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Lost wihout you

von

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Vorführstunde

Das Verhalten von Akunadin war für Mahado schon sehr bald wieder vergessen. Der Magier des Hofes bereitete sich auf die anderen wichtigen Sachen vor, die geklärt werden mussten. Bald würde wieder ein Fest am Hofe stattfinden und dafür brauchte es allerlei Vorbereitung. Nicht nur, dass für die Musik und das Essen gesorgt werden musste, sie mussten auch die ganze Unterhaltung ganz alleine auf die Beine stellen. Eigentlich war es keine wirkliche Anstrengung, da Feste in Ägypten keine Ausnahmen waren. Viel eher wurden oftmals welche gefeiert. Es gab Bauernfeste zur Erntezeit, nach Überschwemmungen und oftmals auch nach der Aussaat. Weitere Feste wurden oftmals gefeiert, wenn ein neues Leben geschenkt oder ein altes Leben genommen wurde, außerdem feierten sie viele Volksfeste zum Beginn des Neujahrs sowie zu Jahreszeitenanfang. Andere Feste waren die Thronbesteigungen, aber auch Feste zu Ehren des Nils. Das Sed-Fest und das Opet-Fest waren wichtige Feste, die man einfach feiern musste. Außerdem gab es jährlich Feste zu Ehren der Götter. Aber das waren nur die wichtigsten Feste, die das Pharaonentum feierte, viele andere wurden von den Menschen des Dorfes gefeiert. Nahm man die Sache mit den Festen ernst, so erkannte man, dass die Menschen in den Dörfern und Städten selten zur Arbeit kommen würden, so viele Feste hatten sie. Pharao Atemu selbst beschränkte sich auf die wichtigsten Feste und besuchte ab und an einige andere. Viele Feste verkörperten leider auch Gefahren. So zogen sämtliche Festlichkeiten zu Ehren der Götter oftmals eine große Bevölkerungsmenge auf die Straße, besonders auch Menschen, die anreisten um zusammen mit dem Pharao die Götter zu ehren. Mehr Menschen hieß für die persönliche Leibgarde von Atemu besser aufzupassen, da man nie wissen konnte, was passieren würde.

Atemu selbst war bislang nur bei einem Sed-Fest dabei, es war eines, welches zu Ehren seines Vaters, Aknamkanon, gefeiert wurde. Ein solches Fest wird auch als das Jubiläumsfest eines jeden Königs bezeichnet und findet nach 30-jähriger Herrschaftszeit statt. Der Ablauf des Festes blieb Atemu noch lange in Erinnerung. Es gab drei verschiedene Zeremonien. Zuerst fand die Erneuerung der Thronbesteigung statt. Aknamkanon trug dabei einen Mantel, welcher seinen ganzen Körper einhüllte. Dadurch wurde seine königliche Macht erneuert. Aber nicht nur dies wurde mit der Erneuerung beabsichtigt, viel mehr wurde durch den Prozess der Körper physisch verjüngt und man konnte als Pharao noch viele Jahre regieren. Anschließend erst durfte sich Atemu als Thronerbe neben seinen Vater setzen. Zu guter Letzt wurde der Pharao mit dem Gott Osiris gleichgesetzt, sowie das Aufrichten mehrere Obelisken, mit welchem das Fest schließlich eingeleitet wurde.

Alles war prunkvoll geworden und Atemu, der zu der Zeit noch ein kleiner Junge war, träumte noch mehrere Tage von den Festlichkeiten. Die nächsten Tage über hatte er seinen Vater und seinen Onkel über das Fest ausgefragt und wollte es ein weiteres Mal feiern. Leider ging das nicht so einfach, weswegen sich Atemu gedulden musste.

Aber zum Glück hatte er noch mehrere andere Feste an denen er beiwohnen konnte. So liebte Atemu das Opet-Fest. Es war eines der wichtigsten Fächer des Landes und wurde mit einer Dauer von 27 Tagen in Theben abgehalten. Wegen der großen Entfernung konnte Atemu nicht jedes Jahr daran teilnehmen, doch immer wenn es soweit war, freute er sich wie ein kleines Kind…was er zu der damaligen Zeit auch war. Und doch durfte er sich in der Öffentlichkeit nicht immer wie eines benehmen. Er musste lernen und königlich werden.

