Zum Inhalt der Seite

Abgekarterte Spiele

"Gets down to what it's all about, doesn't it? Making the wrong move at the right time."
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lippenbekenntnisse

Ich starre auf meine Hände. Immer noch halte ich die Reste des Glases fest und jetzt erst sehe ich das Blut. Kleine Schnitte, nicht weiter schlimm. Den Schmerz habe ich nicht einmal bemerkt. Ich ziehe mein Taschentuch aus der Jackentasche und wische mit die Hand ab.
 

Mir ist seltsam zumute.
 

Das Gefühl, das mich durchströmt, vermag ich nicht einzuordnen.
 

Ich habe ihm vor den Kopf gestossen. Ihn verletzt.
 

Ich weiß nicht warum ich das getan habe. Nun, doch ich weiß es. Sein Gerede über meinen Bruder, mein Deck. Diese Freundlichkeit in seinen Augen und diese unerschütterliche Selbstverständlichkeit mit der er mir erklärte, dass er mir mein Deck zurückgeben würde. Das war einfach zuviel. Mehr als ich augenblicklich zu ertragen vermag.
 

Ich weiß, dass er es aufrichtig gemeint hat, ohne jeden Hintergedanken, denn dergleichen liegt ihm fern und gerade deshalb waren seine Worte einfach zuviel. Ich hätte es verstanden, wenn er mich verhöhnt hätte. Ja, ich hätte es auch verstanden, wenn er mir angeboten hätte, mein Deck zurück kaufen zu können, aber das er es mir auf diese gönnerhafte Art überlassen wollte, nachdem er mir erklärt hat, dass mein Bruder bei ihm bleiben könnte, solange bis ich meine Angelegenheiten geklärt habe...
 

Die Schmach ist zu groß.
 

Hätte er mich nicht auslachen können? Warum hat er diesen Triumph nicht ausgespielt? Warum kostet er ihn nicht aus? Ich an seiner Stelle würde es tun. Jahre lang habe ich ihn gedemütigt, ihn wie einen Hund behandelt und mich bei jeder Gelegenheit über seine Art und Weise echauffiert. Er hätte allen Grund es mir heimzuzahlen und sich an meiner Situation zu weiden. Er müsste es genießen, mich so zu sehen.
 

Aber er tut es nicht.
 

Stattdessen bietet er mir seine Hilfe an und verhält sich auf die gleiche Art wie Muto, wenn er mir wieder und wieder seine Freundschaft angetragen hat. Geduldig, nachsichtig.
 

Ich schlucke hart als mir bewusst wird wie lächerlich meine Gedanken gerade sind. Ich sollte dankbar sein, dass er sich um Mokuba gekümmert hat. Ich sollte ihm sogar dankbar dafür sein, dass er das Deck aufgekauft hat, mit dem ich ihn wieder und wieder geschlagen habe und es mir auch noch zurück geben will.
 

Aber was tue ich? Ich reagiere wie in verzogenes Kind, agiere vollkommen lächerlich und habe mich nicht unter Kontrolle, während er die Situation vollkommen erwachsen und souverän handhabt.
 

Doch vielleicht ist es gerade das, was mich so maßlos irritiert und wütend macht. Die Tatsache, dass dieser Köter, nicht länger der Chaot ist, dessen Verhalten ich vorhersagen kann. Er hat sich im Griff, sein Hitzkopf ist abgekühlt und er hat meine Provokationen über sich ergehen lassen, gut, kurz war da der alte Zorn in seinen Augen, doch er hat sich nicht davon aus der Fassung bringen lassen.
 

Ich seufze und fahre mir mit der Hand durch´s Haar. Es war eine dumme Idee herzukommen. Ich hätte im Hotel bleiben sollen, auf neutralem Boden sozusagen, doch stattdessen sitze ich in Wheeler´s Appartment und die Tatsache, dass sich die Dinge zwischen uns verändert haben wird mir mehr und mehr bewusst. Nein, er ist nicht mehr der kleine Köter, den ich nach belieben treten konnte und der dennoch immer wieder zu mir gekommen ist.
 

