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Fayra Chronicle

影過去の。(Kage kako no.)
von

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Begegnung

Seit einigen tagen schon streift Veras durch das Gebirge an der grenze des ewigen Königreichs und Skoron. Ihm war zu Ohren gekommen das sich die Geschehnisse aus dem Nebelgebirge nun auch auf das Dämonenkönigreich ausbreiteten und hatte beschlossen sich das Ganze mal anzusehen.

Viel hatte er nicht in Erfahrung bringen können. Zwar war er einige male diesen seltsamen Kreaturen über den weg gelaufen und war auch nicht umhin gekommen das ein um andere mal auch über ihre vergangenen Opfer zu stolpern, doch woher sie so plötzlich kamen hatte er nicht in Erfahrung bringen können, und er glaubte nicht daran das Odin sich melden würde.

Auch in der vergangenen Nacht hatte es wieder einen Vorfall auf einem der Pfade, die über die Grenze führen, gegeben. er hatte den Lärm gehört und war davon ausgegangen das wohl wieder Reisende überfallen worden wahren.

Doch solche Zwischenfälle interessierten ihn nicht. Er geht einen Pfad entlang der weiter ins innere der berge führt, auf seinem weg entdeckt er einige tote Kreaturen, vermutlich waren sie von einem Pfad oder Abhang weiter oben hinabgestürzt. Er runzelt die Stirn als er in die Höhe sieht, die Felswand die sich zu seiner rechten erhebt ist steil und verliert sich in der Höhe im morgendlichen Nebel.

Der weg vor ihm wird breiter, hier und da liegen große Felsbrocken herum und Geröll macht das stolperlose vorankommen schwierig, vermutlich hatte es in den letzten tagen einen Erdrutsch gegeben.

Als er um eine kurve biegt entdeckt er zwei weitere Kadaver, da sie noch nicht zu verwesen scheinen wohl aus der letzten nacht. Neugierig geht er auf sie zu, da entdeckt er etwas weißes auf dem boden. Beim näherkommen erkennt er das es sich um eine Person in einem weißen Reisemantel handelt. Er kniet sich neben ihr hin und schiebt ihr den Stoff aus dem Gesicht. Das Gesicht des Mädchens ist zerkratzt, die Lieder geschlossen. Teilnahmslos betrachtet Veras sie, er braucht etwas bis er in ihr das Mädchen erkennt das er in Odins Begleitung gesehen hatte.

Er schaut Nocheinmahl in die Höhe, auch hier ist nicht zu erkennen von wo sie heruntergestürzt sein könnte, doch wen sie auf dem üblichen Pfad gereist waren mussten es wohl Dutzende von Metern sein, war der alte Mann also auch auf den weg ins dämonenkönigreich, und wo war er jetzt?

Zwar scheint es recht zwecklos angesichts der tiefe ihres Sturzes doch Veras dreht das Mädchen auf den rücken, dabei entdeckt er eine lange schnittwunde auf ihrer Schulter, und sucht an ihrem hals nach ihrem puls.

Durch seine Handschuhe ist es schwer etwas zu spüren, er will gerade von ihr ablassen, doch da, ein schlag, er verharrt.

Ihr puls geht nur sehr schwach doch er ist vorhanden. Einen Moment hadert er mit sich selbst, hätte es sich um jemand anderen gehandelt würde er ihn hier seinem Schicksal überlassen, doch da dieses Mädchen zu Odin gehört dürfte es wohl besser sein sich ihrer anzunehmen. Mit dem alten Mann ist nicht zu spaßen, wen er erfährt das er noch etwas hätte tun können, das Mädchen aber dem tot überlassen hatte wäre nicht vorherzusehen wie er reagieren würde. Aufjedenfall würde es Arger bedeuten und Odin war ein Mann den man besser nicht zum Feind hatte, mit der nervigen Angewohnheit immer genau das zu wissen was man lieber vor ihm verheimlicht hätte.

Entnervt säuftzt Veras auf, dann hebt er Minami hoch und macht sich auf die suche nach einem platz an dem sie für eine weile sicher rast machen können und er ihre wunden behandeln kann, ohne das sie von irgendwem oder etwas überfallen werden.

Er findet ein Plätzchen abseits der Pfade, ein großer spalt im Fels. Der platz ist nur schwer zu erreichen und etwas höher gelegen, was größtenteils vor Blicken schützt und zusätzlich einen guten Überblick über die umliegende Landschaft gewährt. An einem solchen ort sollte es für eine weile sicher sein.

Veras legt Mina ab und schaut dann was er für ihre wunden tun kann.

Doch zu seiner Verwunderung scheint es als sei sie bis auf einige Kratzer und Prellungen unverletzt, wen man von der schnittwunde an ihrer Schulter absieht.

Stirnrunzelnd betrachtet er ihr Gesicht, er ist sich sicher das sie vorhin noch mehr Verletzungen im Gesicht gehabt hatte, könnte es sein das sie sich trotz ihrer Bewusstlosigkeit unbewusst selbst heilte? Zumindest erinnert er sich dunkel daran das Odin gemeint hatte das sie talentiert sei. Natürlich behauptet das sicher jeder meister von seinem Schützling doch eine solche Gabe war schon nicht zu verkennen.

Zumindest hat er so keine arbeit mit ihr. er setzt sich neben sie auf den boden, den blick nach draußen gerichtet und wartet.

Die stunden vergehen, ganze zwei tage bleibt das Mädchen bewusstlos. Alle ihre Verletzungen heilen, bis auf den schnitt, welcher sich sogar noch zu entzünden scheint.

Am nächsten tag bekommt Minami zusätzlich noch hohes Fieber. Veras beobachtet unruhig wie sich das Mädchen in Fieberträumen windet, doch er ist kein heiler und kann nicht viel mehr für sie tun als an ihrer Seite zu bleiben. Als er schon glaub das es mit ihr zuende geht beginnt das Fieber wieder zu sinken und bald darauf erwacht sie.

Die Verletzung an ihrer Schulter hat endlich zu heilen begonnen, ist nun nicht mehr viel mehr als eine blutige Strieme, doch er heilt nur sehr langsam und es scheint als würde dennoch eine feine silbrige narbe zurück bleiben, was ungewöhnlich ist bei einer magischen Heilung, welche sonst niemals narben zurück lässt.

Am frühen Vormittag des dritten Tages schlägt Minami die Augen auf. Sie fühlt sich benommen, hat Kopfschmerzen und überhaupt scheint ihr jeder Knochen in ihrem Leib zu schmerzen. Langsam richtet sie sich auf, setzt sich hin und sieht sich um. Nur schemenhaft hat sie die Ereignisse der nacht in Erinnerung. sie war davon gelaufen, doch plötzlich war auch vor ihr eine dieser Kreaturen aufgetaucht. Der Pfad war zu eng gewesen um noch rechtzeitig auszuweichen und so hatte es sie mit den klauen erwischt, von der wucht des Schlages war sie über den Abhang gestoßen worden und in die tiefe gestürzt.

Suchend wandert ihr blick umher, in einiger Entfernung entdeckt sie jemanden der am Rand der spalte steht und in den regen hinausschaut, der nun über dem Gebirge nieder geht.

Minami mustert die Person im dunklen umhang.

Mit ernstem blick schaut er hinaus, sein dunkles haar weht im wind leicht hin und her. Minami schau den Mann eine weile lang an, er kommt ihr bekannt vor doch kann sie sich patu nicht erinnern woher.

Es kommt so unerwartet das er sie anspricht dass Minami erschrocken zusammenzuckt. Ohne sie dabei anzusehen fragt er ob es ihr besser ginge. Minami will gerade antworten da erinnert sie sich woher sie den Mann kennt, sie hat ihn an seiner stimme erkannt. Die angst kriecht in ihr hoch.

Veras wendet sich ihr zu und geht zu ihr hinüber. Minami will fortlaufen doch ihre Beine gehorchen ihr nicht, wie gelähmt sitzt sie am boden. Er kniet sich vor ihr hin, streicht ihr unsanft die haare aus dem Gesicht und legt ihr eine hand auf die Stirn. „zumindest ist das Fieber runter.“ „keine sorge, ich tu dir schon nichts.“ Fügt er noch hinzu als er bemerkt wie Minami zittert. Er steht wieder auf und geht zu seinem Platz zurück. Er sagt das sie sich noch etwas ausruhen solle, nach dem regen würden sie aufbrechen und mit etwas glück Odin wieder einhohlen, sofern er nach dem Verlust seines Schützlings langsamer voran gekommen war.

Minami bringt ein etwas heiseres „danke“ heraus, Veras sieht sie kurz aus dem Augenwinkel heraus an, bleibt aber still.

Der Regen legt sein stetiges Rauschen über die Stille. Veras spricht die ganze zeit kein weiteres Wort, schaut nur starr in den regen hinaus, und minami wagt es nicht ihn anzusprechen. Zwar ist der erste schreck verflogen doch trotzdem hat sie noch immer angst vor diesem Mann.

Nach einpaar Stunden ebbt der Regen zu einem leichten Nieseln ab und die beiden machen sich auf den Weg.

Minami hat mit dem Gedanken gespielt auf eigene Faust nach Odin zu suchen, musste sich aber eingestehen das sie allein kaum wieder aus dem Gebirge gefunden hätte. Zudem war die Furcht vor ihren Angreifern größer als die Furcht vor Veras. Immerhin half er ihr und sie wollte daran glauben das sie ihm trauen konnte.

Zu Anfang kamen sie nur langsam voran. Minami war überrascht wie leichtfüßig Veras sich über den nassen Fels bewegte, wo sie selbst an schmalen Stellen immer wieder den Halt verlor und Probleme damit hatte nicht über das Geröll am Boden zu stürzen.

Nach einer Weile hat Minami begonnen seine Schritte und Bewegungen genau zu beobachten und nachzuahmen. Es dauert eine weile doch langsam wird ihr tritt sicherer. Sie kann nicht behaupten das sie keine Probleme mehr hat doch zumindest stolpert sie Nichtmehr, aber schließlich ist sie ja auch ein Mensch und keine Elfe.

Veras scheint keinem festen Pfad zu folgen, immer wieder kommen sie an Stellen die nur schwer passierbar sind, wo das weiterkommen durch einen Erdrutsch unmöglich ist oder sie den Fels ein Stück hinauf klettern müssen. Schon lange haben ihre Füße und Beine zu schmerzen begonnen und ihre Hände und Arme sind vom klettern aufgeschürft, doch sie beklagt sich nicht. Dazu hat sie auch keine Zeit, den Veras nimmt bei seinem Tempo keinerlei Rücksicht auf sie sodass Minami immer wieder zurückfällt und rennen muss um mit ihm Schritt zu halten, zudem legt er kein einziges mahl eine pause ein.

Aber zumindest reicht er ihr immer eine helfende hand wen sie alleine Nichtmehr weiter kommt.

Langsam verliert minami ihre angst vor ihm, dennoch wagt sie es nicht das schweigen zwischen ihnen zu durchbrechen.

Am späten Nachmittag kommen sie wiedereinmal an eine Stelle die durch einige Felsbrocken und Geröll versperrt wird. Veras tritt gegen einen der Felsbrocken, aber nichts rührt sich, prüfend sieht er die Felswand hinauf. Minami ahnt das sich wieder eine Kletterpartie anbahnt, betrübt sieht sie auf ihre aufgeschürften Hände und hofft das sie am Abend noch genug Kraft übrig hat um sie zu heilen. Veras tritt an den Abhang zu ihrer linken und sieht hinab, Mina tut es ihm nach. Sie schluckt schwer, vor ihnen liegt ein leicht schräger Abgrund der in einigen Metern tiefe in einen breiten Vorsprung endet und an in ein Stück das mit viel Fantasie als ein treppenartiger Weg bezeichnet werden könnte, die langsam ansteigt und dan weit hinten wieder nach unten zu führen scheint. Minami hat eine böse Vorahnung, die sich bestätigt als Veras, sich an er Felskante festhaltend, einen Satz in den Abgrund macht. Die Felswand unter ihnen ist soweit abgeschrägt das es rein theoretisch möglich wäre an ihr hinunter zu schlittern, doch Mina ist sich trotzdem sicher das sie abstürzen und sich jeden Knochen brechen wird.

Veras ist indessen Unten angekommen, er flucht leise den die spitzen Steine haben sein Hosenbein ein einigen Stellen aufgeschlitzt, dann schaut er zu Minami hinauf. Sie kniet vor der Felskante und sieht mit aufgerissenen Augen hinab, kaum merklich den Kopf schüttelnd.

Er gibt ihr ein Zeichen ihm zu folgen doch Mina schüttelt energisch den Kopf. Veras dreht sich um als wolle er ohne sie gehen, schaut dann aber Nocheinmahl nach oben. Mina versteht schon das er sie zurück lassen wird wen sie ihm nicht folgt, trotzdem ist ihre furcht vorerst größer.

Langsam greift sie mit beiden Händen nach der Felskante und streckt ihre Beine nach unten. Mit einem Fuß findet sie halt und wagt es den anderen Fuß tiefer zu setzen Doch da bricht der Stein, auf dem sie Halt gefunden hat, ab und sie verliert den Halt mit den Händen. Sie rutscht einige Meter in die Tiefe ehe sie wieder notdürftig Halt findet. Ihre Arme und Beine sind inzwischen völlig zerkratzt und zerschnitten.

Verzweifelt versucht sie die Panik aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie schaut zu Veras hinab und sieht der dieser ebenfalls zu ihr schaut, täuscht sie sich oder sieht er besorgt aus?

Ein ironisches Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus, wen Er sich schon Sorgen machte was sollte Sie dann erst sagen. Doch es half nichts, selbst wen sie dann völlig zerfetzt wäre so musste sie irgendwie noch die restlichen Meter hinter sich bringen, aber danach würde sie keinen Schritt mehr weiter gehen selbst wen er sie zurück ließe.

Sie holt tief Luft, dreht sich vorsichtig, um nicht den Halt zu verlieren, auf den Rücken und beginnt dann, einen Fuß voran, die Felswand hinunter zu schlittern.

Zunächst scheint es zu funktionieren doch kurz bevor sie unten ankommt stoppt sie plötzlich. Ein ruck geht durch ihren Körper und sie verliert den Halt am Fels. Sie stürzt vornüber hinab. Erschrocken , den Aufprall auf dem Fels erwartend, hebt sie die Arme und schließt die Augen.

Doch der erwartete Aufprall bleibt aus. Die Augen noch immer fest verschlossen braucht sie einen Augenblick um zu realisieren das sie nicht auf den Boden aufgeprallt ist sondern von Veras aufgefangen wurde. Der schreck steckt noch zu tief in ihr als das sie sich rühren könnte. Sie krallt sich nur haltsuchend an ihm fest.

Als das Mädchen stürzte hatte Veras sie beinahe instinktiv aufgefangen, dabei wurde ihm seine Kapuze herunter gerissen und ihm war als hätte ihr Arm seine Wange gestreift, für einen Moment hält er die Luft an, hätte es doch ihren sofortigen Tot bedeutet wen sie seine Haut berührt hätte. Entspannt sich aber sogleich wieder als er merkt das sie sich an ihm festhält und sich gegen seine Schulter lehnt. Er hält sie fest damit sie nicht doch noch stürzte, doch irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl sie im Arm zu halten.

Langsam verfliegt der Schreck und Minami beginnt das Brennen ihrer Glieder wieder zu spüren, erschöpft sackt sie zu Boden.

„ tut mir leid.“ Bringt sie keuchend hervor, Veras schaut sie verwirrt an „tut mir leid, ich bin einfach viel zu ungeschickt.“ dabei lächelt sie ihn mit einem entschuldigenden Ausdruck an. Aus Veras Gesicht ist nicht wirklich abzulesen was er davon hält, dann fällt sein Blick auf ihre Arme und Beine „ kannst du dich heilen?“

minami nickt steif, zumindest hofft sie das sie es noch kann. Sie schließt ihre Augen ,konzentriert sich und beginnt einige Formeln zu murmeln. Über ihre Wunden breitet sich ein bläuliches Glühen aus und langsam kann man dabei zusehen wie ihre Verletzungen heilen.

Dennoch hat Minami Nichtmehr genug Kraft um alles zu heilen, es bleiben an einigen Stellen noch tiefe Kratzer und Aufschürfungen zurück.

Erschöpft sackt sie zur Seite, Veras fängt sie stützend auf. Besorgt und mit schlechtem gewissen sieht er sie an. Sie hat die Augen geschlossen ihr Atem geht flach und sie ist kreidebleich, zudem zittert sie leicht.

Er beißt sich auf die Unterlippe, er hatte noch nie auf jemanden Rücksicht nehmen müssen, sodass er nicht daran gedacht hatte das der Marsch zuviel für das Mädchen sein könnte, jetzt verflucht er sich dafür. Minami ist nicht in der Lage weiter zu gehen, aber hier direkt an der Felswand will er ungern Rast machen, doch ihm blieb wohl nichts anderes übrig. Vorsichtig legt er sie auf den Boden und bettet ihren Kopf auf die Tasche, die sie bei sich trägt. Dan setzt er sich neben sie hin. Langsam sinkt die Sonne hinter die Gipfel der Berge und lässt sie viel zu früh in Dunkelheit versinken.

Es ist bereits stockfinster als Minami mit einem Schreck erwacht und hochfährt. Veras gibt ihr mit einer Handbewegung zu verstehen sich still zu verhalten. Minami horcht stumm in die nacht. Von den Felsen hallen angsteinflößende Geräusche wieder, Schreie und Laute die Minami vorher nie zuvor gehört hatte unterbrochen von Kratzgeräuschen als würde Metall über den Fels geschleift werden.

Minami ahnt wovon die Geräusche verursacht werden. ängstlich sucht ihr Blick Veras in der Dunkelheit, doch sie kann nicht viel mehr als seine schemenhaften Umrisse erkennen obwohl er doch direkt neben ihr sitzt.

Sie zieht die Beine an und umschlingt diese mit den armen. Für den Rest der Nacht bleibt sie so sitzen. Sie zuckt zusammen als Veras ihr eine Hand auf die Schulter legt , aber es beruhigt sie ein wenig zu wissen das sie nicht alleine ist.

Schlaf findet sie in dieser nacht keinen mehr, versucht nur nicht auf die hallenden Geräusche um sie herum zu achten.

Als sich die Nacht dem Ende neigt werden die Geräusche leiser und als die ersten Sonnenstrahlen am frühen Vormittag ihren Weg über die Gipfel finden verstummen sie.

Minami und Veras sind bereits wieder aufgebrochen. Diesmal ist ihr Tempo jedoch langsamer und Minami meint gesehen zu haben das Veras sie hin und wieder aus dem Augenwinkel beobachtet wen er doch wieder einen Schritt zulegt.

Sie fühlt sich unwohl, weiß das sie nur eine Last für ihn ist, doch sie bemüht sich trotzdem so gut es geht und hofft das sie dieses elende Gebirge bald hinter sich lassen können und Odin wiederfinden.
 

Doch bisher ist das Ende des Gebirges noch nicht in sicht, aber zumindest wird der Weg vor ihnen nun langsam begehbarer. Die Wege werden breiter, die Schluchten weniger und die Wege an sich werden langsam ebener. Nun hat Minami wenigstens keine Probleme mehr über Geröll am Boden zu stürzen. Gegen Mittag machen sie eine kurze rast um etwas zu sich zu nehmen.

Als sie das Gebirge hinter sich gelassen haben machen sie an einem kleinen Bach eine Rast, vor ihnen erstreckt sich eine hügelige Grasslandschaft.

Minami lässt ihren Mantel und ihre Tasche zu Boden fallen und geht sich dann am Bach etwas waschen. Das kühle Wasser tut gut und sie ist froh endlich den Dreck und die Blutreste abwaschen zu können.

Sie streckt sich ausgiebig und sieht sich dann nach Veras um. Dieser hat sich ein Stück abseits nieder gelassen und sich ebenfalls seines Mantels und seines Gepäcks entledigt. Minami sieht ihn zum ersten mal ohne seinen Mantel, zudem hatte er die meiste Zeit immer seine Kapuze ins Gesicht gezogen gehabt.

„Eins frage ich mich schon die ganze Zeit, „ sagt er plötzlich „Wie kommt es das der alte Mann mit einem kleinen Mädchen umher zieht?“

Minami überhört das „klein“ einfach mal gekonnt, sie dreht sich herum und lässt sich den Wind ins Gesicht wehen. Sie erzählt ihm das sie ein Weisenkind sei und Odin sie damals gefunden und aufgenommen hatte als sie allein und halb tot umhergeirrt war.

„Er hat mir das leben gerettet und ist wie ein Vater für mich.“

Sie lächelt Veras an „und woher kennst du ihn?“ Veras macht ein mürrisches Gesicht „ bei meiner Geschichte ist es unmöglich ihn nicht zu kennen. Ehrlichgesagt läuft er mir um einiges öfter über den weg als mir lieb wäre“

Mina lacht, dann lässt sie sich neben ihm der Länge nach ins Graß fallen.

Veras schaut über die Landschaft, hinter den Hügeln befindet sich seines Wissens nach ein kleines Dorf, zwei vielleicht drei Stunden Fußmarsch von ihrem momentanen Standort aus, dort wollte er Minami zurück lassen. Es sollte ihr von dort aus leicht fallen selbst zurecht zu kommen und er hatte schließlich besseres zutun als noch länger den Babysitter zu spielen.

„darf ich dich was fragen?“ fragte Minami ihn, er sah fragend zu ihr hinunter „ stimmt es was die Leute über dich sagen?“ „kommt drauf an.“

Minami bereut bereits das sie gefragt hat, zwar sieht sie ihn nicht an aber seine Stimme klingt mit einem mal so kühl und abweisend, kurz zögert sie doch dann fragt sie doch „ich meine...also...es heißt das jeder stirbt der dich berührt.“

„jeder der mit meiner Haut in Berührung kommt stirbt augenblicklich, egal wie flüchtig die Berührung war.“

Aus diesem Grund trägt er auch zu jeder Zeit Handschuhe und stets eine lange Jacke.

„Hast du Angst?“ fragt er sie fast beiläufig, zu seiner Überraschung schüttelt Minami den Kopf „die letzten Tage waren die Hölle, aber ich bin sehr froh das ich dich kannengelernt hab.“ Sie schmunzelt „meine Füße dafür weniger.“

Sie schließt die Augen und kurz darauf ist sie eingeschlafen.

Seufzend lässt Veras sich ebenfalls ins Grass sinken, er wendet den Kopf, eine weile sieht er Minami einfach nur stumm an.

Es ist lange her das er zuletzt Gesellschaft gehabt hatte, mehr als dreihundert Jahre vermutlich. Eigentlich hielt er sich von andern Leuten fern und die Leute taten es ihm gleich, auch wen sie nicht wussten wer er war, und wer es wusste dem stand seine angst für gewöhnlich buchstäblich ins Gesicht geschrieben.

Es ist ungewohnt für ihn mit anderen Menschen umzugehen und dieses Mädchen ist wirklich überaus sonderbar.

„naives Kind.“ Murmelt er als er sich abwendet.

Eine ganze zeit lang bleibt er im Graß liegen, er weiß das es hier sicher ist und nach den tagen im Gebirge tut es gut ein wenig ausspannen zu können, und sei es auch nur für einpaar stunden. Zudem macht ihn die ganze Atmosphäre irgendwie schläfrig. Die warme Sonne, der Graßgeruch, das plätschern des Baches und nicht zuletzt das schlafende Mädchen neben ihm.

Kaum das er es bemerkt ist auch er eingeschlafen.



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