Zum Inhalt der Seite

Beyblade Metal Fusion

Generation Fight X
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Durch die eigenen Waffen geschlagen

Kapitel 16: Durch die eigenen Waffen geschlagen
 

„Die erste Runde geht nun mit Spannung zu Ende und schauen wir mal, wie die Paarungen der zweiten Runde aussehen!“ verkündete Blader DJ laut.

Die verbleibenden zehn Blader standen um die Arena in der Mitte herum und schauten nun gespannt auf den Bildschirm. Schließlich wurden die Paarungen angezeigt:
 

Jayden vs. Rafael

Yu vs. Ginga

Ashley vs. Kyoya

Kayla vs. Reiji

Ryuga vs. Tsubasa
 

Ashley erschrak.

„Was?! Ich soll gegen Kyoya kämpfen?!“ platzte es ihr heraus.

Sie sah zu Kyoya und auch er blickte sie an.

„Hast du damit ein Problem?“ wollte er wissen.

Ashley schüttelte den Kopf.

„Nein, es kommt nur etwas unerwartet. Ich hätte nicht gedacht, dass wir beide, bei diesem Turnier, gegeneinander antreten“ erwiderte sie lächelnd.

„Und ich kämpfe gegen Reiji. Na, das kann ja was werden!“ grummelte Kayla.

Sie schielte kurz zu dem verrückten Schlangenfreak herüber, der sie nur fies anlachte. Die Braunhaarige nahm das ziemlich gelassen hin. Dennoch, wusste sie, dass sie ihn dieses Mal ernst nehmen sollte, sonst könnte sie vorzeitig aus dem Turnier fliegen.

Jayden und Rafael schenkten sich immer noch verwunderte Blicke.

„Das könnte jetzt ziemlich lustig werden“ freute sich Jayden.

Rafael verdrehte nur die Augen.

„Mal schauen, wie lustig du das noch findest, wenn ich dich aus der Arena gefegt habe!“

„Jungs, kloppen könnt ihr euch in der Arena. Hebt euch eure Kraft für den morgigen Kampf auf!“ meinte Ashley grinsend.

Kayla wandte sich an Tsubasa.

„Ich wünsch dir Glück“ sagte sie.

„Danke, das werde ich auch brauchen“ erwiderte Tsubasa und schnaufte.
 

Später am Abend saßen Ashley und Kayla in Madokas Werkstatt zusammen. Kayla hatte Storm Falcon auseinandergebaut und polierte die einzelnen Teile gründlich.

„Aufgeregt wegen morgen?“ fragte sie und legte die Fusionsscheibe wieder auf den Tisch.

„Ja, ziemlich“ gab Ashley ehrlich zu und seufzte.

„Mir wird es morgen auch nicht sehr viel besser ergehen. Reiji wird sich bestimmt für die Niederlage rächen. Ich kann mich auf ein heftiges Kontra seinerseits gefasst machen“ erwiderte Kayla und nahm sich die Drehfassung ihres Beys vor.

„Hast du das heute Mittag wirklich ernst gemeint? Das mit Ryuga?“ fragte Ashley zögerlich.

Kayla hielt kurz inne und sah sie an.

„Ja, das war mein voller Ernst. L-Drago stiehlt die Kraft seiner geschlagenen Gegner und macht sie zu seiner eigenen. Wenn Ginga und Ryuga ins Finale kommen, war alles davor nur die Aufwärmphase. Ryuga braucht die Kraft der anderen Blader, um gegen Ginga anzukommen“ erklärte sie und klang sehr ernst dabei.

„Das heißt… falls du gegen ihn verlieren solltest…“ meinte Ashley.

„Ja, ich weiß, was mir bevorsteht, wenn ich diesen Kampf nicht gewinne“ seufzte Kayla zurück und baute ihren Bey wieder zusammen.

Sie schraubte den Symbolbolzen fest und besah diesen kurz.

„Ich hoffe, dass du diesen Kampf nicht verlierst“ sagte Ashley besorgt.

„Du warst diejenige, die meinte, dass ich es gegen L-Drago schaffen kann. Und ich glaube selbst daran, auch wenn mich der Kampf heute Mittag ziemlich geschockt hat. Ich kann das schaffen – ich muss es einfach. Und-“

Kayla brach ab und biss sich leicht auf die Unterlippe.

Ashley sah sie verwirrt an.

„Und was?“ hakte sie sofort nach.

„Ich könnte… es nicht ertragen wenn einer von euch gegen Ryuga verliert. Ich opfere lieber meinen eigenen Kampfgeist, als meinen Freunden hilflos dabei zuzusehen, wie sie ihren einbüßen müssen“ sagte Kayla ruhig.

Ashley sah sie ehrfürchtig an. Sie wusste, dass Kayla das ernst meinte und sie hatte der Blondhaarigen schon oft genug bewiesen, dass sie für sie durchs Feuer gehen würde. So eine Selbstaufopferungsgabe hatte wirklich nicht jeder.

„Du würdest wirklich dein eigenes Leben gefährden, um Jayden, Rafael und mich zu beschützen?“ fragte Ashley erstaunt nach.

Kayla legte ihren Bey auf den Tisch. Dann sah sie ihrer besten Freundin fest in die Augen.

„Ja, und wenn es das Letzte wäre, was ich tun würde. So lang ich weiß, dass es euch gut geht, ist für mich alles in Ordnung – egal, was ich dafür durchmachen muss. Das bin ich euch schuldig, nachdem ich euch – und vor allem dich – die letzten Jahre so hintergangen habe“ erwiderte Kayla entschieden.

Ashleys Augen wurden groß. Es war für sie ungewohnt, Kayla so was sagen zu hören.

Doch, dann schlich sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen.

„Kayla, für die Sache mit Dark Nebula musst du dich nicht revanchieren. Ich rechne dir das hoch an, dass du so viel für mich und die anderen riskierst, aber du solltest das nicht aus Schuldgefühlen, sondern aus Freundschaft heraus machen!“

Kayla sah sie verwundert an, lächelte dann aber.

„Danke“ sagte sie leise, aber erleichtert.

Sie legte sich auf die Couch und Ashley tat es ihr gleich.

„Mach dir keinen Kopf wegen morgen. Du schaffst das schon“ meinte Kayla zuversichtlich und kuschelte sich in die Decke.

Ashley nickte.

„Ja, irgendwie krieg ich das schon hin“ meinte sie lächelnd.

„Schlaf gut.“

„Ja, du auch“ seufzte Kayla und schloss die Augen.
 

Am nächsten Tag ging das Turnier weiter.

„Willkommen zurück bei Battle Blader! Heute startet die zweite Runde dieses außerordentlich spannenden Turniers! Für heute sind fünf, sehr vielversprechende, Kämpfe geplant! Den Anfang werden Rafael und Jayden machen!“ verkündete Blader DJ.

Die Menge brach in Jubelrufen aus.

„Ich bitte nun die Kontrahenten an die Arena!“

Jayden und Rafael stellten sich gegenüber auf und machten ihre Beys startklar.

„Das wird bestimmt ein interessanter Kampf“ meinte Jayden grinsend.

„An mir kommst du nicht vorbei! In der zweiten Runde ist für dich Endstation“ erwiderte Rafael siegessicher.

„Okay, seid ihr soweit?“ fragte Blader DJ laut.

Rafael und Jayden hielten ihre Starter hoch und warteten auf das Signal.

„3… 2… 1… Let it rip!“

Flame Vulpine und Rock Canine kamen sicher in der Arena auf. Jaydens Bey suchte sich die Mitte aus und verharrte dort, während Vulpine seine Runden zog.

„So kommen wir hier nicht weiter!“ meinte Jayden schließlich grinsend.

„Canine, auf geht’s!“

Sein Bey raste auf Vulpine zu und rammte ihn heftig, doch bei Rafael schlich sich nur ein vielsagendes Grinsen auf die Lippen. Er ließ seinen Bey ausweichen, machte einen Schlenker und schlug heftig zurück.

Jayden erschrak im ersten Moment, fing sich aber gleich wieder und ließ Canine wieder angreifen. Die beiden versuchten sich gegenseitig abzuschätzen, bevor einer von ihnen eine größere Attacke wagte.

„Los, Vulpine! Machen wir mal ein bisschen Dampf im Kessel! Attacke!“ rief Rafael schließlich.

Flame Vulpine raste auf Canine zu und wurde dabei von Feuer umhüllt. Jayden wich gekonnt der Attacke aus und schlug selbst hart zurück. Er platzierte sich wieder in der Mitte und Jayden gab den Befehl zum Special Move.

„Canine! Tornado Fang!“ rief er.

„Vulpine, halt voll drauf!“ befahl Rafael sofort.

Sein Fuchs erschien und hielt, von Feuer begleitet auf Canine zu, der seinen Windsturm erzeugte, um den gegnerischen Bey abzuwehren. Doch, anstatt der erhofften Abwehr, passierte das genaue Gegenteil. Das Feuer von Vulpine wurde nur noch mehr angefacht und verband sich mit dem Wind. Jayden erschrak, als er bemerkte, dass sein geliebter Hund in der Falle saß.

„Canine, raus da!“ rief er hektisch.

Sein Bey schoss aus dem Feuersturm heraus und ergriff die Flucht. Vulpine folgte ihm auf dem Fuße und ließ sich nicht mehr so leicht abschütteln.

„Verdammt“ knurrte Jayden.

„Na, wo willst du denn hin?“ fragte Rafael verschlagen.

Jayden knirschte mit den Zähnen und versuchte Canine in Sicherheit zu bringen.

„Vulpine, los!“ rief Rafael.

Sein Fuchs jagte, immer noch von einem Feuersturm begleitet, dem Hund hinterher.

„Wow, Rafael ist ganz schön stark!“ stellte Ashley schließlich erstaunt fest.

„Ja, er arbeitet sehr viel mit Feuer, weil er weiß, dass Jayden diese Attacken nicht kontern kann“ sagte Madoka sachlich.

„Eine sehr gute Idee“ meinte Ginga.

Jayden versuchte irgendwie aus dieser Zwickmühle herauszukommen, denn er konnte nicht ewig vor Vulpine davonlaufen. Dafür hatte Canine nicht die nötige Ausdauer.

„Canine, greif an!“ befahl Jayden schließlich.

Sein Bey machte Kehrt und hielt direkt auf Vulpine zu. Krachend prallten die beiden Beys aufeinander. Vulpine büßte dabei seine Flamme ein und kreiselte normal weiter.

Rafael knurrte wütend.

„Jetzt! Special Move! Canine, Tornado Fang!“ rief Jayden schnell.

Die große Pfote aus Wind erfasste den Fuchs und schleuderte ihn in die Höhe.

„Ha! Ich würde mal sagen, das war’s!“ freute Jayden sich.

Rafael lächelte wissend.

„Das würde ich so nicht sagen!“ erwiderte er und sah nach oben.

Auch Jayden folgte seinem Blick und im nächsten Moment weiteten sich seine Augen erschrocken.

„Nein!“ entfuhr es ihm entsetzt.

