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Dem Himmel zugewandt

von

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Schneegestöber

„Schnee bedeutet Reinheit. Er steht als Symbol für den Abschluss einer Jahreszeit, eines Jahres natürlich auch, außerdem für - “
 

Für was der Schnee noch alles stand, sollten die aufmerksamen blauen Kinderaugen, die mit offenkundiger Begeisterung förmlich am Lippenpaar seines Gegenübers klebten, fürs erste nicht erfahren. Genau in dem Moment, als Kadar schon geahnt hatte dass das werte Brüderchen jeden Moment zu einer seiner äußerst langatmigen Ausführungen, die gut und gerne drei bis vier Stunden in Ansprach nahmen, ansetzten, traf ein äußerst gut gezielter Schneeball den eben noch so eifrig rezitierenden Jungen genau im Nacken. Ein fürchterlicher Fluch hallte kurz darauf auch schon über den tief verschneiten Trainingsplatz unterhalb von Masyaf und mit bitterbösem Blick spähte Malik zu den Burgmauern empor. Er fand den Übeltäter sofort.
 

Groß gewachsen, wild abstehendes braunes Haar, den nächsten Schnellball bereits locker in der Hand wiegend und das breiteste Grinsen, dass die Assasinengesellschaft je gesehen hatte.
 

„Altair Ibn La' Ahad! Komm sofort darunter, damit ich dir deinen verdammten Hals umdrehen kann!“
 

Es war wohl sowas wie ein offenes Geheimnis innerhalb der Bruderschaft, dass Malik und Altaïr sich ungefähr so gut verstanden wie Feuer und Wasser. Es brauchte von Seiten Altairs oft nur einen einzigen, spöttischen Blick und Maliks Blutdruck war bereits an der Schwelle angekommen, die jeder Arzt als gesundheitlich bedenklich eingestuft hätte. Im Gegenzug schaffte es Malik kaum, Altair aus der Fassung zu bringen. Selbiger zog höchstens mal die rechte Augenbraue ein wenig empor, wenn Malik mal wieder dabei war, ihn nach besten Gewissen anzuschreien; so auch in diesem Moment.
 

Kadar beobachtete mit einem leisen Glucksen, wie Malik drohend und vorallen laut fluchend die rechte Faust gen Altair auf der Mauer schüttelte und wie dieser postwendend dem kleinen Schreihals bereits den nächsten Schneeball entgegen warf – selbiger fand seinen Platz diesmal mitten in Maliks Gesicht. Ja, Kadar mochte das alles hier irgendwie ziemlich gerne. Es waren Momente wie dieser, die ihn und alle anderen Kind sein ließen. Bestanden ihre Tage sonst lediglich aus unzähligen Trainingseinheiten und wenig Schlaf, so wusste er angesichts des lachenden Altairs und des wütend auf und ab springenden Maliks, dass sie einmal Zeit ganz für sich alleine hatten. Jedes Jahr um diese Zeit ließ der Meister die Zügel ein wenig lockerer, erlaubte den jungen wie alten Mitgliedern ihren ganz persönlichen Interessen nachzugehen. Kadar freute sich jedes Mal darauf. Mit dem ersten Schnee wusste er, dass Malik noch mehr schreien und Altair noch mehr Unsinn anstellen würde.
 

Der Winter war endlich gekommen.
 

„Komm SOFORT da runter!“
 

Maliks Geschrei riss Kadar aus seinen Gedanken. Auch er sah nun auch nach oben auf, wo Altair mal wieder mit einer seiner Lieblingsangewohnheiten beschäftigt war – dem Posieren. Er stand auf einer der erhöhten Mauersimse, die normalerweise als Schiesscharten benutzt wurden und breitete gerade die Arme aus. Kadar fand immer wieder, dass es dem Ausbreiten der Schwingen eines Adlers unglaublich ähnlich sah.
 

„Wie du willst!“
 

Kadar sah aus dem Augenwinkel, wie Malik protestierend den Mund aufklappte. Der Einwand kam eine winzige Sekunde zu spät – Altair war bereits gesprungen. Elegant wie ein Vogel taucht der schmale Knabe durch die Luft, vollführte im freien Fall einen Salto und landete in einem der größeren Schneehaufen. Mit einem breiteten Grinsen verbeugte er sich vor dem begeistert klatschenden Kadar und dem nun sehr verärgert drein schauenden Malik, der die Arme vor der Brust verschränkte.
 

