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Das Buch

Mein Tagebuch von Naruto
von

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Das Geheimnis des Anhängers

Der Arzt untersuchte meine Markierung lange und ausgiebig. Machte Fotos, holte noch einen Kollegen hinzu, und schien es kaum glauben zu können. Meine Mutter wippte immer nervöser und schneller mit dem Fuß, während ich eine der Zeitschriften las, weil ich immer mal wieder warten musste.

Schließlich stand meine Mutter auf und verlangte energisch zu wissen, wann man meine Tätowierung entfernen würde. Warum wusste ich nicht, aber der Arzt schien Probleme damit zu haben, mit der Sprache heraus zu rücken. Endlich sagte er, es handle sich nicht um eine Tätowierung, sondern um ein Muttermal. Natürlich glaubte meine Mutter sich verhört zu haben, und eine kleine Auseinandersetzung begann, den der Arzt mit seiner Schlussbemerkung: „Sie als Mutter müssten doch eigentlich das Muttermal gesehen haben, oder haben sie ihren Sohn als Kind nie gebadet?“ gewann.

Leicht irritiert meinte sie, das hätte sie natürlich, aber ein solches Mal hätte ich nicht gehabt, woraufhin der Arzt sich seines Sieges bewusst protzte: „Glauben sie etwa, es wäre über Nacht erschienen?“ Darauf wusste Mutter keine Antwort mehr zu geben. Es war einer der seltenen Momente, in der ich meine Mutter sprachlos sah.

Draußen vorm Auto wollte sie sich das Mal nochmal ansehen. Sie sah lange und genau hin. Wonach sie suchte wusste ich nicht, ich denke, sie wusste es wohl selbst nicht genau.

Schließlich seufzte sie und meinte nur: „Wie sollen wir das nur deinem Vater erklären?“

„Wir könnten doch sagen, das Tattoo wäre wegoperiert worden?“ schlug ich vor.

„Nein, er wird es irgendwann wieder sehen, und wissen das wir ihn belogen haben. Außerdem sagtest du, es wäre kein Tattoo, wenn wir nun sagen, das Tattoo ist weg, denkt er auch, du hättest gelogen.“

Auf eine Lüge mehr oder weniger kam es schon gar nicht mehr an, dachte ich sarkastisch.
 

Endlich wieder zu Hause schien Itachi schon auf mich gewartet zu haben, aber ich wollte unbedingt zu den Pflanzensträuchern. Auf der Türschwelle blieb ich stehen. „Oh, phantastisch.“

Itachi, der sich beschweren, oder mich etwas fragen wollte, schwieg und ließ mich den Anblick genießen.

Sie waren noch klein, manche Blüten sogar noch geschlossen, ich fand sie perfekt.

„Wie wunderschön.“

Ich ging in mein Zimmer.

Itachi folgte mir. „Ich wusste gar nicht, dass du auf Blumen stehst.“

„Nur auf Kamelien,“ gab ich leichthin zur Antwort.

„Also willst du sie als Opfergabe zum Schrein mitnehmen?“

„Aber sie sind doch noch so klein.“ protestierte ich was mir einen ungewöhnlich seltsamen Blick von Itachi einbrachte.

Opfergaben? Nur Kamelien? Man nahm sie mit und betete, das es den Ahnen gut ging? Jene roten Kamelien, die ich gesehen hatte?

„Rote oder? Sie symbolisieren Tod und Vergänglichkeit.“

„Na – nicht nur. Du weißt, vor Allerheiligen kommt noch Samhain. Es ist nicht nur das Fest der Toten, sondern auch der Anderswelt.“

„Anderswelt?“ wiederholte ich.

„Ja, der Welt in der die Feen, Elfen und auch die Geister der Toten leben.“

„Hm.“ Feen und Elfen hatte ich keine gesehen, überlegte ich. Moment mal – oder waren etwa diese kleinen Lichter die ich anfangs für Glühwürmchen hielt, solche Wesen?

„Angeblich soll der Schleier, der die Welten, also unsere Irdische und die Anderswelt, trennt zu diesem Zeitpunkt besonders dünn sein. Die Kürbis-köpfe zum Beispiel dienen dazu, die Geister die uns nicht wohlgesonnen sind zu erschrecken und zu vertreiben damit sie uns nichts tun, aber auch wieder um jenen, also den Ahnen, die uns besuchen möchten den Weg zu leuchten.“

„Aha.“ Also steckte hinter den Kürbissen eine echte Bedeutung. Sogar eine zweifache. Dabei hatte ich gedacht, sie wären einfach nur praktisch. Von der Suppe, die man daraus machen konnte, ganz zu schweigen. „Die Fratze dient also zur Abschreckung und die Kerze darin den Weg zu leuchten.“

Itachi nickte. „Wie ich dich kenne, hast du sicher nur Essen im Kopf und auch an die Suppe gedacht?“

Verlegen kratzte ich mich. „An Allerheiligen werden, wie der Name es sagt, alle Heiligen gefeiert, man fastet auch. Deswegen die Suppe.“

Heilige, bestimmt auch Götter.

„Am Tag danach feiert man erst Allerseelen.“

Mit anderen Worten alle Seelen.

Ich hatte mir inzwischen schon die Sträucher, die Ino mir vorbeigebracht hatte, genau angesehen. Alle waren tadellos in Ordnung und ich stellte nacheinander einen roten neben einem weißen auf. Schließlich schwammen in dem Fluss ja auch weiße und rote gemeinsam.

„Hast du den Weg gefunden?“

„Ja, natürlich.“ Itachi gab mir einen Zettel. Darauf war der Weg zum Schrein markiert. „Nichts zu danken,“ meinte er, als ich nicht gleich meinen tiefsten Dank aussprach.

„Nein, hab ich doch gern gemacht,“ gab ich zur Antwort.
 

Mittlerweile war mein Vater nach Hause gekommen. Er war zusammen mit Mutter im Wohnzimmer und es war laut geworden.

„Er glaubt wohl nicht, dass es kein Tattoo sondern eine äh ein Muttermal ist“, meinte ich und konnte das absolut nachvollziehen.

Itachi sah mich interessiert an. „Darf ich mal?“

„Nein warte. Mach ich selber.“ Ich zog mir das Shirt über den Kopf. Und damit auch gleichzeitig die Kette.

Itachi nahm meine Markierung in Augenschein. „Mutter hat recht. Es ist keine Tätowierung.“

„Hab ich doch gesagt.“

„Ein Muttermal aber erst recht nicht. Ein Mal. Ähnlich wie die Stigmata bei den Christen. Vielleicht bist du auserwählt, Sasuke.“

Wenn du wüsstest, wie recht du hast, dachte ich.

„Bevor ich es vergesse, hier, das Foto des Anhängers.“ Ich gab Itachi mein Handy.

„Schade, man kann ja kaum etwas erkennen. Ich werde mal sehen ob ich es größer hinbekomme.“ Itachi verließ mein Zimmer und machte sich auf zu seinem Computer. Vom Wohnzimmer aus hörte ich den Namen von Kakashi und das Wort „Pädophil.“ Na, na. Ein Kind war ich nicht mehr. Mutter hatte wohl eingesehen, das es nichts brachte mit Vater über das Muttermal zu reden und hatte das Thema gewechselt.
 

Eigentlich eine gute Gelegenheit, eines meiner Geräte zu testen. Ich nahm den Taschenrechner, ging damit ins Wohnzimmer, woraufhin schlagartig das Thema zu etwas Belanglosem wie was man noch einkaufen müsse, gewechselt wurde, tat so, als rechne ich etwas auf, schrieb das Ergebnis auf ein Blatt Papier – der Rechner war auch als Rechner zu gebrauchen – und ließ wie zufällig den Taschenrechner liegen, nahm aber das Blatt mit.

Zurück in meinem Zimmer steckte ich mir den drahtlosen Stöpsel ins Ohr. „Wir müssen unauffällig herausfinden, ob da – Husten – etwas passiert ist.“ Das war die Stimme meines Vaters.

„Du meinst...“ kam es zögernd von Mutter.

„Natürlich meine ich das“, er wurde schon wieder ungeduldig. „Ich muss wissen, ob dieser Perversling meinen Sohn begrapscht hat.“

Ich nahm den Stöpsel wieder aus meinem Ohr. Funktionierte einwandfrei. Wie sie das wohl unauffällig herausfinden wollten? Unauffällige Fragen während des Essens womöglich? Ich beschloss, heute keinen Hunger zu haben.

Während der ganzen Zeit hatte ich mit meiner Kette gespielt. Den Anhänger zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her gerieben, als er sich plötzlich aufschob. Überrascht und aufgeregt sah ich ihn mir an. Er war nicht zum Aufklappen, sondern zum Aufschieben.
 

Auf der einen Innenseite waren wieder arabische Schriftzeichen, auf der anderen ein kreisförmiges Symbol. Aber weder aufgedruckt noch eingraviert, man könnte fast sagen, ausgehöhlt oder eingemeiselt. Obgleich der Anhänger an sich nicht dick war, und die Hälfte davon schon mal gar nicht.

Auf der anderen Seite waren wieder arabische Schriftzeichen. Mehr schlecht als recht übersetzte ich den einen Satz mit Hilfe des Wörterbuchs.

Sinngemäß lautete er wohl, rufe meinen Namen, dann werde ich erscheinen.
 


 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2012-08-17T09:00:32+00:00 17.08.2012 11:00
Tja die Spannung nimmt zu mit jedem Kapitel kommt Sasuke dem ende des Rätsels näher,aber auch Naruto der ihn ja schon einmal einfach geholt hat.
Wirklich eine sehr schöne Geschichte,mach weiter so,diese Geschichte ist noch lange nicht am schluß angekommen.
Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3
Von:  Bisou
2012-08-17T06:19:48+00:00 17.08.2012 08:19
Die Spannung steigt unaufhörlich..

Supi geschrieben - klasse Stil ;)

Möchte am liebsten sofort wissen, wie es nun weiter geht. Wird Sasuke Naruto rufen? Geht er als nächstes zum Schrein? So viele Fragen die noch offen sind, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart und Zukunft..
Mach weiter so, freu mich schon riesig auf das nächste Kapitel !!!

lg
bisou
Von:  Yaoi-Girl
2012-08-17T06:02:50+00:00 17.08.2012 08:02
Yeah und noch ein Kappi!!!
Ich freu mich immer wie eine Schneekönigin wenn ich den PC anmache und sehe das wieder ein Kappi das ist. XD

War wieder schön zu lesen freue mich drauf wenn es weiter geht.

LG deine Yaoi-Girl


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