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Cod3s

von

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You` re not the one, but you` re the only one, who can make me feel like this

Als Persephone ihre Haustür aufschloss, drangen uns Jubelschreie und hitzige Rufe entgegen. Wir gingen ins Wohnzimmer und entdeckten dort die drei werten Herren, Flaschen in den Händen- in denen bestimmt kein Wasser war- und den Fernseher angrölend. Sie scheinen uns gar nicht zu bemerken. Persephone schüttelte nur den Kopf.

„Das ist ja mal wieder typisch für euch…“

Ares drehte sich bei diesen Worten halb auf dem Sofa um, deutete mit der Bierflasche Richtung Bildschirm und grinste.

„Wir gewinnen grade! “ Und wie zur Bestätigung ging erneut ein Singsang durch die Zuschauerreihen des Fußballstadions, in denen irgendwelche erwachsenen Männer einem Ball hinterher hechteten. Persephone zog gespielt die Brauen hoch.

„Ach wirklich?“, fragte sie und beugte sich über die Sofalehne, „Ich kann dich da gar nicht entdecken…“

Ares zog eine Schnute. „Ach halt doch den Mund, Ungläubige.“, brummte er und fauchte im nächsten Moment wieder den Fernseher an, weil irgendeiner den begehrten Ball verloren hatte. Grinsend stellte ich mich neben Nero, der ebenfalls mit auf der Couch saß und anscheinend dem Spiel innig folgte.

„Wusste gar nicht, dass du dich für so etwas interessierst…“

Zu meiner Überraschung schaute er nur flüchtig zu mir auf und lächelte kurz und halbherzig.

„Hätte ich auch nicht gedacht.“, antwortete er und sah wieder weg. Ich runzelte leicht die Stirn über sein merkwürdiges Verhalten- immerhin war das heute das erste Mal, dass wir uns sahen- doch bevor ich etwas sagen konnte, fiel plötzlich ein Tor und das ganze Stadion fing an zu jubeln. Auch Ares und Nero schrieen auf einmal laut auf- Äneas reckte lediglich die Hände in die Luft-, dann sprangen alle auf und fielen sich in die Arme.

Verwirrt schaute ich zu Persephone, doch auch sie konnte nichts anderes tun, als schief zu lächeln und hilflos die Schultern zu heben. Männer eben… schien ihr Blick zu sagen.

Ich seufzte über diesen plötzlichen Gefühlsausbruch der Männer, doch dann sah ich wieder zu Nero, der anfing, mit Ares und Äneas vor dem Bildschirm auf- und abzuschunkeln und ich musste lächeln. Ich hatte ihn noch nie so ausgelassen gesehen…
 

Der restliche Abend verlief etwas gesitteter. Persephone brütete wieder über ihrem Laptop und Ares und Äneas sahen sich irgendeinen Krimi an, dem ich dann auch beiwohnte- nur Nero war auf einmal verschwunden.

Als ich dies bemerkte, fragte ich zuerst Ares, ob er etwas wisse, doch mehr als ein Schulterzucken bekam ich partout nicht aus ihm heraus, also stand ich irgendwann vom Sofa auf und begann nach ihm zu suchen.

Alle anderen Räume waren jedoch dunkel und verlassen. Als ich dann wieder über den Flur zurück zum Wohnzimmer gehen wollte, bemerkte ich einen kühlen Windzug, der mich frösteln ließ. Er schien aus einem der Schlafzimmer zu kommen…

Leise öffnete ich die Tür zu dem Raum, den Persephone Ares und Nero als Nachtlager zugewiesen hatte. Die Tür zum Balkon schien offen zu sein, sodass sich die dunklen Vorhänge davor im Wind leicht aufbauschten und bewegten. Vorsichtig schritt ich durchs Zimmer und lugte auf den Balkon.

Draußen, nur spärlich vom Mondlicht angestrahlt, stand eine Person, die Arme auf die breite Brüstung gelegt.

„Nero…?“, fragte ich leise.

Tatsächlich drehte sich die Gestalt ruckartig um. Die Bewegung hatte etwas aggressives, dass mich erschrocken zurückstolpern ließ.

„Fin? Bist du das?“, ertönte seine Stimme ungläubig. Ich nickte unsinnigerweise, denn es war viel zu dunkel, als dass er diese Gestik gesehen haben könnte. Stattdessen ging ich einfach näher auf ihn zu. „Tut mir leid… ich wollte dich nicht erschrecken.“

Nero schüttelte den Kopf und drehte sich dann wieder weg.

„Nein, hast du nicht. Ich war nur in Gedanken…“

Stille.

