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Auffälligkeiten

und wie man sie verdeckt
von

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Auffälligkeiten

„Lars…“

Grummelnd stand Ida vor dem Spiegel und besah sich ihren Hals. Dort prangten deutlich sichtbar einige rote Flecken, die sich sicherlich nicht durch ihre Kleidung oder Make-Up verdecken ließen.

Ärgerlich legte sie ihre Hand darüber und warf ihrem Spiegelbild einen bösen Blick zu. Genau in diesem Moment steckte derjenige, der für ihre ganze Misere verantwortlich war, den Kopf zur Tür hinein.

„Hab ich gerade meinen Namen gehört?“, fragte er leicht grinsend.

Sie wandte sich um und dieses Mal galt der böse Blick ihm.

„Du schläfst heute Nacht alleine“, murrte sie, nahm die Hand von ihrem Hals und wollte an ihm vorbei zurück ins Zimmer. Er legte ihr jedoch einfach einen Arm um die Hüfte und hielt sie fest.

„Wieso? Meinetwegen kann jeder wissen, dass du zu mir gehörst. Über uns beide tratschen sie schließlich schon seit Jahren und du weigerst dich immer noch, es zu bestätigen.“ Mit einem weitern leichten Grinsen fügte er hinzu: „Außerdem klang das gestern eindeutig nicht nach Beschwerde.“

Sie wurde bei seiner letzten Bemerkung ein klein wenig rot und versetzte ihm einen Schlag auf den Oberarm. Sie hatten sich vor dem jetzigen World Meeting lange nicht gesehen und deswegen wohl einiges nachzuholen gehabt.

„Du weißt ganz genau, warum ich nicht über unsere Beziehung rede“, sagte sie und seufzte einmal. „Wenn du willst, dass demnächst anstatt Ludwig und Feliciano wir beide auf der Tagesordnung stehen, kannst du es ihnen gerne erzählen. Ich wette, Francis interessiert sich sehr für dänisch-niederländische Bettgeschichten. Und niemand stimmt nicht – die Jungs wissen Bescheid.“

„Ist ja in Ordnung“, meinte er beschwichtigend und küsste sie kurz.

Als er sich von ihr löste, lächelte sie leicht, bevor sie zurück auf das eigentliche Problem kam.

Sie löste sich aus seinem Griff und ging sich anziehen, während er sich im bad fertig machte.

Wie sie es geahnt hatte, verdeckte ihre Bluse längst nicht alles und auch ihre Haare reichten nicht.

Immer noch grübelnd stand sie im Zimmer, als sich plötzlich etwas Weiches von hinten um ihren Hals legte. Verwundert stellte sie fest, dass es sich um den blau-weiß gestreiften Schal des Niederländers handelte.

„Nimm und erzähl den anderen, du wärst erkältet, hättest deinen Schal vergessen und dir meinen geliehen.“

Sie grinste: „Klingt zwar nach der totalen Klischee-Ausrede, aber besser als der eigentliche Beweis.“

Er nickte nur knapp und zog sich seine Jacke über, bevor er ihr in ihren Mantel half.

„Ich esse heute Abend mit den Jungs, komme also erst später wieder und geb ihn dir zurück“, meinte sie noch, bevor sie das Zimmer verlassen wollte.

Er stahl sich einen Kuss von ihr und nickte. „Marie wird Luc und mich sicherlich auch beanspruchen.“

„Dann bist heute Abend.“ Mit diesen Worten ging sie.

Es war zu einer Gewohnheit geworden, dass Ida und er zu unterschiedlichen Zeiten ankamen. Sie traf sich sowieso meistens vorher mit den „Jungs“, den anderen vier nordischen Nationen, während er seine Geschwister einsammelte. Seufzend nahm er seine Sachen und machte sich ebenfalls auf den Weg.
 

„Du b’st spät.“

„Dir auch einen guten Morgen, Berwald!“

Grinsend begrüßte sie den Rest ihrer Gruppe.

„Der Schal beißt sich mit deiner Kleidung“, kam der trockene Kommentar von Erik.

Sowohl der Norweger als auch sein jüngerer Bruder und Partner fragten jedoch nicht weiter nach dem Grund, warum sie den Schal trug.

Trotz aller Streitigkeiten zwischen ihnen hielten sie doch zusammen, wenn es um ihre persönlichen Beziehungen ging.

Eisern schwiegen sie über die Beziehungen von Ida und Lars oder Kyell und Erik und anderen gegenüber redeten sie nicht über Berwald und Tino. Solche Dinge blieben in der „Familie“.

Auf dieses Abkommen hatten sie sich geeinigt, nachdem Tino Ida und Lars zusammen erwischt hatte und Ida später die beiden Brüder.