„Oh doch! Vulpine, Special Move: Fire Hurricane!“ befahl Rafael.

Sein Fuchs entfachte einen gewaltigen Feuersturm, der durch den Wind von Canine nur noch mehr angeheizt wurde. Es gab eine gewaltige Explosion und die beiden Beys krachten in die Arena. Dicker Rauch quoll daraus hervor uns verdeckte die Sicht auf das Ergebnis.

„Das ist ja unglaublich! Rafael schlägt gnadenlos zurück und kann dieses Match für sich entscheiden! Rock Canine hat mit einem Stillstand verloren!“ verkündete Blader DJ laut.

Die Menge brach in Jubelrufen aus.

Immer noch ziemlich fassungslos starrte Jayden auf seinen Bey, der regungslos in der Mitte der Arena lag. Rafael fing seinen dafür gekonnt auf.

„Super Match, Jayden. Aber, du solltest noch etwas an deiner Strategie arbeiten“ meinte er und ging zu seinem besten Freund rüber.

Jayden seufzte schwer.

„Schade. Ich hab gedacht ich könnte gegen dich gewinnen und in der nächsten Runde weitermachen“ sagte er und sammelte seinen Bey ein.

„Macht nichts. Beim nächsten Mal klappt’s bestimmt“ erwiderte Rafael zuversichtlich.

„Ja, bestimmt!“ nickte Jayden zurück.

Die beiden verließen die Arena und machten sich auf den Weg zu den Zuschauerreihen.

„Hey, gut gemacht, Rafael!“ lobte Ashley ihn.

„Danke!“ grinste der Schwarzhaarige zurück.

„Sagt mal… wo ist denn Kayla?“ wollte Jayden wissen und sah sich suchend um, bevor er sich setzte.

„Die hat sich in den Aufenthaltsraum zurückgezogen und meinte, sie müsste sich auf den Kampf gegen Reiji vorbereiten“ erklärte Ashley.

Die anderen beiden nickten verstehend.

„Der Kampf wird auch nicht sehr leicht für sie“ meinte Rafael schließlich.

Nun wurde der Kampf, den Yu und Ginga bestreiten sollten, angekündigt. Die beiden lieferten sich ein wirklich spektakuläres Match, welches damit endete, dass Ginga seinen Gegner hochkant ins Aus beförderte.

„Ich bin total nervös“ sagte Ashley, als sie aufstand, um sich zu ihrem Kampf, der jetzt anstand, zu begeben.

„Ach, stell dich nicht so an. Du tust gerade so, als müsstest du gegen Reiji oder Ryuga antreten – es ist doch nur Kyoya“ meinte Jayden grinsend.

„Das hab ich gehört!“ sagte Kyoya sofort.

Jayden kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Also, eigentlich…“ fing er an, wurde aber prompt von Ashley unterbrochen.

„Lass gut sein. Er weiß schon, wie du es gemeint hast“ sagte sie schlicht und seufzte kurz, bevor sie sich zusammen mit Kyoya auf den Weg zur Arena machte.

Kaum, dass die beiden weg waren, verpasste Rafael seinem besten Freunde eine Kopfnuss, was von den anderen Anwesenden mit einem verwunderten Blick quittiert wurde.

„Was sollte das jetzt?!“ wollte Jayden empört wissen und rieb sich den Hinterkopf.

„Dafür, dass du nicht nachdenken kannst, bevor du die Klappe aufmachst“ erwiderte Rafael trocken.

„Ich hab nämlich gehört, dass Schläge auf den Hinterkopf das Denkvermögen verbessern sollen.“

„Ach, und das kommt ausgerechnet von der Person, die NOCH NIE so richtig ihre Klappe halten konnte!“ schmollte Jayden zurück.

„Jungs, ehrlich. Der Kampf geht los! Könntet ihr eure Streitigkeiten bitte begraben?“ versuchte Madoka es höflich.

Die beiden sahen sie kurz an, dann wandten sie sich zur Arena. Der nächste Kampf wurde lautstark angekündigt.

„Das könnte ein sehr interessanter Kampf werden“ meinte Ginga grinsend.

„Stimmt, sie sind beide ziemlich gut“ sagte Kenta nickend.

„Bu-bu-bull! Kyoya darf nicht gegen sie verlieren. Es ist schlimm genug, dass ich nicht gewonnen habe!“ tobte Benkei.

Rafael zuckte die Schultern.

„Ashley ist nun mal ziemlich gut“ sagte er gelassen.

Jayden konnte sich kaum auf seinem Sitz halten.

„Los, Ashley! Du schaffst das!“ feuerte er sie an.

Ashley atmete tief durch, dann ließ sie Dolphin im Starter einrasten.

„Ich gehe nicht davon aus, dass du es mir einfach machst“ schlussfolgerte sie.

Kyoya grinste siegessicher.

„Nein, ich hatte es nicht vor. Ich werde alles geben, was ich habe und diesen Kampf auf jeden Fall gewinnen“ erwiderte er entschieden.

„Okay, dann werde ich mich auch nicht zurückhalten!“ meinte Ashley.

Dolphin und Leone rasteten in ihren Startern ein und die zwei Kontrahenten warteten auf das Startsignal.

„Okay, seid ihr so weit? Dann, 3… 2… 1… Let it rip!“

Die beiden Beys landeten in der Arena und Ashley verlor keine Zeit. Sie ging sofort knallhart in die Offensive, doch Leones Verteidigung war nicht so leicht zu durchbrechen, wie sie sich das vorgestellt hatte.

„Los, Leone!“ rief Kyoya.