„Gib gefälligst nicht so an, nur weil du dir aufgrund eines glücklichen Umstandes gerade nicht den Hals gebrochen hast, Ibn La' Ahad!“.
 

Altair zog abermals die rechte Augenbraue eine Winzigkeit nach oben und Kadar sah, dass die Schläfenader an Maliks linker Stirn bedrohlich zu pulsieren begonnen hatte. „Glück?“, kam es von Altair zurück und grinste nur noch breiter. „Das war Können, Malik – achja, sowas besitzt du ja nicht. Na, wie sollst du es da auch erkennen.“
 

Ein wütender Laut später und Malik war mal wieder dabei, sich auf Altair zu stürzen. Lachend sah Kadar dabei zu, wie Altair elegant über den Trainingsplatz fegte und sein wertes Brüderchen laut fluchend hinterher jagte. Es waren einfach diese Tage, an denen die Welt in Ordnung war. An denen Spaß und Spiel im Vordergrund standen, die gemeinsame Zeit mit Freunden und denen, die einem am Herzen lagen. Kadar wusste ganz genau, dass es Malik im Grunde seines Herzens Freude daran hatte, sich mit Altair zu balgen. In diesen Moment war Malik einmal ganz er selbst. War er sonst ein Musterbeispiel an Selbstbeherrschung und eiserner Disziplin und auch sonst eher jemand, der ungefähr so aufregend wie ein Blatt weißes Pergament war, so zeigte sich bei Altair dieses hitzige, aufbrausende Temperament, dass nicht einmal die Ausbildung wirklich ersticken konnte.
 

Kadar war Altair dankbar dafür.
 

Er gab ihm so seinen Bruder zurück. Er gab ihm das an seinem Bruder zurück, dass er verloren hatte, seitdem ihre Eltern gestorben waren. Seit dieser Zeit hatte Malik aufgehört Kind zu sein und war Erwachsen geworden. Es war alles viel zu schnell gegangen. Plötzlich hatte er Verantwortung für seinen jüngeren Bruder gehabt. Genauso plötzlich hatten Schuldeneintreiber vor der Tür gestanden und sie aus dem Haus geworfen. Von einem Tag auf den anderen hatte sich ihr komplettes Leben geändert. In diesen Zeiten hatte es niemanden großartig gekümmert, hungerende Kinder auf der Straße zu sehen. Malik hatte stets Kadar sein Essen gegeben und wenn es nur aus einer einzigen Scheibe altes Brot bestand. Wegen einem Apfel war er von einem Händler fast todgeprügelt wurden, als Malik versucht hatte, diesen zu stehlen. Für Kadar stand fest, dass wenn Altair nicht in diesen Moment aufgetaucht wär, als der Händler zum nächsten Schlag ansetzte, Malik es nicht überlebt hätte.
 

Niemand hatte Malik geholfen.

Niemand hatte es für nötig befunden, einem 10 jährigen Knaben zu Hilfe zu kommen, der von einem mindestens doppelt so alten Mann gerade verprügelt wurde.

Niemand.

Bis auf Altair.
 

Kadar hatte noch niemals einen solch seltsam gekleideten Jungen gesehen. Ganz in weiß, bildete nur die rote Bauchbinde einen Farbakzent. Die Züge waren unter der tief herab gezogenen Kapuze kaum zu erkennen gewesen. Im ersten Moment hatte ihn Kadar nicht einmal bemerkt. Erst im Nachhinein hatte er sich an diesen weißen Schatten erinnert, der ihm manchmal in den Straßen aufgefallen war.
 

„Kleine Ratte! Ich werde dich lehren was es heißt mich zu bestehlen!“ hatte der Händler gebrüllt und hätte wohl seine Faust noch einmal auf der ohnehin gebrochenen Nase des Jungen platziert, wäre nicht genau in diesem Moment eine unscheinbare, blasse Hand hervor geschnellt und hätte in einer einzige, fließenden Bewegung einen Dolch durch die Hand des Händler gejagt. Ein gellender, schmerzerfüllter Schrei, zwei irgendwie abgearbeitete Kinderhände die einen verdutzt dreinblickenden Malik auf die Füße zogen und ein raues, gezischtes „Lauft!“ – das war Kadars erste Erinnerung an Altair gewesen.
 

