Zum Inhalt der Seite

Der Weg zu dir

Kapitel 13: "Ich liebe dich"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kräfte sammeln

Ein neuer Tag begann. Ich hatte zwar etwas Schlaf gefunden, doch erholsam war anders. Ich gähnte und streckte mich, als ich aufstand. Langsam bahnte ich mir meinen Weg auf das Deck. Brook und Lina veranstalteten dort ein Picknick. Es war tatsächlich ziemlich warm, obwohl die Sonne noch gar nicht ganz aufgegangen war. Das Meer war auch ruhiger geworden.

„Guten Morgen!“, rief Lina gutgelaunt und winkte mich zu ihnen. „Wir hatten Glück mit dem Wetter. In wenigen Stunden sind wir da!“ Glück mit dem Wetter? Wir hätten noch zwei Tage brauchen müssen…konnte sie zaubern? Ich sah sie skeptisch an, doch plötzlich ertönte die Teleschnecke.

„Brook, geh ran. Sollte es Farquard sein, wird er deine Stimme wiedererkennen und glauben, du wärst dieser komische Vogel“, befahl ich und vergaß dabei meine Zweifel an Lina. Brook nickte und nahm zögerlich das Mikro von der Schnecke.

„Hallo?“, fragte er vorsichtig. „Ah, Francois! Ich dachte schon, du würdest immer noch schlafen!“, lachte die Stimme aus der Teleschnecke. „Hör mal! Gestern ist etwas Unglaubliches passiert! Du wirst es auch nicht glauben können! So unglaublich!“ Er lachte weiter. „Möchtest du es mir nicht erzählen?“, fragte Brook immer noch vorsichtig. „Achso, ja natürlich!“, antwortete der Typ. „Francois! Unser Plan läuft besser als gedacht! Die Prinzessin hat keine Chance! Ich habe mich am Abend nicht mehr eingekriegt vor Lachen! Es war herrlich!“ Das klang ganz und gar nicht gut. Ich gab Brook das Zeichen zu weiteren Nachfragen.

„Es ist toll, dass alles so gut klappt, aber du drückst dich nicht sehr klar aus. Was hast du denn gestern erreicht?“, fragte Brook mit fester Stimme. Langsam hatte er das Schauspieltalent. Das war gelogen. Farquard war zu dämlich, um zu bemerken, dass Brook nicht Francois war. „Ich habe meine Zukünftige gesehen. Sie sieht einfach umwerfend aus, sag ich dir! Ihre Beine, ihr Po, und wie weich ihre Brüste sind! Sie konnte sich nicht wehren. Hat sich erstmal noch versucht zu widersetzen, aber ich war stärker. Naja, da habe ich sie flachgelegt! Sie hat ziemlich geheult, war wohl noch Jungfrau, aber was soll‘s! Ich liebe meinen Plan! Es läuft alles so perfekt! Und niemand wird uns aufhalten können! Die Schiffe sind schon stationiert, keiner wird es wagen, sich gegen uns zu stellen!“ Er lachte.

Meine Fäuste ballten sich. Brook hielt mir den Mund zu, auch Lina versuchte es. Ich wollte nicht mehr hören. Es war genug. Den Kerl könnte man nie wieder zu einem Ganzen machen können! „Du darfst jetzt nichts sagen!“, flüsterte Brook streng. „Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst, aber, bitte, bleib ruhig!“

„Ist etwas, Francois?“, fragte Farquard. „Äh…also, ein paar Sklaven machen ein wenig Ärger, aber alles unter Kontrolle!“, sagte Brook und verpasste mir eine Kopfnuss. Ich musste mich dringend beruhigen, sonst flog alles auf. „Achja, du hattest ja Sklaven an Bord…wo bist du denn gerade?“, fragte der Typ wieder völlig unschuldig. Oh, er würde sterben, so grausam wie nur möglich! „Komm doch einfach erstmal nach Alabasta. Ich denke, ich kann dir die Prinzessin klar machen. Sie wird alles tun, was ich will. Na? Was sagst du?“ Langsam reichte es doch!

„Nach Alabasta kommen?“, fragte Brook. „Ja, klar! Sehr gerne sogar! Ich bin auch schon ganz in der Nähe.“ „Super, ich erwarte dich dann in meinem neuen Palast!“, lachte Farquard und legte auf. Brook sah mich ängstlich an, Lina starrte auf das Essen vor uns. Ich platzte fast vor Wut. Eigentlich wollte ich nie wieder voller Wut in einen Kampf ziehen. Die Konsequenzen musste ich schon früh erfahren, doch jetzt ging es nicht anders.

