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Azrael

Die nächste Generation
von

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Kontrolle

Akeela ist mächtig. Seine Stärke gleicht der seines Vaters ohne Amulett.

Sein Mischblut erscheint wahrlich explosiv.

Sowohl Licht- als auch Schattenmagie beherrscht er sofort. Azrael beginnt inzwischen zu befürchten eines Tages von seinem eigenen Sohn überholt zu werden.

Diese Ahnung ist seine Motivation selbst weiter zu trainieren.

Der Malträger trägt noch immer das stärkende Amulett um seinen Hals. Würde er es einfach weglassen hätte er nur noch ein recht kurzes Leben. Ein uralter Zauber, der seit Urzeiten auf dem Himmelsreich lastet und nicht wieder rückgängig zu machen ist, entzieht einem Dämonen nach und nach dessen Lebensenergie. Nur durch die Tatsache, dass Azrael von Geburt an mächtiger ist als alle anderen Schwarzschwingen, hat er bis zum heutigen Tag überleben können.

Akeela hat schon als Kind ein Auge auf die Kette geworfen und in den letzten Jahren immer wieder versucht es an sich zu reißen. „Ausleihen“, wie er es nannte.
 

Das Amulett wurde in den Tiefen der Unterwelt geschmiedet und ist zum Bersten gefüllt mit schwarzer Magie. Jeder Dämon, der es trägt, wird extrem mächtig und all seine Kraft um ein Vielfaches verstärkt. Was es allerdings mit einem Engel oder gar einem Mischwesen anstellen könnte, darüber gibt es bis heute nur Spekulationen.

Einige Vermuten, das Amulett würde die Engelsseele verbrennen, Andere sagen, es würde den Verstand des Himmelswesen übernehmen.

Azrael will es erst gar nicht herausfinden und lässt das Amulett nie aus den Augen und immer um seinen Hals gebunden.

Er hat schlichtweg Angst um seinen Sohn. Angst um dessen Herz.

Akeela für seinen Teil scheint der Macht des Anhängers nicht abgeneigt. Bei jedem Blick auf das goldene Pentagramm zeigt sich ein seltsames, vielleicht sogar bedrohliches Funkeln in den Augen des Halbdämons. Die schwarze Macht berauscht seine Sinne.

Der Dämon in ihm ist stärker als der Engel. So viel ist sicher.
 


 


 

„Hey … was ist denn los, Süßer?“

Es ist spät am Abend. Azrael und Alessandra liegen in ihrem Bett im Anwesen Artemis´.

Ganz langsam bricht die Nacht herein. Die ersten Sterne funkeln im schwärzer werdenden Himmel und der Mond schickt seine ersten Strahlen durch die lichter werdenden Wolken.

Alessandra schmiegt sich eng an die Brust ihres Gatten und küsst und streichelt seine narbenübersäte Brust. Normalerweise reagiert Azrael auf solche Berührungen mit einem wohligen Seufzen oder einem leichten Zittern, wenn ihre Fingerspitzen über die dünne Haut des Narbengewebes fahren. Nicht jedoch dieses Mal.

Azrael starrt unentwegt schweigend an die Decke, die Arme hinterm Kopf verschränkt.

Alessandras Frage bleibt unbeantwortet, einige Augenblicke vergehen.

Dann seufzt sie und setzt sich auf. Ganz sanft dreht sie seinen Kopf zu sich herum.

„Azrael … Was bedrückt dich so?“

Azrael seufzt. „Akeela. Ich … ich habe Angst, dass er …“

„Vom Amulett angezogen und davon beherrscht wird?“

//Raus aus meinem Kopf ...//
 

„Ja … so wie er es ständig anstarrt … Als würde er davon magisch angezogen. Wer weiß, was es mit ihm anstellen würde …“

Azrael beißt die Zähne aufeinander und umschließt das Amulett auf seiner Brust fest mit einer Hand.

„Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Akeela liebt dich. Er würde dich niemals enttäuschen oder gar verletzen wollen.“

„Ich weiß … es ist nur …“

„Shhh … Es ist nichts.“

Sie lächelt sanft und küsst ihn zärtlich während sie die Kette öffnet, sie auf den Nachttisch neben sich legt.

„H … hey!“ Er beugt sich über sie um das Amulett wieder an sich zu nehmen.

Der plötzliche Kraftverlust raubt ihm den Atem.

Sie scheint dies zu bemerken und drückt ihn behutsam zurück.

„Entspann dich. Oder muss ich erst wieder nachhelfen?“

Mit einem verschlagenen Lächeln öffnet sie hinten den Reißverschluss ihres Hemdes

und streift den seidenen Stoff langsam ab.

Nach all den Jahren, in denen sie schon zusammen sind, entfacht der Anblick ihrer Nacktheit ein Feuer in Azrael und lässt ihn seine Schwäche vergessen. Sein Blut gerät in Wallung und er beugt sich lächelnd über sie während er sie leidenschaftlich küsst.

Für die Dauer der nächsten paar Stunden verfliegt Azraels Sorge und weicht anderen, angenehmeren Empfindungen.
 


 

„Der Morgen bricht an. Azrael erwacht und streckt sich ausgiebig.“

Mit einem Lächeln auf den Lippen streicht er seiner Frau sanft das Haar aus der Stirn.

Sie beide fanden kaum Schlaf in dieser Nacht. Warum, kann man sich denken.

//Du verschlagenes ausdauerndes Ding …//

Er küsst sanft ihre Stirn und streckt sich erneut.

//Jetzt schnell das Amulett wieder anlegen ehe sie was merkt und … hä?!//

Azrael traut seinen Augen nicht. Das Amulett … es ist weg!

Er springt auf und spurtet an den Nachttisch. Reißt fast die Schubladen heraus in seinem Eifer. Doch die Kette bleibt verschwunden.

„Guten Morgen. Äh … was machst du?“

Alessandras schlaftrunkener, verwirrter Blick trifft den Seinen.

„Das Amulett! Verdammt, es ist weg!“

„Das kann doch nicht sein.“

Sie setzt sich auf und wickelt die Decke um sich.

„Es ist aber so! Verdammt, warum hast du es mir auch abgenommen?!“

„Willst du mir jetzt etwa die Schuld geben?!“

„Ist das nicht offensichtlich?!“

Er starrt sie durchdringend an, dann senkt er jedoch den Blick.

„Scheiße … Jetzt streiten wir schon … tut mir Leid.“

„So etwas passiert. Ist okay.“

Er setzt sich neben sie. Und starrt wieder an die Decke.

„Akeela hat es. Ganz sicher. Wie konnte er nur …?“

Sie lehnt sich an ihn. „Keine Sorge. Wir finden ihn schon.“

Sie küsst sanft seine Schulter.
 

Eine Stunde später, nachdem sie geduscht und sich angezogen haben, sind sie unterwegs und suchen nach ihrem Sohn. Weit kann er nicht sein. Azrael kann seine Energie spüren. Klar und deutlich.

Sie suchen alles ab. Jeden Raum Artemis´ Anwesens, die nähere Umgebung und sogar die Berge. Fast hätten sie schon ihre Hoffnung aufgegeben. Doch plötzlich:

„RAAAAAH!“

„Azrael!“

„Er ist hier!“

Das ungleiche Paar dreht nach Süden ab. Akeelas Energie wird stärker, je näher sie ihm kommen.

//Was ist hier los? Seine Kraft ist so viel stärker als sonst …!//

Azrael schluckt hart und steuert auf die Quelle der Macht zu. Wenige Augenblicke später finden sie ihren Sohn schließlich ohnmächtig auf einer Waldlichtung.

Einige beunruhigte Blicke austauschend landen sie und knien sich rechts und links neben den bewusstlosen Halbdämonen nieder . Alessandra legt sanft eine Hand auf Akeeleas Stirn und zuckt erschrocken zusammen.

„Er hat Fieber …Was ist nur geschehen?“

Azrael schweigt. Seine Miene verdunkelt sich. Vorsichtig zieht er die Finger Akeelas rechter Hand auseinender und enthüllt das Amulett. Die Energie, welche es abstrahlt, ist unsagbar böse. Schwärzer als jemals zuvor.

//Aber warum? Wie kann das sein?//

Azrael läst seinen Blick umherschweifen als ihn plötzlich eine Erkenntnis trifft.

Er kennt diesen Ort. Kennt ihn nur zu gut.

Dies ist der Ort, an dem er seinen Vater tötete.

Azrael schnaubt verächtlich. //Lucifer …!//

Vergessen geglaubte Erinnerungen kommen in ihm hoch.

Die Entführung, das Training, das Töten. Kochender Zorn bahnt sich in sein Denken.

„Azrael, hilf mir mal!“

„J … ja …“

Azrael schüttelt krampfhaft seinen Kopf um die schlechten Gedanken darin zu verdrängen und steckt das Amulett in seine Hosentasche.
 

Behutsam nimmt er seinen Sohn auf seine Arme. Ein weiteres Mal lässt Azrael seinen Blick auf dem Grab seines Vaters ruhen und schnalzt verächtlich mit der Zunge.

Zumindest ist vom ehemaligen Satan nichts mehr zu sehen.

Man hat ihn einfach an Ort und Stelle verscharrt. Ein würdeloses Ende, passend für einen solch kranken Tyrannen.

//Ich habe ihn damals getötet. Wieso … werde ich dann dieses Gefühl nicht los? Als würde er mich beobachten … Ich kann seinen Zorn praktisch spüren …//

Azrael beißt seine Kiefer schmerzlich aufeinender und springt in die Luft, dicht gefolgt von einer besorgt dreinblickenden Alessandra.

„Was hast du, Azrael? Hast du einen Geist gesehen?“

//Gesehen nicht … gespürt …//

„Nichts … Mir geht’s gut.“

Er schenkt ihr ein gezwungenes Lächeln und beschleunigt sein Tempo.



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