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M O R E !!

Hannah & Neville
von

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I need more...

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Die Geräusche der Gäste verstärkten sich. Der Pub füllte sich. Dunkelheit brach ein. Ein köstlicher Geruch verbreitete sich. Die Gäste nahmen leichte Kost zu sich und als Getränk ein Butterbier.

Gelächter drang zu ihm durch, doch er ignorierte es. Neville war viel zu sehr mit dem hübschen Anblick von Hannah Abbott beschäftigt. Ihr langes, blondes Haar reichte ihr fast bis zur Hüfte. Ihre blauen Augen glitzerten und lächelten der Kundschaft zu. Sie war eine echte Naturschönheit. Ihre schmalen Gesichtszüge, ihre schlanke Figur – es haute ihm einfach um. Wenn sie nur wüsste,wie verknallt er in sie war! Durch den Krieg kam sein Gryffindor-Mut und sein Selbstbewusstsein endlich zum Vorschein und haute alle von den Socken. Trotz allem war er noch etwas schusselig und tollpatschig, aber er wurde selbstsicher. Das dumme an der ganzen Sache war nur, dass er ein stotternder, feiger Trottel wurde, wenn es um Hannah und das Wort Date ging. Zumindest waren sie Freunde – allerdings wollte er mehr als Freundschaft. Nur wie verklickerte er ihr das nur?
 

„Neville.“ Sein Name wurde mehrmals wiederholt, aber er reagierte nicht darauf, sondern driftete mit seinen Gedanken in eine andere Richtung. Wie ging er bloß die Sache am besten an? „Neville“, rief jemand ihm ins Ohr. Er zuckte sofort zusammen und hielt sich das Ohr zu.

„AH!“ Ein leiser Schrei. „Warum hast du das getan?“, fragte er seinen Sitznachbarn.

Ron grinste nur. Man sah Neville selten wütend. Das letzte Mal als er sehr zornig war, war im Krieg, als er seine Eltern rächen wollte.

„Tut mir Leid, aber wir gehen jetzt“, meinte Ron achselzuckend.

Hermine, Ginny, Harry und Ron erhoben sich. „Wir schauen kurz bei George vorbei und dann gehen wir nach Hause. Es ist schon spät“, fügte Ginny hinzu.

Er nickte und überlegte. Es war wirklich schon spät geworden. Allerdings würde er viel lieber bleiben. Und Hannah beobachten. Man merkte, dass sie in ihrem Element war. „Ich bleibe noch ein bisschen.“

Hermine nickte. „In Ordnung, Neville. Bis Morgen.“

„Bis Morgen“, antwortete er.
 

Die anderen verabschiedeten sich ebenfalls und gingen in Richtung Tür. Er sah ihnen nach. Und seufzte. Sie hatten schon eine Beziehung und die Liebe ihres Lebens. Er nicht. Neville blickte auf sein Glas hinab. Er wünschte sich sehr jemanden, um den er sich sorgen konnte, um den er sich kümmern konnte. Mit dem er Lachen und Streiten konnte. Eben eine Beziehung. Und er wollte Hannah. Er begehrte sie und liebte sie. Nichtsdestotrotz wollte sie nur Freundschaft von ihm.

Doch das allerschlimmste war, dass sie ihn manchmal übersah, als wäre er nicht da. Es verletzte ihn und machte ihn traurig. Wann würde sie in ihm einen Mann sehen – kein Weichei, sondern einen richtigen Mann, den man lieben konnte? Dann wäre er sehr glücklich und zufrieden und sie bestimmt auch.
 

Es wurde noch später als er dachte, aber er war so tief in Gedanken, dass er die Zeit übersah. Irgendwann hörte er, wie die Tür sich schloss. Er zuckte zusammen und sah auf. Er war der letzte Gast im Pub. Müde fuhr er sich durch sein Haar. „Neville?“ Da war diese sanfte Stimme, die er heute noch nicht gehört hatte. Er sah zu ihr und lächelte sie schüchtern an. „Hallo, Hannah. Scheint, als hätte ich die Zeit vergessen.“ Neville stand verlegen auf und reichte ihr das leere Glas. „Du willst bestimmt abschließen.“

Schmunzelnd sah sie ihm an. „Ist doch nicht schlimm. Das passiert häufiger.“ Sie ging zurück zur Theke und setzte das Glas ab.
 

Mit einem Ruck richtete er sich auf, nahm seine Jacke und wollte schon den Raum überqueren, als sie schon wieder bei ihm war. „Du gehst schon?“

Er nickte. „Ja.“ Er schluckte. Reiß dich zusammen, schrie seine innere Stimme. Sprich sie an! Ein wackliges Lächeln zierte sein Gesicht. Er traute sich einfach nicht. Feigling!, schrie es in seinem Kopf. „Du bist sicher müde und erschöpft. Ich wünsche dir eine gute Nacht.“ Er räusperte sich.