Ich stand auf und ging zur Galionsfigur, die ein Drachenkopf war. „Geht es vielleicht noch schneller, Lina?“, fragte ich. „Mehr kann ich leider nicht tun“, antwortete sie betrübt. „Schneller geht es nicht.“ Vivi war sicher am Ende. Meine Alpträume spiegelten doch einen Teil der Realität wider. Warum war ich nicht schneller gewesen? Dann müsste sie nicht leiden.

Ich hob meinen Kopf und sah auf das Meer. Ja, der Plan war wirklich gut durchdacht. Vor uns war eine ganze Armee von Piratenschiffen. „Ein wenig Frust ablassen…“, murmelte ich vor mich hin und zog meinen Mantel aus. „Wir sind fast da!“, rief ich den anderen zu und band mir mein Kopftuch fest. Ich wusste nicht wie, aber Lina schien doch etwas mehr vom Wetter verstehen zu können und hatte mich angelogen. „Was hast du vor, Zorro?!“, fragte Brook erschrocken. „Ich erledige meinen Auftrag“, antwortete ich ruhig und bewaffnete mich. „Danke, Lina!“

Die Schiffe standen ziemlich weit vom Festland entfernt. Die Inselbewohner konnten somit nicht erkennen, dass es sich um Piraten handelte. Neben jedem der verschiedenen Jolly Roger war noch ein Symbol aufgemalt. Das musste wohl das Wappen des Königreiches Frommage sein. „Steuert das Schiff direkt in die Mitte!“, befahl ich. Langsam fuhr unser Schiff in die Reihen der anderen. Sollte ich sie mir einzeln vorknöpfen? Das würde zu lange dauern.

„3000 Pfund-Kanone!“ Ich wirbelte meine Schwerter umher und erzeugte drei Schockwellen, die sich zu einer verbanden und sich durch die erste Reihe von Schiffen bohrten. Die Bretter flogen durch die Luft, verzweifelte Piraten sprangen von Bord. Geschah euch recht! „Da meutert jemand!“, schrie eine Stimme von einem der Schiffe. Meuterei war gut, sehr gut.

„Die wollen auf uns schießen!“, schrie Lina verängstigt. „Das schaffen sie nicht“, beruhigte ich sie. Noch zwei Reihen waren übrig. Die würde ich mit einem Schlag versenken. „Falkenwelle!“ Ich schlug auf das Wasser ein und eine Wasserwand schoss in die Höhe. Dieser Angriff war natürlich nichts im Vergleich zu Mihawk’s Schwerthieb, aber es erfüllte seinen Zweck. Nachdem das Wasser wieder heruntergeprasselt war, schwammen nur noch die Reste der Schiffe auf dem Wasser. Die Piraten waren hoffentlich untergegangen. Am Horizont erkannte ich Festland. Endlich!

Nach einer Stunde erreichten wir die Hafenstadt Tamalisk. Die Luft war trocken, es war unerträglich heiß und den Sand konnte man schon fast riechen. „Wir müssen nur noch durch die Wüste“, sagte ich gelassen. Leider waren meine Begleiter nicht ganz davon begeistert. Wir verließen das Schiff, die Menschen schauten uns verwundert an, flüsterten sich etwas zu. Sie würden glauben, wir wären Feinde, da wir von einem Piratenschiff kamen. Mit Piraten hatten sie auch so schon einiges durchgemacht. Seit Crocodile würde sie wohl kein Vertrauen mehr fassen.

„Vielen Dank!“ Plötzlich stand ein Mann vor uns. „Ihr habt uns vor dem Tod bewahrt! Wir haben alles gesehen! Ihr seid unglaublich stark, Meister Zorro!“ Hier war ich wohl bekannt. „Ist schon gut“, brummte ich und wollte weiter, doch der Mann ließ mich nicht vorbei. „Ich...nein, wir möchten euch noch um einen Gefallen bitten! Wir wissen, es ist ziemlich unverschämt, aber wir befinden uns in einer Notlage…“ Alle Menschen knieten vor uns. Verwirrt sahen wir umher. „Prinzessin Vivi musste nur wegen uns vieles erleiden. Bitte, rettet sie! Es gibt kein Druckmittel mehr, doch sie wird davon in Arbana nichts erfahren. Farquard ist hinterhältig und muss aufgehalten werden!“, erklärte der Mann, Tränen stiegen ihm in die Augen. Das Volk liebte ihre Prinzessin, das konnte man erkennen. „Ich hatte sowieso vor, Vivi zu retten. Ich habe einige unschöne Dinge erfahren“, sagte ich ruhig. „Wir müssen nur irgendwie nach Arbana kommen.“ Die Menschen schauten zu mir auf, glückliche Gesichter, Freudentränen.