Unwillkürlich schüttele ich den Kopf und versuche all diese Gedanken, die auf mich einströmen zu verdrängen. Ich will nicht darüber nachdenken, diese Situation zwischen ihm und mir analysieren und erkennen müssen, dass er Recht hat und ich im Unrecht bin, nur um dann seine gnädig blickenden Augen zu sehen, die mich nachsichtig betrachten und mir das Gefühl geben...
 

Unzulänglich zu sein.
 

Unzulänglich.
 

Wie ich dieses Wort hasse. Wie ich dieses Gefühl hasse. Gozabura hat es mir wieder und wieder an den Kopf geworfen, ständig betont, dass ich im Grunde unzulänglich bin und mich mehr bemühen soll und mir immer wieder das Gefühl gegben, dass das ich nie in der Lage sein werde, seinem Schatten zu entkommen.
 

Doch ich bin seinem Schatten entkommen. Ich habe sein Lebenswerk ausradiert und ein neues Imperium aufgebaut. Eines, dass alles was er je getan hat, in den Schatten stellte und gleichgültig was es auch gekostet hat, ich habe es geschafft und nun, nun ist alles zwischen meinen Händen zerronnen wie Sand. Die Firma, mein Lebenswerk, einfach alles ist mir entglitten, sogar Mokuba. Und gerade jetzt muss der Köter wieder in mein Leben treten und mir vor Augen halten, dass ich mehr als am Boden bin und meine Selbstbeherrschung dahin ist.
 

Das ist sie doch, sonst hätte ich das Glas gerade nicht kaputt gemacht und ihn auch nicht so angezischt.
 

"SETO!!!"
 

Mokuba´s Stimme reißt mich aus meinen Gedanken und mit einem Satz bin ich auf den Beinen. Der Kleine kommt auf mich zugerannt und es versetzt mir einen Stich ihn zu sehen.
 

"Mokuba." Ich seufze erleichtert auf ehe ich ihn in die Arme schließe und so fest es nur geht an mich drücke. Er klammert sich an mich wie ein Ertrinkender und ich schließe unwillkürlich die Augen als Tränen in ihnen aufsteigen. "Seto." höre ich ihn schluchzen und streichele ihm über den schwarzen Schopf. "Ich bin da." raune ich ihm zu und genieße das Gefühl ihn endlich wieder in meinem Armen zu halten. Ich spüre seinen Herzschlag so nah dem meinen und für einen Moment sind alle trüben Gedanken verflogen, alle Sorgen wie weggefegt und ich bin einfach nur erleichtert und glücklich. "Ach, Mokuba..." seufze ich und schlucke hart. "Du hast mir so gefehlt, großer Bruder."
 

Wieder verspüre ich einen Stich bei der vertrauten Anrede und schaffe es nur widerwillig ihn wieder loszulassen. Sein Blick findet meinen sofort und er strahlt mich auf eine Weise an, die mein Herz berührt. Tränen glitzern in den dunklen Augen und ich blinzele meine eigenen weg.
 

"Du mir auch, kleiner Bruder." sage ich und versuche mich wieder zu fassen, schließlich sind wir nicht alleine. Ich lächele ihn an und er erwidert mein Lächeln auf herzzereißende Weise. "Ich hatte solche Angst um dich." erzählt er und ich lache auf. "Ach Mokuba..." Ich weiß nicht was ich sagen soll. Nach allem was der Kleine durchmachen musste, galt mir seine Sorge? Ich schüttele leicht den Kopf. "Und ich hatte Angst um dich, Kleiner." erwidere ich und muss mir auf die Zunge beißen, um nicht noch mehr zu sagen, denn Wheeler steht da und sieht uns an.
 

"Geht es dir gut, Mokuba?" frage ich ohne Wheeler anzusehen und der Kleine nickt heftig. "Ja, Seto, dank Joey." antwortet mein Bruder aufrichtig und ich nicke. "Hat er dir erzählt...?" setzt Mokuba da auch schon an und blickt fragend zwischen Wheeler und mir hin und her. Ich nicke. "Und was war mit Pegasus? Wie kommst du hier her?" Mokuba bestürmt mich aufgeregt mit Fragen und ich muss erneut lachen. "Nicht so schnell. Ich erzähle dir alles in Ruhe, ok?" beruhige ich ihn und er nickt etwas verlegen.
 

"Setzt euch doch. Möchtest du Kakao, Mokuba?" höre ich Wheeler sagen. Der Kleine nickt und der Blondschopf wendet uns den Rücken zu um aus dem Zimmer zu gehen. Ich bin ihm dankbar für die kleine Geste, denn ich vermute, er tut es um mir einen Moment allein mit meinem Bruder zu geben. In kurzen Zügen erzähle ich Mokuba das Wesentliche, dass sich bisher zugetragen hat. Er nickt eifrig, sieht mich ein, zwei Mal auch bestürzt an und dann sprudelt es auch aus ihm heraus.
 

"Du kannst dir nicht vorstellen was los war. Sie sagten, ich wäre nicht vernehmungsfähig, Seto und so ein bescheuerter Arzt wollte mich die ganze Zeit ruhig stellen... Dann hörte ich, dass ich weggebracht werden soll. Ich hatte solche Panik als sie mich in den Flieger setzten. Ich dachte schon, ich sehe dich nie wieder. Doch dann war plötzlich Joey da." Die Miene des Kleinen hellt sich schlagartig auf als er den Namen meines Erzfeindes ausspricht. "Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber da wusste ich, dass alles gut werden würde und Joey hat es mir versprochen..." Die nächsten Worte höre ich nicht, denn meine Augen füllen sich schon wieder mit Tränen und ich fühle mich mit einem Mal beschämt.
 

Zwar habe ich nicht an Wheeler´s Worten gezweifelt, aber Mokuba bezeugt, dass das Hündchen sich mehr als gut, um meinen Bruder gekümmert hat. Und ich habe nichts besseres zu tun als mich mit dem Köter anzulegen wie in alten Zeiten.
 

"Was hast du denn, Seto?" Mokuba sieht mich besorgt an. Ich schüttele den Kopf. "Nichts, mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung." versichere ich ihm und ziehe ihn noch einmal in meine Arme. "Ich bin so froh, dass es dir gut geht, kleiner Bruder." sage ich ehrlich und er nickt in meinem Arm. "Jetzt werden wird uns niemand mehr trennen, nicht wahr, Seto?" fragt er in seiner jugendlichen Unschuld und ich schlucke.
 

Er scheint es zu merken, denn er rückt ein Stück von mir ab und sieht mich fragend an. "Wir bleiben doch zusammen?" fragt er verunsichert und ich nicke. "Sicher, Mokuba, aber es ist nicht so einfach, wie du dir das gerade vorstellst." entgegne ich ruhig und suche nach den richtigen Worten. Er sieht mich fragend an. "Du weißt, dass man nach mir sucht." Er nickt. "Ja, aber das ist doch Unsinn. Du hast Pegasus nicht umgebracht. Das wird die Polizei auch bald merken..." hebt er an, aber ich schüttele den Kopf. "So einfach ist das eben nicht." widerspreche ich sanft und er legt den Kopf schief. "Die Lage ist ernst, Mokuba. Wirklich ernst. Diese Typen, die das alles bewerkstelligt haben, schrecken vor nichts zurück und sie werden uns sicher nicht einfach in Ruhe lassen. Davon abgesehen, mir wurde die Vormundschaft entzogen. Offiziell darf ich mich dir nicht einmal mehr nähern." versuche ich ihm die Situation zu erklären.
 

Er nickt. "Ich weiß, aber Joey ist auf unserer Seite. Er wird uns helfen und sein Vater auch. Jack ist wirklich cool. Er ist zwar offiziell mein Vormund, aber er hat nichts dagegen, dass wir uns sehen und wir werden herausfinden wer diese Bastarde sind und dann zahlen wir es ihnen heim."
 

Er strahlt mich so enthusiastisch an, dass ich lächeln muss. So kenne ich meinen Bruder. Zuversichtlich und voller Kampfgeist. Ein waschechter Kaiba eben. Und der einzige Kaiba, der wirklich zu lächeln vermag.
 