Sie waren eine ganze Weile gemeinsam gerannt. Weit weg vom Marktstand, hinauf zu den Hügeln, die sich vor der Stadt abzeichneten. Erst da gönnte ihnen der fremde Knabe eine Pause, beugte sich zu Malik hinab und strich die Kapuze zurück. Ein von der Sonne gebräuntes Gesicht kam zum Vorschein. Nichts sonderlich auffälliges, aber das Gesicht fein geschnitten genug, um das kleine Lächeln auf den schmalen Lippen sympathisch wirken zu lassen. Helle, bernsteinfarbende Augen musterten erst Kadar und dann Malik, der sich inzwischen das Blut mit dem Ärmel halbwegs vom Gesicht gewischt hatte.
 

„Ich heiße Altair. Und wer seid ihr?“
 

Es war der Beginn einer Freundschaft gewesen.
 

Altair erwies sich als Geschenk des Himmels. Irgendwie schaffte er es tatsächlich, den alten Meister von der Wichtigkeit Maliks und Kadars zu überzeugen. Sie wurden aufgenommen. Eingegliedert in eine Gesellschaft, die den freien Willen eines jeden Menschen zu verteidigen versuchten. Stumme, dunkle Beschützer, Schattenläufer. Eine tödliche Dunkelheit, die ihre Feinde erbarmungslos verfolgte.
 

Sie alle waren ein Teil davon geworden.
 

Aber in diesem Moment, als Altair lachend einen vollkommen von Schnee durchnässten Malik auf die Füße zog und selbiger mit einem breiten Grinsen seinen Freund postwendend in den Schnee beförderte, da waren sie nichts weiter als spielende Kinder. Nichts weiter als Freunde, die gerne ihre Zeit miteinander verbrachten. Für die Krieg, Tod und Hunger in eine weite, weite Distanz gerückt war, an die man nicht denken wollte.
 

Unter einem verschneiten Himmelszelt gingen sie langsam in Richtung Burgtor zurück und Kadar warf einen letzten Blick über die Schulter.
 

Der Winter war endlich gekommen.

Freundschaft

„Du kleiner Pisser! Dir bringe ich noch Respekt vor Älteren bei!“
 

Ein dumpfes Geräusch war zu hören, als der Kopf des Jungen in einen recht unschönen Kontakt mit der Steinmauer hinter ihm kam und er kurz darauf auf den Boden sank.
 

„Malik, Nein!“
 

~*~*~*~*~*~
 

Sein Kopf schmerzte bestialisch.
 

Nicht nur, dass ihm übel war und sich jede seiner Extremitäten anfühlte, als hätte man sie mit Gewichten beschwert, nein – er fühlte sich absolut elend. Jedes Detail an seinem Körper schien wehzutun, müde war er außerdem. Was war denn nochmal genau passiert, dass er sich so elend fühlte…?
 

Malik zog die Stirn einen Moment in Falten, bereute es im nächsten Moment aber sofort, als die Gesichtsmuskulatur auf sehr schmerzhafte Weise Einspruch gegen diese Art der Bewegung erhob.Schmerzen im Gesicht. Es kam ihm bekannt vor, ebenso das Geräusch von Schritten, die sich ihm nährten. Er lag weich gebettet in weiße Laken, der Geruch von Frühling wehte aus dem Fenster in den kleinen Raum hinein. Die Augen fanden für einen Moment keinerlei Fokus als sie sich öffneten, schließlich blinzelte er aber doch und spähte in ein recht besorgt dreinblickendes Gesicht empor, dass ihm auch ziemlich bekannt vorkam.
 

„Hey…wie geht´s dir?“
 

Ausgerechnet er. Von allen Menschen in dieser Burg musste es natürlich ausgerechnet er sein. Schlimm genug, dass sich schon jeder darüber lustig machte, dass es ihn und Malik nur noch im Doppelpack zu geben schien, nein – zu allem Übel kicherten auch noch die Mädchen auf eine so nervige Art und Weise, dass es Malik jedes Mal den Magen umdrehte. Es war ja nicht so, dass er ihn nicht doch irgendwo in den tiefsten, tiefsten, sehr tiefsten Tiefen seines Herzens mochte. Und es war ja auch nicht so, dass er nicht gerne bei ihm war. Sie waren doch Freunde.
 

Kaum zu glauben, aber wahr.
 

Der weiße Adler und die Erde hatten tatsächlich – nach einer handfesten Prügelei – Freundschaft geschlossen.
 