„Ida, ma chère!“

Innerlich fluchend drehte sie sich um. Francis hatte ihr gerade noch gefehlt.

„Mais, qu’est-ce que c’est?“

„Ein Schal, Francis.“ Seit Jahren war der Franzose geradezu versessen darauf, dass sie ihm endlich ihre Beziehung mit Lars bestätigte – was sie rein aus Prinzip schon nicht tun würde.

„Aber pourquoi? Willst du etwas verbergen?“, fragte er mit einem lauernden Unterton.

Genervt seufzte sie und schüttelte den Kopf: „Nej, ich hab nichts zu verbergen – außer einer Erkältung. Lars hat mir seinen Schal geliehen, weil ich meinen vergessen hab. Und was immer du ihm und mir jetzt andichtest: Vergiss es, meine Lebensgefährte heißt Carlsberg.“

Er wollte gerade widersprechen, als Arthur sie erlöste. Schimpfend zog dieser den Franzosen mit sich und Ida konnte ihren Platz neben Erik einnehmen.
 

„Sag mal Lars, was ist mit Ida und dir?“

Wenn Blicke töten könnten, wäre Marie so eben gestorben.

Sehr zu seinem Leidwesen fiel auch Luc mit ein.

„Genau, sag mal. Sonst gibst du niemandem deinen Schal, nur ihr?“

Genervt sah er seine Geschwister an: „Ihr wisst genau, dass Ida und ich Freunde sind. Sie hat sich eine Erkältung eingefangen und mich darum gebeten“, erklärte er und fügte noch an: „Außerdem hängt sie Erik ja wohl mehr auf den Knochen als mir.“

Es war eine Absprache zwischen Kyell, Erik, Ida und ihm, dass sie so von der eigentlichen Verteilung ablenkten.

Marie überlegte einen Moment, ehe sie sich scheinbar zufrieden ihrem Essen zuwandte. Sie würde früher oder später schon noch rauskriegen, ob mehr dahinter steckte.
 

Nachdem Marie ihn endlich hatte gehen lassen, kehrte er in sein Zimmer zurück.

Müde setzte er sich auf das Bett und zündete sich seine Pfeife an. Er wusste, dass Ida es nicht gerne mochte, wen er in ihrer Gegenwart rauchte. Im Moment war sie jedoch nicht da, um sich zu beschweren. Er schmunzelte leicht und nahm einen weiteren Zug, als ihm Idas Hauptbeschwerde einfiel: Seine Küssen würden ihr nicht mehr schmecken.

Gerade als er die Pfeife fertig geraucht hatte, öffnete sich die Tür und Ida trat ein. Sorgsam schloss sie hinter sich ab und ließ sich neben ihn aufs Bett fallen.

„Du hast geraucht“, murrte sie.

Er lachte nur leise und küsste sie kurz, woraufhin sie leicht das Gesicht verzog.

„Dein Tabak wird immer widerlicher.“

„Es geht noch schlimmer.“

Kopfschüttelnd stand sie auf und zog sich ihren Mantel und ihre Stiefel aus.

„Er steht dir“, sagte er, als ihm auffiel, dass sie noch immer seinen Schal trug.

Sie lächelte und löste ihren Zopf, ehe sie sich wieder neben ihn fallen ließ.

„Tak, aber Blau ist einfach nicht meine Farbe. Rot ist mir lieber.“ Grinsend fügte sie hinzu: „Obwohl mir Orange auch gut gefällt.“

Auch er musste leicht grinsen, als er zustimmend nickte. „Besonders gut stehen dir orange Fußballtrikots.“

Sie konnte nicht verhindern, dass sie doch ein wenig rot wurde.

Während der letzten Fußball-WM hatten ihre Mannschaften gegeneinander gespielt und sie gegeneinander gewettet.

Lars hatte gewonnen und es war ihr Wetteinsatz gewesen, einen Tag lang nur mit seinem Oranje-Trikot bekleidet zu sein. (Diesen Anblick hatte er aber ganz für sich alleine behalten.)

„Pass auf, sonst schläfst du heute wirklich alleine“, ermahnte sie ihn halb scherzhaft.

Mit einer schnellen Bewegung hatte er sie auf den Rücken gedreht und stützte sich über ihr ab.

„Das ist nicht dein Ernst“, meinte er und beugte sich zu ihr hinunter. Sie verschränkte die Arme in seinem Nacken und zog ihn soweit hinunter, dass ihre Gesichter nicht mehr weit auseinander waren.

„Oh doch“, murmelte sie, ehe sie ihn in einen Kuss verwickelte, der diese Aussage Lügen strafte.

Seine Finger machten sich bereits an den ersten Knöpfen ihrer Bluse zu schaffen, als sie den Kuss löste.

„Lars van Basten, du gehst jetzt sofort ins Bad und siehst zu, dass du diesen Tabakgeschmack loswirst!“, verlangte sie murrend.

„Und wenn nicht?“

„Dann erzähl ich Marie und Luc, dass du Fotos von ihnen mit dir herumträgst.“

Mit einem leisen Seufzer erhob er sich und kam ihrer Aufforderung nach.

Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie ihm durch die offene Badezimmertür zusah. Zusätzlich zu dem, was sie verlangt hatte, zog er auch sein Hemd aus und ließ es dort – schließlich stank es ebenfalls nach Rauch.

Als er wieder auf sie zu kam, wurde ihr Grinsen doch noch etwas breiter. Ihr gefiel, was sie sah. Er war vom Fußball spielen und Rad fahren kräftig gebaut und leicht gebräunt. Die Narbe auf seiner Stirn machte ihn ebenfalls nur noch interessanter.

Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich zu einem zufriedenen Schmunzeln – wusste sie doch, dass er nur ihr gehörte.

„Meinung geändert?“, fragte er, als er sich wieder über sie beugte.

Natürlich hatte er ihre Blicke bemerkt und gönnte es sich nun, sie einmal genauer anzusehen.

Eigentlich passte sie so gar nicht in das Schema, was ihn anzog. Ida war groß, ein wenig älter als er, hatte eine sehr weibliche Figur und einen unbändigen, wilden Stolz. Sie erinnerte ihn an eine Walküre aus den alten Sagen. Nur dass sie seine Walküre war, wie an ihrem Hals sichtbar war.

„Das war bei dem Anblick auch nicht schwer“, meinte sie lächelnd. „Aber nur unter einer Bedingung.“

„Was für eine?“

„Keine weitern Flecken!“

Er grinste: „Keine weiteren sichtbare Flecken.“

Bevor sie weiter protestieren konnte, hatte er sie bereits geküsst. Nach einem Moment gab sie nach und hoffte einfach, dass er sich daran halten würde…
 

„Was meinst du, was Ida heute zu verstecken hatte?“

Erik lächelte bei dieser Frage seines Partner leicht und öffnete vorsichtig die Schleife um den Hals des Isländers.

„Das war eigentlich schon zu offensichtlich.“

Kyell blinzelte etwas verwirrt. „Wie meinst du das?“

Der Ältere antwortete nicht sofort, sondern machte sich an den oberen Knöpfen von Kyells weißem Hemd zu schaffen.

„Erik…“, grummelte Kyell leise.

Mit einem leichten Lachen beugte Erik sich vor und küsste seinen Halsansatz.

„Sie hatte wohl dasselbe zu verbergen wie du“, murmelte er.

Kyell lief ein wenig rot an, als er verstand, worauf Erik hinaus wollte. Genau dort, wo sein Partner gerade noch einige sanfte Küsse platzierte, leuchteten ein paar rote Flecken auf seiner Haut.
 

Am nächsten Tag…

“Ida, pourquoi hast du den Schal immer noch?“

„Weil ich eine verdammte Erkältung habe, Francis!“

Kyell grinste ein wenig in sich hinein.
 

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Sind Francis' Sätze zu verstehen oder wird eine Übersetzung benötigt?

Und, zu dem was Ida über ihren "Lebenspartner" sagt: Carlsberg ist die bekannteste dänische Biersorte xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Icey
2011-05-05T12:37:55+00:00 05.05.2011 14:37
Awwwww~
Is Ned/Den (hier fem!Den) nicht ein TOTAL tolles Pairing!!!
Als...da muss man Den doch GAR NICHT MEHR mit wem anderen verpairen! XP

Also ich fand es echt niedlich und sehr witzig ^^-
Und Nor/Ice~ ^/////^ Das mochte ich auch sehr gern XDD
Ice ist ja noch soooooo unschuldig X////P

*Daumen hoch*

(Und erzähl doch nichts von "als Kerle passen sie nicht zusammen"...dann ist er eben OOC...ist bei anderen Pairings doch auch an der Tagesordnung ôo Pff... Und Niederlandes Name...wie bist du nur darauf gekommen? XD)
Von: abgemeldet
2011-05-04T12:55:03+00:00 04.05.2011 14:55
Ich find es gut! x3
Aber hab ich dir ja auch schon gesagt! ;)
Hast du wieder toll gemacht! XD
Von:  chatterbox
2011-05-04T06:58:35+00:00 04.05.2011 08:58
Nieeedlich xD
ich mag die beiden ja zusammen!
und du hast mal wieder echt schön geschrieben!
und sonst: weiter so ;D
hab nichts auszusetzen :D


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