Sein grüner Bey macht einen Schlenker und beförderte Dolphin zurück in die Mitte. Jetzt griff Leone an und schrammte heftig an dem kleineren Angriffstyp.

„Dolphin!“ rief Ashley erschrocken und brachte damit ihren Bey in Sicherheit.

Sie atmete kurz erleichtert aus und ließ Dolphin seine Runden ziehen, um Geschwindigkeit aufzunehmen, während Leone in der Mitte verharrte.

„Jetzt!“ befahl Ashley plötzlich unvermittelt.

Dolphin hielt direkt auf Leone zu. Ein siegessicheres Grinsen stahl sich auf Kyoyas Lippen.

„Dumme Idee. Lion Gale Force Wall!“ rief Kyoya.

Sein Löwe entfachte einen gewaltigen Windsturm, welcher Dolphin zurückschleuderte. Erschrocken ließ Ashley ihren Bey der Attacke ausweichen und wollte sich erst mal in sicheres Terrain begeben, doch Kyoya ließ nicht locker.

„Legen wir noch einen drauf! Auf geht’s, Leone!“ rief er.

Der Wirbelsturm setzte sich in Bewegung und hielt auf Dolphin zu. Ihr dunkelblau/weißer Bey drohte über die Kante de Arena zu fliegen, doch Ashley konnte die Situation gerade noch retten.

„Das war eben Haarscharf für Ashley! Beinahe hätte Rock Leones Wirbelsturm, Dolphin ins Aus geschickt!“ rief Blader DJ dazwischen.

„Dolphin, los! Attacke!“ rief Ashley.

Ihr Bey hielt frontal auf den Wirbelsturm von Leone zu und kurz davor setzte sie zu ihrem eigenen Special Move an.

„Storm Wave!“

Ihr Delfin erschien laut schnatternd und stürzte mit einer Flutwelle auf Leone zu. Kyoya gab den Befehl zum Gegenangriff und die beiden Attacken prallten mit voller Wucht aufeinander und neutralisierten sich dadurch gegenseitig.

Der Sturm löste sich in einer Druckwelle auf und das Wasser von Dolphin schwappte rechts und links über den Arenarand.

„Nicht schlecht“ lobte Kyoya sie schließlich.

Die Blonde grinste.

„Ich weiß!“

Egal, ob sie diesen Kampf verlieren oder gewinnen würde – wichtig daran, war ihr nur, dass sie sich einmal öffentlich mit Kyoya messen konnte. Schließlich kam das auch nicht alle Tage vor. Und der letzte Kampf von vor drei Monaten, der mit einem Unentschieden geendet hatte, war auch nicht wirklich ernst gewesen – auch weil Kyoya sie damals noch unterschätzt hatte.

„Los, Dolphin! Zeigen wir den beiden, was wir draufhaben!“ rief Ashley.

Der Symbolbolzen ihres Beys blitzte kurz auf und Dolphin legte noch einmal ordentlich an Tempo und Rotation zu.

„Leone! Lion Wild Wing Fang Dance!“ befahl Kyoya.

Dolphin wich den vielen Wirbelstürmen, die versuchten ihn zu treffen, geschickte aus und schoss über den Rand der Arena hoch in die Luft.

„Sag mal, hast du denn gar nichts gelernt? Das wird nicht funktionieren, Ashley!“ prophezeite Kyoya.

„Das glaub ich erst, nachdem ich es versucht hab!“ erwiderte sie entschlossen.

Wieder erschien ihr blauer Delfin mit einer Flutwelle und hielt direkt auf den Löwe, der sich im Zentrum des Sturmes befand, zu.

„Brüll, Leone!“ rief Kyoya.

Der Sturm verstärkte sich und warf Dolphin aus der Bahn. Wieder entkam er knapp einem Arena-Aus.

„Was macht Ashley denn da? Wenn das so weitergeht, fegt Kyoya sie wirklich noch mühelos ins Aus!“ sagte Madoka erschrocken.

„Kann es sein, dass sie eine bestimmte Strategie verfolgt?“ wollte Kenta wissen.

„Wenn sie verlieren will, kann sie diese Strategie gerne beibehalten – sie scheint ja ziemlich effektiv zu sein“ meinte Rafael trocken.

Jayden sah ihn vorwurfsvoll an.

„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“ wollte er zweifelnd wissen.

„Auf meiner!“ grinste Rafael zurück.

Ashley merkte, dass sich Dolphin langsam, aber sicher, den Grenzen seiner Ausdauer näherte. Sie musste sich beeilen und diesen Kampf beenden, solange ihr Bey noch die Kraft dazu hatte.

„Dolphin, Special Move! Crash Tsunami!“ befahl die Blonde.

Ihr Bey zog seine Runden um Leone und baute dabei wieder seine Wasserwand auf. Immer schneller drehte sich Dolphin um die blaue Wasserwand und brachte Leone langsam, aber sicher aus dem Gleichgewicht.

Als Ashley der Meinung war, dass es reichte, ritt Dolphin auf der Wasserwand hoch und brachte diese zum Einsturz – direkt auf Leone.

„Special Move! King Lion Tearing Blast!“ rief Kyoya.

Sein Löwe entfachte die drei gewaltigen Wirbelstürme und drängte damit das ganze Wasser, welches Dolphin erzeugt hatte, beiseite – und er warf den Bey selbst komplett aus der Bahn.

Ashley entfuhr ein erschrockener Laut, als ihr klar wurde, dass sie Dolphin aus dieser misslichen Lage nicht mehr herausholen konnte.

„Dolphin!“ rief sie entsetzt, bevor ihr Bey krachend in die Arena flog und regungslos dort liegenblieb.