Ich wollte ihn nicht näher danach fragen, also stand ich nur da und genoss die Aussicht- dass es bitterkalt war, versuchte ich zu ignorieren. Doch so sehr ich auch versuchte, nicht daran zu denken, ging mir sein Verhalten nicht aus dem Kopf. Warum hatte ich nur das Gefühl, dass er heute irgendwie abweisend war...?

Wahrscheinlich die Aufregung, redete ich mir schließlich ein und trat hinter ihn. Er schien sich von mir nicht gestört zu fühlen, doch genauso wenig schien er mich wahrzunehmen, denn er lehnte sich immer noch leicht über die Brüstung und schaute in den Nachthimmel.

„Morgen also…“, sagte ich.

Nero nickte. „Dann wird alles vorbei sein…“

Meine Worte runterschluckend biss ich mir auf die Unterlippe. Wie konnten sie sich da alle so sicher sein? Es fiel mir immer noch schwer, ihren Optimismus zu verstehen.

Ich seufzte, trat vollends hinter Nero und umschlang seinen Oberkörper. Irgendwie verspürte ich in diesem Moment das Verlangen nach seiner Wärme, nach seinem Geruch, einfach nach seiner Nähe. Ein ungutes Gefühl beschlich mich und ich hatte plötzlich Angst um ihn.

„Jetzt konnten wir den Tag doch nicht zusammen verbringen.“, maulte ich in seinen Rücken hinein. Er lachte, sodass sein ganzer Körper zu beben begann.

„Naja… genau genommen, ist der Tag erst in ein paar Stunden vorbei.“, antwortete er und drehte sich endlich zu mir um und nahm mich auch in die Arme. Ich schlang meine Arme noch fester um seinen Rücken und legte meinen Kopf an seine Brust.

Leise hörte ich sein Herz schlagen. Nach einer kurzen Atempause, sprach ich das aus, was ich ihm schon den ganzen Tag sagen wollte, das, was mir auf der Seele lag und an dem ich keine Sekunde lang gezweifelt hatte.

„Versprichst du mir etwas, Nero…?“ Seine Bewegung, mir durchs Haar zu fahren, stoppte. Ich wartete nicht auf eine Antwort, ich störte mich nicht an seiner Reaktion, sondern sprach einfach weiter.

„Ich möchte immer mit dir zusammen bleiben. Wenn das morgen vorbei ist, können wir ein neues Leben beginnen- nur wir beide. Wir könnten in meinem Haus leben oder wir ziehen woanders hin- das ist mir völlig egal… Ich will mit dir alt werden, vielleicht… auch irgendwann Kinder haben, wenn du willst…“ Die Worte sprudelten nur so aus meinem Mund und mir war es egal, dass ich bei dem Gedanken an Kinder rot wurde, mir war alles egal, ich wollte sie nur endlich loswerden…

Ich schaute zu Nero auf.

„Hauptsache ich kann bei dir bleiben. Versprichst du mir das?“

Es fiel mir schwer, Neros Blick zu deuten, er schien mich gar nicht anzusehen- zumindest hatte ich für einen kurzen Moment das Gefühl, in seinen Augen nichts zu entdecken, als seien sie lediglich dunkle Spiegel, in denen ich mich verzerrt sah. Doch im nächsten Moment schaute er mich ernst an und drückte mir einen Kuss auf meine Haare.

„Ich verspreche dir, dass du glücklich sein wirst, Finja. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendein Leid widerfährt. Dein Leben lang…“, hauchte er und zog mich an sich.

Ich versuchte über seine Worte nachzudenken, was er genau damit gemeint hatte, doch seine Nähe machte es mir unmöglich, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, sodass ich alle Barrieren aufgab und mich einfach fallen ließ, mit der Sicherheit, dass er da war und mich auffing.

Wie lange wir dort so standen, konnte ich nicht mehr sagen. Es kam mir so vor, als hätte ich Jahrelang seinem Herzschlag gelauscht.

„Du solltest langsam schlafen gehen, meinst du nicht?“ Seine Stimme schien von überall auf einmal zu kommen. Benommen vor Kälte schüttelte ich den Kopf. Wenn ich jetzt schlafen gehen würde, würde das heißen, ihn loslassen zu müssen- ein grausamer Gedanke…

„Ich bin nicht müde und ich will mich jetzt nicht bewegen…“, murmelte ich in sein Shirt hinein. Nero lachte plötzlich.

„Na wenn das so ist…“ Und im nächsten Moment packte er mich an Schultern und Kniebeugen und hob mich in die Höhe, sodass ich erschrocken aufschrie. Verwirrt starrte ich in Neros grinsendes Gesicht. „… muss ich dich wohl ins Bett bringen.“, vollendete er seinen Satz.

Mir wurde so heiß, dass alle Kälte aus meinem Körper wich und mein Herz zu rasen begann. Nero drückte mich näher an sich und ging los- jedoch nicht sehr weit, sondern nur in das Zimmer hinein, dann lud er mich vorsichtig auf seinem Bett ab.

„Das… ist nicht mein Bett.“, meinte ich etwas herausfordernd, um von meinem rasenden Puls abzulenken. Nero stand vor mir und stützte seine Hände im Kreuz ab.

„Sorry, weiter schaff ich’s nicht.“, ächzte er, streckte sich und grinste breit. „Du bist einfach zu schwer.“

Pikiert rutschte meine Braue in die Höhe. „Wie bitte?!“

Und bevor er reagieren konnte, hatte ich Nero schon an seinem Gürtel gepackt und zog ihn runter aufs Bett, drehte ihn auf den Rücken und setzte mich auf ihn. Mit den Händen drückte ich seine Arme runter. Er fing an zu lachen.

„Wenn du mich fragst, färbt Ares’ Verhalten langsam auf dich ab!“, erwiderte ich nun ebenfalls grinsend, „Und im Übrigen möchte ich dich daran erinnern, dass ich diejenige war, die dich durch den Regen nach Hause getragen hat- und du bist auch nicht gerade leicht…“ Neros Lachen verstummte langsam und auch mir wurde auf einmal klar, in was für einer Lage wir uns gerade befanden. Unbewusst hatte ich mich wieder zu ihm heruntergebeugt und war nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt- wieder…

Ich spürte die Hitze, die von Neros Gesicht aufzusteigen schien, aber vielleicht war es auch einfach nur meine eigene…

„Bleib bei mir.“, hauchte ich noch einmal, dann konnte ich ihm nicht mehr widerstehen.

Ich gab seine Arme wieder frei, die mich zugleich sanft umschlangen, während ich mit meinen Händen anfing, über seinen Oberkörper zu streichen, jeden einzelnen Muskel unter seinem Hemd ertastend, immer höher, bis ich seinen Hals erreichte und dann sein Gesicht. Vorsichtig strich ich ihm die schwarzen Haare aus der Stirn und ich merkte gar nicht, wie ich immer fordernder wurde, ihn immer stärker versuchte zu fühlen, bis mir seine Lippen nicht mehr reichten und anfing, sein ganzes Gesicht mit Küssen zu bedecken- bis Nero plötzlich schmerzhaft die Luft einsog und seine starken Hände meine Schultern von sich wegdrückten.

Erst jetzt merkte ich, wie lange ich schon nicht mehr Luft geholt hatte. Schwer atmend saß ich auf seinen Oberschenkeln, während Nero versuchte, sich aufzurichten. Durch die Dunkelheit hindurch sah ich, wie er sich vorsichtig über seine Nase rieb.

Erschrocken zog ich die Brauen hoch. „Tut mir Leid… ich wusste nicht, dass sie dir immer noch wehtut…“

Nero lächelte verkniffen. „Fin, das ist gerade mal einen Tag her…“

Nun klappte mir die Kinnlade völlig auf den Fußboden. „Was? Das ist erst gestern passiert?!“ Nero zuckte nur mit den Schultern. Seufzend strich ich mir die Haare nach hinten und schüttelte den Kopf. „Ein Tag…“, murmelte ich, „Ich glaub’ s nicht… Innerhalb eines Tages ist so viel passiert.“

„Es ist vergangen… wir können nichts daran ändern.“, sagte Nero irgendwann und ich stimmte ihm in Gedanken zu. Wie hieß es doch so schön? Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade draus- und ich mochte sie sehr süß…

„Tut` s denn noch sehr weh?“, fragte ich und Nero verzog das Gesicht.

„Man hat mir einen Fausthieb verpasst- das dauert seine Zeit, bis das verheilt.“

Ich grinste. „Na dann werd ich halt etwas mehr aufpassen.“

„Fin, ich-“ Weiter ließ ich ihn nicht kommen. Doch diesmal ließ er mich auch nicht solange gewähren. Wieder drückte er mich an den Schultern weg.

„Fin, bitte!“

Verständnislos schaute ich ihn an, doch mein Blick traf nur auf seine leuchtenden Augen, die mich kraftlos und auch etwas traurig ansahen.

„Ich bin müde, Finja… mir tut alles weh und…“ er brach seinen Satz ab und schloss müde die Augen.

Zuerst war ich frustriert, dann sauer, doch irgendwann versuchte ich ihn zu verstehen. Ich rang mich zu einem Lächeln durch. „Schon gut…“, antwortete ich matt und verspätet. „Es war ein anstrengender Tag für dich.“

Sanft schloss Nero mich in seine Arme.

„Tut mir Leid…“, flüsterte er kaum hörbar. Ich schüttelte den Kopf an seiner Schulter. „Hauptsache du bist bei mir. Alles andere ist mir egal.“ Seine Umarmung verlor bei den Worten an Kraft. Besorgt strich ich ihm über die Wange, doch ehe ich etwas sagen konnte, hob Nero seinen Kopf und nickte in Richtung Kopfkissen. „Willst du heute hier schlafen?“

Ich nickte glücklich und meine ängstigenden Gedanken über sein merkwürdiges Verhalten waren vergessen.

Die ganze Nacht über lag ich in Neros Armen an seinen Körper geschmiegt und genoss seine Wärme. Es war ein schönes Gefühl, das ich niemals mehr hergeben wollte.

„Morgen ist alles vorbei…“, hauchte ich irgendwann, mehr zu mir selbst, als zu Nero und kuschelte mich noch näher an ihn.

Morgen… dann sollte uns nichts mehr trennen. Meine anfängliche Angst um ihn war verschwunden, ich spürte auf einmal eine Gewissheit, dass wir das überstehen würden und dann lag ein ganzes Leben vor mir, das ich mit ihm verbringen würde- was war dagegen schon ein Tag, den ich noch warten musste?
 

Vorsichtig erhob sich Ares aus der Wanne, fischte nach einem Handtuch und legte es sich um die Hüften. Das, was er nun im Spiegel erblickte, hatte zwar immer noch nicht allzu viel Ähnlichkeit mit dem alten Ares, aber zumindest sah er nach dem Bad und einer ordentlichen Rasur wieder wie ein zivilisierter Mensch aus- abgesehen natürlich von der tiefblauen Schulter und den etlichen Kratzern, die sich über seinen Oberkörper hinweg verteilten.

Sein Mantel hatte zwar verhindern können, dass er sich gefährlichere Wunden zugezogen hat, aber seinen freien Fall aus dem Auto hatte das Kleidungsstück nicht abbremsen können. Vorsichtig strich Ares über seinen linken Oberarm, den ebenfalls ein einziger großer Bluterguss zierte und verzog das Gesicht. Dass er den Arm überhaupt noch ansatzweise heben konnte, war erstaunlich. Die halbe Flasche Jodlösung, die dieses Monster von Frau ihm freundlicherweise direkt auf seine Wunden gekippt hatte, verbesserte seine Lage auch nicht. Es würde morgen anstrengend werden, damit zu kämpfen. Verbissen ließ Ares seine Schulter kreisen, streckte die Arme und spannte die Muskeln an.

Was soll’s… jammern konnte er später, morgen musste er in Form sein- egal wie und egal, was er dafür in Kauf nehmen musste- sei es nun Schmerzen oder irgendwelche anderen menschlichen Laster.

Seine Haare trocken reibend verließ er das Bad und schlenderte in die Küche. Persephone, die an dem großen Tisch saß und ihren Laptop vor sich hatte, schaute kurz auf, widmete sich aber sofort wieder ihrem Programm. Äneas stand wie immer in ihrer Nähe; diesmal gab er anscheinend vor, die Aussicht auf die Stadt zu genießen. Wüsste es Ares nicht besser, würde er Äneas als hartnäckigen Stalker bezeichnen.

„Was ist?“, fragte Kore ohne aufzusehen, „Willst du sicher gehen, dass ich auf jeden Fall nur auf meinen Laptop starre und arbeite oder warum stehst du halbnackt vor mir?“

Ares erkannte ein gehässiges Grinsen auf ihren Zügen, dass er sich einredete, nicht gesehen zu haben. Gelassen ging er an ihr vorbei und bediente sich man Kühlschrank.

„Nero und Finja sind in meinem Schlafzimmer verschwunden und seitdem nicht mehr rausgekommen- ich wollte nicht stören…“

Persephone zog erstaunt die Brauen hoch. „Seit wann kümmert dich denn die Privatsphäre anderer Leute?“ Ihr unterdrücktes Lachen war deutlich zu hören. Ares schüttelte den Kopf. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie du so ein schlechtes Bild von mir bekommen konntest.“

„Danke, dieses Kompliment gebe ich gerne zurück.“, erwiderte sie prompt. Ares ließ diesen Kommentar unbeantwortet, denn er hatte in diesem Moment gefunden, was er gesucht hat und ging nun mit der Salatschüssel in der Hand zurück zum Tisch. Dieses Grünzeug war zwar nicht das, was er erhofft hatte, vorzufinden, aber immerhin stopfte es seinen Magen- besser als gar nichts…

„Bist du etwa immer noch nicht fertig?“, murrte er statt einer Antwort. Augenblicklich unterbrach Kore ihre Arbeit und schaute auf.

