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Lost wihout you

von

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Schuldig

Mit weit aufgerissenen Augen blickte Kisara zu Akunadin, der sie gerade als Mörderin betitelte. Naja Mörderin war noch zu viel gesagt, viel eher gab man ihr die Schuld an dem ganzen. Dabei hatte die Weißhaarige doch wirklich nichts getan. Und nun das.

Schluckend stand Kisara immer noch auf der Position wo sie die ganze Zeit über war. Um sie herum tuschelte man, außerdem traten sämtliche Menschen, die in ihrer Nähe waren, einige Schritte zur Seite. Man sah allen an, dass sie ebenso von der Schuld überzeugt waren, wie Akunadin.

Die Weißhaarige konnte keinen klaren Satz formulieren und schon gar keinen klaren Gedanken fassen. Immer wenn sie was sagen wollte, öffnete sich ihr Mund, aber Worte kamen keine heraus. Sie verstand das alles selber nicht. Sie konnte es nicht verstehen.

„Nehmt sie gefangen“, wies Akunadin die Wachen an, die nun auch alle samt an den Ort des Geschehens kamen. Akunadins Blick ging an den Pharao. „Das seht Ihr doch auch so, oder?“, wollte er wissen.

„Was?“, murmelte Atemu. Er schüttelte schnell den Kopf. „Ja, bringt sie weg. Aber sorgt dafür, dass es ihr gut geht. Morgen wird ihr der Prozess gemacht“, sprach der Pharao.

„Wie Ihr es wünscht“, nickte Akunadin. Er blickte wieder zu den Wachen. „Los, weg mit ihr.“
 

Sobald die Wachen Kisara packten, rissen sie Kisara aus ihrer eigenen Welt, in der sie sich vorstellte, was los war. Als Kisara endlich realisierte, was hier los war, versuchte sie sich zu wehren. Sie zappelte herum, aber die Männer fingen an sie stärker anzupacken.

„Nein…nein…“, schrie die Weißhaarige immer wieder und wieder. Aber sie ließen nicht von ihr. Je mehr sie sich wehrte, desto stärker wurde sie festgehalten.

„Haltet ein“, warf nun Seth ein. Der Priester trat an die Wachen und an Kisara heran. „Ich bringe sie persönlich in die Zelle“, sprach der Priester anschließend. Auch ihm fiel es sehr schwer zu glauben, dass dieses Mädchen einen solchen Plan hatte. Wie konnte das nur sein? Und warum hatte er es nicht schon viel eher bemerkt?

Egal wie sehr Seth darüber nachdachte, er konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass Kisara es tatsächlich auf den Pharao absah. Sie war doch nicht so eine…das hatte er in ihren Augen gesehen. Und jetzt wo sie beschuldigt wurde, sah er es ein weiteres Mal in ihren Augen. Sie waren so erschrocken und sie war verängstigt. Eigentlich konnte er genau sehen, dass die Angst deswegen da war, weil sie es nicht getan hatte. Aber alle Beweise sprachen gegen sie.

„Seit vorsichtig“, nickte die Wache. Nun ließen die Männer von Kisara ab. Dafür legte Seth seine Hand an ihren Arm und zog sie nach draußen.

„Wie kannst du nur so was machen?“, zischte der Priester. Die Beweise sprachen gegen sie…das konnte ja nur heißen, dass sie es war. An was anderes durfte der Priester in diesem Moment nicht mehr denken, sonst wäre es zu schwer.

Kisara blickte traurig zu Seth nach oben. „Ich hab nichts getan“, wisperte das Mädchen leise.

„Du hattest den Dolch“, warf der Priester ein.

„Ich weiß, aber er gehört nicht mir“, murmelte sie anschließend. „Ich habe wirklich nichts getan. Das könnte ich nicht…Bitte glaubt mir…“

„Ich wünschte, ich könnte das“, sprach Seth. „Man kann vieles sagen, aber wir hier können nur einander vertrauen. Du warst Gast hier und jetzt das“, fügte er hinzu.

„Ich hab damit nichts zu tun. Bitte…ich hab wirklich nichts getan. Seth, bitte, Ihr müsst mir glauben…ich habe nichts getan. Das könnte ich doch gar nicht…bitte…“, wisperte Kisara leise.

Seth schüttelte den Kopf. „Bitte…sei still…“, sprach er und zog das Mädchen weiter. „Ich wird jetzt meine Pflicht tun und ich unter Arrest stellen. Morgen wird dann entschieden, was weiterhin passiert.“

Ihren Blick abwendend blickte Kisara auf den Boden. Dass er so von ihr dachte…aber trotzdem sprach er wahre Worte. Der Priester kannte hier jeden, warum sollte er dann auch einem Mädchen wie ihr Glauben schenken.

„Ich werde dafür sorgen, dass es dir hier an nichts fehlen wird. Im Vergleich zu den Anderen wirst du sämtliche Essensportionen bekommen. Mach dich darauf gefasst, dass gegen Morgen Mittag die Verhandlung stattfinden“, sprach Seth kühl.

Zusammen mit der Weißhaarigen trat er an den Wachen vorbei und brachte sie in einen anderen Raum. „Tu heute Nacht nichts, was du bereuen würdest.“

„Was sollte ich hier schon tun?“, murmelte Kisara fragen.

„Selbstmord- oder Fluchtversuche. Dir wird es danach sicher nicht besser gehen“, sagte der Priester. Seth ging dann wieder an die Tür. Ehe er diese verließ, drehte er sich um und schaute zu ihr.

Wieder blickte sie ihn so an, als könnte sie keiner Fliege irgendwas tun. „Auch wenn du es mir nicht glaubst, ich glaube dir…“ Mit den Worten verschwand der Priester aus dem Zimmer. Auf der anderen Seite lehnte er sich gegen die Tür. „Verdammt“, fluchte Seth leise und konnte dann noch Kisaras Weinen hören.
 

Direkt am nächsten Morgen bekam Kisara noch etwas zu Essen ins Zimmer gebracht. Nur langsam aß Kisara dieses. Ihre Gedanken waren die ganze Zeit bei dem gestrigen Vorfall. Was brachte das Essen jetzt noch? Sie würde doch sowieso für schuldig gehalten.

Vier Stunden danach wurde sie auch schon von zwei Wachen abgeholt und in den Thronsaal gebracht. Beide Männer standen mit ihren Schwertern vor ihr und achteten darauf, dass sie nicht noch einen Anschlag durchführte.

„Dann wollen wir beginnen“, sprach Akunadin. Neben dem Hohepriester saß Atemu im Thronsaal. Neben ihm standen die Priester Seth, Mahado und Isis. Auch Shimon war dabei gewesen.

„So“, fing Akunadin wieder an. „Kommen wir zu den Beweisen. Beweis Nummer eins wäre unser toter Attentäter. Er bestätigte, dass das Mädchen den Auftrag gab. Das haben alle gehört“, erzählte Akunadin. „Beweis Nummer zwei, der Dolch, den ich bei dem Mädchen fand. An der Spitze haftete noch ein wenig Gift.“

„Die Beweise sprechen wirklich gegen dich“, sprach Atemu. „Hast du noch was zu deiner Verteidigung zu sagen?“

Kisara schüttelte den Kopf. „Mich sehen alle für schuldig. Egal was ich sage, die Meinung aller steht bereits fest“, murmelte das Mädchen.

Akunadin schüttelte den Kopf. „Mit dieser Antwort kommst du hier nicht weiter. Du stürzt dich doch nur selber ins Verderben.“

„Ich würde da gerne noch auf was zurück kommen“, warf Seth ein.

Nun schaute Atemu auf den Priester. „Was ist dir aufgefallen?“, wollte der Pharao wissen.

„Ich würde gerne wissen, was Isis gesehen hat. Soweit ich weiß, hast du sie doch angekleidet. Ist dir da ein Dolch aufgefallen?“, wollte Seth wissen.

Isis schüttelte den Kopf. „Nein, ein Dolch war sicherlich nicht dabei. Das hätte ich bemerkt“, sagte die Frau.

„Und ergab sich danach eine Möglichkeit, dass sie alleine irgendwo einen Dolch herkriegen konnte?“, wollte er wissen.

„Das kann ich so genau nicht sagen. Die meiste Zeit über war sie zusammen mit den anderen Mädchen beim Tanzen oder machte mit denen Pause. Eigentlich hab ich sie nie alleine gesehen. Die, mit denen sie zusammen Pause machte, sahen auch nicht danach aus, als würden sie ein Attentat planen“, erklärte Isis.

Seth nickte. „Dann ist gar nicht wirklich bewiesen, dass der Dolch zu ihr gehörte. Während des ganzen Festes konnte auch jemand anderes den Dolch an das Mädchen weitergeben. So schwer ist er nicht. Das hießt entsprechend auch, dass sie das weitere Gewicht nicht bemerkt haben kann“, sprach Seth. „Und wir sollten nicht vergessen, dass der Attentäter eine falsche Spur sähen wollte oder aber dass er jemanden anderen dafür verantwortlich machen wollte. Wir haben keinen Augenzeugen dafür, dass das Mädchen dies alles plante.“

„Das ist es ja gerade“, warf Akunadin ein. „Wir haben keinen Zeugen, der es bestätigen kann.“

„Aber das ist auch zum Teil Eure Schuld. Hättet Ihr nicht den Dolch an dem Mann ausprobiert, hätten wir einen Zeugen“, meinte Seth.

„Einen, der nur bestätigt, dass das Mädchen daran schuld ist.“

„Das wissen wir doch nicht. In einer Verhandlung könnte er eine andere Aussage machen oder wir hätten ihm auf den Zahn gefühlt“, meinte Seth.

„Und was dann? Dann hätte er noch immer gesagt, dass das Mädchen ihn bezahlt hat“, entgegnete Akunadin.

„Das wissen wir doch gar nicht. Und das werden wir nun auch nicht mehr wissen“, sprach Seth.

Akunadin schüttelte nun den Kopf. „Das reicht. So darüber zu reden bringt uns jetzt auch nicht mehr weiter“, sagte der Hohepriester. „Wir können das was passiert ist, nicht ungeschehen machen. Jetzt haben wir als einzigen Anhaltspunkt die Beweise. Also richten wir uns danach.“

„Aber wenn wir doch mal darüber nachdenken. Ich bin mir sicher, dass keiner von uns dem Mädchen solch eine Tag zutraut“, fügte Seth an.

„Die ganze Sache hier hat nichts mit Zutrauen zu tun. Wenn es danach geht, würde sie wahrscheinlich freigesprochen. Aber wir sollten uns noch einmal die ganzen Beweise ansehen“, sagte der Hohepriester. „Und die Beweise sprechen gegen sie. Jetzt sollten wir uns wirklich überlegen, wie wir urteilen“, fügte er an.

„An was denkt Ihr, Akunadin?“, wollte Shimon wissen.

„Es liegt doch auf der Hand. Entweder wir lassen das Mädchen frei, weil wir ihr eine solche Tat nicht zutrauen, oder wir sprechen sie schuldig. Wir sollten nicht vergessen, dass bei einem Freispruch das Volk sicherlich nicht erfreut ist. Das Mädchen gilt für die Bewohner schließlich als neue Braut des Pharaos. Wie kann man dann so jemanden frei lassen? Natürlich steht auf der anderen Seite die Möglichkeit der Unschuld. Aber das können wir nicht so genau sagen“, erklärte der Hohepriester.

Atemu seufzte. „Ich sehe in welchem Dilemma wir sind“, nickte der Pharao. „Und bei allem es tut mir leid“, fügte er hinzu. „Es gibt keine andere Möglichkeit, die wir haben. Und wir müssen nach den Beweisen gehen. Alles andere wäre nicht vertretbar.“ Atemu schaute zu Kisara. „Es tut mir wirklich leid, aber wir müssen dich schuldig sprechen. Aber ich verspreche dir, wir werden weiter suchen um Beweise zu finden, dass du unschuldig bist.“

Kisara nickte. Es war ja klar, dass so was passierte. Warum sollte sie auch das Glück haben und unschuldig gesprochen werden?

„Bringt sie jetzt wieder in ihre Zelle“, sagte Atemu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-06-19T19:40:00+00:00 19.06.2011 21:40
Hi. Auch dieses Mal ist das Kapitel sehr schön geworden. Ich hoffe das Kisara schnell wieder frei kommt und sie auch mit Seth zusammen kommt noch.

Lg kisara-kaiba


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