„Und der Gewinner ist Kyoya!“ verkündete Blader DJ laut und das Publikum brach in Jubelrufen aus.

Ashley sackte fassungslos auf die Knie.

„Das darf doch nicht wahr sein…“ murmelte sie und sah auf ihren Bey.

Er glänzte sanft, da er ein bisschen nass war und bei Ashley schlich sich seltsamerweise ein glückliches Lächeln auf die Lippen.

„Das hast du gut gemacht, mein Kleiner!“ lächelte sie, schnappte sich ihren Bey und stand auf.

Kyoya kam zu ihr herüber.

„Du hast einen guten Kampf abgeliefert“ sagte er anerkennend.

„Findest du? Das war doch der totale Reinfall!“ widersprach Ashley sofort.

„Nein, der Kampf war wirklich gut“ erwiderte Kyoya.

Sie verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf.

„Aber, an meinem Special Move muss ich trotzdem noch feilen“ meinte sie grinsend.

Kyoya lächelte leicht.

„Ja, das solltest du vielleicht.“

„Damit geht der dritte Kampf in der zweiten Runde zu Ende! Kyoya gewinnt und kommt damit eine Runde weiter! Aber, wenn ihr glaubt, dass es das jetzt gewesen ist, habt ihr euch gewaltig geirrt! Zwei Kämpfe stehen noch aus! Und im ersten davon stehen sich Kayla und Reiji gegenüber! Das dürft ihr nicht verpassen! In ein paar Minuten geht es los!“ verkündete Blader DJ lautstark.

Ashley und Kyoya verließen die Arena und machten sich auf den Weg zu den anderen.

Kayla hatte den Kampf der beiden im Aufenthaltsraum verfolgt. Sie brauchte die Ruhe, um sich auf den bevorstehenden Kampf vorzubereiten. Ihr war eines mit Sicherheit klar: Sollte sie gegen Reiji verlieren, hätte sie weder die Möglichkeit, noch einen Grund gegen Ryuga anzutreten.

Reiji zu schlagen war die Vorstufe, von dem, was sie in der nächsten Runde erwarten könnte – vorausgesetzt, Tsubasa würde den Kampf gegen Ryuga gewinnen.

„Okay, konzentrier dich“ murmelte sie und sah zu ihrem Bey, welcher vor ihr auf dem Tisch lag.

„Ich verlass mich auf dich, Falcon. Wir müssen einfach in die nächste Runde kommen!“

Damit schnappte sie sich Storm Falcon, stand auf und verließ den Raum. Vor der Tür standen Jayden, Rafael, Ashley, Ginga und die anderen. Kayla war überrascht von diesem Aufgebot.

„Wir wollten dir noch viel Glück wünschen“ meinte Ginga grinsend.

Kayla lächelte leicht.

„Danke, ich weiß das zu schätzen.“

„Lass diesen Typen nicht ungestraft davon kommen! So darf er auf keinen Fall weitermachen!“ sagte Kenta ernst.

„Keine Sorge. Ich werde Reiji das Handwerk legen. Einmal hab ich ja schon gegen ihn gewonnen“ erwiderte Kayla ruhig.

„Trotzdem solltest du vorsichtig sein. Er könnte es dir vielleicht schwerer machen, als du jetzt vielleicht glaubst“ meinte Tsubasa warnend.

„Ich gehe auch mal stark davon aus, dass er sich für die Niederlage von vor drei Wochen bestimmt rächen wird“ schlussfolgerte Kayla.

„Lass dich nicht von der Angst überrumpeln!“ sagte Ashley nun.

Kayla nickte.

„Mach dir darüber mal keinen Kopf. Da muss schon etwas mehr kommen, als so eine kleine Schlange, um mir Angst einzujagen.“

„Wir drücken dir trotzdem die Daumen!“ versprach Jayden lächelnd.

„Danke. Ich muss jetzt los“ sagte sie und ging an der Gruppe vorbei in Richtung der Arena.

Blader DJ kündigte den Kampf an. Reiji und Kayla betraten das Stadion und würden von der Menge lautstark begrüßt. Kayla ließ Falcon im Starter einrasten. Auch Reiji machte Poison Serpent startklar.

„Kaum zu fassen, dass du hier aufkreuzt, nachdem ich dich vor drei Wochen geschlagen hab!“ sagte Kayla.

„Dieses Mal entkommst du mir nicht. Diesen Kampf wirst du verlieren und mit ihm deinen über alles geliebten Bey“ erwiderte Reiji und lachte hämisch.

„Träum weiter“ erwiderte Kayla trocken.

„Seid ihr so weit?“ fragte Blader DJ.

Die beiden hoben ihre Starter und warteten auf das Signal.

„3… 2… 1… Let it rip!“

Falcon und Poison Serpent kamen in der Arena auf. Dieses Mal war es anders. Serpent positionierte sich nicht in der Mitte, sondern zog ebenfalls seine Runden, was Kayla stutzig machte. Trotzdem verlor sie keine Zeit und ließ Falcon angreifen.

„Attacke!“ befahl sie ihrem Falken, der daraufhin den Weg über die Mitte der Arena, abkürzte und auf Serpent zuhielt.

Die beiden Beys knallten aneinander, doch anstatt die Angriffe einfach so einzustecken, wie es beim letzten Kampf gewesen war, schlug Serpent plötzlich gnadenlos zurück.

„Was?!“ entfuhr es Kayla erschrocken.

Falcon versuchte die Flucht zu ergreifen, doch Serpent ließ nicht locker.

„Was ist denn da los?“ fragte Jayden verwirrt.

„Ich schau mal nach“ sagte Madoka und packte ihren kleinen Laptop aus.