So unglaublich es sich anhörte, so wenig hatte es auch Malik wahrhaben wollen. Schließlich war er immer sein erklärter Intimfeind gewesen. Alles war diesem Großmaul zugefallen, das Können, das Geschick, die Raffinesse. Die Bewunderung der Mitschüler. Der Stolz des Meisters. Und, wie um den ganzen die Krone aufzusetzen …war auch noch Kadar haltlos begeistert von ihm. Jeden Abend vor dem Einschlafen musste er sich die Geschichten eines vollkommen aufgeregten kleinen Bruders anhören, der mit Händen und Füßen jedes Erlebnis seines großen Vorbilds bildlich nachzustellen versuchte.
 

Da war der Todessprung, der dazu führte, dass Kadar einen Köper auf den alten Teppich machte und sich dabei fast den Hals brach, da war die schnelle, tödliche Bewegung nach schräg rechts mit der versteckten Klinge, die Kadar sämtliche Tintenfäßchen von Maliks Schreibtisch fegen lies; und als Kadar dann auch noch versuchte, wie er vom Turm in einen kleinen Heuballen zu springen – da war bei Malik die Sicherung endgültig durchgebrannt und er hatte wutentbrannt Altair´s Zimmertür eingetreten und wüst losgeschimpft.
 

Wahrscheinlich hätte es sogar respekteinflößend wirken können, hätte ihn Altair nicht mit verschlafenen Augen und haltlos verwuschelten Haaren angestarrt, sich ungeniert an der Hinterfront gekratzt und gleich darauf wieder eingeschlafen.
 

Egal was Malik tat – Altair schien immer absolut perfekt und unerreichbar zu sein.
 

Seltsamerweise war er zu ihm aber immer freundlich. Zwar war er ein arroganter Kotzbrocken und trug die Nase himmelhoch, aber Malik gegenüber war er oft genug auch wirklich nett , beinah umgänglich gewesen. So hatte er ihm beispielsweise - als er versuchte den Todessprung auszuführen und sich dabei prompt ein Beim gebrochen hatte – jeden Tag frisches Obst gebracht. Oder hatte ihm ein Übungsschwert für Kadars Geburtstag besorgt, was dazu geführt hatte, dass man Altair zwei Wochen Küchendienst aufgebrummt hatte, weil ihn der Meister beim Stehlen erwischt hatte.
 

Tatsächlich hatte Altair viel für Malik getan und es war im Grunde immer nur sein eigener Stolz gewesen, der eine wirkliche Freundschaft verhindert hatte. Er wollte derjenige sein, den Kadar so immens anhimmelte. Er wollte doch der große Bruder sein, zu dem man aufsah und denn man gerne nachmachte. Er wollte…einfach ein bisschen wie Altair sein.
 

„Malik…? Ich habe dir ein bisschen zu Essen mitgebracht, die Schwester sagte du darfst wieder Essen. Malik…?“
 

Als sich eine warme, weiche Hand auf seiner Stirn ablegte, ließ auch seltsamerweise der Schmerz nach. Er spürte, wie sich ein fremder Körper auf die freie Fläche seines Bettes schob, wie ihm einige Strähnen aus der Stirn gestrichen wurden. Diese Geste war vertraut. Altair hatte das schon einmal gemacht – damals war Malik krank gewesen. Fieber und Übelkeit hatten ihn geschüttelt, die Schwester hatte es „Erkältung“ genannt. Damals hatte er ob drei dicken Wolldecken unglaublich gefroren. Leise Getappel von Kinderfüßen, ein leichtfüßiger Gang; viel zu vertraut und zu oft gehört, als es Jemals vergessen zu können. Er hatte sich zu Malik auf das Bett gesetzt, wie in diesem Moment und hatte ihm eine warme Hand auf der Stirn abgelegt.
 

Vielleicht besaß Altair ja Zauberkräfte – am nächsten Morgen war das Fieber so weit abgeklungen, dass er ihn zumindest schon wieder anschreien konnte.
 

„Hab keinen Hunger…“, murmelte er nach einer ganzen Weile, lange Momente, in denen er einfach nur der Bewegung der warmen Finger nachgefühlt hatte. Er spürte wie Altair ein wenig Gewicht verlagerte, sich zu ihm beugte und die Decke dabei empor zog, spürte den weichen Stoff an seinem Hals.
 

„Hey, Altair…“
 

„Hm?“
 

„Tut mir echt leid…dass ich nicht eher was unternommen habe.“
 

Ein Moment der Ruhe verging, die warmen Finger strichen behutsam über seine Wange, ehe er Altair wieder sprechen hörte. „Nein…ich danke dir. Du hast mir geholfen, obwohl du dir doch immer wünschst, es würde mir mal einer so richtig eine reinhauen…du bist schon merkwürdig, Malik.“ Das kleine Schmunzeln in der Stimme war kaum zu überhören, es klang weich gesprochen, ob der rauen Tonlage, die Altairs Stimme seit einiger Zeit zeichnete. „Gehst bei einer Prügelei dazwischen, verrückter Kerl…ich hätte sie auch alleine fertig gemacht.“
 

„Pfff….du bist doch verloren ohne mich, Idiot…“, antwortete Malik leise, blinzelte kurz. Die Müdigkeit zupfte sanft an seinem Verstand. „Bist doch…absolut hilflos ohne mich…außerdem war fünf zu eins unfair…da musste dir doch Jemand helfen…“
 

Tatsächlich war es so gewesen. Er hätte einfach vorbei gehen können. Ebenso gut hätte er zuschauen können, wie die größeren Jungs Altair einfach auseinander genommen hätten. Er hätte sich umdrehen können und wäre einfach gegangen, in hämischer Freude es hätte endlich mal Jemand diesem arroganten Kotzbrocken seine Grenzen aufgezeigt.
 

Aber sobald der erste Treffen Altair erwischt hatte und dieser in die Knie gegangen war, hatte irgendetwas bei Malik eingerastet. Er war blindlings auf die Gruppe zugehastet und dem erst besten seine Schulter gegen die Brust gerammt, ein verdutzt dreinblickender Altair hatte ihn angestarrt als wäre er der Leibhaftige persönlich. Glück für sie beide, dass Altair so bewandt im Kampf war und Malik ein Taktiker. Sie hatten nie zusammen trainiert, seltsamerweise muteten ihre Bewegungen aber genauso an. Die ersten zwei lagen schon, ehe Malik es richtig registriert hatte. Der dritte sank zu Boden, nachdem ihm Altair den Ellenbogen mittig im Gesicht platziert hatte und der vierte heulte schmerzerfüllt auf, nachdem ihm Malik einfach einen Tritt unter die Gürtellinie verpasst hatte.
 

Grinsend hatten sich die beiden Jungen angesehen und Altair ihm anerkennend zugenickt – ehe Malik gesehen hatte, dass der letzte der Bande eine Flasche in der Hand hatte und gerade dabei war, diese Altair über den Kopf zu ziehen. Entsetzt hatte er ihn zur Seite gestoßen und den Schlag abbekommen, inklusive einem kurzen Freiflug gegen die Mauer. Malik hatte Altair noch nie so fluchen gehört wie in diesem Moment. Er sah noch, wie dieser sich wutentbrannt auf den Übeltäter stürzte, kurz darauf wurde er ohnmächtig.
 

Und hier auf der Krankenstation wurde er wieder wach.
 

Altair musste ihn also hierher gebracht haben. Wieder einmal hatte er ihn gerettet. Wieder einmal würde Kadar Altair in den Himmel loben und bestimmt würde alle nun noch mehr Respekt vor Altair haben. Und wieder einmal…war er nur der Anhang.
 

„Hey, Malik….ich fand das übrigens unglaublich mutig, dass du dich so einfach auf die älteren Jungs gestürzt hast…überhaupt finde ich dich wirklich toll. Du bist immer für Kadar da, lernst unglaublich viel und bist so intelligent…ich wäre gerne ein bisschen mehr wie du. Immer bist du für die anderen da – jeder kann sich auf dich verlassen. Ehrlich…ich wünschte, ich wäre ein wenig mehr wie du.“
 

Er war ein Idiot. Ein egoistischer, verzogener Idiot. Dieser Kotzbrocken. Ein solch dummer, elender Kotzbrocken…
 

Malik griff nach der warmen Hand, als diese sich von seiner Stirn zurückgezogen hatte, schloss wieder die Augen. Die Müdigkeit deutete ihm einen Weg in den erholsamen Schlaf, zuvor schloss er aber noch fest um die Finger um diese warme Hand, die immer bei ihm war, wenn er ihn brauchte. Die bei ihm blieb. Diese Hand, die zu der Person gehörte, die er seit dem ersten gemeinsamen Treffen Freund nannte. Seinen besten Freund.
 

„…Altair?“
 

„Ja?“
 

„…hälst du meine Hand, bis ich eingeschlafen bin…?“
 

„…klar.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  NaruKura
2011-11-24T00:30:49+00:00 24.11.2011 01:30
wie niedlich die beiden doch als kinder sein können ><
und so unglaublich authentisch. Wirklich super geschrieben, super umgesetzt. Und einfach nur zum Schmunzeln. Schade das es nur zwei Kaps sind, man hat richtig Lust mehr zu lesen als vorhanden ist xD
Von:  NaruKura
2011-11-24T00:19:28+00:00 24.11.2011 01:19
wow ... einfach wow ...
Wundervoll geschrieben, mitfühlend, herzerwärmend und soo sweet, das man nur schmunzeln kann. Der Schreibstil ist einfach herrlich und die Characktere wecken einfach Muttergefühle xDD
Bin gespannt wie der Zweite Part ist.
Von:  Sasu-
2011-06-14T02:14:22+00:00 14.06.2011 04:14
wahnsinnig schön geschrieben, auf jeden fall
super niedlich, als altair sich zu ihm ins bett legt ^^
Von:  Sasu-
2011-05-30T17:03:54+00:00 30.05.2011 19:03
du hast einen ganz tolles schreibstil, muss ich meinen vorschreibern mal recht geben ^^
wirklich gut.
Von:  YouKnowNothing
2011-03-30T17:47:38+00:00 30.03.2011 19:47
"Die Müdigkeit zupfte sanft an seinem Verstand."
Ich liebe diesen Satz - darf ich ihn heiraten?? *-*

Frag mich nicht, ich habe gerade einen Narren an ihm gefressen & finde ihn echt toll!!
Der Rest der FF ist natürlich nicht minder toll *-*

Maliks Gedanken sind so schön nachzuvollziehen ^^ Und dass er Altair dann doch zur Holfe kommt, ist natürlich super schön, ich kann mir richtig vorstellen, wie sie zusammen passen im Kampf & dann noch so überlegen grinsen!!

Aber das mit Abstand beste ist wohl, dass Malik gern mehr wie Altair wäre und Altair gern mehr wie Malik wäre ^.^
das ist natürlich herrlich!!

Ich hab mich verliebt, danke für diese wunderschönen kapitel!!

LG
-Hanno~*
Von:  YouKnowNothing
2011-03-30T17:20:44+00:00 30.03.2011 19:20
wooo~w!
O.O
Habe schon lange nichts mehr so Gutes gelesen, ehrlich!

Ganz, ganz großes Kompliment, deine Art, die Charaktere darzustellen und vor allem von einander abzugrenzen ist wahnsinnig gut!
Und dieser herrliche Gegensatz zwischen dem Kind-sein und der erzwungen Pflicht und erwachsen-sein durch die Ausbildung - wahrlich topp!

Und dieser kindliche Streit zwischen Altair & Malik wirkt so glaubhaft, wunderbar!

Ich bin sehr beeindruckt und freue mich total auf kapitel 2 ;)
Von:  Schatten_des_Lichts
2011-01-05T17:53:30+00:00 05.01.2011 18:53
Das Kapitel war wieder, na ja einfach genial.
Genial wie Kadar alles nachmachen wollte, es ist verständlich das Malik der sein wollte, der von Kadar bewundert wird. Du hast das so gut, lustig und gefühlvoll beschrieben das man sich wieder in Malik versetzen konnte.
Eine gute Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit, vielleicht auch ein bisschen trauer.
LG
Von:  Starscourge
2011-01-04T19:29:34+00:00 04.01.2011 20:29
Du hast Richt Li...
Diese Fan Fiction IST Karries Zucker~
*lach*

Aber mal wieder sehr gut geschrieben *_*
Von:  Whiteclown
2011-01-04T19:01:41+00:00 04.01.2011 20:01
so süß^^
ich mag die FF richtig schreib bitte schnell weiter^^
Von:  Schatten_des_Lichts
2010-12-19T16:08:59+00:00 19.12.2010 17:08
erstmal muss ich sagen, die Idee im Allgemeinen ist schon verdammt gut, aber durch deinen lebendigen Schreibstil wird sie noch besser.
Du hast viele Aspekte aus dem Spiel mit ein fließen lassen, so dass man sich wirklich vorstellen kann,dass es ein Teil des Spiels ist! Gleichzeitig, waren genug neue Aspekte in der kleinen Geschichte, dass sie neu und Aufregend dargestellt worden konnte.
Ich freue mich wenn du noch mehr solcher lustigen, doch ernsten Geschichten über Kadar, Altair und Malik verfasst und hier hochlädst.
Die Darstellung der Charakter ist auch wirklich gut, so wie man sich heranwachsende Assassinen vorstellt, wie man sich die drei eben vorstellen kann, wie sie früher waren. Es ist Herz zerreisend wie Kadar berichtet, wie du berichtest, was indem Moment passiert.



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