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Für immer Vergessen

von

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Mehr als nur ein Ersatz ?!

Der Schwarzhaarige ließ sich langsam zu Boden sinken und fuhr sich abwesend mit der Hand durch die Haare, mit der anderen hielt er kampfbereit sein Schwert.

Das Wichtigste was er innerhalb der letzen zehn Jahre gelernt hatte.

Lass dein Schwert niemals los, denn wenn du den Kampf beendest hast du verloren.

Doch diese Erkenntnis hatte ihren Preis gehabt. Er gestattete sich ein Gähnen.

Wie viele Tage er schon diesen elenden Wald durch querte, wusste er langsam auch nicht mehr so genau, doch es kam ihm vor als wären Jahre vergangen.

Das wäre alles nicht passiert wenn....

Er wandte den Kopf ab, obwohl niemand in der Nähe war, der es hätte sehen können, waren die Tränen die ihm in die Augen stiegen peinlich. Ja, er schämte sich dafür.

Dafür das er nicht um den Tod seines Bosses, aber um die verlorene Beziehung zu Hayato weinte. Wer derart egoistisch war, hatte es nicht verdient bei seinen Freunden zu bleiben.

Das alles wäre nicht passiert, wenn er rechtzeitig vor Ort gewesen wäre. Er hätte Tsuna beschützen können, doch er hatte es nicht getan. Er hatte Zeit genug gehabt und zu dem Zeitpunkt hatte er auch nicht gekämpft. Warum also war er nicht los gelaufen, als er gesehen hatte, dass jemand sich von hinten an Tsunayoshi anschlich?

Er war eifersüchtig gewesen.

Eifersüchtig auf Tsuna, obwohl dieser überhaupt nichts dafür konnte.

Nur weil Takeshi, es nicht ertragen konnte wie Gokudera den Juudaime anhimmelte, war dieser gestorben. Wegen ihm.

Und Hayato wusste das. Hatte es mit ansehen müssen, wie sein Freund seinen geliebten Boss hatte sterben lassen.

Also hatte der Schwertkämpfer die Beine in die Hand genommen und war geflohen.

Ein Regentropfen landete auf seinem Handrücken, dann noch einer und noch einer. Immer mehr Regentropfen fielen auf den Regenwächter der Vongola hinab.

Zuerst hoffte er, dass es schnell wieder nachlassen würde, doch der Regen schwoll immer weiter an und nach wenigen Minuten hatte es sich in strömenden Regen verwandelt.

Und jetzt?

Yamamoto stütze sich auf sein Schwert und stand auf, plötzlich war ihm kalt.

Seit Tsunas Tod war er auf der Flucht, hatte im freien geschlafen, doch jetzt war das nicht mehr möglich. Der Waldboden war durchweicht und gab bei jedem Schritt schmatzende Geräusche von sich. Nicht gerade Appetitanregend.

Und da stand er plötzlich. Ein rotes Leuchtfeuer zwischen den Bäumen. G.

Schmerz durchzuckte seine Brust. Der Rothaarige ähnelte Hayato in so vieler Hinsicht, das es im wahrsten Sinne des Wortes wehtat.

Zum Gruß erhob G die Hand, um keinen Tag gealtert. Natürlich nicht, schließlich war er eigentlich schon tot, aber doch war es es auch nicht. Es war schwierig zu erklären und ließ sich mit Daemon Spades Existenz vergleichen.

Die Beiden verweilten weder unter den Lebenden noch unter den Toten. Sie alterten nicht. Ihre menschlichen Bedürfnisse hatten sie schon vor langer Zeit abgelegt. Und doch waren sie hier.

Der Platzregen schien den Tätowierten daran gehindert zuhaben, eine Zigarette zu entzünden.

"Takeshi.", meinte er grüßend, als dieser in Reichweite war. Dieser nickte nur.

Leicht verwundert hob G eine anmutig geschwungene Augenbraue.

"Was machst du hier bei so einem Wetter? Was macht die Famiglia?"

Der Schwarzhaarige zögerte. Der Sturmwächter der ersten Generation schien anscheinend nichts zu wissen. Bevor er antworten konnte, sprach der Ältere auch schon weiter:

"Wie unhöflich von mir, dich bei diesem Regen" bei dem Wort schlich sich ein kleines Lächeln auf sein Gesicht "irgendwas zu fragen. Am besten gehen wir zu mir. Ich wohne nicht weit entfernt. Du kannst mir alles erzählen, wenn du dich geduscht hast. Du siehst furchtbar aus."

Yamamoto nickte wieder, unfähig ein Wort heraus zu bekommen, ohne zu stammeln. Wie viele Jahre war es her seit er die erste Generation das letzte Mal gesehen hatte? Und doch hatte der Rothaarige sich kein bisschen verändert.

Sie müssten zumindest von Äußeren her im gleiche Alter sein.

Konnte dieser Mann ihm helfen den Silberhaarigen zu vergessen?

Schnell schüttelte er den Kopf, was dachte er da?!

Regentropfen spritzen in alle Richtungen.

G drehte sich um.

"Soweit ich weiß, schütteln sich Hunde immer erst im Trockenen.", meinte er spöttisch. Der Schwarzhaarige brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. Die roten Augen des Anderen warfen ihm einen durchdringenden Blick zu, dann drehte er sich wieder um und ging weiter den matschigen Pfad entlang.

Dass sich G für japanische Architektur interessierte hätte er selbst nie für möglich gehalten, aber was wusste er schon über den Italiener?

Dieser hatte mitten in den Wald hinein eines dieser typische japanischen Häuser gebaut mit Schieferdach und allem drum und dran. Faszinierend.

Am Eingang streifte er sich seine verdreckten Schuhe ab und ging in Richtung Badezimmer.

"Ich geh duschen."

Auch ohne hinzusehen wusste er, dass der Andere die Stirn runzelte.

"Warte, ich zeige dir das -"

"Nicht nötig. Japanische Häuser haben fast immer die gleiche Zimmeraufteilung.", kam ihm der Japaner zuvor und betrat das Bad.

Im Gegensatz zum Rest des Hauses war es westlich eingerichtet, aber was ihn momentan mehr interessierte, war eine heiße Dusche. Ein Blick in den Spiegel bestätigte Gs Aussage. Er sah grauenhaft aus.

Tiefe Augenringe, trüber Blick und das was sich einmal Frisur genannt hatte, war ein einziges Chaos.

Seine Kleidung war zerrissen, deshalb musste er nach dem Duschen mit einem Yukata vorlieb nehmen.

Der Ältere saß rauchend auf der überdachten Terrasse und deute auf den Stuhl neben sich. Yamamoto setzte sich und lehnte sich zurück.

"Was ist passiert?", fragte der Rotäugige, legte den Kopf in den Nacken und blies sanft den Rauch in die Luft.

"Er ist....tot."

Der Andere drehte den Kopf und starrte den Schwarzhaarigen an.

"Wer?"

Der ehemalige Regenwächter ließ den Kopf hängen.

"Tsuna."

Und es ist meine Schuld., fügte er ihn Gedanken hinzu.

"Es musste wohl so kommen.", war alles was G dazu sagte.

Verwirrt und gleichermaßen erstaunt starrte Yamamoto ihn an.

"Niemand lebt ewig."

Das entlockte dem Jüngeren ein leises Lachen.

"Das musst du gerade sagen."

Der Sturmwächter der ersten Generation stimmte in sein Lachen ein.

"Da hast du wohl recht, aber ich bin da eine Ausnahme."

"Ausnahmen bestätigen die Regel."

"Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber warum bist du wirklich hier?"

Ein kurzes Zögern. Konnte er sich wirklich diesem Kerl anvertrauen? Dann ein Nicken

"Es ist meine Schuld gewesen."

"Du musast dir nicht die Schuld dafür-"

"Nein.", unterbrach ihn der Braunäugige. "Ich habe ihn sterben lassen. Einfach so. Weil ich egoistisch war."

"Gokudera Hayato.", vermutete G. Bei dem Namen seines ehemaligen Freundes zuckte er zusammen.

