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The secret of Nemti - Verlorenes Licht

Lucinas Geschichte
von

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Ein neues Leben

Wie so oft saß ich da und beobachtete die anderen Welpen beim Spielen. Seit Toka nicht mehr da war, langweilte ich mich sehr oft. Heute beschloss ich, dass ich es riskieren konnte, die Anderen einmal zu fragen, ob ich mitmachen dürfte. Langsam, mit angelegten Ohren, näherte ich mich. Ais bemerkte mich sofort.

„Seht mal wer da kommt. Lucina!“, spottete er.

Die anderen zwei Welpen drehten sich sofort um.

Zögerlich sah ich sie an: „Lass ihr mich mitspielen?“

Saira lachte laut und auch Digo konnte sich kaum zurückhalten, als er sagte: „Mit dir sollten wir nicht einmal reden. Unsere Mutter meint, du hättest niemals geboren werden dürfen.“

Saira setzte noch einen drauf, in dem sie knurrte: „Verschwinde!“

Enttäuscht drehte ich mich weg und ging. Sie riefen mir noch gemeine Sachen hinterher, aber ich verstand sie nicht mehr, weil ich mittlerweile rannte. Ich lief eine Weile einfach so umher. So war es immer. Ich streifte alleine durch die Gegend, doch plötzlich überkam mich so ein komisches Gefühl. Es war wie eine Ahnung, dass etwas Schlimmes geschehen sein konnte.

Und dann hörte ich einen lauten Ruf: „LUCINA!“

Ich blieb wie angewurzelt stehen und drehte mich zu meiner Mutter um, die mit weit aufgerissenen Augen auf mich zugeflitzt kam.

„Was ist passiert?“, fragte ich erschrocken.

„Lauf, Lucina, lauf!“, antwortete meine Mutter hechelnd. „Menschen sind hinter mir her. Sie haben fast das ganze Rudel getötet.“

Das konnte doch nicht wahr sein. Ich wusste wenig über Menschen, aber genug um sie zu fürchteten. Jeder Wolf tat das. Mein Rudel hatte mich immer schlecht behandelt, aber trotzdem empfand ich einen tiefen Schmerz, denn ich gehörte diesem Rudel an. Sie waren meine Familie und jetzt sollten alle tot sein. Und dann hörte ich es. Die Schritte der Menschen. Sie waren auf einmal überall.

„Oh nein, es ist zu spät. Wir sind bereits umzingelt“, meinte meine Mutter ernst.

Ich begann am ganzen Körper zu zittern und versuchte mich unter meiner Mutter zu verstecken.

„Ich habe fürchterliche Angst, Mama“, wimmerte ich verzweifelt.

„Ich auch, Lucina, aber du musst jetzt stark sein.“

Diese Worte erinnerten mich an Titan, der jetzt vermutlich nicht mehr am Leben war, und ich riss mich zusammen und blieb ruhig hinter meiner Mutter stehen.

„Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, dann fliehe. Egal was passiert. Hör auf mich, Lucina!“

„Was hast du vor?“

Aber sie war schon losgelaufen und sprang mit aufgerissenem Maul auf einen der Menschen zu. Dieser nahm seinen langen, spitzen Stock und warf ihn nach ihr. Mit Schrecken musste ich mit ansehen, wie der Stock durch sie hindurch stieß. Ihr schriller Aufschrei ging mir durch Mark und Bein.

„NEIN!!“, brüllte ich verzweifelt und rannte auf meine Mutter zu.

„Los lauf schon, ….fliehe….“

Doch ich ignorierte ihre Worte und meinte: „Mama, du wirst bestimmt wieder gesund. Es wird alles gut.“

Ich glaubte das wirklich. Wahrscheinlich wollte ich es einfach glauben, egal was mein Verstand mir sagte. Sie war meine Mutter und ich konnte sie nicht gehen lassen. Doch bevor ich sie erreichte, schloss sie ihre Augen. Ich wimmerte und stupste sie wie wild an, doch sie regte sich nicht mehr. Aber ich wollte das nicht akzeptieren, rief weiter nach ihr und klammerte mich an sie.

„Bitte verlass mich nicht. Bleib bei mir“, flüsterte ich ihr verzweifelt zu, doch sie reagierte nicht und ich schloss nur die Augen und wünschte mir, dass ich ihr folgen könnte.

Ich hörte einen der Menschen auf mich zukommen und erwartete schon den tödlichen Stich, der auch meine Leben beenden würde, doch der Mensch blieb vor mir stehen und ich öffnete meine Augen wieder, weil ich wissen wollte, was er vorhatte. Es waren so seltsame Wesen. Sie hatten kein Fell und standen auf zwei Beinen. Ihr Geruch war so abstoßend, dass es mir kalt den Rücken herunter lief. Plötzlich streckte der Mensch seine Pfote nach mir aus und ich wich erschrocken von den langen Krallen, oder was immer das war, zurück.

„Was wollt ihr von mir?“, winselte ich. „Bitte geht weg.“

Er verstand mich natürlich nicht, sondern packte mich im Genick, wie es meine Mutter bei mir immer gemacht hatte, und schleppte mich zu einem seltsamen viereckigen Kasten mit Stäben – einem Käfig. Darin hatte ich kaum Platz und begann verzweifelt zu fiepen. Ich sah zu meiner Mutter, wie sie so bewegungslos dalag, und rief nach ihr, wie sinnlos es auch war. Es tat so weh, auch wenn der Schmerz bald noch viel schlimmer werden sollte. Zu diesem Zeitpunkt stand ich noch unter Schock und konnte das alles nicht begreifen. Einem der Menschen schien ich mit meinem Gewinsel auf die Nerven zu gehen und er schimpfte und schüttelte den Käfig mit voller Wucht hin und her. Ein paar Mal stieß ich mit dem Kopf gegen die harten Gitterstäbe, dann verlor ich das Bewusstsein.
 

Sie hielt mich sanft zwischen ihren Pfoten und leckte mir über den Kopf. Ich fühlte mich so wohl und lächelte sie an. Meine Mutter - so wunderschön. Ihre sanften, blauen Augen strahlten mich an und sagten mir, dass sie immer bei mir sein würde, egal was auch geschah. Ich liebte sie so sehr. Sie war immer da gewesen, hatte sich immer um mich gekümmert und mich mit allem verteidigt, was sie hatte. Doch dann kamen die schlimmen Bilder. Ein Speer, der durch die Luft flog und überall Blut…

Mit einem lauten Schrei riss ich aus dem Schlaf und rief: „MAMA!“

Ich brauchte eine Weile um mich zu orientieren und erkannte, dass ich jetzt in einem viel größeren Käfig saß und es bereits Nacht war. Auch schienen sich der Käfig zu bewegen, was mich gruselte.

„Deine Mutter ist nicht hier“, sagte auf einmal eine Stimme aus dem Hintergrund.

Darauf hin drehte ich mich langsam um und erblickte einen erwachsenen Wolf mit ungewöhnlicher Fellfarbe hinter mir, der mich ernst ansah. Er kam langsam auf mich zu, doch ich wich mit eingezogener Rute und unterwürfiger Haltung zurück.

„Keine Angst, Kleine. Ich werde dir nichts tun“, sagte der Wolf ruhig.

„Wer bist du?“, fragte ich vorsichtig.

„Mein Name ist Mahaf. Ich bin nur ein unbedeutender, alter Wolf, der schon lange Zeit in diesem Käfig lebt“, erwiderte er mit etwas Traurigkeit in der Stimme.

Plötzlich überkam mich die Trauer, als mir wieder bewusst wurde, was an dem heutigen Tag alles geschehen war.

„Mein Mutter, mein Rudel, sie alle…“, winselte ich vor mich hin und ließ den Kopf hängen.

Mitleidig sah mich der Rüde an und meinte: „Du wirst sie nie wieder sehen. Vergesse deine Vergangenheit, denn sie ist jetzt vollkommen bedeutungslos. Sie werden uns in ein weit entferntes Land bringen. Das wird deine neue Heimat sein. Finde dich damit ab.“

Ich war entsetzt über seine harten Worte und wimmerte: „Aber das kann ich doch nicht so einfach….“

Er wendete den Kopf ab und legte sich in eine Ecke: „Dir wird nichts anderes übrig bleiben, Kleine. Verabschiede dich von dieser Welt, denn dich erwartet ein Land, in dem es nichts als Sand gibt.“

Das konnte ich ihm nicht glauben. Nichts als Sand? So etwas gab es einfach nicht. Er schloss seine Augen und ich wagte nicht weiter etwas darüber zu fragen und starrte einfach hinaus auf die grünen Wiesen.
 