"Ich weiß, dass Wheeler uns helfen will, Mokuba, aber das Ganze lässt sich eben nicht so leicht wieder ins Lot bringen. Nicht solange man mich für Pegasus Mörder hält und diese Typen hinter uns her sind. Es ist eine Sache, dich jetzt sehen zu können, aber das heißt nicht..." Ich beende den Satz nicht, denn ich sehe, wie sich seine Augen verdunkeln und er stutzt. "Was heißt das nicht, Seto?" fragt er besorgt und ich seufze.
 

Ich bin fast erleichtert als Wheeler mit einer Tasse zurück kommt und diese Mokuba reicht.
 

"Es heißt nicht, dass wir so einfach zusammen bleiben können." versuche ich es wieder und sehe wie meine Worte ihn treffen. Unwillkürlich verspüre ich einen Stich und der Schmerz droht mich zu überwältigen. "Ich verstehe dich nicht, Seto." meint mein Bruder und ich werfe Wheeler einen kurzen Blick zu. Er scheint meine stumme Aufforderung zu verstehen, denn er beugt sich vor und sieht Mokuba liebevoll an. "Was dein Bruder meint ist, dass es noch einige Zeit dauern wird bis er herausgefunden hat, wer diese Kerle sind, die euch das angetan haben und bis sein Ruf wiederhergestellt wurde. Die Gesetzlage ist augenblicklich eindeutig und sie besagt, dass ihr euch nicht sehen dürft." versucht der Blondschopf die Situation meinem Bruder zu erklären. Ich nicke. "Selbst wenn Wheeler´s Vater mir den Umgang mit dir gestattet, ich kann nicht einfach hier bleiben, Mokuba. Ich muss herausfinden, wer all das verursacht hat und..." Ich schlucke, aber ich sehe, dass er versteht.
 

"Das heißt, dass du mich nicht mitnehmen kannst." beendet er düster meinen Satz. Ich nicke. "Ja und nein." sage ich ernst. "Glaub mir, nichts würde ich lieber tun als das, aber die Lage ist einfach zu gefährlich und ich weiß nicht zu welchen Mitteln diese Kerle sonst noch greifen." Er sieht mich nachdenklich an. "Aber du bist doch gekommen, um mich mitzunehmen?" fragt er und ich nicke. "Ja, aber ich wusste nicht, dass du bei Wheeler bist. Ich dachte, du wärst bei jemand fremdem." erkläre ich ihm sanft und ein paar Sekunden sieht er mich verständnislos an. Dann nickt er langsam. "Ok, ich verstehe, aber... Du willst, dass ich bei Joey bleibe?" will er schließlich wissen.
 

"Ich will, dass du in Sicherheit bist und wenn das bei Wheeler der Fall ist, dann ja." antworte ich aufrichtig und hoffe, dass er es versteht.
 

Auch in der Hinsicht hatte Wheeler Recht. Ich kann nicht einfach losstürmen, um meine Feinde aufzuspüren, wenn ich Mokuba nicht in Sicherheit weiß und ich kann ihn nicht überall hin mit nehmen. Was, wenn es wieder zu seiner solchen Situation wie in dem Hotel kommt als Bakura und ich Pegasus gefunden haben? Nein, das kann ich ihm nicht zumuten. Wheeler´s Angebot ist die einzig logische Alternative, die ich habe.
 

Mokuba sieht mich mit einer Mischung aus Enttäuschung und Sorge an. "Aber was willst du denn tun, Seto? Ich meine, weißt du denn wer diese Kerle sind? Dass sie Pegasus getötet haben, heißt doch, dass sie zu allem fähig sind und..." Er bricht ab und wirft Wheeler einen fragenden Blick zu. "Stimmt, die Kerle sind gefährlich, aber du kennst doch deinen Bruder, er kann auf sich aufpassen. Aber er kann es sicherlich besser, wenn er nicht gleichzeitig ein Auge auf dich haben muss. Verstehst du was ich meine?" versucht Wheeler ihm die Situation zu erklären und ich nicke zustimmend. Mokuba seufzt und senkt für einen Moment den Blick.
 

"Ich versteh." sagt er schließlich mit tonloser Stimme. "Wenn du mir sagst, Mokuba, dass du es hier nicht aushalten kannst, dann werde ich dich mitnehmen." sage ich ernst und die Aussage bringt mir einen missbilligenden Blick des Köters ein, den ich allerdings ignoriere. Mokuba verzieht leicht den Mund.
 

"Nein, so ist es nicht. Mir geht es gut hier. Joey hat mir sogar ein Zimmer eingerichtet. Ich durfte alles selbst aussuchen. Willst du es sehen?" Mokuba´s Miene hat sich wieder aufgehellt und ich schätze, er hat verstanden worum es mir geht. "Gerne, aber lass mich erst noch kurz mit Wheeler reden, ja? Ich komme sofort nach. Ich schätze, du solltest dich wohl auch langsam einmal anziehen, kleiner Bruder." Ich lächele ihn an und er nickt. "Du wirst aber nicht einfach so wieder verschwinden, Seto!" sagt er und ich sehe ihn entrüstet an. "Was denkst du von mir?" entgegne ich und er lacht. "Bis gleich, großer Bruder."
 

Mit den Worten auf den Lippen dreht er sich auch schon um und wirbelt durch die Wohnung. Ich sehe ihm einen Moment lächelnd nach, dann wende ich mich Wheeler zu.
 

Der Blondschopf sieht mich kühl an und ich kann es ihm nicht verdenken. "Deine Entscheidung war richtig. Er wird auf dich hören. Und er versteht es auch." meint er nüchtern. Ich nicke.
 

Die nächsten Worte kosten mich wahrlich Überwindung und ich schätze, er sieht es mir an. "Du weißt, dass ich es nicht gewohnt bin, mich auf andere zu verlassen, Wheeler. Und du weißt auch, dass ich... " Ich mache eine kurze Pause. "Ich danke dir für deine Hilfe und dafür, dass du dich um meinen Bruder kümmerst. Das hättest du nicht tun müssen, aber du hast es getan. Und..." Wieder halte ich kurz inne. Sein Blick ruht erwartungsvoll auf mir. "Es tut mir leid, dass ich dich vorhin angefahren habe." bringe ich schließlich tatsächlich über meine Lippen und beiße mir im nächsten Augenblick auch schon fest auf die Unterlippe.
 

Er mustert mich einen Moment und ich erwarte schon, dass er anfängt zu lachen, doch er tut es nicht. Er nickt leicht und beäugt mich noch einen Moment nachdenklich, dann seufzt er.
 

"War das jetzt so schwer, Kaiba?" fragt er und ich funkele ihn eisig an. Sein Mund verzieht sich zu einem Grinsen. "Du bist wirklich eine harte Nuss, Kaiba, aber in der Hinsicht warst du ja schon immer stur." Er lächelt mich an und ich glaube, auch wenn ich so alt werde wie Methusalem, ich werde diesen Kerl nie verstehen. Nie.
 

"In Anbetracht der Tatsache, dass ich mich um deinen Bruder kümmere und wir ein gemeinsames Anliegen haben, nämlich Mokuba, schlage ich vor, dass wir das Kriegsbeil begraben und wir wie Erwachsene miteinander umgehen. Ich weiß, das Ganze kostet dich Überwindung und es ärgert dich vermutlich schwarz, dass ausgerechnet ich es bin, der dir Hilfe anbietet, aber ernsthaft, Kaiba, ich will dich weder bloß stellen, noch mache ich das zu meinem Vergnügen. Ich habe dein Deck auch nicht aus Mitleid erstanden oder um dir eins auszuwischen. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht wirklich warum ich es getan habe, aber ich versichere dir, es hatte nichts damit zu tun, dich zu demütigen, wenn es das ist, was du denkst."
 

Er sieht mich mit ernsten braunen Augen an und ich brauche ein paar Sekunden, um seine Worte zu verarbeiten. Dann nicke ich leicht. "Ok, wir begraben das Kriegsbeil, Wheeler." erwidere ich und reiche ihm die Hand. Auch er nickt und drückt dann meine Hand.
 

Ihn zu berühren durchzuckt mich wie ein Blitz und ich löse meine Hand schnell wieder aus seinem Griff.
 

"Schön, dass du dich dazu entschlossen hast, dich nicht mehr wie ein verzogenes Balg aufzuführen." höre ich ihn im nächsten Moment sagen. "Dann können wir uns ja jetzt wichtigerem zuwenden."
 

