„Kairi!“

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„Kairi!“

„Nein, nicht!“

„Kairi, hörst du mich?!“

„W-wer bist du?“

„Kairi! Wo bist du?“

„I-ich bin doch hier!“

„Kairi, ich kann dich nicht mehr sehen! Alles…ist weg.“

´Wer ruft mich denn da immer? Und wieso hört er mich nicht, wenn ich ihn rufe?´

Plötzlich erschien etwas vor mir…

Nein, nicht Etwas, sondern Jemand!

„Rufst du mich die ganze Zeit?“

„Kairi! Bitte…bitte sag doch was.“

´Er kann mich immer noch nicht hören oder sehen…Aber Moment…diese Person…sie ist…

Sie ist Ich! ´

Diese Person war eindeutig ich, aber wie ist so etwas möglich? Ich stehe doch Hier und wieso sollte ich mich selbst suchen? Ich habe mich doch nicht verloren, oder? Ich meine, was für einen Grund gäbe es denn? Oder könnte es sein, dass damit meine Erinnerungen gemeint waren…Machen diese Erinnerungen etwa MICH aus? Sodass ich ohne sie mich selbst verliere? Ich verstehe überhaupt nichts mehr…Kenne ich Kairi eigentlich noch? Oder habe ich schon vergessen, wer ich bin?
 

Mit einem plötzlichen Knallen war alles vorbei, ich spürte nur, wie ich mich vor Schmerzen verkrampfte, mir meinen Kopf hielt und kleine Schweißperlen nach unten tropften. Völlig verwirrt riss ich die Augen auf und versuchte die Orientierung wieder zu finden. Ich befand mich auf dem Boden, neben meinem Bett. Ich musste wohl während des Schlafens rausgefallen sein. Ich fragte mich aber auch nicht wieso, denn dafür machte mir der Traum viel zu große Angst. Ich konnte jetzt an gar nichts mehr denken. Allerdings fand ich schnell heraus, dass das vielleicht doch eine gute Idee wäre, denn nun erblickte ich meine Hand, die zuvor noch an meinem Kopf verweilte. Sie war blutverschmiert…

Ruckartig wich ich zurück und sah zur Kommode, die neben meinem Bett stand. Ich musste mich wohl daran gestoßen haben. Glücklicherweise gab es einen Medizinkasten im Bad. Den Traum völlig vergessend rannte ich durch die Badezimmertür und öffnete hastig das kleine Schränkchen. Nach einigen Minuten war ich erstmal provisorisch verarztet, aber ich war der Meinung, das müsse reichen. So eine kleine Verletzung würde ich schon verkraften.

Vor lauter Schreck entfiel mir sogar der Traum und es war so, als hätte es ihn gar nicht gegeben, vielleicht war es sogar besser so. Denn man konnte nie wissen, wie viel Hirngespinst mir Xemnas eingepflanzt hatte.

Am nächsten Tag waren die gröbsten Schmerzen von meinem nächtlichen Unfall verschwunden. Erleichtert darüber, dass ich noch einige Stunden geschlafen hatte, erhob ich mich aus dem Bett und verließ mein lebensgefährdendes Schlafgemach.

„Wahrscheinlich wird’s irgendwann auch noch mein Grab werden“, scherzte ich ein wenig.

Den Verband konnte ich auch schon abnehmen, war zum Glück wirklich nichts Ernstes gewesen.

Desweiteren tauchten überraschenderweise Bilder vom Traum der letzten Nacht auf, obwohl ich sie schon für verloren gehalten hatte. Jedoch verdrängte ich dieses Ereignis, so gut es ging, denn viel Neues erzählte es mir nicht. Dass ich etwas Wichtiges wiedererlangen musste, war mir schon klar, aber auf der anderen Seite hatte ich vorher nicht geahnt, dass es mich so verändern würde…

Nun bekam ich aber eine Vorstellung davon, wie sehr mein Leben von diesen Erinnerungen abhing.

„Aber nun genug Trübsal geblasen…Wird Zeit, dass ich unter Leute komme“, kicherte ich vor mich hin.

´Vielleicht besuch ich heut ja einen der Jungs? ´

Das dachte ich wiedermal nach reiner Intuition, denn die flüsterte mir schon seit ich die Jungs kennengelernt hatte zu, dass der Schlüssel einer von ihnen ist. Ich hoffe nur, dass das auch stimmte, denn es ist schon schwer genug, zwischen den beiden den Richtigen zu finden. Vor allem, weil ich mich bereits verliebt hatte.