Der Mann führte uns zum Stadtrand und übergab uns dort Gewänder, damit wir nicht in der Hitze verglühten. „Eigentlich sollten wir keinen Piraten mehr vertrauen, seit Sir Crocodile dieses Land stürzen wollte, doch nun geht es nicht anders“, erklärte er. Er pfiff und ein breitgrinsender riesiger Krebs kam angelaufen. „Diese Umzugskrabbe wird euch in die Hauptstadt bringen“, sagte der Mann. „Wir sind euch zu tiefstem Dank verpflichtet. Ehrlich! Niemals hätten wir gedacht, dass nur eine Person so etwas leisten könnte!“ Ich sah kurz zu Brook und Lina, die sich scheinbar unwohl fühlten, vielleicht sogar nutzlos. Sie würden auch noch zum Zug kommen, da war ich mir sicher.

Der Krebs kam mir immer näher und grinste noch breiter. „Schere?“ Der Krebs freute sich wahrscheinlich, denn seine Stielaugen zuckten hin und her. Ein Hund würde mit dem Schwanz wedeln. „Ah, ihr kennt den Krebs? Umso besser. Gute Reise!“, verabschiedete sich der Mann. Wir kletterten auf Schere und schon lief er los. „Ich hab leider keine Nami dabei, die sich hier im Tänzerinnenkostüm hinstellt, aber könntest du trotzdem Vollgas geben?“, fragte ich den Krebs und fühlte mich sowas von bescheuert. Chopper hätte mit ihm reden können, ich nicht. Schon nach wenigen Minuten war die Stadt nicht mehr zu sehen. Nur noch wenige Stunden trennten uns von Arbana…nur noch wenige Stunden trennten mich von ihr.

„Lina, wie hast du das gemacht?“, fragte ich das Mädchen. Sie sah erschrocken auf. „Du hast es gemerkt?“, fragte sie verlegen. Ich nickte, Brook sah mich verwirrt an. „Nachdem meine Eltern gestorben sind, bin ich immer in den Wald gegangen. Dort habe ich mich mit dem Volk der Gnome angefreundet und sie haben mir einige Dinge über Magie beigebracht“, erklärte sie. „Naja, meine Magie hat wenig mit der Erde zu tun, so wie es die Gnome nutzen. Ich kann das Wetter ändern und so für den richtigen Wind sorgen. Als ihr geschlafen habt, habe ich Vollgas gegeben, damit wir heute hier ankommen…“ „Danke, du bist wirklich klasse!“, lobte ich Lina, die sofort rot wurde. „Yohohoho! Das ist ja wirklich interessant!“, lachte Brook. „Ich hoffe, ich werde dir auch noch von Nutzen sein, Zorro!“

„Das wirst du, keine Sorge“, beruhigte ich ihn. Er hatte mir schon genug geholfen, allein schon, weil er mich begleitete. Es wurde immer heißer. Ich war lange nicht mehr in der Wüste gewesen. Es war wirklich unerträglich. Nun würde ich wahrscheinlich den Rest meines Lebens hier verbringen…erst jetzt wurden mir einige Dinge bewusst. Was sollten wir tun, wenn wir Arbana erreichten? Einfach blind reinstürmen und den Feind erledigen? Wie sollte ich mich gegenüber Vivi verhalten? Ich hatte erfahren, was sie durchleben musste. Würde sie sich überhaupt freuen, mich zu sehen? Vielleicht hatte sie mit der ganzen Crew gerechnet.

„Zorro, ich bin glücklich.“ Brook’s Stimme riss mich mal wieder aus meinen Überlegungen. „Was zum Geier...?“, fragte ich geschockt. Diese Aussage klang sehr seltsam. Auch Lina schien verwirrt zu sein, was das Skelett mal wieder von sich gab. „Was schaut ihr denn so?“, fragte Brook unschuldig. „Ich bin glücklich, dich begleiten zu dürfen, Zorro. Als wir uns kennengelernt hatten, hatte ich dir schon so viel zu verdanken! Nicht nur, dass du meinen Schatten zurückgeholt hast, nein, auch dass du mir das Leben gerettet hast. Unter Einsatz deines eigenen Lebens.“ „Eigentlich habe ich Ruffy und den Kochlöffel gerettet“, brummte ich.

„Von Anfang an stehe ich tief in deiner Schuld. Nie hatte ich die Gelegenheit, mich erkenntlich zu zeigen“, fuhr Brook unbeirrt fort. „Ich habe immer zu dir aufgesehen, auch wenn ich keine Augäpfel mehr besitze, yohohoho! Irgendwann kam es mir nur noch so vor, dass dein eigener Traum zweitrangig geworden war. Du warst nur noch der Beschützer der Crew. Bis zu dem Tag, an dem du Falkenauge besiegt hast. Für diese Stunden des Kampfes war dein Traum alles, was zählte.“ Warum fing er schon wieder mit irgendwelchen Predigten an? Es nervte! Merkte er das nicht?