Sie tippte einen Augenblick darauf herum und gab schließlich einen erschrockenen Laut von sich, der alle anderen aufmerksam machte.

„Das… ist nicht gut!“ sagte sie.

„Was ist los?“ wollte Ashley wissen.

„Die Drehfassung von Poison Serpent wurde von dem defensiven in den offensiven Modus gewechselt!“ erklärte Madoka.

„Wie ist das denn gemeint?“ fragte Kenta erstaunt nach.

„In seinem letzten Kampf, war Serpents Drehfassung im defensiven Modus. Jetzt, da sich die Drehfassung im Angriffsmodus befindet, ist Serpents Speerfeuer noch sehr viel gefährlicher. Vorher hat er immer nur kleine Schläge an den Gegner ausgeteilt, aber dieses Mal…“

Madoka brach ab und sah nach vorne.

„Kayla, bring Falcon da weg! Es ist zu gefährlich das Speerfeuer einzustecken! Reijis Angriffe wirken jetzt wie ein tödliches Gift!“ rief sie Kayla zu.

Die Angesprochene knurrte kurz.

>Okay, das ist jetzt wirklich viel gefährlicher, als ich dachte< stellte sie fest.

„Falcon, weg da – sofort!“ befahl sie ihrem Falken, der daraufhin erst mal die Flucht ergriff.

Serpent blieb ihm weiterhin dicht auf den Fersen.

„Wo willst du denn hin?“ fragte Reiji süffisant.

„Jetzt! Lightning Thunder Storm!“ rief Kayla.

Falcon hielt, von einem weißen Kraftfeld umgeben, direkt auf Serpent zu. Doch, dieses Mal erschien nicht die Schlange selbst, sondern eine Gestalt, die Kayla an die Medusa, aus den griechischen Sagen erinnerte.

Die Schlangen auf ihrem Kopf preschten nach vorne und hielten Falcon fest. Der Falke versuchte sich loszureißen und verlor bei seinen heftigen Flügelschlägen ein paar Federn.

Kayla war mit der Situation total überfordert. Sie versuchte, trotz allem die Nerven zu behalten und sich zu überlegen, wie sie Falcon aus dieser misslichen Lage herausholen konnte.

„Dieses Mal besiegst du mich nicht so einfach“ sagte Reiji plötzlich.

Kayla blickte erschrocken auf. Hatte sie ihn gerade hinter sich gehört?

„Noch bin ich nicht geschlagen!“ erwiderte Kayla entschlossen und ließ Falcon angreifen.

Er befreite sich aus dem Griff der Medusa, doch schon schnellten andere Schlangen vor und hielten ihn fest. Der Falke schrie schmerzhaft auf.

„Falcon!“ rief Kayla erschrocken.

„Ja, zeig mir deine Angst!“ lachte Reiji überheblich.

Auch wenn Kayla es ungern zugab, der imaginäre Knoten in ihrem Bauch wurde immer unangenehmer. Falcon und sie steckten wirklich in der Patsche.

„Kayla!“ rief Ashley von den Zuschauerreihen aus.

„Wenn Kayla nicht bald etwas unternimmt, wird es Falcon vielleicht genauso ergehen, wie Aries!“ sagte Ginga erschrocken.

„Das befürchte ich ja!“ meinte Ashley und schluckte.

Kayla versuchte ihre vorhandene Panik in den Griff zu kriegen, um wieder klare Gedanken fassen zu können. Plötzlich schoss eine der Schlangen auf sie zu und hielt sie fest im Würgegriff. Es war so, als würde sie Reiji direkt neben sich hören.

„Na, wie fühlt es sich an, so von seiner Angst gefangen zu sein? Sagtest du nicht, dass du keine Angst kennst, weil du schon durch die Hölle gegangen bist? Komm schon, zeig mir noch etwas mehr von dem Leid, das in dir tobt!“ sagte Reiji fies.

„Vergiss es!“ fauchte sie wütend zurück.

Weder ihr Kampfgeist, noch ihr Stolz als Bladerin, erlaubten es ihr, jetzt klein bei zu geben.

„Wirklich nicht? Fühlst du, wie Kälte in dir hochsteigt? Ungefähr so, als würde man zu Stein erstarren“ meinte Reiji und lachte überheblich.

Kayla sah nach vorne zu ihrem Falken, der sich immer noch im Griff der Schlangen befand und plötzlich versteinerte. Mit ihr selbst schien dasselbe zu passieren, denn von ihren Füßen aus, bahnte sich die steinige Masse ihren Weg nach oben.

Reiji lachte größenwahnsinnig, denn er sah sich schon als Sieger.

Ryuga, der sich den Kampf ebenfalls ansah, war sich jetzt auch sicher, dass Kayla mit Storm Falcon die Sache nicht überstehen wollte.

„War ja abzusehen“ meinte er verächtlich und setzte zum Gehen an.

Kayla hatte das Gefühl, ihr Herz würde für einen Schlag aussetzen, nur um im nächsten Moment mit voller Wucht gegen ihren Brustkorb zu schlagen. In ihr wurden auf einmal Kräfte frei, von denen sie bis eben gar nicht wusste, dass sie sie hatte!

„Hey, Reiji“ sagte Kayla plötzlich ungemein gefasst und mit einer gewissen Siegessicherheit in der Stimme.

Reiji sah sie verwundert an.

„Willst du wissen, wie es ist, mit den eigenen Waffen geschlagen zu werden?“ fragte sie fies.

In den Zuschauerreihen war es ganz still, nachdem Kayla das gesagt hatte. Selbst Ryuga, war stehen geblieben und lief wieder zurück auf den Balkon.