Sie winkte ab und grinste. „Ich bin putzmunter.“ Sie setzte sich auf den Platz, wo Harry vorher gesessen hatte. „Also erzähl mal, Professor“, forderte sie ihn auf.
 

Unsicher sah er sie an. Sollte er doch lieber gehen? Die Entscheidung lag bei ihm. Sie hätte ihn nie angesprochen, wenn sie nicht allein wären. Es war nicht so, dass sie keine Freunde waren, aber nicht diese dicken Freunde, die sich jeden Tag sahen und von ihren Erlebnissen erzählten. Außerdem war er Lehrer in Hogwarts und unterrichtete Kräuterkunde, sodass sie sich schon weniger sahen, als üblich. Zwar hatte er jetzt ein paar Wochen Ferien, indem er eigentlich die Arbeiten der Schüler kontrollieren sollte, aber Ginny und Hermine hatten in heute überredet mit zu kommen.
 

Er setzte sich ihr gegenüber. „Ähm ... also, Schulferien würde ich sagen.“ Er wurde leicht rot.

„Und du verreist nicht?“ Er zuckte mit den Schultern. Darauf wusste er echt keine Antwort. Er hatte nicht mal darüber nachgedacht zu verreisen. Fassungslos sah sie ihn an. „Aber du kannst doch nicht einfach hier bleiben, wenn du schon Urlaub hast.“

„Ich kann mich auch hier sehr gut entspannen und außerdem werde ich in den großen Schulferien im Sommer verreisen, um ein paar Kräuter zu erforschen“, rechtfertigte er sich.

„Ach so. Das ist doch gut.“ Sie lächelte sanft.
 

Jetzt bist du dran. Seine innere Stimme ließ ihn nicht los. Er rang mit sich und dann holte er tief Luft. Er musste behutsam vorgehen. Nichts überstürzen. Schritt für Schritt.
 

„Du könntest dir doch einen Tag frei nehmen und wir entspannen uns beide einfach.“, schlug er vor und spielte mit seinen Händen. Ihr Gesicht strahlte und ihm fiel ein Stein vom Herzen. Sie mochte die Idee!! Merlin sein dank!

„Klingt gut. Hermine und Ron und Harry und Ginny können ja auch kommen. Und dann machen wir eben einen Relax-Tag.“, antwortete sie und zerstörte seine Hoffnung. Doch ganz plötzlich machte es Klick in seinem Kopf. Und selbstbewusst und mutig sah er ihr in den Augen. So direkt hatte er sie nie angesehen. Er würde es tun – sonst würde er nie Gewissheit haben, was passiert wäre, wenn er es getan hätte. Er musste. Neville blieb keine andere Wahl. Das letzte Mal als er mutig und vor Selbstbewusstsein getrotzt hatte, war in der Schlacht von Hogwarts gewesen. Und wenn er Hannah ebenfalls wie eine Schlacht oder eine Eroberung sah, indem er etwas gewann, so konnte er mutig sein und sein Ziel erreichen.
 

„Hm ... Ich dachte dabei nur an uns beide“, sagte er und wandte den Blick nicht ab.

„Oh.“ Hannah schien kurz sprachlos zu sein. Verwunderung huschte über ihr Gesicht und dann blickte sie komisch. Anders als gewöhnlich. Schweigen breitete sich aus. Bis Hannah sie brach. „Neville, nichts gegen dich, aber ich möchte mit niemanden ausgehen.“ Sie wirkte unerwartet nervös. Ihm fiel nicht auf, wie sie panisch mit ihrer Halskette spielte. Viel zu sehr verletzten ihre Worte ihn. Doch er sah noch einen kleinen Hoffnungsschimmer.

„Ich bin aber kein Niemand!“, beharrte er. Überrascht sah sie ihn an und musterte ihn von oben bis unten. Endlich, dachte er. Sie nahm ihm war. Er durfte diesen Antrieb nicht unterbrechen oder er würde es versauen, dachte Neville.
 

„Ich weiß, aber ich will erst mit dem Pub klar kommen und dann ...“ Er sah, wie sie ihn stirnrunzelnd ansah und dann den Blick abwandte. Warum gab sie ihm keine Chance? Warum wollte sie mit niemanden ausgehen?, fragte er sich.
 

„Du willst nicht“, stellte er fest und Traurigkeit ließ seine Stimme rauer wirken. Er hatte einen dicken Kloß im Hals. Herausfordernd blickte er auf und lauschte ihrer Ausrede, wie er fand.

„Nein. Ich weiß nicht. Es ist ...“ Sie schüttelte verzweifelt mit den Händen. Sie wollte ihm nicht verletzten, aber sie hatte Mitleid mit ihm. Er sah es. Neville konnte von ihren Augen ablesen. Sie war immer ehrlich, treu und liebenswert. Nie würde sie anderen Schaden zufügen. Jedoch wollte er ihr Mitleid nicht. Es erdrückte ihn fast.

„Ich hab darüber nie nachgedacht. Ich bin nie auf den Gedanken gekommen, aber im Augenblick möchte ich nur, dass Ordnung einkehrt und meine Ruhe. Verstehst du das, Neville?“

Ein Nicken. Dann ein Räuspern. „Ja.“

Er sah, dass er verloren hatte. Neville wollte doch nur mehr als Freundschaft. Und was bekam er? Nichts. Er brach ein schwaches Lächeln zustande und erhob sich.
 

„Ich denke, ich sollte gehen.“

Traurig blickte sie ihn an. „Ich wollte dich nicht verjagen. Ehrlich! Ich ...“ Er nahm seine Jacke und hielt inne, als er sah, wie sie sich auf die Lippe biss. „Die Sache ist, dass ich einfach zu wenig von dir weiß, Neville.“ Verwirrt starrte er sie an. „Was?“, rutschte es ihm aus. Sie nickte und erhob sich ebenfalls um ihm in die Augen zu sehen. „Genau! Ich weiß zwar, dass du Professor in Hogwarts bist und dass du mit Harry und Ron gut befreundet bist. Aber mehr weiß ich auch nicht.“ Baff sah er sie an. Beschuldigte sie ihn gerade, dass er Schuld sei, dass sie nicht ausgehen konnten oder irrte er sich?
 

Hannah nickte kräftig. „Neville“, begann sie von vorne. „Ich möchte mit niemanden ausgehen. Es erinnert mich zu sehr an die Ehe meine Eltern.“ Sie holte tief Luft. „Sind sie tot?“, fragte er.

Hannah schüttelte den Kopf. „Mein Vater lebt noch, aber meine Mutter starb durch einen Angriff der Todesser, als ich 16 war. Sie haben sich geliebt.“, erklärte sie. Ihre Stimme bebte und er sah, wie sie sich zusammenriss.

„Ich mag dich, aber ich hab nie daran gedacht, mit dir auszugehen.“
 

Neville schluckte. Er würde einen Korb kassieren und sie würde ihm das Herz brechen. Da war er sich sicher. „Und auch wenn, würde ich zu gern unsere Freundschaft vertiefen, denn ich weiß leider nicht viel über dich.“

Neville lächelte. „Das wäre schön.“
 

Er machte ein Schritt zurück. „Es ist schon spät. Ich sollte besser gehen.“ Hannah nickte, aber ihr besorgter Blick folgte ihm bis zur Tür. Neville überquerte den Raum und als er die Tür erreichte und den Türknauf drehte, sagte sie: „Morgen zum Frühstück, okay?“
 

Verwirrt erstarrte er. „Hä? Du willst, dass ich zum Frühstück komme?“, fragte er durcheinander. Das ergab keinen Sinn, dachte er. Erst wollte sie nicht mit ihm ausgehen und jetzt will sie, dass er zum Frühstück kommt. Typisch Frauen – die wissen nie was sie wollen, hätte Ron jetzt gesagt und er hätte ihm zugestimmt. Hannah nickte. „Allein.“, fügte sie hinzu. Freude durchströmte ihm. „Danach können wir uns immer noch über die Verabredung unterhalten.“ Sie wurde leicht rot. Verwundert sah er sie an. Hannah Abbott verlegen! Das musste man erleben. Er erwiderte das Lächeln und nickte. „Okay. Dann komme ich morgen zum Frühstück.“
 

Er sah, wie sie strahlte und Hoffnung und Freude breiteten sich in seinem inneren aus. Jubelnd verließ er den Tropfenden Kessel und musste grinsen wie ein kleines Kind.

Eventuell – und wenn Merlin es wollte – könnte er doch mehr bekommen, als Freundschaft. Er musste nur hartnäckig bleiben. Er durfte nicht gleich von Anfang an alles überstürzen. Morgen früh würde er mit ihr frühstücken und sie würde ihm diesmal richtig kennen lernen und er würde an sein Ziel kommen.
 


 

Ende.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lily_Toyama
2011-06-13T20:33:50+00:00 13.06.2011 22:33
Vielen Dank für diese echt süße Geschichte und sie war sicher nicht zu kurz, ich mag kurze Geschichten.^^
Ich fand gut, dass du die ersten Antastenungsschritte zwischen den beiden beschrieben hast und auch das der mittlerweile mutige Neville schüchtern wird, wenn es um die Liebe geht. Zum Glück hat es sich dann doch zusammen gerafft und es gewagt hat.
Erst dachte ich mmh, als sie abgelehnt hat, aber dann hat sie es ja irgendwie erzählt und dann wollte sie doch mit ihm frühstücken und das fand ich wieder klasse.
Ein wirklich sehr kleiner aber feiner OS, Romantik und ein bisschen Alltag.
Vielen Dank
Lg Lily


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