Oftmals durfte Atemu auch bei den Dorffesten anwesend sein. Zwar nicht alleine, aber wenigstens hatte er dadurch seine Kindlichkeit behalten konnten. Es war immer eine Freude wenn er zu den Festlichkeiten am Nil mitgehen durfte. Dieses Fest wurde dann von den Menschen abgehalten, wenn die Sommersonnenwende stattfand. Ein Hinweis hierbei war das Wasser im Nil, welches anfing zu steigen. Im gleichen Verhältnis in welchem der Fluss anschließend das Land überflutete um dort seinen Schlamm abzulegen, nahmen die Freuden der Menschen zu. Zusammen mit den Gefolgsleuten, die Atemu zur Seite gestellt waren, aß der junge Prinz mehrere Tage den Festschmaus und wartete darauf, dass sich das Tor des Tempels öffnete. Jedes Mal stand Atemu vorne, bekam alles aus bester Sicht mit und erfreute sich daran, wie die Priester aus dem Tempel kamen, eine Statue in der Hand hielten und schließlich am Nil entlang gingen. Immer wieder stellte sich Atemu vor, wie die Hohepriester am Hofe das gleiche Ritual durchführten. Unweigerlich musste der kleine Prinz anfangen zu kichern.

Hach ja, das waren früher gute Zeiten. Damals konnte Atemu unbeschwert Leben und musste sich um nichts kümmern. Es war eine sehr lebhafte Zeit für ihn, doch schon bald ging sie zu Ende. Sehr bald danach musste Atemu den Thron besteigen und aus der unbeschwerten Zeit wurde ein Leben mit den Lasten.

Wie jeden Tag um diese Uhrzeit saß Atemu auf seinem Thronsitz und hörte sich die verschiedenen Audienzen der Mitbürger an. Er nickte die ganze Zeit über und sprach mit den einzelnen Bürgern. So gut wie es nur ging, versuchte Atemu sämtlichen Wünschen zu entsprechen, doch leider lag es nicht in seiner Macht jeder Angelegenheit zuzustimmen. Nach knapp drei Stunden war die Audienz beendet worden und der junge Pharao konnte sich wieder um andere Sachen kümmern. Aber zuerst wurde gegessen und danach hielt er erstmals eine Pause ein. Ja, auch diese brauchte ein Pharao.
 

„Atemu…Atemu…“, rief Mana. Gerade erst hatte sie von Mahado einen neuen Trick gelernt, da musste sie sogleich die Räumlichkeiten von Atemu aufsuchen und es ihm vorzeigen.

Atemu saß wie sonst auch immer im Thronzimmer, doch schon von weitem konnte man Mana hören. Atemu schaute nach oben und erkannte dann auch schon wie seine Jugendfreundin auf ihn zu gelaufen kam. „Aber Mana, was hast du denn?“, wollte der Pharao von ihr wissen.

Schnurrstracks lief das Mädchen weiter auf Atemu zu und stoppte schließlich direkt vor seinem Thronsitz.

„Atemu, Atemu“, kam es wieder von Mana. Sie sah den Pharao ganz hastig an und musste dann erst einmal verschnaufen, ehe sie sprechen konnte. „Tut…tut mir Leid…“, wisperte das Mädchen leise.

Atemu fing an ein wenig zu Lachen und stand dann von seinem Platz auf. Er trat näher an seine Freundin heran. „Was ist denn los?“, wollte er erneut wissen.

„Ich…“, fing sie schließlich an. Noch immer kam sie nicht zu genügend Atem. Was musste sie auch so schnell laufen?

„Ja?“, fragte er und blickte das Mädchen weiterhin an.

„Ich hab was Neues gelernt“, rief sie dann fröhlich heraus. Für sie selbst war es immer ein Grund zur Freude, wenn sie die Magie beherrschte. Außerdem kam noch hinzu, dass Mahado sie jedes Mal rümpfen musste, wenn sie mal wieder mit anderen Sachen beschäftigt war. Es war immer lustig mit ihm, besonders wenn es Mana schaffte, dass er sich aufregte.

„Das find ich gut“, lächelte Atemu. Seit ihrer Kindheit war er mit Mana und Mahado sehr gut befreundet. Mahado vor allem verdankte er sein Leben und Mana brachte ihn immer wieder zum Lachen.
 