"Was die Liebe aus einem machen kann.....dabei warst du der Anker, der eure Familie vor dem davon treiben bewahrt hat."

In seiner Stimme lag kein Vorwurf, nur die nüchtere Wahrheit.

"Dann habe ich wohl Rost angesetzt...", murmelte Yamamoto.

"Ein rostiger Anker?", fragte G belustigt. "Damit vergleichst du dich also."

"Womit soll ich mich den sonst vergleichen? Wäre dir ein verletztes Kaninchen lieber?"

"Natürlich:"

Takeshi hob eine Augenbraue und G grinste.

"Kaninchen sind viel süßer als irgendwelche vergammelnden Anker."

"Du hast mit dem Anker angefangen."

Der Rothaarige winkte ab.

"Lügen. Alles Lügen."

Das entlockte dem Schwertkämpfer ein Lachen.

"Du bist genau wie...", er unterbrach sich und sah zur Seite. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt um über Gokudera zu reden.

"Du vermisst ihn, oder?", fragte G leise und lehnte sich in seinem Bambusstuhl etwas weiter vor. Takeshi sah zu Boden.

"Ja...aber ich kann nicht zurück."

Eine Hand umfasste sein Kinn und zwang ihn den Blick zu heben. G hatte sich noch weiter hervor gelehnt, sein Gesicht war so nah, dass Yamamoto die Wimpern des Älteren hätte zählen können.

"Wenn ich dir helfe zu vergessen...Tust du das selbe bei mir?", fragte er eindringlich. Die roten Augen schienen voller Hoffnung zu strahlen.

"Ugetsu Asari?"

"Ja.", antwortete der Rothaarige. "Er ist nicht so wie ich..oder Daemon. Er ist...weg. Für immer. Und du, du bist ihm so unglaublich ähnlich...Da dachte ich, dass-"

"wir uns gegenseitig beim Vergessen helfen?", beendete Takeshi den Satz für ihn.

G nickte und Yamamoto zögerte kurz.

Der Sturmwächter verkürzte das Zögern, indem er den Anderen einfach küsste.

"Ist das nicht falsch?", schaffte es der Regenwächter zu fragen, ohne sich von dem Kuss zu lösen.

G sah ihm tief in die Augen.

"Wer bestimmt denn schon was richtig und was falsch ist?", erwiderte er und küsste den Braunäugigen erneut.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kalahari
2011-05-15T18:10:29+00:00 15.05.2011 20:10
intersantes paaring und interesanter storyverlauf
traurig und ungewöhnlich aber durchaus plausibel
und auch iwi niedlich^^
Von:  Umimugi
2011-04-19T19:41:10+00:00 19.04.2011 21:41
Also erstmal danke für deinen Beitrag für mich!
Ich mag den OS sehr gerne. Ich musste mehrere Male wie doof grinsen, besonders mochte ich es, wie du das mit dem rostigen Anker und dem verletzten Kaninchen eingebracht hast, das war ein nathloser und kreativer Übergang.
Ebenso fand ich die Grundidee sehr schön und du hast Yamamotos Gefühle sehr gut rübergebracht und auch sein Bedauern, ebenso seine Flucht danach und dann enen auch das zögerliche Auftauen bei G. Im wahrsten Sinne eben auftauen durchs Duschen ]D
Auch fand ich es gelungen, dass sich Yama zu G auf die Terrasse setzen sollte, damit du den Bambusstuhl einbauen konntest *lach*
Ich gab auch seltsame Angaben, was? x)
Aber du hast alles mit, aus meinem Augen, mit Bravour gemeistert und ich find auch das Ende echt schön, auch wenns nur bissl kurz angeschnitten wurde, wieso G jetzt Asari liebte und wieso dieser weg ist, aber dennoch fand ich toll, dass sie einander nun gegenseitig beim Vergessen helfen wollen.

Alles in Allem sehr gelungen, am besten eben die Grundidee :3

Danke, dass du ihn für mich geschrieben hast!

Ganz viele Grüße
Mugiwara


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