Da war es wieder. Dieses seltsame rötliche Funkeln in ihren blauen Augen, welches sich schon beim letzten Kampf mit Reiji gezeigt hatte.

Ashley schluckte.

„So einen Ausdruck hab ich noch nie bei ihr gesehen!“ meinte sie.

„Ihr Instinkt hat sich durchgesetzt. Sie hat die Angst und die Panik in Wut umgewandelt und wird damit vermutlich gleich angreifen“ schlussfolgerte Kyoya.

Falcon und Kayla befreiten sich aus dem Griff der Schlangen.

„Attacke!“ rief Kayla sofort.

Falcon drängte Serpent zurück. Er drosch immer wieder auf das Reptil ein, schlug mit seinen Krallen zu und legte damit einen Kampfstil an den Tag, den wahrscheinlich noch nie zuvor jemand bei Kayla gesehen hatte.

Reiji war völlig überrumpelt von diesem plötzlichen Kontra. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass er Kayla fest im Griff hatte und sie früher oder später an der Angst zerbrechen würde, aber, dass das Ganze in diesem Maße ausartete, wollte ihm einfach nicht in den Kopf.

„Was ist mit ihr los? So aggressiv hab ich sie noch nie kämpfen sehen!“ meinte Ashley besorgt.

„Das scheint wohl ihre Art, mit dieser Form von Angst umzugehen, zu sein“ vermutete Rafael.

„Wie meinst du das?“ fragte Jayden verwundert nach.

„Viele können nicht mehr klar denken, wenn sie in Panik geraten. Die Fähigkeit, adäquat auf die Sache zu reagieren fehlt und diese Leute verlieren die Nerven. Bei Kayla scheint es wohl so zu sein, dass sie – wenn sie in so eine Situation gerät – ihr Unterbewusstsein einfach machen lässt. Trotzdem ist es kein unkontrollierter Wutausbruch. Sie hat sich immer noch voll im Griff und weiß, was sie tut!“ erklärte Rafael sachlich.

Er und die anderen sahen wieder zur Arena.

„Falcon, Thunder Dive!“ befahl Kayla.

Ihr Bey schoss in die Luft und kam, so schnell wie ein Blitz, zurück in die Arena geschossen, um Serpent mit aller Kraft zu treffen.

Jetzt war es die Schlange, die vor dem Falken auf der Flucht war und versuchte sich in Sicherheit zu bringen.

„Bleib dran, Falcon!“ rief Kayla.

„Schlag zurück, Serpent!“ befahl Reiji.

Serpent versuchte immer wieder, Falcon zu fassen zu kriegen, aber der Falke wich nur gekonnt aus und teilte dafür selbst heftig aus.

„Lightning Thunder Storm!“ rief Kayla.

Ihr Bey wurde von einem weißen Kraftfeld umgeben und krachte auf Serpent, der daraufhin ein Loch in die Arena in die schlug. Das Gleiche wiederholte Falcon noch ein paar Mal, bevor er wieder von Serpent abließ und sich in der Mitte platzierte.

„Wer hat jetzt Angst?“ fragte Kayla fies lächelnd.

Reiji brachte keinen vernünftigen Satz mehr zustande. Normalerweise war er derjenige, der anderen Bladern Angst einjagte und sie mit seinen sadistischen Zügen in die Ecke drängt, um anschließend ihren Kampfgeist zu brechen. Bei Kayla biss er sich allerdings die Zähne aus. Dieses Mädchen war zäher und um einiges widerstandsfähiger, als er angenommen hatte.

„Weißt du, einen Vorteil hat dieser Kampf ja“ meinte Kayla plötzlich.

„Und welcher soll das sein?“ fragte Reiji verständnislos.

„Ich komm in die nächste Runde und wenn ich Glück oder Pech habe – das ist Definitionssache – werde ich in der nächsten Runde gegen Ryuga antreten und mir das zurückholen, was mir zusteht!“ erwiderte Kayla entschlossen.

Reiji wich erschrocken einen Schritt zurück.

„W-Was meinst du damit?“ fragte er erschrocken.

„Selbst wenn ich dir das erklären würde – verstehen würdest du es niemals!“ sagte Kayla und sah zu ihrem Bey.

„Falcon!“

Von ihm ging plötzlich ein sehr starker Impuls aus.

„Special Move: Lightning Slash!“

Falcon zog seine Runden um Serpent und wurde dabei von einem weißen Licht umhüllt, sodass man nur noch einen weißen Kreis erkennen konnte. Plötzlich schoss er aus diesem heraus und schickte Serpent in die Luft, bevor dieser zum Dark Move, den Reiji ihm befahl, ausholen konnte.

Falcon jagte hinterher und knallte mit Serpent zusammen. Brutal drückte er die Schlange wieder auf den Boden und rammte sie dabei in den Arenaboden, der tiefe Risse bekam. Es gab eine Explosion und der Rauch verdeckte die Sicht auf das Ergebnis.

„Das ist ja unglaublich! Kayla, die schon fast so aussah, als ob sie am Ende wäre, schlägt mit ungeahnter Stärke zurück und drängt Reiji nun in die Ecke!“ rief Blader DJ dazwischen.

Immer noch gespannt, sahen alle in die Arena. Langsam legte sich der Staub. Man sah noch einen Bey kreiseln.

Storm Falcon drehte sich in der Mitte der Arena – zwar etwas schwankend, aber immer noch kreiselnd – und neben ihm lag Poison Serpent, der der Länge nach in zwei Teile zerbrochen war.

„Falcon dreht sich noch! Kayla konnte diesen spektakulären Kampf für sich entscheiden und kommt somit in die nächste Runde!“ verkündete Blader DJ laut.

Ashley, Rafael und Jayden liefen auf ihre beste Freundin zu, die immer noch nicht ganz fassend, in die Arena auf ihren Bey starrte.

„Kayla! Du hast es geschafft!“ rief Ashley freudig, als Kayla ihren Bey auffing.

„Große Klasse! Das hätte nicht jeder hinbekommen!“ sagte Jayden anerkennend.

„Danke, Leute!“ lächelte Kayla zurück.

Man sah ihr an, dass dieser Kampf für sie ziemlich hart gewesen war.

„Ruh dich erst mal aus!“ schlug Rafael schließlich vor.

Kayla drehte sich um und sah zu Reiji, der auf allen Vieren am Boden kniete und seine Niederlage nicht fassen konnte. Dann wandte sie sich ab und ging mit den anderen dreien zurück.

Kaum, dass sie den Korridor erreicht hatten, blieb Kayla plötzlich stehen. Sie machte einen bedrückten Eindruck.

„Was ist los?“ fragte Ashley leicht besorgt.

„Du hast gewonnen! Hör auf, ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter zu ziehen!“ meinte Jayden aufmunternd.

„Dieser Sieg hat mich einen viel zu hohen Preis gekostet“ erwiderte Kayla monoton.

Sie hielt den anderen Storm Falcon auf der offnen Handfläche hin und jetzt verstanden die anderen auch, warum Kayla eher mehr geknickt als fröhlich aussah.

Falcon hatte Einiges abgekriegt. Der Bey war böse zerkratzt und an der Fusionsscheibe fehlten auch mehrere kleine Teile. Dass er diesen Kampf überhaupt noch so lange mitgemacht hatte, grenzte fast an ein Wunder.

„Mach dir keine Sorgen. Madoka kann ihn bestimmt reparieren“ sagte Ashley aufmunternd.

Kayla lächelte schwach.

„Ja, davon gehe ich aus“ erwiderte sie.

„Wer ist jetzt eigentlich dran?“ fragte Jayden plötzlich interessiert.

„Tsubasa kämpft jetzt gegen Ryuga“ antwortete Rafael.

Kayla wurde hellhörig.

„Ich bin gespannt, wie Tsubasa das meistert. Er hat schon einmal fast gegen Ryuga verloren“ meinte sie.

„Was heißt denn ‚fast verloren’?“ fragte Ashley verwirrt.

„Der Kampf wurde unterbrochen. Ich erzähl euch das ein anderes Mal. Ich will mir jetzt erst mal den Kampf ansehen“ erwiderte Kayla und ging los.

Die anderen drei folgten ihr.

Sie gingen wieder zurück zu den Zuschauerreihen und Kayla sah verwundert drein.

„Yu, was machst du denn hier?“ fragte sie erstaunt.

„Oh, hallo Kayla. Ich hab Dark Nebula jetzt auch den Rücken gekehrt“ erwiderte Yu grinsend.

Kayla setzte sich.

„Das ist gut“ meinte sie gelassen.

„Auf den Kampf bin ich gespannt“ sagte Ashley nun.

„Ja, ich will es auch selbst sehen“ erwiderte Yu und klang plötzlich ungemein ernst.

Ashley runzelte verwundert die Stirn.

„Was willst du sehen?“ fragte sie nach.

„Du willst wissen, ob es immer noch der gleiche Ryuga ist, zu dem du die ganze Zeit aufgesehen hast, oder?“ fragte Kayla nach.

Sie konnte seine Schwärmerei vom ersten Moment an nicht nachvollziehen, doch nun schien selbst Yu dahinter gekommen zu sein, wie Ryuga wirklich drauf war.

Das nächste Match wurde angekündigt.

Tsubasa und Ryuga betraten das Stadion, blieben davor stehen und warteten auf das Startsignal.

Kayla wünschte Tsubasa in Gedanken viel Glück, denn er würde es brauchen. Sie wusste aus eigener Erfahrung, dass Ryuga ziemlich stark war.

Der Kampf verlief eigentlich ziemlich gut. Tsubasa schaffte es sogar, Ryugas Dark Move zu blockieren und teilte nun selbst heftig aus. Eagle schlug immer wieder heftig auf L-Drago ein und kurze Zeit später setzte Tsubasa zu seinem Special Move an.

Doch dieses Mal, war es Ryuga, der den Spieß umdrehte und mit seinem Dark Move zurückschlug. Eagle wurde wieder in die Luft geschickt und die Drachen schlugen erbarmungslos ihre Zähne in den Körper des Adlers.

Tsubasa sackte auf die Knie, als L-Drago sich die Kraft seines Beys und seinen Kampfgeist zu Eigen machte.

Es krachte fürchterlich, als der Drache zurück in die Arena flog.

Kayla und Ginga liefen, so schnell wie es eben ging, hinunter zur Arena, wo sie das Ende der Attacke gerade so mitbekamen.

„Tsubasa!“ rief Ginga und rannte auf ihn zu.

Kayla stand regelrecht unter Schock. Tsubasa hatte offenbar unter ziemlichen Schmerzen gelitten, als L-Drago seinen Kampfgeist absorbiert hatte. Seine markerschütternden Schreie hallten immer noch dumpf in ihren Ohren wider.

Langsam ging sie auf Tsubasa zu, der am Boden lag. Ginga versuchte ihn wachzurütteln, aber es brachte nichts. Kayla sah wie gelähmt zu Tsubasa.

Würde es ihr in der nächsten Runde vielleicht genauso ergehen?



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück