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Due mondi [Tsuna X Reader]

Ein langer Weg
von

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Freundschaft

Du hast ihn dir immer wie ein großes, böses Monster vorgestellt.

Natürlich war dir klar, dass er in Wirklichkeit nicht so aussehen konnte, immerhin haben sie dir alle erzählt, dass es eigentlich nur wertlose kleine Scheißer waren, gerade so in deinem Alter und völlig verklärt von ihrer heilen Welt, dass sie aussehen wie Schwächlinge und sich auch wie welche benehmen – und was man eben sonst noch so hört, wenn man unter den Varia-Offizieren lebt.

Aber dennoch wusstest du eben, dass Sawada der Junge war, der Xanxus besiegt hat. Den Xanxus. Und deshalb hast du ihn dir ein bisschen … na ja, anders vorgestellt. Nicht so klein und schmächtig. Nicht mit diesen riesigen, unschuldigen Augen und dieser verwuschelten Frisur. Und schon gar nicht mit diesem Anfänger-Italienisch und der Angewohnheit, über alles Mögliche zu stolpern.

Und wie kann sich bitte jemand, der fähig ist, Xanxus in Grund und Boden zu stampfen (der Boss würde dich für diese Formulierung töten, aber dir ist nicht entgangen, dass er damals halbtot aus Japan zurückkam), in Palermo verirren?

»Mh, ja, das passt«, sagt Bel und schiebt sich eine Handvoll Erdnussflips in den Mund. »Schieht gantsch scho ausch, als wärschtu da Schawada über’n Weg gelauf’n.«

Du hast dich schon vor Jahren daran gewöhnt, dass der Prinz selten runterschluckt, bevor er spricht. Mittlerweile hast du sogar den Verdacht, dass er viel lieber spricht, wenn er den Mund voller Essen hat. Wieso auch immer. Über ihn sollte man sowieso nicht zu lang nachdenken.

»Verdammte Scheiße«, fluchst du und drückst das Sofakissen auf dein Gesicht.

Du liegst rücklings auf der Couch in einem der vielen Wohnzimmer, Bel sitzt langgestreckt auf einem Sessel daneben und frisst mal wieder wie ein Scheunendrescher. Du hast keine Ahnung, was mit diesem Jungen los ist.

Aber trotzdem seid ihr irgendwie so etwas Ähnliches wie Freunde. Na ja… Irgendetwas in der Richtung eben. Hier hat man offiziell keine Freunde, aber du und Belphegor kommt zumindest gut miteinander klar.

Weil ihr euch in manchen Punkten einfach ähnlich seid. Du warst gerade sechs Jahre alt, als Bel bei der Varia aufkreuzte und ankündigte, er mache nun hier mit. Und von da an teiltet ihr euch den Platz als »Kind der Varia«. Ihr seid beide hier aufgewachsen und das merkt man euch auch beiden an. Natürlich bist du kein Genie, und während Belphegor schnell zum Offizier aufstieg und ein intelligenter, durchtriebener kleiner Bastard wurde, bliebst du ein kleines Kind, aber auch das änderte nichts daran, dass ihr beide extrem junge Variamitglieder wart und euch somit irgendwie untereinander verständigen konntet.

Und das hält glücklicherweise bis heute an.

»Wieso bin ich nicht einfach weitergegangen?«, nuschelst du gegen den Stoff, der wie immer ein bisschen nach Blut riecht, und hast immer noch Lust, dir dafür selbst den Arsch bis zu den Ohren aufzureißen.

»Na ja«, sagt Bel, du hörst ihn kauen und runterschlucken, bevor er weiterspricht. »Ist eigentlich ganz gut. Wenn er nicht zurückgekommen und deshalb zu spät gekommen wäre – oder noch schlimmer: wenn das Ganze dann komplett ins Wasser gefallen wäre, hätte der Boss sich nur noch mehr aufgeregt. Der hat zwar keinen Bock, die Kinder zu sehen, aber wenn sie gar nicht kommen, wäre das auch wieder unprofessionell und das will er ja auch nicht…«

»Nenn sie nicht Kinder, sie sind so alt wie ich«, murmelst du.

Bel kichert nur. »Und du bist ein Kind.«

»Bin ich nicht!«

»Bist du doch.«

Das Kissen fliegt in Bels Richtung, der problemlos ausweicht und dir im Gegenzug einen Erdnussflip in die Haare schnipst.

Du bezeichnest ihn als etwas, worauf man aus Jugendschutzgründen nicht weiter eingehen sollte, und als er nur erneut kichert, lässt auch du dich zu einem Grinsen hinreißen.

»Oh Mann…«, seufzt du.

»War er nett?«

Du blinzelst und kannst dich nicht davon abhalten, ihn perplex anzuglotzen. Das findet Belphegor so lustig, dass er beginnt, lauthals zu lachen, und du verdrehst die Augen. Mit verschränkten Armen wälzt du dich auf die Seite, sodass du mit dem Gesicht zur Rückenlehne liegst. So kann er nicht sehen, dass deine Wangen gerade ein ganzes Stück farbenfroher geworden sind.

»Ja, er war nett«, grummelst du, nachdem Bel sich beruhigt hat. »Ziemlich sogar.«

Er gluckst, sein Amüsement hat eindeutig nicht nachgelassen. »Ist schon okay, der Prinz hält dicht«, sagt er, du kannst seiner Stimme das Grinsen anhören, und dann steht er auf.

Bel zupft dir den Erdnussflip aus den Haaren, dann zieht er an deinem Ärmel. Als du dich wieder umdrehst, steht er über dir, mit einem breiten Grinsen im Gesicht und der Fliptüte in der freien Hand. »Los, komm«, sagt er, als hättest du einen wichtigen Termin vergessen. »Wir bringen dich auf andere Gedanken und spielen Erdnussflipversenken in Levis Mähne.«

So ein Angebot kannst du selbstverständlich nicht abschlagen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dumm
2011-03-11T18:09:19+00:00 11.03.2011 19:09
Ich mag das mit Bel und so! Best Reader-Insert ever! :'D


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