Ich werfe ihm einen eisigen Blick zu. "Provozier mich nicht, Wheeler. Dieser Burgfrieden ist noch mehr als frisch." zische ich ihn an. "Ich mache das hier nur für Mokuba, damit wir uns da richtig verstehen."
 

"Schon klar." entgegnet er und erhebt sich. "Komm, ich zeige dir Mokuba´s Zimmer."
 

Ehe ich etwas erwidern kann, wendet er mir auch schon die Rücken zu und ich verfluche ihn innerlich für seine Selbstgefälligkeit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-01-13T20:51:00+00:00 13.01.2013 21:51
Hi^^

Burgfrieden ist der richtige Ausdruck für das was die beiden ausgehandelt haben :)

Unglaublich plastisch hast du beschrieben wie seto Zähneknirschend zugibt das Joey verändert ist und es tatsächlich das beste für mokuba ist, wenn er bei Joey bleibt.

Liebe Grüße Jyorie

Von:  CherryKiss
2011-01-03T15:39:39+00:00 03.01.2011 16:39
*Applaus*
Manchmal übertriffst du dich selbst... Wenn ich das beurteilen kann...
Hach ich liebe Burgfrieden... jetzt fehlt nur noch das der Ritter die Prinzessin küsst ;)
Ich hoffe du weißt was ich meine.
Ich habe nämlich auch anderes Erwartet... so viel zum Thema Überschrift^^
LG
CherryKiss
Von: abgemeldet
2011-01-02T20:22:38+00:00 02.01.2011 21:22
Boah, wie gemein, bei der Kapitelüberschrift "Lippenbekenntnisse" habe
ich an was GANZ anderes gedacht c:

Das geht ja heute echt schnell, 3 Kapitel an einem Tag, du hast meinen
vollsten Respekt. Und dabei hast du so einen flüssigen Schreibstil und gibst uns einen super Einblick in die Gedankengänge der Protagonisten ^^
Ach, das erste Zusammentreffen von Seto und Mokuba seit langer Zeit und obwohl Mokuba schon 15 ist, hat sich die Liebe zu seinem Bruder nicht verändert *seufz*

JA! Endlich hat es Kaiba gesagt, wurde aber auch mal Zeit XD Ich wette Joey hat innerlich Saltos gemacht ;) Das Händeschütteln als erster Körperkontakt ... interessant, solange es nicht dabei bleibt :D

Mach weiter so
Man liest sich

LG Perpendikel
Von:  DarkTiger
2011-01-02T19:52:13+00:00 02.01.2011 20:52
so also ersteinmal will ich mich (hab ich schon länger vernachlässigt) bei dir bedanken das du dir so viel mühe gibst mit dem schreiben und der geschichte und allem
und das du noch nicht über meine besserwisserischen komentare gemekert hast^^
du hast mich übrigens auch wieder etwas inspirirt wieder zu schreiben und ein stück meiner blokade ist abgefallen
ich habe etwas drauf los geschrieben und es tat so gut
vielen dank

so jetzt ist mir aufgefallen
seto hat joey seinen größten erzfeind genant
das habe ich sofort als liebesbeweis empfunden
ich kannte mal ein mädchen das mir ziemlich ähnlich war
sie war eine meisterin der manipulation und hatt alle um den finger wikeln können
nur ich habe verstanden wie sie tickt
und sie hat mich dafür gehasst
ich war ihre erzfeindin
ihre größte feindin
das hat mich wirklich gerührt
doch es war mir egal ich habe sie nicht gehasst
ich habe nichts für sie 'empfunden' sozusagen
sie war mir einfach egal
aber für sie war es wohl wichtig mich auf ihre seite ziehn zu können
man kann nur jemandem hassen für den man auch irgendwas empfindet wie mögen oder so
und das seto überhaupt so viel für joey empfindet muss ihm wohl auch selber klar sein wenn er seinen gedanken zuhört^^

und jetzt moki
du hast mich schokiert
das mokuba der süße kleine muki (ich will ihn nicht als jugendlichen sehen *schniff*)
das wort bastard in den mund nimmt hat mich schokiert

war das eiendglich der erste körperkontakt der beiden?
das händeschütteln?


Zurück