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Holidays of Horror

von

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Mein Dad hat mir mal von einem alten japanischen Volk erzählt. Sie haben ihre Gefangenen getötet, wenn sie schlechte Laune hatten, um wieder Freude zu erleben. Das sollen sie auch mit Feinden gemacht haben. Oft haben sie es auch einfach aus Langeweile gemacht. Die Frauen haben sie auch nicht geachtet. Für sie waren sie nur ein Spielzeug.

Wenn ich heute so darüber nachdenke, dann kann ich mir das nicht vorstellen. So was kann es einfach nicht mehr geben. Nicht in unserer Zeit.

Ich bin Schülerin der Highschool und in meinem letzten Schuljahr. Mein Dad kommt ursprünglich aus Amerika. Er ist nach Japan gezogen, weil er hier bessere Chancen zum Studieren sah. Lernte eine nette Japanerin kennen und so bin ich entstanden.

"Du solltest dir das wirklich noch mal überlegen. Es ist keine so schlechte Sache."

"Nein Dad. Ich möchte etwas anderes. Und das weißt du."

Ein Gespräch wie immer.

"Ja schon. Aber das hat doch keine Zukunft. Überleg dir das noch mal genau."

Ich verdrehe die Augen. Wie oft soll ich es ihm noch mal erzählen?

"Ich muss jetzt zur Schule."

Schnell verabschiede ich mich von ihm mit einem Kuss auf die Wange. Dann bin ich endlich weg. Langsam kann ich das nicht mehr hören. Es ist jedes Mal dasselbe. Immer wieder kommt er damit. Nur weil er studiert hat, muss ich das nicht auch machen. Ich hab einen ganz anderen Wunsch. Nur hat Dad damit Probleme. Was ich wieder rum nicht verstehe.

Am Schultor wartet man schon auf mich. Grinsend geh ich auf Sai zu.

"Er nervt schon wieder", umarme ich sie.

"Echt? Hast du es ihm nicht gesagt? Ich verstehe das nicht."

Gemeinsam gehen wir rein. Treffen dort auf noch ein paar andere Freunde. Okay. Sagen wir es mal so. Es sind nur noch zwei weitere. Ruki und Uruha. So sollen wir sie nennen. Beide gehen in unsere Klasse. Zum Glück. Sonst wäre es langweilig geworden. Wir vier erleben schon viele lustige Sachen.

Wie immer ist der Unterricht langweilig. In Geografie erzählt man uns von einer Insel in Japan, auf der noch nie so wirklich andere Menschen gewesen sein sollen. Dort soll sich niemand hin trauen. Irgendwie sollen die Bewohner seltsam sein. Ob das stimmt? Da bin ich mir nicht so sicher.

Aber auch diese Stunde ist schnell vorbei. Wie der ganze Rest.

Zu viert machen wir uns auf den Weg nach Hause.

"Also ich muss sagen, dass diese Insel doch ne geile Gelegenheit wäre", meint Ruki irgendwann.

"Wie meinst du das?", will Uruha wissen.

"Naja. Wir könnten doch mal auf diese Insel fahren. Sind wir halt die ersten Menschen, die dort wirklich bleiben. Und zu tun haben wir ja eh nichts."

"Du bist krank", behauptet Sai.

"Ihr wollt doch auch mal was erleben oder?"

"Ich find die Idee nicht schlecht", misch ich mich mal ein.

Geschockt sehen alle mich an.

"Was? Ruki hat Recht. Wann machen wir mal was richtig Cooles? Hier erlebt man doch nichts."

"Wenigstens eine, die meiner Meinung ist."

Dafür umarmt er mich gleich mal.

"Jetzt sei nicht beleidigt. Es wird schon Gründe haben, wieso niemand auf diese Insel geht. Und daran sollten wir uns halten."

Muss Uru mal wieder Moralapostel spielen? Ich glaubs ja nicht. Manchmal verdirbt er einem echt den Spaß.

"Dann frag ich eben die Jungs. Die werden bestimmt mitmachen. Gehen wir beide eben mit ihnen allein", meint Ruki.

"Das machst du nicht", droht er.

"Und ob ich das mache. Du bist nicht meine Mutter. Wir beide wollen eben mal was erleben. Wenn ihr nicht mitmachen wollt, dann habt ihr Pech."

Jetzt artet es echt langsam aus. Das sollte es eigentlich nicht.

"Jetzt kriegt euch wieder ein. Wenn Sai und Uru nicht mit wollen, dann können wir sie nicht dazu drängen. Aber vielleicht überlegen sie es sich noch. Wir haben ja noch Zeit, bis wir Ferien haben."

Stille. Das hasse ich. Wozu sag ich was?

"Ich will ja was mit euch machen, aber die Insel scheint mir nicht geheuer zu sein", unterbricht Sai die Stille. "Es gibt bestimmt Gründe, wieso dort niemand rauf geht. Und vielleicht sollten wir es auch nicht machen. Es gibt doch noch ganz andere Inseln. Die können wir uns ja ansehen."

Ruki verdreht genervt die Augen.

"Lassen wir das lieber für heute", meine ich. "Es führt zu keinem Ergebnis."

Leider trennen sich jetzt unsere Wege. Uru und Ruki verabschieden sich von uns und wir beide gehen allein weiter.

"Du willst wegen Ruki dabei sein oder?", frage ich Sai dann.

"Ja schon. Aber ... Ach was bilde ich mir eigentlich ein?"

"Ruki mag dich. Das hat er Uru mal erzählt. Also wieso gibst du auf?"

"Was soll er denn mit mir? Er kann Bessere haben."

"Und wenn er das nicht will? Jetzt beweg deinen Arsch und geh auf ihn zu. So wirst du immer nur ihm hinterher rennen. Und das will ich nicht."

Immer wieder dasselbe. Ich weiß nicht, wie lange sie schon Gefühle für ihn hat. Aber langsam wird es Zeit.

"Ich will ja nur, dass du glücklich bist", lächele ich.

"Das bin ich doch. Ich hab ganz tolle Freunde. Was will ich mehr? Außerdem solltest du dich mal drum kümmern, dass du dir einen Freund suchst."

"Wenn ich einen finde, dann ja."

"Na dann nimm dir doch Uru. Er ist doch auch ein ganz Hübscher. Und dann wären wir eine Pärchen-Clique", scherzt sie.

"Wäre schon cool. Aber ich weiß nicht. Uru ist ja ganz süß. Aber ich mag ihn nur als Freund. Für mehr bin ich nicht bereit."

An meiner Straße muss ich mich leider auch von ihr trennen. Sie geht jetzt in eine andere Richtung.

"Wir sehen uns ja morgen wieder", meint sie und umarmt mich.

Ich find es leider nicht so toll, aber ich kann es nicht ändern. Und schreiben können wir uns ja auch noch.

Mit einem Grinsen im Gesicht mach ich mich auf den Weg nach Hause. Irgendwie würde mich schon gern interessieren, wie eigentlich die Freunde von den beiden Jungs so sind. Wir wissen ja nur, dass sie sich oft treffen. Doch haben wir nie ihre Namen erfahren oder sie jemals kennengelernt. Ist schon schade ...

Zu Hause ist Dad grad in der Küche. Er macht das Essen.

"Bin wieder da", teile ich ihm mit.

"Gut. Das Essen ist auch bald fertig."

Ich setze mich einfach schon mal. Gedeckt hat er auch schon für uns zwei.

"Ruki will mit uns auf eine Insel", erzähle ich ihm. "Die soll noch kein Mensch betreten haben, weil die Bewohner irgendwie seltsam sein sollen."

Geschockt dreht er sich zu mir um. Sieht mich mit geweiteten Augen an.

"Das ist das Volk ... ", haucht er. "Du gehst da nicht hin. Niemand von euch. Sie werden euch töten."

"Dad ... Als ob ich solchen Schwachsinn glaube. Unser Sensei erzählt auch viel, wenn der Tag lang ist. Es ist nur eine Insel, auf der normale Menschen leben. Mehr nicht."

Mit ernstem Gesichtsausdruck setzt er sich zu mir. Nimmt meine Hand in seine.

"Flitti. Du gehst da auf keinen Fall hin. Das lasse ich nicht zu."

"Es nervt langsam. Ich bin alt genug. Du kannst mir nicht mehr sagen, was ich machen soll", entziehe ich meine Hand. "Ich bin enttäuscht von dir, dass du so einen Schwachsinn glaubst."

Ich erhebe mich. Das kann ich mir nicht länger anhören.

"Flitti!"

Darauf reagier ich nicht. Soll er doch sehen, was er davon hat. Mir egal. Es ist nur ein Müll, den man uns erzählen will. Ich gehe dort hin. Schon allein, weil ich die Freunde treffen will. Schließlich will ich auch endlich mal wissen, wer sie sind. Und Sai und Uru nehme ich auch mit. Die beiden lass ich nicht zurück. Denn wir sind eine Clique ...



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