Zum Inhalt der Seite

Due mondi [Tsuna X Reader]

Ein langer Weg
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Du bleibst gleich

In den letzten Wochen hat sich alles verändert.

Du fühlst dich plötzlich erwachsener, weil du zum ersten Mal verliebt bist.

Aber du fühlst dich auch kindischer, weil es so aussichtslos ist und du nicht davon loslassen kannst.

Deine ganze Haltung gegenüber der Varia ist anders. Du bist angespannt, du bist im Dilemma. Die Varia wird auf ewig dein Zuhause bleiben, und ihnen untreu zu werden ist das allerletzte, was du tun willst. Aber du hast gelernt, dass du deine Gefühle nicht ändern kannst, und hast Angst, dass es irgendjemand herausfindet, der dir nicht so positiv gesinnt ist wie Belphegor oder Lussuria. Du weißt, dass dich niemand hier dafür töten würde, dass du nur verknallt bist – kritisch wäre es erst dann, hättet ihr eine Beziehung, und du redest dir ein, dass das vollkommen außer Frage steht – aber wenn das Wissen, oder auch nur ein Gerücht, erst einmal die Runde gemacht hat, werden dich alle hier mit anderen Augen beobachten.

Das willst du nicht, deshalb passt du auf, bei allem, was du tust, und bei allem, was du sagst. Das bist du nicht gewohnt. Du warst schon immer eine von ihnen, du konntest hier schon immer tun und lassen, was du wolltest, so wie alle anderen auch. Ihr seid ein barbarischer Haufen und deshalb benimmt sich hier jeder, wie es ihm gerade passt.

Du nicht. Nicht mehr.

Für dich hat sich alles verändert, du selbst und deine ganze Welt, und als dir das aufgefallen ist, bist du in Tränen ausgebrochen. Du standest am Rande der Verzweiflung, bis dir eines aufgefallen ist.

Eine einzelne Konstante.

Lussuria behandelt dich, seit er Bescheid weiß, wie ein rohes Ei, und du hast dir vorgenommen, ihm nichts mehr davon zu erzählen, weil er sowieso alles ausplaudert. Auf ihn kannst du dich nicht verlassen.

Aber da ist jemand, auf den du dich verlassen kannst. Jemand, der dicht gehalten hat, die ganze Zeit, und der dich immer noch so behandelt wie vorher. Jemand, der alles weiß, wirklich alles, was passiert ist und in dir vorgeht, und dich trotzdem noch so behandelt wie immer. Jemand, der sich nie verändert.

Ihr liegt nebeneinander auf Belphegors großem Bett und blickt an die Decke, in der mehrere Messer hängen. Als ihr klein wart, habt ihr zusammen Popel an diese Decke geschnipst. Später sind es Waffeln oder Pfannkuchen geworden, wofür ihr beide großen Ärger von Lussuria bekommen habt. Also habt ihr damit aufgehört und Belphegor hat versucht, dir beizubringen, stattdessen Messer nach dort oben zu werfen, aber in deinem Fall ist das eher unglücklich ausgegangen. Irgendwo an deinem Bauch hast du immer noch eine Narbe davon.

Squalo hat dir gegenüber irgendwann mal gesagt, dass Belphegor jemand ist, der mit acht angefangen hat, zu pubertieren, und seitdem nicht mehr damit aufhören kann. Wahrscheinlich stimmt das. Es ist eine höchst verstörende Form von Pubertät, aber Fakt ist jedenfalls, dass es nicht mehr aufhört. Er wird wohl immer ein Kindskopf bleiben und du bist unglaublich dankbar dafür.

In diesem Moment, in dem ihr hier nebeneinander liegt und schweigt und Freunde seid, bist du dir sicher, dass du ihn kennst. Dass du genug über ihn weißt, um ihn verstehen zu können. Noch hast du keine Ahnung, wie sehr du irrst.

»Wie kommt es«, beginnst du leise, die Hände auf dem Bauch gefaltet, »dass du dich nie veränderst, Bel?«

Du kannst hören, wie er den Kopf in deine Richtung dreht, einige Sekunden so verweilt und sich dann wieder der Zimmerdecke zuwendet. Er atmet aus und zuckt mit den Schultern. »Darauf kann ich nicht antworten«, sagt er. »Die Frage ist von Grund auf falsch, weil deine Feststellung selbst schon nicht zutrifft.«

Du runzelst die Stirn, fixierst noch einen Augenblick lang eines der Messer, dann schielst du zu ihm. »Hä?«

»Ich verändere mich jeden Tag«, sagt Belphegor, den Blick starr der Decke zugewandt, die Stimme belegt und gedämpft. Und dann streckt er einen Arm zur Seite aus, und seine Hand landet in deinem Haar, und sein Daumen streicht flüchtig über deine Stirn, und deine Augen weiten sich.

»Weil ich wahnsinnig bin.«



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück