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Beyblade Metal Masters

Rebirthing of Fighting Spirit
von

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Unüberlegte Handlung

Kapitel 6: Unüberlegte Handlung
 

Hallo!

Okay, es hat etwas gedauert, dieses lange Kapitel fertig zu schreiben, aber jetzt ist es da :D

Aufgrund des Flashbacks war ich gezwungen die Altersempfehlung von P12 auf P16 anzuheben. Wenn ihr den gelesen habt, werdet ihr verstehen wieso.
 

Und noch eine wichtige Ankündigung an alle Ryuga-Fans (damit die mir als Leser nicht verloren gehen):

Also, wie euch schon aufgefallen sein sollte, fällt sein Name das ein oder andere Mal, aber er ist ja bis jetzt noch nicht aufgetaucht. Und - nach meiner jetzigen Planung - wird er das auch erst FRÜHSTENS in Kapitel 16 *hust*

Ihr müsst euch wohl noch etwas gedulden, aber ich werde die Zeit, bis dahin, so gut es eben geht, versüßen ^^
 

Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
 


 


 


 

„Ich weiß jetzt nicht, ob ich schockiert oder glücklich sein soll“ meinte Ashley plötzlich unvermittelt.

Sie strich Kyoya, der mit dem Kopf auf ihrer Brust lag, sanft durch die Haare. Nur die weiche Bettdecke verdeckte die beiden.

„Wieso?“ wollte Kyoya wissen.

„Wegen Rafael. Ich meine, ich find’s ja super, dass du mich so verteidigst. Deine Eifersucht ist auch in keinem Maße übertrieben. Aber… du hättest ihn doch nicht gleich schlagen müssen“ meinte sie.

„Ich denke nicht, dass er auf mich gehört hätte, wenn ich ihn nur verbal in den Boden gestampft hätte“ nuschelte Kyoya zurück.

Ashley lachte leicht auf.

„Das glaube ich allerdings auch nicht. Und da du sowieso kein Freund von großen Worten bist, kam dir diese Art der Kommunikation wohl sehr gelegen“ schlussfolgerte sie.

Kyoya nickte leicht.

„So ungefähr“ stimmte er zu und schloss die Augen.

Er genoss die Streicheleinheiten seiner Freundin. Auch ihm hatte der ganze Krach ziemlich zugesetzt. Spurlos war es auf keinen Fall an ihm vorbeigegangen. Der Gedanke, dass Ashley ihn vielleicht wirklich betrogen hatte, saß ihm wie ein Raubtier im Nacken und erst jetzt merkte er, wie erleichtert er eigentlich war, seit die ganze Sache sich geklärt hatte.

Ashley strich ihm sanft über die Wange und berührte dabei mehr oder weniger aus Versehen, eine der kreuzförmigen Narben unter seinen Augen. Ungewollt zuckte Kyoya ein bisschen zusammen.

„Tut mir leid“ sagte sie sofort entschuldigend.

„Schon okay“ erwiderte er und atmete tief durch.

Ashley schluckte leicht. Sollte sie wirklich? In der ganzen Zeit, die sie sich jetzt kannten, war die Blonde eigentlich brennend daran interessiert, woher die Narben kamen. Doch, sie hatte sich nie so wirklich getraut, danach zu fragen. Kyoya schien diese Kreuze nicht unbedingt mit Stolz zu tragen. Und dennoch waren sie da und für Ashley nicht mehr wegzudenken.

Ashley brannte die Frage auf der Zunge, aber sie traute sich nicht so wirklich sie auszusprechen. Kyoya merkte, wie sich der Körper unter ihm leicht anspannte. Er öffnete die Augen und sah hoch zu seiner Freundin.

„Was ist los?“ fragte er nach.

Ashley schluckte wieder. Sie gab sich einen Ruck, nahm all ihren Mut zusammen und stellte die Frage.

„Wo… hast du diese Narben eigentlich her?“

Die Vorsicht und Zurückhaltung waren Kyoya keinesfalls entgangen. Er zögerte einen Moment, dann richtete er sich auf und sah einen Moment lang nachdenklich aus dem Fenster.

Ashley merkte, dass sie nun ein Thema angeschnitten hatte, auf das er wohl nicht so ohne weiteres antworten würde.

„Du musst es mir nicht erzählen!“ sagte sie sofort und setzte sich ebenfalls auf.

„Nein. Ist schon in Ordnung. Ich denke, dir kann ich es sagen“ erwiderte er ruhig.

Besorgt sah Ashley zu ihm.

„Kyoya… du musst nicht. Ich weiß nicht, wo du Dinger her hast, aber es scheint ja nicht unbedingt angenehm gewesen zu sein, als du sie gekriegt hast.“

Er sah sie erstaunt an. Offenbar war seine Reaktion auf die Frage von ihr verräterischer gewesen, als er es zulassen wollte.

„Nur wenige kennen die Geschichte. Nile weiß es auch nur, weil wir uns schon seit Kindertagen kennen und weil ich an dem Tag mit ihm zusammen unterwegs war. Ansonsten hätte ich ihm vermutlich auch nie etwas davon gesagt“ erklärte er.

Ashley blinzelte verwundert.

„Willst du mir das wirklich erzählen?“ wollte sie zweifelnd wissen.

Kyoya beugte sich zu ihr vor und küsste sie. Wieder mal vergaß Ashley für diese Zeit alle ihre Sorgen und Ängste – das Einzige, was blieb war dieses wunderbare Gefühl der Unbeschwertheit.

Er ließ wieder von ihr ab und strich ihr sanft über die Wange.

„Ich weiß jetzt, dass ich dir vertrauen kann, deshalb kann ich dir auch erzählen, was damals vorgefallen ist“ meinte er.

Ashley nickte leicht.

„Okay.“

Kyoya zögerte noch einen Moment, dann begann er zu erzählen…
 

~Flashback ~
 

„So wird das doch nie was!“ lachte Kyoya.

Nile schmollte.

„Und das kommt ausgerechnet von dir“ erwiderte er.

Der 7-jährige setzte sich schmollend auf den Boden. Ohne zu zögern ging Kyoya auf ihn zu und klopfte dem Jüngeren auf die Schulter. Nile flog bei dieser übermäßigen Geste fast nach vorne über.

„Komm schon. Aufstehen und weitermachen“ grinste Kyoya zurück.

Nile lächelte leicht und stand auf.

Die beiden ließen gerade ihre Beys im Starter einrasten, als Kyoya etwas einfiel.

„Verdammt…“ fluchte er.

„Was ist?“ wollte Nile verwundert wissen.

„Ich muss nach Hause“ stellte Kyoya fest und packte Beyblade und Starter wieder weg.

„Jetzt schon?“ fragte Nile enttäuscht.

„Ja. Du weißt doch, wie mein Vater ist, wenn ich zu spät komme“ erwiderte er.

Der kühle Unterton war Nile nicht entgangen, aber er fragte nicht weiter nach, da er über die Familienverhältnisse bei Kyoya Bescheid wusste.

„Okay. Dann sehen wir uns morgen“ meinte Nile schließlich.

„Vielleicht auch heute Abend noch. Ich schleich mich bestimmt wieder raus“ erwiderte Kyoya nach einigem hin- und her.

„Na gut. Aber, lass dich nicht erwischen!“ warnte Nile ihn lächelnd.

„Auf keinen Fall“ grinste Kyoya zurück.

Nile hob seine rechte Faust und Kyoya drückte seine Eigene kurz dagegen, bevor der Grünhaarige sich umdrehte und ging.

Eigentlich ging Kyoya nie gerne nach Hause. Er hasste seinen Vater so sehr. Seine Mutter verteidigte ihn jedes Mal mit aller Kraft, aber trotzdem konnte auch sie ihn nicht vor der ein oder anderen Tracht Prügel retten.

Er schnaufte schwer. Seine Mutter hatte das nicht verdient. Sie war so ein herzensguter Mensch. Sie hatte ihren „Mann“ nicht verdient.

Kyoya sah in dieser Person schon lange nicht mehr seinen Vater. Er war einfach nur ein Tyrann, dem es offensichtlich Spaß machte, andere leiden zu sehen.

Seit Kyoya Nile kannte, hatte er endlich jemanden, dem er davon erzählen konnte, auch wenn er eigentlich absolutes Stillschweigen über das bewahren sollte, was zuhause abging.

Nile war wirklich sein allerbester Freund. Mit ihm teilte er seine Sorgen, Ängste, aber auch seine Freude. Nile selbst verstand nicht, wie Kyoya trotz des ganzen Stresses, so gut gelaunt sein konnte. Auf diese Weise schien er wohl sein Unwohlsein zu verbergen. Anders konnte Nile sich das nicht erklären. Es musste schwer für Kyoya sein, den ganzen Tag mit einem aufgesetzten Dauergrinsen durch die Gegend zu rennen.

Irgendwann würde diese Fassade einfach zusammenbrechen und Nile hatte Angst, dass Kyoya daran kaputt gehen konnte.

Schnaufend stand Kyoya nun vor seiner Haustür. Er dürfte sich bestimmt gleich wieder was anhören, obwohl er überpünktlich zuhause war. Sein Vater fand immer einen Grund, ihn zur Sau zu machen.

>Na super< dachte Kyoya demotiviert und betrat die Wohnung.

„Bin wieder da!“ rief er laut, nachdem er die Haustür geschlossen hatte.

Seine Mutter kam aus dem Wohnzimmer in den Flur, schloss die Tür und ging auf ihren Sohn zu. Sie hatte wieder geweint. Ihre hübschen blauen Augen waren gerötet und blickten den kleinen Jungen trübe an.

„Mama…“ murmelte Kyoya mitfühlend.

Sie umarmte ihn.

„Verschwinde. Geh zu Nile und bleib bitte da“ flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme.

Kyoyas Augen weiten sich erschrocken.

„Warum denn? Ich will bei dir bleiben, Mama!“

Ihre Umarmung wurde fester und Kyoya spürte ihre Verzweiflung. Es war seltsam, aber sie schien dieses Mal wirklich am Ende mit ihren Nerven zu sein. Sie löste die Umarmung und legte ihm die Hände auf die Schultern.

„Kyoya… bitte“ flehte sie ihn an.

Langsam nickte ihr Sohn.

Plötzlich wurde die Tür vom Wohnzimmer aufgeschlagen und sein Vater stand im Flur. Er blickte die beiden abwertend an.