„Versuch nicht über etwas zu urteilen, von dem du keine Ahnung hast, mein Lieber.“, sagte sie bissig und grinste dann böse. „Wenn ich mich richtig entsinne, war es ja deine Schuld, warum das Feuer im Regierungsgebäude ausgebrochen ist, oder?“

Ares holte Luft, um zum Konter anzusetzen, klappte den Mund aber dann doch wieder stumm zu. Das war wahrscheinlich der einzige Punkt, in dem er sich geschlagen geben musste- zumindest ihr gegenüber.

„Du bist die Pest in Person…“, knurrte er und stocherte in dem Salat herum.

„Ja, ich glaube, das hast du schon mal erwähnt.“, sagte sie hell lachend und schaute wieder auf ihren Laptop. Auch Ares musste insgeheim lächeln. Diese Frau war die Hölle- und doch konnte er sich erstaunlicherweise sein Leben auch nicht mehr ohne sie vorstellen.

„Ich kann nicht glauben, dass morgen alles vorbei ist. Fast zwei Jahre hat das jetzt gedauert.“, sagte Ares fast beiläufig und stellte die Schüssel auf den Tisch. Persephones Finger unterbrachen erneut ihre Arbeit.

„Es wird nicht vorbei sein. Wir werden nur das meiste geschafft haben. Es wird alles besser werden.“

„Du hältst also immer noch zu ihm, hm?“

Persephone nickte. „Ich verdanke ihm viel- genauso wie du…“, fügte sie nach einer kurzen Kunstpause hinzu und schaute ihm von unten hinauf in die Augen.

Ares’ Blick verfinsterte sich. „Ich habe dir gesagt, warum ich noch hier bin.“

„Tja, so hat jeder seine Gründe.“, seufzte sie und zuckte mit den Schultern. Sie konzentrierte sich wieder auf die Tasten vor ihr, allerdings nicht lange, denn nach kurzer Zeit schaute sie wieder auf und zog die Stirn kraus.

„Willst du dir nicht mal langsam wieder was anziehen?“

Ares schaute an sich herab, dann grinste er. „Lenk ich dich etwa ab?“

Zuerst schien sie über seine Vermutung erschrocken zu sein, Ares glaubte sogar zu sehen, wie Persephones Teint leicht ins rosa überging, doch sie fing sich schnell wieder und zog spöttisch eine Braue hoch. „Was? Diese geschundene Hühnerbrust? Damit erweckst du bei mir allerhöchstens Mitleid.“

Ares war leicht pikiert über die Antwort… aber nur kurz.

„Das hat sich vor kurzem noch anders angehört.“, grinste er.

Persephone lachte. „Kurz? Das ist Jahre her, dass wir-“

„Zwei.“, fiel er ihr ins Wort und hob die entsprechende Anzahl an Finger. Sie hörte auf zu lachen und schüttelte verwundert den Kopf.

„Gott, muss ich damals verzweifelt gewesen sein…“, murmelte sie mehr zu sich selbst, allerdings noch laut genug, damit es Ares mitbekam. Dieser beugte sich über den Tisch zu ihr und funkelte sie provokant an.

„Wohl eher experimentierfreudig… wenn ich mich richtig erinnere, hattest du damals mit jedem etwas- nicht, dass sich seitdem etwas geändert hätte-“

Persephone klappte geräuschvoll den Laptop zu und beugte sich Ares entgegen.

„Ok, worauf willst du hinaus?“, fauchte sie angriffslustig. Ares grinste. Er verstand es perfekt, sie in Rage zu bringen- in diesem Punkt hatte nun mal er die Nase vorn.

„Du hast es bei mir am längsten ausgehalten.“, feixte er.

„Und jetzt bildest du dir was drauf ein, hm?“

Ares hob nur unschuldig die Schultern. „Zumindest schien ich etwas Besonderes für dich zu sein.“

Persephone lachte fassungslos auf. „Du scheinst echt von dir überzeugt zu sein oder? Und im Übrigen: Unser- ich nenn es mal- Verhältnis fand auf einer mehrwöchigem Mission statt, auf der ich keinesfalls freiwillig war; soviel zu dem Thema, dass ich aus freien Stücken am längsten etwas mit dir gehabt hatte…“

„Niemand hat dich gezwungen, etwas mit mir anzufangen, Kore.“, erwiderte Ares gelassen und zuckte mit den Schultern. „Du hättest auch diesen Yakuza- Typen nehmen können-“

„Du kennst meine Antwort auf diese Aussage ganz genau.“, knurrte sein Gegenüber und sah ihn mit einem vernichtenden Blick an.

Doch Ares störte sich nicht daran- er hatte sie genau da, wo er sie haben wollte. „Aha, also hast du dich bewusst für mich entschieden?“

„Ich war betrunken!“

„Drei Wochen lang…“, gab Ares nüchtern zurück und verschränkte fragend die Arme. Nun war er sich sicher, dass Persephone rot um die Nase war und dass sich die ungewohnte Farbe zusehends in ihrem Gesicht ausbreitete. Für Sekunden starrten sie sich an- sie, die vergeblich nach einer Verteidigung suchte und er, der triumphierend von einem Ohr zum anderen grinste- dann endlich ließ Persephone die angehaltene Luft aus ihrer Lunge entweichen und hob die Hände.

„Schön, von mir aus…“, gab sie sich geschlagen und seufzte. „Aber das ist kein Grund gleich abzuheben, klar?“, fügte sie nach einem Blick auf Ares` Siegergrimasse hinzu. „Jeder macht mal Fehler.“

„Ich hoffe doch, dass ich ein guter Fehler war…“

„Wohl eher nicht, denn dann würde ich mich ja wohl besser an unser Stelldichein erinnern.“, entgegnete sie spitz und triumphierte innerlich, als sich sein Grinsen nun langsam in seinem Gesicht abbaute- doch statt eines beleidigten Ares, tauchte plötzlich wieder dieser Blick auf, gegen den sie schon vor zwei Jahren nur wenig entgegenzusetzen gehabt hatte.

„Nun, ich könnte deinem Gedächtnis ja ein wenig auf die Sprünge helfen…“, vibrierte seine tiefe Stimme in ihren Ohren. Ein warmes Prickeln lief ihre Wirbelsäule hoch und entlud sich in ihren Nackenhaaren. Ihren rasenden Herzschlag runterkämpfend starrte sie Ares an und presste die Lippen aufeinander. Ares dagegen war die Gelassenheit in Person, stützte den schief gelegten Kopf auf seiner zur Faust geballten Hand ab und schaute Persephone sichtlich amüsiert dabei zu, wie ihre Fassung in Sekundentakt mehr bröckelte, wobei sein Blick in einer Endlosschleife Ich hab gewonnen und Mach dir doch nichts vor, Süße… zu sagen schien. Wie er dieses Kunststück fertig brachte, auf eine so subtile Art verführerisch zu sein, hatte sie nie verstanden, denn wenn Ares eines nicht war, dann ein Charmebolzen, dem die Frauen in Scharen hinterher lechzen würden und doch taten sie es- war sie nicht gerade auf dem besten Weg dorthin, zu dem perfekten Beweis zu mutieren?

Persephone schluckte die aufkommenden Worte ihres Herzen hinunter und formierte ihren kläglichen Rest ihres Verstandes. „Tu mir den Gefallen und setz diese komischen Drogen ab; dein Geschwafel kann ja niemand aushalten.“, konterte sie halbherzig und versuchte ihren Blick auf etwas anderes zu lenken- vergeblich.

„Zwei zu Null für mich, würde ich mal sagen…“, raunte Ares und grinste wieder. Ihr Kopf fuhr fassungslos herum. „Wie bitte?“

Ares hob nur die Schultern. „Ach komm schon, Kore, belüg dich doch nicht selbst.“, antwortete er, hob seine Linke und hielt Daumen und Zeigefinger einen Spalt breit aus einander. „Du stehst so kurz davor, über mich her zufallen- genau wie damals…“, fügte er grinsend zu. Persephones Gesichtszüge entgleisten und ihr ganzer Körper nahm einen intensiven Rotstich an.

„Du-“ Der Rest des Satzes blieb ihr im Hals stecken. Ares zog nur provokant die Brauen in Richtung Haaransatz und schwieg.

Dieses stumme Gefecht rührte gefühlte Stunden- in normaler Zeitrechnung war es gerade mal eine halbe Minute- dann stand Persephone abrupt auf, stützte ihre Arme auf dem Tisch ab und beugte sich zu Ares rüber. „Hoffentlich erstickst du irgendwann an deiner riesigen Arroganz!“, zischte die bedrohlich und richtete einen Zeigefinger auf ihn. Ares schaute kurz an sich herunter, machte eine ausladende Handbewegung und lachte. „Hab ich nicht auch allen Grund dazu, arrogant zu sein?“

Schnaubend richtete sie sich wieder auf und stapfte ohne ein weiteres Wort durch die Küche zu dem benachbarten Zimmer, in dem Fin und sie letzte Nacht geschlafen hatten. Die Hand schon am Türrahmen, blieb sie plötzlich stehen und drehte sich zu ihm um.

„Dass das klar ist: Das hier hat nicht die geringste Bedeutung für mich, also komm ja nicht auf die Idee, dir hierauf was einzubilden!“, rief sie wütend, drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in dem Zimmer. Ares hob nur die Schultern. „Die üblichen Rahmenbedingungen, versteh schon…“ Kurz schaute er auf den zugeklappten Laptop und fragte sich, wie weit sie wohl mit diesem komischen Programm war, doch ließ er den Gedanken schnell wieder fallen- war ja nicht sein Problem…

Er seufzte und drehte sich zu Äneas um, der die ganze Zeit über am Fenster gestanden hat und Persephone nun blinzelnd hinterher schaute.

„Hat die eigentlich immer solche Stimmungsschwankungen? Wie hältst du das nur tagtäglich aus? “, fragte Ares ihren Partner mit hochgezogener Braue. „Das ist nicht normal, Alter, glaub mir...“

„Wird` s bald?“, keifte es plötzlich aus dem Zimmer, dass sich die beiden Männer für eine Sekunde verwundert umdrehten und sich dann wieder stumm anschauten. Ares verzog das Gesicht und ließ seinen Finger auf Höhe seiner Schläfe vielsagend kreisen. Dann stahl sich wieder ein Grinsen auf seine Züge, winkte Äneas zum Abschied und verschwand dann auch in dem Zimmer.

Ja, diese Frau war seine persönliche Hölle- aber was machte das schon? Der Olymp, den er kannte, hatte auch mehr was von der Unterwelt, als von einem Götterberg in luftigen Gefilden…
 

Kopfschüttelnd schaute Äneas ihm hinterher. Er hatte sich ja an Persephones zahlreiche Liebhaber gewöhnt und doch war er über einige immer noch sehr erstaunt. Zumindest konnte er sich bei diesem hier sicher sein, dass ihr nichts geschah. Ares war keineswegs harmlos- zumindest was das Kämpfen betrifft; über gewisse andere Lebenslagen konnte sich Äneas glücklicherweise keine Meinung bilden- aber Ares und Persephone hatten schon sehr viel miteinander erlebt und durchgemacht und waren sogar Freunde geworden, auch wenn sie das nie so offen zugeben würden. Sollten die beiden also anstellen, was sie wollten, ihm sollte es egal sein- auch seiner Partnerin sollten die paar Minuten Privatsphäre gegönnt sein.

Äneas reichte es zu wissen, dass er ihr vollstes Vertrauen hatte und das hieß schon etwas bei ihr. Sie war nie eine Person gewesen, die sich jemandem leicht anvertraute; dafür war viel zu viel in der Vergangenheit passiert- die ständigen Affären und wechselnde Partner, ihre spezielle Beziehung zu Hades… Manche sahen darin ein freizügiges, unmoralisches Leben, doch er wusste, was wirklich in ihr vorging.

Er hatte sie nie als Frau gesehen, die man begehren oder besitzen wollte, für ihn war sie immer das kleine Mädchen, das schon immer da gewesen war und das er beschützen wollte- wie eine kleine Schwester. Sie hatte einmal etwas zu ihm gesagt, das er bis heute nicht vergessen konnte: „Du bist wie ein Bruder zu mir und dafür danke ich dir.“ Der Satz hatte ihn nicht geschockt oder entsetzt, aber er hatte damit auch gar nicht gerechnet. Trotzdem fühlte er so etwas wie Stolz in sich.

Gedankenversunken öffnete Äneas den Laptop und grinste. Eines dieser etlichen Kombinationsrätsel, die Persephone immer zum Zeitvertreib spielte, war auf dem Bildschirm aufgetaucht und fragte ihn, ob er weiterspielen wollte. Er hätte am liebsten laut aufgelacht- das war typisch für sie…

Kurzerhand setzte sich Äneas an den Tisch und bestätigte die Anfrage.
 

Müde schloss ich die Augen, dennoch konnte ich nicht einschlafen. Hatte ich überhaupt geschlafen? Vermutlich nicht, denn ich konnte mich noch an jede vergangene Minute erinnern, die auf dem digitalen Wecker angezeigt worden war. Ununterbrochen schaute ich auf die Rotleuchtenden Zahlen und fuhr dabei Fin monoton durchs Haar. Etwas anderes hatte ich die letzten Stunden über nicht gemacht.

5:58 …

Jede Sekunde mit Fin war kostbar für mich, ich wollte keine mit unnützem Schlaf verschwenden. Es war still im Zimmer, allein ihre regelmäßigen Atemzüge und das leise Rascheln einzelner Strähnen ihrer weichen Haare durchbrachen die drückende Ruhe. Seit Stunden atmete ich mit ihr- ein… aus…ein…aus… Und mit jeder Sekunde, mit jedem Atemzug, kam der Abschied näher.

5:59 …

Wie viel Zeit mir noch blieb, wusste ich nicht, aber es würde zu wenig sein. Ich wollte sie am liebsten wecken, sie umarmen, sie an mich drücken und mich einfach fallen lassen. Ich fürchtete die kommenden Stunden, ich hatte einfach nur Angst- weniger um mein Leben, sondern mehr um ihres. Plötzlich schlangen sich im Schlaf Fins Arme noch mehr um meinen Oberkörper, dann lag sie wieder ruhig da, als sei sie tot. Allein das leichte heben und senken ihres Brustkorbes nahm mir diese Angst.

6:00 zeigten die Ziffern auf dem Wecker und beinahe im selben Moment öffnete sich die Zimmertür fast geräuschlos und ein einzelner schmaler Lichtstrahl erhellte das Zimmer. Ich ließ mich nicht beirren, schaute nicht einmal auf, sondern streichelte weiter über Fins Haare.

„Es geht los.“, sagte Ares’ dunkle Bassstimme. Langsam drehte ich dann doch den Kopf.

„Du nervst…“

Meine Stimme war ungewöhnlich rau und emotionslos. Ares zuckte nur mit den Schultern. „Is’ Teil meiner Jobbeschreibung, also gewöhn’ dich dran.“

Dann ging er wieder. Zum ersten Mal schaute ich nicht auf die leuchtenden Ziffern, denn es war nun egal- ich hatte sowieso keine Zeit mehr…

So vorsichtig wie möglich löste ich mich aus Fins Umarmung, rutschte vom Bett und zog mich an. Die Küche war der einzige Raum, der erhellt war. Als ich sie betrat, zog sich Persephone gerade ihre schwarzen Stiefel an. Sie trug nun nicht mehr ihren knappen Rock und die aufreißende Bluse, sondern hatte einen engen schwarzen Lederanzug angezogen, der mich sehr an ein Motorrad- Outfit erinnerte. Ares und Äneas trugen die übliche Kleidung von Olymp- genauso wie ich. Alle Blicke waren auf mich gerichtet, als ich in den Lichtkegel der Küchenlampe trat.

„Bist du bereit, Kleiner?“, fragte Persephone. Ihre Frage war mehr rhetorisch, als ernst gemeint, denn ihr Tonfall ließ kein nein zu. Ich nickte dennoch.

Ares hielt mir das kurze Messer entgegen, das ich vor zwei Tagen von ihm geschenkt bekommen hatte. Widerwillig nahm ich es entgegen. Alles in mir sträubte sich gegen das Stück Metall, ich wusste, warum ich es trug, wusste, dass es im Grunde ein schlimmes Vorzeichen war und ich das kalte Metall die ganze Zeit über unter meinem Mantel spüren würde. Doch mir war auch bewusst, dass es notwendig war. Ich musste wieder ich werden- mein altes Ich…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  blacksun2
2012-04-16T14:32:58+00:00 16.04.2012 16:32
Zu geil!
Die zwei Worte beschreiben am besten meine Einstellung zu diesem Kapitel und zu allen vorigen

Dieses Kapitel war so voller Gefühl (insbesondere Nero und Fin) und sexueller Spannung (Ares und Kore), und du bringst das so überzeugend rüber, dass man das Kribbeln auf der eigenen Haut spürt

Selbst die Szene am Morgen war was besonderes, irgendwie hat man die Stimmung richtig gut mitbekommen

Du findest die richtigen Worte oder vielleicht finden die richtigen Worte auch dich, so oder so dein Ausdruck begeistert und zwar so richtig
Ich will diese Geschichte als Buch in den Händen halten, ich will es als Film im Kino sehen und mir davon Kalender und Bettwäsche und eine Ares-Sammlerfigur kaufen ^^, so sehr liebe ich CoD3s

Oh je, das wird ein richtig übles Erwachen für Fin, schlimmer als jeder Kater : (

glg
Von:  Thuja
2011-10-05T13:49:52+00:00 05.10.2011 15:49
Das ist ein Meistwerk unter den Meisterwerken. Ich wollte schon alle Szenen aufschreiben die mich begeistern, aber irgendwie müsste ich dann das ganze Kapitel abtippen, weil es nichts gibt, was mir nicht gefällt :D
*dir um den Hals fall*
ich könnte dich wirklich drücken für diese Geschichte
sie gehört mit zu den besten literarischen Werken, die ich dieses Jahr lesen durfte
allein die Charaktere sind genial!!!
und dann noch der Inhalt. Das ist einfach alles spannend und es kommt trotzdem noch Liebe drin vor
*mir Luft zufächele*
huh. Ares mit nacktem Oberkörper. Also mich würde das definitiv ablenken
das Gespräch zwischen Ares und Kore war der Hammer!!!
Ich habe mir irgendwie schon gedacht, dass die beiden früher mal was hatten
Und ehrlich
Die beiden passen doch irgendwie zusammen ^_-
Harte Schale, und etwas weicherer Kern. Hihihi. Und es war schon geil, wie sie am Ende nachgibt, aber doch ihren Stolz behält



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