Die ganze Nacht hatte ich keine Auge zugetan, weil ich zu aufgewühlt war und auch die Angst vor weiteren Alpträumen hielt mich wach. Wir fuhren immer weiter und ich fragte mich, wohin die Menschen wohl unterwegs waren. Als die Sonne aufging, erwachte Mahaf und setzte sich neben mich. Er schwieg und ich genoss einfach die Ruhe, die er mir ließ. Ich wollte weder reden, noch mir sonst über etwas Gedanken machen, doch ich bekam die gestrigen Geschehnisse nicht aus dem Kopf. Schließlich kam der fahrende Käfig zum Stehen und die Menschen begangen herumzuwerkeln.

„Sie bauen das Zelt auf“, meinte Mahaf, als er meinen fragenden Blick sah.

„Zelt?“, meinte ich verwirrt.

„Das hier ist ein Zirkus, meine Liebe. Sie fangen sich Tiere, damit diese vor anderen Menschen Kunststücke vorführen. Auch du wirst das irgendwann machen müssen.“

„Niemals“, erwiderte ich aufgebracht.

„Hör mir zu“, meinte der Rüde ernst, „du wirst tun, was sie dir sagen. Spiel einfach mit. Es ist nicht deine Bestimmung dein ganzen Leben hier zu verbringen, aber vorerst musst du dich mit der Situation abfinden.“

„Ich will aber nicht. Ich will zu meiner Mutter und meinem Rudel. Ich will….“

Ich wurde still. Was redete ich da? Sie waren doch tot.

„Außerdem werde ich dich trainieren“, erzählte Mahaf weiter, als hätte er meinen Einwand nicht einmal gehört. „Du wirst lernen wie man kämpft und jagt. Wenn wir dort angekommen sind, wo dein Schicksal liegt, dann solltest du vorbereitet sein.“

„Vorbereitet auf was?“, wollte ich wissen.

„Das erfährst du früh genug. Also wie gut bist du im Jagen?“

„Ich bin noch ein Welpe. Vielleicht habe ich schon mal einen Schmetterling gefangen, mehr nicht.“

„Gut, wir werden das schon verbessern, auch wenn es hier nicht leicht werden wird. Nicht viel Platz, verstehst du?“, sagte der Wolf.

Das Einzige was ich wollte, war hier zu verschwinden. Weg von diesem seltsamen Wolf und diesen komischen Menschen, aber nur Mahaf war mir geblieben und ich würde ihm gehorchen. Ich nickte niedergeschlagen und wir begannen damit mich auszubilden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  hundefrau
2010-08-12T12:59:00+00:00 12.08.2010 14:59
Awww ;___;
Arme kleine Lucina ó__ò
Aber immerhin hat sie jetzt Mahaf :D
Von:  TKTsunami
2010-08-09T17:42:53+00:00 09.08.2010 19:42
wie traurig
*sniff*
alle tot
aber eins frage ich mich ja doch: Kendra sagt ja, sie haben FAST alle im rudel getötet
leben da noch ein paar? Wenn ja, welche???
Nun zum Kapi:
Ich muss zugeben, ich mag dieses sagte, knurrte usw. er sie net so... aber das ist schreibsache
aber irgendwie ist mir das nur in diesem kapi ins auge gesprungen *Schultern zuck*
An sich aber trotzdem schön
der ich-stil ist sehr scher, aber bei dir kommt er gut rüber^^
und mahaf wird hier richtig als brummiger alter wolf gezeigt, im douji konnte man das nich so wirklich sehen
ich wette, dass das training antsrengend wird^^

TK was here
Von:  TKTsunami
2010-08-09T17:42:53+00:00 09.08.2010 19:42
wie traurig
*sniff*
alle tot
aber eins frage ich mich ja doch: Kendra sagt ja, sie haben FAST alle im rudel getötet
leben da noch ein paar? Wenn ja, welche???
Nun zum Kapi:
Ich muss zugeben, ich mag dieses sagte, knurrte usw. er sie net so... aber das ist schreibsache
aber irgendwie ist mir das nur in diesem kapi ins auge gesprungen *Schultern zuck*
An sich aber trotzdem schön
der ich-stil ist sehr scher, aber bei dir kommt er gut rüber^^
und mahaf wird hier richtig als brummiger alter wolf gezeigt, im douji konnte man das nich so wirklich sehen
ich wette, dass das training antsrengend wird^^

TK was here


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