Epilog
Musiktipps:
Julia Sheer - Far away http://www.youtube.com/watch?v=ohZQQC5cfx4] (DAS SM-Lied schlecht hin ;)^^)
und book of love vom teil 10 habe ich hier auch noch zugeordnet, neben Julia Sheer ^^
(mag den banner total ^^)
Bild zum Kap: http://img821.imageshack.us/img821/7294/bannerepilog.jpg
Atmen, sehen, leben, einfach so, weil es nicht anders ging, weil ich es nicht aufhalten, geschweige denn abschalten konnte.
Mein Gesicht war gerötet und von Tränen gezeichnet. Pass und Ticket zitternd und so fest haltend, dass meine Finger schmerzten.
Paralysiert starrte ich auf das Blumenmuster der Handtasche des Schulkindes direkt vor mir.
Sie machte die Tasche auf, holte etwas Süßes heraus, bot es dem Bruder an, steckte es weg, er wollte nicht, öffnete die Tasche, nahm ein Spielzeug heraus, die Mutter verbot es, es machte Geräusche, sie steckte es weg, sie holte ein Stift, fragte nach Papier, es sei im Rucksack, im Flugzeit sei genug Zeit, wurde ihr geantwortet.
Genug Zeit. Hatte man jemals im Leben genug Zeit? War Zeit nicht das einzige, gegen das wir in jeder Sekunde unseres Lebens ankämpften? Und war sie nicht am Entferntesten, wenn wir sie am Dringendsten benötigten?
Waren sechs Monate nicht mein ganz persönlicher Fluch gewesen? Mein Todesurteil?
Das Mädchen steckte den Stift weg, nahm die Trinkfalsche heraus, trank, spielte mit dem Decke, ließ ihn fallen, die Mutter genervt, wischte den Deckel ab und verschloss die Flasche, steckte sie weg, das Mädchen rutschte den Sitz herab, kippte die Tasche aus, entdeckte nicht mehr, als sie vorhin schon rausgezogen hatte. Nicht viel mehr. Sie steckte die Sachen weg.
Ich steckte es nicht weg.
Einfach da sitzend und weinend. Ich ignorierte Blicke und Stimmen und lauschte nur der einen, die mich am Leben hielt: Meiner Eigenen, Inneren, die mich mit „Du siehst deine Mutter wieder! Du siehst deine Mutter wieder!“ durchgehend peinigte.
Mein Schluchzen schien in der Wartehalle zu echoen und meinen Schmerz nur noch zu verstärken. Ging solch ein Schmerz, der mir auf mein Innerstes drückte, jemals wieder weg? Wie fühlte sich ein Leben ohne an? Gab es die Hölle auf Erden?
Jemand rüttelte mich sanft, dann energischer.
Ich blinzelte in das wirsche Licht, das Durcheinander und die wirren Geräusche.
„Tee? Kaffee? Saft?“, fragt die Stewardess an meiner Reihe angekommen. Die zwei Fluggäste neben mir sahen mich fragend an, mein Kopf an das Flugzeugfenster gelehnt, während die Stewards alles noch mal in sämtlichen Sprachen zu wiederholen schien.
Ich schüttelte nur den Kopf und richtete mich auf, sah aus dem Fenster. Tief unter mir eine seichte Wolkenbank.
Meine Gedanken verwehrten mir selbst den Eintritt in mein Innerstes und so starrte ich heraus und passte das Surren in meinem Kopf, dem Surren der Turbinen an.
Ich spürte ein Zittern an meinem Fuß und glaubte, verrückt geworden zu sein, bis mein Nachbar, scheinbar sprach er kein Englisch, eindringlich auf meinen Rucksack wies und ich auch endlich eine Melodie vernahm.
Ich hob den Rucksack auf meinen Schoß und suche nach meinem Handy. Sobald ich es in der Hand hielt, vernahm ich ein Stechen in meinem ganzen Körper, sodass ich mit geschlossenen Augen kurz die Klappe des Handys öffnete, schloss und seinen Klang ersticken ließ.
Wie vom Donner gerührt suchte ich in meiner Tasche nach meinem Portmonee, nahm die größte Münze heraus, die ich besaß, und ritze so kräftig ich konnte in die soeben aus meinem Handy genommene Telefonkarte. Die brauchte ich nicht mehr. War sowieso ein amerikanischer Tarif, sagte ich mir, und jetzt würde sie für immer verstummt sein.
Die Sachen glitten wieder in meinem Rucksack, zusammen mit dem Getuschel neben mir, was dann verebbte.
Ich warf einen Blick auf die Uhr, um mich zu vergewissern, dass möglichst viel Zeit vergangen war – oder auch nicht, wie man es sehen mochte.
Doch statt dieser simplen Information, erblickte ich eine tief gezeichnete Narbe auf meinem Handrücken. Mir schossen die Tränen in die Augen.
„Keine Erinnerungen“, formten meine Lippen lautlos meinen einstigen Wunsch, den Edward schon ganz zu Beginn des Semester zunichte gemacht hatte, während ich das Gesicht an die eiskalte Scheibe lehnte und auf selbigen Handrücken legte.
„Aber ich werde keine Sekunde jemals vergessen…“, wisperte ich, blendete alles um mich aus und ließ innerlich alles zu. Jedes Bild von ihm, mir und uns.
Wie ein Musikstück ging auch unsere Liebe zu Ende. Was nicht hieß, dass wir sie nicht genossen hatten…
--------------
;(
das war SM....
Erst mal ein herzliches Dankeschön an alle stummen und aktiven Leser!! Es hat mir sehr sehr viel Spaß gemacht, SM zu schreiben, zu posten und euer feedback zu lesen! =)
Ich weiß, dass happy ends höher im kurs stehen, aber die story zwang mich dazu und war auch von anfang an so konzipiert :blush: :/
Aber was schönes (hoffentlich):
Es wird SM 2 - die Fortsetzung - geben! Ich habe den Prolog bereits verfasst und das erste Kap durchgeplant im Kopf. Ich weiß nicht, ob ich an den Erfolg (wenn ich das so nennen darf ?) anschließen kann, aber ich habe spaß daran, noch weiter zu schreiben - ideen natürlich ;)^^
Soooo schnell wird SM 2 nicht kommen, aber ich werde euch auch kein halbes Jahr warten lassen... ich "plane" mit dem posten so in 1-2 Monaten (?) zu beginnen... vllt eher 1 Monat als 2 ... :D
Noch mal meinen herzlichsten Dank an alle, auch an meine liebe beta *love*
fane