Eigentlich gehörte das Mädchen nicht an den Palast, doch es kam wie immer anders. An einem heißen Sommertag kamen sie und ihre Eltern zur Audienz zum Pharao Aknamkanon. Atemu selbst war zu diesem Zeitpunkt noch ein kleiner Junge, lauschte der Audienz aber ebenfalls. Lernen hieß es. Der junge Prinz musste in der warmen Sommerluft im Palast sitzen und seinem Vater zusehen, er sollte sehen, wie man mit dem Volk sprach, was man vermied und wie man mit den Menschen umgehen mussten. Aknamkanon selbst war das große Vorbild seines Sohnes.

Als dann Mana mit ihren Eltern herein kam, freute sich Atemu, dass er nun endlich mal wieder ein Kind im Thronsaal erblickte. Das Mädchen hatte etwas an sich, was sie sehr interessant machte. Damals konnte Atemu einfach nicht sagen, was es war, doch mit der Zeit fand er es heraus. Mana strahlte eine Unbekümmerheit aus und war immer am Lächeln. Sie war so ein fröhliches Mädchen, dass genau das Verhalten sein Interesse weckte.

„Wie ich sehe habt Ihr Eure Tochter mitgebracht“, meinte Aknamkanon nickend. Er selbst hatte nichts dagegen gehabt, wenn man die Familie mitbrachte, nur hätte er gerne eher davon erfahren.

„Ja, verzeiht, Pharao“, verneigte sich Manas Vater. „Wir wussten nicht wohin mit ihr. Deswegen kam sie mit.“

„Macht Euch keine Sorgen darum“, sprach Aknamkanon. Und doch grübelte er über das Kind nach. Es war in Ordnung, wenn sein Sohn die Audienz mitbekam, aber andere Kinder? Kinder sprachen doch untereinander über alles.

Mana blickte den Pharao weiterhin an, sobald auch er seinen Blick zu ihr schweifen ließ, wurde sie ängstlicher.

„Wenn Ihr wollt, kann Eure Tochter in den Garten spielen gehen“, schlug der Pharao vor. „Mein Sohn wird sie begleiten“, dabei nickte er diesem zu.

„Ja, ist gut, Vater“, stimmte Atemu ebenso zu. Er stand von seinem Platz auf und blickte zu Mana. „Komm, gehen wir“, meinte er.

„Au ja“, rief Mana lächelnd aus und lief dem Prinzen sogleich hinterher.

„Verzeiht. Sie ist manchmal so lebhaft“, murmelte Manas Mutter.
 

Diese Lebhaftigkeit hatte Mana kein einziges Mal am königlichen Hofe verloren. Atemu war froh, dass das unbeschwerte Mädchen die ganze Zeit über bei ihm war.

„Darf ich dir zeigen, was ich gelernt hab?“, wollte die Braunhaarige wissen.

„Aber natürlich“, nickte Atemu. „Ich bin schon gespannt, was du kannst“, fügte er hinzu.

„Ja, also gut“, Mana atmete tief ein und schloss ihre Augen. Sie brauchte sämtliche Konzentration und als sie die hatte, warf sie einen Stock nach oben. Sobald er herunter kam, hielt sie einen Blumenstrauß in ihren Händen. „Siehst du? Ich habs wieder geschafft“, erzählte sie fröhlich.

„Mana? Ach hier bist du“, Mahado kam näher an den Pharao und das Mädchen heran. Er seufzte leicht. Wieder war ihm Mana nach einer Lehrstunde entkommen und es war kein Wunder, dass sie sich bei Atemu einfand. „Was hab ich dir gesagt?“

„Ich…weiß es nicht“, gestand der Magierlehrling leicht zögerlich. „Das ich mehr üben soll?“

„Nein…“, Mahado schüttelte den Kopf und blickte wieder zu Atemu. „Verzeiht, dass sie Euch wieder einmal gestört hat.“

„Aber nicht doch. Mana stört mich nicht.“

„Da habt Ihr es gehört. Ich stör ihn nicht und ich kann zu jeder Zeit hier rein kommen“, sprach das Mädchen.

„Aber nicht wenn der Pharao arbeiten muss“, wies der Magier das Mädchen an.

„Aber…aber…“, mit traurigen Augen schaute Mana ihren Meister an. „…ich wollte ihm doch nur zeigen, was ich heute gelernt hab.“

„Ähm…“ Mana wusste genau wie sie den Mahado besänftigen konnte. Kaum schaute sie ihn mit leicht traurigen Augen an, konnte er ihr gar nicht mehr böse sein. „Kannst du auch noch das, was ich dir gestern gezeigt hab?“

„Natürlich“, nickte das Mädchen. „Wartet ich zeig es euch Beiden gleich“, fügte sie an.



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