„Nach deinem Sieg hat mich Ruffy gebeten, auf dich achtzugeben. Er hatte selbst gemerkt, dass du nur unseren Schutz im Sinn hattest, egal zu welchem Preis“, erzählte das Skelett munter weiter und sah mich ernst an. „Mag sein, dass ich bisher dieser Bitte nicht nachgekommen bin, aber nun will ich dir unter allen Umständen helfen. Ich will mich revanchieren, für alles, was du für mich und für die Crew getan hast!“ Stille.

„Und worauf willst du jetzt hinaus?“, fragte ich nach. „Yohohoho! Sobald du wieder mit deiner Prinzessin vereint bist, möchte ich dein Leibwächter werden!“, sagte Brook voller Stolz. Okay…das ging doch etwas zu schnell. Solche Dinge hatte ich doch gar nicht zu entscheiden. Außerdem waren noch viele Fragen offen. Und vor allem gab es noch ein großes Problem, das direkt hinter Farquard kam: König Kobra. „Jaja“, brummte ich vor mich hin.

„Sag mal, hast du eigentlich schon einen Plan?“, fragte Lina nach Minuten des Schweigens. Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. Geschockt fiel ihr die Kinnlade herunter. Warum waren sie nur alle immer so leicht zu erschrecken? Die Wahrheit war immer grausam, sowas sollte man wissen. „Und wie willst du dann die Prinzessin retten?!“, fragte sie aufgebracht. „Farquard filetieren“, murmelte ich. „Was weiß ich?! Ehrlich gesagt hätte ich noch nicht einmal gedacht, dass ich so schnell hier ankommen würde. Dass hier so viele Probleme warten würden. Dass wieder alles gegen mich ist…“ Den letzten Satz sagte ich leise, kaum hörbar. Nur einmal wollte ich etwas für mein Glück tun und schon kam alles anders. Die Welt hasste mich, das wusste ich ganz genau!

„Vielleicht sollten wir uns in den Palast schleichen“, schlug Brook vor. „Dort könnten wir den Soldaten erzählen, dass keine Gefahr mehr besteht, und dann gemeinsam mit ihnen gegen Farquard vorgehen.“ Dieser Vorschlag war wirklich zu gebrauchen. „Guter Plan. Es dürfte kein Problem sein, sie davon zu überzeugen“, sagte ich. Trotzdem blieb bei mir die Frage, wie ich Vivi gegenüber treten sollte. Ich wollte ihr schon die ganze Zeit diese drei kleinen Worte sagen, doch ich kam nie dazu. Langsam wurde es doch Zeit! „Für alle Fälle sollten wir erstmal Kräfte sammeln. Ruht euch aus. Sobald wir in Arbana sind, kann es ziemlich ungemütlich werden“, sagte ich und meine Begleiter nickten.

Während Lina und Brook in der Sonne ein Mittagsschläfchen hielten, beobachtete ich die vorbeiziehende Landschaft. Nur Sand…überall. Einige Dünen ragten meterhoch in den Himmel. Wirklich faszinierend, was die Natur zustande brachte. Wir waren schon Stunden unterwegs, wenn mich mein Zeitgefühl nicht ganz täuschte. Schon bald müsste ich Arbana sehen können. Ich bewunderte Schere’s Ausdauer. Trotz der unerträglichen Hitze lief er mit hoher Geschwindigkeit über den unebenen Untergrund. Er schien nicht erschöpft zu sein. Immer trug er dieses Grinsen im Gesicht. Das Grinsen, welches ich täglich von Ruffy sah. Waren die anderen schon unterwegs? Sie würden ziemlich sauer auf Brook und mich sein.

Endlich erkannte ich den riesigen Felsen, auf dem Arbana erbaut wurde. Wir waren fast da. Mein Herz schlug schneller, die Aufregung stieg. Was würde uns dort alles erwarten? Diesmal sollte nichts schiefgehen. „Hey, aufwachen!“, rief ich. Erschrocken saßen Lina und Brook aufrecht. Ich verkniff mir das Lachen. „Da vorne ist Arbana.“ Ich deutete auf den Horizont. „Es könnte zu Kämpfen kommen. Ich hoffe, ihr seid bereit dafür. Seid nicht sauer, aber ich werde erstmal allein in den Palast gehen und Vivi suchen. Ich traue euch alles weitere an.“

Lina und Brook nickten. Wir waren endlich da.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück