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Doch dann gehörte ich dir

Klaus x Elena
von

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Eine gewünschte Illusion

Kapitel 10: Eine gewünschte Illusion
 


 

„Eine Liebeserklärung ist wie eine Eröffnung beim Schach: Die Konsequenzen sind unübersehbar.“ (Hans Söhnker)
 

Elenas Sicht:

Klaus schrie und warf sein Handy, mit dem er eben gerade noch telefoniert hatte, gegen die Wand.

Okay, er hatte eindeutig schlechte Laune.

Die Wut stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben und ich war sicher, das auf keinen Fall gerade gut mit ihm Kirschen essen war.

Schlecht für diejenigen, die gerade das Opfer seines Zorns waren.

„VERDAMMT NOCHMAL!“, schrie er und es schien als bräuchte er schnell etwas, um sich abzureagieren.

Sein Kopf war vor Wut rot angelaufen und wenn man es ein klein wenig übertrieb, dann würde vielleicht auch bald der Dampf aus seinen Ohren kommen, so sehr kochte es da oben bei ihn.

„Anscheinend haben sie Katerina immer noch nicht“, stellte ich unbeeindruckt fest und verschickte schnell meine E-Mail an Jeremy und fuhr danach meinen Laptop herunter, damit dieser nicht aus Versehen Schaden nahm.

Ich machte ihn zu und legte ihn zur Seite.

„Sie hatten Katerina, aber sie ist entkommen“, zischte er und anscheinend versuchte er mit seinem Blick, die Wand zur erdolchen, an der er sein Handy geschmissen hatte.

Ich lehnte mich mal soweit aus dem Fenster und behauptete, dass das niemals funktionieren würde.
 

„Tja… dieses Miststück schätze ich.

Wie konnte sie es nur wagen zu entkommen?“

Vollkommen tropfende Ironie, aber Klaus schien es entweder nicht zu stören oder gar nicht zu bemerken.

„Nein, dieses Vollidioten.

Sie hatte sie gefangen!

Wie kann es sein, das sie dann entwischen konnte?“

Das war wirklich eine gute Frage, aber da wir nicht dabei gewesen waren, war die Erforschung der wahren Hintergründe eine schwierige Angelegenheit.

„Wer weiß?

Erpressung, Sympathie Gewinnung, sexuelle Angebote…“

Klaus Blick schoss zu mir, aber ich hob meine Hände nur zu einer hilflosen Geste, weil ich es doch selbst nicht besser wusste und auch nicht in Erfahrung bringen würde.

„Was?

Keine Ahnung, was sie getan hat und wie das geschehen konnte.

Aber bringt es wirklich etwas, sich darüber aufzuregen?

Ist doch Energieverschwendung“, befand ich eindeutig.

Zu anstrengende Dinge hatte ich aus meinen Alltag nun heraus genommen und mied sie, wo ich nur konnte.
 

Klaus Blick verhärtete sich und er kam auf mich zu.

Er stützte seine Hände, auf der Stuhllehne hinter mir ab und beugte sich zu mir herunter.

Unbeeindruckt sah ich ihm entgegen.

„Meine Liebe, ich weiß das dir alles egal ist, aber ich will diese Schlampe von Doppelgängerin-“ „Hey! Ich bin auch eine Doppelgängerin!“, warf ich dazwischen und er verdrehte kurz die Augen und lächelte mir dann milde entgegen.

„Du gehörst in eine andere Kategorie.

Du bist… Elena“, sagte er nach einigem überlegen und ich hob auf seine Aussage hin, eine Augenbraue.

Das war ja eine ganz besonders nette Aussage.

„Wahnsinn, ich hab es mir verdient, bei meinem Namen genannt zu werden.

Was für eine Ehre“, erklärte ich sarkastisch, aber ich glaube er überhörte es wieder oder er ignorierte meinen wohl etwas frechen und unerfreulichen Kommentar.

„Auf jedenfall will ich diese Doppelgänger-Schlampe hier haben, damit ich den Mondstein endlich habe.

Ich will diesen Fluch lösen und deswegen ärgere ich mich, wenn nichts funktioniert, wie es soll.

Ich weiß, dich interessiert das nicht.“

Er schloss die Augen und atmete tief durch, anscheinend musste er sich beruhigen und seinen Ärger in sich ersticken.

Ich wusste, dass sowas manchmal wirklich schwer sein konnte.
 

„Eigentlich hab ich nicht gesagt, das es mich nicht interessiert, nur das ich Ärger für überflüssig halte.

Ich meine, was bringt es sich aufzuregen?

Davon werden die Dinge nicht anders oder funktionieren schneller.

Ich hab einfach für mich beschlossen, alle ärgerlichen und unerfreulichen Sachen aus meinem Leben zu verbannen“, erklärte ich ihn meinen Standpunkt.

Für ihn war das wohl allein schon schwer nachzuvollziehen, weil er ein ganz besonderes geladenes Temperament hatte.

Sowas war wirklich schwer wegzuwischen.

Klaus betrachtete mich eine ganze Weile und wieder einmal wünschte ich mir, seine Gedanken lesen zu können.

Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste mich dann auf die Stirn, ohne zu wissen, wie sehr das brannte.

„Deswegen bist du Elena“, antwortete er mir und ich fragte mich, welche Gedankensprünge bei ihm, zwischen meinen Worten und seiner Antwort gelegen habe.
 

Klaus ging wieder zu der Wand und nahm seine Karte aus dem Handy heraus, das vollkommen kaputt war.

Da war wohl eindeutig ein neues angebracht.

„Ich rege mich dennoch auf.

Ich will endlich, das Katerina gefunden wird und den Mondstein haben!

Sie wird es noch bereuen mir solchen Ärger und Umstände bereitet zu haben.

Wieso kann sie sich nicht einfach so in ihr Schicksal hinein fügen?

Du tust das doch auch.“

Er machte eine Handbewegung auf mich und ich wusste, dass es weder abwertend, noch anklagend gewesen war.

Aber ich schätze mal, er verstand meine Beweggründe immer noch nicht so genau.

„Ja, weil ich dich liebe und weiß, dass ich mich als Mensch, sowieso schlecht wehren kann.

Die meisten aber hängen an ihrem Leben und kämpfen folglich auch darum.

Die meisten stehen auch nicht wirklich auf Schmerzen und weichen ihnen deshalb aus.

Zum ersten hab ich mal gehört, das zweite beherzige ich selbst immer noch für mein Leben.

Ich meine, ich will wirklich nicht gefoltert werden vor meinem Tod, das ist doch schrecklich.“
 

Ich schaute zu Klaus, der mich vollkommen ungläubig und fassungslos ansah.

Hatte ich etwa etwas Falsches gesagt?

Ich versuchte ihm doch nur die Fakten darzulegen.

„Was hast du gesagt?

Wiederhol das nochmal!“, forderte er mich auf und verwirrt runzelte ich die Stirn, tat dann aber was er von mir verlangte. „Ich steh nicht so auf Schmerzen, wie die meisten Menschen, deswegen versuche ich-“ „Nicht das!“, fuhr er unbeherrscht dazwischen. „Das erste was du gesagt hast, das du…“

„Das ich dich liebe?“, fragte ich nach, weil ich nicht verstand, wieso ich ausgerechnet das wiederholen sollte.

Ich meine, hatte er das nicht bemerkt?

Ich hatte immer gedacht, dass ich sehr leicht zu durchschauen war.

„Du liebst mich?“, fragte er nach und seine Stimme klang dabei irgendwie merkwürdig.

Ich runzelte die Stirn und nickte langsam. „Ich dachte, das wüsstest du.“

Anscheinend nicht.

Er sah zumindest ziemlich fassungslos jetzt aus.
 

So durchschaubar wie jetzt, hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen.

Diesmal war er kein Rätsel oder ein übernatürliches Wesen, das man nicht erreichen konnte.

Gerade jetzt war er einfach nur ein junger Mann, der es anscheinend nicht fassen konnte, von einem Mädchen geliebt zu werden.

War das etwa so abwegig?

„Das solltest du nicht“, rang er sich irgendwann die Worte aus dem Mund und in ihm schien noch einiges mehr vorzugehen, auch wenn ich nicht sagen konnte was.

„Es ist nicht unbedingt so, als würde man das steuern können.

Aber weißt du, was man beeinflussen kann?“, fragte ich ihn grinsend und jetzt sah er vollkommen verwirrt aus.

Im Normalfall hätte er eigentlich nur eine Augenbraue hochgezogen und mich abwartend angesehen.

Er schien emotional vollkommen von der Bahn abgekommen zu sein.

„Emotionen.

Siehst du, du bist nicht mehr wütend!“, erklärte ich ihm.

Eigentlich hatte ich das erreichen wollen, in dem ich über belangloses Zeug redete, aber so hatte es auch funktioniert.
 

Klaus bewegte sich nicht, sagte kein Wort und schien noch immer in seinem Schock, oder als was auch immer man das bezeichnen konnte, gefangen zu sein.

Ich stand auf und wollte meinen Laptop nehmen, doch da stand Klaus plötzlich vor mir.

Er umfasste sanft meine Handgelenke und ich sah ihn verwundert in die Augen.

„Elena, ich kann dich…“

Er sprach es nicht zu Ende, aber das brauchte er nicht, da ich wusste was er sagen wollte.

Ich hatte es schon gewusst, bevor er von meinen Gefühlen erfahren hatte, vor diesem Gespräch, von Anfang an eigentlich.

„Das weiß ich doch, Klaus und dass ist auch nicht schlimm.

Nur weil man jemanden liebt, heißt das nicht, dass man deswegen etwas von ihm erwartet.

Das ist schon okay so.

Lass mich dich einfach lieben und sei so, wie du immer zu mir warst“, bat ich ihn und wollte eigentlich gehen, doch Klaus zog mich zurück zu ihm.
 

Er wusste wohl wirklich nicht, was er zu mir sagen sollte, dennoch schien er nicht zu wollen, das ich ging.

War er verzweifelt oder verwirrt?

Zumindest herrschte in seinen Augen Gefühlschaos.

Ich wusste nicht, was er gerade fühlte, aber zumindest war da keine Kälte.

Ich legte meine Hände auf seine Wangen und zog mich zu ihm hoch, um ihn zu küssen.

Er erwiderte meinen Kuss, drängte mich zurück auf den Stuhl, auf dem ich eine ganze Weile gesessen hatte und seine Lippen brannten auf meine.

Das war besser als der andere Kuss auf die Stirn von vorher.

Er war drängender, bedürftiger und… dankbarer?

Nach dem Kuss sah ich ein wenig erschrocken zu Klaus, denn dieser hatte den Kopf gesenkt, als konnte er mir nicht in die Augen sehen und es sah irgendwie… nach Demut aus.

„Du kannst auch einfach so tun.

Mach mich glücklich, Klaus“, bat ich ihn und er sah jetzt wirklich schockiert aus. „Gib mir diese Illusion.“

Ich wusste, dass dazu eine Chance bestand.

Denn ich hatte das Gefühl, das er mich glücklich machen wollte, nur das er meinte nicht zu wissen wie und das er meine Liebe nicht erwidern konnte.

Ich hatte recht, er tat mir den Gefallen und ich spürte keinen Unterschied.



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