´Moment mal…und was war das, als ich bei Sora gewesen bin?

Es war mindestens genauso seltsam wie bei Key gestern. Aber nicht dass…

Für mich ist es völlig unmöglich, sich in zwei gleichzeitig zu verlieben. ´

Mit einem fragenden Ausdruck blickte ich Richtung Tür.

„Vielleicht sollte ich mir doch ein wenig Klarheit verschaffen…“

Also beschloss ich, Sora einen kleinen Besuch abzustatten. Es war zwar erst gegen 10, aber ich konnte mir ja auch noch ein wenig Zeit beim Gehen lassen.
 

Eine gute halbe Stunde verging und ich stand vor seiner Haustür. Jedoch spürte ich schon zu Beginn die ersten Zweifel in mir, als ich die Klingel betätigen wollte. Oder war es einfach nur eine Art von Aufregung? Schließlich rang ich mich durch und drückte sie runter. Gespannt wippte ich mit meinen Füßen auf und ab, und ein leichtes Lächeln zierte mein Gesicht. Doch es kam keiner…

´Hmm…Ist er nicht da? ´

Einige Augenblicke später wollte ich dann wieder Kehrt machen, doch genau in dem Moment öffnete sich die Tür und ein offensichtlich verschlafener Sora torkelte hervor.

„Oh…Hi, du bist ja doch zu Hause“, sagte ich mit einem Grinsen, als er vor mir stand.

Gähnend streckte er sich und rieb sich den Hinterkopf:

„Ehmm, ja bin ich, hehe…“

Während ich ihn so ansah, musste ich drauf loskichern, anscheinend hatte er bis eben noch geschlafen und ich habe ihn natürlich aufgeweckt.

„Sag nicht, du hast grad noch geschlafen!“

Mit einem unsicheren Grinsen bestätigte er meine Vermutung, ihm war es wohl ziemlich unangenehm, dass ich ihn hier mit völlig zerzausten Haaren, schlaftrunkener Haltung, müden Augen und vor allem im Schlafanzug antraf. Naja, mir wäre das aber auch peinlich, wenn ich ehrlich bin.

„Lach mich nicht aus…Bin halt ein Langschläfer“, versuchter er beleidigt zu spielen, doch das gelang ihm wohl nicht so gut, denn ich musste schon wieder lachen.

„Ach Sora, du bist schon echt niedlich.“

Hatte ich das jetzt wirklich gesagt?

Eine sichtbare Röte schlich sich nun über seine Wangen.

„Willst du nicht vielleicht reinkommen?“

„Klar gern, deswegen bin ich ja gekommen.“

Immer noch leicht verlegen bat er mich ins Haus.

„Hast du was dagegen, wenn ich mich eben umziehen gehe, ich bin ja noch im Schlafanzug…“

Als er das fragte, musterte ich ihn erstmal genauer. Eher gesagt trug er nur ein T-Shirt und Boxershorts, was mich zu einem weiteren Kichern anspornte.

„Wieso lachst du denn schon wieder? Was ist so lustig? Dass ich hier mit gerade mal zwei Stofffetzen vor dir stehe?“

Irgendwie überraschte mich sein Kommentar, es kam so ernst rüber, war aber nicht böse gemeint und die Verlegenheit war anscheinend auch schon überwunden.

„Ehmm, nun ja…“

Jetzt überkam mich die Schüchternheit und fand keine Worte, gerade weil ich selbst nicht recht wusste, weshalb ich lachte…Es war halt irgendwie amüsant.

„Schon okay, ich weiß eigentlich, dass ich nach dem Aufstehen immer zum Totlachen ausseh. Möchtest du vielleicht erstmal etwas trinken?“

„Das wäre nett danke. Ein Wasser würde schon reichen.“

Zusammen begaben wir uns dann in die Küche und er reichte mir ein Glas und füllte es mit Mineralwasser aus dem Kühlschrank.

„So bitte schön.“

„Danke sehr.“

Daraufhin schritt Sora wieder auf den Ausgang der Küche zu:

„Jetzt bin ich aber weg, umziehen“, grinste er noch schnell zurück.

Ich jedoch stellte mein Glas ab und ergriff sein Handgelenk. Wie vom Blitz getroffen kam mir etwas in den Sinn, was ich gleich mal ausprobieren wollte. Es verstand sich auch von selbst, dass Sora sich jetzt umdrehte und mir einen erstaunten Blick zuwarf. Von irgendeiner Magie geleitet, ging ich ein paar Schritte auf ihn zu und schaute tief in seine Augen, die blauer waren, als ich es je bei jemandem gesehen hatte. Weiterhin starrte er mich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an, doch er sagte nichts, sondern blickte mir auch tief in die Augen. Ich wartete…wartete auf etwas bestimmtes, auf ein gewisses…Zeichen. Allmählich begann ich zu zittern und dieses Bauchkribbeln meldete sich wieder, unbewusst erhöhte ich den Druck auf seinem Handgelenk, aber keiner von uns dachte auch nur daran, von einander abzulassen. Es zählte nur dieser Augenblick, besonders für mich, denn ich hatte noch eine Frage zu klären.

Immer noch fasziniert von diesem Blau, in das ich starrte, hörte ich nun auch noch mein Herz höher schlagen. Für mich war es jetzt klar und löste mich langsam wieder aus unserem Blick und sah mit hochrotem Kopf zur Seite.

„Du Kairi…ich ehmm…“

Doch ich ließ ihn gar nicht erst ausreden, ich war dafür jetzt viel zu aufgedreht und wollte keine Reaktion von ihm wahrnehmen, also:

„I-ich geh ma eben auf die Toilette, wenns dir nichts ausmachst. Ich weiß ja, wo sie ist.“

Folglich bewegte ich mich schon in der nächsten Sekunde an ihm vorbei und lief die Treppen hoch. Zurück blieb ein etwas durcheinander gebrachter Sora.
 

Als nächstes verrammelte ich hinter mir die Badezimmertür und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Denn das, was ich schon im Hinterkopf vermutet hatte, bewahrheitete sich nun. Vorher wollte ich es abstreiten, aber nun fühlte ich die Beweise am eigenen Leibe. Nicht nur für Key hatte ich Gefühle…

„Sondern auch für Sora.“

Mein Herz hat es bereits erkannt, doch mein Verstand mochte diesen Gedanken noch nicht ganz akzeptieren. Ich meine, ich kann doch nicht in zwei Menschen gleichzeitig verliebt sein…aber so war es nun mal und ich musste es hinnehmen.

„Okay, dann wollen wir mal.“

Und mit diesen Worten schloss ich auf und begab mich wieder ins Wohnzimmer…

Jedenfalls hatte ich das vor, aber ich erblickte plötzlich am Ende des Flures eine Tür, die ganz danach aussah, von Soras Zimmer zu sein, denn es war ein Schild mit seinem Namen daran befestigt.

´Ist ja süß, wie ein kleines Kind. ´

Letztendlich trieb mich die Neugier immer weiter an die Tür heran, mehr ungewollt als beabsichtigt, bis ich dann direkt vor stand. Sie war ein Spalt geöffnet, sodass man hineinspähen konnte. Tja, ich bin halt ein sehr neugieriger und abenteuerlustiger Mensch, wie man sieht. Mit den Fingerspitzen tippte ich die Tür ein wenig an, um den Spalt zu vergrößern. Ich musste mir die Hände vor dem Mund halten, damit ich nicht anfing, laut los zu kichern, denn man sah Sora, wie er sich gerade umzog. Die Hose hatte er bereits an, aber sein Oberkörper völlig frei. Ich staunte nicht schlecht, als ich erkannte, wie durchtrainiert er doch war, also für sein Alter. Zum Glück stand er mit dem Rücke zu mir, so konnte ich zwar die Vorderseite nicht auch noch begutachten, aber ich musste es auch nicht haben, von ihm erwischt zu werden. Jetzt begann er, sich ein T-Shirt überzuziehen, was seinen hinreißenden Körperbau nun wieder verhüllte.

´So Kairi, genug spioniert, jetzt verschwinde hier, bevor er rauskommt und dich sieht! ´

Ich drehte ich um und wollte grad einen Fuß vor den anderen setzen, als ich dummerweise an diesem hängblieb. Ist mir bis jetzt noch nie passiert, aber man kennts ja, in solchen Momenten passiert immer was Verhängnisvolles. Wie gesagt, ich verlor das Gleichgewicht, ruderte ein wenig mit den Armen und stolperte auch schon inmitten Soras Zimmer, der mich völlig entsetzt anguckte.



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