Vanitas - Schwarzes Loch
Gespaltenes Dasein,
Entzweites Leben,
Zersprungenes Herz.
Du und ich:
Zwei Wege,
Die sich kreuzen
Und verschlingen,
Aber nie eins werden.
Nur das Wissen
Darum, dass es
Eine Zeit gegeben hat,
In der
Du und ich
Einander kannten.
Vertrauten.
Weil wir beide
Von einer Seele lebten.
Weil wir kein
„Du und Ich“ waren.
Du bist der Funke,
Der ausgetreten wurde,
Weil er zu hell
Glühte.
Und nun ist es
Nur noch ein schwaches
Glimmen,
Dass dich und mich
Am Leben hält.
Aber du leuchtest noch,
Du lebst,
Du bist Wirklichkeit.
Und ich,
Der Traum,
Die Spiegelung deines
Winzigen Funkelns;
Ich bin das Nichts,
In dem sich
Alles sammelt
Und nie wieder
Freikommt.
Zu viel Inhalt
Und doch bin ich leer.
Im Inneren
Ein Chaos
Und das Nichts.
Und alles nur, weil
Du und ich
Kein Wir mehr sind.
Sag mir,
Wer von uns beiden
Ist der Fremde?
______________________________________________________________
Das Gedicht habe ich einen Tag nachdem ich Bbs beendet hatte, geschrieben und ich führe so ein Art Hassliebe damit. Schon damals hat es mir nicht besonders gefallen; jetzt, wo ich es vorgekramt und mit ziemlicher Ungeduld überarbeitet habe, hat sich unser Verhältnis zueinander nur minimal gebessert… Aber ich mag Vanitas einfach so gern, darum musste das mit rein. Außerdem gefällt mir die Metapher mit dem schwarzen Loch.