Seine Mutter sprang sofort auf und stellte sich schützend vor ihren Sohn.

„Lass ihn in Ruhe!“ sagte sie umgehend.

Etwas verängstigt sah Kyoya der Szene zu, denn er ahnte, was jetzt gleich passierte.

Er hatte es schon oft genug miterlebt.

Es hatte sich brutal in sein Gedächtnis eingebrannt und sollte auch in Zukunft immer wieder ein unangenehmes Gefühl bei ihm auslösen, wenn er daran dachte.

Sein Vater war recht unbeeindruckt von den Beschützungsversuchen seiner Mutter. Kyoya hatte Angst. Dieses Mal war es anders. Er wusste nie, warum sein Vater immer gleich so sauer war. Er suchte sich wahrscheinlich einfach nur irgendeinen Vorwand.

Brutal schubste er seine Frau einfach beiseite.

„Kyoya, LAUF!“ rief sie ihm zu.

Der 7-jährige wollte sich umdrehen und davonlaufen, weg von alldem, was ihm so wehtat, auch wenn das hieß, dass er seine Mutter hierlassen musste, doch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte, packt sein Vater ihn an den dichten dunkelgrünen Haaren und zog ihn nach oben.

Kyoya schrie kurz schmerzhaft auf.

„LASS MICH LOS!“ brüllte er.

Sein Vater herrschte ihn an, doch geblendet von dem Schmerz, hörte er nicht was er sagte. Ehe Kyoya sich versah wurde er mit voller Wucht gegen die Wand geknallt. Die Sicht verschwamm vor seinen Augen. Das Letzte, was er sah, war seine Mutter die ihn verzweifelt ansah, dann wurde alles schwarz um ihn herum.
 

Es war bereits dunkel, als Kyoya wieder zu sich kam. Sein Kopf schmerzte. Langsam kehrten seine Sinne wieder zurück. Der metallische Geruch von Blut stieg ihm in die Nase. Vorsichtig setzte er sich auf und sah auf den Boden. An der Stelle, an der er mit dem Gesicht aufgelegen hatte, hatte sich auf dem hellen Holzboden ein großer Blutfleck ausgebreitet, der stellenweise schon geronnen war.

Kyoya blinzelte verwirrt. Auf einmal durchzuckte ein stechender Schmerz seine beiden Wangen.

Er hielt sich die Hände darauf und als auf seine Handflächen sah, waren auch diese voller Blut. Seine Augen weiteten sich entsetzt. Was war denn passiert?

Vorsichtig rappelte er sich auf und ging zu dem Wandspiegel im Flur. Im nächsten Moment erschrak er noch mehr und taumelte zurück, bis er mit dem Rücken an die Wand knallte, an der er kraftlos herunter sank.

Sein Blick ruhte immer noch auf seinem Spiegelbild. Vorsichtig strich seine rechte Hand über die teilweise verkrusteten Schnittwunden. Sie sahen beide aus, wie Kreuze, die man symmetrisch in sein Gesicht geritzt hatte. Ihm stiegen die Tränen in die Augen.

„Nein…“ schluchzte er fassungslos.

Als die Tränen liefen, brannten die Wunden barbarisch in seinem Gesicht und er presste seine Hände dagegen um den Schmerz irgendwie zu unterdrücken. Aber, dadurch wurde es nur noch schlimmer.

>Wie konnte mein eigener Vater mir das nur antun?! Warum, verdammt?!< fragte er sich und schluchzte heftig auf.

Im nächsten Moment dachte er an seine Mutter. Wo war sie?

Kyoya rappelte sich auf und versuchte den Schmerz in seinen Wangen zu unterdrücken. Immer wieder rief er nach ihr. Er suchte die einzelnen Räume nach ihr ab – und hoffte in erster Linie seinem Vater nicht über den Weg zu laufen.

Als Kyoya vor der Badtür stehen blieb, wurde ihm plötzlich eiskalt. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und sein Atem ging nur noch flach. Aus irgendeinem Grund hatte er Angst davor, den Raum zu betreten. Warum, wusste er nicht, aber sein Instinkt sagte ihm, dass er es bleiben lassen sollte.

Wider besseren Wissens, betrat der Kleine das Bad. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte hinein.

„Mama?“ fragte er zaghaft.

Als er seine Mutter erblickte, war er absolut fassungslos. Er schwang die Badtür ganz auf und seine ganze Haltung schien in sich zusammen zu sacken, als er seine Mutter an der gefliesten Wand lehnen sah und unter ihr die Blutpfütze immer größer wurde.

Auch die weißen Fliesen an der Wand waren teilweise blutverschmiert. Kyoya schluckte hart.

„Mama!“ rief er verzweifelt, lief auf sie zu und ließ sich neben ihr auf die Knie fallen.

Träge öffnete die junge Frau die Augen und blickte ihren Sohn mit einer seltsamen Verwunderung an.

„Kyoya…“ hauchte sie zärtlich und lächelte dann.

„Du brauchst Hilfe! Warte, ich hol einen Arzt!“ sagte Kyoya sofort panisch.

Doch seine Mutter packte ihn sachte am Arm.

„Nein… Es ist sowieso schon zu spät“ flüsterte sie leise.

Kyoya ignorierte das Brennen in seinen Wangen, als die Tränen über die Wunden perlten.

„Aber, Mama!“ protestierte er verzweifelt.

„Kannst… du mir was versprechen?“ fragte sie leise.

Kyoya nickte einfach nur und nahm ihre Hand in seine.

„Versprich mir einfach, dass du nie so werden wirst, wie dein Vater… Wenn du eine Freundin hast, liebe sie von ganzem Herzen und beschütze sie… so wie ich es bei dir getan habe, auch wenn es mir nicht immer gelungen ist…“ sagte sie schwach.

Kyoya stiegen noch mehr Tränen in die Augen.

„Ja, ich verspreche es dir“ weinte er zurück.

„Vergiss es bitte nicht“ bat sie ihn lächelnd und hob mit letzter Kraft die Hand, um ihm über die Wange zu streichen.

Wieder nickte Kyoya.

„Bestimmt nicht“ versprach er.

„Danke, mein Schatz. Danke, für alles“ hauchte sie lächelnd und auch ihr stiegen die Tränen in die Augen.

Sie fielen erst, als sie die Augen schloss und ihr Atem stoppte.

Kyoya wusste nicht, wie lange er noch da saß und weinte.

Seine Mutter hatte ihn verlassen und er war zu schwach gewesen, um sie zu beschützen. Ein furchtbares Gefühl. Es schien ihn innerlich zu zerreißen. Wieder hallten ihre Worte in seinem Kopf wider und er schwor sich – sollte er eines Tages jemanden finden, den er über alles liebte – diese Person mit aller Kraft zu beschützen…
 

~Flashback End ~
 

Ashley liefen die Tränen über die Wangen. Sie hatten sich beide mit dem Gesicht zueinander wieder ins Bett gelegt, als er angefangen hatte, die Geschichte zu erzählen.

Die Blonde war absolut fassungslos.

„Wie… wie hast du das denn überstanden?“ fragte sie schluchzend.

Kyoya strich ihr sanft eine Träne von der Wange.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich hab die nächsten Wochen nur noch auf Durchzug geschaltet. Wie ich die Zeit nach ihrem Tod herumbekommen habe, weiß ich bis heute nicht. Stellenweise kann ich mich auch einfach nicht mehr an die Zeit erinnern, die danach war“ erzählte er und seufzte.

Ashley schluckte hart.

„Was… war dann mit deinem Vater? Hast du ihn danach noch mal gesehen?“ wollte sie wissen.

Kyoya schüttelte leicht den Kopf.

„Er hat sie in den Selbstmord getrieben und ist nicht mal zu ihrer Beerdigung erschienen“ erwiderte er.

„Bist du dann bei Nile untergekommen?“ fragte Ashley.

Er nickte.

„Ja, bis ich alt genug war, dann bin ich hier nach Japan abgehauen und mich noch ein paar Jahre alleine durchgeschlagen, bis ich die Face Hunter gegründet habe“ erklärte Kyoya.

Ashley nickte verstehend.

„Warum genau hat dein Vater dir das angetan? Wofür sollen diese Kreuze stehen?“ fragte sie nach, denn ihr war es immer noch nicht ganz klar geworden.

„Vermutlich wollte er mir damit ein schlechtes Gewissen, für das, was meine Mutter getan hat, machen. Aber, ich weiß, dass ich nicht daran schuld bin. Für mich haben die Narben nur eine Bedeutung: Sie erinnern mich an eine Zeit, die ich am liebsten vergessen würde, aber es nicht kann“ erklärte Kyoya.

Die Blonde schluckte hart.

„Es war ja für mich damals schon schwer gewesen, als meine Eltern sich getrennt haben. Ich hätte mich von der nächsten Brücke gestürzt, wenn meine Mutter sich das Leben genommen und ich das auch noch so mitbekommen hätte“ meinte sie und wischte sich die letzten Tränen weg.

Kyoya seufzte schwer und nahm sie in den Arm.

Einen Moment herrschte Schweigen.

„Du hast dein Versprechen gehalten, oder?“ fragte Ashley plötzlich.

Kyoya nickte leicht.

„Ja, ich denke schon“ seufzte er zurück.

Ashley lächelte glücklich.

Einen größeren Beweis, als die Tatsache, dass er ihr das gerade erzählt hatte, brauchte sie nicht.

„Ich hatte echt Angst dich zu verlieren“ sagte die Blonde plötzlich unvermittelt.

„Mir ging es genauso. Der Gedanke, dass ich dich an jemand anderen verlieren könnte, hat auch mir ziemlich zu schaffen gemacht“ gab Kyoya ehrlich zu.

Ashley löste sich etwas aus der Umarmung und sah ihm in die Augen.

„Jetzt ist ja alles vorbei“ hauchte sie glücklich und küsste ihn sanft.

>Zum Glück< dachte Kyoya erleichtert.
 

„Morgen geht das Turnier los. Nehmt ihr eigentlich auch teil?“ fragte Kayla interessiert.

Tsubasa blieb stehen. Kayla tat es ihm gleich und sah ihn an.

„Nein. Wir fliegen in zwei Tagen nach Spanien“ erwiderte er.

Kayla nickte leicht.

Sie sah kurz zum Fluss, an dem sie entlangliefen.

„Wir sehen uns viel zu selten“ stellte Kayla seufzend fest.

„Ich weiß. Aber, ich kann daran im Moment auch nichts ändern“ erwiderte er, ging auf sie zu und strich ihr sanft die weiße Haarsträhne hinter die Ohren.

„Die Turniere finden jetzt in verschiedenen Ländern statt. Es könnte ewig dauern, bis wir uns wieder begegnen“ meinte Kayla.

Tsubasa seufzte.

„Ich weiß“ stimmte er ihr zu.

„Tsubasa… Ich will nicht, dass wir die Beziehung auf Eis legen, nur weil wir uns jetzt eine zeitlang nicht sehen. Wir müssen alles dafür tun, dass wir den Kontakt irgendwie trotz allem halten“ sagte Kayla ernst.

Er nickte verstehend.

„Keine Sorge. Daran soll es nicht scheitern“ erwiderte er sanft lächelnd.

Kayla lächelte zurück.

„Nein, es wäre schade drum.“

Sie zögerte einen Moment, bevor sie das Folgende aussprach.

„Was ist eigentlich los mit dir? Seit einiger Zeit verhältst du dich merkwürdig.“

Tsubasa blickte sie verwundert an.

„Wie meinst du das?“

„Ich kann es nicht erklären, aber irgendwie benimmst du dich… anders“ erklärte sie zaghaft.

„Das ist der Stress wegen den Turnieren“ winkte er lächelnd ab.

Kayla lächelte wieder, blieb aber weiterhin misstrauisch. Sie wusste einfach, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht sollte sie mal Yu oder Madoka fragen, ob er sich auch ihnen gegenüber anders als sonst benahm.

>Was denk ich denn da?! Das ist Tsubasas Sache und so lange es nicht auf mich zurückfallt, ist mir das egal< dachte sie energisch.

„Bereitest du dich heute Abend noch mit deinem Team vor?“ fragte Tsubasa, um das Thema zu wechseln.

„Ja, aber nur auf theoretischer Basis. Wir haben die letzten Tage genug trainiert und jetzt, da es Ashley wieder gut geht, muss ich mir keine großen Sorgen machen. Wir gehen die Sache einfach an. Wenn es nicht klappt, wäre es zwar schade um den ganzen Aufwand, aber, wenn es funktioniert, ist es umso besser“ erwiderte sie.

„Ich würde mich für euch freuen, wenn ihr gewinnen würdet. Aber, ich denke Kyoya und sein Team werden das größte Hindernis sein, wenn ich mich nicht täusche, oder?“ fragte er nach.

Kayla nickte.

„Ja, das wird die größte Hürde bei diesem Turnier. Aber, wir werden unser Bestes geben und ich hoffe, dass es reicht, um zu gewinnen“ sagte sie entschieden.

Tsubasa lächelte.

„Ich drück dir die Daumen.“

„Danke.“

Sie wartete noch einen Moment, dann wurde ihr klar, dass sie jetzt so langsam gehen musste.

„Ich muss los“ sagte Kayla schließlich.

„Schon?“ fragte Tsubasa etwas enttäuscht nach.

Kayla nickte bedauernd.

„Ja, ich will mich noch etwas mit meinem Team zusammensetzen“ antwortete sie und seufzte schwer.

Tsubasa umarmte sie.

„Wie gesagt – ich wünsch dir viel Glück. Ihr kriegt das hin“ meinte er zuversichtlich.

„Das denke ich auch“ sagte Kayla lächelnd.

Sie löste sich aus der Umarmung, gab ihm noch einen Kuss auf den Mund, drehte sich dann um und ging.

Tsubasa sah ihr nachdenklich hinterher. Er liebte Kayla wirklich von ganzem Herzen und er merkte ihr immer wieder an, wie sehr sie versuchte, seine Gefühle zu erwidern, aber genauso spürte er auch diese furchtbare Blockade, die sie zu überwinden versuchte, damit sie das auch hemmungslos konnte.

Kayla schob es nicht auf Tsubasa, sondern auf sich selbst. Sie hatte in ihrem Leben bisher nicht unbedingt die positivsten Erfahrungen in Sachen Liebe und Freundschaft gemacht – ihre Eltern und Ryuga trugen wahrscheinlich den größten Teil dazu bei.

Tsubasa seufzte schwer, als plötzlich ein starker Schlag seinen Körper pulsieren ließ. Sein Atem stockte und seine Hand krallte sich in seinem Oberteil fest, an der Stelle, wo sein Herz saß, welches heftig gegen seinen Brustkorb zu hämmern schien.

Es dauerte einen Moment, dann ging es glücklicherweise wieder.

„Verdammt“ fluchte er leise.

Er wusste nicht, was er hatte, aber diese Schmerzen in der Herzgegend, wurden von Mal zu Mal stärker.

Tsubasa seufzte schwer. Er holte seinen Bey hervor und strich vorsichtig mit dem Daumen über Eagles Symbolbolzen.

„Wir schaffen das schon – irgendwie“ murmelte er entschlossen und umfasste seinen Bey fester.

Kayla blieb stehen und schluckte hart. Mittlerweile war sie aus Tsubasas Sichtfeld verschwunden und hatte seinen seltsamen „Anfall“ nicht mitbekommen.

Ryuga… Sie gab es nicht gern zu, aber sie dachte noch ziemlich oft an ihn. Die Sache mit Battle Blader würde sie ihm nie verzeihen, aber alles was davor war, – vor allem vor der Zeit bei Dark Nebula – war immer noch mit einem angenehmen Gefühl verbunden.

Kayla versuchte die Sache abzuwürgen, aber sie konnte es einfach nicht.

Ein schweres Seufzen entwich ihr und sie schaute kurz in den Himmel.

>Ich darf nicht daran denken. Ich hab morgen ein wichtiges Turnier mit meinem Team vor mir und sollte mich von so was nun wirklich nicht ablenken lassen< dachte die Braunhaarige schließlich entschieden und sah mit entschlossenem Blick wieder nach vorne.
 

„Ich muss langsam los“ sagte Kyoya schließlich und zog sich seine Jacke drüber.

Ashley streifte ihr T-Shirt über und fing an, sich ihre Socken anzuziehen.

„Jetzt schon? Kann ich vielleicht mitkommen? Nicht für lange, aber mir war die Zeit mit dir jetzt doch etwas kurz“ meinte sie und schlug ihren eingekrümpelten Socken ein paar Mal gegen die Bettkante.

Kyoya grinste leicht.

Ashley merkte schnell, dass das nichts brachte, also musste sie ihren Socken so auseinanderziehen.

„Grins mich nicht so an. Das war nur ein Versuch“ meinte sie sofort und wurde rot um die Nase, bevor sie den Socken anzog und aufstand.

„Von mir aus, kannst du noch einen Augenblick mitkommen. Morgen geht das Turnier los, also solltest du nicht zu lange bleiben. Ich denke, Kayla wird mit euch noch etwas deswegen zu besprechen haben“ sagte er schließlich, nach einer kurzen Überlegung.

„Echt? Super!“ freute Ashley sich.

„Ich zieh noch schnell meine Schuhe an, dann können wir gehen.“

Ashley konnte fast alles – nur keine Ordnung halten. Sie war von Natur aus ziemlich chaotisch und auch in ihrem Zimmer spiegelte sich das wider. Es war nicht übermäßig staubig oder dreckig, aber fast überall lagen Sachen herum, die da definitiv nicht hingehörten.

Trotzdem schaffte sie es, immer an alles zu denken. Vergessen tat sie selten etwas.

Ashley prüfte noch mal kurz, ob sie alles dabei hatte.

„Gut, wir können los“ stellte sie fest und verließ zusammen mit Kyoya das Zimmer.

Unten in der Küche saß Jayden und schraubte an seinem Bey herum. Ashley ging kurz zu ihm, um ihm Bescheid zu sagen.

„Hey, Jayden!“

Der Blauhaarige schreckte hoch und sah sie an.

„Was gibt’s, Ashley?“ fragte er nach.

„Ich bin mit Kyoya unterwegs. Sag Kayla, dass ich nicht zu spät heimkomme. Ich weiß ja um das Turnier Bescheid und dass sie sich mit uns noch mal zusammensetzen will“ erklärte Ashley kurz.

Jayden nickte verstehend.

„Ist gut. Ich sag es Kayla.“

„Danke. Bis später dann!“ verabschiedete sich die Blonde und verschwand mit Kyoya aus der Haustür.

Die beiden machten sich auf den Weg ins Hotel.

Als sie schließlich vor der Tür zum Hotelzimmer standen, kramte Kyoya den Schlüssel hervor und schloss die Tür auf.

Nile saß gerade auf seinem Bett und polierte die Fusionsscheibe seines Beys. Als er die Tür aufgehen hörte, unterbrach er seine Arbeit und sah auf.

„Oh. Hallo, Kyoya. Du bist wieder da?“ fragte Nile freundlich und legte die Fusionsscheibe beiseite.

Hinter ihm schaute Ashley hervor und sie grinste, als sie ihn sah.

„Hey. Hallo Nile!“ begrüßte sie ihn freundlich und ging auf ihn zu.

„Hi, Ashley. Was machst du denn hier?“ fragte er verwundert, aber erfreut nach.

Nile stand auf und gab ihr die Hand.

„Ich bin noch mal kurz mitgekommen. Wir sehen uns zwar morgen auf dem Turnier, aber irgendwie konnte ich Kyoya einfach nicht gehen lassen“ gab Ashley ehrlich zu und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

Kyoya lächelte warm, als er das hörte und die Tür schloss.

Ashley setzte sich neben Nile und betrachtete interessiert die Einzelteile seines Beys.

„Ich hab noch gar nicht gefragt, was du eigentlich für einen Bey hast. Meinen hab ich euch ja schon gezeigt“ meinte sie schließlich.

„Mein Bey ist Vulcan Horuseus“ erwiderte er kurz und schraubte den Symbolbolzen fest, nachdem er sich sicher war, dass er alle Teile richtig gereinigt hatte.

Er hielt Ashley den gold/schwarzen Bey hin.

„Ein Verteidiger?“ fragte sie nach und Nile nickte.

„Wow. Hoffentlich krieg ich mal die Chance richtig gegen dich zu kämpfen. Das könnte interessant werden“ grinste Ashley zurück.

Nile wurde unmerklich etwas rötlicher um die Nase. Was machte dieses Mädchen mit ihm und was zum Geier dachte er sich eigentlich dabei? Ashley war mit Kyoya zusammen! Und dieser würde ihn bestimmt durch den Fleischwolf drehen, falls er Ashley auch nur einmal falsch anfassen sollte.

„Vielleicht kriegen wir beide ja morgen schon die Chance dazu“ sagte Nile deshalb einfach nur.

Ashley grinste, stand auf und setzte sich neben Kyoya, der sich auf dem gegenüberliegenden Bett niedergelassen hatte.

„Ich würde mich auf jeden Fall freuen“ meinte sie gut gelaunt.

Kyoya lächelte sie leicht an.

Er freute sich wirklich, dass die ganze Sache endlich geklärt war und Ashley endlich wieder unbeschwert lachen und sich freuen konnte.

Auch Nile fiel auf, dass Kyoya wesentlich entspannter war. Die ganze Zeit war er so unruhig und nervös gewesen. Nile vermutete, dass irgendwas zwischen den beiden vorgefallen und Kyoya sich deshalb so benommen hatte.

Kyoya hatte ja nicht darüber geredet, weshalb Nile nicht wusste, was genau passiert war, aber die Wogen schienen sich geglättet zu haben.

Der Teamchef und seine Freundin unterhielten sich einen Moment, aber Nile hörte nicht so wirklich zu, was die beiden da sprachen. Viel zu sehr war er von Ashleys Erscheinungsbild fasziniert.

Der junge Ägypter konnte es nicht leugnen, dass er Ashley wirklich hübsch fand. Sie hatte so eine liebenswürdige und direkte Art. Nicht zu schroff, sondern – egal, was sagte – immer annehmbar und umgänglich. Nile hatte eine gute Menschenkenntnis und er glaubte zu wissen, dass sie es, trotz ihres unschuldigen Auftretens, faustdick hinter den Ohren hatte. Unbemerkt und nicht mal mit Absicht, hatte sie Nile von ihrer ersten Begegnung an, wirklich den Kopf verdreht.

Kyoya würde ihn für diese Gedanken vermutlich kreuzigen, aber es war egal, solange er nichts davon mitbekam. Nile lächelte leicht bei dem Gedanken.

Ob er sich nun vielleicht tatsächlich in Ashley verliebt hatte? Ein seltsamer Gedanke, den Nile nicht so richtig einzuordnen wusste.

Wie von selbst, stand er plötzlich auf, ging auf Ashley zu, legte beide Hände an ihre Taille und küsste sie.

Ashley hatte die Augen schreckensweit offen. Sie war viel zu erstaunt, um großartig zu reagieren – dafür kam die Situation einfach viel zu unerwartet. Selbst Kyoya, der daneben saß und das durchaus mitbekommen hatte, glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Ihm fiel regelrecht die Kinnlade herunter.

Als das Pärchen den anfänglichen Schrecken verdaut hatte, machte es bei Ashley und Kyoya nahezu gleichzeitig „Klick“. Ashley schubste Nile von sich und Kyoya packte seinen besten Freund am Kragen und schleuderte ihn regelrecht zurück auf das Bett.

Ashley sah immer noch völlig perplex auf Nile, bevor sie sich Kyoya zuwandte.

„Was… war das?“ fragte die Blonde ratlos.

Kyoya blieb für seine Verhältnisse noch ungemein ruhig.

„Ich glaube, du gehst jetzt besser“ sagte er schließlich.

Ashley war immer noch viel zu verwirrt und leistete keine Widerworte, als Kyoya sie zur Tür begleitete. Die Blonde stand schon im Flur und Kyoya war im Begriff die Tür zu schließen, als sie ihn aufhielt.

„Kyoya.“

„Hm?“

„Hau ihn bitte nicht“ sagte sie nur und ging dann.

Kyoya sah ihr noch kurz hinterher, dann schloss er die Tür ziemlich kräftig. Nile stand langsam auf.

>Was ist denn da in mich gefahren?! Bin ich jetzt völlig bekloppt?!< fragte er sich, immer noch nicht ganz glaubend, was er da gerade getan hatte.

Kyoya sah ihn kurz kalt an, dann ging er zu dem Schreibtisch, der ebenfalls in dem Zimmer stand, zog seine Jacke aus, hängte diese über den Stuhl und zog seine braunen Handschuhe aus, die er dann auf den Tisch selbst legte.

Er packte seinen Bey aus, setzte sich im Schneidersitz auf sein Bett und begann Leone auseinander zu bauen, damit er die einzelnen Teile säubern konnte.

Nile schluckte leicht. Es beunruhigte ihn, dass Kyoya zu dem Vorfall bis jetzt noch nichts gesagt hatte.

„Kyoya. Ich-“ fing Nile an, doch als Kyoya den Kopf hob und ihn mit seinen blauen Augen durchbohrend ansah, unterbrach er sich selbst.

„Wenn du nicht willst, dass ich dir eine reinhaue, solltest du die Klappe halten. Und mach das nie wieder, sonst wirst du es bereuen!“ sagte Kyoya schneidend.

Nile nickte nur verstehend und versuchte Kyoya einfach nicht zu stören.

Dieser war jetzt ziemlich geladen und da er weder sich, noch Nile oder dem Team schaden wollte, musste er erst herunterkommen und das ging nur, wenn er völlig in Ruhe gelassen wurde. Ansonsten würde er richtig ausrasten und das wäre alles andere als positiv.
 

Ashley schloss die Tür zur WG und betrat diese ohne Umschweife.

Jayden erwartete sie bereits.

„Ah, hallo Ashley! Du bist wieder da!“ freute er sich.

„Ja, Hi“ erwiderte sie nur monoton.

„Was ist los? Ist was passiert?“ fragte Jayden verwundert nach.

„Um ehrlich zu sein: Ich bin ziemlich verwirrt“ gab sie ehrlich zu.

„Wieso denn das?“ wollte der Blauhaarige wissen.

„Ich erzähl es dir gleich. Ist Kayla auch da?“ stellte Ashley die Gegenfrage.

Jayden nickte.

„Ja, sie sitzt mit Rafael in der Küche. Wir wollen noch mal über die Planung für das Turnier reden und haben auf dich gewartet“ erklärte er.

„Okay. Danke“ meinte Ashley leicht lächelnd und ging mit Jayden in die Küche.

Dort wurde sie bereits von Kayla und Rafael erwartet.

„Schön, dass du da bist und-“

Kayla brach ab.

„Was ist denn los?“ fragte sie verwundert.

Ashley setzte sich an den Tisch und wurde von den anderen dreien erwartungsvoll angeschaut.

Knapp und bündig erzählte sie ihren Teamkollegen, was eben passiert ist und Rafael verschluckte sich deshalb an seinem Tee.

Kayla blieb die Kinnlade offen stehen und Jaydens Augen wurden groß.

„WAS?!“ kam es im Chor zurück.

„Wie hat Kyoya darauf reagiert?“ wollte Rafael sofort wissen und stellte die Tasse auf dem Tisch ab.

„In meiner Gegenwart noch ziemlich souverän. Ich hab ihm aber, kurz bevor ich gegangen bin gesagt, dass er Nile nicht hauen soll deswegen“ erzählte Ashley.

„Also… Ich kenne Nile jetzt nicht persönlich, aber er scheint ja nicht sehr an seinem Leben zu hängen, wenn er so was auch noch direkt vor Kyoya macht“ war Jaydens Schlussfolgerung.

„Nein, offenbar nicht“ stimmte Ashley ihm zu.

Einen Moment herrschte schweigen. Die anderen drei mussten das erst mal irgendwie verdauen, aber nachdem der anfängliche Schreck überwunden war, würgte Kayla das Thema ab und lenkte die Aufmerksamkeit ihres Teams auf das bevorstehende Turnier morgen.

Nach einer Stunde war das Wichtigste besprochen. Die beiden Tag-Teams gingen noch mal ihre Taktiken durch und auch kleinere Diskussionen über den Stil im Einzelkampf wurden aufgerollt.

„Gut, ich denke das sollte reichen“ beschloss Kayla schließlich und stand auf.

„Ja, wir sollten uns keinen allzu großen Kopf jetzt machen, sonst werden wir noch ganz verrückt“ stimmte Rafael ihr zu.

Jayden streckte sich und sah auf die Uhr.

„Es ist zwar erst halb zehn, aber ich denke ich werde mich gleich ins Bett hauen. Für morgen muss ich ausgeruht sein“ sagte er.

„Ich hau mich auch aufs Ohr. Ich bin total kaputt“ gähnte Rafael zurück.

Ashley und Kayla grinsten.

Die Teamchefin wandte sich an ihre beste Freundin.

„Wir sollten auch gehen“ meinte sie.

Ashley nickte.

„Auf jeden Fall.“

Ein Glück, dass die WG zwei Bäder hatte. So teilten sich Jayden und Rafael eins und Kayla und Ashley.

Als die beiden Mädchen aus dem Bad im Erdgeschoss kamen, wollte Ashley gerade in ihrem Zimmer verschwinden, doch Kayla hielt sie auf.

„Hey“

„Was ist?“ fragte Ashley verwundert nach.

„Mach dir keinen Kopf wegen der Sache mit Nile“ meinte Kayla.

Ashley nickte leicht.

„Ja, aber weißt du, es kam so unerwartet. Vor allem, weil er das auch noch so leichtsinnig in Kyoyas Beisein gemacht hat“ erwiderte sie.

Kayla lächelte.

„Das ist schon ziemlich merkwürdig, aber, wie gesagt…“

Sie klopfte Ashley auf die Schulter.

„Nicht drüber nachdenken. Wir haben morgen ganz andere Hürden vor uns.“

„Ja, ich weiß. Und wir werden das schon schaffen!“ meinte die Blonde zuversichtlich.

„Ich geh jetzt schlafen. Bis morgen“ verabschiedete Kayla sich und verschwand in ihrem Zimmer.

„Gute Nacht!“ sagte Ashley noch schnell und ging dann ebenfalls in ihr Zimmer.

Sie streckte sich genüsslich und sah auf ihren Bey, der auf dem Schreibtisch lag und lächelte zuversichtlich. Dann legte sie sich in ihr Bett und schlief mit einem vorfreudigen Lächeln ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nonaka
2011-07-03T19:15:39+00:00 03.07.2011 21:15
OMG! Nile is wohl lebensmüde, oder was?
boa, ich hätte gerne mal das gesicht von kyoya gesehen XD.
ich wiederhole mich scheinbar^^
LG, nonaka


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